Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-15
- Monat1888-04
- Jahr1888
-
-
-
2296
-
2297
-
2298
-
2299
-
2300
-
2301
-
2302
-
2303
-
2304
-
2305
-
2306
-
2307
-
2308
-
2309
-
2310
-
2311
-
2312
-
2313
-
2314
-
2315
-
2316
-
2317
-
2318
-
2319
-
2320
-
2321
-
2322
-
2323
-
2324
-
2325
-
2326
-
2327
-
2328
-
2329
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
22-S ff rj V ' i s « evklärtr, »« aus wettere» bei dieser Lntscheiduaa beweudea lasse» zu wellen Der Kaiser hat daaa entschieden, da» voa der Batte», bergischcn Angelegenheit bi» aus Weitere» keine Rede mehr zu Ic.n Hab«. Daraufhin hat der Reichskanzler sich bereit erNLrt, weiter zu diene», so lange seine Kräfte reichen und die An- gelegenheit Battenberg ruht. Die Gewähr ist gegeben, daß dieselbe sobald nicht wieder hervortrete» werde; denn jeder, der eiwa versucht sein könnte, sie wieder aujzurühceo, weiß, was s»lr Folgen dieser Versuch für ihn habe» würde. Sonach ist also die kanzlerkrise zwar nicht für immer beseitigt, aber sie ruht. Die ..Germania", die Io lange da» Vorhandensein einer ttrise geleugnet und unsere Nachrichten bestritte» hat. fragt heute, was wodl die „Kölnische Zeitung" nunmehr (nachdem die Krisis zur Ruhe gekommen) beginnen werde. Wir wollen es nicht »er Frogerin, sonder» unser» Leser» und Freunden gleich heute sagen. Wir wollen es unserm Kaiser uud iemer Gemahlin ewig Dank wissen, daß sie i» dieser herben und gefahrvollen Prüfung die oberste Lugend de» HerrseberberuscS geübt haben, indem sie da- Wohl des Reichel über alle persönlichen Wünsche stellten und io vom deutschen Volke eine Sorge nahmen, die es tics bedrückte Ganz Deutschland sagt heute von den Alpen bis zu den Inseln in unserm Nordmeer seinem Kaiserpaar innigsten Dank sür die er. habcne, in der Stille geübte That im Dienste deö Vaterlandes, die seiner sreien Entschließung und den, reinsten Pslichtgcsühl entsprang; sie sichert ihm die Liebe des Volkes mehr, als es die glänzendsten Großthaten vermöchten. Das ist cs, was wir nunmehr beginnen: unser» Kaiser Friedrich doppelt lieben. Wir hoffen, daß die Freunde der „Germania" und aller »er zahlreichen Blätter, die während der vergangenen sorgenvollen Tage an demselben Strange mit ihr zogen, gleichfalls nichts anderes zu beginnen finden werden. Leipzig. 15. April 1888. * 3>« der am l2. d. M. unter drm Vorsitz kcS SlaalS- minister-, StaatSsecretair deS Innern von Boelkicher, ab- gchaltencn Plenarsitzung ertheilke der BundeSrath den Anträgen der Ausschüsse sür Zoll» und Sleuerwescn und sür Handel und Verkehr zu dem Entwurf des statistischen Maaren. Verzeichnisses und de» Verzeichnisses der Mafiengüter. sowie dem Anträge Württembergs, betreffend die Aendcrung der Bestimmungen deS Eisenbahn BetriebSreglemcntS bezüglich der Beförderung von Scknrit. die Zustimmung und erklärte sich damit einverstanden, daß sür die Zeit bis zum Anschlüsse Hamburgs an da» Zollgebiet die Functionen der DirecNk- behörde deS verein-ländischen Haupt-Zollaintö zu Hamburg, welche zur Zeit in Gemäßheit de- Beschlusses deS Bundes- rathS de» Zollvereins vom 27. Jun, 1868 von der königl. preußischen Provinzial «Steuerdirection zu Altona wahr- genommen werden, aus denjenigen Beamten übergehen, welchen die freie und Hansestadt Hamburg als Vorstand der von ihr demnächst zu errichtenden Directivbehörde in AuSsichl genommen hat. Außerdem wurde über daö RecurSgesuch eines Reichsbeamten gegen feine unfreiwillige Versetzung i» den Ruhestand und über die geschäftliche Behandlung der Vorlagen über die Cautionen der Beamten bei den CorpS- bekleidungSämtern, über die Umprägung von silbernen Zwanzig- psenniqstücken in Fünf» und Zweimarkstücke, über den Vorptz der ReichS-Schulcommission und über die Anlegung von Zwergdampskesseln Beschluß gefaßt. Ein Antrag Sachsens wegen Gestattung des Umlaufs österreichischer Scheidemünzen im sächsischen Zoll-Grenzbezirk wurde den zuständigen Ans schüssen überwiesen. * Die Arbeiten des Auswärtigen Amt- sind in so fortdauernder Steigerung begriffen, daß. wie össiciös ge schrieben wird, eine regelmäßige Vermehrung der etatS- m'Lßigen Beamten sich notbwenvig macht. Bereit» im Etat für 1886/87 wurde eine Vermehrung der ständigen Hilf» ardeiter von 7 auf II verlangt und aenehinigt. Aber auch diese Zahl hat sich bei der stetigen Zunahme der Geschäfte im Auswärtigen Amt als zu gering erwiesen, um eine wirk- same Entlastung der mit Geschäften überbürdeten Vortragenden Räthe berbeizusühren und die Ausrcchterhaltung eine» ord nungsmäßigen Geschäftsgänge» sicher zu stellen. Es haben deshalb wichtige Referate wiederbolt nach Berlin berufenen consularischerr Beamten oder älteren Erpedienle» aushilfsweise übertragen werden müssen Mit Rücksicht darauf wurden >m Etat sllr 1888/89 die Beträge sür Errichtung dreier neuen Stellen von ständigen Hilfsarbeiter» verlangt und vom Reichs, tage bewilligt. Aus Grund besten sind nun, wie verlautet, die bisher bereits im Auswärtigen Amte beschäftigten Eppe dienten vr. Ientzsch und Springer, sowie der bisherige Vice consul Ricnäckcr in Kopenhagen zu ständigen Hilfsarbeitern er» annt * Zum Besuch der Kaiserin in Posen wird der „Post" au» dortigen deutschen Gr und besitzerkreisen geschrieben; Es hat allgemeines Aussehen erregt, daß beim Empsange der Kaiser!» in Posen der Grundbesitz der Provinz nur durch den polnischen Adel vertreten war. ES dürste deswegen nicht überflüssig sei», daraus hiazuweiscn. daß man in der Provinz erst am läge der Ankunft von derselben Kciiittuiß erhielt, bei dem Ausfall der Zeitung am Sonntag vielfach erst am Tage nachher. Die Behörden batten um so weniger Beranlcissung, die Be völkerung de- Landes vom Eintreffen der Kaiserin zu benachrichtigen, da bestimmte Weisungen ergangen waren. Deputationen beim Empfange nicht zuzulassen. Der polnische Adel dagegen war durch zahlreiche Telegramme aus Berlin ansgeiordert worden, beim Eintreffen der Kaiserin aui dem Bahnhvse gegenwärtig zu sein. Als er dahin beschieden, daß seine Belheiliguiig beim Empsange qc mäß den erhaltenen Bestimmungen nichi staitfinben könne, erwirkte er sich durch telegraphische Verhandlungen mit Berlin dazu die Erlaubniß. Wenn man weiß, wie geflissentlich von den Polen bisher alle Ereignisse, die das königliche HauS be rührten, ignorirt worden sind, dann giebt das jetzige Hervordrängen derselben zu denken. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt zur Sache: Die Danien der polnische» Aristokratie haben die Reise Ihrer Majestät der Kaiserin nach Posen in einer Weise sructificirt. welche, wie die Auslassungen der gesammlen nationale» Presse er- ,,eb'i>, im ganzen Lande Unwille» erreg« Hai. Ihre Mai stät empfing »i Posen eine Deputation von Damm unter der Führung der Gräfin Honorina Kwiiecka. Die Gräfin, obwohl der deutschen Sprache völlig mächtig, richtete an die Kaiserin eine französische An spräche, IN welcher — und auch dies ist charakleristiich — nicht von Prenßninen, sondern nur von de» PolonaiseS die Rede ist. Eine solche Demonstratio» verdient, zumal unler den Um stände». unter denen sie in Scene gesetzt worden ist, in der That die schärfste Verurtheilung. * Sc. kaiserl und königl. Hoheit der Kronprin Wilhelm hat dem Oberpräsidentcn StaalSmiiiister Vr Achenbach die Summe von kOOOO ^ für die lieber- schwemm ten zustellei, lasten Diese reiche Gabe ist am Freitag dem Berliner HilsScomitü zugegangen. * Tie Mitlhcilunq der Verleihung de» Schwarzen Adler-OrdenS an de» Präsidenten deS ReicbSgcnchlS vr. von Sinison war von einem Telegramm deö Kaisers begleitet, in welchem gesagt wurde, das Wirken Simson'S sei mit dem Werden der deutschen Einheit so eng verknüpft, daß der Kaiser das Bedürsniß gefühlt habe, dem selben ein äußeres Zeichen seiner Anerkennung zu gebe». * Die preußische Regierung beabsichtigt, eine ein gehende Ermittelung über die Ursachen der lieber- schwemm ungen eintreken zu lasten und dann energisch diejenigen Maßregeln zu ergreifen, welche zur Abwehr von UederscdwemntttngS-Schäden erforderlich sind. Die ebenso schwierige als wichtige Materie wird von wirthschastlichen ,urist>sche» und administrative» GesichlSpuncten au» einer Prüfung unterzogen werden. Wie wir hören, liegen der StaatSregierunq bereit- zahlreiche Vorschläge zur Verbülung von Hochwasserschaden vor Wir erwähnen davon die fol genden Errichtung einer ReichSbehorde, welcher die Pflege der Gasterwirthschast und das gcsammle Flußwcscn übertragen werden; Herstellung eines organischen Zusainmcukange» unter den verschiedenen Behörden Preußen», welchen die Aussicht »der die Waflerverdältniffe innerhalb dcr Provinz zustedt, zur Wahrung der Gesammttnteresten; Erweiterung de« Gesetz«- vom 1. April 187« über die Wastergenostenschaften und zwar insbesondere durch Verstärkung deS BertrittSzwang». durch Ausdehnung der Zwecke und durch Schaffung der rechtlichen Möglichkeit sllr den Staat. Flußregulirunge», die durch da» LandcSintereste geboten werden, zwangsweise durchführen zu können; Wiederaussorstung der kahlen Hvhenzüge, nainenllich in, Qurllengebicle der Flüsse; Erhaltung und Anlage von Fang- und Sickergräben, Sainmelbecken, Teichen und Seen und horizontale Führung der SchonnngSfurchen; tbnulichstc Zurückhaltung deS WafferS in den Gebirgen behufs Ver meidung de» schädlich raschen Abflüsse-; Fluß- uud Bach regulirungen, sowie Deichcorrectionen, bei welchen nicht nur die Interessen der Schifffahrt, sondern auch diejenigen der LandeScullur und die VorflutlniiigSverhältnisse de» gesammlen RiederschlagSgrbirtes der Flüsse zu berücksichtigen sind; die Erhaltung de- erforderliche» AbslußprvsilS bei Anlage von Elnrichlunge»; Regelung der Rechtsverhältnisse, betreffend die Anlage unv nölhigensalis die Beseitigung von Gebäuden im ungeschützlen UebelslulhunaSgebiete dcr Gewässer; Errichtung einer genügend großen Anzahl von gleichheillich geleilelen Stationen zur Beobachtung der Negenhöhen und eventuell der VerdunstungS. unv Vetsickeruugöhöheu. der Grundwasser- iändc, Temperaturen re.; Einrichlnng eine» sest geregelten Nachrichtendienstes über einlrctcude Wetterkatastrcphen i» jeden, Fliißthal. * Der Berliner Hosprcdiqer Herr Stöcker giebt in Süd deutschland Gastrolle». Die „Allgemeine Zeitung" meldet; Stuttgart, 12. Avril. Hente Abend sprach hier Hospredigcr Stöcker ans Berlin über die kirchliche und sociale Noth in den großen Städten, wobei Berlin besondere Berücksichtigung fand Die sociale Nolh entstehe aus der übermäßige» Zuwanderung, der frühe» Verheirathung, dem Mangel eincS Familienlebens, dem geringen Loh»; der kirchliche Nothstand sei die Folge des Mangels an Ge'si- lichen. Die Stadtmissionen Helten durch Evangelisation des Volkes, die Kraft der Liebe werde die Räthsel der Noth lösen. Rauschender Beisall folgte der stiebe, nachdem die a»S 3000 Personen bestehende Versammlung dem Redner lautlos zuqehöct hatte. ^ Stuttgart, 12. April. Ter Vortrag Stöcker'S füllte heule Abend die Licderhalle dis aus den letzten Platz. Auch Herzogin Vera, Mitglieder der Hofgesellschaft »nd viele evangelische Geistliche auS dem ganzen Lande waren anwesend. D e Aussüdrungen des Redners zeugten von großer Mäßig»»,. Die vielbeiprochenc Waldersee-Versammlung streifend, gah dcr Redner seiner Freude darüber Ausdruck, daß auch die hohe» Kreise begonnen habe», sich des Volkes anznnehme». * * Die holländische Miliisterkrisis ist noch keinen Schrill Weiler gekommen. Baron Mackey hak die Neubildung LeS EabinetS übernommen, scheint aber aus Schwierigkeiten u stoßen, da, wie verlautet, zwischen den Orthodoxen und den Katholiken ein Emverständmß nicht zu erzielen ist. Dcr König soll gegenwärtig wieder recht leidend sein. * Da- Verfahren, welches gegen de» Urheber der Baseler Schmähschrift »ach Maßgabe des i» der Schweiz geltenden Rechts staltsindct. ist ein sehr eigen- lbümlichev und findet schwerlich in eine»! andern Staate sein Gegenstück. Die Verbrcilung dcr Schmälischrist fällt, weil sie geeignet ist. die Beziehungen der Eidgenossenschaft zu einem befreundeten Staate zu stören, unler die strafbaren Handlungen gegen daS Völkerrecht, welche in erster und letzter Instanz vor dem BundeSgericht abgeurtheilt werde», jedoch nicht den, Bundes gericht als solchem, sondern der auö drei seiner Mitglieder bestehenden Eriminalkanimer unler Zuziehung einer Anzahl von Geschworenen, die nach einem eigenthümlichen Verfahren gewählt werden. Die Obliegenheiten deS öffentlichen Anklägers bei diesem BundeSschwurgerichke versieht eine von Fall zu Fall von dem BundcSratbe damit betraute P.'isönlichkcik, die Vornntersnchung jührl ein Untersuchungsrichter, welche» das BnndeSgericht für einen Zeitraum von sechs Jahren wählt. Ueber die Eröffnung deS Hauptverfahrens beschließt die auS drei Mitgliedern deö BundeSgerichlS bestehende Anklag-ttammer, welche auch die übrigen der RalhS- oder Bcschlußkanimer nach den Straf- proccßordnungen übertragenen Verrichtungen wabrznnehmen bat. Seinem ganze» Wesen »nd seiner Zusammensetzung nach isi somit daS Bundesjchwnrgerlchl ein Gericht-bos. bei kessen Entscheidungen politische Momenke eine gewisse, nicht allzu nnerbebliche Nolle spielen, was bei der Bcurlbeilung seiner Erkenntnisse nicht außer Acht zu lassen ist. Die Besetzung diese- SkaalSgcrichtShoieS — wenn dieser AnSdrnck an? die Einrichlungcn eine» republikanische» Staalenbundes überhaupt angewandt werde» darf — mik Laien ist übrigens nickt- Besonderes, da auch sür die Mitglieder des BundeSgerichlS, mit Ausnahme deö Präsidenten und seines Stellvertreters, die Befähigung zui» Richtcraint keine nolhwcndige Voraus setzung der Anstellung bildet. Der Uinsang der Tliäligkeit kcS BundeSschwitrgenchls ist nicht groß, so baß die vor ihm ver handelten Sachen von vornherein die häusig durchaus grund. lose Vcnnuthung der besonderen Wichligteil für sich habe» * In Frankreich wird das Ergebnis; der am Sonntag statlfindcnden Wahl im Departement d» Nord mik großer Spannung erwartet. Am Mittwoch wurden die Depulirlen welche sür Boulangcr'S Wahl i», Departement um »'erzieh-. „ und wirken, i» FreSnel und Cond« von den Gegnern ver hindert, Wablerveisaniinlungk» zu Stanke z» bringen. T'e Nachricht deS „Soir", es sei in. Plane, daß „ach Boiilanget'S Wahl im Nord sämnilliche boulangistischc Depuliricn ihre Entlassung nehmen würden, um Boulanger >»» ihren Wahl kreise» wählen zu lassen, ist falsch, dagegen soll Boulangcr'S Plan dabin gehen, bei den nächste» allgemeinen Wahlen sich in möglichst vielen Departements wählen zu lassen und eine Kammer zu Stande zu dringen, in der seine Anhänger die Mehrheit bilden. * Da» spanische Eabiuet hat mit dem Siege, den cS kürzlich in der Deputirlcnkammer über die Republikaner erfocht, seine Stellung wieder für längere Zeit gesichert I» der Mehrheit von >51 gegen »ur 28 Stimme» stecken sämmtliche Elemente, welche cmsehe», daß c» sür Spanien eine Lebensfrage ist. die bestehende» Verhältnisse zu erkalten, zu fördern unv gegen schroffe Umwälzungen zu vertheidigen und die deshalb einer politischen Amnestie nicht beipflichten konnten, weil die Gewährung einer solchen unler den ob, waltenden Verhältnissen zu unliebsamen Eonsegucnzen führen müßle. Der Vorschlag der Begnadigung der politischen Verbrecher war von dem Republikaner Mnro cingebracht worden. Er bezweckte einen dircclc» Einarisf in die Rechte dcr Krone, an deren Stelle er die Volkssouverainclät setzen würbe, und war deshalb schon dcr Form nach sllr die Monarchisten unannehmbar; andererseilS aber bat sich daS Zorrillistische ,PaiS" offen gegen die Amnestie ausgesprochen weil die politische» Flüchtlinge recht gehandelt ballen unv daher der Gnade nicht bedürften. Hiernach konnte an dem Entschluß einer ,cdes politisch zurechnungsfähigen Depulirlen schon nn Vorhinein ein Zweifel füglich nicht bestehen. Denselben sind ferner die Rechnungen bet AtmoseuamteS ans daß Jahr 1886, welche nach erfolgter Prüfung genehmigt werden, vor- ziilkflen. Wcit-r genehmigt mau die Rechnung der Wenbler'fchea Stiftung ans das Jahr 1887, wovon dem Direktorium derselben Mittheilung zu machen ist. Für den Anschluß de« Krankenhauses zu St. Jacob an L>e Stadlsernsprecheinrichtunq. sowie die Herstellung und miethwcise Ilederlasjung einer Verbindung zum Fernsprechbelricd zwischen der Sianimaiislall des Krankenhauses und der Filiale in der Hosp-lal- skraße 3 bewilligt man vorbehältlich der Zustimmung dcr Stadl- vcrordneten die von der kaiserliche» Oberpostdirection gesorderle IahreSvergülung von je 112 SO -H. ES wird ferner beschlossen, für die beiden städtische» Einkommen» teucneemine zusammen 11 Einheitssätze, mit 6 sür den ersten, mit sür den zweiten Termin, za erheben, wozu die Zustimmung der Stadtverordneten ciuzuholcn ist. Nach Ablehnung einer aiiderweitea kaus-offert« aus einen Bau- platz an der Kantstraße und Erledigung eines Bauconcelsioiis- geinches w rde» di- Abschlüsse de- SiammverinügcnS aus die Jad" 1884, 1885 und 1886, iowie die Inventur vom 1. Januar 1886 penchniigt, wobei noch beschlossen wird, die von der isladlcasse zu Tilgung der Stadlanleihen jährlich zu zahlenden Beträge zur Ab- lchrcibinig dcr belrefscndc» StaiiimveriiiögenSiverlhe, und zwar im Verhällniß der Hohe der Herstellungskosten eines jeden einzelne» ObjecleS zu», Auleihebetrage, zu verwenden und die sür derarlige Abschreibungen nicht veiwendelen Tilgungsbeträge einem Reserve- Abschreibungscoiito zuzusührcn. Es ist hierüber mit den Stadt verordnete» zu communicire». Ma» bewilligt ferner sür GaSrohrneu- bez. Umlegungen uud Verbesserung der Beleuchtung: 1) in der Promenade läugs deS Fleischer- und deS SchulplatzeS 6400 .sr. 2) in der Brüdrrstraße zwischen Nürnberger und Thalstraße 6200 ./I 3) in dcr Sophieustraße 3700 >1, 4> in der Allenburger Straße zwischen Kanlstraße uud Straße ck 42 RX) 5) in der Steinstroße zwischen der Bayerischen und dcr Alten burger Straße «750 .6, 6) in Straße IV zwischen Körner- und LüSniger Straße 5750 >4, 7) in der LSsnigcr Straße zwischen Körner- und Arndlstraße 5050 8) ans dem Markte 4100 .B. 1. 2. 7 und 8 n conto ErncuerungrsondS. zu 3 bis mit 6 conto Stammanlage und zwar, soweit Areal von Privaten i» Frage koinntt, gegen Gewährung vo» 5 Procci» Zmse» der Her- stkllungskosten bis zur regulaliomäßigen Bebauung des betreffenden Slroßentractes. Auch hierzu ist die Zustimmung der Stadtverordneten einznholea. Vom r. April 1888. D:e Sladlvervrdneten baben der Vorlage wegen Neststellung der Sirahenfluchtlinie vor dem Boimanv'iche» Grundstücke an dcr Ecke der Äebergojse und der Friedrichstraße und Entschädigung sür an die Sladlgemei'ide abzutretende» Areal zugestimmt. Ferner baben dicieibea zur Eiuiüdruag der Wasserleitung in die Kaiser-Wilbelm-Straße ans der Strecke von dcr Siroße.1 bis zur Kaiserin-Aiigusta-St oße mit einem Auswande von 5444 Zu stimmung eriheilt, hieran jedoch die Bedingung gelnupi«. daß die Adjacenle» sich verpflichten, den im Kostcnansäilage ipecisicirlcn Be- trag mit jährlich ö Procent bis zur rcgulatwiiiäßige» Bebauung zu verzinse». Man erklärt sich hiermit einverstanden und ist hieraus, sänne ans die crstgedachte Sache nunmehr das Ersorderliche aus- zusnhren. Die Errichtung eines Nebengebäudes sür die Naunhoser Wasser, werke mit einem Auswande vo» 16 800 ist von den Stadt verordneten abgelchnt worden. Man verweist die Sache an die Deputation. Nich Genehmigung der von der Sektion beschlossenen Vergebung der Erd- und Maurerarbeiten sür daS Wassernatiousgebäude, das Tborwärlerbäuschen und daS Klärgrubenqcbaude auf dem Schlachl- hose folgt die Vergebung dcr Zimmerarbeiten sür dieselbe» Gebäude. Es wird ferner beichlofien, 22 entbehrliche Mcßbudeu zu ver äußern „nd hierzu die Z.niii»,innig der Siabtocrordnelen ciiiznholen. Weiler wird über die Vergebung der Zinse» des RalhZwiüwen- fiScnS Beichlnß gesoßt. Dcr von der StisinnqSdevutation vorg legt: Haushallplan der Stiftung eines MenlchenfreundeS wird genehnngt, ebenso tritt man de» Anträge» der D'vutatioii bezüglich der Verwendung des am Schlosse des vorigen IabreS verbliebene» Bestandes bei. E? gelangt daraus eine Verordnung des königlichen Ministeriums des Innern auf den demselben vorgelegten vleneii Nachtrag zur Spareaiienordminq vom 24 Inni 187?, die Einjührung von Spar marken und Sparkarten betreffend, zum Vortrag. Wegen der un geordnete» Aendernng der sür die Ansbewolitung de: cntwerihelen Sparniarkcn seiiqeseytrn Frist, wobei man Beruhigung saßt, ist mit den Startverordnete» anderweit zu cominuliicireii. Nachdem mit Zustimmung der Stadtverordneten die Errichtung zweier »euer Classen für die Realschule beschlossen worden ist. wird die Gründung ziveicr »euer ständiger Lehrerstelle» nut 3600 bez 2250 /Z G halt beschlossen, wozu die Zustimmung der Stadtverord nete» ein;nholca ist. Man macht sich hierbei üocr die Besetzung der in Frage kommenden Stellen ichlüisiq. gebt daraus zur Besetzung einer zur Erledigung gelangte» Oberlehrcrstelle a» der höheren Schule für Mädchen über, worüber ebenfalls mit den Stadtverordneten zu coinmuuicirea ist, und besetzt weiter HiliSlehrerstellea a» der Thomas schule. Mit der von Herrn vr. Föpvl vorgeschlaqenen und Herrn Hof rath Or. Nieper befürworteten Einrichtung eines CuisaS sür Ele mente der Differentialrechnung a» der Gewerbeschule erklärt man sich einverstandrn. Noch wird nach dem Autraqe deS gemischten SchulauSschusseS die Verschiebung des Baues der Vlll. Bürgerschule auf ein Jahr und andcnoeite Ausschreibung der Arbeite» für Anfang nächsten Jahres beschlossen. stören, so dürfte sich »«hl bald rftie starke Band für Sicherheit »u innere Ordnung erheben. Pondoland ist er» sehr schöne» und »ehmbtt Land, mit prachtvoller G birgSlormotion, großen Wälder, u»d »ule, incht unbedeutenden Flüssen, die zur Fruchtbarkeit de» Bodens eis beitragen. Die Mündungen de» Umzimonbu — Sauet Joh, — und Port Grovenor sind Natnrhäsen." So weil AugustuS Eniwald. dessen letzter Berich» au« deaistnl» lande vcr Jahresfrist, welchen wir ebenfalls im „Leipziger Taget««" veröffeutlichlen, den Absturz seines Gepäckwagen« über eine JelSumü jlnldi-rte. und die Fortsetzung der Re se ins Innere ,n Frage stellt,. Zwei Briese, die, wie seine letzte Zuschrift besag«. August»« Eiawnld >m Lause des vorige» Jahres an u»S nach Leipzig sendete, sind wahrscheinlich verloren gegangen, wenigstens nicht i» unsere Händt gclaogt. 0. N»r v erwischtes. --- In Stettin wird nächster Tage eine interefsLnIr Ge richtsverhandlung stattfinden. ES handelt sich um die Anklage gegen die dortigen veutschfreisinnigen Partei führer. bei ten letzten NeichStagSwahlen die Unterstützung der Socialdemokraten um 3000 .6 erkauft zu habe». Ma» darf aus da» Ergcbniß dieses PrvcesseS gespannt sein. ---- München, 13. April. Man erwartet hier die Durch reise der Königin von England in ven nächsten Tagen. — London, 11. April. Im Hauptquartier der Heilsarmee wurde gestern mit großem mililairischen Prunk die Hochzeit der zweiten Tochter „General" Boolhs mit einem hohen indische» „Ossicier" der Armee gefeiert. Der Bräutigam, der früher eine angesehene Anstellung an der englischen Regierung in Indien bekleidete, beim Eintritt in die Heilsarmee aber alle weltlichen Ekreu und Güter zurück ließ. erschien in bniilen. indischen Gewändern, mit hohem Turban und nackten Füße». Zur Feier de- Tage- war ein indische- ArweecorpS zugegen, dessen ohrenzerreißende sogen. Musik mehr Aussehen als Beisall erregte. Der Anführer dieses EorpS, ein schlanker kleiner Parsec-Inder mit langen schwarzen Locke», revete in seiner Muttersprache die 5000 HochzeitSgäste an. AnS seinen, von leidenschaftlichen Geberdcn begleiteten lauten Worten, die Satz sür Satz von einem anderen Indier gleich i„S Englische übersetzt wurden, ergab eS sich, daß der dunkle „Major", bevor ihn die Heilsarmee gefangen genommen, der Anführer einer fünfzig Mann starken Räuberbande in einem indische» Dorfe gewesen war. Mitglieder der Armee auS allen Welttheilen waren zugegen; neben dem qezvpfte» Chinesen saß der südafrikanische Neger, und Hand in Hand mit der belitellen Engländerin sang die dunkle Ita lienerin die KriegSlicder der Armee. Die durch ihre Propa. ganba in Frankreich und der Schweiz bekannte hübsche Mare- chale. die älteste Tochter deS Generals, und Commission« Raillon, der kürzlich in Berlin die Festung der Feinde der Armee z» ersteigen vcrsuchlc. waren um ven General und seine Familie versammelt, und überall, nicht allein im Saale, son dern auf allen Straßen de- Stadtviertel», sab man die blaue Uniform der männlichen und weiblichen Osficiere, letztere meistens zur Frier deS Tages mit einer breiten Schärpe ge schmückt. aus der in rothen Buchstaben da- Wort .Halleluja!,' cingesiickt war. Die Feier dauerte von 10 Uhr Morgen» bis spät Abends unausgesetzt fort. DaS neuverheirathcle Paar beliebt sich in Kurzem nach Indien, um dort den Krieg weiter in Feindesland zu tragen. Aus Südafrika. Auszug ««s »en, Vrat«la»e über Pie Plktiarsitlnng he» Rattze« vom 4. April Li« Stadtverordneten haben der Ralbsvorlaqe. betreffend die Herstellung der Fußwege in de» die IX BezirkSiebuie begrenzenden Straßen, insoweit es sick, »m die Fußwege a» der Sedan-, Eisäffer und Wettiner Straße handelt, zuqestimmt, die Herstellung des Fuß wege» an der alte» Elster aber abgelcbnt. Soweit Zustimmung vorlieqt, ist die Sache ouSzusühien, gegen die Ablehnung beschließt man za remonftriren. Herr Pcos^sar Or. Rull. Santor der Thomana, hat zwei voa seinem im Jahre l7«6 verstorbenen Großvater, Herrn F. W. Rast, Musikdirektor des Fürsten von Anhalt T-ffau. componirte Llavier« Sonate» dem Rath- überreich,. Es »1 hierfür z» danken, die Werke solle» ter mnsikalischen Abtbeilunq der Eladtbibliothek über- Wielen werde» Voa der Deputation sür Leihhaus und Sparcaffe ist et, Ae- ichättSbericht aus bas Iabr 1887 vargeleq» worden, welcher den Stadtverordnete, mitgetbeiki werden fall *) Ei,gegangen bei dar Rrdattta» am 10. Ipril ' Dieser Tage brachte das „Leipziger Tageblatt" einen Brief auS Johannesburg — Transvaal — von Ende Februar, worin auch des Parg-ben- der Dcittichen im Panda lande gedacht und dabei gesagt iviirde: „Ob H rr Nagel noch daselbst weile, sei unbekannt, dagegen solle Herr Einwald sich noch :m Pondolande befinden, cs gelange ihm jedoch nicht. daS Znlraucn der Häuptlinge zu gewinnen. Ilmquikela. der Obcrüänvllnig, sei vor mehr. >ci> Monaten gestorben, w c ma» sage am nelirium tremens Ob sein Sohn S'gcaw fein Nachfolger werde, lei noch nicht entschieden Derselbe wäre zwar beliebt, aber mit den caderea Häuptl ngcn nicht einig." — Dem föiinci, >v:r hinzusiigcn, baß uns soeben cm Brief genannten Herrn Einioald's ziigcgaugcn ist, der, am 20, Februar 1888 sn P. O, Palmerion nn Pondolande geschrieben, der erwähnten Verhältnisse in nachstehender Darstellung gedenkt. EimvalL schreibt: „Leit Anfang dieies Jahres bin ich mit „dem Mnnsier Ilmhlar gaso an dem großen Platze", um in kleinere» Versammlungen zu beratden, welcher von den dreizehn Löbne» des verstorbenen Königs der geeignetste sei, zu regiere» Wäre die große Frau Mahei, — Königin — nicht kinderlos, io !i ß sich die Angelegenheit ohne Schwierigkeit ordnen, da der älteste Soll» der Nachfolger deS verstorbenen Königs ist. Die Namen dieser Söhne sind Masipnla, Unidibaniso, Sigcaw, Eham, tlindlanga, Bl», 'Zoitiv, Ilmlamba, tlpelshu, Nisana, Tu»oa, Mangamela und Tomano. Sonntag am 13. Februar war die erste große Versammlung: <S stellten sich ungefähr lSOO PondoS ein, sämmllich zu Pscrbc. Mavonluka begrüßte die Anwesenden und hob hervor, daß das Volk zu enlicheiden hätte, wer von den dreizehn Söhnen deS ver storbenen Königs der neue Beherrscher drs Pondolande» sei» sollte. >Es wurden viele Reden gehalten und als die Dunkelheit einbrach, 'hatte noch immer Niemand den Miitd, einen Namen zu neunen. Montag de» 14. Februar fanden sich zwei Vertreter, Magoli und M inino. von dem Häuptling Ugoliso ans dem westlichen Pondo- lande ein und die Beralhang wurde »n Freien bei glühender Sonnenhitze sortgejetzi bis zur Dämmerung, ohne eia Rejuitat j» erzielen. Da wurde im engern Kreise beschlossen, daß der älteste Poado, Udolo mit Namen, sagen soll-, baß Sigcaw der neue Herrscher sei. D>eS gelchah. Ohne jegliche W derrede oder Z». stunnning führte Monnntu uud Umblangaso den neuen König in daS große Haus Ouankani. Ein surchlbarc« Gewitter zerstreute die Versammlung noch ollen Richtungen und am anderen Tage nahm der sogenannte große Platz wieder seine st'lle Ruhe an, da keine Feftlchkeiteu ftailsnnden. Sigcaw, der neue König aber, wurde alsbald krank, das heißt be- trnaleu. Die Aerzte — Nyaugas — saßen gleich beisan.mr» »nd derselben, «er der Zauberer — Umtakaii —, der die» verschuldet, sein könnte. Run muß ielbstvirsiäablich Etlichen das Vieh weg genommen werde», wobei gewöhnlich ein paar Häuptlinge um« Leben kommen. Ob jetzt im Pondolande Arteden uud Gerechtigkeit walle-i wird, r»h» ,n der Frage der Zukunft. Sollten inzwischen die PondoS ,icht „stzSrrn. da» Eigent-nm laechrr Latte »n stehlen ober ,a zer» Literatur. Tausend und abertausend Stimme» verkündigen be» Ruhm des dahiugegangenea ersten Kaisers im neuen deutschen Reiche; wie all- Tageszeitungen wochenlang den weitaus größten Theil ihrer Spalten leinent Gedächtnis! widmeten, so wird er ohne Frage auch sernerh n durch zahlreiche Schriften und Bücher gefeiert werden. Welche Ver dienste sie sich aber auch um seine Charakteristik uud um die Gr- Ichichlschrcibung der großen Zeit, der er seine» unvergängliche Slcnivcl ausgedrückr, erwerben möge» —, kein ihn und sein Lebm und Wirken behandelndes Werk wird sich rühmen dürft», in ähnlich : Weise seine eigensten Anschauungen zum Ausdruck Mt bringe», n allem Weienllichen ein Ausfluß seiner innersten Gesinnungen und ioniit geradezu ein unmitielbareS geistiges Berinäckstniß des großen Kaisers an sein Volk und die ganze gebildete Welt zu sein, wie da- soeben in neue:, biö zum Tage seiner Beisetzung sortgesührter Aus- gäbe erschienene Buch: „Eiiioitditciltlzig Jahre t» Vlanbc. Kamps »nI» Sieg, ei» Menschen- nn» HeHtenbilV unseres itiivcrges;lichcit Kaisers Wilhelm von OSkar Meding, als Erinnerungsgabe sür daS deutsche Volk herau-gegebeu vo: Carl Hallbcrgcr. Preis geheftet 2,50 in feinstem Original- Einband 3,50 (Stuttgart, Dcutiche Verlags-Anstalt.) Als dieses Buch in Gestalt einer literariichen Festgabe für den suni. »ittachlziqstea Geburtstag des allgelieblen Kaisers zum ersten Mal er- ich«-,,» iollle, gestaltete Kaiser Wilhelm iür diesen Zweck nicht nur di: Nachbildung der interessantesten Stück.- jener Aquarelleasammlinig, äs- rr zur Erinnerung an die dcnkwürdiqst n Momente seines Lel ms sür sich selbst hatte ausertigea lassen und deren Hauplblätter inni zugleich den künstlerischen Schmuck dielcS BucheS bilden, sondern er übte auch aus die Gestaltung de-Textes den unmittelbarsten Eiriluß ans. Er sah da« ihm abschnittweise vorgelegte Manulcrivt Z ile kür Zeile Lurch, veränderte, schied a«S, schaltete ein. führte dort Ra-.idoemcrlungen bedeutsame Richtigstellungen und Neugestaltungen herbei und bildete so baS ganze Werk in solch eingreifender W-ise durch, daß eS schließlich — ganz aus seine Angaben gestützt nun in seiner cndgilligen Fassung voa ihm bestätigt — als sein eigen >e- GeisteSkind erschien. Mit dem strengen Sinn sür lautere Wahrheit und erschopieiide Gründlichkeit, dcr sein ganzes Leben aaszeich.icte und allen seine» Handlungen ein historisch denkwürdiges Seprage gab, wallte er auch, daß vieles Buch, dem er seine unschätzl^rc Mitwirkung in hochsinniger Weise zu Theil werden ließ, in allen leinen Angaben durchaus correct und zuverlässig sei. So ge langt in dieser Darstellung namcnilich auch sein innerster Dritten und Fühlen bei den historisch bedeutsamen Wendungen sennS Leben«, als seinen persönlichen Mittheiluageo entflossen, zum un mittelbarsten aulhcntischen Ausdruck. Durch oll da« gewinnt dicieS einzig m seiner Art dastehende Buch den vollen Wcclh einer Seldsl- biograpbie. Dabei treten auch hier überall wie in dem Leben Sc» edlen Monarchen die seltene Demuth und Bescheidenheit hervor, die ft», Charakterbild zu einem so überaus liebenswürdigen macben. D e treue Pstichleriüllung, an die er die ganze Kraft seiner langen. Ihalei,reichen Lebens gesetzt, ist das einzige Verdienst, das er sür sich in Anspruch mm,nt, ein Verdienst, da« auch der erbittertste seiner Feinde ihm bestreiten zu wollen nie versuchen könnte, daS vielmehr selbst vo» seinen grimmigsten Widersachern jeder Zeit mit nicht ge- rinqerer Bewunderung anerkannt worden ist als vo» seinen glühendsten B rehrer». In allem übrige» giebt er Gott allein die Ehre unb stellt sich selbst nur als bescheidenes Werkzeug der Vorsehung dar Bon solchem Geiste ersiillt, gewinnt daS schon vorder von Tausenden hochgeschätzte Buch jetzt nach dem Tode seine« gekrönten Helden und MiwerlasserS ein unendl ch höheres Interesse, da« sich in ung'- Ichwächter Kraft behaupten und erhalten wird bis in unabiehdarr Zeit. Als mellgeschichilichcS Ouclleniverk wird es nach Jahrhunderten noch denselben hohen Rang einnehmeu wie heute, — in jeher Be deutung deS Wortes eia echte« Kaiserbuch, daS in keiner deutschen Familie fehlen sollte — Iwporttrts SitVLllL-vlKLi-rsll »an I .'»K bis l .'»vK .«> vw»»«»v «»vtn, Petrrsftrafte Rr. 17. Ei»>1-Zn,t»«riir » »»vLlItl-llt V»»L ,n L-ipiig, Reichsstr. lO. «ege. 187? I'«tenkl»iii^ai> Besteht seit 1878. » Lernst, paer^stmnn», Reich« straff^ 4.^ Ing. Ott« 8nrst, Rathari»e«str. 21, l Kerilsprcchstrste «82. LIIlGtdVIvIt«»', """LUT""' LwU r»UK»N«r, ftrt,gi I« RrupttiFer -trabe 14. isrftcs Leipziger Housabvutzgeichäft mit Leiterqeni,: ^»»aaa—^»nschrritzrn. ttnbenwaftn. Vau-, Mtdel». Meinl- «IN» Blechlntktrrn empfiehl-- Mldslw Irwi««, Httiitlr. u.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht