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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-30
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1888
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Zweite Beilage M Leipziger Tageblatt mi> Ammer. «5 V. ^-80. Freitag den 3V. März 1888. 82. Jahrgang Jur Lage. " Irrt in. 28. März. Noch vor drei Tagen lag Derim im SÄnee und nun aus einmal ist doch Frühling I orden. Man kan» sich draußen „im Reiche" schwer «ine I , Mung davon machen, welch eia Bild die Reichrhaupl. M IN den Tagen bot, an denen dem Kalender nach der ßrühling seinen Einzug halten sollte, am 20. und 21. März. Da wir ein Schaltjahr haben» war ja der Frühling kaleuder- wißig verpflichtet, »och einen Tag früher einzutrrften al«> sonst Aber statt dessen der Himmel dicht bewölkt, die Luft' von srüh bi« spät and von spät bi« früh erfüllt mit dichten Schneeflocken, der Faßbodeu bedeckt mit einer seste», zwei Zoll hohen Schneedecke. Der Verkehr zu Wage» und zu Fuß war aus« äußerste erschwert. Taufende von Arbeitern waren beschäftigt, die Passage von den Hemmnissen zu befreien, aber die Menge de« Schnee« war nicht zu bewältigen. Die Dämme waren von beiden Seiten von hohen Schneebergen umsäumt. zwischen denen hier und dort eine „Furt" den Ueber- ganaaus« Trottoir ermöglichte. Die Pferde und die Kutscher der Mnthssuhrwerke streikten, der Schnupfen war in Per» maneuz und alle gute Laune war dahin bei so abnormrn WMerunzSvcrhältnissen. Und heute lacht die goldene Sonne vom Himmel und Danl den Hunderttausenden von Mark, welch« e« der Stadt gekostet, ist der größte Theil de« Schnee« von den Straßen entfernt. Heute haben wir blauen Himmel, dir Sommer» paletot- sind an der Tagesordnung und die Damen haben den Muss gegen den Sonnenschirm vertauscht. Da« ist da« Wetter, welche« sich für da« Osterfest ziemt, und mit diesem halten diese GotteSgabe für die beste Arzenei. Im Char» lottenburger Schloßpark sind die Wege mit Kohle beschüttet und aus diese Bohlen gelegt, um den hohen Herrn vor der bei dem schweren Leiden so verhängnißvollen Erkältung zu schlitzen. Dabei arbeitet der kranke Monarch mit derselben Pflicht» Iliue wie sein großer Bat«. Nur keine Reste! Und that» sachlich ist in einer Zeit, wo so vielfache Anforderungen von Staat-- und Reichswegen an den Kaiser gestellt werden» fast Alle« bereit- erledigt und nicht- mehr nachzuholen. Der Kronprinz steht seinem Bat« fleißig zur Seite und hat iast täglich Conserenzen mit dem Reichskanzler. Auch Pros. Gneist war in diesen Tagen mehrfach zum Kronprinzen be sohl«. ebenso wurde der berühmte Staat-recht-lehrer am Sonnabend dom Kaiser empfangen. Tief ergriffen ist der Kaiser durch die Berichte, welche ihm über die Hochwasserschäden erstattet wordeu sind. Er bat aageorbnet, daß die für außerordentliche Fälle vorhandenm Staatsfonds sofort disponibel gemacht, und alsbald, nachdem sich der für Staat, Gemeinden und Private» erwachsene Schaden übersehen läßt, eine NothstandS-Dorlage auSgearbeitet werde. DaS Gesetz wird dem Landtage sofort nach Schluß der parlamentarischen Ferien zugehen. lieber einen Wechsel de« Aufenthalt«, welcher für den Aaiser in Au-sicht genommen ist, schwirren die verschiedensten Gerüchte durch die Blätter. Thatsächlich ist an maßgebender Stelle in dieser Hinsicht noch kein Beschluß gefaßt, auch noch kein bestimmter Vorschlag von ärztlicher Seite unterbreitet worden. Denn bei dem Zustande des kranken Monarchen ist es nicht angängig, im Borau« Bestimmungen zu treffen, eS wird zunächst abzuwarten sein, wie da« Allgemeinbefinden Sr. Majestät sich in Charlottenburg, nachdem dort Spaziergänge im Freien möglich geworden, sich gestalten wird. Jedenfalls ist einstweilen Alle» vorgesehen, uni einen längeren Aufenthalt im Charlottenburger Schloß möglichst erträglich zu gestalten, und in dieser Woche werden auch die Prinzessinnen-Tvchter dorthin überstedelu. Hoffen wir, daß da» Frühling-Wetter oodauere und mit dem Osterfeste auch der erlauchte Monarch in neu« Gesundheit «stehe, wie eS Millionen vom Himmel erflehen. 8D6. Berlin, 28. März. Unter den gesetzgeberischen Arbeiten, die infolge de« Schlusses des Reichstag« nicht mehr zur Erledigung gekommen sind, befinde» sich auch die v,a dem tldq. Lohreu angeregte Regelung de« Brodverkaos«. Die Frag« ist wichtig genug, daß e« sich verlohnt, aus deu von dem Sk Haupt erstatteten CommissionSberichl, der iumittea der am Schlüge des Reichstags herrschende» Situation nicht die verdiente Berück sichtig»»« gesunden hat, nachträglich hiazoweise». Der Lohreu'jch« Sefttzeutwurs hat selten« der Bäcker einen starken Widerstand uod lidhafte Beschwerden hervorgerufeo. Man hat in ihm einen tendenziösen Vorstoß gegen einen ganzen GewerbSzweig gesucht, und nicht allein in den Kreisen der unmittelbar Betroffenen blo« ist da« Schreckgespenst der polizeiliche» Bevormundung in deu schwärzesten Farben vorgeführt worden. Au« dem erwähnten Bericht ergiebt sich, daß za solchen Uebertreiduageu kein Snlaß war. E« hat zwar in der Lommiision nicht an Stimme» gefehlt, welch« von ciocm „Rothstaade" redeten und dem Bäckergewerb« im All gemeinen einen unverhältoißmäßig hohen Erschüft «gewinn nach sagten: doch war die« nur die Ansicht einer sehr kleinen Minderheit Andererseits ob« stimmte die Mehrheit der Lommiision darin überein, daß, wenn auch ei» eigentlich« Rothstaud nicht aazurrkrnuen, eine da- Jaterefle der Lonsumeuie» besser sichernd« Art de« Brod. verlaus« doch sehr wünlchen«w«td sei. Der Standpunkt, daß ein gesetzgeberisches, bezw. polizeiliche« Eingreifen, wie in bie «irth- schailliche lhäligkeu überhaupt, so auch in diese» Lheil derselben nicht berechtigt lei. hat in der Lommiision verschwindend wenig Verirrter gesunden; ganz überwiegend ist mau der Meinung gewesen, daß der Berkebr mit Brod, als dem wichtigstrn Lebens mittel aller Kreise der Bevölkerung, insbesondere de« ärmsten Lheil« vorzugKveise Anspruch aas die Vorsorge MUitainschrs. * Zn de» Benennungen der Regimenter, deren Chef de» Hochseligen Kaiser« Majestät war, sind nachstehende Veränderungen eingetreten: Da» König» - Grenadinregiment (2. Westpreußische«) Nr. 7 heißt «unmehr König Wilhelm»Grenabierregiment Nr. 7, und da» KönigS-Hufarenregiment <1. Rheinische«) Nr. 7 hat den Namen Husarenregiment König Wilhelm Nr. 7 «halten. Den Rcaimentem, zu welchen De Majestät der Kaiser und König als Kronprinz in besonderen Beziehungen standen, sind nachstehende Auszeichnungen zu Theil geworden: Da« Grenadierregimenl Kronprinz (1. Ostpreußische«) Nr. 1 heißt künftig Kaiser-Trenadierregimeu» Nr. 1; Seine Majestät bleiben Cyes de« Regiment«, welche« Allerhöchst««» NamenSzug aus Epanlette« und Schulterklappen «halten hat; da« 2. Schlesisch« Grenadinregiment Nr. 11 heißt künftig Grenadierreaiment Kronprinz Friedrich Wilhelm Nr. tl; da« b. Westfälische Infanterieregiment Nr. 53 hat statt der Reaiment»niuumer eine Krone aus Epaulette« und Schulterklappen «halten; da« Kürafsierregiment Königin (Pommersches) Nr. 2, besten Uniform S«. Majestät unt« Stellung 4 ln aulto de« Regiment« bi«her trugen, erhält den NamenSzug der Hoch- seligen Königin Luise, nach welcher da« Regiment den Namen Königin führt: da» 2. Schlesisch« Dragonerregiment Nr. 8 — besten Cbes Se. Majestät auch ferner bleiben — heißt künftig Kaiser« Dragonerregimeat Nr. 8 und «hält drn Allerhöchsten NamenSzug. Das 2. Leib-Husarenregiment Nr. 2 beißt künftig 2. Leib-Husarenregimr»t Kaiserin Nr. 2. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin bleibt Chef des Regiment«, welche« Allerhöchstdercn NamenSzug «halten hat. Aus Allerhöchsten Befehl de» Kaiser» und Königs werden Ende diese» Monats folgende Truppenlheile verlegt: 1) da» Infanterie-Regiment Nr. 132 — unter Uebertritt in den verband de» XV. Armeecorv», 6l. In sanlerie-Brigade — von Glatz nach Straßdurg, 2) da» 1. Rhci nische Infanterie-Negiment Nr. 25 — unter Uebertritt in den verband deS XIV. Armeccorp», 56. Infanterie-Brigade — von Straßburg nach Rastatt. 3) daS 1. Oberschlesiscdc In fanterie-Regiment Nr. 22 — unter Uebertritt in den verband deS VI. ArmeecorpS, 24. Infanterie-Brigade — von Rastatt nach Glatz. — Die 1. Reitende Batterie de» Hessischen Feld- Artillerie-Regiment» Nr. 11 wird mit dem 30. September d. I. von Fulda nach Kassel verlegt. - - - - Ueber da« Heere-museum zu Wie« schrribt da» „Militair-Wochenblatt": Da« Bestehen eine« k. k. üsterretchlsch-aug arischen Heere«, musenm« läßt sich seit 200 Jahren Nachweisen. Bor dem Jahre 1857 waren die Bestände desselben in dem k. k. Zeughause in der Reaugost« untergebracht, dann wurden sie i« den prächtigen Räumen de« ueuerbauten Artillerie-ArseualS, l» der Näh« de« Bahnhöfe« der Staal-bahn vor der Belvederelinie, untergebracht und dort mit der dem Kaiserhause gehörigen Hos-Waffeasammlung vereinigt. AIS die künstlerische Ausschmückung dieser Räume vollendet war, wurden die Siegeszeichen in der Ruhmeshalle, die übrigen Gegenstände, nebst de» au« der Schatzkammer überwiesene», i» vier Neben räumen de« erste» Stockwerkes, dir Fahnen. Standarten und Paukendeckea aber, sowie die Gewehr, und Eeschätzsominlang, zu ebener Erd«, die gröberen Geschütze vor der Front deS Museum», ausgestellt. Gegenwärtig ist die Uebersührung der Hof-Waffensainmlung in dar vor dem Burgthorr erbaute Hosmuseum in Aussicht genommen, während aas Anregung de« durchlauchtigsten Herrn Feldzeugmeister« und Gencral.Altillerie»Jnspertor« Erzherzog Wilhelm und mii dessen sowie Ihrer k. k. Hoheiten de« Kronprinzen Rudolf, des Erzherzogs Albrcchl und des ReichS-KriegSministeriumS werklhätiger Unter- stützung die dadnrch versügbar werdenden Waffensäle zur Ausstellung der übrigen im Museum vorhandenen und demselben etwa noch zu überweisenden Gegenstände hergerichtet werden sollen. Die veröffentlichten grmidlegeaden Satzungen sür die Neiiorgaiii« satio» deS Heere-museum« bezeichnen als die Bestimmung de« letzteren „die im k. k. Arsenale in Wien ausbewahrtea SiegeStrophäen und Gedeaksiücke, sowie die sonstigen allenthalben zerstreuten, der Geschichte de« k. k. Heeres angehörigea Denkmale und Gegenständ« zu einer einheitlichen, systematisch geordneten Sammlung zu gestalten, welche den Zweck hat, die Erinnerung an die ruhmreiche Lergangenheit de« k. k. Heere« zu bewahre» ood daS Lerständniß derselben zu fördern." DaS HeereSmuse»m soll die Hos. Waffensammlung ergänzen und «ine Fortsetzung derselben bilden. Lrpiere Sammlung enthält Gegen stände, welch« für die Borgrschichte de- k. k. Kriegswesen» von Wichtig keit stad, sie veranschaulicht aber hauptsächlich da» Dassenwesen des 16. Jahrhundert« and schließt zum großen Theile Tournier-, Prunk uud Ioqdwafsen in sich, welche a»S dem Heerc-museum ausgeschlossen sind. Wo jene abbricht, fängt dieses an. ES ist die Zeit deS dreißig, jährigen Kriege», wo die ältesten noch bestehenden k. k. Regimenter errichtet wurden. Boa da soll eS bi» zur Gegenwart sortgesührt werden. Die ganze Sammlung soll in zwei Abtheilnugea zerfallen, van denen dir erste die »ach ihrer zeitlichen Zusammengehörigkeit vcr- einigte« Trophäen, di« zweite alle Gegenstände Oesterreichischcr Her kunst in sich begreifen wird. Eine räumliche Trennung der beiden Abtheiluugcn soll nicht stattsinden. ES sollen vielmehr die Gegen stände der ersten Abtheilaag inmitten derjenigen Abschnitte Platz finden, ans welche die Oesterreichischen Soffen »c. sich beziehen. Tie eroberten Gegenständ« werden in großen geordneten Gruppen an deu Wänden hinter den Waffen der Eroberer zu sieden kommen Nur Ursprüngliche« wird Ausnahme finden; Entwürfe und Muster siud grundsätzlich ausgeichloffen, ganz besondere Umstände können eine Ausnahme rechtfertigen. Was von fremden Mächten berrührl, findet in der Sammlung nur da»» eine Stätte, wenn es SieqeSbeute ist nicht aber der Vergleichung wegen. Denn vor Allem soll der öst-r reichliche Charakter der Sammlung gewahrt bleiben. « Heere-museum wird daher umsaffen: „Alle aus das Waffen» wese» und die Ausrüstung de« Heere« Bezug habenden Gebrauch« gegenständ«, al« Rüstungen, Waffen, Fahne», Standorten. Instrumente. sämmtiiche entschSdigungSpflichtigen Unfälle bezieht. Dir Be» rusSgenoffenschasten sind nämlich vom ReickS-Versicherung-amt angewiesen, quartalsweise über jeden Unfall eine sogenannte Zählkarte" auSzustellen, d. h. eine möglichst genau« Beschreibung jeden Unfälle» und seiner Folgen zu liefern, und diese Zählkarten werden im RcichS-versicherungSamte einer einheitlichen Bearbei tung unierworsen. Dem vernehmen nach soll sich diese Enquete vorläufig aus daS Jahr 1887 erstrecke», dessen Unfälle aimen- blickiich für die beiden ersten Quartale dem ReichS-Dersiche- rungSamlc bekannt gegeben sind. Da die Zählkarten wegen der Berichlersialtung über die Folgen der Unfälle erst imm« nach verlauf eine« halben Jahre« seit Schluß de» betreffen den BerichlSquartalS ringrliesert werden, so dürfte die Samm lung de« Material» sür die Enquete im Monat Juli resp. Wegen der Nachzügler im August 1888 ihren Abschluß «fahren, und e» stände un» sür den Herbst de- lausenden Jahre» die Publikation der Bearbeitung de» ReichS-versicherungSamte« bevor, welche, da gerade über die Veranlassung und den Her gang d« Unfälle ausführliche Beschreibungen unter möglichster Beigabe von Handzeichnungen aus den Zählkarten eingesordert werden, namentlich sür die Frage der Unfallverhütung Von außerordentlich großem Wcrthe sein dürste. * Au» dem Rechenschaft«-Bericht der Kranken» und Bearäbnißrasse der Schlosser (und Maschinenbau«)IFleißes Früchte genießt, zn Leipzig und Umgegend (juristische Person im Sinne Le« * Gesetzes vom 15. Juni 1868) entnehmen wir Folgende-: Am 1 Januar 1887 betrug die Zahl der Mitglieder 2272, weiter« 282 Mitglieder traten im Lause de« Jahre« der Tasse bei. dagegen ist eine Abnahme von 391 Mitgliedern zu verzeichnen und zwar 14 Mitglieder durch Tvdessälle, 198 Mitglieder wurde» ge- strichen »ach Borschristen der statutarischen Bestninnuagen uud 179 Mitglieder sind als freiwillig Ausgetretene angeiührt, so daß am Jahresschluß noch 2163 Mitglieder verblieben. Die Einnahme der Casse betrug -st 38 630,90. die Ausgabe 30 986,04, so da» sich eia llebcrschuß von 2641,86 ergab. Der BermögenSbestand betrug am Schlüsse des Jahres -st 26 381,83. Die Casse ist iu verschiedene Unlerstützung-classea eingetheilt und vertheilen sich die Ausgaben in folgender Weise: iu erster Llaffe mit 4 Woche 10 .st Unterstützung und 1544 Mitgliedern wurden aotgezahlt ^l 16 623,8, iu zweiter Classe mit ii Woche 12 .st Unterstützung, und 218 Mit» gliedern 8355,52 5«, in dritter Clasje mit 4 Woche 15 >k Unterstützung und 118 Mitgliedern 2378,32 -H, in vierter Classe mit ä Woche 18 ^l Unterstützung und 75 Mitgliedern 1038 ». in der Elaste sür Lehr linge u Woche 4.50 ./t Unterstützung uud 183 Mitgliedern 901,50 ^l für erwerbsfähige Kranke 1481 ^l, an Krankenhäuser und Auge» hörige derer, die in Kronkenbäuscrn vervflegt wurden. 923.71. für Brillen, Bruchbänder u. j. w. 98,23 ^t. sür Begräbnißgeld 1040 ./lt, ür Beiwal'ungSkosten und verschiedene Unkosten 8201,68 verauS- gabt. Wenn wir etwa- näher aus die Ausgaben dieser Lasse ein. geben, so geschieht es aus dem Grunde, weil wir schon früher daraus aufmerksam gemach« haben, wie weittragend die Verpflichtungen sind, welche das Krankenversicheruugsgesep solchen Kronkencaffen aus» erlegt, die sich unter den Z. 75 de» genannten GesetzeS tellen. So wurden z. B. im Jahre 1885 an erwerdssähige Kranke 406,50 .sl verausgabt; im Jahre 1886 stieg die Summe ans 709 und im Jahre 1887 aus 1431 >1 Erst am 1. Februar 1887 wurde in genannnler Casse die Gewährung von Brillen. Bruchbändern u. I. w. eiugeführt und dafür 93,23 .M verausgabt. Auch diese Ausgabe wird sich von Jahr za Jahr vermehren; es werden noch neue hinznkommen, z. B. für Bäder, die bis jetzt noch wenig oder noch gar nicht von der Casse gewcdert sind. Dabei wurde in der Generalversammlung am 17. März a. o. von Seilen der Verwaltung geklagt, daß von den Mitgliedern so vielsältig Gebrauch von den gesetzlichen Leistungen, welch« die Laste zu gewähren habe, ge macht werde. Erwäg» man dagegen, wie hoch jetzt dir Beisteuer» sind gegen früher, so dars man sich nicht wundern, wenn von den Mitgliedern Ansprüche gemacht werden, zu denen sie volle Berechtigung hoben, und die Beisteuer danach entrichten müssen ; eher ist noch zu vermuthen, daß dir Ansprüche noch mehr wachsen, wenn erst noch mehr Klarheit unter den Mitgliedern kund wird, zu welchen Leistungen die Cossen alle verpflichtet sind. Recht grelle Mißverhältnisse treten zu Tage bei solchen Kranken, die in. Kranken Hause verpflegt werde»: wohnt z. B. ein Mitglied außerhalb Leipzigs, ö hat die Lasse pro Lag 2 an das Krankenhaus und wenn das Mitglied Angehörige hat. die von seinem Verdienst unterhalten werde», pro Arbeitstag 50 ^ an die Angehörigen zu zahlen, da« Milglied st zwar bloS mit 10 wöchentlich versichert, die Casse hat aber in olchen Fällen die Woche 17 für eia solche- Mitglied und deren Angehörige zu bezahlen. Die Zeit wird eS lehren, ob eS nicht für manche Kranlencosse bester gewesen wäre, schon früher aus die Unter stellung des KrankcnvcrsicherungsgesetzeS zu verzichten. Bß. Leipzig al« Hauptcommission«platz stand 1839 einzig da, 1863 hatte e» 8 Concurrenzplätze. 1888 nur noch k. Aug«bnrq, Frankfurt a. M., Nürnbrrg gingen ein. Von 75 Commissionairen im Jahre 183!» kam e« 1863 zu 8K, 1888 aber zu 140 Commissionairen. Die Comniittentenziffn stieg seit 1889 von 1195 auf 2S09 (18«3) und «305 (1888). Da» Grünten neuer, da« Erlöschen älterer Firmen, da« Reudern bestehender Firmen geht in lebhaftem Tempo weit«. Im Jahrgang 1883 z. B. sind allein 494 neue Firmen. Dagegen erloschen 285 Firmen, 335 veränderten ihre Namen. Die Leipziger Lager von auswärtigen Verlagiartileln haben sich in den fünfzig Jahren um üb« 1000 vermehrt. Um Jahre 1839 zählte mau deren 714, 25 Jahre später deren N90 und Heuer 1724. Blicken wir aus die ganze Folg« de« unentbehrlichen Hand buches sür Buchhändler zurück, so verdieat der liebeuSwürbig bescheidene Herausgeber, Herr Hermaun Schulz, sür die Energie und bie Umsicht, mit der « in den letzten 28 Jahren da- vom Vater «erbte Unternehme» al- jung« Mann fort» t, bald ab« erweitert, verschönert und bedeutend ausge- aut hat. gewiß die vollste Anerkennung der gesammtrn Br- russgenvssen, wie überhaupt der Freund« der Literatur und de« Buchhandel». DaS Werk lobt seinen Meister. Möge e« in seinem Geiste weit« geführt werden, währeud « seine» vr. Whistling. SterblichkeitsbrrW. verleibe», vorzugsweise Anspruch aas die Vorsorge de« Gesetzgebers habe Der Bericht läßt jedoch überall erkennen, wir man bemüht gewesen ist. die fragliche» Borschrtsteu ans da» möglichst geringe I «egenstänbe. alz Rüstungen. Waffen, Fahnen. Standorte». Instrument, «aß za beschränken. Infolge besten ist an- dem Lohrenüchen An-l «'rSthe. Orden. TapfrrkcitSmedaillen.DistinctioaSzeichen, Uniformen,c trage Alle« weggkfallen, Iva» als eine zu weit gehend«, dnrch den eigentlichen Zweck nicht uoihwendig grjordrrte Belästigung de» BöckrrgcwerbeS angesehen werde» konaie. Woraus e» ankommt, ist, daß der Käufer sür eine» bestimmten Preis dasjenige Quantum Brod erhall, welches er zu erwartcu berechtiqt ist. Dasür lieg» i» der bisher i, Deaiichlanv bestehenden Art d,S Vrodverkaiis» nicht die genügende Sicher- beit. Die letztere wird nur erreich», wenn der Berkans de« BrodeS nach «e. wich» obligaiorisch gemacht wird. Die« und nicht mehr ist der Kern de« Gesetzentwurf«, wie ihn die Lommisfion angenommen hat. Mau tan, darüber streiten, ob die «eise, wie der Commissiousvorschlag bas Princip ausgesübrt wissen will, die zweckmäßigste ist. Da« i» einigen anderen Landern bestehende System, Brod »ach jeder vom Käufer verlangten GewichtSgröße abzutheile», schien der Commission »tl den deutschen Ledensqewohuheiten nicht vereinbar; sie schlägt vor. daß Brod nur in Gewlchisgrüßen von '/». 1. 1't, ü« a. s. «. feilzeholten werden dars and aus Erfordern dem Käufer vorgewoqe» werdea m iß. Ob die Borschnst. da« Brod »ur i» bestimmte« Ge- Mchitgrößen auSzubackeu. für die Bäcker rin« unoerhöituißmüßig Hohe Belästigung enthält, möchten wir mch« entscheiden; da« Priaeip de- Eulwurs« ist aber durchaus richtig, and di« Frage wird wohl in der nächsten Session wieder aus die Tagesordnung kommen. In Frciborg im Brrisgaa ist gestern der Weiuhäudlrr und Gut-Vejitzer Hebtrng gestorben, der wiederdolt de» Wahlkreis v-ldShuk >m ZolloorlameM uud i» den Reichstage» der siebziger Jahre vertrete», auch de« badischen Landtag ougehöet batte. Er war eia treue« und oerdieute« Mitglied der uat oualliberale» Partei. Dem Abgeordnetenhaus« wird, wie nian hört, alsbald nach seiuem LiederzusammentriU ein« Rothftaudsvorlagc ti-r Linderung de« durch di« tteberschwemmuugen im Elb- «ad Weichsel. Mbirt entstandenen Elende« zugehen. Solche staatliche Beihilfe« waren bekanntlich auch früher schon bei ähnlichen Gelegenheiten, wir dri den Ueberickiweinmunge» im Rheingrbiei. gewähr» worden ferner bildliche Objecte, gleichviel ob gemalte oder plastische, al« Portrait«, Krirg«trachtea, Ehrungen, welche einzelnen Persönlichkeiten oder ganzen Truppeukörpera dargebrach« wurden, al«: Ansjötze und Gesäße ouS Edelmetall, Adressen, zumeist iu artistischer Ausstattung. Eriniieraugsmedaillen rc." Die Ausnahme von Gegenständen, welche eine Person verherrlichen, soll sorgsamster Prüfung unterliegen. Zu den ouszonehmenden Siegeszeichen gehört jeder Gegenstand, au welchen sich di« Eriuueruag einer lodenswerthea militairischea That oder eine« eschichtlich denkwürdige» Errigaiflr« knüpft, z. B. die Stadtschlüffel. >e Krönung eiur« Minarett au« eiuer eroberten Stadt. Auch eiu etasache» Schriftstück kau« durch Hinzutreten besonderer Umstünde zum Denkmal werden, im Uebeigen stad Haudschriften und Gedruckte« an«- grschloffea. Da« H«rre»musrom wird dem Reich«. Krieg-miuisteriam unter stell», der Besuch au bestimmten Lagen Jedermann auentgeltlich ge- stattet, der Inhalt durch einen allen Ausorderoogen genügenden Ep cialkatolog erklärt, jeder geschichtlich bemerkenSwerlhe Gegenstand mit einer gedruckte» Erläuterung versehe» werdeu. Socialpolitisches. * DaS Reich«»versicheruogSamt läßt e» sich au- gelegen sei», di« Ersabruugen, welche mit unserer Arbeiter. »r>sallversttderm»g in de» riuzelnen Tewerb-zwriqen gemacht worden sind, durch nmsanareiche statistische Arbeiten der Gesommthrit unserer Industrie zugänglich z.» machen. Liefern hicrsür schon einen Beleg die auSsührlicke», jährlich Sem Reichstage vorzulegcnven Rachweisungen über die Nechnunq«- rrgebmfse der Berus«grnossenschaste». au« denen nicht nur manche unsallversicherungStechnisch«, sondern auch allgemein gktverbeslalistilchc Fingerzeige entnommen »verden können, so durfte da« »och u> höherem Grade der Fall sein bei einer in dtrser Hinsicht aiiqrstrllten directen Enquete, di: sich aus Jubelausyabe 1888 von G. A. Schulz' Adreß- ^ lnuh sür den deutschen Buchhandel. ' ^ Der fünfzigste Jahrgang von „Schulz' Adreßbuch sür den deutschen Buchhandel. den Antiquar-, Colporlage-, Kunst-, Landkarten- und Musikalieuhandci. sowie verwandte Geschäft- zweige 1888" liegt vor. zugleich der 28. Jahrgang, den der wackere Sohn de» ersten Herausgeber», Otto August Schulz. »ach dem Tode deS Vater» allein redigirt hat. Jahrgang l889 wird vom Börsenverein der deutschen Buchhändler heraurgegcben ivrrden, nachdem sich dieser große Verein mit dem bisherigen Verleger geeinigt hat. Nähere» über dir Ge schichte de» Adreßbuches bringt da» Vorwort de» derzeitigen Nedaclcur» und Verleger», Hermann Schulz, der si darin von seinen Lesern und Geschäftsfreunden mit wohl wollenden dankbaren Worten verabschiedet. Ein wohlgetrossene», von Künstlcrhand in Stahl gestochene» Biidniß vr.Friedrich IohaniieSFrommann'S. Leipzig» Ehrenbürger, schmückt den Band, nekrologische Rückblicke de gleite» va» erster«. Dir» Slahlstichbildniß. au» dem Atelier vo» Alsred Krauße hier, reiht sich würdig den Adolf Neumann'schcn »nd anderen Kunstblättern in früheren Iahr> gängcu an. La» Schulz'sche Adreßbuch macht schon durch sein statt liche» Volumen einen ganz imposanten Eindruck, die zahl reichen Beilagen voll bunten artistischeil und illustrative: ScbniuckeS verleibeu ihm säst drn Charakter eine» PrachtwerkeL Der ganze Band enthält l08K Octavseitcn Text und 125 Seilen (uuinerirt und unnumerirt) Inserate mit und ohne Bilder polygraphischer Herstellung, im Ganzen 12t 1 gegen tltO Seiten im Vorjahrgange. Von culturhistorischem, gewerbs- uud kunstgeschichllichem Interesse ist die bcigegebene vergleichende Tabelle der Buch Händler-Statistik von 1839, 1863 und >888. Wir erfahren daraus, daß e» l888 Überhaupt nicht weniger denn 1575 Städte mit Buchhandlungen giebt, 1N2 im deutschen Reiche. 3 in Luxemburg, 230 in Oesterreich. l79 im übrigen Europa. Summa 1524 in Europa; die übrigen 5t in Amerika (38), Afrika (3), Asien (k). Australien (4) Buchbandiungen zählt man jetzt im Ganzen 7l54 gegen 1382 im Jahre 1839, Heuer also 4t7 Procent mehr. Davon besitzt da» deutsche Reich allein 5405, Luxemburg, ! Oesterreich und da» Übrige Europa außerdem noch IÜ05 ' Amerika hat deren 122, Afrika, Asien und Australien be ziehungsweise S, 9 und 4. In den ersten 25 Jahren wuchs die Zahl der Firmen um l07 Prorent, in den letzten 25 Jahren um 150 Procent. Da» Adreßbuch nahm >839 >348 Firmen auf, I8S3 2797 und langte >888 bei,,, siebenten Tausend an (7026), in der ersten Halbscheid de« Zeitraumes »in 107,4 Procent, in der zweiten um 15>.I Proccat sich erweiternd. Die 7026 Firmen gliedern sich in Lerlag-geschäsle für Buch-, Kunst- und Musikalienhandel (202t). sodann in Sortimentsgeschäste sür Kunst- und Musikalienhandel (343). in Antiquariat-Handlungen (182) Der Rest (1480) sind g- mischle Geschäfte. Svllimeii«-, Buck. Antiquariat» . Ccl portage-, Muflkaliea-, Landkarlin-, Papier- uud Schreib malerialienhandlungrn, Expeditionen und Redaktionen. Gemäß den Bervffentlichnngen de« kaiserlichen Geiuud» heit Samte« sind in der Zeit vom 11. bi« 17. März or. von je 1000 Bewohnern, aus den Jahresdurchschnitt berechnet, al» gestorben gemeldet: in Berlin 18,9. in BreSlau 30,9, in Königsberg 32.2, in Köln 19.9, in Fraaksvrt a. M. 22,2, in Wiesbaden 28,6, io Hannover 17^, in Kassel 17,1, in Magdc- bürg 24,9. in Stettin 22.6, in Altona 37,0. io Straßburg 33,7, in Metz 22.9. in München 28.8, in Nürnberg 33.9, in Augsburg 33,5, in Dresden 20.5, in Leipzig 19,9, in Stuttgart 19,4, in Karl«, ruhe 20,9, in Braunschweig 19,K, in Hamburg 23,2, in Wien 30,6, io Pest 35.6. in Prag 34.8, in Triest 34.3, in Krakau 44,9, in Amsterdam 24,6, iu Brüssel 28,4, in Pari« ?. in Basel —, in London 19.5, in Glasgow 27.0, in Liverpool 20,1. in Dublin 29,0. in Edinburg 17,3, in Kopenhagen 25.1. i» Stockholm 24.9, in Lbristiania 26.6, io Si. Petersburg 32,9. in Warschau 23.8. in Odessa 26,2, in Nom 32,9, in Turin 33,6, in Bcnediq 32,8, in Alexandria 40.1. Ferner in der Zeit vom 19. Februar bis 25. Februar d. I.: in New-?1ork 29,2. in Philadelphia 19,6, in Baltimore 20,5, in Kalkutta 28,3, in Boinban 22,0, in Madras 44,2. Die Sterblichkeit hat in der Berichtswoche in den meisten größeren Städten Enropa« wieder abgenommen. Einer sehr günstigen Sterblich- keit (bis 15,0 pro Mille uod Jahr berechnet) erfreuten sich Rostock »nd Essen. Günstig (bis 20,0 pro Mille und Jahr) war die Sterblich, keit in Berlin. M.-Gladbach, Düsseldorf, Elberfeld. Hannover, Kastei, Braunschweig, Stuttgart. Leipzig, Bremen, London, Edinburg u. a. Etwa» höher (20,0 und etwa» darüber) war die Sterblichkeit i» Dresden. Barmen, Karlsruhe. Mannheim. Liverpool. Eine sehr bohe SteiblichkeitSziffer (über 35,0 pro Mille) meldet von den deutsche» Städten Chemnitz. — Unter den Todesursachen haben zunächst acute Entzündungen der BtdmiingSorgane und Catarrde der Luftwege viel- lach obgenonimen »nd weniger Sterbesälle hervorgerusea; auch Darm- catarrdc und Brechdurchsälle der Kinder haben weniger, nur in Berlin, Dresden, Nürnberg, Pest etwa- mehr Todesfälle veranlaßt. Tie Theilnahme des SäugliagSalter« an der Geiammtsterblichkeit war im Allgemeinen eine kleinere als in der Vorwoche. Boa je 10000 Lebenden starben, auss Jade berechnet, in Berlin 52. i» München 90 Säuglinge. Bon den Infektionskrankheiten waren Sterbesälle an Maser» und Pocken etwa« mehr, an Scharlach, Diphtherie, typhöieu Fiebern und Keuchhusten etwas weniger gemeldet. — Sterbesälle an Masern haben in Hamburg uod Prag etwa» adge- nommen, während sie in Straßburg. Lyon, London, St. Petersburg etwa» häufiger worden; auch Erkrankungen kamen an» den meisten Orten, au» denen Berichte vorliegcn, in zahlreicheren, nur m Ham> bürg, Pest uud Edinburg in weniger Fällen zur Anzeige. — Da« Scharlachfieber wurde i» Danzig, Wie» etwas häufiger, in Kopen hagen, London, St. Petersburg seltener Todesoeraalaffung; Er. krankunge» wurden an« Breslau, Hamburg. Wien, Edinburg, Kopen- Hagen in gesteigerter Zahl zur Meldung gebracht. — Die Streb, lichkcit an Diphtherie und Croup war vielsach, wie in Berlin. BreS!a», München, Dresden, Frankfurt a. M., Leipzig, Nürnberg, Pest. Prag. Warschau, St. Pet-r-burg eine geringere, in Hamburg, Wien, Amsterdam, London, Kopenhagen dagegen eine größere als in der vorhergrgangenen Woche. Erkrankungen wurden au» Berlin. BreSlau, Hamburg, weniger in Nürnberg, im Regierungsbezirk Schleswig. Wien, Pest, Kopenhagen, Ehristiania zahlreicher mit- rtheiit als in der Borwoche. — Der Unterleibstyphus hat in amdurg. London, S«. Peler«burg weniger, in München, Cdemuiy, 29 Sterbesälle in der Berichl-woche) wieder mehr Todesfälle be dingt, neoe Erkrankungen wurden iu wcuig gegen die Vorwoche veränderter Zahl mitgetheil«, nur in Hamburg ha« die Epidemie erheblich abgenonimeu. — An Fleckthphu« kamen au- Magdeburg, London je 1, aus Warschau 2, a»S Prag 4 Sterbesälle, Erkrankungen au« dem Regierungsbezirk Aachen 2, au» Stockholm 1 zur Bericht erstattung. — A» epidemischer Genickstarre wurde je 1 Tode-sall aus Kiel «nd Rom und 3 Erkrankungen aut Nürnberg gemeldet. — Rosenartige Entzündungen de« Zellgewebes der Haut waren in Wien und Kopenhagen zahlreich. — Dem Kindbettsieber erlagen in London eine größere Zahl von Frauen. — Der Keuchhusten hat i» Berlin und London weniger, in St. Peter«bnrg mehr Opser al- in der Borwoche gefordert; ln Hamburg, Wien, Kopenhagen hat die Zahl der bekannt gewordenen Erkrankungen etwa« obgeoomoicn. — Einzelne Todesfälle an Pocken kamen au« Pest, Graz, Lyon, mehr- lache au« Et. Peter«burg (2), Trieft. Rom, Warschau (je 4), a«S Prag 15 zur Meldung, neue Erkrankung«» uu« Berlin 4, au» Wien 7. Die sanitären Verhältnisse iu Berlin blieben auch tu dieser Bc> richiswochr günstige, die Sterblichkeit war sogar «ine noch kleinere als in der Vorwoche. Seltener käme» acute Entzündungen der Athmuagsorgan« zum Vorschein »ad führten auch iu erheblich der. minderter Zahl zum Tode. Darmcatorrbe und Brechdurchfälle der Kinder zeigten im Ganzen eiu ähnliches Verhalten wie in der Bor- Woche. Der -laiheil de» Säuglina«alter« an der Sterblichkeit war jedoch ein kleiaerer. Bon den Jnsertion-krankheiten blieben Masern, Scharlach und ivphöse Fieber in fast gleich beschränkter Zahl uud zeigten sich in keinem Stadttheil iu neaueuSwerther Zahl. Er- krankunge» a» Diphtherie haben abgeuommen und traten gleichsolls in keinem Stadttheil in größerer Zahl zam Vorschein. Weitere Er- kraukuagra au Pocken käme» 4 zur «»zeige. Der Keuchhusten der- anloßtc zwar noch zahlreiche Erkrankungen, doch war die Zahl der durch ihn bedingten Sterbesäll» eine kleinere. Erkrankungen im Wochenbett zeigten gegen die voraugegangeae Woche eiue Abnahme, während rosrnariige Entzündungen de« Zellgewebe« der Hau» uod rheumatische Beschwerden aller Art keine wejcallichrn Veränderungen iu ihrem Vorkommen aufwiesro. Die astronomische» Ereignisse tm April 1888. «»aorna »rr»«». Die Soaue tritt am 19. Nachmittag» 4 Uhr 33H Min. (mittlere Leipziger Zeit) in das Zeichen de« Stier«. Zu dieser Zeit steht die Sonar im westlichen Lheile de» Widder», 9Gead südlich vom Sterue Beia. Mil Ansang de« Monat» befindet sie sich 2 Grad südlich vo« Sterne Delta in drn Fischen. End« de« Monat« mitte» im Stern bild« de« Widder«, Nv, Grad südöstlich von Alpha. Nachstehende Tabelle enthält lür verfchiedeue Tag» des Monats den Auigang(A^, Durchgang durch die Mitta-Siioir lM.) uud Unter- ig (U.) der So gong (U.) Mär A. M, tt I. sonne für Leipzig: I 1>. 16. I. «!. U. , U7d!, l U. >vi. !> .16 5 26 > 5 11 5 3 12 3.8,12 2,3 12 0.9,11 59.7 6 32 j 6 40 > 6 49 6 5? 21. V.', 26. u. -w. s 30. >!. Di. j v. , U. Di. ! 4 53 4 43 I 4 35 II 58.6 II 57.6 II 57,0 , v ^ > r, ,>» > n > v 0« 1 ? 5 s 7 13 I 7 20 Am 15 ist die Zeitgleichung —0. Die Saune geht also an ! diesem Tage 12 Uhr 0 Min. kgeaaiier: 11 Uhr 5!» Min. 51.1 Sec > durch die Mittagslinie, in der elften Halste des Monats nach, in ^ der iweilen Halste vor 12 Uhr lj. vorstehende Tabelle,. Die Entiernung der Sonne betrag! am 1 lMttlal. > 20032 100. am 16 20118 000. am 20102 0--.) geegr. Metten.
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