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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-08
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1888
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DM Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. d». dem iei-r, «ki, de»d )>l,n inaea ichas. mima V»lj. jkdkw Uillrk iodet- »m. B, m«4, :'au»- > »er Ia»Ie« >klins »olle«. >>«r. >» m lergn« rrbrn. cirr« lriren- !. Aeft -Liier baul. fti»eu- )->«». drei« g i.M. Il rc. ,c. grunb- >r 6600 Giund- Eeldst» »ruckerei, a«e der t». jwSls egen, der >eit circa eine assiv ge- > Solo», ß stell,r> h er- u. >. i> dr er- Foaiawe Winzer» a. Pscibe» Lorialht- ) post'ai, -den) z» verbLl,. 80,000 > r. z. l. I. ist ei« V>l!a bet * zu vert. enttr. 3. l. 's. l* «>be de« e P ll.. mu ikaale». ie L, II. irn. 3>'j»e vertan',» . 8 » >» rb-tea. SS. Sonntag dm 8. April 1888. 82. Jahrgang. Lachsen. * Leipzig, 7. April, vom Rathe der Stadt Leipzig sl»d im Monat März 1888 nachverzeichnele Strafver fügungen wegen folgender Uebertretungen erlassen worden: Vorschriftswidrige» Kahren mit bespannten Fuhrwerken 50. Siebenlasse« bespannter Fuhrwerke aus den Straßen ohne Aussicht und ohne die vorschriftsmäßigen Dorsichk-waßregeln 36. ungenügender Befestigung der Ladung aus Fuhrwerken 6. schlcnde Beleuchtung der Fuhrwerke während de» Fahren» aus der Straße bei Dunkelheit 55, fehlende oder Mangel- haste Bezeichnung der Fuhrwerke 33, Umfahren oder Be schädigung der TaScandelader durch Anjahren an dieselben mit Fuhrwerken 1, unbesugte« Befahren und Begehen der Trottoir« und Fußwege 7. Ordnungswidrige» Ausstellen von 'Zagen, Karren. Kisten und dergleichen aus den Straßen und andere Hemmungen de« Verkehr» 2t. unbesugte» Elandmachea zum verlaus von Obst ober anderer Maare aus den Straßen 5, Slraßenvrrunreiniaung 22, Absahren von Dünger außer der dazu bestimmten Zeit l. Uebertretung der Vorschriften bei Schneerall und Glätte SO. Feilhalten unterwichtiger Butter 7. unkerlassene Beleuchtung der Treppen und Höse in bewohnten Schänden belr. 8. Uebertretung der Bestimmungen über die Sonn», Fest» und BußlagSseier 19. unverhangene Schau fenster an Sonntagen 4, unverschlossene Berkaus-laden wäh rend der Zeit de» Gottesdienste» 1. Wasserveraeubung 1. Nmherlaufenlafseo von Hunden ohne Maulkorb, vrziedentlich Steuerzeichen 37, Hinterziehung der Einkommensteuer 2, Hinterziehung der Wandergewerbesteuer 3. Uebertretung von Vorschriften über die MUitairpflicht 8, Uebertretungen der Strafbestimmungen de» Krankenversicherung-gesetze« 102, Urbkischreitung der Musikerlaubniß 33, Concerliren ohne Er- laubniß 2, Unterlassene Gewerbeanuieldung 12, Zawider- bandlung gegen da« Schankregulativ 1, Eolportiren ohne Erlaubaiß 1, Beschäftigung von Aibeitern unter 21 Jahren od»e Arbeitsbuch 8, Uebertretung de» Regulativ» über den Milchverkaus 4, unbesugte» Ucberiassen von Arzneiwaaren I, Uebertretung de» Regulativ». die Einrichtung und Rein- baltung der pneumatischen Bierdnickapparate in Leipzig brtr. S. Tran-Port unbedeckten rohe» Fleische» 3. verbotene Ablage rung von Schutt 10, anoerr Uebertretungen 7. Außerdem wurden durch die Ratbswache wegen verschiedener Ueber- lretungen 88 direkte Abstrafungen zu je t ^ vorgenommen. Lausigk. Der Leipziger Stadtverein kür innere Mission bat ein günstig gelegene» hiesige» Villen- grundstück für 15 000 angekauft, »m für den Bereich der Krcisbauptmannschast Leipzig ein Bethlebe»i«st>st für schwächliche Kinder zu errichten, wir solche in größerem Maßstabe bereit» in Augustusbad bei Radebcrg und in kieine- rein in Bad Elster in großem Segen bestehen. Da» Werk bedarf kräftiger Unterstützung. * Nosseu, 8.April. Da» großeElend, in welche»unsere deutschen Brüder in den Niederungen der W.ser, de» Rhein», der Ober, der Elbe und der Weichsel infolge von lieber» schwer» mung gerathen sind, hat auch bei der hiesigen Be völkerung da» innigste Mitleid erregt. Ein Ausruf de» evn- servativrn Verein» für Rosien und Umgegend im „Tageblalte" fordert nun alle edeldenkendrn Menschen zu thalkräftiger Hilfe aus. Ja jedem Dorfe, sowie in den Städten Siebentehn und Rosien sind Sa mmel stellen errichtet worden, an welchen Geld und Kleidungsstücke für die durch da» Wasser arg Ge- schädigten entgegenqenommen werken. —Herr 0r. Calderla aus Rittergut Hirschseld hat anläßlich der Consirmation seiner einzigen Tochter der Kirchgemeinde Hrschfelb ein Paar prächtige Altarkisien geschenkt und im Verein mit Frau Cominerzienrath Hauschild-DreSken eine große Summe zur Errichtung eine» neuen Altar» gestiftet. Auß-rdem ver sahen die genannten Herrschaften aste armen Eoufirmande», Wie jeee» Jahr, mit neuen Kleibern und Gesangbüchern. — Dem Besitzer der diesigen Obermüble ist durch den an haltende» starken Wassergang in diesem Frühjahre insofern rin sehr beträchtlicher Schaben erwachsen, al» die Wassermassen da» Wehr zerstör len. Hainichen. Der Tburm und da» Dach unserer Kirche zeigen schon seit 1869 gefahrdrohende Verschiebungen und Risse. Im vorigen Jabre fand man durch Lotungen, daß die Tburmachse bei 37,75 m Gesammtböhe de» Mauer- weike» 502,9 mm »ach Osten und 163.9 mm nach Silben von der Vertikalen abweicht. E» ergiebt sich hieraus, baß sich der Tburm in der Thal geneigt und an da« Kirchenschiss angrlehnt hat und daß jede Veränderung am Letzteren Jenen au» seiner Lage bringen muß. Wenn auch «ine unmittelbar dringende Gefahr zur Zeit nicht vorhanden ist, so muß doch zur Verhütung einer Katastrophe die in längsten« zehn Jahren zu bewirkende Abtragung de» Thurme» in» Auge ges-.ßt werden. In keinem Falle wird eine sorgfältige, min desten» alljährlich zu wiederholende Beobachtung an den noch vorhandenen Lotpuncten, sowie eine strenge Eontrole de» Fortschreilen» in der Zerstörung de» Mauerweike» unter» bleiben dürfen. Frankrnberg, 8. April. Der kürzlich verstorbene Gu'»dcsitzer Friedrich August Richter in Garn»dors hat der Kirchgemeinde Auerswalde mit GarnStors eia Eapital von 3000 >e» und seinem Heimatd»orte GarnSdors ein solche« von 7500 ^>k auSqesetzt. von ersterer Summe und den hin- zutomnieadea Zinsen soll für die Auer-walder Kirche eine neue O rgel veschasst werden. Wa» die letztere Zuwendung betrifft, so sollen au» den Zinsen arme Eoiisirmanden. sosrri, sie Dienstboten in der Landwirthschaft werben wollen, unterstützt werden, und die audere Zitt-Hälfke soll braven landwirlbschasllichcn Arbeitern in ihre» atteu Tagen zugute kommen. Der Testator, der vielleicht bei Lebzeiten veischievea beurthrilt worden ist, hat sich durch diese Ver mächtnisse dir beiden Gemeinden zu bohem Danke verpflichtet. Er bat ourch die Orgelstiftung ein Bebürfmß bedacht. ver schon lange al» solche» gesuhlt worve» ist. und nun in abseh barer Zeit Abhilfe finden kann; und durch da» andnr größere Legal hat er der Gcsindeiioth. welche al» wunder Pu»,et di« Laiidwirlhschaft quält und wohl noch lange quälen wird, be gegnen wollen. Ehernnitz. Unlängst kam der Fall vor. daß ei« Käser, der zu den Tenobrlonieisa zählend« >lptiitobiu5 mauritanicui, euir ganze für Sübitalien bestimmte Sendung Flanell zer stört hatte, so daß der Empsänger die Annahme der Sendung verweigerte Lo:» Absenker, einer Hainrcbener Firma, war Herr Pros. Pabst hier um «in Gutachten ersucht worden, und derselbe konnte seststellen, baß der Mist-tbäter gar nicht der Fauna von Mitteleuropa angebört, also auch nicht inner halb Sachten» an den Flanell gekommen sein konnte, viel mehr stellte sich heraus, oaß bi« Waarensendunq der Ouaraa- taine wegen »ehrer« Wochen lang in den Magazinen von Triest und dann wieder in Palermo balle liegen müssen. Her also halten sich die Käser hmzugesunven. Die Larven daNen die ganze» Flanelllagen Nirchfeesten und wareu wieder zu Käsern geworden. Der s,»gliche Kaser erscheint wie »ine versteinerte Au-gab« de» Mehlkäfer». Teuedrto «okttor. dessen Larve als „Mehlwurm" überall bekannt ist. Ein» >» dem Zwecke, die Lrbensgrschichte dies-» gefährlichen Tdiere» scstzusullka, versuchte Zucht de» KäjrrS ist leider mißlungen. — In einer hiesigen Küche kam dieser log» eine lebende große Heuschrecke au» einer Sendung Algierer Blumeakobl zum Vorschein Da» Thier iiberlrisst >n der Große unsere größte» Gralbüpser noch um ru> Drittel D>« aus »em Rucken daharUa lu genden schmalen vorderst»-»!. unter denen die unvrrbältniß mäßig breiten Hioterslügel zusammengrsallet liegen, sind dunkel g'fleckt. In ihrer Heimalh werden diese Heuschrecken von den Eingeborenen gewüdnlich geröstet verzehrt. E» geschieht übrigen» nicht selten, daß mit Senkungen überseeischer Maaren auch fremde Insekten zu un» kommen, so siud mit Blau- bolzsendungen schon mehrfach prachtvolle, durch große Füblrr ausgezeichnete überseeische Bockkäser zu un» gebracht worden, und vor einiger Zeil fand man in der Färberei de» Herrn Herm. Friedrich zwischen Blaubolzstämmen gar «in größere» und ein kleinere« Geiselskorpion, möglicherweise ein Pärchen. Diese seltene» Thier« bilden den Uebergang von den Skorpionen zu den Spinnen und sind dadurch au», gezeichnet, daß ibre zweiter, Kieserlaster sich zu unheimlich langen dünnen Geiseln verlängern. Leider war da» kleinere Thier durch den Transport so beschädigt, daß es nach kurzer Zeit starb, da- größere aber blieb mehrere Tage munter und verspeiste sogar ihm gereichte Kellerasseln. — Limbach, 8. April. Da» steuerpslichkige Ein kommen der hiesigen Einwohnerschaft betiiigt 549 870 von der Verpachtung von Grundstücken, 302 780 von Capitalzinsen, 2365930 von Gekältern, 2t998>0 vom Handel und Gewerbe, mithin der Gesammtbctrag der Ein künfte 5 477 990 »ck, wovon nach Abzug von 204 120^» Schuldzinfcn ein steuerpflichtige» Einkommen von 5 273 870-4 verbleibt. E» kommt somit auf Grund der Einwohnerzahl nach letzter Volk-zäblung aus den einzelnen Einwohner ein Einkommen von 502,42 mit einem Eleuerbelrag von S,84 bei 7l 798 50 Gesammtsteuerbelrag. An städtischen Abgaben sind 92 028,22 .4 auszubringen. mithin von dem Einzelnen unter gleichen Zablenverhältnisten der Einwohner- zahl 8.07 städtische Abgabe», die nach 2'/, Procen» von der Summe de» GefainmIeiiikoinmenS nach Abzug vo» 600 und r urm Zuschlag von 50 Prorent erbobe» werden. — Die Einweisung de» neugewäblten ersten Schuldirektor», vormaligen Seiiiinaroberlehrer» Pfütze au» Rosien, findet Dirn-tag, den 10. April, unter entlvrechender Feierlichkeit statt. — I» Burgstädt hat auf Veranlassung eine« von dem Herrn Bürgermeister Bauer erlassene» Ausrufe» sich ein HilsScomit» für die Ueberschwemmlen gebildet; anßerdern kündigen zwei Gesangvereine, „Mililair-Vereiii" und .Lieker- haiu", «in Eoncert sür den >3. v. M. zu gleichem Zweck an. Crimmitschau, 8. April, lieber den bereit» erwähnten Luslballo» berichtet der hiesige „Anzeiger": Ein groß r Iheit unserer Einwohnerschaft hatte gestern Abend in der siebenten Stunde die seltene Gelegenheit, einen Luftballon zu beobachten, vrr in beträchtlicher Höbe über unserer Stadl bahinzog. Man konnte in der Gondel sich b-wegende Menschen bemerken, ebenso auch den unterhalb der Gondel hängenken Anker beutstch wahrnebinen und beobachtete rann auch da» Fallen de» Ballon». Wie wir au» zuverlässigster Quelle er- jadren, handelte e» sich bei dieser Luslreise um eine der häufige« Fahrten der m i litoirisch cn Lustschifser-Ab t hei l ung io Berlin. Di« Ausfahrt war dorlselbst gestern Mittag l>/, Uhr erfolgt; der Ballon hatte seinen Weg über Luckenwalde, Jüterbogk, die Elbe. Grimma, Mrerane und Erimmltschau genommen und ist Abend» >/,7 llbr aus Cultener Flur gelandet Al» Führer der Expedition hat Herr Lieutenant Groß von der Lusischisier Abldeilung fungirl. dem sich ol» Theitnehmrr die Herren Hauplmann Rührig und Premier« Lieutenant Böhlau von der Arlillerirschießschut« angeschloffen batten. Die Höbe, welche der Ballon erreichte, betrug >m Durchschnitt 1500 w und zeigte da» Thermometer in dieser Höhe 8" Kälte, auch herrschte Setmeesall. Die Landung war oe» bergigen Terrain» wegen zwar schwierig, ging aber gm von Statten und e» begaben sich die Tbeilnehmer an der Luftfahrt »ach der Landung in da« hiesige Hotel Berein-bos. Der Ballon, von einen» Landmann ou» Cullen mittelst Ge schirr» hierher gefahren, Halle denselben bei dem plötzlichen Niedergänge auf dessen Felde, aus welchem er zusällig be schäftigt gewesen, nicht wenig erschreckt und war auch aus dem Bahnhöfe heute Gegenstand allgemeinster Bewunderung. Nachmittag» wurde derselbe nach Berlin zurlicktranspoelirt; die Theilnebmer an der Luslreise kehrten heule gleichfaU» per Bahn nach Berlin zurück. Zur Füllung de- ca. 7 Centn« schweren Ballon« waren lOOO cbm Ga» verwendet worben. — Werdau, 8. April. Die Erben de» jüngst plvtzüch verstorbenen Herrn Eonimerzienraih Heinrich Güldener haben in erfreuender Weise den Entschluß gefaßt, um einem vermeintliche» Wunsche de» versto»benen N-chnung zu tragen, verschiedene Legale zu mildtbätigen Stiftungen, und zwar der Stadt Werdau die Summe von 70000 auszii- setzen. Auch sind den» Bcistorbenen Nahestehende, sowie mehrere Beamte und Bedienstete seine» Hause» mit ansehn lichen Beträgen bedacht worden. Diese hochherzige, edle Thai sichert dem »un in Gott Ruhenden ein bleibende«, ehrende» Andenken für alle Zeilen. Waldenburg. Am 5. und 6. April beging die hie sige Tvpserinnung die sünsbunberliahrige Jubel feier ilirr» Bestehen». Ueverall flattern Fabnen und Banner in deutsche», sächsischen und schönburgilche» Farben. Amt»- hauptmann Merz au» Glaucha», die au-wäitigen Innung». Mitglieder, Ctanbe-genosien, Geschäftsfreunde und andere Gönner und Berehrer der Innung waren von nah und fern herbeigeeilt. um durch ihre Gegenwart die Corporation zu ehren und da» Fest zu verschönern. Außerdem waren zahl reiche Glückwuiischielegramm« von anderen Tövserinnungen ic. eingegaiigen. Am 5. April früh 6 llbr eriönlen die Klänge der Rev-ille de» Stabtmusilcorp- durch die Allstadt u»v da mit begann der erste F-stlag. Früh 9 llbr s-nd Innung», üblicher Weise festliche» Ouartal statt, in welchem rin Lehr ling. der vor Kurzem seine Gefellenprüsling abgelegt, als Geselle bestätigt und ein Lehrling aufgedungen wurde Hieran schloß sich die eigentliche Erinnrrungsseier der Ver leihung der Jnnungsurkunde. Dieselbe begann »m lO Ubr mit dem Gesang der drei ersten Berse de» Liede»: Sei Lob und Ehr rc.. wonach der Obermeister der Innung, Rudolf Re sch, die Erschienenen begrüßle und im Weiteren einen allgemeinen Rückblick auf die verflossene Zeit in seiner Ansprache entwickelte. Hieran schloß sich die Festrede de» Pastor« Spieaelhauer, worin derselbe, nachdem er de» Hilischeiven» Kaiser Wilhelm'», DeulschlandS Trauer darüber, ober auch der allgemeinen Sorge um den kranken Kaiser Friedrich in bewegten Worten gedacht hatte, di- Innung n»t einem deuischen Eichbaume verglich, dessen Pflanzung. Wach»lbum nnd Erstarkung behandelte, auch der vielen und verschiedene» Slürmr gedachte, die über den Baum kabin- aegangen und damit die zähe Ausdauer und da« »nenlwcgte Fortbestehen der Innung durch all dir Jahrbunvertc in Parallele zog und der Corporation ein weitere» segensreiche» Fortbestehen wünschte. AmtSdauptmann Merz sprach >m Austrog und im Namen der königl. Regierung sowohl al» lür sich persönlich die besten Glnckwünsche zu dem seltenen Feste an». Obermeister Re sch dankte dafür in herzlicher Weise und schloß seine Ansp ach« Mit einem dreifache» Hoch aus Se Majesläl den König Aidert, in welche» die Ver sammlung begeistert ei»s»mmlr. Bildhauer Moritz V ormerk sungirt al» erster Ledrer an der Töpseilchule. Ihm »nd feinem Eil'er, seiner Lost und Liebe ;ur Sache ist e» mit zu tanken, daß die Anstalt gedeiht unk bereit« schon segendi.ichr Flüchte getragen. Zum Bewe>«, daß die Innung bi« Ver dienste de» Genannte« anerkennt un» würdigt, wurde demselben im weiteren Verlause de» festlichen Acle» seilen» de» Vorstände» da» Diplom al» Cl>renmitgl>ed übergeben Nachdem der so Autgezeichneie li! bewegl«!! Wollen seinen Dank sür diese An-zeichnung ausgesprochen Halle, erfolgte der Schluß der Feierlichkeit mit dem Gesang de» letzte« Berse de» oben angegebenen Liede». Die feierliche Weih« der neuen Jahne, welche der Töpferinnung von den Frauen und Jung, flauen gewidmet ist. fand in der .Weintraube'' durch Pastor Spiegelhauer statt, wobei dieKuiitz/scheMotette: ..Danket dem Herrn" gesungen wurde. Die Uedergabe der Fahne an die Innung geschah unter enier Ansprache der Jungjrauen, wofür seiten» de» Vo»stande» Dank au»gesprochen und ein vom Canlor Gräse verfaßte» Fabnenliev gesungen wurde. Seitens Sr. Durchlaucht de» Fürsten von Schvnburg wurde durch Wirlbschast-director I>r Lamprecht «ine pracht volle Schleife überreicht. Die Schubmacherinnung von Alt stadt-Waldenburg. die vereinigten Töpser-Chemnitz und der Gciellenverein ..Gei»üthl>chkeit"-Cl''m»>y schcnklen Fahncn- nägel, ein Faknrnband schenkte Töpfer Zwei ge-Greiz Mit der neuen, so geschmückten Fahne ersolgie dann der Fest- zvg tnrch einen Tlc,l der mit Guirlanben. Kränzen» Fahnen nnd Flaggen geschmückten Straßen der Altstadt. —- Freiberg. 8. April. Gestern ist hier der nach Ver übung vo» Betrug und Unterschlagung au» Frankenberg geflüchtete dortige Goldwaarenbändter Ullrich ergriffen und zur Haft gebracht worden. — I» einer Scheune am Rothen Wege stürzte die mit dem Anbinden von Heu beschäftigte Postillon»>Ebesrau Grvhrnano durch kaS Ballenloch und ve>- schied sofort in Folge de» erlittene» Scl SbelbruchS. — In der im »Hotel zuw Stern" abgehallenen Versaninilung det nenen hicsiaen Zweigverein» de» Deutschen Privat- beomten-Verein» erschien erstmalig der Vorstand de' H-upkverein» in Magdeburg, Herr Ballewsk», und erörterte in lichtvollster Weise die Ziele und Zwecke de» Verein». — Au» Gelerau bei Tknm wirb geschrieben: Einen, wie großen Bedürfnisse die Volksbibliotheken nach« koinmen, erhellt recht au» der Benntznng der aus hiesigem Pia.sramte verwalteten Bibliothek. D>e Lescrzahl derselben bezifferte sich im abgelausenen Rechnungsjahre aus 1740. Die Bibliothek umsaßl nabe an 500 Banke, welche durch gängig guten, theil» unterhaltenden, Iheil» belehrende» In halle» sind. Ben>erken«werlh ist. wie ganz besonder» starke Nachfrage nach Büchern vaterländischer Geschichte und nament lich de» l870er Kriege» war. So gelangte da» treffliche .Gekenkbiich an» der Z it de« Nalioi'alkrx-gk» 1870" von Otto und Höcker in zwei Exemplaren 50 Mal zur An-gabe. Durch tie königliche Ain>»hauptmannsckast m Aiinaberg wurde der B bliolhet im vergangenen Jahr« eine SlaalS- beihilse vo» 40 gewährt. — Durch frevelhafte Spielerei bat am 1. Osterscier- tage der bei Herrn G undstück besitzer Wenvt in Kamenz dienende lkjährige Ochsenknechl Johann Bnesing au» Deulsch- baselitz sein Leben verloren. Scho» früher Halle derselbe ge äußert, er wolle misten, wie da» .Hängen" sei; am genann ten Tage früh 7 Ubr ging er nach einer ähnlichen Aeußerung i» den Stall, wo man ihn kurz daraus, mit dein Kopse auf einer L ine liegend, leblo» Vorsand. Jedensall» hatte rr nur einen Scherz macken wollen; ein unglücklicher Zusall führte da» Verhängniß herbei. — Zu den »i Mitte diese» Monat» wieder anszunehmen- den DcSinseelionSarbriten in der von der Rcblau»- kronkheil belallkne» Wei» berqSgr und stücken der Niebertößnitz werden 200000 leg Petroleum und 47 000 leg Schwefelkohlenstoff gebraucht. Osseelen zur spesenfreien Liefe rung dieser Deti»sectio»»mittel sind bei der königlichen Amt» hauptliiannschast TrcSrett-N ustadl bi» 12. d. M. rinzureiche». s Dresden, 8. April. Am Gebnrisiage Sr. Majestät de- König» (23 April) wird auf dem Alannplaye in der Neustadt wieder in geivohnter Weise nne KönigS-Parade abzehalte» werden, an welcher sämmtliche Truppentheile der hiesigen Garnison, da» Freiberger Jäger-Bataillon und da» ' Großenbainer Hnlarcn-Negiment ldeilnehnie». Im vorige» Jabre fiel die Parade au», weil Se. Majestät in Italien weilte. — Wie schon kurz gemeldet, bat das königl. Polytech.l »ikum in Dresden durch den frühen Tod de» ordentlichen Piosestor» der Mathematik l)r püil Axel Harnack einen derben Verlust erlitt,». Dieser G-lebrle, ein Sohn de» vor maligen Dorpatcr Professor» der Theologie Theodvsiu» Harnack (geh zu Pelcr-Hurg l8l7) und älterer Bruder de» Gießener Professor» der Theologie Karl Gustav Adols Harnack (geb. zu Dorpat 185t), stand erst in seinem 40. Lebensjahre und galt sür einen der bedeutendsten Vertreter seine» Fache» in Deutsch land. Mit einem klaren und scharfen Verstände verband sich bei ihm rin wahrhaft philosophischer Geist und ein ideal edler Charakter. Obwohl seit längerer Zeit fckwer leidend, ward er den Pflichten seine» Berus» und »eine» Lehramt» so lange gerecht, bi» er an einem der letzten Tage de» vorigen Winter halbjahr» aus dem Katheder julaniinenbrach Wa» llr. Harnack seiner W stenschasl gewesen, bezeuge» die Ehren, welche ihm durch verschiedene Berufungen und durch die Wahl zum Mit» glieve der königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften wie zum zweiten Vorsitzenden der Gesellschaft Ist» zu Theil geworden sind. Seme W>ltwe ist eine gelorene v. Ortungen. — Am Freitag früh gegen >/,7 Uhr ist in DreSve uei» der Firma Fiöve und Pitfchel »> Pirna gehöriger und mit 3000 Ccntner Sandsteinen beladener Schleppkahn beim Sacken durch da» dritte rechlseilige Joch der Marienbrücke total havarirt. Da» Fahrzeug legte sich mit dem Hintere» Theile an den zweiten rechlseilige» Slronipseiler der genannten Brücke an, wurde am vordere» Theile von der Strömung ersaßt und in Folge besten quer vor die Bttlcke gedreht. Durch da» Anschlägen de» Kahne» gegen die Pseiler stürzten die aus den quer über da» Fahrzeug gelegten Stämmen (sogen. Beuren) lagernde» Sandsteinquaker zurnTbeit in denSchifsS- köiper und zertrümmerten den Boden und die Bordwände, was ein sofortige» Sinken de» Kahne» zur Folge hatte. Ein Hinverniß sür den übrigen Sch sssahrl»verkedr ist durch diese Havarie nicht entstände», weil da» Fahrzeug außer dem Bereich der Stromsahrbahn liegt. ausgedrungen worden sei. gleichmäßig zu leiden. Unter den denlschcn Lehrern bat von je Emstimmigkeit darüber geherrscht, daß die scholastische, sormale, miltelallerliche Methode, wie sie in den gewöhnliche» englischen Volksschule» noch immer aehandbabt wird, wenig für die Zwecke de» Leben» vor bereitete und da» gegenwärtige PiüfungSsüstem nur ein Ab richten zur Folge have Die Uebvrschwrmnrung. Welch trüber Frühling! Kaum baß ein schüchtern Lied Verkündet ihn. erhebt sich der Noth Geschrei. Und jeder neue Tag bringt andre Kunden de» Schrecken» und neue Sorgen Furchtbarer Anblick, wenn die empörte Fluth Mit dem, wa» mühsam menschliche Hand gebaut. Den Kanips versucht. E» umzureißen. Ist ihr rin Spiel und ein kleine» Tagwerk Den Damm durchbricht sie, der ihr zu trotzen Wogt, Der Brücke Pseiler spült st« mit sich hinweg. Verlegend also den Bedrängten Tückisch die Wege zu Flucht und Rettung. Mit Brausen stürzt sie sich in die Niederung, De» Dorfe» Häuser gierig unibrandet sie; Da» Feuer löscht sie aus dem Herde. Steigt hinter Flüchr'gen empor die Treppen. Hier weicht und dort ein Hau» schon dem Ungestüm De» grimmen Feind» und sinkt in die Tiefe bin, Die Schwalben, wenn sie wiederkehren. Werden umsonst nach den Nestern suchen Der Landmann sieht sein wärmende» He>m zerstört, Nickt weiß er, wo dir Seinen er bergen soll. Dach fehlt und Nahrung für da» Vieh ihm. Wenn e» die tobende Fluth nicht sortriß Verwüstet ist. verdorben der Acker ihm, Den feiner Hände Fleiß schon bestellt im Herbst. Ans dem schon hoffnung-grüne Saat ihm Schimmert' entgegen, al» fort der Schnee ging. Von grauen Wogen sieht er da» Feld bedeckt. Da» jetzt gepflügt schon sollte, besät schon sein. Weithin in weichem Braun sich breitend, Zierlich geritzt von der Egge Zinken. O bange Frist, bis endlich zurückgekebrl Da» wilde Master ist in fein alte» Bett, B>». da» Zerstörte aniznrichlen, Wieder zu bauen da» Feld, die Zeit kemml! Wer sorgt indessen sür die Vertrieb»««, wer Hält vor die kleinen Kinder zuw Schuh die Hand? Wer giebt dem Manne Trost, daß nicht ibm Angst und Verzweiflung da» Herz ergreife? O menschlich Mitleid. ,eige dem Unheil gleich Dich llberwält'gcnd! Nimm mit beberzleni Muth Den schweren Kamps aus mit dem Elend, Rüstend dazu dich mit allen Kräften. Du aber, Himmel, blick aus de» Vaterland» Bedrängte Gaue nieder erbarmungSvolli Du weißt, wie wenig Menschenhände In so gewaltiger Nolh vermögen. In wenig Wochen kannst du mit milder Hand. Wenn d» sie segnend über die Flurem hältst, Gut machen mehr, al» lange Jahre Menschlicher Arbeit und Müh' erreichen. Gebeut den Mastern, daß sie sich ziehn zurück, Heimkehrend wieder in die gewohnte Dahn. Dann über der Verwüstung Stätten Breite da» liebliche Grün de» Frühling»! Kladderadatsch. Schach. «iitnabe Sir. 887. Bon kaut lluk,« in Berlin keknurr. vermischtes. — Nürnberg, 4. April. Der bekannten Streitfrage, ob die von vielen Zeitungen gepflegte Einrichtung der Preis- riithset unter den Begriff der unerlaubten Lotterie falle, bat die diesige Strafkammer «ine nicht »ninterestantr neue Seite abgewonnen. Sie hat nämlich den Grundsatz niisgestcllt, daß eine solche Preisrälhsclverloosung nur dann strafbar fei. wenn zu derselbe» nur Abonnenten de» be- treffenden Blatte» gegen Vorzeigung der AbonnementSquiltung zugelasten werden. Diese Quittung sei al» „Einsatz" aufl zufasten und damit der Begriff der Lotterie gegeben An»- gehend von dieser Anlchauung, verurlhe lte die Strafkammer den Verleger de» „Nürnberger Tageblatt" w-gen strasbaren Eigennutze» zu einer Geldstrafe von lO während gegen » andere» v> sige» Blatt, die „Nürnberger Slaotzeituiiz", dir zu ibren Prrisrälhsclverlooftliige,, auch Nichlaboniienlen zuläßt, gar nicht einmal ein Sttasanlrag erhoben worden war. — London. 3. April. Aus der in Cbeltrnbam ab» gehaltenen Jahresversammlung derenglischr» Elements r- lebrer fand da» englische Nnlerrichirsdstem eine Verurlbeilunz. wie sie schärfer kaum autzcjp ocken werden kann. Der Präsident der 680 Mitglieder zlblenden V r- sammlnng, W I. Pope, bezeichnet« den jetzt erlbeillen Elementarunterricht al» ..eitel Blendwerk", „eine der größten Narrdeiieii, welche die Welt io u Stande gebracht öat". als ,,«iilen llnimn" Lehrer iu.e -chuler lallen u.ile, c«m Snstem, welche» trotz de» Piclefle« der LehrerwrlI dem Land« Lös»»« 1. DÜI-ll S VN-eich 3. Del—t»4 »der 1 2. 0ll-d5 3. 065—eö oder L 2. Oft-1,3 3. I>k3-15r. 1. ....... 2. 0ft-blich 3 065—»6 oder va» Nr. 883. 64-ckz «St lö: L beliebig 68—a5: beliebig Ko4-ft beliebig. K»4—45 «l beliebig tS'nqclausriik Lösungr«. Nr. 865 winde erlöst von F. A. Ktüber, Paul Sienner, Fritz Förster. I Ä. Rnler, Laiwllo Föifter, August Siitlsüsfel. Nr. 864 ferner von Fritz FSisier, F. A tlröbcr. August Ltiklsüssel. Lösnnq der Ausgabe in Typen von tleglv« LRrvt. 1. I>b5--4 ' XM—«5 2. kkö—iNch Xe5—«lö 8 all—c4? . 1. tcm-«7«. 2. 0q4-e6ch Lft-W 3. 8-5-47? . VrteswechsrI. B. 4. II. Eowotzl Itreiii Drei, als namentlich Ihre« Birrjüglee mangelt es an der erlorderl ch n Abrundung. Auch ist der Dret- zugler sallch notlri. Berluchen Z,e es einmal m» einer recht ein fachen Position. Bitte sür Schack st'»« an die Sxprditio, z» akreisirrn L. 31 ,. 4. N ,z>l ' ^czrglich der i» unseren Händen befindlichrn Pa Ire weraen n-: >-» » s aber nochmals überlege». 4. 8. Lre baden recht Der ti iSl.i'ich, B erzjgler in Typen D bei I Ki t 2. l>-6ch. 1014 wirklich unlösbar. p 4 li A" -.1 Paryebenvr. Lckachgeirtticho» . Augusten '. 8e>ian>uiln,ige»»l 4«>« Merenr Inahe Turllchlei'e Kestamanll L»neiaq und Freitag Abend.
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