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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-01
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1888
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1»72 der veraangene» Ztacht die Lausbrücke» durch di« starke Str-mu»g «eggerissen worde», so daß die Wallischeibrücke von der Breite» Straße aus nur mittelst Wagen zu erreiche» ist. In der Büttelftraße steht das Wasser bereiis zwilchen Schlosser- und ttlosterstraße; aus dem Alten Markte sied: vor dcu chcmaligea Schmudelbude» schou das durch Len Büttelstraße» - Lanal eiogelcetene Wasser. Das totale Versagen der Gasbeleuchtung ist dem Umstande zuzuschreibea, daß in der Gasanstalt da» Wasser in die Wassertöps« riugetrete» ist. DaS Hochwasser iiiacht sich auch sür die nicht überschwemmten Stadttheile sehr bemerkbar. Was noch nie dageweien ist, so laag« Gasbeleuchtung in Posen existir» lleit dem Jahre 1856), trat gefteru ein: die Gasbeleuchtung versagte, in der gauzeu Stadt brannte Abends keine einzige Gasflamme, und Straßen und Platz« läge» i» last völligem Dunkel da; den» die iu dea Straßenlaterne» ange- steckien Lichte konnten eigeutlich nur zeigen, wie dunkel es aus dea Straßen war. Posen, 30. März. Die Warthe war iu der Nacht um weitere 3 cm gestiegen; seit heute srüh steht jedoch das Wasser. Von oberhalb wird erhebliche- Fallen gemeldet, so von Pogorzelice von 4M) gestern früh aus 4,SO heute srüh. Bromberg. SO. Mürz. Die hiesige Eiseubahn-Direetio» macht bekannt: Zug 5 von Elbing nach Königsberg ist heute »wische» Heiligenden und Hovvenbruch anscheinend in Folge eiaes durch zu- strömeude Wassermassen theilwetse zusammengestürzten Durchlaßes vollständig entgleist. Der Lokomotivführer und der Heizer sind getüdlet. Ei» Schaffner ist anscheiaend nicht unerheblich verlest» ein Reisenoer leicht beschädigt. Der Personenverkehr wird, da beide Gleise gesperrt sind, durch Umsteigen aufrecht erhalten. I» Folge von Hochwafserbeschädigungeu sind außerdem unsere Hauptbahaftreckea Stoewen - Schneidemübl. Marirnbnrg - Elbiug - Güldeaboden und Oftroantt-BischosSroerder, sowie ein Theil unserer Nebenbahnen bis aus Weiteres »nsahrbar. Bromberg. 30. März. Dir Brah« ist weit über dir User ge. treten. Man befürchtet einen Durchbruch de» Dammes vor der Stadtschleuse, welche dadurch qesährdet ist. Militair ist bei den B-seftigungSarbeite» thatig. Der Wasserstand beträgt 6,25 w, 2 m mehr als der gewöhnliche Stand, eiuige der an den Fluß grenzenden Straßen find überschwemmt. Krone ist ebenfalls durch dea Brahe- fluß überstuthet, die dortigen fiScalischen Mühlen sind laut Anzeige beim hiesigen Wasserbauam« gefährdet. Mainz. SO. März. Der Rheiupegelstand ist heute hier 3,70, i» WormS 3,50, in beiden Orte» steigt da- Wasser, der Staad de» Neckar bei Heilbroan ist 3,70, auch hier steigt das Wasser langsam, bei Wimpsr» beträgt die Wasserhühe 4,45, der Obermaia fällt langsam. Köln, 30. März. Der Rheinpegelsland ist hier 6V3. Das Wasser ist noch im Steigen begriffen. Die Dampfschifffahrt ist eingestellt. Der Verwallungsbericht der Stadt Leipzig für 1886. XI. * lieber die Angelegenheiten der Gewerbepolizei girbt Herr Stadtrath Winter im Verwaltung-bericht folgend« Mitthellungen: Wie in anderen Zweigen der städtischen Verwaltung, haken sich auch bei der Gewerbevolizei im laufenden Jahre die Geschäfte nicht unwesentlich erhöht. So sind die Registrandeneingänge von 5179 de» vorigen Jahre» aus 6055, die Ausfertigungen von 879 aus 1153 gestiegen, und »ur die Anzahl der Strafverfügungen hat sich von 639 aus 594 gemindert. Wa» e,ne der wichtigsten Angelegenheiten, da» Schank» winhschastrwesen anlangt, so hat da» von Rath und Stadt verordneten beschlossene OrtSstatut, wonach bei allen Gesuchen um Genehmigung de« Betrieb« der Schankwirthschast die Bcdürsnißsrage stir die Entschließung maßgebend sein soll, die Genehmigung der kvnigl. KreiShauptmannschasl gesunden und ist durch Bekanntmachung vom t. April veröffentlicht worden und sofort in Kraft getreten. Nach Errichtung diese» OrtSstatut« hat c» sich auch wünschÄiSwerth gezeigt, dahin Verfügung zu treffen, daß da» mit Bearbeitung der Gewcrbepolizeiangelegenheiten betraute Rath»mitalied ebenso wenig, al« e» früher Versagung der Gesuche allein anssprechen konnte, zur Genehmigung befugt sein soll, und ist deshalb eine besondere au» fünf Mitgliedern de« Rath» bestehende Deputation eingesetzt worden, welche in 38 Sitzungen über 459 Gesuche Beschluß gefaßt und hiervon nur 208 genehmigt hat. Bon den für da» ganze Jahr zur Beschlußfassung ge langte» 579 Gesuchen sind: stir Gast« und Schankwirthschast, - Schankwirthschast mit Branntwein schank, - Schankwirthschast ohne Branntwein» schank. , - Branntweinkleinhandel, - Branntweinschank neben dem Bier schank. - Beherbergung neben bereit» bestehender Schankwirthschast. gen wurden dagegen i»»gesan»nt 42 Gesuche Genehmigung der Gesuche »in alleinige» Bierschank ist namentlich in der Zeit vor Erlaß de« OrtSstatut» erfolgt, oa man später in Folge der erlangten Ueberzeuaung, daß der Betrieb einer Schankwirthschast, bei welcher die Verabreichung de» Branntweins unter allen Umstanden, namentlich auch bei dem Genuß verschiedener Speise» auSgeschlojfen sein sollte, kaum möglich sei und da« Verbot doch übertreten werde, meisten« davon abgesehen hat. Eoncrssioncn sür den Schank betrieb ohne Brannlwein z» verleihen, und sind deshalb auch mehrere Gesuche »in Erstreckung de» Schankdetneb« aus Branntwein, wie bereit» angeführt, genehmigt worden. Weiler wurden noch sür besondere Gelegenheiten. Wett rennen. Meßverkebr aus dem AuaustuSplahe, Neubauten in 54 «Mir» Erlaubmx ertheilt, Mustiertaubmßscheine aber 8 zu öffentlichen Maskenbälle», 5 - Privat-Ma-kenbällrn, 35t t - GesangSvorträgen, Prival-Festlichkciten, öffentlichen Tanzverguüguiigen, Co -eneyint,»i a»,elkh«I 1» 4 176 124 48 68 15 39 8 32 S l 2172 1098 347 711> lonccrten. für Beleuchtung der Pisioir« und Abort« stq. die Lauer der selben und für LelltilationSeinrichtuuge» eingehende An ordnungen zu trefjeu. Neben dem Schankwirtbschaft»wesen ist besoader« über den Gewerbebetrieb, sowie da»Jnnung»wesen ru berichten. Betreff« de« ersteren ist hervorzuheben, daß überhaupt 1948 Geweroe an- und 730 abgemeldet und 72 Colportirscheiue ertheilt, auch 264 Gesuche um Ausstellung von Dandergewerkescheinen ausgenommen worden sind, weiter, daß 72 Strasverfügungrn wegen unterlassener Anmeldung de« Gewerbebetrieb«, 4 der gleichen wegen unbefugten Cotportiren«. 9 wegen nicht ge meldeter gewerbsmäßiger Besorgung fremder Recht«angelegen- heiten und 4 wegen Uedertretung de» Trödler-Regulativ« zu er loffen gewesen sind. Die alljährlich zum 1. Mai krast Anordnung der Reich»- regierung vorzunehmende Fabrikarbeiterzählung hat bei 567 Gewerbebetrieben stattgefunven und sind durch solche 270 mit Benutzung einer Triebkraft, nämlich eigener Dampskrast 188, gemietheter dergl. 33, Gasmaschinen 39. Heißluftmafchinen 5, Wasserkraft 5 (einschließlich einer gemietheten), verbundene Arbeitsstätten, sowie in»gesammt 19667 Fabrikarbeiter, näm lich IS 208 männlich« und 6459 weibliche, ermittelt worden, von welchen 82 männl. 44 wribl. 892 männl. 588 weibl. 2324 männl. 2475 weibl. 14 18 18 21 ausgestellt Gegen den Inhaber einer Schankwirtbschast wurde wegen Förderung der Nnsittlichkeit da» Entziehungsverfahren em- geleilet. auch Entziebnng nach mündlicher Verhandlung aus gesprochen und ist diese Entscheidung von der königl. KreiS- i auptinannschasl auf emgewenveten Recur» bestätigt worden, i i zwei anderen Fällen wurde die Entschließung, da ge nügende Beweismittel rer Anschnlcigung. Förderung der Völlerei. nicht zu erlangen waren, wieder ausgehoben. Wegen unbefugten Betrieb- der Schankwirthschast dez. de» Branntweinkleinhandcl« wurden >06 Anzeigen an die königl. Staatsanwaltschaft abgegeben, wegen Musiküberschreitungen wurden 248 Strafverfügungen. wegen unbefugter Musik 20 dergleichen, auch eine wegen Gestatten» de» Hausiren« durch Kinder in einer Schankwirthschast erlassen. Bon einem durchgreifenden Erfolge de» OrtSstatnlö laßt sich erklärlnberweise bl» jetzt nicht sprechen, und 'durste wohl längere Zeit vergebe», bevor von emer wesentlichen Verminderung der Schankwirthschasten berichtet werden kann. Namentlich aber bat sich gezeigt, daß auch jetzt noch be dauerlicherweise die Verträge über Erwerb der Schank- wirthschaslen abgeschlossen worden sind, bevor über die Er langung der Concession Beschluß ertheilt worden war. Zu erwähnen ist endlich, daß auch da» Sckaukwirth- schastSregulativ von 1876 einrr Umarbeitung unterzogen worden ist, bei welcher namentlich sür tle Gesuche uni Ge stattung innsilalischer Ausführungen feste Bestimmungen vor- aeschrieben worben sind, auch die Möglichkeit gewährt worden M. svwobl den Inhabern von Schankwirthschasten den Be trieb ve» Materialwaare»- und Bictualieabantel. sowie von Destillaticiien in den für ersiere» bestimmten Rain» n zu untersage». a>» auch tic Jiiobachlnabnic b.iupolizeil'.chcr Vor schritte» unter Stiatandrobunz auszugebe». si'wie inSbefoiikele ^ 128 im Alter zwischen 12 und 14 Jahren, ^ 1480 s 4799 gestanden haben. Arbeitsbücher sind 145l, nämlich sür mäunliche Arbeiter 808, weibliche 643, Arbeitskarten 1l2, nämlich sür Knaben 54, sür Mädchen 58, auSaestellt worden. 53 Gewerbtreibende wurden zur Anzeige nach 8 l-38' der ReichS-Eewerbeorduung ausgrsorderl, und 34t Revisionen betr. Beobachtung der in 8 138' der Reichs-Gewerbeordnung enthaltenen Vorschriften über Beschäftigung jugendlicher Arbeiter vorgenommen, aus Grund der letzteren aber 8 Strafverfügungen. 7 wegen nicht er folgter Anmeldung jugendlicher Arbiter. 1 wegen nicht er folgter Meldung der Absicht. Kinder zu beschäftigen, erlaffen, außerdem 200 dergleichen wider Gewerbtreibende, die zur Führung einr» Arbeitsbuches verpflichtete Arbeiter ohne solche» m Beschäftigung genommen hatten, und 18 wegen unzulässiger Einträge in da» Arbeitsbuch, sowie 2 wegen Verstoß wider Z 131- der ReichS-Gewerbcorvnung. endlich wurden seilen der Lehrherren 8 Anträge au» 8- 130 der Reichs-Gewerbe- ordnung auf Rückführung der au- der Lehre getretenen Lehr linge gestellt, von denen einer wegen versäumter Frist zurück zuweisen war. Gewerbliche Anlagen nach tz. 16 der ReichS-Gewerbe- ordnung wurden 2 genehmigt, Privatentbindungsinstitute 3, Privatkliniken gleichfalls 3, AuSwanderungSagenturen 2. be treff» 2 dergleichen wurde da» Erlöschen angezeigt; wegen unbefugten Schlächterribetrieb» gingen 2 Anzeigen ein. Was da« Innung-Wesen anlangt, so wurden sür 8 Innungen die neuen, aus 8 97 ff. der Reichs-Gewerbeordnung beruhenden Statuten und 12 Nachträge seiten- der königlichen KreiShauptmannschast genehmigt, aufgelöst 9 Innungen, darunter die der Kramer. Mit der Umarbeitung der Statuten waren noch 5 Innungen beschäftigt. Die Aufsichtsbehörde mußte bei 47 Innung-Versammlungen, von denen 16 wegen Fehler in der Einladung, beziehentlich wegen Beschlußunsiihig- keit der ersten Brrfammlung nöthig geworden waren, ver treten sein. Zeigen diese Vorkommnisse eineStheil», daß die strenge Be obachtung der Bestimmungen über Innungen leider noch viel fach zu vermissen war, so ist doch anderntheil« freudig zu begrüßen, daß e» gelungen ist, einen JnnunaS-Ausschuß zu gründe», dem bereit» 11 Innungen beigetreten find, und daß noch vor dessen rndailtiger Schaffung von den Leitern der Augelegenheit rme Ausstellung von Gesellenstücken und LehrlingSarbetten. wenn gleich unter Gewährung eine» Beitrage» feiten» der königlichen StaatSregierung wie der Sladtgemeinde, zu Stande gebracht worden war, bei welcher l38 Lehrlinae, die bei 110 Arbeit gebern sich befunden habe», und 19 Schüler der Lehranstalt sür Blechbearbeitung zu Aue 170 Arbeiten ausgestellt hatten, von denen 32 prämiirl wurden. Noch fei erwähnt, daß wider 22 der erlassenen Straf verfügungen Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt, in 7 Fällen jedoch bei Gericht zurückgezogen worden ist, daß eine Strafverfügung nach gestelltem Anträge auf gerichtliche Ent scheidung. weit auf irrigen BorauSsetzungen beruhend, zurück gezogen worden ist. und daß dreimal die Strafverfügung ausrecht erkalte«, viermal Vagegen ausgehoben und in einem Falle die Entscheidung auSgesetzt worden ist, weil ein Zeuge nicht auszusinven war; sodann, daß ans 8 Begnadigungs gesuche nur je einmal gänzlicher oder tbcitweiser Erlaß ge- wäbrt wurde, baß weiter auf erhobene Vorstellung t 3 Straf verfügungen als unbegründet zurückgenommen worden sind, endlich, daß in 157 Fällen Zwangsvollstreckung, sowie in 4 die Verwandlung der Geldstrafe in Hast nöthig geworden ist. Sachsen. * Leipzig, 3l. März. Vom Hochwasser «n Leipzig» Umgebung ist zn melde», daß zwar in letzter Zeit infolge de» Gewitterregen« am DonnerStag Abend eine zeitweilige Steige rung namentlich der Elster zu bemerken war, daß aber nn klebrigen die Fluthen sich langsam verlausen. Bald dürste demnach da» Eintreten völlig geordneter Wasserverhältaisse nunmehr zu erwarten sein. Am gestrigen Tage war bereit em erhebliche» Falle» der Wässer zn bemerke» und auch heute hat sich eine weitere Rückbildung zu normalen Wafferver- hültnissen vollzogen. Somit ist die Hochstuth in diesem Jahre, welche sich im weiten Vaterland« stellenweise so außerordent lich verheerend zeigte, in unseren Niederungen, ohne wesent lichen Schaden anzurichteu, verlausen. Es verdient bei dieser Gelegenheit hervorgehoben zu werde», wie wesentlich die dem Hochwasser vorbeugende»Fluthregulirunge« zu diesem günstigen Resultat beigetragen haben und daß die Opfer, welche in dieser Beziehung gebracht wurden, nicht verlorene ge wesen sind. * Leipzig. 3l. März. Der Vorstand de« Deutsche» Anwaltverein« bat zum Zweck der Begutachtung de» Entwurf» eine« Bürgerlichen Gesetzbuch» durch Mit glieder de» Anwaltstande« für die Zeit vom 15. Juli 1888 bi» l. Oktober >889 eine im Verlage von W. Möser, Hof- buchbaudlung in Berlin, erscheinende Zeitschrift in» Leben gerufen, i» welcher die Gutachten der aus Vorschlag vom Vorsitzenden der AnwaltSkammer mit der Begutachtung be trauten 45 deutschen Anwälte veröffentlicht werden. Die Zeitschrift dient zugleich a>» Sammelstelle sür anderweite Besprechungen de» Entwurf» durch Rechtsanwälte. Der Reinertrag de« Unternehmen« fließt der Hilf«caffe sür deutsche Recht«anwälte zu. Dasselbe wird geleitet von einem Au«- schusse, bestehend au» den Herren Jusiizrath Wille in Berlin, Justtzrath Adam- iu Coblenz. Justizrath Mecke in Leipzig, Rechtsanwalt Hart mann in Nürnberg und Rechtsanwalt Erythropel in Leipzig. — Anger-Erottendors. 31. März. HerrG. Pflaume bat einem längst gesühllen Bedürfnisse in seinem Etablissement, den, .Albertgarteu". man möchte sagen »über Nackt' roato über Winter, abgeholsen: ein prachtvolle», tdatsächlick riesengroßer Saal ist aus vem umsänglicken Terrain rntstaaden, ein Saal, wetcker allen Ansprüchen, dir man zur Zeit an einen solchen Raum stellt, genügen wird. Die mnere AuS- stattnng ist ebeusall« eine gediegene und habe« hier gewichtige Factoren unserer heimischen Industrie und Kunst gar fleißig zusammengewirkt, um etwa? Würdige« der Stadt und Um aegend zu schaffen. AIS Schöner te« Ganzen wird Herr Architekt Kästner genannt, anßerdei» waren lkätig die Herren Zimniermrisler Nachbar Manrermeistrr Riedel, dir Eisenconttrurtien lieferten Vogel »4 Eo. die srbr geschmack volle« Malerarbeiten liefert« Herr Straffer, den Stuck Herr Adler-Eutritzsch, die Heizung»anlageu Herr Raven, die Beleuchtung-apparate (u. a. den Hauptkronleuchter iu 3w Umsang) Herr Seifert-Wurzen u. s. w. —Am Sonntag, den 1. Osterseiertag, findet, wie au« dem Juserateutheile ersichtlich, die Eröffnung de« Saale« statt, welche durch «in von der Wurzener Jäger-Capelle und dem Gesangverein .SängerkreiS" auSgesührtc»Programm geseiert wird; beide Namen bürgen sür eine vorzügliche Aus führung desselben, wie auch der Wirth, Herr Pflaume, be kanntlich e« sich stet« angelegen sein läßt, seinen Gästen den Aufenthalt in seinem Etablissement so angenehm wie möglich zu machen. — Burgstädt, 30. März. Der hiesige Gewerbe- Verein, ein Mittelpunkt vielseitig geistiger Anregung, gemein nützigen Wirken-, echten Bürgerthum«, registrirt nunmehr ba ll. Jahr seine« Bestehen«. Au» kleinen Anfängen hat er sich zu dem maßgebendsten Vereine unserer Stadt rmporgeschwunqen, so daß am Schluffe de« soeben beendeten Berein-jahre« 301 Mitglieder zu verzeichnen waren. Au« Berein-mitteln wurde die vom Bereine gegründete Gewerbezeichenfchule unterstützt, die Bibliothek ansehnlich vermehrt, sowie die Kosten sür Exkursionen und Besuche gewerbliche« Anlagen getragen. Die vom Vereine verwaltete Gesellstiftung, au« welcher talentirte Handwerker unterstützt werden, verfügt über ein Capital von 51987 außerdem noch über einen festen Fond« von 3500 Im vergangenen Jabre fanden 10 Ver sammlungen statt, wobei acht größere Borträge von an gesehenen Gelehrten und Rednern gehalten wnrden. Zum ewigen Gedächtniß an den seligen lieben Kaiser wird der Verein die Errichtung eine« Denkmal« anbahnen und dieserhalb die einleitenden Schritte sofort ergreifen. * Crimmitschau, 30. März. In der letzten Sitzung de« hiesigen Stadtverordneten-Collegium« wurde wiederum gegen drei böswillige Steuerzahler die Ausschließung von öffentliche» Vergnügung-orten beschlossen. Alle drei Restanten können bei gutein Willen nach Aclenvortrag sehr rrohl ihren Verpflichtungen gegen die Gemeinde »ackkommen. Rach einem weiteren Beschluß wird unsere Begräbnißcapelle demnächst eine Orgel erbalten. — Im „Gewerbeverein" hielt am Mittwoch Abend Herr Bürgerschullehrer Wurzbach einen Vortrag über „Volksbildung". Dem Vortrag wobnte eine Anzahl Damen bei, welche besonder« eingeladen waren und deren Aufmerksamkeit besonder« aus die Kindererziehung hingelenkl wurde. — Am Abend de» gestrigen Tage» wurden wir, nach dem kaum abgezogenen Winter, von einem Natur- errigniß. von dem ersten Gewitter, heimgesucht, da» unter Donner und Blitz und strömendem Regen sich über unserer Stabt entlud. ffGroßenhain.30. März. In den letzten 2—3 Monate» wurden in der hiesigen Stadt mehrere schwere Diebstähle verübt, die meist mit Einbruch verbunden waren. Der Thätigkeit unserer städtischen Polizei ist e» vor einigen Tagen gelungen, die Thäter in der Person zweier theilS 20. theil« 21 Jahre alter Arbeiter zu ermitteln, denen bi» jetzt 7 Dieb stähle in der Stadt und t Kartoffeldiebstahl in Strießen nachge wiesen worden sind. Bride befinven sich in Untersuchungshaft. —r. Am Gründonnerstag ist in Dresden aus dem Annen« sriedhofe der Herr Gebcime Finanzrath Kell, der i» kea sechSziger Jahren als Mitglied der Direction der sächsischen westlichen StaatSeisenbahne» zu Leipzig unser Mitbürger ge wesen ist, zur letzten Ruhe bestattet worden. Eine außer gewöhnlich große Trauerversammlung gab ibm die letzte Ekre. Kell hatte durch nahezu 50 Jabre dem Staale alS Ingenieur gedient und sein Name ist mit fast allen größeren Eisenbahn» bauten Sachsens bi« in die allerneueste Zeit hinein eng ver knüpft. Er hat vor 40 Jahren die Elsterthalbrücke erbaut, die noch heute al» eine- der bedeutendsten Bauwerke angesehen Wird. AlS Oberingenieur hat Kell den Bau der StaatS- eisenbahnen von Ebemnitz nach Zwickau, von Tharandt nach Freibcrg und von Annaberg nach Chemnitz geleitet und ist dann al» Rath in der Direction der StaatSeisendahnen zu nächst in Leipzig, dann in DreSdcn, seit 1385 aber als tech nischer Referent im Finanzministerium tbätig gewesen. Seine Diensttreue, sein langjährige- Schaffen, seine Gerechtigkeit-liebe und seine fachmännische Tüchtigkeit wurden an seiner Bahre in schlichte» Worten vom Herrn Gebeimen Rath von T Hümmel anerkannt. Die Grabrede hielt Herr Eonsistorialrath vr. Dibeliu», lies ergreifend und köstlichen HimmelStrost spendend. Der sächsische Ingenieur- und Architeklenverein ries seinem Milbegründer und langjährigem Vorstände durch Herrn BelriebStelegraphenoberinspector vr. Ulbricht ein herzliche« »Lebewohl", ein warmempsundeneS »Ruhe sanft" nach. Die Logen zu Dresden und die große LanteSloge batten Herrn Hofschauspieler Walter abgeordnet, um dem Verstorbenen, der durch 45 Jahre hindurch ihr treuester Mitarbeiter ge wesen war. einen letzten Ebrrnkranz auf den Sarg zu legen. So ward er hinausgetragen und die Strahlen der Frühling»« sonne, ans deren neu belebende Wirkung er bi- in die letzten Tage gehofft hatte, beleuchteten friedlich seine sterblichen Ueber- reste. Er hat sich durch fast 50 Jahre hindurch in ersprieß licher Arbeit, in Treue und Rechtlichkeit den Dank de« Vater landes verdient und seine zahlreichen Freunde, seine Beamten und Fachgenvffcn trauern an seinem Grabe mit seiner Wittwe und seinen Kindern um einen Ehrenmann. Vermischte«. — Der Vorstand de» deutschen Kriegerbund«« hat de, Gedanken angeregt, auS Mitteln der Kriegervernne ei« Kaiser-Withetm-Deukmal aus dem Kyffhäuser zu er richten. — Ein in den schwedischen Reichstag von einem Abgeordneten eingrbrachter Gesetzentwurf, der die Bivisec- tion verbieten sollte, ist iu der Ersten Kammer mit 36 gegen 28, in der Zweiten Kammer mit 162 gegen 43 Stimme, abgewiefen worde». Z»«r Osterfest. Kaum ist die Flur von Eis und Schnee befreit, Und mancher Acker, den zur HerbsteSzeil Der Pfleger treu bestellt mit frohem Muth, Liegt tief begraben unter trüber Fluth. Doch tröstend durch de» Himmel« tobte« Grau Glänzt hier und dort ein leuchtend Stückchen Blau, Und freundlich spricht der liebe Soiinenschein: „Geduld, Geoulb, bald wird e« Frühling sein!" Noch drang kein Blatt an Baum und Strauch hervor, Doch fröhlich lärmt der munter» Vögel Chor Aus kahle» Zweigen: „Etwa« früh die« Jahr Sind wir gekommen, da» ward bald un« klar. Wie emsig man auch streift durch Wald und Feld, Gar dürftig ist noch unser Tisch bestellt. Doch nicht verzagt! Wir gehen voll Vertrau» Gleich frisch daran, un« unser Nest zu baun. Eh' noch die ersten Jungen sind heran«. Ist dicht umlaubt schon unser kleine- Haus." Willkommen, liebe Boten, die ihr bringt Vom Frühling Kunde un«. Wie tröstlich klingt Die Botschaft, daß de« Winter- dumpfer Bann Bon un« genommen! Schwer und zögernd rann Uns Tag um Tag dahin in Sorg' und Schmerz, Jetzt aber fühlt sich neu durchwärmt da« Herz Vom Sonnenschein, die Hoffnung kehrt zurück Und spricht: „Noch beut die Erbe Freud' und Glück." — Willkommen, frohe« Fest, in besten Hut Vom AlltagSwerk die müde Menschheit ruht. Hab' Dank, daß freundlich unser du gedacht Und un« de» Frühling« ersten Gruß gebracht! Kladderadatsch. Schach. «nk,ade Nr. 84«. von L. S. Xiaar in InnSdruck. Sedrrnr,. K 0 1 o ll 6 L S Vol«. Weiß »tedt an und setzt iu vier Züge, matt. (8 -s- 2 — 8.) Lös«», »,n Nr. 844. I. 0»6-d6 8d5—o3: 2. bL-nb-r . 1 Lo4-L4: 2. ebenso. 1 Lo4-k»3 2. 8d7-nü:p . 1 eö—64: 2. ebenso. Giuaelauseue Lösou,e». Nr. 864 worde gelöst von I. Metger, H. Wagner in Volk- marSdorf. Schachgeselschaft „Angnftea". LersammlnngSort Lass Merou (»ahr Trietschler'S Restaurant) Dienstag »ad Freitag Abend. Arithmetische Aufgabe Nr. 349. öl vertheilte unter seine 3 Kinder L, L. 6 gelbe, glanc, rotb unt) grüne Eier. Zuerst erhielt X den vierten Theil der gelben und blauen Eier und den dritten Theil der rothen und grünen, zusammen 18 Stück. Die Zahl der übriggebliebeaen gelben Eier war u» 6 größer al« die der roihea nab die der grünen um 7 größer als die der blauen. Von diesen übriggebliebenen Eiern bekam ö den 4. Theil der gelben und grünen und den 3. Theil der blauen und rothen. zusammen 12 Stück. 0 erhielt den Rest von 3l Eiern. Die Zahl der gelben Eier, welche dieser bekam, war um 4 größer als die der rothen und die der grünen um7qrößer als die der blauen. 6 hatte nur halb so viel rothe Eier als ö bekommen. Wie viel Eier waren von jeder Farbe vertheilt worden? Rösselsprung Nr. 368. 8« FrühliugS-Anssug. Fürst BrSmarck'S GebunStag. Diilgetheilt von 4uxu-1e X»dlw»»u.) v ° ! i i t t K » 6 ° u l o 6 l v o » 6 L w k r l N e k r t d - d . k d u s 6 i e u i k ' « e u 6 ! u L V o n r i r k « tt 6 e o ° V v 4 ^ st u t « » o 6 i u ^ 6 w n o ! l » 6 w l p 1 w v U r t i: e m ° 6 e l « r i d «» r » t i d - w 4 k , l r °! ii ' st « d d b b 6 » s ü. ° o ü n - ° 4 v o U i 4 e s d L ° i i t v > ' v e e v v I ° ° 4 L e Q » r 4 t 6 k r « « 4 » i k > r n k I « i t 1» i l o i 4 » »!« r » - °! < 6 I r « I » ! r n! 1 « » t u n r i e m L V Piff««, »es Asstelsprnng« Nr. S47. Freundlich glänzt an stiller Quelle, Wie de- Mondes Silberlicht, Eine Blume zart und Helle, O verkenn' dies Blümchen nicht Schimmernd, wie des AetberS Bläue, Wenn ihn kein Gewölk umflicht, Ist e< ein Symbol der Treue, DaS zum Herzen tröstend spricht. Mild wie Deiner Augen Sterne, Wie verklärter Unschuld Licht, Rust e» warnend au» der Ferne: O vergiß, vergiß mein nicht! Wann der Trennung Zähren stieße». Folgsam dem Gebot der Pflicht, Soll e« Deinem Pfad entspneßen, Bittend, ach vergiß mein nicht! Dach, geliebte Seele, höre. Das auS jedem Blättchen spricht. Ach sein Thau ist eine Zähre, sie seufzt : vergiß mein nicht! (Müchler.) Und Glugeinufrue Lösun,en. Rösselsprung Nr. 366 wurde ferner gelöst von Lina und Llara Breitling. Oscar Büttner, Carl Dietrich. Therese Engeln,«»». Auaa Lehmann, A. Liebsch, Moz Oettich. Margarethe Praetoriu». Nr. 367 wurde gelöst voa Anna Berthokd, Sofie Lramer in Jena, Alfred tzoeublrr» Lurt Hauser, H. V. Hübner, Clara Koblmann, Kurt Kretzschmar, Helene Müller, Lasst»« «oro, Therese Lel'chleael, Llara Sens. Rich. Schneider in Chemnitz, Winter t» Chemnitz, Hng» Sols in Zwickau. (Die Name» der Löier werden verSffrntlicht.)
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