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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-27
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1888
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Zweite Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 87. Diev-tag be» 27. März 1883. 82. Jahrgang Me F»chverri»t »«) des LoalUlonrrecht. i. * Die s«eialde«,kratischen Agitator» mrd die soeialistisch« Infi« sind dekaantlich sehr schnell mit der Behauptung bei »er Hand, dag de» Arbeiter» seiten« der Behörden da« Verein«» uud Versammlung-recht verkümmert und da» U»alition«rrcht beeinträchtigt werde. Al« Beweis hierfür mir» di« io »euerer Zeit erfolgte Auslösung verschiedener »»chdirei»«» Tesellenauöschüssr, Streikrommis- Iton«» »e. i» da« Feld geführt. Em Aktenstück, da« »n« s«he» »»« de» sächsische» Landtag zugeht. giedt nu» die er» »änscht« Gelegenheit, klar darzulegen, wa« e« in WirNichkeit Olt seaer socialdemokratischen Behauptung aus sich bat, und ä, beweise«, daß e« lediglich da« unarsrtzliche Verhalten «r betreffende» Arbeiterkreise ist, welche« den Behörden dir Lassen « di« Hand drückt und sie dazu »vthigt, dagegen «nschreiten z» müsse». Da« betreffend« Aktenstück ist ein Bericht der Be» Ich»«,de» und Petition«,Deputation der Zweiten »am wer über wegen Auslösung de» Fachverrin» der Maurer stk Leipzig uud Umgegend, de« Gesellenau-schuste» der Maurer »» Zimmerer in Leipzig, der Slreikcommissio» der Tischler » Dre«ben und der Dresdner Verwaltungsstelle de« deutschen Lischlrrverb«n»e- «iugereichten Beschwerde». Der Bericht ist versaßt von dem Abg Meigaag (Bautzen), welcher unsere« Wissen- zur deutschsreisinnigen Partei Eugen Richter'scher Gattung, also nicht zu den „reactionaiieu I«rtelbrüd«rn" gehört. Hebe» die Beschwerde de« Fachverrin« derMa»rer für Leipzig und Umgegend wegen Auflösung ihre» Verein» sagt der Bericht: Der Fnchvrrri, der Laurer sür Leipzig und Umgegeud, der» trete» durch deren ehemalig» Vorstiud« Richard Leger and Wilhelm Decker, erhebt mit riuer Eingabe vom IS. November 1887 bei der hohe» stamm«, darüber Beschwerde, daß gedachter Verein am U. Juui 188? durch da- Pollzei-Amt der Stadt Leipzig ausgelSft «mede» ist. Li« Leschwerdestlhrer habe», »i« a»« de, Acten »ud »iaer bei- «fügt,» gedruckt», D.,kschrtst »rfichtlich, bei der königliche» Am,«, hauptmauuschast zu Leipzig uud dem königliche» bohea Ministerium de« Junen» zu Dresden um Aushebuug der polizeilichen Verfügung Gesuch» «Ebrach», find aber tu de,«» Justaei,«» abschltglich be- schieden worden. Regierma«r,th am, die« wir folgt: Metzsch, dr» W der Gitzn», herbeigez^eu, Lews ..daß da« wuigkiche Ministerin» de« Inner» damit, daß «« sich bl»« aus ff. 20 de« Gelege» gestützt Hab« tu sei»« Lut» scheid»^, de» ß. »4 de» Gesctze» »ich« für »uanweuddar hält." Die wettere» Gründe zur Auslösung de« yachvereiu« stütze» sich aus verflöge gegen da» BereI»Sgesetz 8 St). Wen, e- in diesem Haragrapden deiß«. „Vereine, in deren Zweck« e« liegt, G«1etz«<üdrrireli»>gkN oder nnsililichr Handlungen zu begehe», dazu avftnsordrra »der dez» geneigt z» mawen, sind veri-ote»", so war der Deputation »ich» bekannt, welche Zweck» der F-elwerri» i» seine» Statuten al« di» se,,iq«a dezetchne», weil, wie schon bemerkt, ein Statut der veschwerdeiedrift nicht betliegt. Die Deputation konnte demnach auch nicht wiffen, wie »nd inwieweit diele Zweck» an sich geeignet waren, GeietzeSübertretnngrn oder »„sittliche Handlungen tzrrb^zufü''r»n. dazu geneigt,» machen. Die Depntatton hatte nur mit dem Zustande de« Verein« »» rechnen, »n dem sich der Verein zu Zeit der Auflösung befand. Die hierüdrr bei de» Arten brsindlicheo Erörterungen lasten m»» keine» Zweifel, daß der Verein, wenn »S auch in sein«, ursprüng lichen Zwecken nicht liege» sollte, nach Au-sage einiqer Fnchoereia«- mitgliedrr, mtndeftrn« dazu geneigt gem.chr da», daß sich sein« Mit glieder zn Vcietzetüberiretuugea dinreisiea ließen. S« sind sowobl seiten- der Lechz ger Polizeibehörde al« anch seiten« »er k-nigltchen Staot-onwaitschost zahlreiche Beweise dasüe er bracht. daß die Fa<tverein«m>tqlieder andere Gehilfe» durch Drnhnag and Gewalt znm Brttrit» nöihtgtea, so daß selbst Anklage» »ad Be strafungen ans Grand 8 153 der Reich-qrwerdeordnung »tntrate». Die Deputation da» die darüber ergangenen Acte» riagtsordert und sich von den Füllen steantniß verschafft. Der Fachverrin lebnl nn„ zwar ia seiner veichwerdrschrist die BeraotwoNung sür solche Ausschreitungen und Gesetze-llbertieluagea ab. will bi« aus ewige Fülle von den Ausschreitungen anch keinerlei steantniß haben, sagt, daß er im Verein nie Veranlassung genommen habe, z» strafbaren Handlungen direct auszuiorder» oder geneigt zu machen, vielmehr sich alle Mühe gegeben habe, den Mitgliedern de» gre,stich zu machen, daß sie durch unqes tzliche Handlungen nicht aur sich selbst, sondern auch dem ganzen Verein schade». Die Deputation will dabiagesielli j in lassen, ob i« diesen An«- lastuageu nicht lcho» da« Zugekändniß liegt, daß bei Handdakung der an sich vielleicht nicht gegen da- Geietz verstoßenden Verein«, zwecke Gesktze-übkrschrellungen schwer zu umgehe» oder zu verhindern sind, hüll sich vielmedr »ur an die vorliegenden Dhatsachc». Hiernach beantragt die Deputation, die Beschwerde de« Fachverrin» der Maurer für Leipzig und Umgegend aof sich beruhen zu laste». Di« Auflösung de» Aachverri»« erfolg», «egen Verstoße» gegen I Dtk HeNvaüUNÜödeNchl ötk Äüöl di» ßG. 80 nnd »4 dr» sächsische» vereiuögesetzk« vom 20. November I 18S0^nach 8- 25 de« oben gedachten Gesetze«. j sUk 10011. Diese Paragraph«» laute» wir iolgt: ». 80. Vereine, ia bereu Zwecke r« liegt, Grsetzübertrrtuuge» oder unsittliche Haadluuge» zu begehe», daz» auszusordrr» oder dazu geueigt zu machen, sind verböte». 8. 24. Vereine, bereu Zweck sich auf -sfeutflchr Augelegeuheite» bmtrht, dürfe» »ur daun ftweigvereme bilde» und sich mit »oberen Vereinen ia Verbindung setzen, wenn sie da» Recht der störperschast rrlaugt haben »ud ihnen jene Rechte au» drilckiich mit erlheflt worden sind. 8. 25. Berriur, tvrlchr dem Verbote de« vorstehenden Paragraphen zuwider handeln, find vo» der Polizeibehörde aulzulöie». Luch stad für diese Zuwiderhandlungen nicht blot die Vor steher and Schriftführer, sonder» überhaupt alle vereinö- mitgtieder, welch« a» ihnen Lhril genommen habe», deraut- wörtlich. Der Sachverhalt ist sokgcuder: Der Fachverein der Maurer Leipzig« und Umgegend scheint aoch ck»«r Notiz auf Seite 24 der Deaflchris» zur Leipziger Maurer- tewegmig im Jahre 1887 iw Jahre 1883 gegründet und van der Ae-ierung »icht beaastaadet worden zu sei». Andere Beweise al bte i» der Denkschrift eatballenru liegen der Deputation nicht vor, bl Elatoteu der Beschwerdeschrist nicht beigesügt stad. Der Fachverein muß sich in der Zeit von 188.3 bis Juni 1887 »ach Haßen im Rahmen seiner Stataien bewegt baden, da erst Bor k-mmmste im Juni 1887 zu seiner AullSsung führten. Am 7 Juni 1887 fände» aus dem Ioham»splotze i> Leipzig grob« Src sie, von Maurern verübt, statt. waS dem Pollzeiamte »u Leipzig B raiilassung gab. an die Vorgesetzte Behörde einen Bericht über da- Treiben in genanntem Fachvereiu einzureichea. Aus diesem Berichte geht hervor, daß der Vorstand de- Maurer, fachverein« über die Zahl seiner Mitglieder sich in großer Unklarheit besand und nicht im Stande war, eia vollständige» Verzrichnlß semer Mitglieder zu erbringen. Aus Vorhalle» seiten- der Polizeibehörde eulschuldigte sich der Vorstand damit, daß Mitgliederliste» früher »icht geführt worden leien, daß in den Versammlungen aur ein geringer vruchlheil und dann ia der Regel immer eia und dieselben Mchleieu seien, so daß die Mitgliederlisten nur sehr mühselig und uuvoklkaminrn berzustellen seien. Wenn schon bei der Behörde Nachtkag<verzeich„iste eingereichi wurden, so war und blirb die Mit aliederliste doch nnvollkommca, so daß seilen- de» Vorstände» die tichtige Zahl der Mitglieder nicht aag-gcl>eu w rden konnte. Nach Schätzung de- Polizelamtr« dürste die Mitgliederzahl circa 2200 ge. «eien sei«. Lö mußte sich dem Pokizeiamt »othweadig die Frage anfdröngen: »eia der Vorstand seine Mitglieder nicht ausgezeichnet hat und nicht kruit. wir zieht er dieselben zur Zahlung der Beiträge heran und »t« hält er Lontrole darüber, daß die Mitglieder de» Vorschriften de« Gesetze« Nachkomme». Die Untersuchungen darüber habe», nach Au-sogen ehemaliger Aachvereln-milglicder, Folgende« ergeben: Der Fachverrin hat ia vielen Vororte» Leipzig» Filialen, bei denen mau sich als Mitglied anmeldea kann; man erhalt von der Male die Mitgliedskarte, zahlt dort seine Vertrüge und erhält auch Quittung darüber. La- Mitglied hat »- aur mit der Filiale za ttzun gehabt. Der Verkehr der »icht tu Leipzig wohnrndea Mit «kieder mit dem Verein wurde somit durch die Filialen geregelt. Der Vorstand de« Fachverein- giedt i» iciuer Bejchwerdeschrift unter l zu. daß er Einrichtungen »orgedachtcr Art bezüglich Er Hebung der Geiser in den Vororte» Leipzig- getroffen, gicbt aber licht Aufschluß darüber, ob bei den Filialen auch Au- und Ab meldungen staust,iden konnten uud somit bei diesen Filialen eine selbsiftündige Gefchästlsührung staitfand. Er bezeichnet die Filialen tztelmekr ,l« nur durch eine Person verwaltete Zahlstellen. Hält man ,ua die Au«iage de« Vorstände- über die mangelhafte Mitgliederliste mit den vorstehenden Ermittelungen zusammen, so Muß man dazu k. mmen, daß bei den Filialen selbsiftündige Mit gliederlisten geführt wurden, van denen die Lentralstekle keine oder »ach »ne uiangeldafte Kenntniß hatte, diß diese Listen entweder »ur VH. Heber die im Rath»archiv in «rnerer Zeit gegangenen Veränderungen girbt Herr Archiddirector 1-r. Wust mann im DrrwallungSbrricht folgende interessante Mil theilungcn: Für da» RathSarchid bezeichnet da» Jahr 1886 einen wichtigen und ersrruiichen Wendepunkt. Um di« Bedeutung desselben ganz zu ermessen, bedarf e« eine» kurzen Rückblicks aus die vorhergrgangrnea Jahre. Seit dem 1. Oclober l88l ist vom RathSarchid eine be, sonder« stablgeschichlliche Ablheilung, weiche die sämmllichen allen, nickt mehr lausenden Acten umfaßt, abgezweigt und die Verwaltung derselben dem Unterzeichnelen übertragen worden. Nur ein Theil dieser Acten war damal» geordnet und der zeichnet in einem Kataloge, der am Anfänge deS vorigen Jahrhunderts angelegt und bi» 188l in Giltigkeit gebt,eben war. Große Masten von Archivalien lagen ungeordnet und unverzeichnct in verschiedenen Kammer» de- RathbanseS, vamenllich de» RathbauSboden». Diese wurden zunächst ge sichtet, daS Werthlos« wnrve beseitigt, da- Bufbewakre»»- werthe verzeichnet und mit den bereit« geordneten Beständen verbunden. Ferner wurden die älteren Äcle»bcstä»te. die sich in der Verwahrung einzelner Ablheilungen der städtischen Bcrwallung befanden (wie Stattcaste. Standesamt), darunter z. B. die Stadkcastriirechnungen nebst ihren Belegen (die Kirchen-, Schul- und SlistungSrechnungen, die Leichen, und Friedhos-büchcr) herbeigezogen und gleichfalls mit den übrigen vereinigt. Auch au» dem Riß- ober Planarchiv wurde der ältere Tbeile au«geschieden und geordnet und in die stobt geschichtliche Ablheilung genommen. Endlich wurden auch aus Anregung de» Ärchivdirector» große und werthvolle Masten von Ärchivalien, die früher zum NathSarchiv gehört Hallen, aber l856 bei der Aushebung der StatlgerichlSbarkeit — zum großen Theile ganz ohne Nolh — an da» königl. Bezirksgericht abgegeben worden und von dort au» theilweise schon wieder in da» HauplstaatSarchiv gelangt waren (darunter z. B. die alten NalhSbücher. Schössenbllcher, Richlerbüchrr, Conlractbücber re), durch Verfügung de» tönigl. Gesammt, Ministerium- und dcS königl. Justizministerium» dem Leipziger NathSarchiv zu weiterer Aufbewahrung zuiUckgegeben. De« Ziel, da» bei alledem verfolgt wurde, war selbstverständlich da», diese stadtgeschichtliche Ablheilung de» RalbSarchiv» zu einem möglichst vollständigen und auSgiebigcn Mittelpunkte der stadtgeschichtlichen Forschung zu machen. Leider fehlte dazu jahrelang ein»: die Möglichkeit, alle diese Actrnbestände auch räumlich miteinander zu vereinigen Ihre Vereinigung bestand nur aus dem Papiere. Ein Theil wurde >m Souterrain de» städtischen Museum» ausbewahri, ein anderer Theil war vorläufig aus der Stadtdibliothek untergebracht; und dazu kam ein noch größerer Ucbelsland: da» Arbeitszimmer de« Archiddirector« befand sich weder hier noch da. sondern an einem dritten Orte, anfangs im Rath« Hause, später in dem der Stadt gehörigen Hause am Naschmarkt Nr. l» so daß nicht nur die Verwaltung de« Archiv», die ge- samnite Ausräumima«- und Ordnungsarbeit, sondern auch oie Benutzung de» Archiv« zu wisse»fchasttlch-n Zwecken un gemein erschwert und gehemmt wurde. Eine wcilere Folge dieser Zustände aber war. daß da» Justizministerium, welche« durch eine im September l884 von Seiten de» HauplstaatS- archlv» vorgenommene Besichtigung de« RaIhSarchw» von Viesen Schwierigkeiten Kenntniß erhalten hatte, Bedenken trug, «och weitere Thrite de» Gerichtsarchiv«, die frübrr edensall« znm RalbSarchiv gehört batten (z. B die alten räumen geeignet, namentlich auch wa« di« Fenersicherheit und den Schutz vor Ruß und Staub betrifft, und so wurde nach Vollendung de« Rohdane« ihr« Einrichtung sür Archivzwecke beschlossen, Rath und Stadtverordnete gewährten bereitwillig d>« Mittel dazu, und End« de« Jabre« 1885 waren die Räume so weit berzrrichtet und mit Mobiliar versebru, daß zu Neujahr 1886 mit dem Umzug uud damil zugleich mit einer vollständigen Neuausstellung de» Archiv» begonnen werden konnte. Da e» sich empsadl. lieber wenige, leicht an zustellende und zu beaufsichtigend« Arbeitskräfte zu verwenden, zog sich di« Arbeit bi« gegen Ostern bin; unter dem 24 April l88K konnte die E>öss»ii»g der stadtgeschichtlichen Adlheituug de« RalhSarchiv» im Museum der Bürgerschaft bekannt ge macht werden. Wenn der Arckivdirerto» mit der heutigen Einrichtung de« Archiv» die Zustände vergleicht, unter denen er von l88l bis 1885 im Archiv lbLkig gewesen ist, so kann er nur vom freudigsten Danke erfüllt sein gegen di« städtischen Behörden, die alle seine Bestrebungen bi» zn diesem Puncte gefördert baden; und diele Empfindung haben wohl alle getheilt, die seildem unser Archiv zu wissenschaftlichen Zwecken benutzt oder auch nur seine äußere Einricblung besicdligt baden. Die nächste erfreuliche Folge der ncugeschassenen Ein richtung war dir. baß nunmehr auch das königl. Justiz ministerium sein Bedenken fallen ließ und die oben erwähnten weiteren Tbeile de» GerichtSarckiv» dem Rathe überließ, die sofort übernommen und mit ringereiht wurden. Ebenso wurde nun auch vom Rathe die Urkundenfammlung herauS- gegebcn, zu deren Ausnahme bereits vorder ein paar stattliche und zweckmäßig eiiigerichtete Urkundenschränke anzesertigt war» den waren. Tie Neuordnung dieser Nrkiindensammlung bildete nun die Nächstliegende »nd dringendste Ausgabe der Archivver- wallung. Seit alter Zeit, virllricht seit Jahrhunderten, hatten die Urkunden im Aerar gelegen, in einem siegen R»ß und Staub nur geringen Schutz gewährenden rim'achen Schranke. Denen, die die Sammlung zu wisf.nschasllichen Zwecke» zu benutzen wünschten, waren di« Kästen siel» in dem Zustande, in dein sie sich eben befanden, vorgesetzt und ihnen überlassen worden, sich selbst darin zurechlzusi»den und da» Nölhige sich heranszusuchen. Bis jetzt ist etwa die Hälfte der vorhandenen Urkunden zunächst gründlich gereinigt, jede einzelne Urkunde in eine be> sondere, mit Aufschrift versehene Mappe eingelegt und jede Ablheilung der Sammlung mit dem allen Repertorium au» dem l7. Jahrhundert ia Einklang gebracht worden. LaS selbe soll allmählich auch mit der andern HLlsle geschehen. Außerdem ist im Jahr« >888 ein alphabetisier Zettel kotalog sür da» Archiv angelegt und von den Acten zunächst di« Atzlheilung Baria, di« bissen am dringendsten bedurste. ia diesen Katalog ringearbeitet worden. sannniiisch oder nur in bestimmten Zeiträumen zur Kenntniß der ! Testament« und Nacklaßaeten), dem RathSarchiv zurückzugebea; lentrnllrii»,, kamen, in der Zwischenteil aber die sogenannte Zahl stelle selbstftündig di-ponlrtr. Denn man nun unler einem Verein da» Ziisommcntreten «etzrerer Personen zur versolgnag gemeinschaftlicher Zwicke versteht, s» tan» man die von dem Fachverein errichteten Filialen im Hinblick »,s die dalnitter siebenden Mitglieder recht wcdl al« Verein, nnd »war dier als Zweigverrin dr« Leipziger Fachv-rein-, anseden. selbst Wen» diese Z.ocigv reine nur durch je eine Person, wie die Brschwerde» sührer beh iiipie». qele tet wurden. D« nach ß 24 de« Vreein-qrsetze« nur solche Vereine Zwelg- »«rrine bilde, dursrn, wenn sie da- Rech! der fiS v-rschrst Haber, »nd ihnen jene Rechte ausdrücklich mit «rlheilt worden sind, die« «der dem Fachverein der Maurer i, Leipzig leiten- der Vorgesetzten vehürden, wie an« den Au-Iastiingen liervorgettt, »ich! v-iliedei» »orten ist, >v mnßle dir Polizeiretörde zn Leipzig ans Mrnnd st. 25 w« Perei,i«,-iktze« dr» ffachderein her Maurer sür Leipzig nah v»>aegrnd ,l,sl!bea. Daß das M nisterinm de» Innern in seinem dem Berichir ongedruckien Drscheide vom 22. Sevlember 1887 aus dreien Grund der Aiislöiong kein besondere- Gennchr grleai. Irnidero die Luflöiuiig ans Gr»,» st. SV schon für „«reiche»« begründet erachte» hat, konnte sür die Deputation kein Grund sein, anzunchmen, daß da- M, iifteri»:., de« Innern, wie Beschnrerdesllhrer anuehmea, sich d-voa überzeugt Hai. daß di« Zahlstellen »ich« al« Zweigvereine an- se'e« »nd e-n Perswß -ege, K »« de» vereirpges^e- nicht Ans vesrage, «nstrrtr Fch «er ltz,igklch« TmnMrw. Herr Geheimer ja der Noll» selbst glaubte, die Herausgabe de« ältesten nnd wichtigsten Bcstandtheil« de« Archiv«, der Urkundensammlung, die seit Jahrhunderten in dem sogen. Aerar, «inen» gewölbten Raume neben der grvßen Rath«stube, ausbennhrt wurde, und die Veren igung derselben wil der stadtgeschichtlichen Ab- theilung de« Archiv«. Vi« der Ärchivdirector «»edrrhell an geregt batte, bi» zu einer befriedigenden Lösung der Raum» srage verschieben zu müssen. So mußte e« denn nnauSaesctzt da« Brslreben der Archivverwaltung sein, geeignete Räume zur Ausnahme de« aesaiiimlen stadtgeschichtlichen Archiv« aus findig zu macken. Verschieden» Vorschläge wurden denn auch »m Lause der Jabre errvpg«,: E« kam der Zwilchend»ben de» allen Zepghause« (unter h«m alten Gerr«»ehau»conceit- saal), sodann da» zu Niederlagen drrmietbete Erdzeschoß des Gewandbause» in Frage; aber imr»«r st,U»«n sich Bedenken und Hindernisse aller Arl entgegen. Endlich brachte de, Er»»e>ler»nn«bao kr» MusenmS di« lange gewünschte Lösung der F agr. In kem einen der beiden angetranter, Flügel, >« wesiflüqel, blieb im Kcller- geschcß — richtiger halb Erd» hatd Krllergescheß — »ine Anzahl von Räume« verfügbar, deren die MusenmSver- waliung nickt bedurft«, «nd die sich leicht m,t ten bereit« zu Archivzwecken verwendeten Räumen i» atten Mittelbau ver binden lirßr«. Hi« erschien«» i» jeder Beziehung zu Archiv» Sechehnter Lrrlcht der Hennig-Lantzbein'schen Linderheilanflalt. „Und wer el» solche« Kind ansatinmt tu metoem Namen, der nimmt mich aus." Matth. tS>5. Ia einem Ou«r1h«ft von >1 Seite» erstatten die Docioren Pro fessor L tzeaaia und L. Langbein Bericht über dt« von ihnen geleitete Kiadrrheilaastalt und Frauenstation. Da« Intereste unsere« hochherzigen Publicum« «Kd setzt durch die qeploaie Lrrichinnq eine« nenea große» Kiudrrsprial« so lebbait nnd so erfreulich erfolgreich in Anipnich genommen, daß der odenerwühntr Bericht, der »»» de» ältere, Beftrebnng«, aller Menichenfeeund» und namenllich Kiadersreaode summarisch erzählt, nicht unwillkommen sein dürste. Der Bericht erstr»ckt sich aas da« Kalenderjahr >886. Die Kinderheilanstalt in einem Hanse (Laroliuenstroße 31) behandelte im Bonze» 147 Kranke. Davon tanira 50 Kinder in der Anstalt selbst zur Behandlung. (Die Anstalt besitzt l5 Betten.) E« waren 18 Knaben und 82 Mädchen. De,» Alter nach standen 25 im 1. bi« S. Leben«iadre, 15 im 4. bi« 7. Jahre, dt« übrigen 10 waren 11, 13 und 14 Jahre alt. Ia der Poliklinik de« Anstalt, einem veraihungslastlinie, zu welchem die kleinen Patienten gebracht werden, um mit Rath und Heilmitteln versedeu die Anstalt za verlosten, während dir in der stai o-'ürea Klinik uatergeb'achten kranken Kinder bi« zu ihrer zn erhoffenden Heilung verblribea. wurden S7 Kinder behandelt, Knaben und 62 Mädchen. Dem Alter nach Ware» 46 derselben je 1 bi« 3 Jahre alt, 3t aber 4 bi« 7 Jahre, di« übrigen vertheilten sich aas da« 8. di« über da« 14. Jahr. Leipzig und Umgebung stellte 40 klinische «ab 93 poliklinische Krank», da« übrige Sachse» lO uud 4 kleine Palienlen. Vr. Langbein berichtet über die 197 verjchiedenea Lrlden-arten, von denen die 147 Kranken befallen und bei denen i» 153 Fällen Genesung, in 28 Füllen wesentlich« Besserung erzielt wurde. Un geheilt blieb aur «in kranke« Kind. Sieben starben und acht blieben am Iahre-schlusse noch in (klinischer) Behandlung. Die Frauenstation befindet sich »nter specieller Leitung de« Prof. 1>r. Heanig. Sein Berich« erstreckt sich über die Jahr» 1885 und 1886 and spricht von Geburten, Lpon'tztta linthoui?,, Wöchnerinnen. Frauen- ans allgemeinen an Frauen brobachteien kcaukheilen. Alle in steter Berücksichtigung der Herlersolge. Die Zahl der ausgesührtr» Operationen betrug 15. Hiera» schließen sich fachwlssenschaftllch« Miltbeilnngr» au« der Kli, k (zeüwriser Verlust de« Gesiihl«. und Tastverm-gen«) und gynüloloq>sch-qeduri«ärztliche Notizen En Gesammtbild der Lhüti,keil her durch Jahresbeiträge edler Meuschenireunde erhaltene, Anstalt »rgiebt sür die Kinderhrib anstatt als Summe der seit 1. Avril 1855 bi« dahin 1887 auf geuammenen Kiuder 6318, uud zwar 8S3 sür die Klinik, 5S25 sür die Poliklinik*), nachdem seit 187.3 di« Poliklinik der Hauptiach« «och »n die Hände de« Herrn Privat)* enlr» Dr L. Fürst über gegangen und bi« in der veralhuog-aaftal« Pros. llr. Heania'« vor> «esührtea Kinder getrennt von Or. Fürst'« Institut ausgesührt wardea waren. Die Sterblichkeit der Kinder hertrug im Ganzen nnr 4 Procent. 15 Procent in der Klinik, 2 tu der Poliklinik. Die Zahl der Be> fiordeuen war nämlich 62. Die Frauenstation nahm überhaupt 35 Mütter aus, van denen 28 Kinder geboren wurden, und behandelte außerdem 360 kraule Fronen. Ban den Wöchnerinnen starben 2, von den Nengeborearn 6, von den kranken Frauen >8 (6 Procent). Da« Budget der Anstalt weift sür Einnahmen und Ausgabe» im Jahr» 1886 l8 252,05 ^l. wobei al« vaarguihaben VS00.55 » an- gegeben werden, aut. Di« Anstatt hrsitzi außerdem ein eigene« Grund» stück, da« sie um Neujahr 1870 sür 86 750 erwarb, ivwie eine Anzahl Effecten, darunter 5000 >l in Sproceniiger lächsiicher Rente für di« Llarastisiuag u s. w. Die Jahre«be>» üge ergab«» aa 8000 ^l. sie Stabieasse und di« R!>od«-Sliftil«g steuerten je 200, da« Enltusmiaifterium tk>0 ^l bei u. i. ». vr. Hennig dankt daher zum Schluff« den Gönner, der nun z» einer lchncllerrn Erwettrrnng iähigeu H ilonstalt herzlich, k» auch Herrn l)r. R. Lugrlmaao süe de« dither »»«nigelilich vernnstalieiea Drnck der Jahresberichte. Or. Whiftling. *) Die Dr,«d»»r «inberheilanstal» besteh» seit l8.34. vi« 1683 kamen 76 984 Kinder in Behon»lung. Die Pol klinit nahm allein bk 245 auf. wovon aui da« erst« Jahr (1834) bereu« 847, u« letzten I hrr «der (1653) 4134 kamen. Lachsen. * Leipzig, 23 Mär». Am gestrige« Atzend fand im Gaal« der ..Europäischen Börsenballe" eine sehr zahlreich be sucht« Mitqliedervers'iiiinluiig de» hiesigen Gemeindr- dramte».Verein« statt, in welcker der Vorsitzende, Herr Raltz^bauinspector Kästner, zunächst die Z«samn>ensktz»ng de« Vorstände« und der rinfelaen Eemmisnone» sür ra» neue Verern-jcihr brkannt gab Der Geiammlvorslanb best hi stier ^ gefaßt, nach sür da» neue Vercin-jahr au» folgende» Herren: Bau- inspeclor Kästner, Vorsitzender, Sladlcassenbuchhalter Müller, stellvertretender Vorsitzender, Eontroleur Döge, Eassirrr, Archivar Nüster, Schriftführer. Kanzlcisecreiair Leistner. stellvertretender Cchrisisübrer. und die Herren B-ru- inspecter Haubold, 8katbSresere»dcir Hennig. PolizeiamIS- Eontroleur Mühlner. Pslizeiregistralvr Pasch, Jnspector Nentsch, Hauptcassirer Saatfeld und Krankenhaus Eassirer Lchopek^ Weiter wurde di« Zitsamiiiensetznug der Evmmjs- sivnen für UnterrichlScurse und Vortragsabende, sür Ver gnügungen und für die Bearbeitung einer sür die Mit glieder sehr wichtigen internen Aiiaelegenheit bekannt gegeben. Außerdem gelangte «io vom Ratoe der Stakt dem Vereine znr Kenntnißiiavme dorgelegtc» Schreiben de« Vürgermcister» Kau lisch in Gottleuba zur Verlesung, mit w.!chri» Letzterer eine Freikarte zum Gebrauche vo» Moor- und Ttahlbädern daselbst überreicht. — Einen tzrmrrkenSwertben Bewci» für die enorme Stei gerung de« Grundwerthe» im Lause brr letzivergangenen sünszig Jahre erweist die am l5. Octoder 18.38 von den BiUmner'schen Gerichten angezergte Substastation eine» Johann Ehristian Heinrich Löbnrr gehörigen Haufe», mit Nr. 50 be;eich»et, in Großzschocher. Dasielbe war im Wertste von 25 Tbalern eingetragen und wurde bei genannter Deisteigerung ans ,3t Tbolrr. sage einunddreißig Thaler, gewiirderk. I» Kleinzschocher bezahlte im Jahre 1818 ein Leipziger Bürger sür ein Bauerngut — der Pfarrscheuer gegenüber gelegen — mit 2l Ackern Feld, einem Acker Wiese. Garten. Gebäuden, lebenden und tobten Inventar und allen vorhandenen Vor- rätsten — 1700 Thaler. Dasielbe Gut wurde später sür den mehr al« al« sirbensach höheren Preis verkauft. — Eine» seltsamen Tode» mußte im September de» Jahre» 1626 rin Soldat der Festung Pleißenbura bei Leip; z, Namen» Melchior Schrumpf, sterben, al» er seinem Coin- mandanten. dem Schlrßhauptmann Han» Vopelin», Birnen stehlen wollte. Der Hcuplmann besaß da» Gut. später unter dem Namen Schimmel» Gut bekannt, welche» kürzlich du,cd den letzten Besitzer, Kaufmann Voigt, parcellirt und vertilgt worden ist. — Al» der Scbloßsoldat Schrumps bei nächt licher Weile ans dem Birnbäume saß und die süßen Flüchte in einen umgehängten Ouersack einheimste, verlor er plötzlich da» Gleichgewicht und stürzte vom Baume. Dabei fiel er so unglücklich, daß sein Hat» zwischen zwei, eine Gabel bildende Zweige qrrieth und er dermaßen hängen blieb, daß er sich nicht helfen könnt« und erwürgen mugte. Früh fand man ihn tobt bangend, den Ouersack fast bi« zum Rand« mit Birnen gefüllt. -» Gohli«, 26. Mär». Die hiesig« Schülerwerk statt. welchr-am 1. Oclober vorigen Jahre« eröffnet wurde, hat bereit« einen Bestand von 80 Schülern erreicht und so vorzügliche Arbeiten geliefert, daß dieselben bei der vom l. bi» 5. Februar d. I. in Dresden stattgesundenen Aus stellung mit vertreten «arm. Während der hiesigen Schul» Prüfungen waren die mannichsaltrgsten au» der Anstalt hervor gegangenen Gegenstände in einem besonderen Raume de« neuen Schulgebäude« ausgestellt und fanden wegm ihrer Sauberkeit und Eleganz allgemeine Anerkennung, von Ostern ab soll da« Institut um eine Ablheilung für leichte Holzarbeit erweitert werden, und auch die Abtheilungen sür Tischlerei und Pappardrit sollen eine größere Ausdehnung erhalte». * Chemnitz. 25 März. Der vou dm beide» städtischen Collegien betreff« der RathhauSerwettrruag gewählte Ausschuß hat nun nach eingehender Berathung und Prüfung seinen dabinzielenden Bericht erstattet, daß man sich im Princip und mit Vorbehalt der mdgiltigm Entschließung nach Vor legung der Bauvläne und de« Kostenanschlag« mit dem vor geschlagenen Erwe>terung«bau am Beckerplatz« eiuverstandm erklären möge. Demnach dürfte sich ia nicht zu langer Zeit ein weitere« neue« Nathhau« erbeben, da« wohl anch in seinem Aeußerm der Stadt zur Zierde gereichen wird. — Betreff» derTyphu-epidemi« wird seiten« der maßgebenden Behörden rin entschiedener Rückgang constatirt. Er geschah die» erst wieder in der letzten Sitzung der Stadt verordneten zufolge einer Interpellation, io welcher Beschwerde geführt wurde über einen Theil der auswärtigen (namentlich Drr»dner) Presse, di« durch unwahre und frivole Gerüchte über die örtlichen und sanitären Verhältnisse dem Geschäsl«- leöeu unserer Stadt viel Schaden zusüge. In derselben Sitzung wurde auch ein Gutachten de» königl. Bezirk-arzte» Herrn Medicinalrath vr. Flinzer zur Sprache gebracht, wonach die Dc»il>fection der Aborte zur Bekämpfung der KrankheilSkeiine ganz zwecklo» sei. Darum ist auch von einer diesbezügliche,, behördlichen Anordnung abgesehen worden. Die Zahl der am Typbu» Verstorbenen betrug in vorletzter Wvchc 20. — Wie sehr di« neben dem Real gymnasium erricblele nme Realschule einem dringenden Bt'kürsuiß der Bevölkerung entspricht, beweist der Umstand, daß trotz der kurz bciucsienen Anmeldefrist sich 7l Schüler sür die unterste Elaste gemeldet haben. E» macht sich also bereit» die Errichtung einer Parallelklasse nvtbiH, sowie die Anstellung dreier Lehrer. Der Rath hat demgemäg bischlosien. eine ständige Stelle mit 2150 und zwei HilsSlehrerstellen mit je 1800 Gehalt zu errichten, außerdem sür Einrichtung zweier neuer Lehrzimmer 787 zn bewilligen. Einem viel gehegten Wunsche entsprechend wäre r». wenn nächste Ostern gleich einige neue Elasten aufgesetzt würden. — Gemäß kem Programm der technischen StaatSlehranstalte» betrug die Gesammtzahl der Schüler im letzten Schul jahre 951; der Lehrkörper zählte außer dem Director 40 Lebrer, bez. Professoren und 3 Assistenten. Dein Programm ist eine Abhandlung deigegcdcn über: .Die Maschinen zum Bleichen, Färbe». Drucken und Appreliren der Garne" von L. Th Gebauer. — Da» Programm des stäbirschen Realgymnasium» -wird eingelcttet durch eine Arbeit de» Oberlehrer» Zöllner über .da» Zollregal dcr deutschen Könige bi« zum Jabre 1235 mit besonderer Berück sichtigung der aus die Mark Meißen bezüglichen Verhältnisse". Die Anstalt wurde von ,394 Schülern besucht, welche von 24 Lehrern bez. Oberlehrern (außer dem Rector) nulerrichlet wurden. — Die NcifeprUsuiigen an der diesige» Handels schule fanden unler Vorsitz deS Herrn Obkrrrgieriwg-raihS Vr. Roscher au» Dresden statt nnd erbielien säniniiliche 37 Sckülcr der beiden obersten Elasten daS Reisezeugniß — Ein Arbeiter, welcher sür seinen H rrn, eine» Kausuiann, Frachtgelder io der Höbe von ll5^« einzucassiren balle, bat diesen Betrag unterschlagen und wurde von der Eriniinal« Polizei bereit- aesäuglich ringezoaen. — Nebermorgen hält ini Verein sür E he», niye r Ges cd i ch t e Herr R>algyiu„asial- oberledrer Zöllner «uien Voilrag über den ,Hau«halt der Stadt Ebemnitz im 16. Jakrbunvert". * Werdau. 24. März Gegen die Beschlüsse der städtischen Eollegie» über die Äabl de» Bauplatz,-» für die neu zu erbauende Schule batte eine Anzahl Bewohner de» südlich gelegenen Ciadtthoil» Beschwerde erhoben. Neuer- dina» ist nun die Entscheidung der obersten Schulbehörde, de» königl Ministerium» de» Cultu» und öffentliche» Unter« richl», nachdem vorder noch die Gutachten von Sachverstän digen eina holt worden waren, getroffen worden, durch welche d»e Beschiorrkesübrer adgewiesen worden sind Somit ist nu» die Platzsrage de« Schulhauplatzc», welche so viel von sich reden gemacht, sür immer ert-digt. — Einen Beschluß, welcher von guter palriolischer Gesinnung zeigt, bat da« Stadt- verordneteR-Edllegiiim in seiner gestern statlgrsniidenen Satzung , gefaßt. Nach demselben soll siir de» nm da» deutsche Bater- f land so hoch sich verdient gemacbic» hochsrligen Kaiser Wilhelm dir Errichtung eine» Denk»,al» »n hiesiger Stadt
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