Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-16
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Z 1V7. Montag den 16. April 1888. 82. JahMin Zur Lage. HI-6. Berlin, 14. April. E« ist ein eigene« Mißgeschick, daß die Deutschsreisinnigrn in einem Augenblick, wo sie sch den überschwänglichsten Hoffnungen mil der ihnen eigen, tdümlichen Jllusion-säbigkcit hingebc» und in widerwärtigster Zudringlichkeit und mit einem Byzantinismus ohne Gleichen sich an die Krone berandrängen. in der Zahl ihrer parla mentarischen Vertreter aus die tiefste Stufe herab, «esunken sind. Im Reichstag sowohl al- im preußischen Abgeordnetenhaus« sind sie kaum noch als eine der große» Fraktionen zu betrachten, sic sind eine ganz gleich- giltige Gruppe geworden, deren Botum für die Entscheidung gar nicht mehr i»S Gewicht fällt. Auch mit ihren Freunden ,m Cenlrum und dem ganzen antinationalen Kleinkram ver mögen sie nirgends mehr eine parlamentarische Mehrheit in der Verneinung zu bilden, wie sie früher wohl im Stande waren. Selbst wenn man sich einen Augenblick in die Gedankenkreise und Illusionen der Herren Richter, Rickert und Hänel versehen und e» für möglich halten wollte, daß ein König von Preußen jemals seine Ralhgeber aus einer so radikalen Partei wählen könnte, so müßte doch nach den einfachsten constiluliouellen Begriffen, für die ja sonst diese Art de« LiberaliSmuS nicht begeistert genug «„treten kann, die Neigung zu einem Versuch derart sofort schwinden beim Anblick der paar deutschfreisinnigen Abgeordneten, dir da in miseren Parlamenten an die äußerste linkeWand gedrückt sind und dort auch nur Vurchdie Gaade der Ultramontanen »ad Socialdemokraten sitzen. Eine Partei, über welche das Land so vernichtende Urtheile gesprochen hat und die nicht die geringsten Aussichten hat, den verlorenen Bode» im Volk jemal» wieder zu gewinnen, sollte doch in ihren Hoffnungen und ihrem Auftreten bescheiden werden. Diesem derrollelen Parteigrbildr vermag Niemand mehr Leben und straff einzuflößen. Tie Nothstaud«vorlage ist (wie bereit« erwähnt) dem Abgeordnetenhause jetzt zugegangen. Er werden danach der Slaalsregierung 34 Millionen Mark aus dem Wege der Anleihe zur Verfügung gestellt, wovon 20 Millionen Mark für Beihilfen an einzelne Beschädigte und an Gemeinden zur Wiederherstellung gemeinnütziger Anstalten. 8 Millionenzur Wiederherstellung beschädigter Deiche und Schutzwerke. 6 Mil lionen zur Wiederherstellung der fiskalischen Bauanlagen, namentlich Eisenbahnen verwendet werden sollen. Eine staat liche Aufwendung vo» ähnlichem Umsang für NothstandSzwecke ist noch niemals in Preußen gemacht worden, freilich hatten die Verheerungen durch elementare Ereignisse auch niemals einen solchen Umsang angenommen. Die sinanzielle Lage de« Staats gestattet zur Zeit ein so thatkrästige« und wirksame» Einschreiten für die Nothlcikenden. Wir fragen aber: Könnte die Ctaatshilse auch dann so reichlich gewährt werden, weist, nicht durch die vorangegangeneReichSsteuerresorm die finanziellen Grundlagen der Bundesstaaten nchcrgestellt und befestigt worden wären? Hätten wir andernfalls so ungeheure Credite ohne schwere Besorgniß für die Finanzlage de» Staat« bewilligen könne», wie sie jüngst durch unsere militairischen Rüstungen und jetzt wieder durch die NotbstandSvorlage erforderlich ge. worden sind? Diese Frage müßten sich doch ehrlicher Weise auch diejenigen verlegen, welche an derartigen Bewilligungen Iheilnehnien, deren Voraussetzung aber, eine wirksame Reich«, steuerresorm, mit allen Kräften bekämpfen. DaS Abgeordnetenhaus genehmigte heute zunächst in dritter Lesung einige kleine Gesetzentwürfe und berieth dann den Antrag de« Abg. Kräh auf Annahme eine» Gesetzentwurf«, betreffend die Vertheilung der bffeutlichen Lasten bei Grund- stückstbeilungen und der Gründung neuer Ansiedelungen in der Provinz Schleswig-Holstein. Der Antragsteller und die Abgg. von Bülow. Iürgensen, Reimer- wiesen auf die Noth- wencigkeil der beantragten bisher fehlenden gesetzliche» Be stimmungen hin, deren Erlaß nach dem Vorgang von Han- uevr nicht länger hinausgeschoben werden dürfe. Com- m ssionsberalbung war nicht beantragt. Dann folgte die Beratlmiig de» Antrag- Metzner über die einheitliche Ge siaiiung bcS Schornsteinsegerwesen«. Der Antrag ist gegen die Kchrsreibeil gerichtet und will Zunstintercsfen dienen. Er wurde von dem Antragsteller und dem Abg. von Meyer- Arnswalde befürwortet, von den Abag. Zelle und Francke bekämpft und dann an eine Commission verwiesen. Zum Schluß folgten Petitionen. Montag: NothstandSvorlage und Weichselregulirung. her da» objektive Bersahren wegen Uedrrtretung der 88- 40 und 4L de« Str.^A.-B. etageleitrr. Die Bewri-oulnadine war eine sehr um fangreiche und dauerie ca. 3 Stunden. Die Z-ugeu sowohl a'.S die Sachverständigen gingen in ihren Behauptungen u»d Vermuthungen, ob Fischer Funnel gefischl Hab« oder »ichl, wett auSennnrb-r, und dehauplete namentlich CapUai» Fr>edrichjon-Ha,»burq. e» fei ganz unmöglich nach dem Borget,agenen, daß gönne! gesucht haben könne. Die englischen Fischer, welche jetzt in mehreren Hundert Fahrzeugen zusommenfischten, dürsten gar n cht olle » fischen. Rur wenn ihr Admiial, ihr Borfischer, den Belehl zum gi'chen ged«, dürsten sie ihre Netze in» Master hinablasteu Im Großen und Ganzen han delte ^ sich bei dieser gan»-n Verhandlung nur um die Eonn«c>rung oder Freilassung der in Wilhelmshaven consiScirle» Fijchereigciäihe, welche angeblich einen Werth von ca. 1000 repräseniiren. Rach den PlachoyerS deS königl. Staal-anwiliS und des VerlheidigerS RechtSanwa r Stemann erkannte der Gerichtshof aus Freisprechung von dem Vergehen in Gemüßheit der 88 40 und 42 de- Str.-G -B. Altes Theater. Marine. * Kiel, >3. April. Da« Panzerschiff „Kaiser". Com- niankant Capitain z. S. Hoffman», hat heute da- AuS- rüstungSbassi» der kaiserlichen Werst verlassen und sich dem königliche» Schlosse gegenüber vor Anker gelegt, um die Func tionen als Wachlschisf an Stelle deS Panzerschiffes „Hansa" zu übernehmen. Neben dem „Kaiser" liegt jetzt die Segel» srezallc .Niobe" aus dem Strom, welche jetzt zur Ausnahme der Cadeltca vollkommen bereit ist. — Der Chef der Admi ralität Gcnerallieuteiianl v. Caprivi wird auch in Kiel zur Vornahme der Frnhjahrs-Inspicirungen erwartet. Tie Ab- lösungsmaniischasten für de» Kreuzer „Naulilu«" werden schon oin 4 Mai aus dem Dawpser „Kronprinz Friedrich Wilhelm', in Wilhelmshaven eingeschissl und nach Aden befördert, von wo sie »ilt dem Kreuzer „Möwe" nach Zanzibar gehen, wo die Ablösung erjolgt. Dom Stabe de» „Nautilus" kebren zurück die Lieutenants z. S- von Pustau und v. d. Osten Ober Malchinist Slrolhmann und Zahlmeister-Aspirant Barth au ihre Stelle treten Lieutenant z. S. LanS, IInter-Lieule- nant z S. Hennings. Ober-Maschinist Nagel, Zahlmeister- A'pirant Landwehr. Auch die AblösungSmannschaslen für den Kreuzer „Möwe" werden später nicht direct nach Zanzibar, sondern ebensallS mit einem Lloydvampser nach Ave» be sörtert. Abgelöst werden von der „Möwe" Corvettrn-Capi lain Boeter«, Lieutenants z. S. Deubel und Jacobson, Asssnienz-Arzt I. Ctasse 1)r Koch, Marine-Unterzahlmeister Herpne-, Ober-Masch,mst Brand. An Bord sind comman d,rl. Corvellen-Capitai» Freiherr v. Ebrhardt al» Comman taut, Lieutenant z. S. Lietzmann, Unter-Lieutenant z. S Fromm, Assistenz-Arzt I. Classe 8r Baffenge. Marine-Unter- zahlmeiftcr Feldman», Ober-Maschinist Achenwoll. ' Flensburg, 13. April. Die Anklage gegen de» eng lischen Fischer Thomas Francis Funnel o»S Litlle Llacktown, Graichas, Efsix, jetzt in GrimS.y. wegen Filihereivergeden stand geiler» vor der Gtaskammer I de« hiesigen kSnigl. Land« ger chl» zum zweiten Mal« zur Verhandlung. Bekanntlich wurde der AageNigle am 13 Mai 1887 vom Aviso „Falke" tm deutsche» Hoheitsgebiet unweit der Insel Sylt aiigelrvsfen. wa» da- KriegS fchifs veranlaß!«, daß dem Fischer gehörige Fahrzeug „Lady Booiva" z» versolgen, welches indeß aus kein» der gegebenen Signale Ordre purlrte und erst daun beilegte, al« 2 scharte Schölle durch dl« Takelage gegangen waren. Funnel wurde verkästet, »ach Wilhel»,«- daven gebracht und später dem hiesigen LaadgkrichiSge'änquib -ver wies n Im Sevieniber svroch jedoch die Tirolkammer I de» Fi ch r. welcher die ganze Zeit hindurch hier in Unleriuchangshalt tzewej a. von der Ueberireiung de« 8 236» frei, in Folge dessen er a»S der Holt enllasien wurde u»d nach England zunickkehrie. Di« kinigl. StaaiSanwaltichast legte indeß beim Reichsgericht in Leipzig Veru'iiuq rin, »nd erkannte diese« die Berufung sür begründet und »er« e« die Sache zur abermaligen Verhaudlung vor dir hiesige Stras- k-mmer. ES wärest, der gelleige» Verdaudlunq gelade» di« Zeuge»: Luu «na« z S. Weutzel, Unterlieutenout z. S. von Hildeb-aa». >e»darm Müller au« WildelmSboren und al« Latmcrständige die H^tzleefischer »apitar, Friedrich«»,. Pieper, vrrmer »,d Ianse» von »r Ad«. Der »»geklagte lelbll »ar Nicht erschienen und ward« da ^sipzig, IS. April. Eine Saison ohne Moser — da« ist nicht recht zu denken. Da kommt kurz vor Thore-schluß noch ein Schwank, der seine Firma trägt und den er zusammen mil einem bisher unbekannten Dramatiker, E Thun, wie wir hören, einem älteren in Görlitz lebenden Osficier, versaßt hat. Der Schwank: „Die Amazone", ging gestern hier in Scene und fand eine beifällig« Ausnahme, besonder» am Schluß, da der vierte Act jedenfalls der beste de-SlückeS ist. Im Verlause der übrige,> Acte giedt e« denn dock einige aus der Spitze stehende Scene,bei denen auch die Lachlust de» PublicumS erlahmte. Gegenüber diesem Schwank braucht ich dir Kritik nicht sehr in Unkosten zu setzen: er ist ein CarnevalSspaß, der aus einem verbrauchten Motiv beruht, und nur die gute Laune deS DicbterS und seine Gewandtheit in der Erfindung jener kleinen Bühnenscherze, bei bene» man den Autoren nickt so genau auf die Finger sieht, konnten einen olchen Stoff über Wasser halten. Ein Maler, Artbur Prinz, verkleidet sich al» Amazone, um seinen künstlerischen Genosse», die ein Modell brauchen, unter die Anne greisen. Al» Amazone wird er von zwei unternehmungSlusitgen alten Herren, die noch dazu aus einander eifersüchtig sind, mit LicbeSintriguen, Briefen, Rendez-vouS belästigt, vor Allem aber oft und reichlich traclirt, wa» sich diese Amazone, die einen unglaublichen Appetit entwickelt, gern gefallen läßt. Znletzt verschwindet diese Demimonve-Dame und läßt nur ihre Hülle, daSAuiazonen- kleiv, zurück. Sie hat sich jedenfalls »iS Wasser gestürzt und dem alten Sünder. Welcher die Schuld daran trägt, ihre Reliquien zugeschickt. Die Beiden suchen sich gegenseitig diese tbeuere Hinterlassenschaft zuzuschanzen und gebe» zuletzt ihre Töchter den beide» jungen Malern, von denen sie hoffen, daß sie dann ihre Unschuld am Untergang der Amazone beweisen werden. Wenn auch gerade diese letzten Verwickelungen am amüsantesten sind, so sind sie doch nur sehr schwach molivirt: denn e» ist gar nicht abzuseben, warum die beiden alten Cour macher glauben sollten, durch ihre Schuld habe die Amazone de» Tod gesucht. Wenn durch vier Acte hindurch die beiden alten Herren die Do» Juan» spielen, einem verkleideten jungen Manne gegenüber, so bedarf eS wobl der Gutmütbigkeit c»>cS lachlustigen Publicum», um diese Scenen erträglich zu finden; eS liegt darin im Grunde doch etwa» Peinliche» und Ab- stoßcnbcS, besonder» wenn der Carncvalejchrrz so brcjt ge treten wird. Herr Hänseler spielte den Maler Prinz, die Amazone, und suchte im weibliche» Neitcostui» möglichst viel Grazie und Hoheit zu entwickeln. Auch der unersättlichen Eßlust und der mit Fausthandschuhen um sich werfende» Koketterie ter Pseuto- dome wußte er zu ihrem Rechte zu verhelfen. Der Rentier Plümicke wurde von Herrn Bllller als verliebter Geck ganz wirksam dargestcllt, besonders im letzten Act, wo er beim G« danken an seine Mitschuld am Tode der Amazone in kramps- basle Aufregung gcrälh und seine Haare sich zu sträuben beginnen. Herr Müller als Stadtrath Grünlich. Herbergsvater mit srömnielndem Anstrich, war ei» glaubwürdiger Tartuffe Grünlich hat außerdem noch rin sehr unglaubwürdiges Abenteuer mit einer Willwe, Frau Schnabel, zu besteben, mil der er beim Hallen eine» BahnzngS >m Waggon so zu sammengestoßen, daß sie seine Nase in ihren, Gesicht süblle und den Cintruck hatte, geküßt worden zu sei». Nach ameri kanischen Grundsätzen verlangt sie dafür die Ehe. Dieser ganze Zwischenfall ist albern genug, aber wenn Frau Bau meister kiese Frau Schnabel mit hochgradiger Nervosität und dem Aufschrei der verfolgten gekränkten Unschuld spielt, wenn sic au« einen, Hinterhalt in den ander» zu fallen glaubt, so kommen diese derben Pinselstriche der Posse ja auch zur Geltung, wenigstens bei Allen, die ein rmpsäiigliche- Gemülh und ein leicht zu erschütternde» Zwerchfell besitzen Da ist außerdem noch ein unangenehm moralisirende- FrLulein Plüinicke, welches in Frl. Truhn als angedungene Hanslyrannin recht lebhaft colorirt wurde; dann Rita, die erste Liebhaberin, mit allen Merkmalen «»er solchen behaslet, etwas Eisersucht und einer aus de» seichlcuWasserndcS Schwanks in bödern Regionen ansragenden Empsindung. und Marie, die zweite Liebhaberin, der die Spaßhaslgkeil einer kleinen instüini in homöopathischer Dosis zugemessen ist; denn sür diese LiebeSsccne bat baS Stück wenig Zeit übrig. Frl. Sal bald und Frl. Flösset deckten ihre Rollen und entdeckten ihr Herz so rasch wie möglich. Herr Hartman» (Bürberg war idealer Künstler mit Pinsel und Palette und mit seinen declamalorischen Ergüssen, denen er, wir wissen nicht recht warum, als er von der Mission deS Künst ler- spricht, eine etwas ironische Färbung gab. I» allen Malerstücke» findet sich ei» naive«, burschikose» Kunstlerexem plar: be» Felsen stellte Herr MalthaeS in diesem Sinne charakteristisch dar. Die Frau Wachtel de» Frl. Knntzschmann war eine recht behäbige Haushälterin, die Jette deS Frl Lew in so hn eine gewandte Zosc. DaS Slück klappte ganh gut: Stockungen sind sür solche CiiitagSjcherzc lebensgefährlich denn man merkt dann nur zu leicht, daß man eS nur mit dramatischen hohlen Nüssen zu 1h»n bat. Rudolf von Gottschall Mustk. Zehnte Kammermusik. Leipzig, 15. April. Mil der gestrigen schloß die Reihe der Kaiiimermusik-Aufführiliigeii. die dem Publicum Leipzig» auch in dieser Saison ebensoviel genußreiche Abende bereitet und dasselbe den ausübenden Kü»stl-in zu lebhaftem Dank von neuem verpflichtet baden. Manches Werk lebender Com» ponistcn ist au» der Taus« gehoben worden, manche» hat Zeug- niß davon abgegeben, daß auch unsere Zeit nicht arm ist an productiven Künstler», die nach den edelste» und besten Zielen streben und ans dein Wege sind, solche zu erreichen Neben bei sind zedock auch die Werke unserer Classikrr keineswegs vernachlässigt worben und namentlich cie späteren Quartette Beethoven'- haben wieder besondere Pfl"e genossen und sind dodurcd dem allgemeinen Verständnisse wesentlich näher ge rückt worden. In dem gestrige» Concerte verabschiedete sich v,e Ouartettgesellschast der Herren BrodSky. Becker. Sitt und Klengel, «utersiützl von den Herren Capell- nieister Pros. vr. Earl Reinecke und Violoncellist Schulz. Eine Novität brachte der gestrige Abend nicht, vielmehr bot er wohlbekannte Werke dreier Meister, die so recht geeignet erschienen, erkenne» »u lassen, wetch« Schätze wir in der älteren Musik» litreatur besitzen. Havbn'S 8 ckor-Quarletl mochte den An fang, ihm folgte da» seltener gehörte Clavier-Trio (Ockiir, op. 70) von Beethoven, während Franz Schubert'» Streich- i »intelt (6llur, cp 163) den Schluß deS Programms bildete. . )aydn'sche Naivität und Schaffensfreudigkeit, Beethoven'« Energie und ernste, tiefinnrrliche Natur. Schubert'» Zartheit und Melodirnrrichlhum offenbaren sich in be» gewählten drei Werken in ganz hervorragender Weise und drücken den so verschiedenen Compositionen den Stempel der Originalität und vollen Reife aus. lieber die AuSsnhrung seilen» der längstbewährten und dem Musikleben Leipzig» zur Zierde gereichende» Künstler ist nur zu wiederbolen, was schon osr ausgesprochen ist: sie war eine der Eigenart eine» jeden Werkes angemessene, geistvolle und lebendige, da» Publicum eleklrisirende. Ganz besonder» gilt die» von der Wiedergabe de» Scbubert'schen Quintett-, da- mit entzückender Ktang- chvnheit und liebevollster Hingabe vorgetragen würbe, und das in dem Repertoire der Herren schon längst einen Glanz- iunct bildet. Der Beifall, der nach alle» Darbietungen ein ehr reichlicher und intensiver war. steigerte sich bei der letzte» Nummer noch von Satz zu Satz und dürste nicht nur be» Enthusiasmus der Zubvrerschasl von der gebotenen Leistung bedeutet habe», sünberil zugleich al» sichere Bürgschaft gellen ür eine ebenso herzliche und enthusiastische Ausnahme in dem nächsten Concertjahre. So rufen wir den Herren im Namen Aller rin freudige- „Auswiedersehen" zu. G- Schlemüller. * Leipzig, IS. April. Die bei den Ausführungen großer Chorwerke im Neue» Gewandhause nölhig werdende Vergrößerung de» OrchestcrpodiumS. in Folge deren einige der vorderen Spcrrstyreihcn zum Zwecke der Ausstellung deS Chore» i» Wegsall kommen, bringt eS mit sich, daß eine nur 'ehr beschränkte Anzahl von SperrsitzbilletS zum Verkauf ge langt. Speciell sür daS nächste, letzte Akönne mentS- concert ist überdies bereit» der größte Theil der Sperrsitze vergriffe». Die gegenwärtig hier anwesenden Fremden mögen jedoch nicht übersebe», baß am Tage vor dem Concert, Mittwoch den 18 April, Vormittag» 11 Uhr eine vssentliche Hauptprobe statlfinoet, zu welcher täglich Vormittag« von S—12 und Nachmittag« von 3—6 Uhr Ein trittskarte» zu 2 an der Lasse deS Neuen Gewandhauses (Eingang Grasststraße) käuflich zu bade» sind. Dieser Wink ist vielleicht sür manchen mit den hiesigen Verhältnissen nicht bekannten Musikfreund von Werth, inoem ihm dadurch Ge legenheit geboten wird, Beethoven'- IX. Symphonie i» trefflicher Besetzung deS SoloquarteltS — Frau Emma Bauma»», Frau Pauline Mctzlcr-Löwy und die Herren Lederer und Schclper —, sowie die schöne Orgel, aus welcher der Organist der GeivandhauScoiicerlc, Herr Paul Homeyer, eine der wirkungsvollsten Coiiiposilivne» I. S. Bach'«, Präludium und Fuge >» Dllur. zum Vorlrag dringen wirk, zu hören. Da« Prograinin wird vervollständig! kurch den 114. Psalm („Da Israel au« Egypten zog") sür achl- stimmigen Chor, Orchester und Orgel von MrndelSsohn- Bartholby. ?». Lelpjig, IS. April. Der Berel» „Germania" hielt gestern Abend im Saale de» MariengartenS eine mvsikalische Abeiiduriterboltung ab die eine R'ide ansprechender Leistungen bot und an Vielseitigkeit nichts zu wünschen übrig lieh. Emgeleitrt wurden die Boriräge durch eine schivuiigvnllc Wiedergabe des Maische« auS „Oberon" für Pianolorie n»d Violine, an welche sich zunöchst zwei vortheilkaste Zitderaufführungen reimen. Ein Omnt'li des „Reudnitzer ZityervcrciaS" spielie mit B rständniß und technischer Sicherheit den graziösen „Lnvalierinarsch" und ei» ,/)i»dante" von Bartl, sowie „Der Liede Frühling", eine reizende Polka von iBöck. Außerdem gewann sich der Borirng für eine Streich- und eine Schlagzither, „Lied ohne Worte" von Rixner, besonderen Bestall, da in erster Linie der Spieler der Slreirtz Hier eine schöne Birinossnöt an de» Tag legte. Auch eine Reihe von Claviervorirägk» kündigle das Programm an. Frl. li. Kaiier soielie iiiihrerc Ess-ctilücke. wie die „Serenade" von Moritz MoSzkowskh, die „Mazuika" von Benjamin Godorv und den türkisch-n Marsch aus „Die Rtiiuen von Athen" von Anlon Rubinftein. Sie konnie vei dieicn Composinonen, namentlich beider letztgenannt'», ihre Fingerfertigkeit und Ausdauer beweisen »nd löste die Ausgabe» mit unleugbare,» G- ichick. Di« Schaltirung war sauber und die Tonflguren kamen »iil tadelloser Reinheit zur Erscheinung. Dasselbe gilt von rer Chopin'- scheu „Mazurka", die von der Pianistin außerdem zu Gehör gebracht wurde. N den den Jnstrumenlalvorträgen wurden auch Lolo„eiä»ge neboten. Ten Damen gedügit der Boilritt. Frl«. Geschwister Melching, die zusammen ei» Duett auS „T»uS" von Mozart vorlrugen, sind ein Paar gute GeiangStalcnte, denen eS zur Zeit nalürlich noch a» Romme und künstlerischer Vollendung fehlt. F-l. M. Meleding dal eine» bilduttgsjähigen All, der sich bei dein Schuiuanii'ichc» Liede „Widmung' zeigte, während Frl. E Mel ching bei dem Uniluust'icheii Liede „Ich möchte e« mir selber ver schweigen" eine» zwar nicht großen, aber immerhin angenehmen Sopran zur Gellung brachte. Die beiden Damen schiene» u»S über dies eiwaS iudiSpouirt. Vortreffliche Leisiungen, denen wir unsere volle Anerkennung nicht versagen könne», bot Herr Max Zimmer- monn, ei» Berliner Coiiceiliängcr, der jetzl am Leipziger Lons r- valoriui» sein Studien sorisctzt, um sich der Bühne zu widmen. Der Sänger besitz! eine» StinimsoudS, wie er ii'chl allzuhäufig sein wirb, und der Saal war zu klein, um die Kraft und Fülle dieses gut ge- schulte» Bariton« zu voller Wirkung zu bringen. Wir sreuen uns der Bekaniitichast des Sängers, denn der Vortrag der „Woisrain- Arie". sowie des „Erlkönigs" von Schubert, den er aus unseren Wunsch zngab, haben un- gezeigt, daß m ihm ein schönes Bühnen- latent heranrelst. ** Der in Altrnbuig lebende Dichter Hugo Kegel ist einer von den deutschen Poeicn, dessen G> sichte gern zum Eouipomren verwendet werden. Auch eines seiner jüngsten Gedichte, bas stimmungs voll e.npsnndeiit sormgewaudle „Hauer Wilhelm'« letztrc Traum", wird tu Musik gesetzt werden und zwar von dem beliebten Com- poulsten Grabea-tzossman». Mr. Sidney Terry versteht eS, als Virtuos auf verschiedenen Musikinstrumenten, die er i» drolligster Weile bearbeitet, das Publicum tu beständiger Heiterkeit zu erhalte»; eine Glanzleistung ober bildet da« Spiel aus einer und dann aus zwei Harmonika«, das m ähn licher Weise hier wohl selten zu Gehör gebracht wurde. Sei» zaneS, kaum über drei Jahre altes Töchtcrchr» versucht sich, außer als Künstlerin aus dem Xylophon, aueb als Liederiangerni und eS wirkt höchst drollig, wenn das niedliche Wesen, unter Beobachtung einer tadellosen Mimik em munleres Liedchen zum Besten giebt. DaSichwedischeNatio nal-Da ni en Sextett feiert allabend lich die schönsten Triumphe und daS Publicum wird in dem Ver langen nach Zugaben nicht müde. Soli- wie Eniemble-Voiträge sind von ausgezeichneter Wirkung und jede Rümmer verrälh die dohe musikalische Ausbildung, welche die Tainen genossen Halen. Auch die Geschwister Edelweiß, die b iden -'nniull- en T iroler Sängerinnen, erfreuen sich der volle» Gunst des Pu lieuais u d eine- reichen Beisalls sür ihre zahlreichen und g w,Ilten Vorträge, und Gleiches gilt, um bei dem gesanglichen Tbeil des Programms zu verbleiben, von den Gesangsbumoristen Gebrüder Mei»- bold, welche über ein reiche« Ncvertoireaa säst auSnaimislos neue» Voeträge» versügen und jedenfalls al- eine sehr gute Erwcrdung bezeichnet werden dürseu. Die Vuluosiiät endlich, welche Mr. »»d Mine. Sehmour in der Gläsermusik entwickeln, übt eine,, ungemein Hoden Reiz auS; in dieser Bollkomnienbeil war eine solche Küiistlerspecie« »och niemals an, Platze. Tie verschiedeiisten Lp rn- iätze, Täiijk ,c. kommen mit einer Genauigkeit »nd S nbeileit zu Gehör, daß der aebo ene musikalische Genuß mit doher Beiricdigung erfüllt und da- Künstierpaar gleichfalls sich zu Zugaben außerhalb de« Programm- entschließen muß. Zwei weitere Glanznummern haben wir un- sür den Schluß de- Berichte- ausqespar»; zunöchst erwähnen wir, was den Fuß- equilibriften Frank Maura anlangt, baß der Künstler zunächst mü einem harmlosen, wennschon schwierigen Kiigelsviel beginnt, welchem die Balance mit einem Fasse und endlich diejenige mit emem mindestens anderthalb Meter langen und einem halben Meier breiie» Tische folgt, mit dem der Künstler ein geradezu grausiges Spiel treibt, so daß eine,» wahrlich angst und bange werben könnte, wenn man sich nicht sehr bald von der sabelhasten Sicherheit — die Herrn Maura — der sich übrigen-auch al-gewandter Parierregvinnastikec zeigt — eigen ist, überzeugte. Herr LariuS bat eben wirk liche Specialitäten und Künstler erste» Ranges, der Tdat und nicht blo« dem Namen nach, eugagirt und damit seinem Etablissement neuen Ruhm hinzugesügt; denn außer dem kbenqenaiinlen Herrn haben wir schließlich des Sennor Juan Laicedo zu gedenken; er schießt den Vogel ab, und die un» vorqeleqenen angesebensten Zeitungen der Weltstädte, welche sich mit Sr. Laicedo beschäftigen, sind darin »>>I uns einig, daß ei > zweiter Künstler, der die Kunst ans dem sadenbünnen Telc- grapbeiidrahtseil mit einer solchen Virtuosität beherrscht, zur Zeit nicht existiren dürste. Unser in Sehe»Sivii>digkeilr,i gewiß ver wöhntes Publicum ni,iß sich rückhaltlos der Presse anlchliksstn. denn ein derarliges wirk! ches Tanzen aus dem Seil, veibunden »nt allerlei schwierige» Evolutionen, war hier noch nie zuvor zu schauen. Daß aber eine solide Fülle von Skhenswnrdiglcilen, vereint an einer St, lle, auch aiis die weitere Dauer der Messe ihre Anziehungs kraft aus das Publicum nicht verfehlen werde, kann als etwas Selbstverständliches gelle». KriMll-piilast. (D Leipzig, lü Avril. Die Concertsänaer im Theater saale des Kry stall valasteS verfügen, wie sich jetzt gezeigt hat. über eine» so unerschöpiliiüe» Schatz von heilere« Loupleis und stmimungsvollc» Lieder», daß sie wohl im Stande sind, allabendlich ibr Aiidiioniim i» launige Stimmung z» verletzen. Di- musikalische Neunzahl stellt jeden Abend ein neues, abwechselung-reich-'- Programm zusammen, und die Ensemblegesänge, wie die Lololeisiun-!«», ernster und hiinioriftiicher Art, finden immer wohlverdienten Beifall. Neben ibnc» wissen sich auch die vier ToulousainS miuie: mehr in die Gunst »»leie» Publicum« »»t ihren sraiizosischen Ou-irteiien hmem. zusiiigeii. Selbst Diejenigen, welche den rigenartigen Sängern in ihrem ländlichen Nalioiiolcosliii», waS den Licderlexl anlaiigt. nicht )>lge» können, eisreurn sich an dcn gut geschütten, ausdrucksvollen und zu Herzen gehenden Stimmen. Em deniiches Ouarteti dürste freilich ni» S-'inestrand nicht die gerechte Würdigung finden, die unsere,', sranzösiiche» Gästen bier zu The»! wird. Wir habe» uns über die musikalische» Leisiungen der deuisäien und sraiizöülchcu Sänger schon eingehend ausgeivi vchen, so daß es hier nur eines Hin weise- aus ihr erfolgreiche« Auslreten bedurite. Seit einigen Tage» lühri im Rahme» der Gesangsconcrrle auch ein juiigcr Mechaniker, Herr F. Streicher, ein originelles Illusions- stiick vor. da- geeignet ist, lebhafte Bewundeiung hcrvo.z»ruje». Er nennt rS „Kpkivr ripdneuo" oder den „innsteriösen Rosenbau»,Wir sehe» >» einer Blaltpstanzengriippe einen Roikiibaiim. der ungesähr drei Meter Höhe erreichen mag. Aus Beseht de« Roseiigärliiers bewegt der Rnienbanm seine Zweige, breitet sic > ui und senkt sie aus und nieder. Das Seltsamste ist dabei eine Raupe, die sich einsviiint, »nd dann in dcn Rosenbaum geletzt wird. Hier erweitert sicki der Cvcon, bricht sibließlich aus, »nd bringt ein anmulhiges Frauenbild zum Vorschein. Die M.tamorvhose ist überraschend und wirkt i» der bengalischen Mliuchiiing besonders magisch. So Mancher, der die Wunder dieses Roienbaumes geieke» hat, »i-m sich >m Stillen den Kops über die Organisation dieser seltianien Pflanze zerbrechen, »ab >v r gestehen, daß diele :pb-nx einen Triumph sür die »loderiic M ch-in l bcd ulet. Der Brineti der BorstelliingiN ini Thegicrsaale des Kiystall- Palastes sei daher unseren Leser» angelegciillich empsohleli. Centralhalle. * Leipzig, 1k». April. Die »ach dem glänzenden Verlaus der Generalprobe von »n« ausgestellte Beliauviung, daß die Künstler Vorstellungen i» der Leulralhalle auch diesmal wieder ihre bewährte AiiziehungSkrast aut da« schaulustige Publicum au'übe» würden, ist allenthalben zutreffend gewesen; dc»n an jedem Abend der in- Land gegangenen ersten Meßwochc war der große Saal nebst Galerien dickt besetzt. Zunächst erscheint e« angezeigt, der neuen Niinim-r gedenk,n. welche erst nach den ersten beiden Vorstellungen in- R-vertoire aus genommen wc se» konnte, da die Requisiten aus den, Transport von Pari« nach Leipzig Nicht rechtzeitig eingetrossen waren. Herr EmiliuS Lhaaarox vom Hippodrom in Pan» ist der Besitzer einer Meute dressirier Hunde, deren Leistungen in der Tdat großartige zu nennen sind und bei denen vor Allem i» Be tracht kommt, daß es Herr Eliangeux verstanden hat, seinen k.ugen viersüßigea Schüler» die Kiinste der verschiedensten Art ohne den Gebrauch der, die meisten Gemülher doch immerhin oulregensen Peilsche beizubringen; dabei sind die Hunde ausnahmslos schöne Exemplare, vier Tigerschecke,i, zwei Windhunde und zwei impo ante dänische Doggen Alles Schablonenhafte it^ vermieden; beinahe >ed s Thier br nqt andere Productivnen zur Schau; das eine zeigt sich als trefiiich-r Jongleur, da- andere al- gewandter Springer, das drilt« al- virtuos im Besteigen einer Leiter und sofort. Die beiden Doggen, welch« alle w, den Leidenschaften, die sonst gerade dieser Gaiinng eigen, abgelegt Haben, niachen »ach dem Tarte der Musik alle Evoluiionen der hohe» Schule durch, um dan». wie ihre sämmilichen üdrigrn Kunftgenossen. von ibr-i» Herrn eine sckinackkaste Belohnung zu erkalten. Man kann diese Abwechirlung im Progr mm nur mit Freuden begrüßen. Der iiidiiche Jongleur Mr. Epargalnob bat sich Aus aben so schwieriger Art gestelli. daß sieb des Zuschauer« bei den em,« neu Prodact'«»«» ei, Gefühl von Ba igigke» bemächtigt. Dies n li vo Allem von der Scene, in welcher Ml. Sparqaluab wohl üo-i in Halde« Tutzend Icharsgeschlisflner Hieb- und Slichwoffcu zuiamui.ii- dindet »nd hie völlig uualeich vertheilte Last mit der Spitze der eine» Waffe, eine Leiter auf- »nd absteigend, ans der Rale balanelrl. Sachsen. * Leipzig, IS. April. Ee. königl. Hoheit Herzog Max Emannel in Bayern traf heule früh 3 Uhr 43 Minuten in Begleitung eines Adjutanten mittelst tec Bayerischen Bahn von München lner ein »nd fuhr unter Benutziliia der Verbindungsbahn aus der Bcili»-A»l>allcr Bahn weiter nach Haiinoprr. * Leipzig, l.'>. April. Tic Arbeite» ,ur Erwei lern» g de« Pie r de bahn n e tzcü der Linie Reudnitz-Anger bis nach Croltendvrj sind in vollem Gange und es slohl die Eiössiiuiig des Bel,leb,'S, falls nicht n»vorlierg scheue H.n^cr- nissc eintretkii, zu Ptingsten zu erwarte». Tie Lmie wird, biS aus eine kleine, noch nicht einmal au 2ftl» m heraiircichentc Strecke, zweigleisig gebaut und bet der Kraiisc'schcii Maschinei,- sabrik und dem PslauuiTjchen „Albcrlgarlcn" ni dioilciidorf auSmünden. Tie Erweiterung der gedachten Linie wird namentlich auch von de» zablreichcn aussliiaolasliBewoh- »er» Leipzigs gewiß mit Freude begrüß! werten — Der „Deutsche» Gerber-Zeilnng" zusolae scheint da» lange geplante ttiiternebmen einer Fachschule für «herber nuiiinehr greifbare Gestalt aiiiikbiuc» z» solle». T r inner halb de« getverlfleißige» .Königreichs -Sachsen eiciile, >m ganzen Reiche mit Beifall begrüßte Pia» der Errnblung eines solchen sür diese Industrie so wichs- e» und bedeutsamen Institut» soll noch im Lause diese« I hr o, walnschemlich zu Anfang Oclober. zur AuSsühriiiig kommen, und ist i-„r zu wünschen, daß eine recht rege Betbeiligung aus ganz D »Is>,- land den Beweis liescrn wird, wie sebr diese acme>n»utztge» Bestrebungen anerkannt werke». Eme aus Ist-lgl etern de» Verbandes sächsischer Lecerprcdncenlen, de» verdiente,, Projessoren I-n von Lchroeder, b>r. Neuineislcr un^ Leip ziger L-.bgerberiniiuiig»-M>Iglicker» besieh-mde Commission, die in ihren Beralh,ingen vom Regierungsralbe Elcglich in Lre-den tanke,iSwerth nnterslützt ivurde. b l sich bereit« zn „ Zweck' ter Finanzirung an die Berussgenossen ge- wendei. Auß rkei» wird ein- Elaal-nntkrstiitzung moartet. Zur Ve,me,kling groß rer Kosten sür den B stich dieser -Schule ist e,» riiijäl'iiaer CnrsuS nach znriicklelcgl-r Lrbrzeit, etwa vom l7. Lebensjahre an. in» Auge gefaßt woeteu. Ter L brstoff soll mit möglichster Ruckücht aus die Praxis so geordnet werten, daß der >Schültr etwa mit folgenden Lehr- gegcnständen sür da» B> rntslebe,, vorbereite: wird: a Technik der verschirSenen Gerbversabren. h Rol stolslehie, c. kauf- männische Wissenschaften, ck. Waldwirtbschasl. o Chemie, s. VolkSwirthschast. Der Schüler erhält den Lehrstoff all
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder