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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-18
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1888
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2388 lieuknaat v»»hos »st b«» Tknin-HataMon Rr. IS: tz«, Stabsarzt vr. Cahoheim in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk !. Dresden. — V. In der Loadmehr I. Ausgebot«: den Lrewter- lieulenaui der Iasanterte Schön t» dem Landwehr-Bataillons- Bezirk Ztta«; den Nremierliemenaut der Jnsanterir vr. Syrer in dem Laubwehr-Bataillons-Bezirk Zwickau; de» charakteri» tirtro Piemierlieulenaur der Iasanterte vr. tzetntz t» dem Laudwedr- Bataillons.Bezirt Glaucha»; de» Rittmeister Btßler und den Premierlieutenant der Lavallertr Bohlaod t» dem Landwehr - Bataillons - Bezirk Wurzen. — 6. I» der Land wehr ll. Ansgebots. ». Iasanterte: dir Vremierlteute- »anls von Kraushaar »ad vr. Haas« in dem Laadwehr- BaiaillonS-Be>>rk Pirna; die Premierlieutenants -ohlschütter, Böhla», Freiherr vo» Zedlitz und Neokirch, Noack. Förster. Hirt, Korsett, vr. Junge und Lemisch, sowie dir Secoadelieuteaaut» Sthamer, Linduer, Trommler, Königsheim und Körner t» dem Landwehr - Bataillon«. Bezirk Zittau; die Premierlieuteuaot« Freiherr von Leuberu, Hecht, Sorhaqeo und Nehlipp, sowie die Eecondelieoteaant« Hartmano, Kretzschmor. Nagler, vr. Naumann, Grahl, Reinhardt. Marc, Neubert und Hencke in dem Land wehr-Bataillon« »Bezirk Bautzen; den Secondelieuteaant Beck in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk ll. Dresden; die Premier- lieuteuauts Stelzner» Borueman», Ludwig, Sied». Langbein, Schwabach, Haag und Beck, sowie die SecendeNrutenantSHossmaau. Heugsteaberg,vr.Schmoeaer, Thieme, WachSmuth, Htllig, Wilcke, Martin, Gödel, Beothaer und Freiherr von LerSner in dem Landwehr- BataillonS-Bezirk Plauen; die Premierlieutenants Bauch. Sarfer», Bellmann, Kauplch, Beck »nd Oaerndt. sowie die Ceconde» lieutcnautS lliinz, Kreßner, Ott» und Mosch io dem Landwehr- Bataillons-Bezirk Zwickau; die Preinierlieuteaani« galcke. Niedig undSchossner, sowie den Secoadelieutenaiit Götze in dem Landwehr. Bataillons-Bezirk Glauchau; die Premierlieutenants Be der, Lamp» bausen, Bitrck, Kerstan, Fripsche, Teuscher, «olle, Wappler, Leouhordt, Seisert. Freiesleben, von Fuucke, Lüdccke, Hersurth, Staun, Rudert. Oemler, Grüner, Brause, Schröder, Vogel, Schulze, Zaugenberg, Pre döhl, Riemaua, Wols, Sstßmilch, Graubenstei», vr. Nienholdt, Röbreke, Schönburg. Hirt, Schiller. Mar ten«, Schwcdler, Scyfsarth, Sieinhard, Biedermann und von Zimmermann. sowie die Eecoodelieutenant« Scheele, Kahler, vr. Bncker, Pierstorfs, Müller, Island, Brückner, Schulze, Nauck, Fernau, Stöcker. Stein» müller, EhauS, Lasse, Näbc, Reichel, Luis, Weißker, Gumprecht, Hothora, Falck, Allihn. Auch«, Lange I., Laar, Lauge ll., Heßler, Keller, Fröbel, Tharandt, Eiscnstuck, Schmidt, Denecke, Trautscholdt, Freiherr vou hodenberg und Röhr« in dem Landwehr-Bataillon«. Bezirk II. Leipzig; die SecondelieutenantS Krüger und vr. Fraustadt in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Borna; d-n Premierlieuienan» Cloos, sowie die SecondelieutenantS lleuß und Knuath in dem Landwehr-BataillonS-Bezirk 'Parzen; die Premierlieutenants Braun und Roch, sowie oe» Lecondelieuienanis Kodlschütter in dem Landwehr - Ba» taillo >S-Be»irk Freiberg; den Premierlicutenant Adler, sowie dir SecondelieutcuantS Richter, Netto und Benkert in dem Landwehr-BataillouS-Bezirk Aanaberg; die Premierlieutenaut» Her- surth, Schneider, Melzer, Schmeitzner, Steinbach, Äuuze, Brachvogel, Wideman», Baumgarten-Crusiu« und Bachmann, lowie die SecondelieutenantS Frommdold, vr. Frauenstein. Freiherr von Wagner, Eulitz, Dittrich, Hunger, Lloß, Schneider, Pornitz, Schüssner, Seissert, Just, Wiltsch und Baltzer in dem Lantwehc Bataillons-Bezirk Cbemnitz; die Premierlieutenants Keller und Schulze, sowie die Secondeü'iiicnai.t« Riimmler. Hübner und Meißner in dem Landwehr»Bataillon»»Bezirk Franken! erg; die Preinierlientenant« Schmtdel und Klopfer, sowie die SecondelieutenantS Feine, vr. Meier und vr. Heiatze in dem Landwehr» Bataillons »Bezirk Döbeln; die Premierlieutenants Brauo, Schis ja er und Timaeus, sowie die SecondelieutenantS Gilbert, Reinhard und Sudler iu dem Landwehr-Bataillons- Bezirk Meiben; die Premierlieutenants Biehn, Eiaenkel, Schaarschmidt, Opitz. Aouchb. vr. Winzer, Gehler, vr. Otto, vr.Thürmer, von Seydewitz. Kämmerer» Gilbert, vr. Weltz. Weiß, Hagemann. Müller, Petri, Hart mann, Thteme-Garmann, Kllhtze, vr. Vleisiner, Freiherr von Rechenberg, Donath, Hürlig und Vr. Thicme, sowie die SecoiidklieotenantS von Criegeru, vr. Schelcher, vr. Tändler, Gnrlttt, vr. Tharandt, Bretschneider, Ziel, Frommhold, Philipp, von Mücke, Obwald, Scheid» honer, vr. Trömel, Obnsorge und Beeger in dem Land» wehr-BataillonS-Bezirk I. Dresden. — d. Jäger: dea Seconde- liciltcnant Freiherr von Biedermann in dem Landwehr-Bataillons- Bezirk Pi.ua; den Premierliculcnant Freiherr von Seebach in d-ni Landwehr-Bataillons-Bezirk Planen; die PreinierlieiilcnantS Lindner und Hage» in dein Landwehr-Bataillons-Bezirk Frei berg: den Premierlieutenant Molche in dem Laadwehi-Bataillons- Bezirk Meisten. — e. Cavnllerie: den Secondclienienant Hoelch in dem Landwehr»Bataillons - Bezirk Pirna; den Ritt meister Klette, iowie de» Sccondelieutenant Scheven in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Zittau; den Secondelieuteaant Hempel in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Bautzen; dea Premieelietilenani Dürbig in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Plauen; den Premierlicutenant Kürzel, sowie den Secondclieute» nant Schreiber in dem Landwehr BatnillonS-Bezirk Zwickau; die Premierlieutenants Edelmann, Schröder. Beckmann und Demmoring in dem Laiidwchr-Bota'llons-Bezirk I. Leipzig; den P.eiiii.-rlieutenant SahrervonSahr in dem LonLwchr-Batail- lonü-Bezirk Wurzen; den Permi rlieuienaiit Körner in dem Laad- wchr-NataillonS-Bezirk Chemnitz; die Premierlieutenants Steiger und Heuer in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Meiben; die SeconoclieutcnantS Geasrl und von Kyaw in dem Landwehr- Bataillon Bezirk I. Dresden. — ff. Feld-Artillerie: den charak- teristrleii Premierlieuteuant Zacharias in dem Landwehr-BataillonS- Bezirk Pirna; den Peemierlieutenan» vr. Goldschmtdt io dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Planen; dcr Sccondelicuienant Schiege in.dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Schneedcrg; die Premier- lieutenantS Kürzel und Äülduer in dem Landwehr-BataillonS Bezirk Zwickau, den Premierlientenant Börner, sowie dea Seconde, lieuienanr Geyer in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Glauchau; die Prrmierlieiitenanl« Piltz und Canzler, sowie die Seconde- lieiilennnls iKoyemonn nnd Weidenbach in dem Landwchr- Balaillous Bezirk I. Leipzig; de» Secondelieutenant Friedrich in dem Landmeyr-BatoillonS-Bezirk Borna; den Premicrlientcuant Wahle, sowie den Secondelicntenan» WilSdors in dem Landwehr- Bataillons-Bezirk Freiberg; de» Secondelieutenant Böhme in dem Landwehr Baiaillons-Bezirk Chemnitz; den Sccondelienienaat Richter in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Döbeln: den Premier lientenant Abve, sowie die SecondelieutenantS Hempel, Mühln er herrmann, Starke und Lehman» i» dem Landwehr-Bataillons Bezirk I. Dresden. — «. Fuß-Artillerie: dea Secondelieuteaant Kaut in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Pirna; de» Seconde- liutenaut Michel in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Zittau; de» Premierlicutenant Feiler in dem Landwehr-Batalllon-Bezirk II. Dresden; den Secondelieutenant Freitag in dem Landwetir- Ba'.rillviie-Bezirk Plauen; den Sceondelieulenant Himmelheber i» kein Landwehr Bataillons-Bezirk l. Leipcig: dea Serondelieutenant Erlir in bei» La.idwehr-LalaiUons-Bezirk Annaberg; den Secondrlieillenaut Schmidt in dem Laubwehr-Bataillons-Bczirk l. Dresden. — s. Pioniere: den Secondelicuienant Poege iu dem Landwehr-Bataillons-Bezirk Glauchau, deu Prcinirrlieuteiraut Siegel in dem Lairdwehr-Balaillons-Bezirk Wurzen: den Premier leutrnnnt Kolsram in dem Landwehr Bataillons-Bezirk Chemmtz den Premierlieutcaont Hahn, sowie den Secondelieutenant Reichelt in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk I. Dresden. — r. Train: die Peeinierliculciiants Lnobloib und BorteldeS, rowie den Eecondelitulcnani K luuker in dem Landwchr-BataillonS- Bezirk II. Dresden: dea Preinierlieutenaiil Schuster >>> dem Laud- wchr-BataiNonS-BezirkPlaiien; denPremirrlieinenantBäßler >» Sem Landwehr-Balaillons-Bczii k Glauebo»; den Sccondclieut»»nnl Küster in dem Landwehr-Bataillons-Bezirk I. Leipzig, deu Premierlieutcuaiit Schmalz in dein Landwehr-Bataillons-Bezirk Meisten; die Premier- lieutenaatS Aulhorn und Fiichcr in dem Laudwehr-Dataillons- Bezirk I. DrcSden. — d. Saarläts-Ossiciere: den Stabsarzt vr. Hartaag in dem Landwebr-Botailloal-Btzirk Pirna; de, Assistenzarzt I. Classe vr. Schneider in dem Landwehr- Bataillon».Bczilk Z,!ta»; den Stabsarzt vr. Stobbe iu rem Landwehr-Bataillons-Bezirk Bantzea: den Stabsarzt vr. Rasch i» dem Landwehr-Bataillons-Bezirk ll. Dresden; die Stabs- Lrzte vr. Köstlia. Vr. Freitag und vr. Meolarg. sowie dir Aisistenzörzte I. Clasie Vr. Meunirr «ud vr. Weder in dem Lankwehr.BiialloaS-Lezirk Planen; o-n Stabsarzt Vr. Becker in de,,, Landiveyr-Bataillon.-Bezuk Lchnecbrrg, die Stabsärzte Vr. vougimmermaau, Vr. Büttger, Vr. Vr. Gaauck. Vr Zinßmon», vr. Lrortzich und Vr. Ver »heaa, sowie d:e Aisistenzärzte 1. Elasse vr. Lüttich, vr. Schettler und vr. Schwabe in dem Lanvw'Iir-Bataillons-Be zirk I. Le pzla; den Stabsarzt Vr. Sern.ru, lawi: ti- Aiiillenz ärzte l. Clasie Vr. Weber und vr. b»olhc >., oem Lrndwehr- Bntaillrvs-Bezirk Born«; dea Stabsarzt vr. Gagel t, dem Land- Vehr-BalaillonS-Bezirk Yrribera; den Assistenzarzt 1. Lkass« Rothe ta dem Laadwehr-Vatoillons-Bezirk Chemnitz; den Stabsarzt vr. Fiiideisea ta de« Landwehr-Bataillons-Bezirk Meißen; die Stabsarzt« vr. Reiche» vr. Ritter, vr. Heyd«, vr. gampe, vr. Rau und vr. Gast, dir Assistenzärzte I.Llalle vr. Bertram, vr. Schmaltz und vr. Vach, sowie dea Assistenzarzt L. Classe vr. Riedel »a dem Laadwehr.Batatllons-vezlrk I. Dräde». Mußt. Fünfte- LiSzt'BereinS'Conrert. Leipzig, 17. April. Die Reihe der schönen LiSzt-Berein«. Concerte. Venen wir auserlesene künstlerische Genüsse, die edelste Erbauung und «ine Fülle köstlichster Anregungen zu verdanken haben, ist mit dem gestrige» Concert in würdigster Weise ab» geschlosse» worden. 2n der Thal konnte der LiSzl-Berein dem äußerst zahlreich erschienenen Publicum deu Abschied durch nichts schwerer machen, al» dadurch, daß uns ausgezeichnete Künstler daran erinnerten, wie lange wir sie zu entbehren haben werden. Diese Entbehrung ist freilich nolhwenvig; sie ist eine gebieterische Forderung der Natur; denn beide wollen ich erholen und stärken. Künstler und Publicum, und so wollen wir neue künstlerische Thaten unter der Aegide des LiSzt» Vereins, der so schnell zu Bedeutung im Kunstleben unserer Stadt gelangt ist, im nächsten Jahre erhoffen. Wa» nun da» gestrige Concert anbelangt, so sei nicht verschwiegen, daß die abermalige Borsiibrung jene» Manuscriplquartettes dcS ungen Cou-ponistcn Busoni. bas bei seiner Taufe in einer KammermusiksoirLe eine so entschiedene, für den Autor gewiß sehr schmerzlicke Ablehnung erfahren mußte, für Viele von großem Interesse war. Und der Erfolg? Wer erinnerte sich nicht der wechfclvcllenSchicksale, die den „Doi:-2ucm" Mozarl'S, den „Fidelis" Beethoven'», den „Tannbäuser" Wagner'S ari dem Staub, in dein der Spott sie gewälzt, binauslriigen aus die Sonnenhöhe nationaler Bewunderung? Wird dem Werke des Herrn Busoni dieselbe Ehre zu Tbcil werden, so weit sie einem nur an die Empsänglichlcit engerer Kreise sich wendenden Werke zu Thcil werden kann? Die Antwort lautet: nein! Die Gründe für diese- starre Nein sind an dieser Stelle schon entwickelt worben: das Quartett Busoni'» ist eine Bejahung jener trockenen Kunstästhetik, welche in der Musik ,'ur „die tönend bewegte Form" erkennt und achtet. Die peinliche Sorgfalt, mit der hier der Eomponist die Dimensionen der formalen Gestaltung abstcckt, verliert sich in Formelkram. Allen Nespect vor dcr Eontrapuuctik, die z. B. im ersten und letzte» Satze ausgrspcichcrl ist, aber sie riecht nach der Studierlampe. Mau kann nicht sagen, daß die Stimmung in den einzelnen Sätzen zerrissen wäre; sic ist in jedem Satze sogar durchaus einheillich, aber nicht erquicklich; Busoni stillt den Durst mit Galle und Essig; nur in einigen Tacken deS Andante netzt er die Lippen rmt echtem Wein.... In der That enthält da» Werk einige schöne Augenblicke; leider sind eS nur Augenblicke; alles Ändere ist im Schatten trüber Empfindung componirt; eine ungesunde Reizbarkeit hat diese chromatischen Modulationen erfunden. Wohl ist der Schmerz der befruchtende Thau, der in der Künstler seele große Gedanken hervorsprießen läßt — dieser Schmerz muß aber rin idealer Schmerz und kein Zahnschmerz sein, die AuSsührung de« namentlich rhythmisch sehr schwierigen Werke« durch die Herren Eoncertmcister Petri, Bolland. Unkenstein und Kammervirtuos Schröder war eine ganz vorzügliche und trug den Stempel hoher Künstlerschask. Das Publicum trat an die Novität mit ruhig objektiver Haltung heran und ehrte das ernste Streben de« anwesende» Eonipo- nisten und der au-sührenden Künstler mit freundlichem Beifall. Vom Vorjahre her im besten Andenken stehend, ersang sich die Dresdner HofopernsSngerin Frl. von Chavanne einen sehr großen Erfolg milden Balladen: „ES war ein König in Thule" und „Loreley" von Liszt und mehreren Liedern von Lasten („Die Krüben" und „Vorsatz"), Löwe („Die Nhr") und Hildoch („Mein Liebster ist rin Weder"). Die Stimme von Frl. von Chavanne» ein prachtvoller Alt, im Timbre von mattem Goldglanz, von mächtiger Fülle, großem Umfang und seltenem Wohllaut, klang berüökend schön; dcr Bortrag erhob sich in den lcidenschasllichcn Accenten der LiSzt'schcn „Loreley" zu großartiger dramatischer Schärfe; dir Wahrheit der hier vollausslrömenden Empfindung wirkte fortreißend. Was uns die Künstlerin tot, ob nun die Farbenglulh LiSzt'scher Ton sprache, oder die schlichtere Innigkeit des einfachen Liede», Alle» war von hoher künstlerischer Reife, voll Poesie und Gcmüth; nicht unbemerkt blieb die ausgezeichnete Schulung des Organs, dem auch nicht die Spur von jenen GcsangSmanieren (z. B. Trrmoliren) anhaftet, wie man sie so häufig bei Sängerinnen der Wiener Schule findet. In der LiSzt'schcn „Loreley" hätten wir den tiefen Schluß statt dcö hoben gewünscht; letzterer wirkt etwa« opernhait, ist aber freilich effektvoller, dcr tiefe dagegen stilgemäßer. Da- heitere Liedchen vo» Hildach, daS Frl. v. Chavanne mit köstlicher Schalk haftigkeit vortrug, wurde von der Sängerin wiederhol». Der Beifall de« Publicum« war ein stürmischer, nnd „da» hat mit ihrem Singen die Loreley gethan". Die Clavierbegleitunz batte Herr Capellmeister Niki sch in vorzüglicher Weise auSgcsührt. Der Pianist deS Abend» war Herr F. Drey- schöck, der. wenn wir daS Wort de» PlauluS: ,.nomen et omen", recht verstehen, mit drei Schock Pianisten eS aufnimmt. Mit dem Borlrage der Xckur-Sonatc op. tvt von Beethoven, noch mehr aber der Don Juan-Phantasie von LiSzt und der als Zugabe gespendeten Vc^ckur-Nocturne Chopin'» hat Herr Treyfchock sich al« einen ausgezeichneten Pianisten zu erkennen gegeben, dem die Virtuosität nur die Brücke zur echten Kunst bedeutet. Herr Drcpschock verfügt über eine glänzende Technik, einen modulalionSsähigen Anschlag und eine erstaun liche Kraft, seine Auffassung zeugt von einer echt musikalischen Natur. In der Ackur-Sonate spielte der noch junge Künstler den zweiten Satz »ll» Llnoci» am besten; die rhythmisch- scharfe Gliederung bob diese» Satz aus die Höhe eine« effektvoll beleuchteten Charakterbildes; im ersten Allegro wäre rin Markirea der melodischen Motive besser am Platze gewesen als da» Ueberleitcn der einzelnen GesangSphrasen in einander; der Satz bekam dadurch da» Aussehen eine» „Lied ohne Worte". Biel schöner dagegen grriclh alles Andere, sowohl brr Schlußsatz der Sonate, wie auch die Don Juan-Fantasie. LiSzt hat in sebr geistreicher Weise vie Einheit seiner dadurch weit über den Werth einer blo« virtuosen Paraphrase herauf- gehobenen Fantasie gewahrt, indem er da» charakteristische Bratschen-Motiv in symphonischer Weise als den leitende» Gedanken ausstellt und genial durchführt. Herr Dreyschock bat diese» Zug LiSzt'S sehr wohl verstanden und so mit der Wiedergabe der Don Juan-Fantasie ein großartige», einheit liche» Tongemälde geliefert, das bei den Hörern eine mächtige Wirkung zurücklieb. BervundernSwerth im Detail waren die bravouröse» Octavenpassagen. die imponirenden Baßsiguren der linken Hand u. s. w. Der Beifall, der dieser Pracht- leistung folgte, nvlbigte den Künstler zu einer Zngade; er spielte als solche die Des änr-Nocturne mit gesangvoller. Ivrifch-zarter Tonged.ing, die mit dem Donner der Don Inan. Fantasie in wirkungSreichen Gegensatz trat. Ala Eonccrt- iustrnment sungirte ein köstlicher Blülhiier-Jlügel,, der unter den Händen de» vorzüglichen Pianisten eine unglaub liche Tonsülle und eine wundervolle Eantilene entwickelte. In der Don Juan-Fantasie schien ein große» Orcbelter seine Kraft crprobc» zn wollen, und in deni Ätagio der B.-etbeven- Eonate blühte und dustrle jeder Ton; mit einem Wort: ein echter Blülhuer. F. Pjohl. * Zwickau, 18. April Drin am vorqeftrigk» Abende vom birligen Miisikvee.inr vrranstal'eten lept a Ccneert vieler t-aisoa wurde mit qanc desonSerer Lpaomniq e»iqeqeage>'eh.N, da diesmal, nachdem die Besucher dieser Coacerte seit langer Zeit ans Dar bietung großer Chorwerke Berzick» leisten mnßi»,. „Die Jahres- zelte« " vo» Jos. Haydn zue «uffübrnng gelangte». Al» Solisten mngirten Hnr and Fron Hlldach sowie Heer Tenorist Be ackert, aus Dreldeu, der Cdor ward vom » c»pp-IIi»-B-rein gebildet, die i Dneciion lag den Hauden des Herrn Kircheamustkdirrctor B»ll- *h»rtzt. Uever di, Anfisthrnng selbst kan, nach dem einstimmige» Uriheile all« Besnchn berichtet Werden. daß dieselbe alle» dar« Betheiligte», vor alle» Dinge» de» geschätzte» Solisten, nicht minder aber auch dem Chore »ad de« Orchester das ehrenvollste Zeagniß ausslellte. Dem Vorstand des MusikvereinS sowie Herrn Director Bollhardt gebührt für di« Veranstaltung diese« herrliche» Gon- cerles aufrichtigster Dank. * Das königliche Opernhan» in Berlin kündigt endlich für nächsten Freitag, 20. d., die erste AuMhrnng vo» „Rhrürgold" aa. Volkmars-orser Lirchenbauverein. f Bvlkmarsdorf, 17. April. Dieser Tag» hielt der hiesige Kirchenbauvereia seine dirsjährige Generalversainmlang ab. in welcher zunächst der Vorsitzende Bericht über daS ver flossene Geschäfts >ahr erstattete. Zwei Hauptsachen, die Sammlung in Leipzig und Umgegend and die Landescollectea waren es. welch« dem Leeei» wrseatliche Einnahme, wenn coch nicht in der Höhe, als erwarte», zasührtea. Die noch nicht abgeschlossene Leipziger Sammlang ha» bis heute eine» Betrag von ca. 17 800 ergebe», die LaadeScollerte einen solchen von l 19 79,45 Das Ge- sammtvrrmöge» de» Vereins beziffert sich zur Zeit aus 42 02l,75 ^l Der Berei» hat bis heut« aichiS unversucht gelassen. Mittel »um Kirchenbau, der sich von Jahr zu Jahr als eia- »mmer größer« Noihwendigtett erweist, zu beschaffen. Leider ist der Erfolg biuter dea Erwartungen weit zurückgeblieben nnd es ist daher chrift- lich gesinnte» Mitmenschen reichlich Gelegenheit geboten!, hier ihre Nächstenliebe zu bekunden. Allen aber» dir das Werk bisher durch Rath und That gesördert haben, auch an dieser Stelle der herzlichste Dank! — Insbesondere dea hiesigen Einwohnern sei hierbei mitgciheilt, daß die letzte Sammlung in Volkmarsdors (im August mW September 1887) noch erfreulicher war, al- die srühereu, nämlich 819,60 .«l ergeben hat. .gegenüber sonst je rund 600 ^i Jedoch sind da« leider nur geringe Rebenflüßchen für dea Strom. Bon anderen edlen Menschenfreunden wurden auch Liebesgaben ge- ivendet (Concerterträge, Sammlungen in Restaurants, Sammel- b.chlea, Glockenlioii-, Glockenstrang o. dergl.). Für die zweite Glocke hat daS königliche Konsistorium 1400 bewilligt, wenn die übrigen 1500.zu derselben aufgebracht werden. Leider sind dazu in de» Saminelitellkn der Herren Weicksel, Rühl uudLichtcn- berger hier bis jetzt nur etwa 140 >l eingegangen. Hoffentlich ergiebt die für den GlockensoadS in Aussicht genommene Lotterie und die künftige Einlage tu die hiesigen Klrchknbeckeu zu demselben Zw cke bald recht viel. Am Schluffe der Versammlung wühlen noch Wahlen vorge. nomine» werden. ES wurden gewähll: als Vorsitzender, beziehentlich dessen Stellvertreter Herr Oberlehrer Recht uud Herr Zinnner- meister Hempel wieder, als Schatzmeister Herrn Brauere-besitzer Richard Rühl jau. an Stelle seines unlängst verstorbenen Beters neu und olS Cassirer Herr Lehrer Hein old wider; als Schrift führer und Bice-Schristlührer Herr Lehrer Böig» wieder uud dcr schon sehr viel für dea Verein schriftlich »hätig gewesene Herr Drakoniis Weicksel neu; al» Beisitzer die Herren Schornsteinleger- meister Röbert, Lehrer Weber wieder, Postverwaüer Traut- mauu, Lotterie-Lollecieur Mühlberg, Bauunternehmer Teich,- maa» uud Biering neu; al- Caffeureviioren Herr Baumeister Wend und Herr Buchbinderei-Besitzer Arthur Günther wieder. Außerdem giebt e» 19 Sammler. Die nächste Ortssanimlung soll im August und September d. I. ftattfiuden. Mitglieder bat der Verein zur Zeit 92. Z» Ehren des verstorbenen Herrn Biancrri- Besitzer Rühl »eu.. welcher viel für den Bereia gethan »üb geschenkt hat, erhob sich die Versammlung von dea Plätzen, Ausstellung von Entwürfen zu decorotiven Malereien vou Förste und Hesse. Die Räume der „Bauhütte" (Schulstraße tb), welche in den letzten Tage» Schauplatz der diesjährigen so beachtenswerthcn Ausstellung vo» Arbeiten der Gelellen und Lehrlinge unserer vereinigten Leipziger Innungen waren, werden ihrer «restlichen Lage und sonstigen Eignung wegen vielleicht öfter zu Ausftellungszwccken benutzt werden, denn schon ladet wieder eine große Ausichristtasrl über der EingangSthür de« HauseS zur Besichtigung einer Aus stellung von dekorativen Malereieiitwürien der Herren Förste und Hesse ein. Die Benannten haben sich, nachdem sic längere Zeit «Heils auswärts »HLIig waren, theils auch an der derorativen Aus stattung hirsiger Monumentalbauten, wie neue Börse, Museum rc., Mitarbciteten, hier niedergelassen und Schulstraße 8, l., eine Wsrk- stätte sür Dekorationsmalerei eröffnet. Sie treten dadurch allerdings in Wettbewerb mit dea guten und bcwäbrten Kräften, welche in Leipzig schon ans diesem kunstgewerblichen Gebiete mit Erfolg thätig sind. Doch braucht man dabei von keiner Seite wohl diesen Wett bewerb mit besorglichem Auge z» betrachten, da nicht nur da- schnelle WachSthnm unserer Stadt, sondern vor Allem auch da- immer ent schiedenere und weitergreiseiidere Erwachen dcS guten Geschmackes tüchtigen Kräften immer neuere uud weitere Aufgaben stellt. Daß nach dir neue Firma „Förste uud Hesse" den heute na die Dekorationsmalerei gestellten Anforderungen, auch den weitest gehenden, kräftig gewachsen ist, daS schein: die Ausstellung im Erd- geschoßsarle der „Bauhütte" denn doch unzweideutig darznthun. ES kan., natürlich hier nicht die Absicht iein, sich in eingehender Einzel» brschreibung und Würdigung der ausgestellten Satwürsr sür Zimmer-, Saal-, TrepvenhauS- und Fayadendecoration za verbreiten. ES soll überhaupt nur durch Hiuweis ans da« und leueS, was mau dort finden wird, daraus anfmerksam gemacht werde». Wohl ausnahmslos bekunde» diese Eulwürse einen seinfühligen uud wohlgeschultea Ge schmack, der daS Rechte and Wirksame in richtiger Anwendung zu finden versteht. Bald von dem einen, bald vom anderen der beiden vorgescllichasteteu Künstler herrühread, bald wohl auch ta gemein samer Arbeit entstanden, sind diese Blätter theils noch unauSgeftlhrie Entwürfe, zum nicht geringen Thril aber auch ichvn ansgesühr», so die prächtigen InnenraumSmalereien au« Nürn berg. au« dem fürstlich Thura und Tazij'schen Palaste zu RegeaS- burg, auS Leipzig, sowie eine uaqemei» cffcclvolle Fagadenmalerei aus Ansbach. Ganz besondere Aufmerksamkeit erwecken die schönen Entwürfe und ausgesührten Stücke vou gobelinortig wirtender Malerei ans Äodeliastofi. Eine Reihe von einem der beiden Künstler von längerem Ausenibalte au« Italien heimgebrachter Studien von Waiidmaiercien aus Pompeji, dem Baticaa a. s. w., sowie stimmungsvoller LandschaftSsiudien au« Capri bezeugt», wie erust man es hier auch mit der küusllertichen Vertiefung der Schmuck- malerri nimmt. —^ Adolf Weiske. Neuester Mo-enbericht. AuS der „Wochenschrift sür Spinnerei und Weberei". sHrrauSgegebeu vo» Ernst Krause iu Leipzig.) (Nachdruck nur unter vollständiger Ouelleaangabr gestattet.) * Leipzig, 16. April. Wir siad erstaunt über die Art und Weise, »u der fast »a alle» neuen Geweben sür die Herbftsaisou Mclall verwendet wird. Diesen Geschmack hielten wir schon fast für verbraucht. E« Hot seine volle Berechtigung, daß derjelbe bei der modernen Stickerei als Effect zur Verwendung gelang«; denn die Auwrutuug von Gold hat die Stickerei beliebt und modern gemacht: daß ober Gold in ollen Kleider«, Seiden- und Dricotstoffeu, auf Tressen, Litzen und selbst aus Eomache, von der Mode plötzlich wiedrr in den Vordergrund gedrängi wird, ist wohl hauptsächlich daraus znrückzaführen. daß sich Fabrikant«,, vo» dem Geschmack leiten lassen, der augenblicklich in Pari« maßgebend ist. Di« Bcrweuduag von Gold jur di« FrüvjahrSueuheilen haben wir sch.-n im Dercmber nnd Januar aussührlich besprochen. Daß sich dies» Mode ai ch aus die Hrrbstgewrb« aoSdehuea wtrd, möchten wir vorläufig vezweiseln anv gestatten na- des halb, den Herren Fabrikanten den wohlgemeinten — wenn auch nicht maggei ende» — Rath zu erlhrileu, mit der Aoweuduag von Gold als Ziereffect sehr vorsicht g zu verfahre». Im vorigen Winter trat bereits die Goldmode aus. nnd dieselbe kam in dieser Fruhjahrsiaison zur vollen Entlastung. Daß sie sich auch noch im nächste» Winter halte» wird, glauben wir kaum, den» von langer Tauer sind unsere heutige» Moden selten. Man verlangt nach etwas Neuem, und dieses Neue ist ia dea reiche» DamassS-Beweben gegeben, deren wir schon verschiedentlich an dieser Stelle erwähnt haben. Die neueste Verwendung von Sold geschieht in seinen schmalen, zockensörmig gebildeten Streifen; di« Streifen werden der Länge uud Quere nach gestellt und die Zocken ganz schmal gewählt uns d cht aueinaiicer resitz:. Diese ZciMnunaen bemerkten wir ans neuen Luchlic dctstuffen in nioderue» grünlichen Täaen; dieselben loiederholtca sich aus seidenem Pcon de soie Changeant-Stoffen, anch sahen wir st« aas seidenen und Dricotgewedea. Schmale braun« Tressen waren in eben derselben Weise in Gold zockensörmig qe- mustert Vir verhehlen nicht, koß dir AuSführang elegant war. SLIammgrüne» Dach mit dicse.i schmalen in Gol» drrgeftellten gackrnstrrifrn qtedt zwar einen prächtigen Effect, doch kommen wir immer wieder aus »usrre Ansicht zurück, wonach »«« Anwendung von Gold nur vereinzelt zu empjeolen ,ft. Daß der Goldstickerei ans Flanell and Tncv in Galonsorm eine Zukunft prophezeit werden kann, hoben wir in »usirm letzten Berichte erörtert. Ans Tricolstoffea habrn nunmebr unsere Fabrikanten di« von »»- gekrnnzrtchnetr Knötcheustickerei, welcher sich ührtgens «ch die Elber feld«, »ad Krrselder Fabrikant«, sür thrr vetbsmltsch, zur Darstellung gebracht »ad zwar io «taer Veile, »t, Ge I» erkenauug verdient »ad deshalb auch de» Beifall der 1tt»«er sich». Dicht aueiuandergesetzte. eia- oder mehrsarbtge KnStche, zg», Streife». Auch hat mau au« ihnen klein, Figuren, Kreis- ^ Strahleumnfter gebildet, welch« zwischen und ans Streffen gyqr werden. Die kleinen Knote, sind in verschiedenen Farben «ff de, Stoff angebracht, deaselben säst ganz nnd gar bedeckend. Diese Äw- betten haben blo» noch den eine» Fehler, baß sie für de, Mtz, Coasnm zu »Heuer find. Vorläufig handelt es sich um erste AnsHr und wlrd die Kostspieligkeit ausgeglichen werben können, wem darüber Klarheit erfolgt sein wird, ab dir Kaotrustickrret tberhnwt Ausnahme findet. «l« neu find riugegangen: Wollen» Kleiderstoff, mst bnntschillerade» Chaogeantstretse»; eine ganze Serie g»z billiger Beigekleiderftosf« mit sriar» Streife» imd rarris. Feruer gezwirnte Muster; Alpaecas sür Stoabwtntel, eia Artikel, der augenblicklich noch stark verlangt und auch im nächst«, Sommer sehr beliebt sein wird. Neu siad Streife» ans JaSpt- sond und Gtrrisra aus buntschillerndem Evtngltsnnb. Ebenso neu sind Ombrtftretfru, durchzogen vo» kleinen Ring». Als Ersatz sür Flanell (zn Blonse») bringt mau einen bauwivolleii«, barchruiartig gestreiften Artikel, der jedoch Flanell nie er. setzen wird. In Regeomäntelstoffeo liegen »ns genoppt« Che- viots in neuen Dessins vor. Neu siad ferner gespitzte, carrirt, Mohairplüsche, FrisSplüsch mit Schnitt, ,«spitzle Plüsche, der Persianer Krimmer, Ileingelockte Carl«, einig« Sorten Krimmerftosse. Zag »nd Schnitt, Alle« Fabrikan, welche die Berliner Wollwaorenfabrikaatru erzeugen. Endlich rer- wnsea wir noch aus rin« neue Modefarbe mit dunkel rSchliche» Schimmer, die, wie wir glauben, recht tu Ausnahme komme» wird; man nennt sie eoaleur riorg». Königliches Landgericht. n. Strnskannner. I. Der Dienstkuecht Ernst Briuner ans Preußisch-Knatzeadors. wegen Diebstahl« bereit« rückfällig, war am 6. Februar d. I., »ach seiner Entlassung aus der Strafanstalt, nach Greßwritscheu geginge», um bei dem srühereu Dienstherr» seine dort zurückgelaffeaen Lffecle, obzuholen. Bei dieser Kel.-genhrit ersucht, ihn die Lolonialwaareo. Händlerin Frau L-, ihr eine Lade aus de» Boden zu tragen; Bräune, kam diesem Wunsche nach und schaffte die Lade mit Hilfe naet Bäckergesellen hinauf. Währenddeffea bemerkte Bräuner, daß die Stuben offen standen uud äußerte sich darüber zu dem Geselle» dabiu: „Hier ist ater gut zu mausen I" Zwei Tage später wnrdrn nun aus einer in jenem Hause stehenden Kommode »ach Erbreche, dersclben etwa 190 gestohlen »nd der Verdacht lenkte sich mff Brauner, welcher TagS daraus t» LciSaig, woselbst er sich eine, Aazug gekauft batte, scstgeaommeo. Der Angeklagte leagnete in frecher Weise uud suchte die ihm »achgewielenen Ausgaben und de» Besitz des übrigen Geldes dadurch zu begründe», daß dasjelbe vo, einem Lotteriegewinn. dea er im Jahre 1885 in Rödersdorf i» Oesterreich gemacht, herrühre. Aus «ine deSsallsige Anfrage hatte sich jedoch die Unwahrheit dieser Behauptungen herausgestrllt. De: Angeklagte Hai zwar früher bei dem befragten Lollerteur gelost!:, aber niemals eine» hohen Treffer, ttn Jahre 1885 überhaupt Nichts gewonnen. Ferner fiel der Umstand gravirend ias Gewicht, daß i« Jahre 1885 die neuen Zwanzigpsennigcr, welche bei Bräuner vor- gesunde» and von Frau L. als »ater der ihr gestohlenen Summ« befindlich bezeichnet wurden, noch gar nicht existlrtea. Nur d»e Jugend des Angeklagten, welcher das 18. Lebeosjahr noch nichi überschritten Hot, retteten ihn vor dem Zuchthaus und so ersolgie seine Lernrtheilung zu 3 Jahren Sesä agnißstrasr. II. Dcr Handarbeiier Wilhelm Richard Geile an« Connewitz, welcher erst am 16. März wegen Diebstahl« eine vierm >atige Ae- sängnißstrase »verkannt erhalten ha», war beschuldig!, sich eines wetteren Diebstahl» uud zwar einer goldenen Damenuhr im Werihe von 50 -st auS einem hiesige» Restaurant schuldig gemacht zu habe». Der Angeklagte, welcher der Tbat geständig war, hatte nach verübter That auS Furcht die Uhr auSeiuaadergeaommen und LlaS- nnd Bold- schaalea in einen Abort geworfen, ia welchem sie auch ausgesunde» worden waren. Unter Jnwegsallstellung der obenerwähnten Straft wurde der Angeklagte zu einer Gesammtstrase in der Dauer von 1 Jahr Gesäaguiß» unter Anrechnung eines Monat» der Untersuchungshaft, verurtheilt. III. Der Diruftkuecht Emil Hübner aal Thorna war beschäl, digt, am 14. Februar ds«. ZS. an» einer Kammer seines Dienst- Herrn, de» Gutsbesitzer» W. io Verabruch, eine demselben gehörige Weckuhr sowie eine» Wetzkaste» nebst Wetzstein, dem Brenner K. gehörig, entwendet zu haben. Der AugeAog:e, welcher wegea Dieb stahls rücksällig ist, führte zar Entschuldigung feiner Handlungs weise aa. daß rr noch rückständigen Loh» zu fordern gehabt und durch einstweilige Aneignung jener Gegenständ« sich hak Deckung sür seine Ansprüche sichern «ollen. Dies« Behanvtnrg» waren nach dem Gange der Verhandlung nicht zu widerlege, und dem Aagrklagte» rin« rrchtSwidrig« AaeigauagSabsich» nicht nachzuweisny f» daß das Gericht ans Freisprech»,g Hübner'« erkannte. IV. Der Fährmann Friedrich Wilhelm Gasch an» LeiSnig «ir am 21. Jaaaar d. Js. im Lüptitzer Walde damit beschäftigt, Holz, welche» von dem Baumeister N. daselbst erstanden worden war, anfzulodeu. Bei dieser Gelegruhcit hatte »na Gasch von eine» anderen Haufen einen Stamm weggeuommea, al» der Forstauffther hinzugekommen war. so daß Gasch de» fremden Stamm wieder u leinen Play legte. Gasch bat dea Forstaufseher, mdem er demselben 1 Schweigegeld anbot, vou Erstattung einer Anzeige abznfthen, er. Gasch, werde ihn nicht verrathea ». s. w. Dadurch hatte sich der Angeklagte der versuchten Bestechung schuldig gemacht, weshalb er zu 4 Tagen Besäugutßstrase verurlbeilt wurde. Der Gerichtshof bestand au« de» Herren LandgerichtS-DIrettor Sieber (Prästd ). LandgerichtS-Räthen Metsch, Adam. Prof. 0r.B>ndi,g »ad Assessor Volkmana; die Anklage führte Herr Staatsanwalt- schaftS-Affessor vr. Groß. V. Strafkammer. Der Schloff» Karl Friedrich M.. hier, war bi« vor Kurze» Vorstand der Kraukenraffe der Mechaniker und ging am Abend de» 25. November zum Vereins - Schriftführer L. in Anger, um da» Proivkollbuch einer genauen Durchsicht zu anterzieheu, da ia bei nächsten Tagen eine Laffenrevistoa bevorstaad. Als er nun zu L kam. rrsuhr er, daß das Protokollbuch vor wenig Minute» vom Lasfirer F. abgeholt worden sei, wo»» F. auch ermächtigt war, ba er bei der Revision diese» Buch mit vorzalegen hatte. Als M. dies Härte, rtes rr L. zu: „Wie kSuaea Sie da- Buch au- den Händen gebe», die Protokolle käanru ja gefälscht werde»!" Daraus lies er F. noch and holte denselben auch iu kurzer Zeit ein, wo er an dos Proivkollbuch vou ihm zarück vcrlaogie. F. weigerte sich und erklärte, das Buch werde er nicht zurückgeben. Es kam schließlich zu einer erregten Debatte zwischen Beiden, welche F. damit endigte, daß er schnell nach L.'s Wohnung zurückging und damit einen öffentlichen Skandal vermied. Bei dieser Gelegenheit soll M. grruseo haben: „Das Buch muß ich haben, wer weiß ob die Protokolle sonst nicht gesälscht wrroeal" UeberdieS kam es dann in L's Behausung nochmal« zu einem heftigen Auftritt zwischen Vor stand und Eassirer. Wegea dieser entehrenden Beidächtiqung bette F. eine Beleidigungsklage angestrengt und damit erreicht, daß M. am 12. Februar zu 1b Seid., event. 3 Tagen Gesängniß ver- artheilt wurde, geqea welche« Erkenntniß rr aber Berufung ein- legte. Infolge deffea hatte sich daS Landgericht mit der Angelegen- h«t zu belassen. In der Verhandlung stellte sich heran-, daß mehre« sür den Angeklagte» enilastend« Umstände gar nicht zur Kenvtuiß des erstinstanzlichen Richters gelangt waren. Es ward« z. B. erörtert, daß zwischen dem Vorstand M. und de, LereinSmiigliedera eia gespannte- Berhältaiß besteht, iasolgcdesje» elfterer seines BorstandsainlS enthoben bez. vorläufig sasvenditt worden ist; insbesondere find Beide, M. und F., specielle Gegner. DaS Landgericht vermochte unter solchen Umständen nicht zu kr Ueberzeugung zu gelangen, daß M. die sraqlichen Beleidig-ag», wirklich gethan, da F. selbst als einziger Belastungszeuge figaritte, während M. der Beschuldigung in bestimmter Weise widersprach, auch durchaus einen glaubwürdigen Eiadiuck machte. Es wurde demgemäß M. nnter Aushebung des erstinstanzlichen Unheils kostenlos sreigesp rochen und F. in di« sämmlliche» Kosten und Lnslagei verurtheilt. Lenlralhalle. * Leipzig, 17. April. Gestern Abend haben die Kunst« ier-Borstellnngrn in der Centraihallr abermals ei« Berricbrrnng durch eine Sensations-Nummer ersahrech indem zum ersten Male Mr. Leo -kapoli, jener Leiter- Equilibrist. dessen wir schon vor einigen Tagen gedachten, austral und einen glänzenden Ersolg erzielte. Der sagend» siche Künstler, der ursprünglich sich aus da« Studium Kr Ideologie vorbereilcte und von feinen in der Schweiz leknk» Eltern, den Veranstaltern der dort beliebten Rapoli Tonart, in daS Collcg nach Einsiedeln gebracht wurde, süblte sich in der klösterlichen Einsamkeit nicht wohl und vertauscht« altbeld die letztere mit der Künsilrrlansbaha. aus vrr er den» fcht
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