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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-10
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1888
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»seklne. Illrill« II nin« ii in lucswahl ui onsckirmt - oder Oediete äor . re ua»,. »»lanäe. I»re«<1ell. ln etc., dv- inrureiehen. iabrilr Liport. yerner: ». Hiribolirr ff. gcuiatten, l-, s „et- und uispirle »k. r u. Erwachsen». lichs Hoj". Erste Leilage M Leimiger Tageblatt «nb Anzeiger. 101. Dlenötag dm 10. April 1888. 82. Jahrgang. ver Abgrund der Liebe. von Frau Franet«ca v. Kopfs.Esse-ther. (Stumme Sceae.) NiSdrna «erröten. Motto: „Bilde Künstler, rede nicht." Sie ließ da« ZeitungSdlatt, in dem sie gelesen hatte, sinke«. Er beachtete e» nicht «nd la» eifrig m seinem Buche weiter. Draußen heulte der Wmterslurm und rüttelte ungeduldig au den Fenstern, innen aber war e« hold erwärmt durch da« Feuer im Ofen, welche« rölhliche Reflexe aus den gedehnten Fußboden warf. Die Lampe verbreitete einen traulichen Lichtkreis auf dem Tische, um den die dunklen Fauteuil« staaden und einladend ihre Arme au-breiteten. Drübco in der Ecke tickle eilfertig die schöne Rocoeo-Ubr. Co still war eS im Zimmer, daß man jeden der hastigen Penbelschläge zählen konnte. Nun kam ein neuer Windstoß wie ein stürmischer Mahner, poLte, rüttelte, heulte und winselte im Schornstein. Die Frau lauschte binau». So mochte der Sturm auch damal- durch die Nacht gerast haben, als jene Beiden starben, die Helden der Geschichte, welche sie soeben in der Zeitung gelesen hatte. E« war eine alltägliche Geschichte, wie sie im großstädtischen l!eden häufig passirt; man liest sie in der Local-Chronik der Journale mit einer flüchtigen Regung de« Mitleides. Zwei Menschen haben sich, bedrängt von der bitteren Noth deS Leben», gemeinsam getödtet. In den sol- senden Tagen liest man noch eine Notiz, etwa über den EeciionSblsuiid oder über daS Lcichenl-egäugniß. und dann ist die Sache vorbei — vergessen. Die Frau aber, die jetzt die Hände über dem Zeilung«- blalte faltete und starr vor sich nrederblickle, war so seltsam getrosten — sie konnte ihre Gedanken von dieser kurzen, nüchternen Erzählung nicht abwenderr. ES war ein Ehepaar, da» sich da durch Kohlendunst ge- tödtet batte. Sie waren nicht mehr jung und darum mußte ihnen die Noth und die Bedrängniß um so schwerer zu ertragen gewesen sein; aber diese Noth. diese Bedrängniß hatten eS nicht vermocht, die beide» Menschen einander zu entfremden. Das Weib war noch nicht gänzlich verblüht, ei hatte noch Freunde und Verwandte, die ihr vielleicht ein Asyl geboten Haber, würben; zudem rubte aus dem Manne eia Schallen von Schuld in seiner Geschäst-gebahrung. Und dennoch, dennoch hatte daS Weib den Gallen nicht verlassen wollen — eS war ihm klaglos, willig in den Tod gefolgt. So waren sie zusammen hmübergegungcn in da» unbekannte Land — vereinigt, nunmehr unzertrennlich vereinigt! Draußen mochte der Wintelstunn, der jür die Armen und Elenden so schrecklich ist, heulen wie heute, er konnte ihnen nicht« mehr anbaben — sie hatten einander! Alle Schrecknisse de- Leben« versanken hinter ihnen, aber da« Gefühl der Treue blieb bei ihnen. Und die Frau, die soeben diese Geschichte gelesen hatte, knittert da» Blatt unter ihren bebenden Fingern zusammen. Ein heiße«, glühend heiße« Wehgcsühl steigt in ihr auf und will in Tkränen hervorbrechcn. DaS Zimmer, in dem jene Beiden endeten, mochte recht kahl und dürftig gewesen sein, e» war längst von ollen werthvollen Gegenständen entblößt worden; im Ösen glühte rötblich ein Kohlenseucr — e» verbreitete ven tödtlich giftigen Athem eine« unsichtbar nahenden Tode«. Aber da« Weib lag so sicher im Arme de« Manne» — sie hatten sich lieb — sie gehörten zu einander — für jetzt, für immer! ,.O, wie schön daS sein muß!" Ein schwerer Seufzer ringt sich au« ihrer Brust. „O. wer so die Arme öffnen kann, um an ein treues Her; zu sinken!" Scheu blickt sie ^u dem Manne hinüker. der ihr gegen über sitzt; aber sie öffnet die Arme nicht, und er ist dock ihr Gatte! Jahrelang leben sie schon neben einander. Sie kennt sein ernste», bärtige» Gesicht so gut. sie kennt e« auswendig. Sie kennt jede seiner Mienen — sie weiß vorau«, mit welcher Be wegung er jetzt dal Blatt de« Buches wenden wird; er ist ihr so nahe, baß ihr Kleid ihn streijt — und dennoch streckt sie die Arme nicht nack ihm au«. Cie sieht ib» jetzt starr an, halb unbewußt, doch süblt er ihren Blick und hebt de» seine», einen fremde,,, glcichgiltigen, tasten Blick — und ebenso kalt schaut sic zur Seite. Sie sind sich so nahe und doch so unendlich fern! Mit einem Schauder, einem geheimen Schreck ermißt die Frau die Tiefe de« dunklen Abgründe«, der zwischen ihnen liegt, der sie ganz und gar von einanver scheidet. Sie leben eng neben einander, und doch sällt kein herz liches, trauliches Wort zwischen ihnen, kalt und gleickgiltig gehen sie an einander vorüber. Ihre Blicke meiden sich, sie sprechen in gleichgilligem Tone von gleichgiltigen Dingen. Fremde sind sie für einander, die starre, undurchdringliche Masken tragen. Ei» unsichlbare« Etwa« ist zw scheu ihnen, von vcm Niemand elwa« ahnt, da» sie selbst nie erwähnen und von dem sie doch so gut wissen — der Abgrund, der breite, dunkle Abgrund. Manchmal kommen Freunde, man plaudert, lach», musicirt. Die Anderen Halle» die beiden LerwunsLenen für zusammen gehörig, diese selbst plaudern und lachen auch, ja. sie sehen sich sogar sreunblich an. Aber sie wissen sehr gut, daß es mir Komödie ist — wenn sie wieder allein sind, da klafft der Abgrund zwischen ihnen! Sie erstarren langsam, erschreckt von der unheimlichen Einsamkeit zu Zweien. E« ist Alle« wie zuvor. Es sind einige Wochen her, da kam eine froh« Kunde. Der Gatte erhielt eine ehrenvolle Beförderung, die einen bescheidenen Wohlstand in« Hau« brachte. Die Schwieger mutter war e«, welche zuerst die srode Boischast meldete. „Freut euch. Kinder!" Daun kamen Glückwünsche von allen Seiten und frohe Sorgen, man sollte eine größere Wohnung ausnehme», neue Möbel kaufen und Achnliche«. Und alle diese angenehmen Erregungen betrafen sie gemeinsam — sie fühlten e« in jeder Stunde, baß sie zusammen gehörten. Da» Leben erschien ihnen sreunblicher, »n neu-m, schönerem Lichte. E» gab auch so viel zu besprechen, und sic überraschten ein ander mit sreunbiichen Mienen, mit antheilvollen Blicken. Ein weiche«, warme« Flnia schien von Einem zum Andern zu siivmen. wie eine unsichtbare Brücke. Der Abgrund wurde immer kleiner und unmerklicher — mit einem einzigen, berzbasten Schritt war er zu überschreiten. Io kamen sie in die neue Wohnung, und da« neue, glänzendere Leben wurde allmälig zur Alltäglichkeit Jetzt iühlten sie. daß Eine» von idnen den entscheidenden Schritt tbun mußte über den Abgrund. Sie warteten. Aber Keine« von ibnen that den Schritt. War e» Trotz? War e« Mutblvsigkeit — innere» Rechten? Sie saßen zusammen in den neuen, schön geschmückten Räumen und allmälig verfinsterten sich ihr» Mienen. Sie erschräke» über den Abgrund, der ihnen auch hierher gesollt war — sie wurden murhlo». hoffnungslos, kalk, starr. Und der Abgrund klasjle wie vorher S-itder waren Wochen vergangen B'Sweilen unterbrach ein böse«, heilige» Wort von seinen Lippen die öde, kalte Stille diese« Leben«. Er war sehr leicht gereizt, sie ließ chn gewähren, sie suhlte sich nicht davon getrosten, sie fühlte nur eine neue Bestätigung darin, daß c« so sein müsse, wie eS war Mutzte e« wrrklrch jo sein und war «»immer so gewesen? Sie dachte zurück — nein, nicht immer war e« so. Einst lag lhr Haupt traulich an seiner Brust gebettet, seine Stimme wurde weich, wenn er da» Wort an sie richtete, ebenso wie sie jetzt hart unv abstoßend klang. Ihre Blicke tauchten verheißungsvoll in einander — sie lächelte» einanver zärtlich zu — ihre Herzen waren einig. E« kam ihr so lange vor seither — e« schien ihr so ferne wie ein Traum. Sie konnte sich kaum mehr denken, daß e« einst wirklich ander«, besser gewesen. Und wie war «« doch so ganz ander« geworden? ES kam. wie im Sommer manchmal klein« Wölkchen heransezeln, eine» Augenblick lang die So»»« verhüllen und bann rasch verschwinden. Und doch, man weiß nicht wie — plötzlich ist der Himmel ganz umzogen. In ihrem LiebcSleben waren manchmal finstere Moment« aufgetaucht und noch ganz flüchtigem Verweilen wieder ver schwunden. Er ließ sich leicht zu einem rauhen, aufbrausenden Wort hinreißen. Vorher hatte sie da« nie bemerkt, nicht »n der Brautzeit, nicht in den Flitterwochen; offenbar hatte er sich damals streng im Zaume gehalten — jetzt ließ er sich gehen. BiSireilen. nicht rmmer, konnte ein leichter Widerspruch, eine geringfügige Widrigkeit ihn zum Zorne hittreiße». zu «irrem bölen, verletzen»«» Wort Sie aber war leicht gekränkt und konnte lange, lange nicht verzeihen, nicht vergessen. Sie zog sich in sich selbst zurück, wurde weniger vertraulich und bingcbriid. Er gewadrle es und grollr», denn er forderte, daß sie ein rasch gesprochene« Wort rasch verzeihe. Allmälig enisland etwa« zwischen ihnen w»e eine unsichlbare Scheide wand. Tie Worte flösse» nicht mehr so leicht, so herzlich von de» Lippen, Jede« von ihnen Halle einen gehe»»«« Hinterhalt, Jede« rechnete dem Ankern seine Schuld nach und fand, daß die eigene Waagichale stieg. So kam eine« TcgeS jene verbängmßvolle Stunde. Er kam unwirsch nach Hause, erregt von irgend einer geschäftlichen Unannehmlichkeit. Sie wußte, baß eine Kleinig keit genügte, ihn dann zum A-ußersten zu reizen. Sie pff'gte die« zu vermeiden, heute aber wollte eS Ver Zufall, dag ein Schriftstück, welches er brauchte, verlegt worden war. Jetzt herrschte er sie mit bösen Worten an — sie trat vor ihn hin unv verwies ihn Herd geriiigschätz gen Tone». Da faßte er sie an der Schulter unv stieß sie zornig mit einer brutalen Geberbe von sich. Sie gab keinen Laut von sich, aber sie verließ da« Hau« aus der Stelle und begab sich zu ihren Ettern, deren einzige« verwöhnte« Kind sie war. Der Gatte suchte sie dort auf, erbat ihre Verzeihung und führte sie in sein Hau« zurück. Eie hatte nicht anbers handeln können, um nicht trotzig zu erscheinen seiner rührenden Bitte gegenüber; aber sie batte nicht ganz verziehen, sie vermochte nicht, wieder von Herzen gut zu sein. Er aber mußte da« hcrauSjlihlen, mußte suhlen, daß da« Opjer seiner D-mnlhigung nutzlos gewesen sei. Denn al« sie an jenem Abende traulich neben einander saßen und sich an der Hand hielten, da spürte sic trotz seiner zärtlichen Nähe, doß e« nicht mehr war wie sonst. Dem An scheine nach war Alle» gut, aber Beide waren sich doch be wußt, daß ihre Zärtlichkeit nicht mehr echt sei. Und ohne daß in dieser Zeit ein böscS Wort zwischen ihnen gefallen wäre, starb ihre Zärtlichkeit langsam ab. wie eine Lampe, Ver da« Ocl auSgeyl. Der Abgrund mar da und blieb, allmälig wurde er breiter, tiejer. Einsam, erstarrten Herzen«, wie gelähmt, standen sie einander gegenüber, die dunkle Kluft zwischen sich. Lange, lange ist e« schon so. In dieser Stunde blickte die Frau in die Tiefe de« Äogrunves und süült ein Graue». Wie konnte, wie durste eS jo komme»! Sie liebten sich einst, und jetzt? Hat er nicht »och immer Gewalt Über ibre Seele, baß er diesen Ban» über sie au-zuüdcn ver>»ag? Und er? Er blickt jetzt auf. aber nicht nach ihr. er sieht nach der Lampe und schraubt den Docht höher, rann wcudct er ern neue« Biatt rn seinem Buche um. Wa» mag rn ihm Vorgehen? Leidet er unter seiner Vereinjamnng? Ist er zufrieden, ergeben? Denkt er daran, Vaß eö ander« werben kan», werben muß? Sie hat keine Ahnung davon, sein Innere- ist ihr undurchdringlich. M,l Grauen vor sich selbst ermißt sie, daß er »hr ein Fremder geworden ist. B Sweilen sieht er sie von der Seile an mit einem finsteren Blick — ist e« Haß. Zorn ober ist e« Klage, Schmerz? Wenn sie noch einmal in seine» Armen liegen und selig zu ihm auslächeln könnte! Ein süßer Schauer geht bei vielem Gedanken druck ihren Leib Sre hat rhu schon osl getackt, diesen Gedanken — ein schöner Traum, steht er vor ibrer Seele. Ader wenn sie ihrem Gallen von Angesicht zu An gesicht gegenüber ist. da klafft der Abgrund! Sie kann nicht hinüber, sie steht wie erstarrt und hebt die Arme nicht. Unv rmrertrch spricht sie jetzt zu ihm: ,.E« ist so traurig, einsam zu sein, und es ist so schön, zu liebe»! Soll e« immer so zwischen u»S bleiben? Wir haben »ickl« aus Erven al« einander! Last' un« stark sein und vergessen — vergessen, V .ß Vieser schreckliche Abgrund zwischen uns war. Wir halten un« lieb und waren glücklich — wa« dazwischen liegt, ist nur em böser Traum gewesen. Lass' e» sein, wie es früher war!" Aber ihre Lippen sind verschlossen. Seltsam — warum spricht sie nicht so zu ihm? Warum nicht? — Eie wußte e« selbst nicht zu sagen. Es ist ver Abgrund, der immer zwischen ihnen ist. Sie seufzt aus. au« ticsstem Herze», aber er bebt ven Blick nickt. Sie sinv e« längs» enlwöbnt, einen Seufzer oder em Lackeln gegenseitig zu beachten. Da« Feuer im Oien i» verglüht, dir Windstöße, die an den F nsicrn rütteln, sind seltener geword«:.. Aus der Straße ist e« schon recht still. Die Rococo-Uhr in der Ecke tickt eil fertig. ängstlich, mahnend. Er hat sich jetzt erhoben, um eine Kerze aus dem Wand tischchen zn entzünden; ihr Schein beleuchtet sein männlich erusik«. unbewegte« Gesicht. Es ist Schlafenszeit. U»v plötzlich fühlt sie einen Schreck, eine geheime Angst, ihr ist. al« ginge er für immer. Ihre Gedanken hingen so eng an idm, al« er da saß, und jetzt zerreißt er achtlos diese« unsichtbare Netz u»b gehl! Ihr Her; pocht wild und stürmisch. Wenn — wenn er jetzt m sein Zimmer sich beqiebl unv va« Feuer, welche» ven Raum erwärmt, etwa zufällig jene« lövlliche Ga« ausstivmie — wenn er ihrem Blick entiänke — in den ewigen Adg-und? Wenn e» zu spät wäre? Wenn er beute Nackt» einen schönen Traum träumt unv morgen geht, um dem Weibe, von de« er träumte, zu solge»? Unv wenn die« Alle» nicht eintrifft, wenn e« morgen ist wie heilte, und so ein Tag nach dein andern, lohnt es der Mühe, so weiter zu leben? Mit Grauen und Ekel denkt sie sitzt a» riese« Leben, wie konnte sie e« so lange ertragen? Da« Bild de« armen, todtrn Ehepaare« in dem kable», dürftigen Stübchen steht wieder vor ihrer Seele. Wie reck waren diese Unglücklichen moen ihr, dir jung und blühend und im Wohlstand ist! Nie wieder wird da« Vild dieser Tobten sie verlassen, al« mahnende« Ge'venst wirk e» immer bei ihr sein, tantaliscke Sehnsucht nach Liede und Hingebung in ibrer verarmten Seel« entflammend. Der Gatte hat >etzt sein Buch genommen und sich der Tbür zugewendet. Er kebrt sich nicht um nach ihr. uud beut«, gerade beut« sagt er ihr nicht einmal jene» kalte .Gute Nacht!', da» sie sonst von feinen Lippen zu h«rrn pflegte Er gebt — geht Don einem unwiderfleblichen. halb unbewußten Impul» getrieben, stürzt sie ibm nach zur Thür. Jetzt oder me! Wa« will sie? — Sic weiß eS kaum. Er hört ihren Schritt, da« Rauschen ihre« Kleide«, und kehrt sich um. Sein kalt erstaunter, fragender Blick trifft sie Sie bält inne — drei Schritte von >bm — der Abgrund klafft zwischen ibnen. Sie kann nicht hinüber — unmöglich! Todesfälle schüttelt ihre Glieder — sie weiß e» nicht, daß Thränen über ihre blassen Wangen rieseln. Jetzt thul er einen Schritt vorwärts — einen einzigen — dir Kerze fällt ihm au« ver Hand. E u liese« Aulalhmen entringt sich seiner Brust, al» ob eine furchtbar« Last von ihr sänke Wer war e», der zuerst die Arme öffnete?— Keiner weiß e« Sie sah nickt» vor Ihränen, unwiderstehlich brach da« Schluchzen au« ihrer Brust. Da fühlte sie sich umsaßt -- zwei Arme zogen sie an sich, so fest, so stürmisch — und ihr Haupt lag an einem heiß pochenden Herzen gebettet — so wie sie e« ge träumt! Der Abgrund war verschwunden und die Liebe triumphirte. MlilakMkg. * U.ber die ans militoirischenr Gebiete inauguirten Reformen Kaiser Friedrich'« schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" an leitender Stelle; Bon den M ßreg-ln, welche sich seit dem Thronwechsel aus mili- tairi lchem Gebiete ItieilS sckw, vollzogen Koben, tbeÜS noch in Aus sicht stellen, ist oline alien Ameise! die wichtigste »»d einschnellendstk die mittelst Alle, höchster llabineiSo-dre rom 26. vorigen Monats besodtene, durch die sorlg-schtittene Technik der Feuerwaffen beoingte Vcrein'achung de« Exe rc> >-R e g l e ni e n IS der Infanterie. D -selbe ist in den maßgebenden Kreisen der Armee in t Freude begrüß! worden und tkul >» greifbarster Gestalt nicht »ur an sich, sondern viel »rebr »och durch den Wortlaut der Allerhöchsten CabinelS- Ordre sei st: ..Gleich Meine« in Gott ruhenden Herrn BaterS Majestät will Ich »nverweilt und unausgesetzt Meiner Armee Meine Fürsorge zu wenden" dar, daß Preußens Könige allzeit ihre erste und wichtigste Pst cht in der Sorge sür die Schiagierligkc» des Heeres erblicken, daß Kaiser Friedrich auch aus diesem Gebiete der echte und rechte Nrchsolger seines un vergeßlichen kaiserlichen Paters ist. Sie grwinnl eine »in io höh re Beo-ui.ing durch den Umstand, daß sie der allereigensten Jniiialive deS Allen öchsten Kriegsherrn Selbst enlsorungen ist. Der Gedanke, welcher sich in der crwätmlen CabinetSordre, man kann sagen, zur Thal v-rdichtet Kat, ist a» uud für sich nicht neu. Er «ft seit Jabrzebn'en von erleuchteten Männern gehegt, er ist in zahllosen Schriften öffentlich in die Erscheinung getreten. Wie weit die Meinungen im Einzelnen oft auch auSeiuderqiiigen, im Cordinal- Vunci trafen sie sich immer wieder. Er ist mit gewissem Nachdruck bald nach 1868. d. d. also nach dem groß-n Kriege zum Ausdruck gekommen, in welchem da« Hruterladergewehr zum ersten Male in vollem Umsauge seine Wüklingen äußerie »nd damit für die Taknk eine ganz neue Evoche begann. Er Kal immer greisbarere Gestalt gewonnen nach dem deuOcch-iranzösiichen Kriege der Jahre I870/7l. Er Kat in Form von Novellen und Umarbeitungen un Reglement selbst Eingang gesunden. Nick! also, daß jemals eine völlige Stagna- tivn e,»getreten wäre. Im Gegenibell. Der Fortschritt ans diesem Gebiete ist ein erkannter, stetiger, den j,we liqen Verhältnissen mehr oder minder entsprechender, nitt der Be vollkommnuug der modernen Feuerwassen in engstem Zusammenhang stehenver. nalurgkiiiaß wach- sender gewesen. Das iekrt ein, wenn auch noch so aphoristisch gc- haliencr Rückblick aus seine geschichtliche Eniw ckclung. Ta- Reglement von 1812 vereinigte, an« der Napokeonischen Fechlw-ise seine Lehre ziehend, zum ersten Male — und zwar in sehr geschickter Weile — die Colonnen- mit der Tchsttzeniokiik. Die Grundstellung der Infanterie blieb, wie damals überall, dreigliedrig. AuS dem dritten Gliede wurden besondere Züge gebildet (Schutz n- zöge), welche bas Gcsechl durch Schützens-uer eiiileiken. ja in einzelne» Fällen zur Dnichsükrniig düngen sollten. Der Hauptaccent tag jedoch in dem Ansireten der BatailloiiSmasje (Kolonne nach der Mitte). Legt «un auch daS Reglement von 1817, welcher eine Menge unnütz Gewordene- und nur Paradezwecken Dienende« sachiemäß aulliob, immer noch den Hanptwerlh ans den Angrff mit der BalalllonScolonne. so führt e« doch n'chl-d,stoweniger — im Hinblick aui die bevorstehende Bewaffnung der Armee mit dem Züiivnodel- gewehr — die Tomvnqniecolonne endqillig ein, eine Maß- reget, an welche sich iolger ästig eine weitere Eiilwickiluiig de- Sichütz-n- geseckiis anreiht (Eininkrung de« Gruppciittrailleiiient- durch Erlaß des Prinzen von Preußen königl. Hoheit vom Jahre 1854; Ein führung einer neue» Schießinstruclion). Bald nach dem Kriege von 1866 wurde daS noch giftige Reglement von 18-17 einer Umarbeitung unterzogen, welche im Jahre 1870 voll,»bei w ir, inkeß. von den Eieignisi-n de- so plötzlich ausbrechendcn Krieges über-oft, nicht zur Au-iühiung kam. DaS olle Reglement cnihielt bereiiS eine Anzahl Formen, welche für dal durch den inzwi'chen bei alle» in B t-achl kommenden euro- pä scheu Armeen zur E.nsütirnng gelangten Hinterlader gänzlich um- gciialtete Feuergekrcht nick» mehr gelten konnlen. Bei Manövern und Exerc'Iiea wendete man allerdings noch mit Vorliebe die geschlossene» Fornien und die a»S densclben sich er gebenden Feueraiten an, war sich indeß wohl brwußt, baß der Krieg eine andere Prax s bedingen werde. Tie deuliche Infanterie trat demnach keineswegs mit einer ab- geschlosienen Taktik, sondeia mit einer duolisttschen. man könnt« sagen, mit einer Toppliakuk in den Kiieg von 1876. Daß sich hieraus keine ernstlichen Nnchlheile ergaben, verdankt sie der Bor- treffiichkeit ihre« FühierpelsonalS und ihrer AiiSdildnngSmelhode im Allgemeinen. Bald »ach dem Kriege von 1870/71 erschien da- ol» „Nevabdruck unter Berücksichtigung der bi« zum 3. August 1870 ergangenen Abänderungen" sich charokteriffrende „Exercir-Reglement für die Inlanlerie der königlich preußi-chen Armee vom 2b. Februar I84<". In demselben waren w edeium einige als nutzwS anerkannte Formen au« dem geschlossenen Exerciren gestrich n, andere iollien fortan nicht mehr geübt werden. Elwa ein Jahr später (4. Juli 1872 ! erging eine All-rköchfte EabinetSordre über die probeweise Ein- sübrung nevrr Formen und, nachdem hikiiiber Bericht erstattet worden, eine solche vom t3. März >873, brlr-stead die Au-bildung der Infanterie. Im März 1876 endlich ersolqre die Eiiiiüquag neu er lassener lakiischer Borichr-flen in da- bestehende R glement, welche« in dieser Umgeftalliing nunmehr allein Giltigkeit haben sollte. In den Formen wurde übrigen« nur Da- geändert, wa- 1373 bereu« g ändert war. Da- Ganze war mithin wieder eine Umarbeitung, ersahrung«. mäßig gewöhnlich heikler und schwieriger ol- eine sundamenlale Neuarbeit Mit der weitern Eniw ckelung der Hinierkaderwaffe während de« letzten Iahrz-hn!«, welch» sich duich die Einlühiung de- Magazin- G-wehre« charakl i istrt. beginnt ab-rmal- eine neue Pi ose. Zunächst exverinienlirend und vorsichtig prüiend. ist die deuliche Heere-ver- waliung endlich in Besitz einer Waffe gelangt, welche »inen w-sent- iichen Facior seiner voianSsichtlichen Unüberwindlichkeit bildet. Nachdem diese Froqe durch Einführung des beiriffenden Gew-bre« vor Kurzem zum Abschluß gekommen, ist zunächst eine miisterqiliiq« Umaibettunq der Schießinftrueiion ersoigi und bald daiaus »me von illuftren Heeriükrern aller Waffen nmrevigirte Felddienft- «rdnnng erlassen worben. Enisoiechende Reglement« für die Kavallerie und Artillerie existiiten bereit-. Zur Krönung de« Werke- qebö-t mittn» noch der Erlaß eine- neuen vereinsachten In- ionlerierkglemkni- De« ist eine um so unabwei-barere Nollnvendig- kkit, als die vor wenigen Docken zum Abschluß gekommene Reorgani- so» o« der Landwear unv de« Landsturms, durch weiche die Idee der allgemeinen Dienstpsticht verwirkl ckn worden ist. nach den Wollen des königlichen E, lasse- selbst Aeiidernttgen erhellet», aus Grand deren „die znni D'-nst zur Fabne e'nberusene Mannichosl de- Veueiavblenstonde« sich ohne desander» Einübung in der Schule oe- Reglement- zurecht stabet". Hierzu dal nunmehr, nachdem olle Vorfragen erledigt und die Hilipiseag- spuicheeis geworden, der Alltlböchste Krieg-Herr selbst die Jniiialive ergriffen, ein Berdi-nst, süe welche- ihm nicht nur die Armee, sondern die deiittche Nilion zu Dank v-rpstichlei ist Wir sind zn de: Aoran-'setzung berechtigt, doß do» neue R-ale ment die Eigenichasi besitze» werde, welche einer der deru'ensren Benrtheiler lakiischer Fragen va i einen, solchen »erlangt: ? .Ein Reglement soll nicht nur die Formen enthaften welche su» da- Ernstgesecht der Gegenwart brauchbar sind, e- soll auch keine enthalten, di« nicht mehr brauchbar sind. LS soll von einem eitiheillicheu Geist von Ausang bis zu Ende durchweht sein, es soll den Stoff angemessen zusammensasse» und «heilen, ihn logisch geordnet un- vor Augen sühren und nicht einzelne Dienstzweige bruchstückweise in dem ganzen Buche zerstreuen, damit auch der jüngste Osjicier sich leickn darin zurecht finde; eS soll den Anhaft, den roihen Fade» zur Ausbildung bieten, von welchem weder der Höchstgeftellle, noch der niedere Führer ungeftrast adweichen dars." Aocialpolilischts. * Dieser Tage ist in Oesterreich da« Gesetz, betreffend Vie Unfallversicherung derArbeiter, in Ktosl getreten Seine wahre Bedeutung ist in der au« demselben sich ergeben den Nolhivrndigkeft zu suchen, den einmal betretenen Weg weiter zu wandeln und die socialpolitische Gesetzgebung auch »ach anderen Richtungen auSznbaucn. Dasselbe ist nicht dad erste seiner Art in Oesterreich, aber da« bei Weitem wickligste. Es tritt den sccialpoiitischen Pflichten, «eiche der moderne Staat anerkannt hat, näher und schasst zugleich eine Organs sakion der Lohnarbeiter, welche die Grundlage für den weiteren Ausbau der socialen Gesetzgebung werden kann. Dadurch, daß eS mit der Gebrechlichkeit deS menschlichen Organismus rechnet, strebt eS unmittelbar die Bekämpfung socialer Mißstände an ES ist erfreulich, zu conslaliren, daß alle Parteien der Volks Vertretung an dem Zustandekommen dieses Gesetze« mitwirkle» Die Folgen deS neuen Gesetzes sind erst ab,„warten, und eS w'rb sich zeigen, ob eS nicht abänderungSbedürstig sei. Jeden falls wird eS die Arbeitern»!! belehren, daß ein rationelles Mitwirken Aller an der vom Staate in Angriff genommenen socialpotilischen Gesetzgebung Viele- zur Behebung der Roth läge des Stande« beitrage» kann. „Deshalb wird daS Gesetz", so schließt ein Artikel des Wiener „Fremdenblatt", „seine Be deutung behaupten und Gras Taasse wird^tetS mit gerecht sertigter Befriedigung aus die Tbatsache verweisen können, baß eS >h»i gegönnt war. daS Werk in Angriff zu nehmen und der Vollendung zuzusühren. Sein Name ist mit einem Gesetz veibiinten. da« als eine der größten Schöpfungen deS Jubel jahrcS gelten kann, welches so viele gemeinnützige Unter »ehinungcn inS Leben zu rusen verspricht." * Brüssel, 7. April. Die Regierung hat der Zweiten Kammer einen Gesetzentwurf über Rrbeiierwohn ungen unierbrestet. Der Bouheile, welche derselbe in AuSsichl stellt, können sowohl Actiengesellichaiten als Baugenossenschaften, welche die Er richtung solcher Wohnungen bezwrcken, lheilhait werden. Mehrere Arten von Stempel- und IlebeNraglingSgebühren werden nachgelassen oder ermäß -st. Die königliche Spar- und AfterSeasse wird ermäch- ligt, einen Theil ihrer verfügbaren Gelder behuss Errichtung von Arbesterwolniunge» a>i-z»!eiben. Die Regierung verlangt im weiteren d-e Besuqmß. den Besitzanlretenden die „persönliche Steuer" z» er lassen, d. t>. diejenige Steuer, welche als Personalsteuer nach Maß g-rbe der angeblichen äußern Merkmale dr« Einkommen-, all» nach Calastermicikwerih, nach Thür- und Fensterzahi und Möbeleinrich lung erhoben wird. In der Begründung wird u. a. daraus hin- gewiesen, daß einer Arbeiterfamilie Mit einem Jahreseinkommen von 900—1000 Francs ein Wohnhaus nn Preise von 3— 4000 Francs zn iheuer käme, daß sich indessen in Belgien schon sür 1Ü00 Francs, die Kosten sür den Bauplatz nicht einbegriffen, ein angkinrss ne« Wohnhaus errichten säßi. IlebrigenS sind hierbei auch die örtlichen Verhältnisse maßaebend, nnd »m eine gründliche Beuriheiluiig der letzter» zu ermöglichen, soll in jedem Berwaltung- betirl ein Forderung-Verein (cvoilto >in patronne«) eingesetzt werden, dessen Mitglieder je zur Hälfte durch die Regierung und durch den ständigen 'Ausschuß des ProvinzialloudtogS ernannt werden. Diele Vereine sollen den Arbeitern die zweckmäßigsten Verfahren zur Er. Werbung eigener Wohnungen begreiflich machen, letztere in Bezug aui Reinlichkeit nnlersuchen und überhaupt sowohl die Errichtung von Arbeiterwohnunge» al« daS Sparwesen und die Einrichiungen der Seibsthülse zu lördcru suchen. Be, der Enteignung von Siadi vierteln, wobei künftighin, wenn die Vorschläge des Ausschusses sür Ilniersuchiing der Arbkilerverhällnisse Gesetz oder doch besolgl werden, ein den Berhalinissen entsprechender Fiächenraum sür Arbeiter- Wohnungen Vorbehalten bleibt, sollen die BezirkSvrrelne ihr Gut achten obg-'ben. Schließlich wird dir Ausmerksamlcit der Stadt- und Almenverwitiiingrn auj die Errichtung von Arbritcrwohnuirgen ge lenkt. Diele Verwaltungen könnten den gemeinnützigen Zweck ganz bedeutend dadurch fördern, daß sie ihre verfügbaren Gelder an empsehtenSwerlhe Bauiustigc au-leiheo oder ihnen mittelbar Credit verschaffen. Lachsen. * Leipzig, 9. April. Der Leipziger Nhrmacher- gehitsen-Dcrern feierte gestern sein VII. StistungSsest in den Sälen deS Hotel de Poloque. Zahlreiche Freunde Leb Verein« halten der Einladung Folge geleistet, versprach bock da» Programm einen genußreichen Abend. Den Ansanq de« Eoncerte» bildete der „Der deutsche Katserinarsch" von Z koss. Besondere» Anklang sand auch die Ouvertüre von Munkelt „Lust und Leben". Der Mäniiergesangverrin „Liederhain" (DiriAe.it Herr Lebrer Wohlgemut) batte seine Mitwirkung güligst zugejagt und erfreute die Anwesenden durch mehrere Lieder. Sie wurden sännnltich ruft großer Sorgsalt vor- gelragen und ernteten die Sänger demzusolge wobiverdienten Bestall. Herr V o r ni eh er brachte aus ver Violine da» schöne „Epinnertied" von Holländer zu Gehör. öS sand volle An erkennung, so daß sich genannter Herr zu einer Zugabe ver liehen mußte. Ai- Solosängrr sungirte Herr St reu de!. Er konnte seine schöne Baßstimme so reckt zur Geltung dringen in dem „Hinnnter" von Schnabel. Da« Lied sprach so sehr an. daß auch dieser Herr ans Wunsch de« Publicum« »och ein Liekchen zum Besten gab Daß cnck komische Bor- träge nickt fehlten, braucht kaum erwähnt zu werden. Auch sie sanken gute Ansnabme. Eine Ucberraschiing wurde den Festlbeilnebmern gebracht durch einen Herrn, der ans einem PedeSpeb plötzlich „> den Saal cinsuhr und verschiedene Kunst- slilckchen anj seinem V-bikel vorsltdrle. Die Leistungen setzten alle Anwesenden in Erstaunen und fanden gerechtfertigten Applau«. Hieran schloß sich ein Ball. 8. Colditz, 8 April. Die Kindersparcasse zu Eotvitz hat den Zweck, den Ellern die Sorge um die Aus stattung ihrer die Schulen verlassenden Kinder zu erleichtern, indem sie regelmäßige wöchentliche oder monatliche Sparein lagen entgegennimmt, welche sie zurückzablt, wenn die Ent lassung Le« Kinde« au« der Schule bevorsicht. Außer in diesem Falle ersclgt die Rückzahlung der Einlage» auch, wenn da« Kind stiibt, oder wenn der Einleger oder kaSKlnd denWobn- ort verändern. Im Jahre 1887 ist die Zabl der Kinder, sür welche gesteuert wird, aus 5174 gestiegen. Die E-nzoblungen betrugen 44 887,14 die Rückzahlungen von 642 au«-- geschikdenen Kindern 30 454.52 F und da« Gesammtgulhaben aller Kinder am IabreSschlusse 187 >21,88--tk P-olp-cle und Jahresberichte sind jederzeit «»entgelliich zu bezirke». Die Kindersparcasse zu Eolditz erstreckt sich nickt nur aus die Stadt Colbitz, sondern auch auf die umliegenden Dörfer und Städte. ----- Chemnitz, 8. April. Auch in unserer Stadt regt e« sich von mehreren Seiten zum Besten der deutschen Wa sser-E a > a m it osen. Ziiilächst sind unter Vorsitz de» Herrn Oberbürgerme ster l)r. A n drä eine Anzabl Herren zu einem Ausschuß zusammengetreten. welcher die Taminluiiacn für die Bedrängten rinteilen und ordnen wird Außerdem de absichligt di- Gesellschaft „SonntagSkränzchen", im Tbalialheater eine dramatische Vorstellung mit Eonrert sür den gleichen wobltbätigen Zweck zu veranstalten, sowie auch der eine« treffliche» Ruf« sich erfreuende Lebrcrgesang verein ein Eoncert in Aussicht aciiominen bat. — Der Verein „Arbeit sür Bettler" bat nun seine Wirksamkeit tbatstichlicb ausgenommen, insosern derselbe in ber Kstern-ii,
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