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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-04
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1888
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201Ü »uHerr, 1 beehrer Fra». Rockau. «>- Tochlc: brehrn: » Fra» ödmtr. -riehen, hlt»»en Leipzig, maule«, l 1888. > Frau «rsr-kä» Lscker. hierdurs H. t dem am ea sei«- eckler rerelo -u uud ,l. daß Feuer- er, st. ie nach ittwoch der d nach kruder, :S Bei- rbft. ittwoch chied plötz- er Baicr. Zimmei- re. Bekannt« kau, iffriicn. «tag Nach as statt. ch langem, u, Ni ulk« »ffriien. -tag Nach- Mojcheles- rSöhnchen jeder darch id Frau jk- Ikvlseea ihrer vor voraagc- L«ur« am '/,2 vbr iat mei» lioder Vuvee, krokessor I'rLLL »alt aoit ratue roruchleckeo. Lsipri«. cleu 3. Lxrü 1888. <C»,o»I« Ptsstn«. v>» Loorckürrw« Locket voanent»«- >'»ctuoillaL '/,3 llbr row Tr»c>«eb»u»e, hwiisvLlruose >o. 2ü, »u» »tatk vnnnttzlt: Herr Paul «elr, t» Lhemattz mit Frl. Elise Wunderlich das. Herr Heinr. Süntscher, Kausmauu, mit Frl. Sgues Biehler in Berlin Gehöre«: Herrn Emil Hausse tu Dresden ein Sohn. Herr» Bürgermeister vr. jar. Feig in Kamenz eine Tochter. Geklärte«: Frau verw. Pastor Wahl geb. Osterloh in Grumbach d.Wilsdruff. Herr 'ulius Biese in Dresden. Frau Johaaaa .fda Heutich geb. Richter in Dresden. Frau Ä Miva Härtung geb. Astecmaan ia Dresden. Frau Caroline verw. Böttger in Chemnitz. Herrn H. Zejch'S in Neustadt b. Chemaitz Tochter Lenchen. Herr Rudols Fleck ia Chemnitz Herr Reinhardt Kluge, Kaufmann Nach schwerem Leide« verschied am 1. April uuser langjähriger Mitarbeiter und Meclor, Herr Leines rastloje Tdätigkeit, Gewissenhostigkeit und Pstichttreue sicheru ihm für alle Vormittags 11 llhr von der Znirn unser dankbares Andenken. Leipzig, 3. April 1888. -p »Ir»». »dt. Herr Frauz Krisle,, Schläfer l. Herr Ad. peturich Marichall, lh in Chemnitz. Frau Anna Bieber chi- in Ciusiedel. Herr Bernhard tu»B»r,«L»t. in Kappel. Homöopath ged. Troichid in Einsiedel. Herr Bernhard Krutzsch, Konsmann in Chemnitz.M Her, n H. Stellmacher'» in Chemnitz Tödlichen HanS Frau Frauziska Tdeklo Schubert geb.Aeihbrod in Chemnitz. Herr Friedrich August Mart». Gutsbesitzer i» Allchemuitz. Frau Anua Maria Zöllner in Lheinuttz. Herr Carl Friedrich Knoll in Lübau Herr Geh. Commerziraraih Gustav Fedor Zschille in Dresden. Frau Elise Flemming geb. v. Lippe in Dippoldiswalde. Herr Poslaisistent Reinh. unghan» ia Wetteritz b. Mutzschen. Frau nua Zürn geb. Hesse in Rochlitz. Die Beerdigung de« Herrn Onrl Hn« llaattalw finde« Donner «tag, de« 8. April ^ Capelle des Johaantssriedhoses au- statt. Dir Beerdig««, «etnr»««nne» findet «tcht, »te tzertchte», Iv lltzr. s«ndern S Uhr ft«tt. Xvn» rerir. »»«,«>. IC»«rI»ri»L In der Nacht vom 1. zum 3. April verschied eia treuer Arbeiter meine- Hauses, der Expedient Herr v»rl Vovddvtm. Sein unermüdlicher Fleiß und seiae ganze Hingebung in seinem Berufe sicher» ihm für immer meinen Dank und mein Angedenken. Leipzig, 3. April 1888. O. «lad««», Pchriftgtetzerek. Ticnstag Vormittag '/,11 Uhr starb unser gcliebleS Kindchen im Aller von 4 Wochen. Bruno Grohniann und Frau geb. Detntnger. Gestern früh '/,9 Uhr entschlies sanst und ruhig nach lange» schweren Leiden unsere un- lergesiliche im 16. Lebensjahre. Slara verw. Hatzfeld nebst Geschwistern. Für die beim Tode der Fra« Hont»»« bniiesene Theilnahme sage« Allen herzlichen Dank dt» Hinterlassenrn. Für die lieben, umfangreichen und so wohl- ihiieadea Beweise der Theilnahme, von hier i-vohl als von aliswärts während des langen ltmakenlagers und bei der Beerdigung unserer «heueren Verschiedeiie» sagt auch hierdurch zugleich im Namen der Hinterbliebenen den herzlichsten innigsten Dank Leipzig, am 2. April 1886. Albert Traber. Verlobt: Herr Gustav Schröder, Kausm. mit Frl. Marie Philipp in Dresden. Herr Franz Jaschik in Dresden mit Frl. Jda Drabbe in Bautzen. Herr Richard Heher in Chemnitz mit Frl. Karolina Brendel in Fischern b. LarlSb. Herr Edwin Oskar Müller in Steinkoblenwerk Schwarzwasser (Riesengsbirge) mit Frl. Marie Winkler in Freiberg. Herr Adolph Wolsgang in Oederan mit Frl. Ottilie Loebe in Chemnitz. Herr Bruno Schneider in Riesa mit Frl. Marlha Zenker das. Herr Julius Voigt in Tharandt mit Frl. Susanns Hauthal das. Herr Otto Thierig, K. S. Hauplsteueramtsassistent in Freiberg, mit Frau Anna verw. Postsecr. Kaulsuß geb. Richter in Dresden. Herr Flechsig. Hauptmann u. Compagnie-Chef im 1l. Ins. Reg. Nr. 139 in Döbeln, mit Frl. -Isla Schwedler ans Rüterg. Silberstraßc. Herr Marli» Döring, Lehrer in Oichatz. mit Frl. Hulda Beyer ia Dahlen. Herr Herr». Bock, Kaufmann, mit Frl. Martha Tbürmer in Oichatz. Herr Otto Kröger in Wechsel, bürg Mil Frl. Margarethe Fröhaer in Berlin. Herr Curt Harter in Neudörschea mit Frl. Margarete Stumme in Mütwetda. Herr Ernst DLweritz in Grauschwitz b. Mügel« mit Frl. Jda Müller dos. Beerdigungs Anstalt und Bazar für Fuhrwesen ° N. IUtt»r, lAnnatzweftelle: Querstraße Nr. S), Filiale: BoltmarSborf, Louifrnstrotze Nr. S1, empfiehlt sich sür Leipzig nutz Hingegen» zur Ausführung von veerdtguagcn oller Art, sowie Uebersührnng Verstorbener im In- und Ausland. 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L1»ei»I»»I»n»tr»»»v KI. siapl»l«i»»tr»n»« IN/Iti. V»w»«>i 1loai»s ^ I »ieoowK f Ilorxev! NonventtU l 9—11 vdr kreiu« ) llittnoed I !s»ohmitt»8s 8ouo»k«nck s 2—4 llbr. ror> Ilorgoo» 6 di» ^benck» 9 llhr für H«iv«iR Sei» rein» n»l» n«I mit .4n»v«hw« cker v«m«ll»rnockell voo Horden» 6 bi, lldellck, 9 Uhr. roll Ilorxev, 6 dis Xdevck» 9 Udr. ^ll 8ollll- uock ke»tt»gell iit ckie ^llitait voll 6—1 llbr <?eükkiel. ^reln» mit Lell«: k. kr»»ek,eue k. SekUler Lillreldillet Ai —.30 vatreockdillet, . . „ 3 — Xdollll«m«vt»: kllr «m 3»br . . . 20.— 8ommerk,Idi,kr. . „ lb.— IVioterdalbgadr . „ 10.— —.20 L — 10.- 7.80 8- I»r«tn« «l»n« Lvll«: k. 8rn»ch»eoo 5. Schüler LillrelbiUet . . . . ^l — 20 vntrellckbillst, ,, 2.— Luvcksrtdillet, . . „ 18.— Xdollllvweot,: für eia ckakr . . ^l 18.— diommerdalhjakr . 12.— .4bollu«wellt» Air zraare b'nmilitzll v»ck vedereiolrullft -.10 1 — 7.80 8«I»rr>mm V»»t«rrlvl»t ,ll jdcker Dazpenreit: krrr^k«va - ^l 10.— Scküler 6.— HVwimviiüwü. I. vl»n««r klillreldillet OntreockdiUet, ». Ol»»»«, Lill:elbiUer OutrouckdiUet HVÜ»eI»«i 1 «rosse» Lacketuch . . . 1 Os »iiiollnvruz: 1 Lackvbnubs 1 vackoko^ 1 6«llcktnok —.60 6.- -.40 -.10 —.10 —.08 —.08 -.08 <dnN»«r»»liri»ii» cker IVtlsck« kür ck^ d»ldv ckabr: kür 1 xro»^» Oes»ck . . . ^l 2.80 kllr 1 mittlere« Ueürcb IchO kür 1 kleine, Ueüwt» 1.—- Die Lrijis in Frankreich. * lieber den weiteren Berlnus der Krisis in Frankreich wird noch telegraphisch gemeldet: * Paris. 2 April. Die Blätter bezeichnen als sicher, dah Floquet das Ministerium des Innern, Freycinet dasjenige des Iriegcs und Gablet das Ministerium für Unterricht übernehmen werde; außerdem sei es wahrscheinlich, daß Flourens sür das Aus- wärlige, «rantz sür die Marine, Bielte sür den Ackerbau und Lockrvy sür de» Handel in das Cabiaet eintreten werden. Für di« übrige» Porteseuilles seien noch keine bestimmten Persönlichkeiten in 'Aussicht genommen. Wahrscheinlich würde Brisson zum Präsidenten der Kammer gewählt werden. > " Paris. 2. April. Tie heute gemeldete Zusammensetzung des neuen CabinctS, nach welcher Floquet das Innere, Gablet das Aciißere, Freycinet das Kriegsvortejeuillc. Krantz die Marine, Ricard die Justiz. Pcytral die Finanzen, Lockroy den Unterricht, Lonbet die öffentlichen Arbeiten und Vielte den Ackerbau über nehmen. wird osficicll bestätigt. Legrand übernimmt das Handels- porteieuille. * Paris, 2. April. Die Mitglieder de- neuen Cabinet- traten beute Nachmittag zu einer Berathung zusammen, die gegen fünf Ltiliiden dauerte. » Paris, 3. April. Dem Vernehme» nach haben sich bei der gestrigen Berathung der neuen Minifter-Candidaten in Bezug aus das den Kammern vorziilcgende Programm Meinung-- Verschiedenheiten derausgesicstt. Die Opportunisten Ricard uud Landet sollen sich gegen das Princip einer Versassungsrevisioa ausgesprochen haben, a» ihre Stelle würden, wie eS heißt, die Rad.calcn L-svvre und Lesquillier treten. Es gilt sür noch ungewiß, ab Las »c»c Eabinct sich bereits heute den Kammern vorstellcn wird. — Tie gemäßigt republikanischen Blätter äußern sich ungünstig über da- neue Cabinct. Musik. Eutritzsch, 3. April. Ein Ercigniß sür Eutritzsch und Umgegend war daS große Kirchen - Concert, welches am I. Osterfeierteige Nachmittag in der restaurirten Ortskirche statlsand. Eine Reibe der hervorragendsten Künstler wirkte mit. und ein zahlreiches Pnbliruin war erschienen, um durch seine Theilnahme an dein Eoncert den Tank an die der brle Kimstlerschaar auszudrücke». In weihevollster Weise erössiicle Leipzigs berühmter Orgelmeisier Herr Paul Ho nieder da- Eoncert mit einem Händel'sche» Präludium nebst Fuge in kmoll, wie auch der zweite Tbeil deS EoncerteS durch gewaltige Orgelklänge (Präludium und Fuge von Back) eröffnet wurde. Die emiiiciile Meisterschaft deS Herrn Ho meyer erregte die allseitigstc Bewunderung und den dringenden Vunsch, unsere Orgel oster unter solchen Meisterhänden er klingen zu hören. Frl. v. Bczold bewährte ihre vornehme Kniistlerschask schon durch die Wahl ihres VorlragSstückeS: Arie von Pb. E. Bach, die mit eindringlichem Verstänkniß und schönem Ausdruck vorgetragen wurde. Im Verein mit der treffliche» Sopranistin Frl. Groß schupf trug Frl. v. Be zolv zwei Duette von Mendelssohn vor; die Sopranistin seng mit silberheller Stimme, mit tadelloser Intonation kaS ..Vater Unser" von Nicolai und „Gebet" von Hitler Mil Entzücken lauschte die Zuhörerschaft den Vorträge» deS Herrn Dicrich. Arie aus „PauluS" uud „Heilige Nacht" von Rheinberger. Wie erst neulich bei Gelegenheit der PassionSauf sillrmig anerkaunt wurde, gehört Herr Di er ich zu den AuSer- wählke» Oratoriensängern der Gegenwart, a» Kraft und Füllcdes Tons, an geistig überlegener Vortragsweise und bezüglich deS tiefen GesüklS hat Herr Di er ick kaum seine« Gleiche». Daß Ivan endlich eiiimatHerr» Hertzsch als Sänger hören durste, bctt'.lelc den Freunden tcS Künstlers rinc große Freude. Die herrliche Baßstimme hat nichts von ihrem Klangzaubcr ein« gebüßt und erfüllte de» Raun« mit gewaltigem Klang; möchte doch Herr Hertzsch, ein so ausgezeichneter Sänger, oster das L.Lk seiner Kunst leuchten lassen! Herr Pros. Tvttmann hracküe dem Concert eine angenehme Abwechslung durch den luei'wrbaslen Vorlrag einrS Andante sür Violine von Wermann. Gekrönt wurde das Ganze durch Mitwirkung deS aka demischen Gesangvereins Arion unter Direction des Herrn Richard Müller. Das war ein seltener Genuß, den herrlichen Männerchor bewundern zu dürfen. Zwei Chöre den Richter und R. Müller kamen unter der beseuernden und seinen Heilung des Herrn R. Müller zu musterhafter Aussubrung. Eine »iteresianle vornebnie Eomposition von L'ffen. „Belhania" vereinigte die Solisten Frl. Großscbups, Frl. von Bezold, die Herren Diericb. Birnbaum und Hertzsch zu einem treffliche» Ensemble. daS sich de» Schwierig l ilen der Lassen'sche» Eoinposition meisterhaft gewachsen zeigte Herr Ho mehr» war der beste Begleiter, den man sich wünschen konnte, und so hinlerließ daS Ccncert einen echt künstlerischen herrl'chen Eindruck, sür den die Ausführenden herzlich bedankt sein sollen. L. Professor Franz Götze, f Der Tod bat wieder ans den Reihen der Besten ein freilich nach dem irdischen LebenSmaße reise» Opfer gesoedert: Prajessor Franz Götze, der vorzügliche Geianglehrer, ist in Reich der ewigen Harmonie cingeganqen, cm freundlicher, würdiger Greis von 74 Jahren, der in seiner Jugend der gestierte Lieblingssänger eines Thüringer ResidenzpublicumS gewesen. Unserer Stadt gehörte er über ein Menschenalter hindurch ca, indem er schon 1883 als Gesanglehrer an das hiesige königliche Conservatorium der Musik bcrnsen wurde und seitdem hier gelebt und gewirkt hat. Vorher war er großherzoglich sächsischer Hosopernsäuger in Weimar. AIS solcher kam er nach l)r. Aisred DörsselS Geschichte der GewandhauSconcerle vor länger denn 41 Jahren einmal hierher, »in in einem Exiraconcerte milzuivirken, weiche- von der Sing- akademie und dem Mänuergesaagvereine im Saale de- Gewand hauses zum Besten der Nothleideaden im Erzgebirge veranstaltet ward. ES wurde an jenem 2l. Februar 1847 Schumann- „Paradies und Peri" ausgeführt. Ein Jahr später tritt Götze in einem Abonnement-Concerte am Schluß der Saison ans. AIS er der Ilnsrigc geworden war. hörten wir ihn in den Wintern 1854, 1858 und 1886 wiederholt im Großen Concert. Im erstgenannten Jahre leiht er z. B. keinen Geringeren denn Clara Schumann und Joseph Joachim in einer Soiree kurz vor Weih nachten seinen Beistand. Er sang Schubert'«! „Die Liebe Hot ge- logen" und Schliinann'S „Widmung". Ueber sein Vorleben ist bekannt, daß er ein geborner Thüringer war. Ia einem breiten Thale, das von der Erla durchflossen wird, liegt ein betriebsames Provinzialstädlchen mit großherzogiichem Schlöffe, Neustadt. Dort wurde Franz Götze am 10. Mai 1814 geboren. Früh schon entschied sich seine Neigung sür das Studium der Musik. Ec begann als angehender Geiger. Mit 18 Jahren kam er nach Kassel, um bei Spohr Unterricht zu nehmen. Zwei Jahre später tritt er als erster Geiger in die weimarische Hoicapelle ein und wirkt so ein Lustrnm im Orchester mit. Daneben bildete er sich znm Bühnensänger aus, steigt plötzlich aus dem Orchester aus die wcllbedeutendeu Breter und setzt seine Thäiigkei» nun von diesen herab jort, indem er sich als ein sehr gediegener Opernsänger er weist. Bo» 1836 bis 1853, also während 17 Jahren widme, er sich diesem neuen Beruse mit Auszeichnung. Am Schluffe seiner Bühnen- lausbahn ongelaugt, erhält er von seinem Landesherr» als wohlver dienten Lohn sür seine ziclbewußte Strebsamkeit den Prosessorliiel. Die neue Lehrerthätigkeit in Leipzig für Solo und Chor- gelang am Conservatorium beginnt 1883 unter den besten Aussichten. Der Rus seiner gediegenen Bildung war ihm vorausgeeili, man freute sich hier seines Besitzes. Und er Hai diese Erwartungen gewiß erfüllt. Er bildete Schüler und Schülerinnen aus, die zu hohen Stellungen in der Kunst sich emvorichwangen. Meist waren dies freilich Privalsebüler von ihm, im Einzelunterricht, nicht sowohl aus dem Eonservalorium, wo er wider die Abrede immer und immer wieder genöthigl wurde, mehr als zwei Schüler auf einmal i» der Stunde zu unterrichten. Eine seiner beste» Schülerinnen, zugleich die Erbin seiner Methode, ist die eigene Tochter, Fräulein Auguste Götze in Dresden. Dann neune» wir Joseph Schild, unser» Rebling, ferner Egling, Richter, Frau von Milde-Agthc. die Fräulein Eike und Brenten, Frau .Dammrosch-Heimburg, Frau Gottwald Klingenberg, Frau Müller - Bergbaus, Frl. Emilie Wigand» Frl. Martini, Frau Clara Claus-Schmidt. Fünfzehn Jahre wirkte er an unseri» Eonservatoriuiii. dann aber verschärften sich Melnungsverschiedenhcitcn zwischen ihm und Direktor Schleinitz, so weit, daß sie nicht zu begleichen waren und zu Götze S Entlassung führten. Götze hat darüber ein eigenes bei Ernst Ke>t erschienenes, pikante Enthüllungen andeulendes Schristchen veröffentlicht: „Fünfzehn Jahre meiner Lchrthätigkeit am Conservatorium der Musik zu Leipzig und mein Vcrhaltniß zu in Dircctor Herrn Advocat Schleinitz." (1868. 32 Seiten). Eine Erwiderung ist daraus i» keiner Weise oder Form ersolgl, ein Widerspruch also gegen die behaupteten Thal sache» nicht erhöbe» worben. Da» sagt genug. Zwanzig Jahre sind seitdem ins Land gegangen. Franz Götze hat segensreich weiter gelehrt und gewirkt, sein Rus verlor Nichts von seiueiii Glanz, sein SwülerkreiS mar »ach wie vor ein erlesener. Jetzt ruht er nun von seiner langen ersolgreiche» Arbeit. Leicht sei »hm denn die Erde! vr. Whistling. II. kr. Leipzig, 3. Avril. Auch daS zweite JubiläumS- concert, welches die Büchner'sche Capelle zu Ehren deS siliisnndzwanzigjährigeii Dirigenten-Jubiläum-Franz Vuchner'S gestern Nachmittag >n Bonoremd'S Concertsaal ver anstaltet halte, erfreute sich eines außerordentlich zahlreichen Be suches und bewies von Neuem, welcher Symvaihie» sich die Eapelle bei den Musikfreunden Leipzigs rühmen dars. Und das ist der beste Prüfstein sür ihre Künsilerschail! Wen» eine Privalcapelle hklilzutaqe, wo »ie Milttnircapellen Modeiache geworden und die musikalische» „Civiliften" von ihnen beinahe verdrängt worden sind, Oberwasser behält und sich kräftig gegen jede Annexion seines gewonnenen Terrains vertbeidigen kann, da muß es eben eine Capelle sei», die mit der Kunst gleichen Schritt gehalten und sich in schöner Weise stabil gemacht hat. Das gute Einvernehmen, die Harmonie der Herzeu war in der Capelle immer die Hüterin der Harmonie der Däne. DaS gestrige, zweite JubiläumSconcert brachte eine Reihe klassischer Tonwerke und daneben auch graziöse Repräsentanten der heitere« Salonmusik. Da» Programm zerfiel in drei Dheile, uud da ein „Judiläumscoacert" immer auch seine historische Bedeutung hat, so mögen die einzelnen Stücke als Er- innerungszeichca auch hier genannt sein. Im ersten Tkeile enthielt das Programm: „Kaisermarsch" von Richard Wagner. Ouvertüre zu „Oberon" von Weber, „kille perle ck'Oeenll", Fantasie sür Piston von DH. Hoch, vorgetragen von Herrn Klepel, und ..Geschichten aus dem Wiener Wald" von Johann Strauß. Der zweite Theil brachte: Ouvertüre zu „Dell" voo Rossini, „Zigeunerweüen" für Violine von Sarasate, vorgetragen von Herrn Hcllriegrl, und Fantasie über Neßler'« „Trompeter von Eäkkingen". Im dritten Dheile schließlich sind die Ouvertüre zu „Ruy BlaS" von Mendels- soh», Zwischenakt in „König Manfred" von Reinecke und „Slawischer Tanz" von Dvorak zu nennen. Soweit wir dem Concert beigewohnt haben, können wir constatiren, daß die Büchner'sche Capelle die ver schiedenartigen musikalischen Ausgaben in durchaus anerkennens- werther Weise lüste und wiederum zeigte, über wa» sür tüchtige Kräfte sie verfügen kanu. >r. Leipzig, S. April. Gesangverein „Eiche". Der Ge- sangvercia „Eiche" veranstaltete gestern im Saale des Eldorado einen humoristischen Abend, der die Freunde des Humors überaus zahlreich herbeigezogen batte. Da« Programm bot neben mehrere» drolligen und heiteren Soloscenen eiue Anzahl frischer, niunlerer Chorlteder, denen wir hier in erster Linie einige Worte widmen wollen. Der Abend wurde festlich durch das natnrsrische Sorgen vertreibend« Lhorlied: „Heute" von Weiuzierl etngeleitet, welches auS den kräftigen und gut geschulten Sängerkehlen mit Schwung und Begeisterung ertönte. Recht ansprechend nuancirt und mit charak teristischer lonsärbung kam das prächtige „Trinklied" von Abt zur Geltung und zündete bet dem äußerst dankbaren Publicum nicht minder wie das „Testament" von Marschner, in welchem ein im Dienste de- Bacchus ergrauter Held seinen letzten Willen musikalisch niederlegt. Einen wahren Beifallssturm aber enlsesielle das hu»io< riftische Quodlibet „Des Säugers Fluch" von A. Schreiber, das in seiner kecken Persiflirung manchen wahrhaft ergötzlichen Einsall bot. Das Lied wurde mit so glücklicher Enlsaltunq des Humors, mit so sicherem Tact und so reiner Intonation gesungen, daß das lebhafteste Verlange» nach Wiederholung laut wurde, dem die Sänger auch bereitwilligst nachkamen. Um auch über die Soloscenen und lustigen Couplets ein Wort zu sagen, so nennen wir in erster Linie „Die »msikalische Ehe", Duett von Heinze, welches eine kleine mit Gardinenpredigt gewürzte häu-liche Scene vorführt, ober mit einer glücklichen Versöhnung der beiden erzürnten Gotten endigt. Auch das Couplet von Erste „Der Slieielputzer", in welchem der Wichsier in launiger Weise die verichiedenen Sorten von Wichse onpricS, gab zu stürmischer Heiterkeit Anlaß. Mehrere andere komisckie Ecenen und Gesänge, die den Schluß de- Abends bildeten, belustigten noch das animirte Publicum, das sür die mannigfachen Genüsse dem Ge- sangvcreia „Eiche" und seinem tüchtige» Dirigenten, Herrn Rehork, sicherlich den herzlichste» Donk und ausrichlige Anerkennung dar- brachte. (D Leipzig. 3. April. Der Ehorgesangverein „Symvhoni a", der vou Herrn Ernst Richter geleitet wird, beging gestern nach- träglich sein viertes StistungSsest, das wegen des Ablebens unseres theucren Kaiser- vom 16. März aiis de» 2. April verschoben werden mußte. Tie Freunde und Gönner des Vereins hatten sich zahlreich im blauen Saale des Krystallpalasie» eingesunden, um den, Verein» dessen Concert eine Fülle musikalischer Gaben ankündigte, an seinem Ehrentage einen Beweis ihrer Anerkennung zu geben. Der gemischte Chor der „Symphonia" sang aber auch gestern besonders glücklich, und die verschiedenen Chorlieder waren !o sicher einstudirt, daß auch nicht einmal ein getrübter Ton, cnie unklare Intonation oder eine Tactschwankung de» harmonnchen Charakter gestört hat. Der Bortrag war frisch und natürlicki, die Schattirung immer wirk sam und die Zuiainmenjügung der Liimmc» durchaus correct. Na mentlich Anackcr's Chor aus dem „neuen BerginannSgruß" erfuhr eine poetische Wiedergabe, nicht minder „Jung Werner" von Rheinberger und das naive, liebenSivürdige Frühlingslied „Ihr lieben Vöglein" nach Mcnaqcr. Tic Ausgabe» waren nicht schwieriger Art. aber sie wurden künstlerisch gelöst, und das ersrcut mehr als die Stümperei mit complicirten, schwierigen Doaiätzen. Auch das Lieb „An den Frühling" von Ernst Richter gelang durch aus ansprechend. Bon Herrn Gustav Krauste, der als Solist Mitwirkte, hörten wir nur die beiden Lieder „Widmung" von Schu mann und „Alt Heidelberg" von Adols Jeascn, die von ihm mit Wärme und sauberer Schattirung vorgetragen wurden. Der frsiche Ion de» Schrffel'schen Liedes gelang dem Sänger, der über einen wohlklingenden, nuanciriiugssähigen Baehton verfügt, ganz im Sinne „alter Burschenherrlichkeit". Am Pianosorte wurde Herr Krauste durch unseren bewährten Orgelvirtnosen Herrn Bernhard P sann stiehl in discretcc Weile begleitet. He»r Psannstiehl brillirlc außerdem mit einer Reihe sttmmungsvollcr Solostücke sür Tlavier, i bei denen er ausS Neue bewies, daß er auch als ein tüchtiger Pianist zu gellen hat. Aus da« Loucert solgte ein festlicher Ball. * Gera, 2. April. Mit dem I. April begann die Monatt op er, welche mit dem „Troubadour" von Verdi eröffnet sourde. Die vier Hauptrollen waren durch die Damen Parepa und Rrtnl und die Herren 1>r. Schneider und Reisinger gut besetzt. Dos zahlreich erschienene Publicum nahm die Eröffnungsvorstellung sehr dankbar aus und spendete reichen Beifall. Die Musik wird von der slirsllichen Hoscapelle und der Miiitaircapelle ausgesührt uud ftrht unter der Direction deS EapellmeisterS Ehrhardt. * AuS Köln wird gemeldet, daß am 2. Osterseiertag theater zu Köln Berdi's Oper „Othello" in vorzüglicher ! und Besetzung einen großartigen Erfolg rrrnugea hat. im Stadl- lussühttSl Lrystall-Palast. O Leipzig, .3. April. Die Direcüon des Kryftall-Palafirl ist bemüht gewesen, auch in den letzten Tagen vor Einzug de« „Tircus Renz" in die Al der »Halle den Besuchern dieses Eta blissements noch einige künstlerische Genüsse z» bereiten, so daß di« „Alberthalle" auch wählend der Osterseiertage einen regen Besuch auswies. Ne» war in den Concerten das Gastspiel des bekannte» französischen Quartetts „Toulousain", daS bereit» kn allen größeren deutichen, wie ausländiseben Städten mit Erfolg a»f- getecle» ist und unter Andern! m Berlin allein vier Monate gastiren konnte. Das Quartett besteht aus vier in der Tracht iranzüsischer Bauer» auslretende» Sängern, die ein gut geschultes, sicheres Ensemble bilden und mit ihren französischen Quartette» überall die Herzen zu gewinnen wisse». W r Dculschen sind keiue Barbaren und nehmen die Kunst gern ans. Feindesland importirt sein. Was Goethe Wein bezüglich des echten Deutschen sagt, deullsranzösischeii Liedern. Der Franzmann pathisch, ober seine Lieder höre» wir gern, der dem „Quartett Toulousain" gezollt wurde, ist ein Beweis dafür. Von den Sängern ragt iiamentlich der schöne, sonore erste Baß. der eine enorme Tiefe und Kraft besitzt, hervor, während der Tenor wieder durch seinen lieblichen Schmelz und seine, man möchte sagen „lyrische" Weichheit z» brilliien weiß. Großer Applaus erhob sich, als die Sänger zu», Schluß Mendelssohn s Lied „Wer Hai dich, du ichüner Wald rc." aiistiminicn. Neben dem „Quartett Toulousaiu" hat auch Herr Lamborg, der geniale Clavierhuiiiorist, fort und fort schöne Erfolge gehabt und die neuen Proben seiner lustigen Kunst, die er allabendlich seinem Programm bcliügtc, zeigten, wie vielseitig ihn der Gott Humor ausgerüstet hat. Die Capelle de» 106. Regimentes, die den Abend mit einem effectvollen Eoncert- Programm zu füllen pflegt, bringt übrigens auch immer „Special,- täten" zum Borichei», die, wie daS Tongemälde „In der Wald mühle" von Weißenborn, lebhaft iaicressircii. mag sie auch aus vom srauzüsischea da« gilt auch von ist uns nicht shm- Der reiche Beifall, Nachtrag. ) Leipzig, 3. April. Ueber den Personenverkehr aus unser» stier eiiimüiidcnde» Eisenbahnen während der eben verflossene» Osicrfciertage liegen unS folgende Notizen vor. Tie Gcsamnilsregueu; aus der Dresdner Bahn betrug 32 800 Personen und zwar 16 200 von hier nach aus- wari« und 16 600 bier angekommeue Personen. Die Bayerische Babn beförderte >>» Eianzeit 8800 Personen einschließlich 1000 Man» Militair von bier »ach auSivarl? und 6100 Personen trafen hier ein. Die Magdeburger Babn bezifferte ihre Gesammi- sregiiknz aus 30 300 Personen und zwar 15» 600 von bier ab- gegangene und 1 1 700 hier angekommcne Personen. Aus der Thüringer Babn reiften 13 600 Personen von hier ab und 12 900 kamen hier an, der Gesamiiilverkchr belief sich also aus 26 5,00 Personen. Die Berliner Bah» endlich hatte eine Elesainmlsreane»; von >6 220 Personen, da 7880 Personen vo» hier abrettiei, und 8340 Personen hier ankamen. — Gestern gegen Abend ereignete »ich im Johannisthale der Unfall, daß von zwei kort spaziere» gehende» jungen Damen die eine »nvcrmuthct von einem frei herum» lause» den gr oßen Hunde, c i ner Dogge, an gef alle n und zu Boden geworfen wurde. Beim Hinstiirze» erlitt die Dame eine so erhebliche Verletzung am reckten Beine, daß sie sich mittelst Droschke nach Hause begebe» »uißte. — Denselben Vormittag ka», in der ReickSstraßc der Fall vor, daß ein Handelsmann aus Zwenkau, als er an einem dort daflebenden Wagen Vvrnbergina, plötzlich von dem vorgespannten Pt'erve in den einen Arm geb'st?,, »nd ihm ein ganze-Stuck des Rockärmels bkransgeriffen win-e. — Ein hervorragend grober Crceß spiclie i ch in vergangener Nach! in der drillen Stunde in rer Eentratnrai. - ab. T,e> ipate Wirtbs- liansgä'ste lobten vaiclbn in einer Weise »inste», das; sich ein Schutzmann veraniatzk sab, sie zurecht- und zur Rübe zu ver weisen. Die Lenle borken unk labe» aber nicht, unv aiL deshalb zur Arrclur der beiden Hanplercetenten vsrschritlen werben »inßlc, beschimpften sic de» Beamte» und wibcrsetztea /-
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