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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-17
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1888
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rvv mäßigen vewei« b«2rst»d«t Wide, wäre», erscheint er ^ch» «, erwünscht, sonder» au« mehrlache» Gründe» geböte», daß di« Sacde durch Wahlen feftgestellt «nd dadurch einem Gebiet« entzöge» Wied, aus welchem eine verdächtigend« Reklame »och immer Wurzel söffe» kannte. Die jährlichen Nechnungö-Abschlüffe der denttchea Hagel- Versichkruags-Actieu-Gkselllchaltea geben darüber vollständige Auö- tun st. wie viel diese Gesellschaften seit ihrem Bestehen: ») na Zinsen und Eapftal-Erträgniffeu eingenomme», d) a» Dividende» reit». Zinsen au d e Actionaire ouSgejahlt habe». Es leuchtet sofort ei», dag diese beiden Factore», mit Hinweqlassnnq aller sonstigen Posten an Einnahmen und Ausgaben, ein klares, avonlaslbarr« Resultat für unseren Zweck lleser» müssen. Die Artioaaire baden norhweadig o» den eingenommenen Prämirageldern nicht» verdient, wen» die verein nahmten Zinse» »»d Lapital-Erträgaiffe mehr betragen habe», al» die an die Äctioaaire ousgezahlien Zinse» and Dividenden, «der die Actionaire habe» andernfalls nur so viel an dem Geschält der Ver sicherung, d. h. a» den eingenommene» Prämien verdirat, wie die Ausgaben an Zinse» und Dividenden siir die Actionaire, die Ein- nahmen an Zinsen und Cavftal-Erträgiiisscn übersteigen. Es ist vn< null g-lungen, von süns Aktien Gesellschaften die Rechnungs-Abschlüsse sür die gan»e Dauer ihres Bestehe»» zu beschaffe», worau» sich solgenScS Resultat ergiebt: 1) Eianahme» au Topitalzinsen» Agio »c. 12106 970 »>, 2) Ausgaben aa Zinse» oder Dividenden an di« Actionaire 11 528749 >l. mithin empfingen die Actionaire 578 221 ^ weniger, als wo» die Tapitalien aa Zinke» rc. «iugedracht haben. H eraus ergi-bt sich also unzweiselhas», daß die Hagel-BersicherungS- Actie».Gesellschaften an den eingenommenen Prämien bisher im Durch chuiit nicht nur «ich!» verdient, sondern von ihren sonstigen Einnalmen aus Tapitalien zur Bestreitung der Schäden and Kosten noch zugclegt haben. Allerding» umfaßt die Summe ail 1 auch die ZmScrti<ig»ifle voa zeitweilig erübrigten Prämieageldern. Diese gebulrrn ober anstrkiiig den Gesellschaften. Wenn ma» berück sichtigt, Last die Aciien^Scsellschasteo die festgesetzten Entschädigung». Summen zur Auszahlung bringe», bevor ein aennenSwerther Tdeil der Prämiengelder eingezahlt wordea ist, und daß sie dadurch nicht unerhebliche ZiaSverlufte erleiden, so gelangt man leicht zu der Ueberzeuganq, daß die Zinken voa zeitweilig erübrigte» Prämien, abzüglich der ihnen gegenü «erstehenden hier erwähnte» Verluste, irger.d eine Bedeutung, die hier in Berücksichtigung za ziebeu wäre, gar nicht haben könne». Allerdings besitze» die Aciien-Gejellschaslen gegenwär ig Reserven im Gcsammlbelrage von 2 242 528 H Diese können ober als eia bleibender Gewinn nicht angesehen werden; sie diene» vielmehr, wie das Grundcapital. zu größerer Sicherheit aller Bctheiligteo and haben für d e Versicherten vor-ugsweffe den großen Nutze» der Prämirnstabilstät. Die Reserven werden theiliveise oder gang ie nach dem GeschäitSavSsall verwendet, damit die Versicherten nichi durch Belastung mit bohen Prämie» vor- Unglücksschläaen be rührt werden; eS ergabt sich daran- die Notlnv.nd gkcit der Wieder au amiiiliing von selbst. Die Aciien-Gelellschasiea verzeichnet n z. B. ili den Jahren 1880 und 1884 Verluste m der beoeutenden Höbe von 9 468 548 >li. welche in der Hauptsache durch die im Lause der Jahre anqesammelten Reserven gedeckt werden konnten, io d s; L.e Versicherten duich diese großen Verluste in keiner Weile berühit wurde». Wer diese Auffassung nicht gelten lassen, vielmehr d e inoni man vorhandenen Reiervebestä'.de als Gewinn anerkannt wiss n wollte, würde von der gegenwärtigen Reservesiimme von 2 i' iü 528 Vll den ualerschießenden Fehlbetrag voa 578 221 ^l ab- zuzi hcn haben und dann einen Ueberschuß von 1 664 307 er hall n, Dieser Gewinn würde aus das einq-zahlte Capital obiger Geicllsebalten, mit der Zahl der Jahre milltiulicirt, für welche e» tkälig gewesen — (der Sunime von l63 406 0l>0 >i) eine Dividende von dinchschiiittlich 1,02 Procent ergrbcv. Das wäre dann das ganz: G'winneesultat -li.schließlich dcr Reserven im gegenwärtigen AugiNtzl ck: ES würde uns zur besoudcri» Grr.ugtbNimg gereichen, weiin d.cse Darlegung dazu beitragen würde, die immer wieder auS- g'strcu cn irrigen Behauptungen über die uugerechtsertigte» Gc>oinnc der Aktie«-Gesellschaften ein sür olle Mal zu widerlegen resp. in das ihne» gebührende richtige Licht zu setz-a. Wir g-hrn davon an», daß nur die Wahrheit in solchen Dingen den Belhe kiglea von Nutzen sei» kann und daß ei» großer Bortheil kür die Landwirthe darin besteht, daß man ihnen di« Grundlagen zu einem s lbstständiqer: Nrth tl nicht vorenthält. A»S dicsea Gründen hoff'» wir a»ch, dnß diese landwiribschasilichca Blätter und Zeit- sel r.stca uuier Benutzung der vorstehenden Darlegung daS Ihrige zu der hier nothwcnkigen Aufklärung beiiragcn werden." *— Die Hostpllich» der Miether gegenüber de» Hausbesitzern bei vorkommenden Wasserschäden ist säst an»« nabmslos in sämmtlichcn Miethverträgen ausdrücklich ftipulirt. Selbst wenn die- ober auSuahmSweise »icht der Fall sein sollte, so eristbt sich eine derartige Haftpflicht de- Mieihels, sei eS, daß der Wass i schaden durch ihn selbst oder seine Familienangehörigen oder scu, Dienstpersonal verursacht wordea ist, auS den gemeinrechtlichen Bestimmungen. Ist ein Hausbesitzer gegen WasserleitungSschäden versichert, so gehen die Schadeueiiatzansprüche desselben gegen den bastpslichtige» Miether krast der Police ans die BersicherungSgesell- schau »b k. Ein solches Unheil de- küniglichra Amtsgericht- zu Magdeburg, vom 17. Februar d. I., liegt uns vor. Nach dem selben wurde ein Miether, durch besten Kind ein Wasserhahn aus gedreht und nicht wieder zugeschraubt war. z» einem Schadenersatz von >41,39 »l verurtheilt, und zwar zu leisten an die Frank- inrler Versicherung-- Gesellschaft gegen Wasser leitung-- Schäden, bei welcher der bclreffcnde Hausbesitzer seinerseits versichert war. Da nun die letztgenannte Gesellschaft auch d:e Miether versichert und aus jegliche Regreßansprüche gegen die bei ihr versicherten Miether vorkommendcn Falls ausdrücklich ver zichte», so empfiehlt sich eine Versicherung dcr Miether umsomehr, als die Prämien äußerst billig sind und nur '/, bis 1 Proc. von der Jabrcsniieiy« betragen. Die Miethversicherunq erstreckt sich bei der Frankfurter BersicheruagS-GeieNichast außerdem noch ans die Be schädigung der eigenen Mst'ilien, sowie ans die SchadcnerlaP- ausviüchc der even». in Mitleidcuschast gezogenen sonstige» Mlt- b.wohner de- Hauses. *— Rheinische Stahlwerke. Der AussichtSraih hat be- schlossen zur Roheisenerzeugung überzuqebcn und den Bau von Hohösen in Meiderich unmittelbar neben dem Hauptwerk vor- -,u»3 men. Es soll zunächst nur ein Hohosen gebaut und zu dem Bau des zweiten erst dann geschritten werden, wenn der erstere ewige Zeit in Betrieb g wesen sein wird, so daß beim Bau de» zivcitcn die beim Bau und Betrieb de- ersten gemochtrn Erfahrungen b nutzt werden können. Selbstverständlich werden aber die ioustigen Bauten losort sür zwei Hohösen fertig gestellt. Die gelammte Er zen u»g der beiden Hohösen würde da- Werk selbst in seinem Bcirieb vei brauchen können. Den Bau eigener Evkesöie» hält dcr AussichtSraih wegen der Verwendung des Gase- sür die tkesselheizung und der daran» e zielten großen Ersparnis» an HcizungSkosten unbedingt nöidig. Bei den criorderlikven Laucapiial kann die Gejellichasi etwa I M,ll on Mark durch Veräußerung von Wertkpopierea und durch Verringerung de- BttriebS>apilal ausbringen, dcr restieende Betrog von rund 2 Millionen würde anderweit, also durch Vermehrung des A tieiicavitolS oder Ausnahme einer Anleihe zu beichassen sein. Der AmsichlSralh schlägt vor, den Betrag durch Vermehrung de- AelieneapitalS zu beschaffen und den Betrog der neuen Aktien aus ! liO äl zu setzen und dieselben als Doppelaclien zu bezeichnen. D e Verausgabung dieser Actien erfolgt an die gegemvärligen '. -nonnire zum Nennwerth mit Hinzuschlagung der gesetzlich vor- a-iMntbeiieii lOprocentigen Rejervesondsrate, daniit die neuen .i i> den alten in jeder Beziedung gleichstehen und keine neuen Beipslichliingen bezw. Gcwinnabzüge sür die alten erzeugen. Un- «i e.lilbasl sind die Actien diese 110 Procent werth. und es wird, i i n., die Reservcsondsrote von vornherein voa den Actionaire» >. t eingezahlt wird, dadmch die spätere Kürzung des Rein- xmmii'.s bezw. der Dividende vermiede». Zur Beschiffung eine- B ikageS von rund 2 Millionen Mark würde aus je 5 all« Actien ;e eire Neue Dopvlaelie enisallen. Zuzüilich der Rese,ve!o»dSi.ite i o» itt Procent würde dies die SuniMe von 2 043 000 ./t ergebe», '-as zukünftige Aciiencapilal würde dann 6 510000.sk brirog-n. Die , , uen Actien lallen vom 1. Juli 1889 ab an der Dividende : ii Haie» und bi« baliin die Einzahlungen m t einem niLßig.n i v verziiist werden. Die am 30. d. M. staüfindende General- v iiaiiiiiiliing hat sich hierüber schlüssig zu machen, und ist im Hin- l l ui die überaus wichligr Vorlage ein zahlreiches Erscheinen der Acuoaaire in dcr Genecaiversaminlunq höbst wünschr,sw rtd, da 1:, 8 ich ußsasjunq b zugl ch dcr Cipitalvermehrunz die Anwescn- 1 :ii von V, des Aclicucapila!- nolhwendig ist. Z Ei dl ch sind «ii niol und zwar in dcr Gewrrbekammer für di« Provinz Pommern die Vertreter de- Handels, dcr Fiitusttie »»d de- Handwerk- mit Ensich cd'nheit den agrari chea Ile e i eibunaen cnigegeng treten, und so ist es gekommen, daß die G w «bekam„,er cs r.iti großer Mehrheit abgrlcb»» hat, de» in vgar schein Geiste erstattete» Bericht über die Lage der Laad lai rih schalt sich zu eigen z» machen. Ta» ist geschehen unter An»«!, ne tolgcnder. voii de» Abihciluiigen sür Handel, Industrie und e. andwert riagebrachker Resolution: „In Erwägung, daß der im Druck voil'egendc Belicht der Landwirtbichasi di- AoUlnge dieser B rni-cklcije im Allgeineine» i» zu düste.e» Farbe» schildert und >n> Besonderen die Herbeisührung benercr Zustand: allzu i hr von weiterer SiaatSdilic ai ha ig,g macht, .oklare» die Act eilungen jür Handel. Industrie uns Handwerk, ü .ß der ,r- siaitrle Bericht nicht in olle» Puncten als ein Ausdruck der Gcwerdc- lommer jür di« Provinz Pommern angesehen werbe, ka„. I,»« besonder« dürft, der -lmoei» i« Bericht ans die »mm» »eiter »m sich «reiseüde «»tßlvsigkeit«, »er emttztckBhschaft ü>» »«cha>» «»-e»ig,«t erscheine», eine veffernug der Verhältnisse anznbahnen. Die Vertreter von Handcl. J«dostrie m»d Handwerk find dagegen der Ansicht, daß der Landwirthschast alle dieje»tgea Unterstütz»»««» «»d Erlrichteroage» zu gewähre» sei» würde», weiche derselbe» billiger Welse zugestandea werbe» kö»»r», ohur di« giteressea anderer BrrusS- kretie er»stlich »» gefährde»." IV. Pvscu, Id. jApril. Polnisch« Rrttuagsbaik. Der Petersburger „Kraj" veräffeatltcht i» seiner letzten Nummer et»ea längere» Artikel über di« polniiche landschaftliche Bank (Rettungr- bonk), t» weichem er über da» Baukuntrraehme» sich u. A. wie solgt äußert: „Eine zweijährige Erfahrung hob« gezeigt, daß man mehr al« eine Million Mark an A-lageccipital nicht erwarte» kön,e; wenn man daher diese Summe zam A«»gang»p»»ctr »eb«e, so müsse vor Allem da» Anlagecopstol aus dies« Höhe redueirt »ad da« erforder liche statistische Material für da» Feld der künftige» Dhäiigkeit der Bank in Beireff der Darzrlliruag beichafft werden. E» handle sich ferner noch um die Frage, ob die Bank vorher zu liquidirea »nb erst demnächst eine a«»r Sablcriptioa aus 1 Million Mark ouSzu- schreiben habe, oder ob auch die Reduktion de» Capital- ohne Liqui- dotion-oersabre» eiutretea käaue. Di« erstere Alternativ« scheine vom rechtlichen Standpunkte an» die richtiger« zu sei», da man Je mandem, der zar Beiheiligung on einer 3 Millionen Baak ausgesordert worden, die Reduktion des Capital» nicht nach Belieben anidrängen könne; die zweite Alternativ« U»ae aber leichter zum Ziele führen. Am An gemessensten wäre eS. wenn >u den PerwaltnugSrath Fachmänner berufen würden, welche da» allgemeine vertrauen besitzen und osthl nur im Posenschen, sondern auch in audereu LandeStheilea, auS welchen die Beiträge geflossen, bekannt seien." — Der „Dziennik Vozuau-Ii" bemerkt hierzu, daß er bereit» vor längerer Zeit die Ueberzruguiig outgesprocheu habe, daß sogar bi» zmu 1. Oktober 1889 da» Anlagekapital voa 3 Millionen sich nicht werde ausbringen lassen, weshalb er de» Roth erthetlt Hobe, dt« Beschlüsse vom 25. Januar v. I. und l6. Februar d. I. onszuhebru »ad von einer einzuberuiendin aaßerordenllichen Generalversammlung da» Anlage- copital ans 1 Million berabsetze» zu lasse». Jedenfalls müsse zu einer definitiven Erledigung diesrr Angelegenheit geschritten werden, welch: nach ihrem heutigen Stande nur in der Luft hänge. Bis zum 1. Oktober 1889 könne nämlich dl« Bank sür di« statvtea- nläß g:» Zwecke nicht tbätig sein, deun mit dem bi-ber festgesetzten Copiiale von bOOOO sei e< schwierig, fiaanzielle Operationen zu untcriiclinieii. Z Nachdem vor Kurzem englisch« Tapitaliste» die in Grätz in Poiea beiriebcaen Brauereien angekaust haben, stad jetzt, wie auS Breslau berichtet wird, Unterhandlungen wegen Ankaufs dortiger Brauereien durch ein engkilche« Lonsortium im Gange. ES scheint also, daß da- englische Topitol die deutsche Brau-Jndustrie für ge eignet zu reniablei» Anlagen hält. A Eine Arbeitseinstellung voa etwa 500 Webern in der mechanischen Weberei von Dirrig in Laugeubielaa in Schlesien ist rasch vorübrrgegaugen, hat aber die Ausmerksamkeil aus die gegen, wäriige Lage der Fabrikweber im Euleugebirqe gelenkt. Die Arbe t-zeii beginnt in der mechanischen Weberei um 5 Ubr Morgen» und währte bisher bi» 7 Uhr Abend», sollte jedoch bi» 8 Uhr Abend» verlängert werden. Dabei ist der Verdienst der Weber erheblich geringer ge worden. weil die Weber, welche bl- vor Kurzem mehrere Stühle beouisichligteu, seit einiger Zeit nur noch einen Stuhl zu warica haben, da die Zahl der fehle, hasten Stücke sich erheblich gemehrt hatte. Die Gesctiästsleitung erklärt die- häufige Vorkommen sehler- haster Stück« aus maagelstaster Beaufsichtigung der Stühle, die Arbeiter dagegen sind der M inung, daß die mangelhafte Beschaffen- he,t de- Garnes die Fehlerhasligkcit der Wnore verschuldet. Da sie auch die langsamere Fertigstellung der Webwaare an- dcr geringen Qualität de- Barne- erklärten und somit voa der mangelhaiteo Beichasfenbeit de» Garnes einen doppelten Nachtheil zu haben glaubten (Veri iugerung de- Verdienste- bis aus 8 die Woche und Ver längerung der Arbeitszeit), so ist die Einstellung dcr 'Lebest erfolgt, die jedoch ihr Ende bald erreichte, al» den auswärtigen Arbeitern gestatte» wurde, um 7 Uhr Abeadt die Fabrik, wie seither, zu ver lassen. Der Verlaus der Arbeitseinstellung beweist, daß die gegen wärtige Lage der Weberei viel za wünschen übrig läßt. Stuttgart, 14. April. In der Generalversammlung drr Badischen Aailia- and Sodasabrik will ein Actioaair den Antrag ans vertheiluag einer höheren Dividende al» 16 Procent stellen, da der Reingewinn 30 Proc. de» ActieacapttolS onSmache. x Karlsbader AnSstelluug 1889. Nach mouatelaagen Bemühungen ist diese» Unternehmen nunmehr zur Thal gereist. Die Bildung dcr Ausstelluags-Lommisflon hat sich vor einigen Togen vollzogen und besteht da» Ehreapräsidinm au» dem k. k. Be- zirksdauptmanu, Herrn Gras Ton den Hove and Herrn Bürger meister Eduard Kuoll. Zum Präsidenten, dem noch zwei Stell vertreter zur Seite stehen, wurde der Maschinenwerkstätien-Besitzer, Herr Ingenieur L. Kohlineher tu KarlSbad-Fischera gewählt. Die «u«ftellung soll mit der Hälfte Juli 1889 eröffnet und in drr ersten Hälfte September geschloffen werden; sie wird alle Bewerb»-. In dustrie» und lavdwirihschastlichea Prodarte Karlsbad», seiner Um gebung und de» Erzgebirge» umfassen, sowie al- zweiten Theil eine internationale Abtheiluug sür iastructiv« Erzeugnisse und Erfindungen» womit der gelammten measchlichensProductioa rinschlüsstig Kunst und Wissenschaft der weiteste Spielraum geboteu ist. Alt überaus geeigneten Ausstellung-Platz bewilligte die -arl-bader Gemeindevertretung die sogenannte „Spitalwiese" vor der Teplbrücke, ri»-t-ri, „Hotel Faß- mann", wodurch on 15000 gm Vausläche zur Verfügung stehen, aus der sich ein umfangreiche- AuSftelluagSgebäude mit zahlreichen Separatbauten inmitten lieblicher Gortenanlageu erheben werden. Der Garantie- und SpeadersondS läßt einen hohen Betrag erwarten; schon jetzt liegen erfreuliche Zeichnungen vor, von denen nur jene der Gemeinde und Sparkasse Karlsbad von je 5000 fl. erwähnt sein mögen. D>c Karlsbader Ausstellung dürfte sich, nach de» vor- bereitungen und Plänen zu schließen, unter de» Provinz-Au-ftellungen zn einem Slilewerke entwickeln und werden schon jetzt Anmeldungen riitqegengenommen und AuSlünste jeder Art rrtheilt durch da» „Bureau der Ausstellung. Karlsbad. Hotel Faßmaua". IV-n. Prag, 1b. April. Heute hat vier die Benerolversammluug der Zündhütchen- and Patronensabrik dorm. Sellier LBellot» wrlche Fabriken in Prag, Schönebeck-Magdeburg and Riga besitzt, stattgesunden. Der G-ichästsberich« lautet: Das Gelammt- erirSqniß unserer 3 Fabriken Prag, Schönebeck und Riga ist gegen das Bocjahr 1886 ein wesentlich bessere» gewordcn durch ver größerten llmiotz und durch tdeilweise Pr-i-aujbesserung ia Folge v-rsch,ebener Lonvention«ab,chlüsie. An dieser vortheilbaftea Ge- schäitsweudunq participirt vorwiegend unsere Schönebecker Fabrik durch brss r geregelten Absatz aus dein Loniinent und durch sehr leb hafte transatlantische Exportq-Ichäste, welche eiae-Ideil» an» der Mebrproduction jüngster BeirtebSerweiterunge», anderiitbeil» o»S Schönebeck» günstigerer Lerkrdrsloge und vorihcilhaflerer Mnterial- deichassung resiilt.rrn. — Eiorn mindern Gewin» bei großem Um satz al» im Vorjahr ergab die Prager Fabrik durch beschränkte» Umsatz im Inland zu hödereu Prciicu uud durch vermebrte Erpori- geschäfte zu ermäßigten Preise». Da« Jagdpatron-ng-schäft war in Folg« abermals uugünftiger Jagdsaison eia belanglose- die übrigen Ariikel erreichten normalen Umsatz. Eine beträchtliche Einbuße er- leidet unser Oci'Nlge'chäft durch die französische Toncurrenz, welche mit nachweislichem Schadenverkaus da» Feld erobert und behauptet hat. Uns- rer Rigaer Fabrik ist e» gelungen, durch verbesserte» Fabrikat einen bedeutenden Mehrumsatz in Zündhütchen z» erreichen, wobei jcdoch wegen scha-frr Toncurrenz und theurer Materialien noch nicht der gewünschte Nutzen erzielt wurde. — Die nunmehr vollendete Einrichtung siir andere i» unsere Fabrikation einschlägige Artikel läßt eine suceejstvc Erhöhung de» Umsätze- mit entsprechendem Medrge winn erwarten. Nach der vorliegcuden Bilanz beträgt der Gewinn der Piager Fabrik 36 659.13 fl. der Schöncbccker Fabrik 142 099.93 Mark, d^r Rigaer Fabrik 12 387.12 Rubel. Die Beriammlung br- ichloß eine bprocent. Dividende und 70lt00 fl. zu außerordenlllchea Avjchr ibungen zu verwende». Den, Pcnsionssoud- der Arbeiter der Schönebecker Fabrik wurk-n 1600 fl überwiesen. *— Oefterreichische Länderbank. „Schönberger'- Börse», u. Hdls -Blatt" bemerkt zu der Bilanz sür 1887. „Des Pudel» Kern der Bilanz der Landerbonk b-steht in der traurigen Wahrde t. daß der Gewinn um mehr als 30 Proc. hinter demjenigen des Vorjahre- zurückncht. trotzdem ein Gewinnvortrag von 484 608 fl. gegen 168 216 fl. im Jadre 1886 vordanden war Da- grringe Erträgiiß der Bank eniftand durch Verlust aa Effecte» per 708 092 fl. gegen 8913 fl. nnd dadurch, daß der Gew NN an Lonsorlirlgeschä'teu gegen 992 303 fl. im Jadre 1886 nur 16 6l0 fl im Jahre 188? betrug, welch: beiden Posten zusammen eine Differenz von circa 1700 000 st. zu Ungunste» de« letzien Jahre» arsniocheu. — Lichtseiten betet die Bilanz nur insosern, al» da» reine Vankgeschäst gute Remliate aul weist, e» wäre dagegen ein eitle» Brglnnen, di« Miisterien de» Debitoren- und EssecieucontoS erjoriche» zu wollen. Die Qualität dcrjcli'e» kennen — vielleicht dcr Gei eraldirector v. Hadn, welcher di je Lonli auibnuea gebolsen, und >iuige schaissinnize Verwaltung»- rätbr. — Möglich, daß die Actien der Smichover Kattuaiabrtk (900000 fl ), welch, die Länderbank in der bekannten Weise jüngst erworben hat. da- Krau: in dieiem Jahre fett mache» werden." Kronvrinz Rudolsbad». Der Zujammenbernsung»- Termia jür die Gläubiger der Rudvlsbahn in Liquidation ist mit Ende März abgelausr». Hiermit ftud al« Vorb«d»»g»»ge» ftdr di« Einlösung der Gesellschaft erfüllt »ad tll dt« Liqnchirnug der Gesell schaft beendigt. Der Umtausch drr Gesellschaft»-Aeii«, w» Else» dab»«t-at»schukdderschriiSu»se» dürft» uummhr schm,«, der Pichst«, Zeit bekannt gemacht werden. Für de» Umtausch ist bekanntlich «lue Frist Vau sechs Mouaieu bestimmt. *— Vom europäischen Z«llkrieg»scha»platzr. Der «1t 1. März rröfineie sronzöstsch-ttalienische Zollkrieg bietet die Gelegen- deit, eine» Blick ans die gegenwärtige zollpolitische Situation tu Europa zu werfen, wozu übrigen» »och der Umstand veranlassnng giebt, daß e» nunmehr gcrade zehn Jahr« sind, seitdem die sich immer mehr verickärsende HochlLutzzoll-Poliiil sämmtliche Länder de» üouiiaeut» beherrscht. Der „Eriolg" dieser Politik ist aa ihre» Flüchten zu erkennen. Gegeuivättig bestehen bekanntlich in Europa zwei „große", da« ist d.rect und ossiciell so bezeichnet« ZoUkiiege, nämlich sett 1. Juni 1886 zwischen Oesterrelch-Uagarn oudiRumänien und feit Beginn vor. Mi», zwischen Frankreich nnd Italien. Außer dem daß die gkuaaatrv Staate» jenem gegenüber, mit dem sie im Zollkriege stehra, den autonomen Zolltarif anwendea, verlchärsea sich die wichtigsten Zollsätze desselben noch durch besondere Erhöhungen, so daß dcr Verkehr in einzelnen Artikeln geradezu vaterbuadeo wird. Außer diesen eben genauatea „großen Zollkriegen" giebt e» jedoch noch ein« oaderr Art von zollpolitijchea Verhältnissen riazelnrr Staate» untereinander, welche lüglich al» „Neiner" oder „ver schleierter" Zollkrieg bezeichnet werden können, mit Rücksicht daraus» daß die handelspolitischen Beziehungen den betreffenden Staaten zum Theil» durch sogenannte „Me,ftbegünstiguagS'Berträgc" geschickt mast»-; sind. ES ist bekannt, daß da» gegenwärtige zollpoltt'.sche BcrhSltaiß Oesterreichs zu Deutschland vou der eben gekennzeichneten Art ist. Beobachtet man die Zollpolitik der einzelnen Staaten, so findct mau ein sorlwährendeS Hervorkchre» de-Schutzzölle»: eS giebt üb rhaupt keinen Staat ia Europa, welcher nicht innerhalb dcr letzten zwei Jahre zvm Mindeste» ei», bi- zweimal, zumeist noch öfter, seine Zölle erhöht hätte. Neuerdings bereiten Zollerhöhuagea vor Spanien. Rußland, di« Schweiz und a»ch Dentschlond. *— Die decorirte General-Bersammlung. Die Actio- naire der Siiezcaual^gesellschaft scheine» e» ganz auönehmeud gut zu laben. Wie nämlich au» drr Einladung z» der am 15. Mai in P<- >s stattfindcndcn Generalversammlung zu ersehen ist. erhalten die Actionaire, welche siD persönlich zu derselben einfindeu, eine silberne Medaille «ingehändigt. Die Verwaltung ist aber so einsichtsvoll, dieser Miliheiiuna die Bemerkung beizusügen, daß cS den Actionairen frei steht, sofort an der Taffe der Gesellschaft die Mcdaille gegen den G.-lowerth umzutauschen. Die Idee, brav« Ncl onaire mi: Medaillen zu bedenken, ist im Grunde genommen so übel nicht. Wenn die AussichtSrätb« Präsenzmarken bekommen, warum iollen die Actionaire nicht PrSsenzinedaillea erhalten? 1VDÜ. Brüffcl, 15. April. Tie Eröffnung der Au», stelluag ist vom 5. aus den 19. Mat d. I. verschoben worden. *— Neue russische Anleihe-Verhandlungen. Der Münchner „Allg. Zig." wird an» Brüssel, 13. April, geschrieben: „Plan weiß nicht recht, ob Rußland sich selbst oder Europa täuicheu will. Erst vcr zwei oder drei Wochen verösfemlichie da» ossiciöse „Journal de Saint.PälcrSbourg" eine Darstellung der rassischen F:> anzlage, worin an die angebliche Thatsache. daß der StaalSvor- anschlag pro 1837 einen Ueberschuß von 5 Millionen Rubel ergebe» hätte, nie Bemerkung geknüpft wurde, daß Rußland im Lause der letzten Monate keine A.ileihcvcrsuche gemacht, sondern vielmehr An- leche-Angcbllle seiten» ausländischer Banken abgelebnt habe. Diese Darstellung mag dazu dienen, die notorische russische Finanznolh einigermaß-n zu verschleiern, aber der Wiiklichkeit euliprichl sie nach keiner N ckitung. Keine Finanzqruppe hat Rußland im Herbst und Winter 1837 ir.endwclchcS Anleihe-Angebot gemacht, am aller wenigsten da» belgisch-sranzöstiche Bai>kcnjt)ndicat, au dessen Spitze das Pariser Comvkoir d'Escompte steht. Dagegen hat der russüche Finaazministcr MpschnegrodSki, wie wir die- bereits ausgesührt haben, dreimal mi» dem erwähnten Consortium Verhandlungen wegen Aus nahme einer Anleihe angeknüpst. aber ohne den geringste» Erfolg. Was mau voa jener ofsiciösen Darstellung de- „Journal de Saial- Pätersbourg" überhaupt zu Hallen bat. geht schon auS der Ver- sichcrung de« Blattes hervor, daß Rußland augenblicklich gar kriuer Anleihe bedürfe. Diese Behauptung erhielt iosort die richtigcJllustrotioa durch die Reise des Director» Denscrt-Rocherau vom Pariser Lomplotr d'Eseonioie nach St. Petersburg, welcher daselbst nicht» anderes als eine große russische Anleihe negotiiren sollte. ES scheint diesmal der russischen Regierung uumöglich geworden zu sei», die Reise de» Pariser BanksireciorS nach der Newa mit einer anderen Angelegen heit als einer Anleihe in Verbindung zu briugen, und sie gesteht das Project einer solche» zu. Nur wird wieder zu dem abgebrauchte» Mittel gegriffen, die Sache so darzustellen, als wäre Herr Densert Nocherau nach St. Petersburg gekommen, um der ruisi'chen Regie rung eine Anleihe — auszudrängen. Wenn dir Russen das glauben, dann geben sie sich einer seltsamen Illusion hin. Wir wüßien nicht, welchem französischen, belgischen oder holländischen Finanzier eS ein fallen könnte, Rußland Geld anzubietci», nachdem erst die jüngste Emission von einigen armseligen Millionen staatlich garanlirter Obligationen der Großen russischen Eisenbahn aus dem Amsterdamer Play ein unerhört klägliches Fiasco gemacht hat. Da kann doch wahrhastlq von einem westeuropäischen Zudrang zu russischen An leihegeschästen keine Rede sein. Damit ist nicht gesagt, das in Paris. Brüssel und Amsterdam nicht eine größere russische Anlcihe unieigebeacht werde» könnte, wenn ersten» der Friede im Orient gesichert wäre und Rußland zweiten» in einen nieder» Emissionscour- willigen würde. Unzweifelhaft wird sich Rußland trotz seiarr Troß, sprecherei sehr bald in diese Bedingungen fügen." *— Die Kosten de» Weizeabaoe» in Rußland. Ja einem Berichte an da- auswärtige Amt, bestehend in Uebersetzungcn au» Zeitungsartikeln, beschäftigt sich der englische Lonsul in Taganrog mit diesem Ge,umstände. Es ist notorisch, daß obgleich die Getreide. Preise uni 20 Procent unter die voa 1881 gefallen stad, sie doch lisch: blos die Produktionskosten decken, sonder» auch in den meisten Regionen dcr Weizenbau eine» mäßigen Profit bringt, zweifelsohne, weil die Produktionskosten in Rußland geringer sind als irgend wo anders, mit Ausnahme von Indien. In der hauptsächlichsten Weizen, regio», der Zone der sogenannten schwarzen Erde, belaufen sich die Kosten der Production inclusive Zinsen aus 45—60 Kopeken doS Pud, waS enljckiikdea unter dem Verkaufspreis von Weizen in der Schwarzen-ärd-Regioa während drr 3 Jahre bi- einschließlich 1886 war. Doch ist zugegeben, daß die Lage der Landbesitzer, deren Grundstücke mit Schulden belaste», eine sehr prekäre. Ueberdie» stimmen die Resultaie nicht mit denen der Jahresberichte de« ruisi. scheu Ackcrbauministerii.ms überein, von welchen man doch nicht an nehmen kann, daß sic zu pessimistijch wären, und darum neigt sich der englische „Ecouomist" der Ansiwt zu. daß der scheinbare Profit blo» eine Ficliou sei. Wenn jedoch die Weizenciiltur uichi lohnt, so schein» dcr Ausblick siir russische Agrikultur düster zu sein, den» die Annahme, daß Rußland fähig sei, seine Production von Lebens Mitteln und Meierei-Produclc» stark zu vergrößern, findet nicht viel Gläubige. *— Das ncueMtnisterinm und die zn lösenden Volks- wirthschastlichen Fragen in Rumänien. (Bon L. H. Keßler in Brau.ischweig.) Ich verüssemlichte in Nr. 263 de» „L ivz ger Tageblattes" vom 20. September 1887 kine in sehr au»- sührlicher Foim g halte,« Abhandlung „das Goldagio in Rumänien" betitelt. Der Tenor der elben rubte aus einer mög. lichst rein iochniännischen Grundlage und trat ich den Beweis für Erscheinungen und Thalsachen, wie sie sich seil dem Jahre 1884 in Bezug aus die Währung-Verhältnisse in Rumänien abspiclen, au» Zahlen basirt. an und hob scharf betonend hervor, daß die Wurzel de- Goldagioübels nur io deu heutigen rumä nischen Münz- und Papier-Verhältnissen ruht und daß da- seit dem Jahre 1884 in» Leben getretene Agio aus Gold nur dann au» der Welt geschafft werden kann, wenn die unter falscher Flagge seg-lnde rumänische Valuta in die Strömung zur reinen Goldwährung geleitet wird Dies ist meine vollste Uebcrzeugung dcr ich schon im Jahre 1884, al» ich noch inmitten de» rumänischen GeschäslsicbeuS staud, in Wort und Schrift Ausdruck gab. Der Fortbestand der heutigen rumänischen Währung-Verhältnisse wird auch ferner sowohl sür die Gesommtgelchä>iswelt Rumäniens, al» ftir die Regierung selbst sehr bedeutende Verluste im Gefolge haben, und geht vor Allen« in volksivirthschaftlicher Beziedung dcr Mahn ruf an da» neue Ministerium ia Runiäuicn, ein« Aende rung de» heutigen rumänischen Münzivflem» in ernste Erwägung zu ziehen. Einer der neuen Minister, Herr Detrn Carp, eia ebc»>o ausgezeichneter National-Orkononi wie Siaatt-- niann, bemerkte, ich alauüe e» war »n Monat Derembcr 1885, i» einer seiner Kamnicr-Nedcu: „Wenn dcr Metallstock der National- bank statt au» Silber au« Gold bestände, wenn man da» Land nicht mit silberw rlhieen Banknoten ubcriwwemnit und die im Jul, e 1876 eniittuik» Hyvulkckarnoten eingelöst bätle, so bätten wir kein Agio ans Gold, keine Kriietz keine wirihsäiaitlich« Misere rc. re." Herr Petra Larv erblickte demnach auch >n der Eintübrnug der Goldwährung ja Rumänien da« eiaziqe Mittel, durch welche- die wirtdschasiliche» Zustände sauiri werden könuien. — Eine Erneuerung der ö ft e rr ei »isch - ungarisch - riiinä nt- scheu Handelseonventio» wäre, uud zwar »m Jnicresse der beiden Siaaien, ein» der z» lösenden volköwirihschastlichen Fragen ia Ruwänir» uns Tie gerechte und natürliche Forderung Rumänien» Oesterre.^Ungarn gegenüber besteht »n ..zollfreier Eiasühraug rumänischen Getreide» und virheS unter gesetzlich sicherer G-wtdr »ach Oesterreich.Ungarn", e» ist die» der Haaptpunct in erster Liuie. ans de» Ungar», du «» da» Interesse seiner Land- »trthscheft dadurch bedroh« sieht, »t« jetzt utch» «iugtug. In »»eiter L uir kommt da» Interesse, dt« «lütge, t» Ruwänir, aus- kkmeutzeu gudu-rft» »utz dft sich tu Rumitute, «ntwickek, EW» ,u schütze» unh zu wahre». Ich hob« i» mriua, früher», MA» iichen Berichte», dt« „Handelseonventio» Oesterreich.U»^rm Rumänien" zum Gegenstände habend, uachgewirsea. daß di« mich« Regierung Oesterreich-Ungar» sür seine» Export mäniro bedeutend vorthetlhoftere Bedingungen al« Dmtiihleü England, Rußland, der Schweiz — nach provisorilch Frankreich - bebuf» einer araen Handrl-couvrntio» gestellt batik Ne» »i, österreichische Industrie de» magyarisch.agrarische, Interessen qeopsert wird» geht Rumänien nicht» a». da-„r olle» Dingen Sorg« zn trage» hat, ia veruünstigee, bezete. deter Weise seinen Ackerbau, sein« Industrie »ab seinen Handel z, chützea. DaS neue Minifteriam müßte ferner in Anbetracht di, s» lehr kritische» Verhältnisse für die Viehzucht in Rumänien, di« sin», io überaus wichtigen Zweig, ja eine Lebensader der rimänische, Landwirthschast bildet, ihre vollste Aufmerksamkeit der schon I« innze vrojertirteu Errichtaug voa Export - Schlächtereien nnd Jleischcoaservea-F abrikro ia Rumänien »uweade». da dadurch allein die Fletlchretchldümer de- Laude» mit oubestreitbarnn Ersnlge nnd in der nutzdrinaeadstea Weise — wie ich in so manchen «einer Berichte nach dieser Richtung hin bereit» aachwie» und erörterte — im Ia- und Auslände vrrwerthet werde» könnten i *— Türkisch« Tabakregte-Gesellschaft. Di« gegen. «Srttge steigende Tonr-bewegunq drr Setten der türkische» Tatnk- regie - Gesellschaft ist mit drr Erwartung de« Män - Anlweisel zn erklären, von welchem die Sverolatioa ei» große» Plu» »oranlietzt, da» sich thotsächlich ungefähr in den Greazra der letzte, Mehr- eianahme von 3.5 Millionen Piaster bewegr» dürste. Dir Lulwell wird morgen zur Veröffentlich«»« gelaaqen. Die Uaterhandlnnae, mit der Piorte wegen Grstatiuag der Actte» - Abstempelnatz gehen unlerdesse» ia Aonstanttnovcl ihre» Gang uud hofft man bei dieser Gelegenheit, nachdem die türkische Regierung au der Abschrelb-nq de» bisherigen Berluste» im Hinblick auf ihre dann voraussichtlich praktisch werdende Gewinnbetbeiligaug selbst ei» Interesse besitzt, noch andere wichtige Zugeständnisse zu erlangen. IVDJ. Nrw-Aork, 14. April. Drr Werth der i, drr vergase«, Woche eingesützrtea Wnare» betrug 11229 313Dollart, da»», ur Stoffe 2 847 061 Dollar». Der Werth der Einfuhr in der Vor- Woche beirug 11170011 Dollar», davon für Stoffe 2265318Dollar». *— Die Siawaaderuna in New-Aork ist i» diesem Friih- ahr größer al» sonst. Fast leben Tag komme» 1000 Einwanderer an, und sei» dem Januar hat ihre Zahl 54 000 bewogen, k h. 3000 mehr all während der gleiche» Zeit im Vorjahre. Las Ziel der Meisten ist der Nordwesten. and sehr Wenige gehe« nach de» Süden. Im ferur» Weste» könne» die Leute noch immer selb- Farmen erwerbe», viele Franzose» und die besser« Tlaffe »ni lalienero gehe» »ach Talisarniea, um dort Weinbau zu tteiten. sie Einwanderung von russischen Jude» ist stark. Diese bleiben jcdoch zumeist tu den großen Städten, da sie meiste»» Schneider sind. Auch «ine Menge Oesterreich» komme» »ach Amrrika. Sie sind der Mehrzahl »och Bergleute uud ist der wette Neste» dnher ihr Feld. Die Schweizer sind, wie dir Deutsche» u»d Norweger, meisten» Farmer. Die Böhmen dagegen, welche «eisten» Tigarren- arbeitcr sind, fiedeln sich, wie die Russe», tu de» große» Städte, an. *— Die Bell'schr» Telephon-Patrutr. Der odrrste Ee- richt»hos der Bereinigten Staaten von Nordamerika zu Washing ton hat vor kurzer Zeit da» eudgilttge ilrtheil in de« lange» nnd hartnäckigen Prozesse entschieden, welchen verichiedene Telephon-Ge sellschaften gegen di« Bell'schr Telephon-Gesellschaft geführt habe». Die Bell'schr Gesellschaft ist al» Siegen» an» diesem Streite hervor« gegangen und hat dadurch da» au»schltrßliche Monopol für Fernsprech.Apparate w. im Bereiche drr Vereinigt«» Staaten erlangt. Die Macht and Bortheil«, wrlche dieser Gesell- schüft dadurch zugesprochen find, sind ganz ongehrner, di» Gesellschaft kann thun nnd lassen, wo» sie will, die Preise sür Ihre Fabrikate u. stelle», wie e» ihr beliebt; eine Loncarrenz extstirt gar nicht «ehr, die ander» Gesellschaften sind völlig lahm gelegt nnd müsse» zn Grunde gehen. — Diese» Unheil ist lebhaft »» bedaner» in Rücksicht aus die Telephon.Jndnstrte, weicher allem Anschein nach eine so große Zukunft noch bevorftebt. Da» weitgreisende Monopol der Gesell schaft. wie ei» solche» wohl »och nie eNheil» ist, wird da» Empor- blühen der Industrie lühmen und schädigen. — Interessant an de» Unheil de» obersten amerikanischen BundeSgericht» ist noch der >»»- sprach desselben, vaß die Erfindung Bell'» »ich« schon in derjenigen de» dkutichea Lehrer» Rei» rniholtea sei. eine Behaupt«»«, welche den Ansichten oller wissenschaftliche» Antoritätra entgegenlinst, di Rei» von der wissenschaftlichen Welt längst all Erstudrr de» Tel«. Phon» unumwunden anerkannt worden ist. *— Diamant.Minen Debrer» oud Central Einer int zugebenden ielegraohiichea Miitheiluag znfolge hat eine Fnsto» der Diamant-Minen DebeerS oud Tenlral stottgesande». Dtr Atttonaire dcr Teutral erholte» sür jedra Gharr eine Deberrt-Share. Mittheilnngen überObft-uridGarterrba«» HeranSgegebe» vom Lander-Obstbaa-Veretch Gartenbaukalender für Aprtl. (Nachdruck verboten.) WaS im März noch nicht gegraben and gesäet werden konnte, muß im Laufe diese» Monat» nochgebolt werde»; wir beziehe» »nt daher aus den Gartenkalender sür März. Die Beete, die man be säen will, werden sehr vortheilhast mit grobgesiebter Loaipoftcrde vorher bestreut; nachdem dann die Saat geschehen, drücke man de» Boden mit einem Klopfbrett etwa» fest. Die ansgegangenen Se- müsepflänzchen sind vor den Sperlingen zu schützen, entweder durch aufgelegte Reiser oder, noch besser, durch darübrr gezogene weiße Fäden (etwa 2 Zoll doch über dem Bode», damit sie weder darunter noch darübrr gehen können); dieselbe» reiße» auch gern die letzt blühenden Frühlingsblumen ab, wie Schnre- glückchen. Veilchen, Leberblümchen, werden aber durch darüber gesteckte Reiser leicht abgrbalten. Ebenso stellen sie in den Etadl> gärten den BlütheuknoSpen der Obstbänme, besoader» der Pyramiden, io unangenehmster Weise nach und zerstöre» »»Mite» die ganze Jahreshoffuung eine» Baume»; mnwiadrt mau aber die Bäume recht kreuz uud quer mit weißea Fäden, so setzt sich kein Sperling mehr daraus. Natürlich kann man die» aur ihn», wen» man wenige nnd noch niedrige Pyramiden besitzt. Vcrsosser hat mehrfach auch bemerkt, wie die Sperlinge auch einen reich mit BlüthenknoSpeu versedcnea JohanneSdeerstrauch säst ganz kahl ge- krrssen haben. Auch wird empfohlen, Gesäß« mit Wasser ia dem Galten aufzustellen, da man annimmt, daß sie theilweise ans Dnrst in die Blifthcn hacken. (Und wen» nicht sür die Sperlinge, so ist die» Verfahren sür unsere Singvögel eine kleine Ausmerksamkeil) Die Erbsen sind gegen Ende de» Monat» z» behacken, zu behäufeln und zeitig mit Reisern zu versehe», wobei man, wenn unten a» Boden keine Zweige sein sollten, an denea sie sich emporrankc» können, solche oben abbrechen und zu ihnen hiastecke» wag. Eine »or- tbeildofte Düngung des ErbsenlandcS wird vor dem Stecken durch schwesellaure» Ammoniak oder aadere Ammoniaksalze vorgeuommei, die mau wie Kalk über dasselbe ausstreut oud uuterrecht, um dann di« Erbsen zu stecken. Zu pflanze» kann mau versuchen etwa-Salat und überwinterten Blunienkodl; in wärmereu Lage» auch alle durchwinterten Kobiarte»; dcr Blumenkohl ist «u besonder» reich gedüngtem Bode, uud etwa» tiefer zu pflanzen, alt er vorher gestanden hat. um bat Herz der Pflanzen gegen etwaige» Frost besser zn schützen. Mille de» Monat» siad Kürbisse uud Gurken in Töpse oder Asch« zn stecken. Ende de» Monat- bei günstiger Witterung und in warm-r Lage auch einige Bohnen, doch ist et stet» rathsainer, die Hauri- ouSsaat oder weuigstcuS die Auspflanzung der angekeimtea nicht »ar dem 10. Mai zu mache». Spargeldeete köuuen vou jetzt an btt zum Juni angelegt werdea. entweder mit Dünger als Unterlage, oder, waS ia der Freibrrger Gegend mit Glück versucht worden, mit Brecharnen. die man in Flachs-Spinnereien ziemlich billig hnbeii kann; bei letzterer Unterlage darf bann aber reichlich« Düngung nicht sehleu. Die oorhandenea Spargeldrete mögen ja erst bestellt (Dünger untergehackt, gute Erde darüber gebreitet) werden, wenn die Erd« recht trocken ist; erfolgreich« Düngung giebt auch ickiweielsaar«- stell nnd Salz; letztere- kann in jiemlicher Menge (aus 4 qm wurde n«r Kurzem 5 leq Kochsalz zu bringen empfohlen) gleichmäßig oujge-rrnt weiden. ES ist dekanu». daß auch Jauche au» Aborten »der st»h> stallen sebr gut düngt; «oiürlich wird ma» zu diesem Zwecke di« Erde, besonder- um die Stöcke, io ties wie möglich, aber mst aller B>" sicht aiisdacken. Schnittlauch wird jetzt durch Thrill»- der Pflanzen vermehr«; auch sind ni-n die Steckzwiebel» zn legen; »an hänge sie vorder in di« Nähe de« heißen Ösen», denn stark «d< getrocknet, treiben sie weist keine Samenstengel und bringe» be sonder- große Früchte; man wähl« zum Stecken die kleinste» »S und stecke sie bi» zur Hälfte ,n die Erd«. Da die Steckzimedel», deiondcr» die bei trockener Witterung gepflanzten, sich bald durch ihn Wurzel» über den Boden empor- und au» ihm herau-hebe». s, de- ftuchre man sie vor dem Stecken, indem man den Korb, Wort» >»» sie bat. mit der Gießkanne überbraust. Wo. wie «ft der ff»I. Zwirbeln von Würmern vud Jnsnten angegriffen «erden, ewMhtt si<t> eine vorherige Düngnng mit Kochsalz. Sehr empsehlmsüerth ist auch doS Pflanzen von Zwiebel», weil solche Pflanze, «N b lftg.r voa den Gärtnern zn beziehen sind und »ie Sammröhw» treibe»; man kann auch jetzt noch Zwiebrlsame» säe», »e»» «»«- ivsjer »ft. Pie» so zetti, wie möglich i« Iahe vorzimhm»; «, pflanz» aber erst Anja», Mai »ntz »icht «s, s« tz»ß «m, «» dt N»r»el, «tichrtL (Echlntz KM
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