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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-31
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1888
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Zweite Mage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ .1? dl. Sonnabend km 31. März 1883. 82. Zahrgach' - Lkrliner Leben. Nacht.ml Berlin. 29. März. Er Ist nun endlich bri un« ringekchrt, »nFrühling, mit lauer Lust und Sonnenschein ist er. der ?j»zste,wartete, erschienen und inniger wie je wurde er will- kmmeu geheißen, denn wie einst Baldur'« Lächeln jeglichen Schmerz verscheuchte, so hofft man von den goldenen Strahlen de« Lenze«, daß sie Sorge und Trauer von un» nehmen werden und un« die Zukunst in schönstem Lichte zeigen. Aber wenn sich auch über die Kaiserstadt ein glücklicher Schimmer verbreitet, wenn vor Allem der fröhliche Frühlingsschein pem Herrscher geboren wurde und sein Vater bi« zum letzten Augenblick gelebt, gegenüber erhöben sich di« ehernen Bilder der Männer, die seine herrlich« Jugendzeit, die Freiheit«kriege, versinnbildlichcu: Blücher, Hork und (Ineisenau. Wenn von anderer Seile dafür volirt wurde, dem Kaiser eine Danke«kirche zu errichten, so meinen wir. daß diese schöne Idee doch nicht Sache de« Reiche« ist. Berlin muß unbedingt so wie so bald einen würdigen Dom mit einer Fürstengrust erhalten, da« zerbröckelnde Gotte-Han» aus dem Lustgarten macht der sonst so pompösen Weltstadt wenig Ehre, und wie unzulänglich sein Innere» ist, haben ja von Neuem Ist die» ab. verornler. wenn vor rruem ,r°m.a>e oruyi,ng,,a,e.n oem «us p,- Deutlichste die kürzlichen Tage gezeigt. Oderhaupte de« Reiche« stärkende Genesung bringt, so fehlen olut nothwendlg. so wäre die Verwirklichung einer anderen ...» „.„mal düüere Schatten Nicht: troll,a» l>er„,rre.»no „egenllich Lode» unsere» Kaiser« zur Sprache gelangten auch die-mal düstere Schalten nicht: trostlo», herzzerreißend dringen die Nachrichten au» den überschwemmten Ge- bieten hierher und lasten selbst im verhärtetsten Gemüth die Blume der Nächstenliebe auskeimen. Berlin« Bevölkerung steht nicht vergeben» im Ruse der WohlthLtigkeit. die in diesen Tagen von den Zeitungen veranstalteten Sammlungen ergaben b>»her überraschend reiche Resultate, neben baaren Mitteln wrrben Kleider und Sachen in Fülle geliefert, eine außer ordentliche Stadtverordneten-Versammlung bewilligte sofort belmf» schleunigster Vcrtheilung 15 000 die Theater ver anstalten WohlthätigkeilS-Vorstellungen, größere EomilL», um die Unterstützung der einzelnen Provinzen und Bezirke zu organisiren, sind im Bilden begriffe», und auch die Regierung wird hoffentlich thatkriistig schnell eingreisen. So steht zu erwarten, daß auch dieSmai wieder, wie schon oft vorher, von der Kaiserstadt reiche Linderung de» Unglück» auSgehen wird, daß Berlin seine schöne Pflicht erfüllt, nicht nur wa« Glanz und Prunk anbelangt, daö Centrum Deutschland» zu bilden, sondern daß e» auch in den Tagen der Noth und Heimsuchung als leuchtende« Beispiel voran geht. Sonst bildet hier, wie ganz erklärlich, die Erinnerung um den dahingeschiedenen Kaiser noch immer den Mittelpunkt jeglichca Interesse«, welch' Letztere» durch die zahllosen jetzt erschienenen Abbildungen mit Ecenea au- seinem Leben, mit Darstellungen der Aufbahrung im Dom, de« keichenzuge» re., ferner durch eine Unmenge aus seinen Tod beiugnehmeuder Echmucksachcn, durch ganze Serien von Medaillen. Büchern, illustrirten Zeitschriften re., immer wieder angeregt wird. Eine allgemeine planvolle Sammet- »ulh har sich gelegentlich de» Tode» Kaiser Wilhelm'S hier au-gkbildet, wa» nur irgendwie Bezug aus ihn Hai. wird gekauft, von den bunten, in grellsten Farben au»g.führten Reu-Nuppincr Bilderbogen angesangen bi» zu Len thcuersten stw.isiblätlcrn hinauf. Sehr gesucht und gut bezahlt werden zetz> schon die am späten Nachmittage de» 8. März ouSgc- gercneu Extrablätter zweier hiesiger Zeitungen mil der falschen kode»n schriebt, als Raritäten gellen der öffentlich ange- scblagene Erlaß de» StaatSministeriumS und die Proklamation Kaiser Friedrich'» „An Mein Volk", die an verschiedenen Stellen mit großen Raffinement von den Mauern losgelöst wurden, halbwüchsige Jungen, die nach der Uebersührung de» Sarge» in da» Mausoleum winzige Lorbecrzweige und schwarze Tuch» stückchen, von den zu beiden Seiten der Traucrstraße ausge stellten Weihaltären stammend, für wenige N.ckcl verkauften, machten brillante Geschäfte, fast Jever wollte ja irgend ein- kleine Erinnerung an den schwermülhigen Tag besitzen, war e» auch nur ein» der winzigen Tannenreisige, welche dicht gestreut den Mittelweg der.Linden" bedeckt hatten. Hier sei e» un» auch gestattet, eine kurze interessante Kaiser-Aneclote einzusügen. welche in hübscher Weise den milden Ebarakter de» verstorbenen Monarchen beleuchtet und ihn als Schloßherrn von BabelSberg zeigt. Dort, aus deu waldigen Höhen bei PolSdam, von Venen au» man herrliche Turchblickc aus die unten silbern schiinuiernde Havel genießt, fühlte sich, fern der Eliguelte, der Herrscher an, wohlstcn, er erledigte nur die wichtigsten dienstlichen Eingänge und gab sich sonst ganz seinen kleinen Privaluejgungcn hin. Z» diesen gehörte auch die Fütterung de» sich in der Nähe de» Schlöffe» tummelnden Geflügel», und die Tauben. Hühner, Pfauen, Fasanen wußten genau die Stunden, wann ihnen der kaiserliche Herr da» Futter streute. Unter diesem meist edlere Arten auswciseiiden Geflügel befand sich sund befindet sich noch) auch eine gewöhnliche selte. watschelnde Gan». die von dem Kaiser ausfällig bevorzugt wurde. Diese GanS bat ihre kleine Geschichte. Kurz nach der siegreichen Heimkehr au» dem deulsch-sranzösischcn Krieg« meldete sich im kaiserlichen Palai» zu Berlin eine Bauersfrau au» einem Dorse der Mark, welche, eine wohlgenährte Gan» unter dem Arm tragend, diese persönlich dem Kaiser überreichen wollte als Dank dasür, daß ihre seLS Söhne» die am Felbznge lbeilgenommcn. sämmllich mit heiler Haut heimgekehrt wären. Al« die Diener der Frau bemerkten, daß sie nicht so unver züglich zum Kaiser geführt werden könnte, diese aber trotzdem energisch daraus bestand, kam ein Adjutant hinzu, dem die Angelegenheit erzählt wurde und dem die Bäuerin die vom OrlSvorsteber ausgestellten Papiere überreichte, au» denen die Wahrheit ihrer Aussagen hervorging. Der Adjutant trug die Sache dem Kaiser vor, und wenige Minuten darauf stand die Frau Vor dem Monarchen, aus sein gütige« Befragen ohn' alle Scheu ihrem und ihrer Söhne Lebensweg erzählend. Al» der treue Martin-vogel da« Organ seiner Pflegerin vernahm, glaubte auch er nicht länger schweigen zu dürfen, und licß lustig sein laute» Geschnatter vernehmen; die Versuche der Bäuerin, den Vogel zur Ruhe zu bringen, endlich ihr Ueberschreien desselben und nun die« melodische Duett waren so komisch, daß der Kaiser nebst seiner Umgebung in da» herzlichste Lachen ausbrach. Die Fran wurde reich beschenkt entlassen, die Gan« aber bringt seitdem ans Anordnung de« Kaiser« ihre sorgenlosen Tag« in Babel» bcrg zu. He,ß wogen gegenwärtig hier die Meinungen über da« Kaiser Wilhelm in Berlin zu errichlende Denkmal und besonders dessen Platzstellung durcheinander. Abgesehen davon, daß un« diese Di-cussion etwa« verfrüht erscheint, da ja noch nicht einmal annähernd die für diesen Zweck vom Reichstage zu bewilligenden Mittel bekannt sind, will un« bcdünken, daß ein solche» Denkmal nur in der Flucht der an stolzen Erinnerungen reichen „Linden", welch« so häufig den Herrscher gesehen und welche doch stet« da« Herz Berlin«, den Centralpunct de« Fremdenverkehr« bilden werden, stehen darf. Und da will un» denn ein Vorschlag, welcher von Ernst von Wildenbruch au-gegangen, einer recht ernstlichen Beachtung sür Werth erscheinen. Er führt au», wie Jedem, der die Trauerstraßc am 16. März gesehen, der prächlige architecto- nische Au-dau der „Neuen Wache" in Erinnerung geblieben sein wird, dieser, der in der Schnelligkeit ja nur durch Fach, werk angedeotet werden konnte, müßte au» edelstem Material vervollständigt werden und die einzelnen Nischen der Säulen- Halle müßten die Standbilder jener Männer ausnehmea, in denen die Nation die Begleiter Kaiser Wilhelm« an seinem großen Ltben-werke verehrt. Au« der Wache gleichsam her- vorrrilend, würde sich dann die Neitersl>..ue de« Monarchen erbeben, testen etwa« nach recht« geneigte« Haupt binüber- btickte nach der Glätte, wo er so viele Dcrrnaie» hindurch gelebt, hinüberdlickte ferner zu dem Denkmal seine« große« Ahn« Friedrich'« ll. Dir Halle müßte natürlich etwa« in da» Kastanienwäldchen zurückgerückt werden; welchen fried» licheu Hintergrund bildeten dann die ragenden Wipsel der Bäume, welche prächtigen Seitenstücke — al« großartige Symbolik »er beiden Richtungen de« Schossen« Kaiser Wilhelm« — da» Zrughau» mit der Ruhnieshall- »»0 rie Universität; gegenüber aber stänke da" Hau», in welchem der Idee sehr wünschen«werth. — Die Niederlrgung der sich läng» der Spree hinzichende» Häuser der Scbloß- reihcit, damit sich da» alte, gewaltige KönizSschloß von allen Seiten frei und mächtig erhebe. An einem der nach dem Schießplätze zu hiuauügehenden Fenster de« ersten Stockwerke» diese» erdrückend wuchtigen Gebäude« bietet sich täglich ein liebliche» Bild dar: häufig werden hinter den Scheiben die vier Söhne — die beiden ältesten in niedlicher Matrosenkleidung — de« Kronprinzenpaares sichtbar, und dann findet alsbald zwischen ihnen und der sich unlen schnell «„sammelnden Menschenmenge ein allerliebste» Hinauf, uud Hinabgrüßen und Winken statt. Hier wollen wir auch er- vähnrn, welch' tiefen Eindruck Wildenbruch'« Hoheit»- und chnrungvolle Dichtung .Unser Kaiser Wilhelm" aus da» Kronprinzenpaar gemacht; al» kurz nach der Beisetzung Abend« der Adjutant die von wehmütbig-erhebenser Be geisterung eingegcbciien sorlreißcndcn Verse vortrug, brach Kronprinz Wilhelm, besten in sich versunkene», schmer;ersilllle» Wese» bei seiner Umgebung bereit» Bcsorgniß erregt, zum rsten Male nach den durchlebten ernsten Stunden in .rschütterode», heftiges Weinen a»S. Am nächsten Morgen sandte er seinen Adjutanten zum Dichter, um diesem einen herzlichste» Dank für seine Gabe auSsprechcn zu lasten. Charlottendurg tritt jetzt in tüchtige Concurrenz mit einer riesigen NachbarSstadt, der Verkehr daselbst ist mit einem Schlage um da« Doppelte, ja um da« Dreifache ge- wachsen, Tag sür Tag wallfahrten Hunderte und Tausende hinan». um vielleicht doch den Kaiser zu sehen. Wenigen allerdings wird diese Gunst zu Theil. denn nur selten zeigt ich der Monarch am Fenster, seine Arbeitskraft ist unermüv- lich und zur Bestätigung können wir den in intimem Kreise gelhauen AutspruL eine- sehr hohen Militair» mitthcilen, daß nämlich „der selige Kaiser über alle» Erwarte» viel und chnell gearbeitet hätte, daß ihn aber in beidem der jetzig« noch überträsel" Erklärlich ist e». daß hier jetzt an Ge« rückten aller Art wabrlich kein Mangel ist. Nachrichten über Neu Ernennungen, StandeSerhöhungen. OrtenöauSzeich niingen. Begnadigungen, einschneidenden Bauplänen, wichtigen Veränderungen in der LfficierS-Eqnipirung u. s w. schwirren bunt durcheinander und finden» wenn sie sich auch häufig selbst widersprechen, überall ein gläubige» Publicum. Paul Lindenberg. königliches Landgericht. und Wolfram; die Inklag« führte Herr Staat-anwalts-astS-Astestor vr. Dürbig. . . HI Str«ska«mer I. Der Handarbeiter Johann iUoillieb Bitter auö Stötteritz, ein lckon mehriach varbeftraster Meirich. Halle sich wieder wcgca Diebstahl» za vcrantworieu. Am 14. Februar d. I. kam der Au- geklagte zu dem Gui-desitzer L. la Lleberlivolkwitz und fragte wegeo Arbeit au, allerdings konnte er derzeit solche noch nicht erkalte». Da eS iazivische» Abend geworden, lo quartierte sich Ritter mit L.'s Erlaubnis im Pserdestalle sür die Nach« cm und warlrte nun, dl- Alles schlief. Alsdann unterzog er die ini Stalle hängenden Kleidungs stücke des Knechte» P. einer genauen Revision, wobei er sich P.'s Tajchemidr im Werihe voa lü ^l and «2(1 -«1 daoreS Geld au- eigiiele und wieder schlafen legte. Um keinen Verdacht za errege», wartete er den Morgen ab, da die Tlwre erst früh geöffnet nerven und enlsernle sich dann schleunigst. Von Lleberlivolkwitz ging der Angeklagte direct nach Leipzig und versetzt: hier di: Taichenuhr für 3 ./l; bei feiner Verhaftung fand sich der Pjaudichei» »och vor, weicher in der Verhandlung dem Bestohlenen zurückerstnttet wurde. R. war der beiden Diebstähle vollkonluua geständig und führte zu seiner Enljchuldiguag an. daß er durch bittere Nolh dazu veranlasst worden sei, indem er bei Begehung feiner Sirasthot nur einige Pfennige im Vermögen gehabi habe. Auf di« Noch nahm da» Gericht auch Rücksicht und verurihrilte dcn Angeklagten unter Aa- nahme mildernder Umstände Wege» einfachen TiebstalS im Rückfälle ;» 6 Monaten Ge sang»iß uud Verlust der bürgerlichen Ehren rechte auf 2 Jahre. 1 Monat wurde aus dir Untersuchung»-«?« abgerechnet. II. Die Handarbeiter Franz Kinne au» Gerödorf k. Schles. und Johann Friedrich Franke au» Rätoitz l>. Me sebnrg, Beide medr fach vorbestraft, waren de» Diebstal.ls angeklagt. Am Abend de» 8. Januar Hallen die Beiden deu Keller de» Riitergnt-pächierS I. in Eiinner'dors b. BraodiS erbrachen und daran» ca. 1 Ecntner Kartoffeln gestoblen, wobei nach Kinne'- Geßändniß Franke da» Vorlegeschloß gesprengt und den Keller geöffnet batte. Ferner hat Kinne un Herbst v. I». 13 Stück leere Säcke vom Hose de» Mute», ivwle einen Sack mit 1 Lentner Gerste entwendet; die Säcke wurden ihm bi» aus 2 Stück, edenlo wie die Gerste, wieder abgcnoinme». Außerdem nabm der Angeklagte am 22. v. I. einen, dem Han«, bescher 8. in Panchfch gehörigen Zughund, im Werihe von Sil ^l, au» dessen Gedöste mit sort. C S Verdacht lenkte sich losort aus Kinne, da dieser früher geäußert, er mochte gern mal einen Hund billig kaufen und schlachien; al- er sich daher am nächsten Tage nach der Wohnung bei Angeklagten begab, fand er fein-» Hund auch richtig in desse, Stube vor und nahm da» Thier selbstverständlich gleich wieder mit. Kline gestand Alle» rückhaltlos ein, bi» ans den Hundedlebstahl, denn er w ll da-Thier in der Trunkenheit mit nach Hause geuommcu haben, nicht aber mit dem Vorsatz:, irgend welchen Gebrauch davon zu machen; vielmehr habe er dem L deu Hund eben wieder zusühren «vollen. al» dieser gerade selbst gekommen sei. Franke leugnet be harrlich jede Theiluahme an dem Kariosteldiebstahl; eS konnte jedoch der Beweis de- Kegenlhkil» nicht erbracht werden, obgleich sriue Angabe» wenig glaubhaft klangen. Der Gerichtshof erachtete Kinne de- RückfallSd'ebslahIS in 5 Fällen schuldig und erkannt« ans 6 Monate Gesängaiß and 2 Jahre Ehrverlust. Mit Rücksicht aus lein offene» Geständiiß wurden dem Angeklagten mildernde Umstände zugebllliqt uud 1 Monat al» durch die erlittene Unter fuchunglhaii sür verbüßt erachiet, Franke dagegen wurt: Mangel- genügender Beweist von der Anklage srelgesvrochea. Der GerichlShos bestand a»S den Herren Landgerichts - Direktor Iustlzeaih vo» Bost (Präsid.), Landgerichl» Räihe» Lehmann. Adam, Barih und von Sommerlalt; die Anklage führte Herr OberstoalS auwalt Häntzjchel. IV. Straskammer. I. Zur Elaste jener Raufbolde, welche jede Gelegenheit und dcn geringfügigsten Anlaß zu traurigen Heldenlholea benutzen, zähl» auch der Handarbeiter Richard Wilhelm Höhnemana »ui Altenhaln, welcher für feine neuesten Rohheiten eine exemplarische Slrast zu- erkanal erhielt. Er hatte in der Nacht vom 16. znm 17. O-lober vorigen Jahre» nach beendigter Tanzmusik im Gastvost zu Eula bei Pegau im Garlen desselben Grundstück- mit den Begleitern de» Ar- beiier» K. ohne allen Grün» angebunden und, al» ihn Letzterer auf- geiorder», nach Haust zu gehen, denselben ohne Weitere- mil einem Mlster in die linke Schulter gestochen, in derselben Nach! ober und bei einer anderen Gelegenheit aus die Aufforderung seiner Begleiter sich aus de» znr Gegenpartei gehörigen Arbeiter D. gestürzt »iid da» Messer gezücki, zedoch nicht zugestochcn. Nach diesen Proben seiner Rauflust war er dann noch ln elue Gastwirtbfchaft in Groitzsch gekommen, sofort aus die Gäste loS- gegangen und, al» ihm eia gewisser K. ratgegengetrelen. soiori wieder mit dem Mrsstr bei der Hand gewesen. Endlich war er am 14. Februar d. IS vo» einem Schutzmann in einer Nlstau- ration beim Betteln angetroffen und orreiirl worden; er Halle in- dessen die Aufforderung de- Schutzmannes, mit zur Polizeiwache zu gehen, dadurch erwidert, daß er d-m Beamten einen ^aiistichlag über den Helm versetzte, und zwar mit solcher Wucht, das, die Slul infchie.ie absprang. Mit Hilst zweier OlficlerSbiiriche» wurde indessen der Widerstand de- Angeklagten gebrochen und seine Verhaftung in» Werk gestpl. In Bezug aus die ersteren Vorgänge brhaupiele der Angeklagte, sich im Zustande der Noihwehr besuiiden zu haben, bei den letzteren aber betrunken gewesen zu sein, Behauptungen, denen das Gericht nicht Glauben beizumesstn vermochte, vielmehr annabm, daß bei dem ersten Angriff aus K. mit dein Messer sür de» An. gekingtea nicht die grri»gste Veranlassung vorlag, sein ganzes Vor- gehen ihn überdavvt al» einen rnuslnstigen Menschen erscheinen lasse, der geradezu daraus auSgehe, ml« Anderen anzubinden. Wenn die Verletzung K.'S auch keine besonder» schwere war, so könne die« dem Angeklagten nicht za Gunsten gereichen. Da Hvdne- mann übrigen» erst am 8. März diese» Jahre« vom Schöffen- aerlcht Pegau wegen Hav-srieden-brnch- zu 3 Wochen Ge» sängniß verurthellt und diese Slrose erst theilweise verbüßt worden ist. so hat da« Gericht unter Einrechnung dieser Strafe aus eine Gestmmlftrast von 1 Jahr S Monaten Gcsäugnlß und 7 Wochen Haft erkannt H. Di« Dienstmagd Marie Bertha Schmidt au» Torgau war beschuldigt »nt geständig, im Mai vor. I. einer andere», in Klein zlckwcher dienenden Magd verlchledeue Sache» entwendet und de» Diebstahl im wiederholiea Rückfall begangen zn haben. Die An geklagte wurde unter Annahme mildernder Umstande zu der gesetzlich zulässig geringsten Elrase vo» 3 Monaten Gesängniß veruriheil«. Der Gerichtshof bestand au» den Herren Landqerich!».DIreci»r Bartsch (Präsidium), LandgerlchtS-Rälhen Bülitz, Wolf, Adam und Birth; die Anklage führte Herr ktaal-a»walllchast«.Assessor vr. Dürbig. lll. W,e wir seiner Zelt mittheilten» worden In der Johanni« gaffe zwei Dienftleutr in dem Augenblicke aagehaltea, al» sie einen Ballen Bilder ausznladen beabsichtigten, soso« aber wieder ent» lassen, als man de» Diebe» habhasi wurde, welcher die beiden Dienstleute beauslragt hatte. SS war die« der zwanzigjährige Buch- Handlungsgehilfe Karl S. voa hier, welcher sich nun deshalb, sowie verschiedener anderer Unredlichkeiten wegen za verantworten halte. Der Angeklagte stahl seinem Principal schon im December 138« mehrere Packet« Bücher im Werthe von ca. 31 ^l: im Jahre 1887 in 1? Fälle« diverse vollständige Werke von nicht nnbedevtendem Werthe, entnahm auch auj einen, mit der Unterschrist seine» Prln. cipal« gefälschten Bestellzettel in einem hiesigen EngroS-Berlage Schattenbilder im Betrage von 41,80 ^ Alle diele Objecte hat er tdeil» zu Geschenken, tbeil« sür eigne» Bedarf verwandt, bez. zur Beschaffung von Geldmittel» benutzt. Diesen Diebstählen folgte die Entwendung eine« Ballen« Sckiulbllder. der eine» Werih von bbLMj ^l repräsentirtr. Er ließ sich nämlich am Abend de« 11. Februar d. I. von dem Lausburschen seine« Principal- den Schlüffe! zur Niederlage holen »ad stahl genannten Bollen darau»; allerdings wnrd« diese Frechheit noch rechtzeitig eaidecki und ver. hindert. Der IngeNagte wollte seine» eigenen Geständniffen noch mit eiarm Mädchen, mit welchem er gegen den Willen seiner E tern ein Brrhgltniß »nterhielt, heimlich davoaqehea und sich durch ver knus der Schnldild«, die Mittel dazu verschaffe,. Da« Gericht nahm einsnchrn Diebstahl t» 1« Fällen »nd schwere Urkundenfälschung an and vrrnrkdeilte L. z» »Jahr k Monaten Gesängniß und S Iahee« Ehrverlust; 1 Monat der Strafe kam ans die Unter- slichuag-hast i» Abrechnung. Besonder- eischwerend fiel der grobe «rrtraaen-brnch in» «ewich«, d, gernbe im Buchhandel der Ehe! mehr w>e jeder Andere ans btr Ehrlichkeit seiner Leute 0». gewiesen ist. Der GerickstShoi bestand av» de» Herren LandgerichtS-Direclor Bartsch (Präs).), LaadgrrichiS-Räthen Bielitz, Siegel, vr. Franze Vermischtes. — Warschau, 29. März. Der „Kuryer WarSzawSki" meldet: Da» Testament de» Fürsten Wittgenstein und der Erdansvruch der Fürstin Hohenlohe sind sür nngiltig erklärt. Der Gülercompolex im Gouvernement Minsk von 700 000 Dcstjatiuen wird zur Tilgung von 5 Millionen Nudel Bankschuld verknust. ,v lieber den Ei-tranSport über den Großen Belt schreibt die .Bossische Zeitung": Seil sieden Jahren ist in der vorigen Woche zum ersten Male wieder die Post mit Ei-bölea über den Großen Belt geführt, nachdem der Ei-iranSport über den Ma-neLjund und Odd:l»nd noch offenes Wasser ist, lo daß die Schiffe bi» zum Beginn de» Eise» fahre», von wo au« dann die Boote die übrige Verbindung b>« Jilhnen besorgen. Dieser Ei-lran?port hat neben sein:» verschiedenen weniger an- genehmen Seiten etwa» Romantische» an sich, so daß Zuschauer meilenweit heronstlämen, »>» bri Knud-Hooed in der Nähe von Nl»borg die Bovie an» Land kommen zu sehen. Ost kommen sün, sechs und mehr Boote in einer Reihe über da» Ei». Jede- Boot hat seinen besonderen Führer und wird von 6. 8 bi» 10 Mann »der da- unebene Ei- geschleppt; einige ziehen da- Boot an einem langen Ta», indem sie dem Führer folgen, der mit einem lnngen Siade in der Hanv voranfchreitet, während Andere da- Boot schieben und gleichzeitig mit einer Stange im Gleichgewicht linlten, die quer über dem Boot beseitigt ist. Da» Boot ist mit Postfäckcn und ähnlichen Postsachen beladen: von den Reifenden haben nur Frauen und Kinder da» Rechl ln dcn Baolcn sitze» zu bleib n, während die Herren — ohne Ausnahme — zu Fuß aus dem Eise »eben dem Boot gehen müssen. Der praktische Reisende, der genölhlgl ist. in dieser Weise den Belt zu pafstrcn, versteht sich natürlich mit Slrohlchuhen. Wenn da» Transport-Gefchivader nun bisweilen zn einer Stelle unsichern E>se« gelangt, wo da« Boot durchbricht» oder zu einer offenen Rinne in der großen Eisfläche, so handelt eS sich daruin, da- Boot so schnell als möglich klar zu machen, die männliche» Passagiere werden dann au Bord genommen und die Besatzung, die bisher zog und schob, nimmt nun ihre Plätze aus den Ruderbänken ein und sucht da» Boot vorwärt- zu bringen b,S zu der Stelle, w» wieder der Schleppiransport beginnen kann. Oft geht r» ln Z ckzack- linien dnrch die Unebenheiten hindnrch, welche durch Zusammen« schieben des EileS entstanden sind. Am vier bezeichne« eine Flagge die Landung'stelle. In un mittelbarer Nähe aus der Station Knud-Hooed steht der Zug bereit, welcher Post and Passagiere sosort nach Nyborg und Weiler nach dem Süden fährt. Die Besatzung der EiSboole stellen Seeleute und Fischer aus dem Nydorgcr Zolldistelct; e» sind schnelle und unerschrockene Leute, die m>t ihren langen „ElSboolstleseln", dle ihnen zu diesem Gebrauche ans Siaal-kosten geliesert werde», and gekleidet la Isländer Jacken und mit dem Südwester aus dem Kopse allen Strapazen trotzen und siel- ihren fiöhlicheu Gesang erschallen lasse», während sie da- Boot vorwärts schleppen; e» ist ziemlich sicher, daß sie »ich!» davon merken, selbst wenn da» Weiter kalt ist. Der Führer eine» Boote« erhält nach einer Angabe in „Brl. Tid." 8 Kr. al- Tagelohn, die übrige Mannschaft 5 Kr., überdies bekommen sie alle eine Vergütung sür jede Ueberfahrt. — Einem Nrw-Norker Briese de« Pariser „Figaro", in welchem dir Orqanisakion und die Besolbong»verbällniste der Polizei von New-?)«rk geschildert werden, ist folgen de« zu entnehmen: Durch ein städtische» Gesetz vom Jahre 1857 wurde die Polizei, die bi« dahin, aus dcn unwürdigsten Elementen zusammengesetzt, jeglicher Bestechung zugänglich war und sich zum Wenau» größten Theil» in den Händen der politischen Parteiführer besand, ncuoraa- nlsirt. Da- Sladtoberhaup« erhielt die Besugniß, alle sechs Jahre vier Lommiffarr zu wählen, die sich dann ln die Gesammileltung der Polizei «heilten. Nachdem e» einmal gelungen war. die obersten Stellen ml« rechtlichen, nnbestechlichen Männern zu besetze», dle den polnischen Einflüssen nicht zugänglich waren, war eS ein leirhle-, die Resorm der SicherheitSdehörden bi» in die untersten Stellen durch- zusühren; dal geeignete Beanttenmalerial war vorhanden, e» war nur noch die finanzielle Seite der Frage zu entscheiden. Und der Stad« war er ernst mit ihrer Reform, tlei griff sie ln den Säckel und setzlt Gehälter fest, »te sie ziemlich einzig dastehen dürften. Das GroS der Polizei, die „pntrolmnn", zerfallen ln drei Elasten, von denen die Mitglieder der dritten Lloffe ,e k->X1, di« der zweiten ,e 5500 und dle der ersten Elaste je 6000 Frc». beziehen. lieber ihnen stehen in Ron- und Gehalt die «-ixenta. welche 8000 Frc». jährlich er- basten. Jede« kiodtviertel steht unter der Aussicht eine» Polizei- haupttnann», der 13 7K0 Frc«. bezieht. Endlich an der Stütze der ganzen vrgonlsatlon stehn, vier Jniperkoren mit ,e 17500 Fres. und über diesen ein Duveriateudent mit einem Gebotte von 30000 Frc«., 5000 Frc«. mehr als jeder der vier Soninnssare, welche oben genannt wurden und welche dem Range nach über ihm stehen. Der Gcsamintbesiand der Polizei beträgt 3216 Beamte, deren Bezüge da« Sladtbudgct mit einer jährlichen Ausgabe von annähernd 22 Millionen Francs belasten; aus den Kopl der Bevölkerung vertheilt, macht da» eine Quote von 12 Francs 50 Centime'-. Es ist selbstverständich, daß die so ausgezeichnet be soldeten Stellen nur an diejenigen Bewerber verlhcil» werden, welche die weitgel>enden Ansprüche der Prüfungskommission besriedige». E» wird übrigen» weniger aus Kennmlße und Bildung — eine leserliche Handichri't ist hier die Hauptsache — als aut erprobte Rechtschaffenheit, Unbescholtenheit und — »örpersiärke gesehen: vor- geschrlcden ist in letzter Hinsicht: Größe 1 m 72 om, mindesten 87 em Brustwelte, ein Körpergewicht voa 62'/, Kilo. Ter ausnehmend hohe» Besoldung stellen dle höchsten Anforderungen an den Mann in Bezug aus die Handhabung seine» Dienste-gegenüber. Unerbittlich werden auch über leichte Berschen verhälinißmäßig schwere Geld trafen verhängt: ein aus der Straß: liegender Huadccadavrr kostet dem Revierbeainlca 25Franc»; ein pntrolmsa, der seinen Dienst im Plaudern, etwa mit einem hübschen Kindermädchen, versäum», riskirt vier bi» süns Tage seine» Gehalte». Aber diese Strenge be- währt sich, Entfernungen au» dem Amte kommen sehr selten vor. Literatur. Kaiser Wilhelm I. Ela Gedenkbuch für da« deutsch« Volk. Voa Ernst Slderenberg. Leipzig, Verlag von Ernst keil'» Nachfolger. 1838. Dle glorreiche Herrscherlansbahn des große» Kaller« liegt nun abgeschlossen vor mi» und die Werke, welche sich mit seinem Leben und seinen unvergleichlich glänzenden Erfolgen al» erster Kaiser de» nrnrrstandenen deuttche» Reiche« belchäsiigen werde», dürslen bald nicht mehr zu zählen sein. Der hochgescierte Kaiser wird sicher auch seinen Rauke stuften, der sein EabiartSbild hineiiizeichnet in b,e geheimsten politischen Bewegungen und Be- Ziehungen de» Jahrhuuderl- und sein Leben darsiellt im engsten Zusammenhang mil der ganzen Beschichte der Zeit, deren glanzvollen Mittelpunkt er bildet. Wa» ober der Augenblick verlangt, da- ist »in mit warmer Begeisterung geschriebene- Leben-bckd de» gefeierten Monarchen, »ach besten Tod in allen Zonen der Erde die Trauer fahnen wehen. Die Ausgabe, ein solche» Lebensbild zu eulwersen, ist unbestreitbar eine sehr dankbare, aber ohne allen Zweifel auch eine außerordentlich schwere. Dennoch liegt heule bereits ein Buch über Kaiser Wilhelm l. vor, welchem uneingeschränktes Lob nicht versag« werden kann. Al» die Redaktion der ..Gartenlaube" Um- schau hielt, wem wohl am besten Schilderungen au« dem Leben Kaller Wilhelm'» sür den weiten Krei» der Garten laubeleser zu übertrage, wären, entschied sie sich in glücklichster Wahl sür Ernst Echerenberg, welcher sich der Ausgabe mit freudiger Hingebung unlerzog und dieselbe in einer Weise löste, die ebenso ob;ecl,v gerechi wie echt palrlolijch genauai werden muß. — Da- eben erschienene Werk, au« dem in der „Gartenlaube" bereit» Probe» zum Abdruck gelangten, begleitet den Kaiser von seiner glückliche» Jugendzeit durch seine frühen LeidenSjahrc. durch dir Zeit der Besremag-kriege bi» in seine Monneljadre, bi» zur Zelt, wo er Prinz von Preußen, dann Prlnzregent geworden, während dle vier letzten Abschnitte ibu al» König von Preuße», alö Oberhauvt de- Norddeutschen Bunde», al- deulschen BundeSjeldherrn und deiiischen Kaiser schildern. Der beliebte Dichter hat e« nicht verschmäh», auch mit schwunghaften lyrischen Arabesken die einzelnen Tapitel seiner Lebensbeschreibung auSzustalten. Und dieser Schmuck paßt zu dem ganzen Ton de» Werkes, da- sich an da» Voll wende», aber bei aller HerzenSwärme sich von schwülstigen Auswüchse» durchaus frei hält. Schlichte Wahrheitsliebe und versländnißvolle Larsiellttligoweise mache» die Schrift zu einem wahren BolkSeuchc. Daß die Verlag-Handlung Ernst Kctl's Nachfolger den Preis — 1 sür da» elegant gebunden« Buch — so überaus niedrig gestellt Hai, trägt hojsenllich bvza bei. da» schöne Werk in allen Kreisen einzubürgera, in denen ein warmer Patriotismus an den großen Ausgaben der Nation regen Anlheil nehmen läßt und eine freudige Dankbarkeit gegen den verblichenen unvergeßlichen Herrscher lebendig »st. . » * » Paliiische Federzeichnungen von F. H. Gessken. r. Auslage. Berlin. Allgemeiner Verein sür Deutsche Literatur. 1888. Oclav. 24 Bogen. Brosch. 6./! Elcg. Halbsr. ged. 7 — Schon die Ihatsaüie der zweite» Auslage bezeugt es, daß da- Buch Anklang gesunden Und warum soll» eS nicht! Gehlen ist eine Autorität aus dem Gebiete der StnalSwissenschast und hat überdies durch lang jährige Wirksamkeit als Gesandter der freien Städte in Berlin und London de» meiste» der i» diesen „Federzeichnungen" geschilderten Politiker persönlich nahe gestanden. So waren gewiß die Bedingungen gegeben, die seinen hier »»sammengestelllcn geschichtlich-politischen Essay» inneren Werth und äußeren Reiz verleihen mußten. Im ersten derselben cniwlrst er in großen Zügen ein fesselndes Bild de« britischen Weltreiches, eine Schilderung seiner machwollen Ausdehnung und milttairiichkn Schächr, mit Bloßlegung der geheimen Fäden der inneren und äußeren Politik de- Reiche». Der folgende Essay ent rollt ein fesselnde- Bild de? Prinz Gemahl Albert, ln der dritten Studie erfährt Lord Palincrston eine a»Sgezeichncle Kritik, dle vierte, „Lord Beaconsfield und Gladstone" überschriebene, schildert den allinäligen Niedergang der britischen Mach«. Die beiden letzten Aussätze sind dem belgischen Gesandten In Berlin, Baron Nothomb, und dem Grasen »nd ver Gräfin Clrcourt gewidmet. Das Gesslen'sche Buch m»ß als wesentlicher Beitrag zum Verständnis) der Geschichte des 19. Jahrhundert« hochwillkommen sein. >V. Telegraphische Depeschen. - BreSlau. 29. März. Wie die..Breslauer Zeitung" hört, ist der frühere Reich-tag-abgeordnete Mas Kayscr gestorben. * Lübeck. 29 März. Der Hasen von Travemünde ist seit heute Mittag sür Dampfer erreichbar. * London, 29. März. Da» Aprckhrsl der „Contem- poray Review" enthält al» ersten Artikel einen Aussatz au» der Feder de» Professor» Or. Max Müller über Friedrich lll.. den deutschen Kaiser". Der Essav be zeichnet al» wichtigste« Werk, welche» dem neuen Kaiser zu vollbringen bleibe, die Consolidirung einer Deutschland. Oesterreich, Italien. Spanien und Schweden umsastenden FriedenSliga und die Feststellung der Bedingungen, unter welchen England offen jener Liga beitreten könne. * Livorno» 29 März. Gestern Nacht rxplodirte unter dem Porliku» der Kathedrale gegenüber dem Pclizeiamte eine mit Karliilschen gefüllte Bombe. Die Kathedrale wurde stark beschädigt; verletzt ist Niemand. Zahlreiche Verhaftungen sind vorgenommen worden. Meteorologische Leobachtunyen ,nk «er 8tor»tt»r1«! la Dolprlr. Hak«: 119 Ueter über ckem Reer. Leit >Ier Aeoduoktaaiz. Virnrn. »»ns l'ksrmo- Ovi».-Or. ireI,Ur» »nel»- Vto-i- riedtiwir a. NtUrU«. lll 1» Ivel», ituolcbt. 29.tlkrr. 4K 80kr M.Utrr.Urk.8 - SlLLtwvm cker P« llü 733.9 s -j- 6.4 738.3 I 7.4 mpernrnr -» -j- do ckcr ^ieilersek 81 68 17.5". iLeo — >V 5 80 3 ülloimow » 2.5 mm. l»«t trüb« ülur - -t- 4.7'. -Eu» «v», T»ttI«run«a>»or»vV» v»» «er 8e«»i,r»« »a UnaiduvU »w 29. älürr. 1888. älorirei» 8 vkr. 1 s r ä k klclttrmz; VN« Stärk« cke, VVütä««. I tt-ti-r. s 8 Z -lullllukwor». . 730 etsik Keren 3 l'kriitiuvrvllit , 753 080 mite,hx -»oiklr -1- L tlo»k»n . . . 700 IV81V leiser Ln« deck ««dt -j- » »>>lllkre-m»er . 744 OSO leicht ttnIUL -I- 3 kullernde, , , 739 Oleiver Lvs Zex«, ^ -1- N 1V,e,b,-1ea , , 739 beäecüt --- 8 ttre,!un , , . 742 ftr?0 ui- hn'.-r'-k i'eäecltt 14 — l -
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