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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-06
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. sr. Lele-ranm««. I Krrstzs«, L. April. (Privat. Telegramuu) Die darch da« Wikhaus Geflr. Prahald t, Dresdr, »,r S-dscrlvtioa kam- »eude, »ctte, dir Mfl»ch»»er H»trl.Aet«e»a»s»llsch«k> „g, d«a »t»r Jahreszeit«»" »arde» bereit« a» heuttger Börse z, 108 bi« 108,SV g-kandel» »ad »etter t» 108.7b gelacht. F Ltzpel», 5. «prtk. (Privat - Trleqram^l weil di« htestae G,»»rirka»«»r keine Vertret»»g de« Haadwerks sei, w pfl»dett» 18L oberschlesisch« J»«»,r» rtaea R«>t«r»»>öbr tirI«-Ja»aa-«vrrbaad. L Mßvche», 5. April. (Prlpqt«Telearaunn.) U, heuttger Börse vmrd«, di« Aktie» drr Hotrl-Gesellsthast „vier g«dr»«zette»" 108S0 bi« 10S bezahlt Geld gehaudeli. V-» Pr«g. 5. April. (Privat - Telegramm.) Gegenüber der prvViZvrische» Ei»»abme im Mir» de« Barjabre« ergiebt sich tei »« K-Lmle der Pvschttehrader Pah» ein Plv« von D0S3 fl. »ad bet der L-Liuie ei» lo ch?« vo» 66813 fl Seit 1. Januar beltaft sich die Diebr.Eiaaahme bei der /I-Linle aus W?» fl. »»> dtejeai», der 8-L>nie aus 128 b16 fl. Der Güter- vrrleh? flieg trotz der Schneecalamitäten am 800 000 Eentuer. VIS. ?««»»», b. April. Die Roihschild'lche» HLuser »ad P. Piei<dr«der haben nuamehr eine 1'/, pioceukige Anleihe mit d«i,hv»>schro Regirruug abgeschloffen. vom Tage. Freitag den ü. April 1888. VolkslvirUchastliches. All» fti» diese» Lheil bestl«»et«» Sendnuge» fi»d z» richte» a» de» verantwortliche» Ardarta» deffelbe» T. G. k«»« i» Leipzig. 82. Jahrgang. b Di« Auswärtöbeweauug der Lourse ist t» eine Phase ring«. t«t«i, wo durch Realisirungea von Anküuse» »icht »uweseutlich« <e»„n? flch boten. L« kan» daher nicht auöbleibe», daß Biele ihre Beivinae aus dem Papier zu wirklichen zu machen suchen, und tragt e« sich, od eine neue Schicht von Käusern au Stelle der ersten eiazntrei?» bereit ist. Die Geldflüssigkeit war ei» wesentliche« Hilsö- »uiel bei der drängeudo» Hauffe. welche »ir eben erlebt. Boa oiele» Seite» schien r« so, al« fürchtete mau, za svLt zu kommen, geht ist «ehr Ruhe eiugetreten. Die Spekulation mag auch daraus rechnen, daß »och viel« Alormuachrichtea vo» den pessi mistische» Heilungen werdeu »erbrettet werden, au« dene, vielleicht oorübergrheud Lapttal zu schlage» ist. welch« Mühe hat der Frühling, um da« rauhe Nachspiel de« Vinter« zu üderwiudeu l La segt der eiskalie Wiad über die Felder «ad hüllt sie wiederholt i» nie, Schneemautel. Die Souue verbirgt sich biuter düsterer Nebeldecke and »oreaihült ihr« wärmenden Strahle» dem Erdboden. Pi« Menschheit sriert und hofft sehalüchtig aus beffere Heile». wir habe» heute uur wenig unsere, Leier» zu berichte». Drr Har sihrt lort, da« gotereffe der lvisiichea Fiuauzen im «u«la»d« an sflrber», tude« er dem preußische, militoirischea Vevollmächtigte» w Petee«bars eiue gauz besondere Orden«a»«zeichn»ag ertheiltr. Pa» de» Oste» habe» sich di« Blicke nach dem Weste» obgrweodrt, «ch richte» sich »rugierig o»s die Vorgänge i, Fraukreich. Drr Versuch der Radikale», di« Parlameni«serie» rnSglichft lange zu er strecke», ist mißlunge». Zwei Wochen sind Alle«, wa« die Gegner de« Ministerium« demselben zubllligteu. Dann beißt e« wieder vor dem Feme stehe». Gewiß mag Herr Floquet etwa« gelernt habe», er müßt« sich aber gänzlich geiiudrr« habe», weuu er der richtig« Maa» sein sollte, wie ihn Frankreich brauch»; »ud dann errege, seine Mitarbeiter Verdacht. Außerdem kann flch ober kei» Ministerin« «ine Majorität in dieser Kammer erwerben. Die Pariser Ptrse hält ihr Mißvergnügen mit dem radikalen Ministerium, dessen nrner ffiaaazmiuiftrr mit alle, seinen Plänen in der Kammer Fiasko machte, »icvt zurück uud ließ daher Rente bei Seite liege». Dagegen warenEgvptee belieb«, weil Rothschild and vleichrüder di« neue rghptische Anleihe überiomme» haben. Hinflchllich der Loos- anleiht sür den Panama-Eanal waren i» drr Kammer-Lommtiflo» sflns Stimme» für und edeuso viel arge» die B«willigu»g. Da« Weitere steht als» bei der Kammer selbst. Hinsichtlich de« Eisenbahn.Bcrstaatiichtiugswese»« i» der Schweiz »ird i» de» dortigen Blättern allerlei geschrieben, wie Jedem der Schnabel gewachst» ist; etwa« Praktische« lammt aber dabei »icht heran«. Der lpauisch« Fi»a»z«i»ifter hat sei» Deficit-Pudget für da« nächste Jahr dem Loagreß vorgelegt, worin er die schlimme Finanz lage »»erkannte und wie notinvendig r« sei, daß Regierung und Gesetzgebung die äußersten Anstrengung«» machte», »m da« groß« Deficii »» beseitigen. Doch sei dasselbe gesunken, während e« in 1885/36 noch 108000000 Peseta« betrug, sank e« im nächste» Jahre aus Sl 500000 Peseta« und hoffe er e« im kommende» Jahre aus 7700)000 Peseta« heruuterzudrücken. wir mögen uu« aus de» Kinanzplan de« Minister« »icht weiter einlasse». E« heiß» doch leer,« Stroh dresche». Nu» Wien wurd« a« Mittwoch gemeldet: Der güusttg« Zug t» der Lour-richtung hat an der heutiqea Borbörs« auch die Rente» «id lkisenbabnpapiere ersaßt, und sind die Lourse bei lebhaster Kenslust der Sveculation »amhast gestiegen. Hauptsächlich waren e« «köße.e DeckungSkäuse, welche die Bewegung verstärkt haben, doch ist Hierais di« seile Denbcnz der Au«land«dörsen von größerem Einflüsse gewesen. Valuten waren billiger angeboren. Die Bersorgnng war trotz de- etwa« knappere» BeldllanbeS unverändert leicht. Die Miaglbörie begann mit schwächeren Eourir» in Folge von Reali- firnngen. Die sortqesetzte« Realistrunaen größerer Spekulanten holte» die Louise gedrückt, ohne daß die Tendenz bi-her eine Aenderung erfahren dätte. Der Verkehr ist ziemlich lebhaft, wobei Reuten- papierr häufiger zum Umsatz komme». Devisen und Valuten ohne Aendernng. Schluß dedauptet: Lredit 872,10; Abend« schwa»kend. Lndtt »71.10. Du ,.N. Fr. Prefle" giebt ein vrrzeichuiß der Actieugesellschaften Wien«, welch« sich in Auslösung befinden. Au« der Periode vor der Krise nämlich seit 1866, schweb» noch bie Liquidation der ältesten Anng selli». ir Wien«, der Wiener Ersten Jmmobilieu-Grsellschast (lav tal l 000 000 fl., bi«hrrig« Alischlag-zahlung zur Aktie mit SOO sl. Liuzadluiig »m Banzen IW fl.). Vom Mai 187S bi« Ende 1887 kamen von Actien-Besellschaftea Wien« 10 i» Loneur« und 178 in Liquidation, und sind von den letzteren bl«her 1S7 vollstäadig abqewckeli und die Firmen gelöscht worbe». Al« noch in Schwebe befindlich, wenigsten« dem Handrl-regifter »ach, erscheinen mitkin tl Liquidationen, uud zwar 2 seit 1878, S seit 1871, 1 seit 1876, b seit 1877, 1 «eit 1878, 8 seit 187S. 3 seit 1881, 8 seit 188S und 1 sei« 1886. vir beschränken un« auf dies« Zahleuaugabeu, ohne die betreffenden Institute näher zu bezeichnen. Berlin eröffnet«, ebenso wie die wiener Börse, iu fester Tendenz »nd zu meist höheren Lourse»; später machte flch vorübergehend zu ben e> höhlen Notirungea etwas Realisationölust bemerkbar, welch« sedoch lernen erkennbaren Einfluß aus die Lonröbeweguig aulüble La« Aeichös» entwickelte sich lebhalt; e« lagen wiederum Kiusordrr«, sowohl sür provinzielle Rechnung, ol« auch kür di« Berliner Sper»latio» vor. Im Vordergrund« de« Verkehr« ftande» Bankaktien und Egvpter; dir Lourse derselben ginge» bald »eiter in die Höhr. Gqqvter wurden in großen Beträgen sür Pariser und Londoner Rechnung gekauft. Deutsch« Bahnen waren ruhiger uud sehr abge- so »>>tt, nur Ostpreußen notirte» wieder bester. Auch österreichische Bahlen traten in den Kees« der lebbaster gehandrlle» Papiere rin. Llnocizerbohnen blieben vrrnachlissigt. von Bergwerken waren u»r Bochu uer bester, »ährend Laura «ad Dortmunder niebrigrr »ottrteu. Russische Werth« waren rege gefragt und bester. Nagor» blieben ruhig »nd Italiener wäre» lest. Im späteren Verlauf» ge- Galtet- sich die Haltung uueulschieden. und e« fand«» ouk säst lämmt- lich n »rbieten nur ganz geringe Schwankungen statt. Im vorber- «ruud dr« Interest?« blieben spekulative Lankpapierr. sowie Egypter; wenell lär letztere wirkte» steigend« Londoner Notiruage, anregend. Dm, einheimischen Eiseubahuaktie» zeig«,» sich Mecklenburger offerirt, >»» srrmdeu Drau«p»rAvertdr» Gqtthard aus wiener Käufe devor- Dgt. Vergioecksactien flnuden unter dem Druck ziemlich auögedehatrr »aiisiru»»,. Nachdärs« Schluß schwächer. wir brvaueru sehr, baß ei» Lheil der filbernr» tzwauziapsriuig- ststcke eingelchmolz», wrrdr» soll, um bie silberne» Funsmarkstücke t» vermehre». Wir halte» diese« letztere Geldstück sür ei» höchst »n dnqurnies »red» 1,6'/, (1>M,^ Armchair» 8»»- (87-/.,. Lombard«, 31',. Bls/^. Deutsche Pauk iW'l, (>67'^«). D>«k«n>o-Lomma,dit 122* , (Mi. Matuze» 108'^ (108), Marie,d»rger «7»,, (18). Ostpreußen »'«. Ml Meckl^durgrr 1»',« (18»»,.«nltzier (77^.^ Elbe. chä «A ^rr Istl't, (1«>,^. «attbard 118»,. 7118»^. «Oer Ansten 77»,. (7?^/^. A-sfische Noten 1««,. (1«,',^. Ungarisch. L.?, .V Goldreute 77'/, Jtaltrner 91',, (91',^ La»r- SS',. (SS). Dortmunder 7»^,. (73'/^. Do»»rr«ta>: Die Lontremlnr arbrltet mit Hochdruck, voo wira oa« ließ «an l» der „Kölnischen Leitung" den Relchökaazler ein« Entlastung nehme». Geh« »« »ick« so» versncht ma» r< aus andere Welse. Abfallen mnß dabei etwas. Vermischte«. retpztG. b. Ipril. Unter he« Lltekr „Die haiptsächlichfte» Bed«»ke» -ege» de» Bersnch ri»rö i»ter»a«t»»ale» Bimi/alli«. m»ö" kommt koetbrer t» der „N. Fr. Preste" aus d?Fzweiten Bericht der i» England »iedergesetztea köatgllche» Eommissto» zu preche». Beide Berichte e,tdaltea auf riwa 600 Folioseite» nicht weniger als 9628 Frage» »ad Antworte» und außerdem eine große Zahl Anlage» »»d Gutachten. Der Verfasser will deh»sö Erörte rung auuehme», England, die Bereinigte» Staate», Frankreich und Deutschland erklärten, tu rnistlich« Berhandluage» wegen Abschlüsse« eines internationale» Währung-Vertrages »ach Analogie der soge nannten lateinische» Müazcooventioa einzvtrete». Würde bau» »icht die Vorsrage z» erledige» sei»: welch« Verthrelatioa soll der lntee- nationale» Dovpelivährung zu Brnad« gelegt werden? uud würde» nicht scho« bei dieser su»dame«tole» Borsrage di« Verhaudlnugea ich auösichlölot erweise» »ad abgebroche» werde»? Aus den vor liegenden englische« Lommilsio»«derichte» ergiebt sich drastisch die Verschiedeaheit der Ansichten der Bimetalliften iu diesem Punkte. Die vimetallifte», »eich« vo» der Gruudlag« der jetzigea uiedrigeu Sliberpreise (eiuer werthrelatio» vo» etwa 22) ol« ootdwendige sür die Anuadmk de« Bimeialliömuö »ich! oblaste» wolle», werden mit gleicher Entschiedenheit die werthrelatio« von IbH zurück- weise». wie die Audänger des Herrn Lernuöcki ei« Ausgeben dieser Grundlage, und hierdurch würden höchstwahrscheinlich die Verhand lungen »euersinlernationaler währungt^lonsereuzen alsbald lchelier». Setze» wir iudeß zum Zwecke der soriznsührenden Argnmeniatio» »ichlsdestoweniger (mit allem Vorbehalt) auch de» Fall voraus, daß olche Währung«.Lonsere»zea lm Iurereste eiuer herzustelleadeo all- ltmein?« Doppeiwihruna zu Stande gekommen und die dimetallistisch«» IlutorltLlen durch gegrasritige« Ablaste» »o» ihre» extremen Forde- ruugrn sich über die Annahme eiuer werthrelalton, sagen wir vo» >8, »rrsiindigi dätte» ond die Regteruuge» t» lovaler «ad satrcr weise die Auslühruug bewerkstelligen würde», so n»äre dennoch »ichl zu erwarten, daß eiue vertrag-mäßige gesetzliche Doppelwährung dauerod z»r wirkliche» Grlt»»g im lnter»atio»alr» »,d im rtnheimische» große» Verkehr gelange» »ird. Hier tritt »»< nämlich ein sehr wesentliche« praktische« vedeoken entgegen, da« »icht z» überwinden lein wird, die Meinung der Meusch«, i» den Lulturiäudern. welche 1« länger, je medr dem Golde al« »uiverselle« wertdmaß uud Tausch- mittel entschiede» de» Vorzug gegeben dat »nd eine sich dem oa- chließeud« Usaare trotz aller eatqrgruftehende» Verträge uud Geletz« i» Anweodung briugeu wird. Niemand dürste ernstlich bestreiten, daß e« bequemer ts^ tu der Geldtasche SO u« i» S oder 6 Gold- Münzen bei flch zu trage», statt t» zwanzig S'lderihaler», »ud daß ille Geldiaftitute ihre« bleibende» Vaordeftaod lieber l, Gold statt n Silber Volten werde», und daß gr-ßer» baore Geldlnmmr» sich leichter i» Gold ol« i» Silber perseaden loste». Der größte Theil der Geldvmsätze «ird freilich medr »ad «ehr sich durch Papier »der Eredit- Traqsartionea erledige», allei» r< werde» immer noch viele größere Zahlung,» varkomme», bei de»e» Vaargrld z» verwende» ist. Noch gewichiiger lft der Umstaud, daß »ach de» V»rgt»geu der letzte» ZeU auch «ch gesetzlicher Eiusühruug der Doppelwährung bei Ge- schüstslrute» eia gewisse« Mißtraue» bleiben würde, ob »icht doch »ater dem Einflüsse besonderer und ouvorhergesrdener Umstände eine werthv«rmtndrr«»g de»Silber« zu befürchteu sein wahrend dasvrrtraue» aus den dauerbostea Werth der effektive» Goldvaiuia »icht zu erschüttern sein wird. Als im Jahre 1861 i» de» Vereinigte» Staaten nach Ausbruch des Seressiouökrieaeö dem Staatöpapiergelde (den söge- nannten Greenbackö) durch Longrcßacte eia Zwangscourö beigeleq» wurde, erklärte sich ln Lalisornieu bie öffeniliche Meinung für un- veränderte Beibehaltung der effektive» Goldvaluta, und wurde d'kse alle Jahre hindurch stricte durchgesührt; die geschäftliche Usance ist eben mächtiger gewesen als das Gesetz. Ebenso habe» die Banken ln New-Dork es dnrchgesetzt, ungeachtet der dr» Eilderdollar« gesetz lich deigeleglen Gleichstellung mit den Laudeögoldmünzea, für ihren Verkehr thatsichlich die reine Goldvaluta in Geltung zu erhalten und Silbercoaront auözuschließe». E< ist sehr wahrscheinlich, daß, diesen Erfahrungen entsprechend, auch »ach vertragsmäßiger Annahme der Doppelwährung im Verkehre der Vereinigte» Staate» durch Privat- contracte uud auch sttllschweigeud die Usance sich bilde» uud bebaup- tr» »ird, die größere» Geschäfte speelell i» Goldvaluta abzuschließea und zu berechue», Zahluugea tu Silber aber ausdrücklich au«»»- schließe». Hat eine solch« drr Sicherheit »nd Bequemlichkeit de« Großhandel« n»l> bedeute»drrer Geldavlage» enisprechende Usanre a» riarm wichtige» Houdel-platz« Geltung gewonuen, so wird sie por- ootsichtttch sich rasch «eiter verbreite» und die Herrschaft gewinne». Die unvermeidlich« fernere Folge wird sei», daß da»» Gold ein Agio brdiogt »»d im gewähnliche» Verkehr die gesetzliche Doppel währung zur thatsächllchen allgemrlnrn Gilberwährung sich gestaltet. Line Bestimmung tu dem Wäljnmgsverirage, das, e« in allen contrahirenden Staaten künftig ans« Strengste verboten sein solle, ander« al« iu der gesetzlichen Landeswährung irgend welche Zahlungen zu bedinge», trifft selbst aus Widerstand bei Herr» Bibb«. dem Hauvtworlsührer de« Bimetallismu« in England, welcher «»umwände» erklärt, daß »ach Annahme de« Vimetallismo« e« gestattet beiden müsse, Zahlungen in Gold zu verabrede». Der Bankier Lurrie er klärt: „Ich glaube, daß, we»n da« Parlament i» seiner weithrit unternehmen wollte, eia bimetallistische« System al« Gesetz einzu führen, die bedeutenden Geschäftsleute der L»y sofort unter Aus- schloß von Silber ihre Louiracte machen würden. Die Banken würden uur uatrr der Bedingung der Rückzahlung in Gold Geld ausleihen. Nicht Gesetze, sonder» die Meinung und dle Praxi« der Menschen bestimmen den Werth »oa Gold und Silber, und die europäischen Völker haben sich vom Silber abgewendet. Man Hot niemal« vom vimetallismu» etwa« gehört, wenn Gold an die Stelle von Silber getreten ist, uur daaa, wenn geplant wird, Gold wieder durch Silber zu verdrängen. här« man von Vorschlägen, letzterem einen künstlichen Werth zu verschaffen. Die Bevorzugung des Balde« beruht aus der Erfahrung seiner größeren Lonveni-nz. und e« wäre ganz hoffnungslos, t»e Völker zu überreden, ihr Bold «egen Silber herzngeben." Der Inhalt der di< j?»t vorliegenden Beröffenllichuagen der Bold- und Silbercommission bat uns in der Ueberzrugung bestärkt, daß die britiiche Regierung flch schwerlich dazu entschließen wird, zu Verhandlungen wegen eines lniernativ nalen binietall'stischen Berirogeö die Hand zu dielen. Die öffentliche Meinung i« England wird aus« Entschiedenste jede« Projekt ab- weisen, welche« die wirkliche oder vermeinte Gefahr einer werthver- Minderung des Pinud Sterling offen oder versteckt in sich schließ» und die Eventualität in Aussicht stellt, daß trotz aller gesetzlichen Vorschrift«» dir grschästliche Uso»ce an der allrsnige» Goldvalula lest halten und eine angenommene gesetzliche Dovvelwährung alsbald zur faktisch»» Etlberwährung u»d einem Agio aus Gold im gewäha ltchea Verkehre gestalte» wird. Es liegt uuö wieder ei»» Nummer (128) drr Sammlung gemeinnütziger Vorträge, berausgegeben vom deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse ln Prag, vor. Dieselbe lautet: „Die lanbwirtbschastlichra Lrediiv.-rbältniffe und Raiffe,Ie»'s Darledusraffen-Vereine" von L. M. Herges, Secretolr de« deutschen landwirthschoftlichen Eentraloerbandeö sür Böhmen. Kommgarulpiunerri Stöde ch Lo.. Lommaudlt Grsellschos» in Kleinzschocher. Die heute unter dem Vorst) bei Gearralcoasulö Thieme obgeholtene ordentliche Generalversamm lung ae«h«igie den Rechnung,adichluß per »1. December 1887 und erthelltr dem Ausstchtsrath«. sowie de» prrsönlich haltenden Gesell- sch-s«ern E„l,st«,g. Dle Dividend« wurde „dqlltig aus 12 Proc. festgesetzt „d erfolgt deren Auszahlung vom 1. Mal an de» b«. kannte» Stelle». — Wie wir hören, ist da« Unternehmen zu gewiun- briuae«d»n Prelle» recht g»t beschäftigt. zt PI«»e«, ».April. Eine Besserung tm Sllckerelgrschäst» I ist ialoler, zu bemerken, al« dte N-chlrog« sär gut» Artikel gestiegen I Ist. Tällstickrrel mit Lus»st>ckeret »erbuudrn wird grra getauft, den, I die daraus bergestrllte, Artikel sehe, vröchti, ,»«. — Nachdem e« I unseren vaqtltndische, Gaedinensabeiken qelunge» ist, auch >m Aus- I la,de Absatzgebiete zu erwerbe», br,bflch»,gt el»e der älteste, rüg- lisch«» Gardinrifabrikea de« Bogtlandes I» Italien eiueBar- dineufadrik za errichten. Die Fabrikanten von Nottmgdam sind infolge des deutschen W.Ubewerbe« Mit ihren Preisen so herum»» qegauaen, daß es schwer ist. sie ouszustechea. Die Erlparniß am Zoll ist aber doch knö Gewicht fallend. *— Zwlckauer Baak. Der Geschäftsbericht pro 188? con- statirt, daß trotz der Kriegsbefürchtungeu uod des billigen Beld- ftande« die Dividend« dieselbe wie im Jahre vorher ist. Größere Berlnste fanden nicht statt, dagegen wurd« zur Deckung eine« Aus salle« aas eine älter« Forderung dem Speelalreservelond« der Betrog »o» 8000 ^l entnommen. Das Wechsel-Lonto ergab rtnen Gewinn »o» KS78S ^1, daö Effecten-Lonto dergleichen von 20830 ^l Am Jahrrsschluß betrug der Effeetenbestand 812 179^, wovon 80000>1 inzw ichen mit Nutze» begeben worden sind. Aus Lonto Lorrent blieben am Jahrrsschluß Debitoren I SOI 866-ck, Lrrditore» 8027ö1^l Der Lonto Lorrent« und Lombarb-Verkehr ergab einen Gewinn an Ztusen bO22l ^l,an Prodiston einschließlich de«Wechlelverkehr« b2 7L1^l A«sDepositea Lonto beliefen sich die zur Verzinsung überwiesenen Beider am 1. Januar 1887 aus 903 971 ^l. Hinz« kamen im Lause bes Jahre« 1307 660 ^ll, während 1 b6l 971 ^l zur Rückzahlung ge- längten, e« verblieben daher am Schluß de« Jahre« 619 6L9 >l; an Zinsn, waren zu vergüten 22 521 Am 1. Januar 1887 betrugen die tm Unilavs befindlichen Accepte 161 >81 Im Lause de« Jahre« wurde» auf die Bank gezogen 2 231702^1 Dagegen wurdeneingelöft 2216087^1 und verbiieben daher am 31. Deceinber 1887 lt. Bilanz in Lirculation 182 795 ^l D'e Unkosten beliesen sich aus 36 611 ^l gege» 33 779 ^l >m Borjahre. Der Reingewinn beläuft flch aut IS1 987 » Diese sollen folgend verwendet werden: Geietzllcher Res-rvesoads 6250 ^l, Tantiöine a» den Auistchtsralh 8273 ^l, des leichen oa die Direktion 1271 ^ Bralificatioa an die Beamten 20 889 >l 7 Proc. D videude an die Actien 81000 ^l Der Reservefonds beträgt dann 26 250 ^1, der Specialreservesond« 81602 zuiamme» also ca. 9 Proc. d?« Actieacapitals. *— Stetukobleu-Actien-Beiellschast Bockwa-Hohn- dors-Berelnigtfeld bei Lichtrnstein. Die Benerolversamm- luug erledigte schlank die Tagesordnung ond setzte entsprechend den Vorschläge» der Verwaltungsorgane die Dividende aus die Priori- tällacti»» pro 1887 aol 25 ^ pro Stück lest. Dieselbe gelangt dom S. d. — ab hier bet dem Bankhaus« Becker «c Lo. — zur Aus zahlung. *— Iu de» sächs. Staat«»,kdu»gea, welche am Schluffe de« Jahre« 1887 «tue Belamnttfläche von 175 2l1 du eithielten, wurden in dem Jahre 1W6 780 881 km Derbbolz verschlagen, wovon sich der Nutzholzausiall aas 80 Proc. bezifferte. Die Bruttoeinnahme belief flch aus 11026 637 ^l, die Besamnitousgabe aus 3 778 363^1 oder 31'/, Proc. der elftere», demnach wurde ein Reinertrag von 7 218 271 Al erzielt. Der Festmeter Derbholz berechnete flch aus 13,75 ^l Brutto- und 8,28 ^l Nettoerläs, da« Waldrap'tal »er- stufte sich aber zu 2.12 Proc. Die Staatswalduugen, welche uuler »er Leitung de« Landsocstmetster« stehen, sind in l l Forftbezirke, deue» je et» Oberlorslmeister voefteh», »ud in 110 Reviere, welche vo» 107 Obersörstero, 2 Färftern und 1 Uaierlörfter »rrwalte« »»erde», eiagrihetlt. Deo Oderiärftera sind als HiliS- und Schutz- beamt« 35 Förster und 83 Untersärster beigegeb«». Aller 10 Jahre werd«» dl« Karte» »ud Wirtdschaltsvläne von jedem Revier erneuert, »a« »oa drr Forsteinrichtungsonstalt besorgt wird. Dieselbe setzt ich au« 7 Forstingenieuren und 6 Forstingenieur-Assistenten zu sammen, »elch« unter drr Leitung ein?- Duector« stehe», der den Titel eine« Obersorftmeister« führt. Wie sehr übrigen« diese« Io- i»ut auch außerhalb der SlaatSwaldunge» tu Anspruch genommen wi»d, erg ebt sich daraus, daß dieses im Jahr« 1886 sür 370 Iu» Beme1»desorsteu und 20 325 da Lrivatwaldunaea neue Wirihschasl«. Pläne eniworfen hat. Aut diese» Zahle» ist ersichtlich, daß die er Sachsen« ei»e geordact« Forstwikihschast flch a»< gelegea sei» lasse». D Drr Landtag sllr da« Fürstruthum Reuß ä. Linie ist za einer außerordentlichen Sitzung nach Breiz riabcrnfen und wurde tm Namen de« regierenden Fürsten von dem Reg.-Präs. Geh. N-ih Faber erässuet. Zwei Vorlagen bilden die Beralhung«. gegenstände. Die erste beirifft da« baldige Zuftandckomme» der von Preußen projectirten Eisenbahn von Triptis über Auma, Rempiendors, Friesau, Ehersdors und Lobenstein »ach lankenstein im Jnlerefle eine« Theil« des Fürstenlhums, welcher seilher der voNheile einer Eisenbahnverbindung eui- bebrte, möglichst zu fördern. Dle im Fürstenlhuin Reuß ältere Linle 7,9 2w lange Theilstrecke rrsordert 118,000 Al Brunderwerbö- kostea, welche nach dem am 30. November vorigen Jahre» unter dem Vorbehalte der landesherrlichen Ratification abgeschlossenen Gtaatsvertraae »wischen Preußen, Sachseo-Weimar, Schwarzburg- Rudolftadt, Reuß jüngere und ältere Linie das betreffende Land za tragen hat. Dir zweite Vorlage betrifft einen Besetzenttvurs wegen der au« den Kreisen der Landwirt he des FürstenihumS dringend gewünschten Bewährung von Entschädigung für die i» Folge von Milzbrand gefallenen oder gelöbleien Rinder. — Sowohl drr Regieruiigövertreier, al» auch drr Alterspräsident vr. Mortag gedachten mit warme» Worten de- Heimganges unsere« deutschen Kaisers Wilhelm. Warza. 1 April. Im Lause de« gestrigen Tages erschienen mehrere Arbeiter unter Leitung zweier Ingenieure, welche die Ber- messungöarbeilen sür die Nessel «dal bahn in Angriff nahmen Wie man vernimmt, soll mit dem Vau so schnell wie möglich vor- gegangeii «»erde». '— Die Actlengrselkschaft Saline »nd Soolbad Salzungen erzielte in 1887 177074 ^l Robgewtnn gegen 209136 Al im Vorjahre. Nach Abzug der Lallrn. darunter lausende Abschreibung 2l 972 ^l und Rücklage sür Dubioie 5000 -8l, erhalten bie Aciioiiaire 2 Proc. Dividcnde (>886 : 3), während 4966 ^l dem Reservelondö überwiesen und 569? ^l vorgetragen werden. Bei der Salme betrug die Production au» 1l6l9 odia Soole an Hiupt- und Nebenproduction 128 952 Doppelctr in 188? gegen 127?60 in 1886. der Absatz l?153l Dovvclclr. in 1887 gegen 130 702 in 1886 Die Lue benutzten 1597 Personen gegen t7u9 im Vorjahre. Im lautenden Jahre sind die Verkaufspreise weichend geblieben und die Berwaliung kann daher biö jetzt eine Besserung der Laie der deutschen Lalinenindustrie nicht in Aussicht stelle», doch gievt sie die Hoffnung n'cht aus, daß die wegen Abschlusses von Konventionen unter den Salinen auch j-tzl noch sortgejügileu Verhandlungen spilei zu dem gewünschten Rrjullale führen werte». Q Vrrltn, 1. April. Der Minister sür Handel und Bewerbe hat dle Vorgeictzten der Bewerberäihe ausgesordert, die letziere» an zuweisc», ini laufenden Jahre bei 'Heer anilllchen Ihängkeit ihre Autmerksamkeil besonder« aus die Fragen zu richten: „In welchen Fristen, an welchen Wochentagen und in welchen Formen findet die Lohnzahlung statt? Haben sich im Allgemeinen und insonderheit bei den jugendlichen Arbeitern Uebr>stant« herausgrslellt. welche au Zeit oder Form der Lohnzahlung zuluckzu'ühre» sind?" D c Bewerbe- räthe sollen angewiesen werden, die hierüber gemachten Wahr nehmungen tm nächsten Jahresbericht mitziuheile». *— Im preußischen Haiidelsm'nisterium ist wiederum eine Sammlung von chinesischen Messern und Werkzeugen (diesmal au- Anioy) eingegangen. J.i dankenswertbesi»r Weise soll auch diese Sammlung de» Jnie>esse»ien aus bereu Anlrag zugänglich gemocht werden. *— Lei den Erörterungen über den Werih und die Bedeutung unserer mit anderen Staate» abgeschlossenen HanSelsveriräge spielen die Fragen der M isti'kgünsligiingeclausel. aus welche di« Mehrzahl uaierei Hai>d:lsv,rlrage sich beschiünki, und der Ersitzung derselben durch besondere Torisverträge eine geiß- A lle. Auch ter vor Kurzem zur Versendung gelangte Bericht der Handelskammer für Schwaben und Neudurg pro 1887 beschäftigt sich mit dieser Angelegenheit und kommt zu dem Resultat, daß die Meistbcgunsti- gunsclausel nicht unter allen Umstände» zu verwerfen sei, daß sie aber nur, wo direct« Tarisbinoungen a cht zu erreiche» sind, al« letzte« Auskunftöm ttel dann P atz greisen müsse, wen» dnrch bicsilbe nicht engere danbe>svol>ti!che V,znh>ingen zu andeie» Staaten ver- «ttel« werden Heutzutage, so reiumirt sich die Kammer in dem an- qesüürten Bericht, dü sie wodl kaum medr eine kauimännische Lar- poratio» zu finden sein, welch- die deutich» Handelsvolil k lediglich »ud »»«schließlich ans die Mkistbegüustigvnisklauiel stützen »iöchte. An Zöllen und gemeiuschasrlichen Verbraucht» stt»er», sowie andere» Einnahmen sind im Reiche sür die Heil vol» 1. April l887 bis zum Schluß des Monats Februar 1888 (vergliche» mit der Einnahme in demselben Zeitraum dc» Variables) einschkießllch der credltkrteu Veträge zur Anschreibvng gelangt: Zölle 253022192 ^1 (-j- 17919211 >»,. Tabaksteuer 8813672 .« (— 668 272 >l), Zuckersteuer 6 763 907 .8i (— 12332252^1). Salzfteuer 37 360 321 ^ <-s- 272 026 >t), Branntweinsteuer und Ueliergangsabgabc von Branntwein sür die Zeit vor dem 1. Ocioder 1887, Maischbottich- uod Branntweiamatenalstkuer, Ver- brauchsnbqabe von Braaatwetn und Zulchlag zu dcrirlben und Nachsteuer sür Branntwein 82 636 277 >1 (-s- 49 050913 >l), Braustener 19 970 613 <-s- 913 703 >l>. Uebergangsabgabe von Bier 2 260 339 >1 (4- 922 628 ^l); Summa 410 857 621 sl <-s- 25137 957 >l). — Spielkarlenstemprl 1109 862 » <-j- 70 371 .sl). Wechselstempelsteuer 6 193 222 >l <4- 173 399 ^«). Stempelsieuer ür ». Werthvapiere 1177 337 >l (— 233 087 »), h kauf- und onstige Anschaffunqsqeschüste 6 731271.« (—i>06111 ^l), o. Loose u Privallotterien 1«>2161 ^l (— 308 915 ^l), Slaalslottcrien >671171 ^l (4- 873 676 >«), Post- und Telegraphen-Perwaltung 173 551 589 Al (4- 9 166 953 ^), Reichs-Eiseniahnverwaliung 15 325 700 ^l (4-3 139100^1—Die zur Reichscasse gelangte Ist- Einnahme, abzüglich der Au-suhr-Bergütungen und verwaltunqs- kosten, beirägt bei den nachbezeichneten Einnahmen dis Ende Febiuor 1888: Zölle 232185 411 ^1 (4- 19 313 316 >l). rabak'Ieuer 9 982:301^! (4-79l 195 ^l), Zuckersteuer 13 717 123 ^l (- 525 575 Mark), Salzsteuer 35 790 !>91 ^l (4- 128 293 »), Branntweinsteuer tc. 39 707 ol? >l (4- 7 658 399 .11), Brausteuer und Ueberggngsabgnbe von Bier 18 850 193 ^l s-s- 991715 ^il). Summa 350 533 075 ./l Mark (4- 38 390 373 Ai). — Hpielkarlcnstenwcl 1005 309 -sl (4- 50 328 Z Der Absatz Deutschlands t» Brasilien Hai seil dem Jahre 1880 eine erfreuliche Ausdehnung gewonnen. Die Eintubr deutscher Waare» in Brasilien betrug 1880 : 9.76 Millionen M >rl. 188l: >0,20 Millionen Mark, 1882: 12,18 Millionen Ma.k. I8t>3: I5.6I Millionen Mark. 1884: 16.22 Millionen Mark. 1885: >3 21 Millionen Mark, 1886: 18,91 Millionen Mark. Diese Zunahme ist »m so bedeutsamer, als Deutschland nicht nur gegen den einge bürgerten Absatz Englands und Frankreichs in Brasilien zu kämpse» batte, sondern auch den Bestrebungen der Nordamerika»», sur ihre Fabrikate den brasilianische» Markt z» gewinnen, begegne» mußte. Lediglich der Umstand, daß die Erzeugnisse der Vereinigien Staaten in vielen Beziehungen deue» der deuOchen Jnrmsine mchi ebenbürtig sind, bat diese mit großem Geschick unternommeuco Verluche der Nordamerikaner bis jetzt wenig erjotgretch gemacht. Es liegt darin, wie die „Deutsch« Lolkswirthschastlich« Lorrespondenz" richtig he-vor- hebt, eiue Mahnuug an dte deutsche Industrie, sich »ist ihren reelle» und guten Lieserungeu den Gewohnheiten Vier Brasilianer immermehr anzupasseu. Das gilt namentlich für die deutsche Textilindustrie, welche ln erster Linie an der AuS- sudr «ach Brasilien betheilig» ist. Stieg doch vom Jahre 1880 biS 1886 drr deutsche Export in baumwollenen B,weben voa 7l6 000^l aus 2186000 ^l, in baumwollenen Strumpiwaaren von l'.Ü 000 aus 705 000 ^l, in wollenen Sirumpswaaren vo» 179 000 aus 201000 >l, tu Halbseide»«» Zeugen und Tücher« von 11? 000 aus 351000 Z Uebrr da« »r»e «»glische Schutzmarkengesetz. nach welchem aus Deutschland nach England kommende Waarcn nur noch mit Eliquelieu in deutscher Sprache zugelassin werden, Lußert sich tm Jahresberichte der Handels- und Gcwerbekammer für Schwaben und Neuburg ein Vertreter der Uhrfedern- und Laubiigriisabrikation dahin: So mancherlei Verlegenheiten und Ver luste es in Folge seiner sosortigen Inkraftsetzung beul che» Fabrikanten auch gebracht habe, weil die maffeiidast voriäthige», oft weribvollen englischen Ettquettea dadurch rntwerthet wurden, io könne rer deutsch: Fabrikant über den Erlaß des Gesetzes nur erfreut sein, weil nun mehr leine Waare, für welche der englische Zwischenhandel bisher aus leicht erklärlichen Gründen englische Etignettei, vorschueb, als deutsche erkennbar ist ond als solche zu Ehre» kommt. —ti. Spirltusbank. Durch die Herren Heine-Emcrsleben, Oe st erreich.Siegersleben, I. v. Nathusius-Nunüisburq werden die Brennereibesitzer der Provinz Sachsen, wie der Herzoglhümcr Braunsckiweig, Anhalt »c. zu einer Versammlung aus den 7. d. M. 10'/, Uhr (Kaiserhos) nach Magdeburg eingeladco behufs Besprechung über „eine neu zu begründende Spirilusbank". *— Die überseeische Auswanderung Deutscher über deuische, bolländische und belgische Häsen betrug im Februar 1888: 1511 Personen gegen 1691 Personen im Februar des Vorjahres, and 7080 in de» beiden ersten Monaten von 1888 gcgen 7391 ii» selben Zeitraum des Vorjahre«. *— Znr Lage des Berliner Lonsectionsgeschäft» wird der „Leipziger Monatsschrift sür Textil-Industrie", Verlag von Metzger, Willig, Martin ät Lamp, unlrrm I. April geschrieben: Die wenigen Tage schönen Frühjahrsweliers, welche uns die ver gangene Woche brachte, haben genügt, um das Geschäft sofort zu be leben. Die Lebhaftigkeit wird allerdings sür den Engrosverkehr erst nach Ostern zur vollen Geltung gelangen könne». Iedensalls sind bei den Tetallleureu die Läger stark m Anspruch g,i,m»inc» worden; zahlreiche Depeschen, die hier noch in den letzten Tagen einlrasen, und welche um schleunigste Absei,düng von Wairen er suchten, beweisen das. Wir baden insolgedessin auch uninitlelbar nach Ostern eine große Anzahl vo» deutsche» Äausern z» erwarten. Der Verkauf erstreckte sich bisher namentlich aus hcllsarbige Jaquels, ans Tricotjciquels, Regenmäntel; nach Ostern wild die Nachträge »ach den Ichivnrzen leichtere» Eonsections beginnen und wir baten aller Voraussicht nach noch eine sehr lebhafte BcskbäflSlbäügkeit zu er- warte». Wir sahen zwar in der BerichiSwowe keine ausländischen Käufer an unserem Markte. eS liegen aber noch genug Lusländische OrdreS vor, namentlich siir England, ui TiicoijaqiieiS und Staub- Mänteln, die der Cffeciulrung harren. Uiimittelhgr »ach Ottern be ginnt sür unsere Exvort-Lansection das Winterges.liäst. wenig- jt-ns insofern, als an den Tollecitonen scharf gearbeitet wird. Wir bekommen eine Saison sür kurze Jaquets, sür lange nn'chliesiende Paletols. für kurze und lange Dolmans: nus>e>dein werden N ie» uani-l, wie stets, in große», Begehr stehen. Für B>sätze werde» seingclockie Mohoik-Krimmer, Pelz, für denlschkn Conium Feder», dann auch matte Borten und Bolons auS Schnur und Soutache und sür Exvort namentlich sedr viel Beischnüriing-.irtikel und Sl ckereien in An- Wendung kommen. — In der Slost brauche richlet inan sich edensnll« aul das Wintergeschäft ein. Abschluffe sind bisher nur in StapelgualitSlen. Soleils, z» Stande gekommen, man hat aber Schottenstoffe (Kommgarn mit Str-isen. buich Rechts- >,»'> Lniks- w'berei hergestrNt), Kammgariie mit Mohairs, einfache Sii-ich-gii!- staffe <lür Jaquels). längsg'streifte Eurls, Aachener nnd Eiipencr EskinioS, Tricoistoffe, Seibenplüsche. Kammgarne m>I Soniaktie- Effecte». Elbeisclder Brocatelles, Jacquards mit Soutock, -Ess cten, Maitelassös niit Peau de laine-Zeichnungen in Sa»iiu>t nllgeme n auigeiiommen, ebenso wlirden Ramagö Master in Cashinnreggiii- ftvfsen gekauft. Für Regcumäniel schn.««,, EheviotS m,t Noppen, Sireisen und Rainagömnstern in veiourartig'r .'lusmachung nein genommen z» werden. Wir haben in kurzen Worlcn bie Richtung gekennzeichnet, in welcher sich der Hauplslosfeonlum der Loniectivn dewegrn wird. Für den Sommer werden »u, noch Beraer, «Heeizer, ElberselSer Kammgarnstoffe, Sicilieones und die verichiedencn Arten gestreifter Tüllstoffe in Erwägung zu ziehen sein. — Unsere Tricotbranchc bleibt sortgesitzt so lebhaft beschäf tigt, wie sie es sich nur wünlche» kann. A» Ordres, die täglich eingeben, und zwar von alle» Seilen, sür Export und In land. ist durch»«» kein Mangel. Leischiedene Fabrikanten befinden sich in England, um nochmal« Sommerordres ausznnehnien. Man garnirt viel mit Stickereien, in Form ausgeirtzt-r Galons, w e sic Blauen macht (namentlich sür den Herbst zu erwanen). Di- Na», frage sür Latinbloui-n (aus bedruckien baumwollenen Stoffen, Ealliects) ist ebenso wir diejenige für Flanellblousen eine leb- hafte. In Tricoi-Rohstoffen wird viel Waare täglich co»s»m rl, sie ist zwar genügend am Markte, man gewähr, aber Fabrikanten, de- sonders iolch,». welche gute Waare sabriciren, b>> angenirffenen Preise Avschlüffe sür H-rbs> sind uns nackt Nicki? bekannt g worden. — Die Ausstellung in Melbourne wird von Interessenten der Texiil-Induftrie doch stärker besucht, als man zue,ft annahni. Es haben sich ca. 200 Interessenten gemeldet, davon kommen 7l aus Tuckrtahrikanlen aus Erimmitsck»au. Lotibus. Finsteiwolde. Forst, Brvßrndain. Kettwig. Spiemderg u»d Schwiebus, die meistens in Bruvpe» ousstellen. Bon bekannten Namen ciivi'-itten wir noch 2. Fiänkel, Nrustadt; Elbinger Act-Bes. sür Llinenindustrie; W. ?lr„old jun. «chilbach öl Heine; Schilbach L La . L. W Weber L Jcuftel, Dirlsch ät Oelec, Jriedr Aruold, säinmtl ch iu Greiz; seruer
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