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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-29
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1888
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e der ^l Icküdll. MW »i« «. hl D«I» rn. 8«,t» chemchml. täsr^ ^vo- ivrll«, «äark,»» K*»KK ha ü>e«»l)t- rd«»«h'» llot, >rs>«« i. S» x1rLlI«r» em> >l »o, ULM iftei u. i fttl» ar» tod«M ftw lieft , »ulfiünl. L »ft L »«»>, ?et»»i»eiftr. G x»t »r. rode. ehr haltß«^! LU», L««r, >. «R«» Uh« r. Erste Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. lr 89. Donnerstag den 29. März 1888. 82. Jahrgang. mul »drltz, !sc I5. ^ n in Herrrn- id Foyon«. z» »wie auch -Lies laust werden. 'gäbe d., durabel ikfelv, Grlße« so ,-räum! w.. äqlichea, die I -M „etbeu »od luken. Vtt Kaffee 1» Morgen- und im Abendlande. ßt-ihdr»« »«»,»«». DU GeschichtSwlffmschaft Hai mit Buckle eine neue Rich. Wg eiugeschtagrn. indem sie über di« Ueberlieserung hinweg A de» Bedingungen der Lebensweise, de« Charakter«, der «Mrelie» Entwickeln»» der Völker forscht und diefrlben in z, ße-araphifchen Verhältnissen de« Lande« und in der Nah. M« findet. E« ist die kühne, erweitert« Anwendung de» Dmerbach'schen »»«spruche«: „Der Mensch ist, wa« er ißt.' Vena man d»n dem Bedanken auSgeht. daß, wie die stchftennt« srst« Nahrung im Menschen da« Feste, den körper- Scheu Orauni«mu« schaffe ""b erhalte, so die flüssige, geistige Nuiritnösr) Nahrung aus da« Geistige wirke, so erscheint obige« Dietam al» ein Ianulkops, drflen andere Halste heißt: der Nrasch ist auch, wa« er trinkt. Dekanat ist drr Einfluß de« weine» aus den Menschen «d dessen geistige« Schassen«dermögen; die Weinpoesie der »tSrn und modernen Zeit ist zu groß, al» daß seine literar» Dorische Bedeutung geleugnet werden könnte. Vielleicht be» ficht auch «in innigerer Zusammenhang zwischen den Eurro» gtch», dem Luastwein und den Entartungen unserer Literatur, »l« «an ahnt. — Sollte nicht auch der Kasse« «inen ähn lich» Einfluß auögrüdt haben oder au»üben? Each Moleschott wirkt der Kaffee vorzugsweise auf die Gftdildungskrast, der,» Lebhaftigkeit er erhöht. „E- entsteht ch, Drang zum Schaffen, rin Treiben der Gedanken und Derfirllnngra, «ine Beweglichkeit und eine Gluth in den Pünschen und Idealen, welche mehr der Gestaltung bereit» dvch»achter Iber« al« der ruhigen Prüfung neu entstandener Aebauken günstig. — Der übermäßige Genuß de« Kaffee» htt Gchtaslosigkeit und einen rauschartigen Zustand von Aus legung 1»e Folg», in welchem Bilder. Gedanken, Wünsche hchsia durcheinander tagen." Wr sehen diese Wirkung in ihrer ganzen Unmittelbarkeit i, dn «rabitchm Poesie. Der Kaffer ist bekanntlich ein Drednct de« Orient«, da er von Kilsa, wo er gebaut wird, tz» Eaipen hat und al« Mokka den Kaffer par «roollone« «hrPratirt. Di» Araber mögen ihn anfänglich al» Bohne u»»fi«». als» grgeffen haßen, und in dieser concentrirten Ge- mlt rreeugt« er die blühenden Phantasirgedilb« der kräftigen Diistrnsöhar. Sie sangen al« die freiesten Dichter ihr» inrigen Kampfgefllngr und ihre glühenden Liebeslieder sozu» W» von ihren Nossen herab. Die ersten Emanationen ihrer jchterischen Phantast, waren bei aller Bilderpracht, bei aller Annlichkett gesund und mannhast. Mit Mohammed aber trat rin so gewaltiger Umschwung i> geistigen Leben de« Volke« «in, und selbst der Charakter sauer Poesie ändert« sich so wesentlich, daß die Ursache eine liest. physiologische sein mußte. Wir glauben dieselbe im be» ßinnendea starken Kaffeegenusse gesunden zu haben. Mohammed »«jedeosall« der Erste, der schwarzen Kaffee in großen Tosen trank. Seme erhitzte Phantasie, seine Visionen nnd Ver> zütkungm, sein« Krämpfe und epileptischen Anfälle finden in »biger Annahme ihre natürliche Erklärung. Und der Tbaten, drang, dar di« Araber ergriff und zur Gründung ihrer Welt chligioa und ihre» Weltreiche« führte, empfing seinen Impul» «ln jener kleinen, brauen Bohne, die die sieben Himmel mit alle» ihren Herrlichkeiten in Mohammed'« Phantasie hervor» «ezonbert hatte. — Allmälig gewöhnte man sich an die Wirkung de« Kaffee« und «r derlor sein« großartig erregende straft. Die später« arabische Literatur stellte sich demselben «birctiv und kritisch gegenüber. eS gab Spott« und Lobgedicht« »ns den Kaffee. Weniger harmlo» ging e« in den Cirkeln zu, in denen sein Cult zu Di-tussisnen führte, di« die Ausmrrk, samleit de« Troßmusti in hohem Grave erregten. Selbstvrr- händlich war r» di« großstädtische Atmosphäre, in der jene Enkel sich bildeten, r« war Konstantinopel, e« waren dir ersten Kaffeehäuser. Schon derName, den diese hatten, war geeignet, die Wächteraugen de« Staate« aus sie zu lenken k« hreße» Schulen der Erkeontniß. Man verfuhr sehr radikal, »dem man dieselben aushob und da« Kaffeetrinken verbot. E« »ar unter der Regierung Murad'« H.. al« der Kaffe« ron» fiSrirt wurd«. Bon da an begann auch seine große Ver breitung. Der Oriental« hakt« nun sein«« .Schwarzen", d«r sein« Beschaulichkeit belebt« und mit verführerischen Bildern «r» stllt«, der in da« duftige Gewölk, da« seinem Tschibuk ent stieg, bunt« Märchenträume webt« und Über dem rosig ver klärten Saum desselben dir Huri« thronen ließ» deren Reiz n»d Huld all« himmlisch» Seligkeit verhießen. Darüber der. gast «r Welt und Wirklichkeit «ad wurd« Fatalist. — So »awn di« späteren orientalischen Kaffeehäuser di« Stätten tieser Tontrmplation. sinniger Träumerei und lieblicher Märchen- W»i»h«it. Welcher Abstand gegen di« modernen europäischen, in deaen di« Philister sich zum Skat versammeln, dir Stutzer »» Buffet lehne», dir SlaatShämorrdoidarier ihre Mono» »» da« Billard machen, di« Politiker hinter den LagrSblätter» derschaozt find! Kasse« und Th,« haben sich di« Wekt erobert. Aber wenn Jean Paul sagt, der Kaffee macke feurige Araber, der The« cerrmoniellr Chinesen, so ist die Wirkung de» Erster»« i« Abendland«, im kälteren Norden, eine der klimatischen Be schaffenheit dirseS WelttheileS entsprechende. Der Kasse« war »»sang« rin vornehmer Gast in Europa, er kam zu Hof. zu- erst an den glänzenden Ludwig- XIV. Da gab r« freilich ktinrn Stoff für „feurige Araber", da konnte keine reiche, schöne Phantasieweit erblühen, denn der französische Geist war d«» Hose influencirt und vor dem Kaffee wurde — schon lhee getrunken; daher da- Conventionelle, Kalte, Steife in >«r französisch«»! Elassik und Kunst jener Zeit. Aber der Reff«« äußerte doch seine Wirkung, und so entstand gewisser maßen eine Kreuzung zwischen ihm und dem Thee und da« Arokuct derselbe» war der Barockstyl, da- Rocoro. In da» leere Prunkvolle kam graziös galante«, kokett lüsterne- Leben, dir „kalte Prachlliebe" verwandelte sich in „üppige Leicht fertigkeit". da« geschraubte Patho« sank zur geistreichen Plauderei, zum verliebten Scherze» herab, aber e» blieb da« Conventionelle. Diese beiden Wirkungen bestehen ganz deutlich aebeneinander. E- war der Esprit äs» dagLtoUo» , der, ausgereizt zu neuem Leben, in «ine ohnmächtig zwerg haste Phantastik au-artete. Der Kaffee sollte in der späteren französischen Literatur »och eine bedeutend« Rolle spielen. Michelet läßt in seiner Geschichte Frankreich- mit dem allgemeinen Kaffeegenusse »eradezu «ine neue Epoche de« französischen Geiste- beginnen «n Voltaire ist bekannt, daß er täglich seinen ..Schwarzen' » sich nahm, und bei ihm wirkt« derselbe jedensall- aus den verstand und hatte jenen dämonischen Witz zur Folge, der »ie ein islamitische« Schwert um sich hieb, vielleicht können »ir bei seinen, Antipoden Rousseau «in« Wirkung aus da« GemÜth anaehaien. Auch in Deutschland sehen wir in der Literatur die lies«» Spuren, die der erste Kafseegenuß, um die Mitte de« doriaea Jahrhundert«, zurücklirß. Die kraftvolleren Ingenien «Hoven sich in ungestüm wilder Begeisterung zu jener poeti- iltzät Nedolulion. d,e unter dem Nomen .Stur» und Drang' Ickannt ist und die in der Anarchie der Regellosigkeit und «ialen Verwilderung endigte; die inferioren Geistor. die Icheren Nerven versanken in thränensrlige Sentimentalität V« .Werther" ist Nicht so sehr unter dem Sinflilffc Neust entstanden, al« nnter der nnaewobnten, berausch-nden Nacht der Kaffeegrister. deren versührrrischem Spiel der ver ß»»d de« Dichter« erlag. Obigen doppelten Einfluß zeigt auch der .Werther' in eminenter Weis«; er ist zaglrleft krastgenialisch und sentimental: erster»« mehr in der Form. Auch Schiller'» Iugendwerke haben dasselbe Gepräge, und wir wissen, daß er b« seiner poetischen TdSkigteit de» schwarzen Kaffee« bedurfte. Die erste Wirkung desselben gegenüber der späteren ist eben eine viel intensivere. So sind unsere beiden Dichtrrheroen zu Stürmern und Drängern geworben. Aber sie gingen, wie Faust au- den Banden Mephisto'», siegreich au« den gefährlichen Versuchungen hervor, di« Kraft, di« Böse« wollte, schus dann Gute«, während viel« ihrer Mit- streber in geistig» Labyrinthe gerietbrn und darin umkamen. Der ollmäligen Gewöhnung und dem geistigen Epigonen- tbum entsprach nun auch der weitere Einfluß de- Kaffer«. Bon den phantastilchen Au-gedurten der Romantiker bi» aus l)>eiar. Lenau, besten .Banner tiesschwarzc Seide war', bi- auf die Wellschinerzdichker — welch' bunte Kette von Wir kungen! In Frankreich gesellte sich zum Kaffee der Äbsynlh, au» dem Muffet sich seine Begeisterung trank und au- dem die widerlich prunkende BlÜIHe der Effect- und Scandalpoesie aussckoß. Von Balzac ist gesagt worden: ..Er bat von 50 V00 Taffen Kaffer gelebt und »st an 50 vvü Taffen Kaffee gestorben." vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt, di. Üppigen Gebilde der Phantasie zerfließen in die süßlich eklen Tropfen der Medisance: der edlere Zauber der schwarzen Kastalia ist schmählich entartet und o-ele ist zum blasser, Trank der H kate geworden, der mit mattem, trübem Feuer da- Geschlecht der Kasseesckwrstern nährt. Kränzchen oder Gesellschaften heißen ihre Versammlungen, bei denen eS ehr lebdast zugebt; und durch die bin- und herfliegenden Reden schimmert oft gar denilich ein Blümchen durch, da» wir verblümt die christliche Nächstenliebe nennen wollen. Damit sind wir bei einer Erscheinung angeiangt, die »« ebenso e>genlbllmlicb a>S treffend itlustrirt, daß im Cultur» leben Alle- seinen Aus- uno Niedergang, seine Blüth« und eine» Verfall bat. daß die men'chtlche» Institutionen, wie dir Genuß- und Culturmiltet. welche dir Natur erzeugt, in ihren Qualitäten und Wirkungen von der jeweilig herrschenden moralischen und geistigen Atmosphäre beeinflußt sind. Der Kaffee hat da« Schicksal de« Weine« noch nicht erfahren, seine Surrogate sind harmlo«, unschädlich; aber eine andere Gesabr ist dorl-anden. dir nämlich, daß seine N rven und Phantasie erreg--"' "rast «in kleine-, schwächliche» Geschl-cht finde. Nah mund Mayr. Führer selbst davon Überzeugt waren. Nun schüttelt da großgezogen« Banausenthum die Leiter ab. eS erstehen anstatt eine« zwanzig Führer, es bilden sich Cliquen, jeder Pjeisen- ctub will die Filhrung übernehmen, einige Reden-arlcn sind auch dem jüngsten der rolhen Jünglinge geläufig, und je röther, je wüster sie au» dem Mund» kommen, desto mehr Freunde finden sie unter der urlbeilStosen Maste. Kein Wunder, wenn die alten „Parteigenoffen", Diejenigen, denen die Jahre mehr Einsicht und bessere- Auskommen gebracht haben, sich vo» dieser Entwickelung abwenden, wenn sie dir Lust verlieren, wenn sie schließlich unzusnrden werden und mit bitterem Groll da» bisher Erreichte ausgeben. Irgend eine zusammengewürfelte Volksversammlung beschließt, gemäß ibrem welche die Fahrt de» fraglichen Fahrzeuge« ging. Sind die Voraussetzungen, welche da-Geseh verlangt, erfüllt, so ergeht aus Antrag die gerichtliche Todeserklärung, welche die recht liche Bermutbung begründet, daß der verschollene den Zeit punkt ihrer Erlassung nicht überlebt bade. Da die Todes erklärung den Zweck verfolgt, die Reckte der Angehörigen de- verschollenen sicher zu stellen, so bestimmt der Enlwurf, daß hinsichtlich der Beerbung de- verschollenen der Tag der TodeSerNäiung gesetzlich al» TcdeStag zu gelten bat. In der Lehre von den Personen sind auch die rechtlichen Folgen geistiger Umnachtung sestzustellen, und eS ist seil den alten Römern in Gebrauch, daß Geisteskranke im Brtürsniß- sall« entmündigt und unter Vormundschaft gestellt werden. deinokratischen Gewissen müssen sie sich fügen. Herr Bcrnstnn I Diese Vom recht-politischen Standpunkte au« erforderliche Für in Zürich lnumphirt, die Fraktion muß schweigen, wenn sie I sorge de- Staate- für seine unglücklichen Mitbürger wird auch nicht ganz beiseite geschoben werden will. Bisher hat die! nach der neuen Gesetzgebung geleistet, die sich, dem Stande der radikale Richtung ,n der socialdemokrotilchen Partei noch immer I heutigen mcdicmischen Wissenschaft Rechnung tragend, von die Oberhand gebabt, sie wird sie bebaltrn, und damit ist da- I allen bisher Üblichen Einiheilungrn de« Geiste-krankheitrn sern- Schicksa! der Partei besiegelt. Für unS kann eS keinen größeren I gehalten bat. Genuß gebe», al- da» immer stärker werdende Nolb, da» Schwen ken nach dem AnarchiSmu». Bei jeder Schwenkung satten ein paar ab, und nicht die schlechtesten, welche noch etwa- zu ver lieren haben, und au- Viesen wird sich über lang oder kurz eine deutsche Arbeiteipartei bilden, qewiß auch radikal, aber mit den gegebenen Veihällnisten rechnend, weiterbauend am Woble de« Vaterland-; da- Schicksal der Aernsteiner aber rührt unS nickt. Ja e» bröckelt, sogar da« ..Berliner volk-blatt", da« aller dings finanziell von der Bröckelet betroffen wird, qiedt da- zu Gewissermaßen eine nationalvkonomische Maßnahme könnte man e» nennen, daß von alten Zeiten her da- Reckt eine unwirtblchastliche Verschleuderung de« vermögen» zu verhlllen sucht. Die alten Römer kannten die Vormundschaft über den Verschwender, und kiese Institution hat sich dauernd in allen Neckten cultivirler Staaten erhalten. Eine Person, welche durch verschwenderische Leben-weise oder verschwenderische Ge schäftsführung die Besorgniß rechtfertigt, daß sie sich oder ihre Familie dem Nothstande prei-giebt, kann nach dem Ent wurf wegen Verschwendung entmllnbiat werben. Auch in der Aus dem Lun-esralhe. * Der Bunde«ratb bat in seiner Plenarsitzung am Montag (stehe den solgenden Bericht. D. Red.) da- verbot de« Umlauf« fremder Scheidemünzen vom t. Juli diese- Jahre« ab beschlossen. Nur für einiqc badische Trenz- legenden wurde der fernere Umlauf der Scheidemünzen in Frankenwährung genehmigt Da« verbot ist hauptsächlich durch die Münzverhältniffe in Elsaß Lothringen veranlaßt worden, wo die französischen SouSstllcke trotz der stebzehn- jäbrigen deutschen Herrschaft noch immer in unverändertem Umtaus sind und die deutsche Scheidemünze kaum anskommen taffen, ein Zustand, dem au» nationalpotilischen Gesicht-puiwten allmälig doch entgegengetrelcn werde» mußte. - Berlin, L7. März. Ja der am L«. d. M. abgevaktenen Plenarsitzung, tu welcher der 8kaat«m!nlster, EtoolSstrreiair de« Inner» v. Po-Iticher den Vorsitz führte, faßte der BundeSraih über die völlige Iokraltleyunq de« Gesetze«, betreffend die Unfall- und Krankeaverstcherung der in den laad- und sorstwirtkilchastlichen Betriebe» beschältiqteu Personen, für den Umsang de« Königreich« Preuße», de« Königreich« Württemberg, de« GroßderzoqibumS Lachsen, der Fürstenihümer Wolbeck und Pyrmont, de« Füistea- tyum« Schaumburg-Lippe »nd der freien und -nnlestadt Lübeck, sowie über die Sr. Majestät dem Kaiser wegen Wiederbesetzung der erledigten Stelle des Präsidenten de« kaiserlichen Patentamt« und wegen Besedung zweier neu errichteter Stellen ständiger Mitglieder bet dem Reich«. BersicherungSam» Belchluß und enheilie dem Entwurf eine« Gesetzes über dir Löichuiig nicht mehr be- stehender Firmen im Handelsregister und dem Gesetzentwurf für Elsaß-Lothringen über da« Forst-Stratvertabre» mit den vom Reichstage, beziehungsweise dem Laade-auSschuß von Elsaß-Lothringen beichloffeneo Abänderungen die Zustimmung. Di» vom Reichstage angenommenen Gesetzentwürse über den Reingewinn ou« kriegS- geschichtlichev Werken de« großen Gencralstabr«, über die itlnSlührung drr am S. September 1886 zu Bern abgeschlossenen Uebertivkunst wegen Bildung eine- internationalen Verbände« zum Schutze von Werken der Literatur and Kunst und stoer die A»«>egung de« Artikel« H de« Gesetzes vom 30. August 1871, betreffend die Ein- sührung de» Ktrasgeietzblichs sür daS deutsche Reich in Elsaß- Lothringen, werden zur Allrrböchsten Vollziehung vorgelrgt werden. Dem Vorsitzenden des Vundesrolh« wurden überwiesen: die Beschlüsse de« Reichstage« wegen Errichtung eine« Denkmal- sür den Hoch- lellgen Kaiser Wilhelm und über da« Tödten der Schlachttdiere, sowie die vom Relch-Ioge übermittelten Eingaben de« VSesenveremt der Häute-, Fell- nnd Lederbronche für Rheinland »nd Westsolea, betreffend die Alter«- und Invalidenversicherung, nnd de« Verein« deutscher Rähmolchtnensabrikanten uad Händler „Concord'o" »n Vieleseld, betreffend dir Ansrechterhaltung der Abzahluiig-geschäsie im Nähmaschinendrtailhondel. Bei der Ueberweisung der Denkmol»- angelcaenheit gab der BundeSraih drr vollen Zustimmung zu dem durch dea Beschluß des Reichstages erstrebten Ziele Ausdruck. Der Beschluß de« Reichriaqe« wegen de« Dörren« der Schlachlthierr wurde mit der darauf bezüglichen Eingabe de« Derbande» der Lhier- lchutzvereine de« deutschen Reich» dem Vorsitzenden mit dem Ersuche» überwiesen, eine Ergänzung des Reichs-Strosgesetzbuch- tn dem Sinne in Erwägung zu ziehe», daß Zuwiderhandlungen gegen die zur Ver datung unnStdiger Quälereien beim Schlachten der Thicre erlassene« Polizriverordaungen unter Slras« gestellt werden. Einer vorn Reich«- raxe übe, wiesen»» Eingabe wegen Aushebung der Fabrikation künst licher Blumen und Blätter in preußischen Strafanstalten und dem Gesuch eine« Telegraphenbeamtea wegen Anrechnung einer längere» al« der gesetzlich pensionksädlgen Dienstzeit bei Festsetzung seine« Rübe» geholt« beschloß die Versammtung leine Folge zu geben. Dem Ianunq«- verbande „Bund deutscher Stellmacher- und Wagner-Innungen" wurde aus Grund de«g >01 k der Gewerbeordnung die Fädigkeit beigelegt, nnter seinem Namen Rechte, insbesondere Eigenihuin und andere dingliche Rechte an Grundstücken zu erwerben, Verbindlichkeiten einzngeden, vor Gericht zu klagen und verklagt zu werden. Dem Entwurs einer Bekanntmachung, betreffend da« Verbot des Umlaus« fremder Scheide- münzen, wurde in uachstcdendcr Fassung die Genehmigung erlheilt: „vom j. Juli 1888 au dürsen, vorbehaltlich der G stattung von Ausnahme» sür einzelne Grenzbezirte, fremde Schcidemftnzen in Zahlung weder gegeben noch genommen werden." Zugleich wurde beschlossen, zu genehmigen, daß die Scheidemünzen der Franken- Währung innerhalb der Zollgrrnzbezirke der bolMLen Hauptftener- Linter Lörrach, Zäckmgen, Ltülilinqea, Singen und Konstanz, sowie innerhalb der badischen ZollauSichüsse auch serner in Zahlung gegeben und genommen werde» dürfen. Endlich wurde drr Vortrag de« AuSsiyusse« sür NcchnlingSweien über den dieSjührlaen «ter-cht der Relchtschuldencommlision enlgegengeuommcn. In einem elegischen Leitartikel ermahnt e» zur Einigkeit und I Regelung dieser Materie ist ein rviffenschastlicker Fortschritt beschwört die Partetgenosten, den Hader zn taffen: i vom Standpunkte de- EntwtlrsS gegen die früheren Eodisi- „Es wäre eine Thoiheit". schreibt da- „Volk-blatt", „wollte I cationen zn verzeichnen, insofern, als die Gesichtspunkte, welche man sich der tiefgehenden Berstiminung, die heute gerade unter sür die B-bandlung einer Person al- Verschwender niaß- den besten. Überzeugtesten und treuesten Anhängern der Social-1 gebend sein sollen, wenigsten- >m Allgemeinen sestqestellt sind, demokralte herrscht, irgendwie verschließen. Der Pessimismus I Es soll demnach nicht Jeder, den die öffentliche Meinung viel» hat seine verständlichen Ursachen i» unseren widernatürlichen I leicht al- Verschwender bezeichnet, Gesabr lausen, al« ver» Zuständen, er darf jedoch nicht so weit gehen, daß man sich sckwenver rntmünoigt zu werben; e« genügt hierfür nicht zu Acten der Verzweiflung hinreißen läßt. Gewiß, wer dir allein der übermäßige, im rrbeblichrn Mißverhältnisse zum soeialpolitisch» Enlw'ckelung der letzten Jahre mit einigermaßen vermögen stehende Aufwand, sondern r« ist erforderlich, daß geübtem und ausin-rksamem Auge betrachtet hat, dem werden I durch diesen Hang zu zweck- und nutzloser vermögenSvcr- stch nur wenige Lichtpunkte zeigen, aber gerade verwegen I schleudrrung die Besorgniß begründet ist. der Verschwender werden e« auch weite Kreise der socialdemokratischen Be-1 und seine Familie werden dem Nothstande versallen. ES völkerung sür eine Tbat der Verzweiflung hatten, wenn heute I ist unerheblich, ob da- die Existenz bedrohende Gebabren vor der webenden Fahne der Reaktion da» stolze und uo-1 in unmäßigcm GeldauSgeben. unbesonnenem Schuldenmachen, befl-ckte Banner drr Socialdemokeatir einaezozzea wird.' I unverantwortlicher Gcschäsl-sührung oder Vernachlässigung Und der Grund der Verstimmung? In einer Vor einiger! drr Wutbschaft besteht; r» kann der mittellose Schuldenmacher Zeit in Berlin im Locale San-soue« abgedaltenen Communal,! ebenso entmündigt werden, wir der reich« Verschwender, und wählerdersammliing wurde nach hitziger Debatte deschloffrn, I ganz besonder- ist onzue,kennen, daß der Entwurs dir Klippe sich an den Wahlen nicht mehr zu dctheiligrn, ,da e« doch I vermieten hat, durch BtfferungSversuche da» EntmündigungS- keinen Zweck hrt". und die Folge war auch, oaß zwei social»! verfabren einleiten rcsp. verhindern zu wollen. Die wirlh- vemokratische Stadtverordnete au» dem Stadtverordneten- I sckasltiche Existenz wird heute so hochgeschätzt, daß ein Zer- rollegium au-traten. vergeben- wurde aus dir Verhältnisse I stören derselben mit allen Kräften verhindert werden muß. in Sachse», aus die Beschlüsse de- St. Gallener Parteitag« I und daß keine Zeit dem zu Entmündigenden dazu bleiben verwiesen, dle Rolhen, die Unzufriedenen behielten di« Mehr-1 darf, während fruchtloser Bcfferungsbesehle den letzten Rest heit, denn sie wollen uicht den Parlamentär,«niu». sie wollen I de» vermögen» zu verschwenden. In dieser Hervorhebung den Kamps, weil sie im Trüben zu fischen gelenken Keine ve« springenden PuncleS der Verschwendung erkennen wir die Bcthciligung mehr an den Wahlen ist die Losung. Da» thut Wirksamkeit drr modernen svkialpolltischen Lehren, die ihre dem „volk-blatt" >n der Seele weh. eS schreibt daher: I Schatten auch in da- Recht werfen, und zwar zum Heile „Wir glauben kaum, daß man vir Eonsequenzen. die sich I de» Ganzen. Dieser Zua zeigt sich auch darin, daß der au» dieser Anregung fast von selbst ergeben, genau durchdacht Gesetzentwurf, auch wenn keine Entmündigung erfolgt, gewisse halte, als man in der San-souci-Beisammlung gegen Be-1 Folgen an «ine verschwenderische Lebensweise knüpft. So ist Ihciligung an den Eommunolwablen resolvirle. ES ist bevauer» I eine Ehefrau, wenn der Ehemann durch verschwenderi che- lich, daß an den klaren Beschlüssen de- St. Gallener Partei- Berhaltcn die Besorgniß rechtfertigt, baß er sich und eine tage» in jeder Meise hrr»mgrkeutelt wird; am Wenigsten I Familie dem Nothstande prei-giebt, berechtigt, die Auslv ung konnte man annebmen. daß b,e Beschlüsse schon nach verhält- der Gülrraemeinschast und Trennung der Güter zu verlangen, nißmäßig kurzer Zeit in ihr direkte« Gegentheil verwandelt Unter denselben voranSsetzunarn darf die Frau dem Manne würden, ü« ist ein sehr gefährliche« Spiel, die Politik der I da- gütergeineinschastliche Erbrecht entziehen. De«gieichen Resignation, d. h. die Politik der Entsagung. TaS B-dürsniß, I kann, wenn nach dem Tode eine« Ehegatten der Ueberlcbende sich am politischen Leben zu bctbeiligen. ist in den Masse» I mit den Kindern die Gütergemeinschaft sortsetzt und in ver- entschieden verbanden; lenkt man dasselbe künstlich ab, veistopst I schwendung fällt, di« Auslösung der Gütergemeinschaft ver malt die Quellen, ou- denen da« Leben strömt, so verliert I langt werden. Außerdem ist die Verschwendung in erbrecht- man allzu leicht die Fühlung mit dem Volke, und e» kann sicher Hinsicht von Bedeutung, insofern, al» dem Verschwender possirei,, daß man bci anderen Gelegenheiten, wo man aus I seine gesetzlichen Erben al« Nacherben vom Erblasser eingesetzt eine Masteiibetbeiligung rechnen muß. zu seiner Ueberrasckung I werden können. Alle rechtlichen Folge» der Verschwendung, isolirt dosteht. Außerdem aber kann durch diese falsche Taktik! ebenso die de-balb erfolgte Entmündigung, tverdrn ausgehobeü. ein Conventikel- und Berschwvrerwrsen gezüchtet werden. I wenn dcr Verschwender sich gebessert hat. welche« da- natürliche Hindrängen zur socialistische» Um-' sormung der Gesellschaft sür unabsehbare Zeiten in der» schwersten Weise schädigen muß.' I LuNülUA. So klagt da« socialbemokratischr Blatt und girbt zuletzt! Erste La«»««, noch zu. daß auch die Personensrage eine Hauptrolle bci diesen I v. Dresden. «7. Mär,. Schknßs«»»», de« ». ordentlichen Beschlüssen gespielt hat. I Landtag« Nachmittag« '/,b—b'/. Uhr l» Anwesenheit der Mintftrr ,,E« steht unS nicht zu", schreibt da- Blatt, „darüber zu lvon KSunerltz nnd von Noftitz-Wallw«tz. urtheilrn, woher dir persönliche Mißstimmung gegen mehrere! Durch ke. künlgl. Hoheit den Prinzr» Georg gelangte» dir der bi-herigrn Stadtverordneten gekommen ist. eS wäre auch I *n kl. Kammer t»m vartrage gebrachte» "^_>>'*'dm1gte. Da« aber ist ganz sicher daß die Arbeiter an dieiemgen Per» I königliche Acceptatlonlschrist «nd die vndgetschrtst znr Keantniß sone», denn, sie >br Vertrauen schenken, dir denkbar höchsten «„sammluug durch denl.lben Referent.,. Ansordrrungen sirllen. und da« mit vollrm Recht." I Präsiden, v. Zebmeu ergriff hieraus da, Wort, um »Nr, über Da rn»en die Herren immer aus dem socialdemokratischen I die Aibeiteu der Kammer ,a reserirea, dn> Minister», Dlrectortam Principe herum, unk wenn man die Geschichte bei Lichte be»! und Tcputatlonen Donk ,o sagen für hochaaerkenneaSwerihe, geirrne Aotialdcmokratischcs- * Es hidckelt. Die soci-ilvemokratische Partei, die sich sogar al« „Bewegung" ausspielte, unterliegt dem Sckicks.il all», extremen Pa kleien, sie bröckelt. Möglich, daß der gemeinsame Haß gegen die Gegner noch sür ein oder zwei Wahlen vorhält, länger aber nickt. Auch sie muß trotz de» ehernen Tritte» der Arbeiterbotaillone dem Gesetz der Geschickte, welche» jeder politischen Partei eine Btüthezeit und einen Niedergang bescheret, ihren Tribut zollen. Nicht ongrsirast sonnt ma» sich im ParIaMr„tari»mu» und nickt ohne Nutzanwendung sür die Parteigänger predigt man diesen, daß sie Alle«, die Führer aber Nicht- seien. Die buhlerische Lobhudelei der eigenen Wähler räckl sich, immer ist diesen ibr Lob gesungen worden, niemals ist ihnen in ehrlicher Weife die Wahrheit gesagt worden, auch wenn sie sonnenklar war. auch wenn die sieht, ist immer die Person die Hauptsache. WaS wir ein- gang» sagten, ist auch hier bewiesen: die Stadtverordneten in Berlin haben sich wie viele socialdrmokratische Genieinderäthr 1 in unserer Gegend überzeugen müssen, daß zu der Verwaltung doch ein Wenig mehr gehört als bramarbasiren. daß au- nicht» nicht- wird und daß da- Neue nur an da« Alte ankiiüpsen kann; sie haben mit den bestehenden Verhältnissen gerechnet. Da- aber paßte Denen nicht, denen sie den große» Umschwung versprachen, e« ging ihnen zu langsam, deshalb können die! Mohren gehen — einer noch dem anderen, der ZerbröckelungS- proceß vollzieht sich unaushaltsam. Un« kann e» recht sein. Das bürgerliche Gesetzbuch. * Eine systematische Darstellung der sämmtlirben Vor schriften de- Entwurs- eine- bürgerlichen Gesetzbuch- Würde den Rabmen einer politischen Zeitung überschreiten und zudem sür da« nichtiutislische Publicum gcriuqere- Inter esse bieten. Dagegen dürste es angebracht sein, einzelne grund- legente Normen, welche im allgemeinen Tbeile zu finde» sind, einer Besprechung zu unlerzieben. Jin allgemeinen Theile wird auch, so sübrt die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung' au«, die Lehre von den Personen abgehandelt. Mit der Peisönlichkcit de- Menschen ist verbunden und gewissermaßen identisch die Rechtsfähigkeit' diese beginnt demgemäß mit der Geburt und endet mit dem Tode. Dir Geburt eine- Menschen zu beweisen, macht keine Schwierigkeiten, dagegen ist eS sehr oft schwer, sestzustellen. ob ein Mensch todt ist oder sich noch am Lebrn befindet. An Stelle ver standesamtlichen Sterbe- urkunve tritt darum im Falle der Verschollenheit die gericht liche Todeserklärung. Im Allgemeinen gilt nach den, Ent wurs al» verschollen ein Abwesender, über Vesten Leben seit lO Jahren keine Nachricht vorhanden ist. Die Krieg». Verschollenheit ist vorhanden, wenn über einen Deutschen, der bei der bewaffneten Mackt de» deutschen Reiche-, mit der er in den Krieg gezogen war, vermißt wirb, drei Jahre nach dem Fr>ede»Sschl»ß keine Nachricht vorbandrn ist, daß er nach dem Friedcu-schluß gclcbt bat. Außer drr Ktieg-verlchrllenbrit ist »och als besondere Institution die Seeverschostcnbeit zu erwähnen, welche, ent sprechend dem preußischen Gesetz, betreffend die Tode-erklärung in Ser gegangener verschollener Personen vom 24. Februar >85l. geregelt «st. Die Fristen sür dir Dauer der Seever schollenheit richten sich nach der Entfernung der Meere, in nnd freundliche Mitarbeit, für ernste Mühewaltung »um Wähle des Vaterland,«. icepräsidrnt vr. Stäbe! danktr dem Vorredner Nomen» drr Kammer für seine gerechte, ersprießliche AmtSsührung nnd wünschte, das, Not» ihm serner die Kraft z» gletchrr «rsolgretchrr Wirksamkeit verleiben möge. Minister von Nostttz-Wallwttz sagte dem Präsidenten nnd Kammrr sür ibre ersolgrrlche Dbäiiakri« unter selbst schwikrlaen V,r- bältnisten Dank und besonder« Dank dafür, daß durch ihre Arbeit, die Arbeit der käaigl. Staatsregterong wesentlich erleichtert werde. Mir Genuqtbuiing vermöge dir Kammer aus thr» ehrenvoll voll- brachten Arbeiten und dea gesammte» Perlons der Berbandlungeo znrückblicken. Stach abermaliger Danksagung de« Prästdentra erklärte derlelbe nunmehr die letzte, vlste, Sitzung sür beendet. Er schloß die Sitzungen dcr Kammrr mit dreifachem Hochruf aus Er. Majcstät dea KSalg. Zmrit« K«»»er s Dresden, 27. März. Heute Nachmittag gegen ü Uhr U-. dle Kammer »» ihrer letzirn Sitzung ta vieler Tagung zusammen, um das Alle,höchst? Accepiation«.Decret entgegen zu nebmen. Am Regierunzsiische erschienen die Herren Siaaismtaister vr. von Gerber, von Könnerttz and l)r. von Abeke«. Präsident Gel,. Rath 1>r Haberkor» eröffnete dle Sitzung mit der Miitheilung, daß die Erste Kammer soeben den gesamnitcn Siaal«- hauSdalt« Ela« und da« Fiaanzgesetz sür 1888/89 auch ibrerseil« ge nehmigt habe. Finanzminister von Könnerttz überreichte hieraus drm Präsi denten da« All-rg»ckste Acreplotian« Decret, welches durch den Bor» sitzrnden der Fiaanz-Tepiitattan Abg. Uhlemann-Görlitz zum Vortrag grlangte. Srcretair Abg. Speck Verla« hierauf «ine äbrrsichtllche Zu- somnieiistestiing über die Tbätigkeil drr Kammer wäbrend de« una- mebr >» Ende gegangenen L2. ordentlichen Landtag«, woraus Präsident Nr. Ha der körn da« Wort ergriff, um — nach einem kurzen Rückblick über die Ausgaben der Ständeverlammliing während der geqenioäiliqe» Tagung — zu erklären, daß die Prüfung der Regierungsvorlagen in gewohnter Weise da« sorgsälttgüe nnd q«. wiffenda'teste Gebabren der Regierung binstchtlich de» Verwaltung de« Staaisvermögen« ergeben habe. Die Finanzen seien wahl- geordnete „ad zusriedensteNende nnd gestalteten, daß nicht nur aste nolhw-ndig-n Bedülsuiffe des Lande« desriedigt wurde», sondern daß auch vietr« Neue« sür die öffenittck« Wabliodrt orldan Verden kannte, wo« in gleichem Maße der Kunst, der Wiste», lidost, der Industrie und der Landw rtd chatl zu Gute gekommen. W-nn e« ni-glich gewelen, in verdältnißmäßig kurzer Zeit die Ge- schälte des Landtag» zu erledigen, so verdanke man die- in erster Linie dem F! su der D.'dmationen, denrn er im Nanirn der Kam mer den wärmsten Dank anssprech«. Ader anch nicht zum Mtudeste,
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