Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-24
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2SSS geuehmlgt «st. Do» preußische «bgeordaeteuhau« ha« »le exfordrr. tichen Baukosten in der Höbe voa 9 090000 Gl »hue Debatte be- willigt, uffd somit «ft ttese für die betresfeudea Gebiete so wichtige Verkehrslinie cnbgiltig beschlosjeo. »— Sllteabura.Zeitzer Ltseutab». Im Mär» hat die Meabura-Zeiuer Eisenbaho au« dem Menselwitzer Kohlenreviere 4Ü0» ,Kr 1376 Wagenladungen 4 5000 lrzr weniger versrachtet ol» im gleichen Monat des Vorjahre-. 5sin ersten Quartale des lansende» Jahres desörderte die genannte Bah» 12272. oder 3272 Wagealadaageu we»tger als in der Paralrllpertod« de- Vorjahres. <5 Der jüngst, Brricht de« österreichische» Geoeralrou- sulatS t» Bs«lta constatirt bei Besprechung der Textil» iudastvie axoße Stille aus dem Wvlleumarkie. Das sonst am dies« Zeit beginnend- Schmntzwollengeschäft ist ihm zusolge noch ganz intrntwickelt, thest« wegen der Verkehrsstörungen und de« Nach winter«, theil« auch wegen der hochgeheudeu Forderungen der Produceuten. Die wenigen Abschlüsse aus dem Wollmarkle ersolgten aus Bast» der Preise der letzten Londoner Lactionea. Für Garne «st di« Stimmung in den meisten Sorten recht fest; aameat» «ich sür drei» and vievfache und '/«, Kammgarne haben die Spinner stark« Aufträge, so daß einzelne Preiserhöhungen darchgesetz» werden konnten. Auch für Lrirotgarae und Kammgarn-Zwirne zeigte sich große Nachfrage, während melirte Kammgarn« etwa- mehr vernachlässigt scheine«. Die Weberei-Industrie ist in den meisten Branchen sehr stark beschäftig«, da gegenwärtig hauptsächlich der Saisonbedarf zu decken ist und nicht nur den Absatz im Inlande, sondern auch der Export, besonder« nach Nord- und Süd amerika eine Steigerung zeigt. Dir Prei-uotirungen hin- gegen werde» vielfach als nicht befriedigend bezeichne», da die Jabri- kation-pkeffe oft mit den gesteigerten Kosten de« Rohmaterials nicht ,m Einklänge stnbeu. Recht ungünstig >st noch immer die Lage der Samptt- uadHlüschwebereie». An« de» Distrtcten der Tuch fabrik,tl«n lausen vielfach Klagen über den Schaden ein, den die abnorme Mlkvz-Wittrrung durch da« Stocken der Bestellungen an SomMMvanxen verursmht hat. Der Verlaus des LoiisectiouS- Geschüste« sür die Früyjahrssaison wird als sehr günstig und die gehegten Erwortmmeu weit übertreffend geschildert. Sowohl der ausländische, wie inländische Absatz hatten sich in sehr befriedigender Weise entwickelt. Von den dabei betheiligten Fabrikation«- zweigeu konnte dieStossbraoche Hiervon am meisten profitiren. Gegenwärtig wird bereit« sür die nächste Winter-Saison gearbeitet. Berlin bereitet hierfür einfarbige Streichgarustoffe, mohairgeftreist« Kammgarnstoffe, gestreifte LurlS mit Tricot in nenen Mustern, ferner mit Neuheiten in Krimmer und Plüsch vor, während io Aachen Neuheiten tu E-kimo», in den sächsischen Fabriksstädteu gerippte uud wafselartige Stockiuette, und in Elberfeld N-uheiteu in halb- »ad gauzseideuen und Kammgarn-Geweben mit Seideuplüschea sür die Nintersatso» fabrieirt werden. -f- Deutsche Versicherung«.Gesellschaft gegen Frost-, Hagel- uud Roftfchadea in Berlin. I» Nr. 111 d. Bl. be findet sich ei» „Eingesandt", welche» die Vorzüge dieser Gesellschaft Hervorhebt und unter Anderem auch rühmend den Besitz eine» Ga- rantie- »nd BetriebSsond» za erwähnen nicht unterläßt. Mit diesem Foad« ist e« aber eia eigen Ding, der hübsche Name verdeckt nämlich nur Da«, wo« man im gewöhnlichen Leben „Schulden" nennt; thatsächffch hat nämlich die Gesellschast eia Darleh» voa 300 000 Gl aufgenommrn, «elche« sie mit 6 Proc. verzinsen und allmälig zurück- zahleu must. Jeder Londwtrth, welcher bet ihr versichert, hat na» nicht allem durch seine Prämie Dasjenige za bezahlen, wa« an Schäden »ad BerwaltaugSkosteu gebraucht wird, sondern außerdem auch noch die Ztvsru »ad AmortisatioaSquoteu jener 300000 Gl Die Gesellschast muß daher unter alle» Umstäudeu theurer als diejenigen Gesellschaften, welche keine Schulden haben, sein. Ucbri- gen« müssen wir die Laadwirthe, welche bet ihr versichern wollen, auch daraus aufmerksam machen, daß für alle Schulden uur die Mitglieder, da« sind die Versicherten, mit ihrem ganzen Vermöge» Häsin«; wtzr bei ihr versichert, maß wissen, daß er unter Umstände» mt-Erträge» von ouberecheubarer Höhr in Anspruch genommen werden kan». Da« „Eingesandt' lobt ferner, daß bet der Frost- und Rost- Branche eine Selbstbesteuerung der untere» 2b Proc. eiugesührt sei, da ist etneä« »»klar uud sei daher an einem Beispiele deutlich gemacht. Wru» A. ein F«ld Roggeu mit 4000 Gl versichert uud e« erfriert «hm davon der vierte Theil, so leidet rr 1000 Gl Schoden, bekommt indes««» von dieser Versicherungs-Gesellschaft nicht «inen Groschen ersetzt «-U «r sür di« untersten 2b Proc. Sclbstvecsichrrer ist. Er- soien ihm dagegen der dritte Theil, was 1333 Gl Schaden ergäbe, so gieht dk Gesellschaft »uuächst davon die untere» 2b Proc. mit 1000 Gl als selbstoersichrrt ich, ferner die ReguIiruugSkosten und zahl» dem LgNdmaaae schließlich ca. 300 Gl Entschädigung. Ob solche Ver sicherung irgend einen Nutzen und Werib hat, ist durchaus zweisel- hast, da diese großen Rost- und Frostschäden nur sehr selten vor. komme». — Boa der Verwaltung weiß das „Eingesandt", daß sie au- aageseheuru Landwirthen uud tüchtigen Fachmännern bestehe, sparsam und gewissenhaft sei. Wir möchten wisst», wer diese au. gesehenen Landwtethe sind, da unserer Jusormalioa nach der erst« Direktor, Herr Meyer, wohl General-Agent, aber uie Landwtrth war uud ebeusoweuig der zweite Director, Herr Sommer. Letzterer hat sich -war früher schon al» Gründer der Allgemeinen Deutschen Hagel-BersicherungS-Gesellschast bekannt gemacht, sür die Landleute wäre e« iudeffen viel bester gewesen, seine erste Gründung wäre nie za Stande gekommen. Es hat Niemand daran Freude erlebt, sondern die dabet versicherte» Laudwirthe müssen Beitrage von solcher Höhe, daß ihnen die Augen übergeben, zahlen. Schulden besitzen nur 4 Gesellschaften, die Preußische, Allgemeine Deutsche. Magde burger gegen Wetterschaden ikffd unsere Rost-Gesellschast. U Potsdamer Straßenbahn-Gesellschast. Die Gesell- ichas» ist seit vielen Jahren jetzt zum ersten Male wieder in der Lage, eine Dividende vertheile» zn können, und ist dieselbe aus 6 Proc. festgesetzt; säst sür den Anfang zu hoch, indem etwa die Hbistr aaS dem Dividenden-Ergkuzungssonds entnommen und nicht cm abgelaufenen Jahre verdient ist. Die General-Versammlung «ahm jedoch hieran keinen Anstoß, genehmigte die Bilanz und er- theilte einstimmig Decharge. Ebenso einstimmig wurde die Er weiterung de» Bahonetzes, vom Stadtjchiosse über die neue Brücke bis zu de» Kirchhöfen beschlossen. Die Strecke über die Brücke bi» zum Bohnhose wird wobrschcinlich bis zum l. Juli d. I. fertig sein „nd incl. Wagen und Pferden ca. 75 OM -äl kosten. Den Schluß der General-Versammlung bildete ein Antrag aus Ablösung der Gründerrechtr, welche sich die Herren Reimer und Majch seiner Zeit vorbehielten, und wonach ihnen jede neue Linie zum Preist von MOOO Gl pro Kilometer zum Bau übergebe» werde» mußte, wäh rend dieser Bau heutzutage ungesähr sur das halbe Geld hergestcllt wird. Die Firma, welche noch im Auistchisratde vertreten ist, ver langt 20000 .4l für Abtretung dieser Gründrrrechic und. da die Gesellschaft sich in einer Zwangslage befindet, blieb der General» Bersammluiig uur die Bewilligung dieser Summe übrig. Hierdurch, sowie durch die Bauten sind neue Mittel erforderlich, welche durch Vermehrung des Acistn-Tapiia.S um vorläufig 60000 .G aujgebrachi werden solle». Einige Herren haben sich bereits zur Uebernal me derselben al pari bereit erklärt, so daß die Begebung keine Schwierig keiten verursacht. — Solenhosener Actienverein in Solenhosen. Die Dividende sür dn» Jahr 188? von der Generalversommlung auf ii Proc. iestgescpl. IV TL K-l». 22. April. Die „Köln. Zig." bemerkt i» Berich tigung ihrer Mittheilung vom 20. d.. init der gemetdetcn Sendung >v» sechs Millionen Rubel Orient-Anleihescheine von PeieiS- bürg nach Berlin verhalle es sich näherer Erkundigung zusolge jo. daß diese Scheine behuss Erlangung neuer ZinSscheine zu denselben vorher nach Rußland gesandt morden waren, weil sie keine ZinS- schcin-Anweijunqcu haben -— Die Kölnische Uasallversi chernngS-A ctiea-Ge- sellschaft in Köln a. Rh. halte im Geschäftsjahre 1887 17 Todes fälle. 39 InvalidilülSfälle und li>60 Falle mit vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. zusammen 1716 Schadensälle zu reguliren, sür welche sie 304 525,96 .4! boar auszadlte und als Schaden-Reserve 134 732.17 .4l znrückzuftellen hatte. Die Gestllschait hat keineu Rentenempfänger. Im neuen Jahre sind bis Ende März be- icitS 436 Schadensälle anqemeldet und 52 626,59 Gl aus neue Rechnung verausgabt morde». Der in diesen Zahlen enthaltene unwiderlegliche Beweis von der wirthschostlichcn Not tnvend ig- keit drr Nnsallversicheriing driaqt in immer weilere Krciie. und je lauger, je mehr drichi sich die Ueberzeugung Bahn, daß e« eine Pflicht der Selbfterhaltung ist, die Arbeitskraft und Erwerbs- kähiqkeit IN aalen Tage» gegen die so nahe liegende Möglichkeit d«S Unglücks für eine verschwindend geringe Ausgabe zu veisichern. *— Wer mitten im wirthschaftlichei» Leben steht und die Vor- gäage daselbst mit auimerksamen «ugca verfolgt, der weiß, daß der Borwnrs, den mau in unteren Tagen deu deutschen Handel- und Gewerbtreibenden macht, sie seien sür sremdlindische Interessen nicht empfänglich, völlig unzutrelseud ist. Den Nagel aus be» Kovs treffrnv sind die Bemerkungen, welch- »er ..Hanuov-rsche Courier" zur Sache niacht. Dort wird »niei Anderem „nd inioweii die wirthschaftliche» Btrhälinisst, mit denen wir e» a» dieser Stelle alle«» zu »dun haben, in Beirachi kommen, auSgesührt: „In keinem Lande der Weit genießen die Fremden so große Bew-qnngssreiheit, wie tu Deutschland; noch immer sind wir qeueigi, sie mit offenen Armen auszuurhmen. Und zahllos sind die Fälle, wo der deutsch« Guneedireidmch« de» LandSma»» auch de, kleinste, -redit ver- »««Ach «W»» d«» Fee»»«», »»mal mit tzotkli,,„dem Nsme». Conto 20000 Gl, zur Verstärkung oer . 88 Au» Wrftprcnsscn. 22. April. Aus Rußland wurden während der Mouate November. December n. I. und Januar d. I. über die Grenzen des Regierungsbezirks Marieawerder 24 Millionen Kilogramm Getreide und Hülseusrüchte, 5,410,000hg Kleie, 4654 Fcstmeter Bau- und Nutzholz eiugesührt. Tie Getreide- Einfuhr ist im Vergleich mit der eutsprechendea Zelt 1886,87 um beinahe 3 Millionen Kilogramm gestiegen; die» hat seiuen Gruad darin, baß im November v. I.. al» da! Zustaudekommeu der letzten Getreidezollerhähung mit Sicherheit vorouSzusehen war, große Mengen von Getreide zu den alteu (niedrigeren) Zollsätzen über die Grenze geschafft wurden. Die Klee-Eiusuhr aus Rußland, welche schon seit läugerer Zeit tu rascher Zunahme begriffen ist, war um 1100000 Irx höher als in der entsprechenden Zeit deS VoriahreS. G von «er bayerischen Grcuzc, 22. April. Die Sonne- berger Spielwaareo-Juduftrie. die in de» letzte» Mouate» eine etwas flaue Zeit batte, hat jetzt wieder recht gute Aufträge er- halte» und ist sehr gut beschäftigt. Namentlich sind die Bestellungen der deutschen Kundschaft aas drr Leipziger Messe höchst za- friedeuftelleud gewesen. Die Zollerhöhuiigei» ia Frankreich habe» deu Absatz deutscher Sptelwoore» dorthin völlig aumöglich gemacht, und auch „adere Länder haben durch zollamtliche oder andere erschwerend« Eiasuhrbediuguugea gerade der deutschen Spielwaareaiadustrie das Leben so schwer gemacht, daß eS hochersrenlich ist, wen» der deutsche Bedarf steigt. Zwischen deu bayerischen uud deu Soaneberger Spiel- waareasabrikaateu besteht» Ueberriulommeo hinsichtlich der An- weuduag gistsreirr Farbe» re., uud weaa tu Soaneberg viel zu thua ist, giebt e« auch für die bayerische Spielwaarea-Industrie gute Aufträge. München, 21. April. (Allg. Ztg.) Die dermalen wieder ia Angriff genommene Gründung eiaer SpirituSbaa.k für Deuijchlaud, bei welcher zunächst die Fehler vermiede» werde» solle«, oo deuea dir frühere» Bestrebuuge» ähnlicher Art gescheitert sind, ha» mit Recht eia lebhafte» Jutereffe unter de» Besitzern land- wirthschastlicher Brennereien in Bayern bervorgerusea, uud dürste, soviel mau hört, eia kleinerer Procemsatz derselbe» den Auschluß au diese- Uuteruebmeu bereits veriragSinäßig zngesichert haben, währcud der gröbere Theil mit dem Beitritte noch zaudert. Wir würde» »uu, trotzdem daß aaS der allgemeine Rahmen, in deu da» Unter- oehmen gebracht werden soll, sür die gegenwärtigen Verhältnisse passend erscheint, doch die Bctheiliguug noch an einige BcrauS- setznngro and bezügliche Bedingungen knüpfe»,, welche wir einerseits im Interesse des UuteraehmenS selbst für dringend wünschenSwerth, andererseits aber in dem der bayerischen Brenner sür gerechtfertigt erachten. Diese Bediaguugrn wären folgende: 1) Die Bcilriliö- erklärung wird überhaupt nur sür dra Fall abgegeben werden, als 90 Proc. des im ganzen deutschen Reich iu Frage kommenden Maisch- raumeS nachweisbar bei dem Uniernehmea betheiligt sind. 2) Der Frachiabzug voa Gl per 10000 Proc., wie ihn 8 9b des Ver trage» in Aussicht nimmt, wäre sür Bayer» nicht in Anwendung zu bringe». 3) Mit dem finanziellen Verkehre zwischen den bayerischen Brennern und der SpiritnSbank soll die letztere eine» der Münchener Bankinstitute betrauen. Ebenso wie wir ein cinmütbigeS Vorgehen aller bayerischen Brenner als unerläßliches Bedürsniß erachten, um da» ganze Unternehmen uater gleichzeitiger Wahrung des Einzel- iritereffes zu fördern, scheint uns nicht minder die Erreichung dieses Zieles so recht als eine deS großen bayerischen landwirthschasttichen Vereine- würdige Ausgabe. Wenn e« dieser Corporation, was wir aicht bezweifeln, gelingt, die Brenner Bayerns, wie sie ia und außerhalb der verschiedene» Vrennereivereine stehen, dahin zu einigen, daß dieselben ein ou» Brennereibesitzern, SpirituSsabrikanten und sonstigen Vertrauensmännern zusaminengffctzlcs LomitS bilden, dem sie die definitive Abschlußbesugniß mit der SpiritnSbank ertheilen, dann wäre ein gewichtiger Baustein zu dem in Aussicht genommenen Werke berbeigelchafft. Es stände sicher außer allem Zweisel, daß, wenn diese bayerischen Vertreter mit dem Gewichte der Verträge säst all ihrer Brenner in der Hand, vor dem Vollzüge des Ab- sch iisseS noch einzelne billige Forderungen, wie wir solche vorstehend v-izeichueteo, für ihre Clienten stellen, solche Forderungen von der SpirituSbauk sicher auch zugestandca werden. *— Würtiembergische Privat-Fenervrrsrcherung«. gesellschast. Die Generalversammlung genehmigte den Antrag des Russicbtsraihes, unter Zuhilfenahme eines kleinen Theil» der sür diesen Zweck aagesamnielten außerordentlichen Dividenden-Reserve be» Versicherten eine Dividende von 60 Proc. der 1887 bezahlten Prvmikli »i Rechnung zu ft.llen. DaS Vermögen der Gejclsi'chaft ist bei JahreSschloß aus 10012 495 Gl ongewachirn und stellt sich über Abzug der beschlossenen Dividende noch aus 9 269 109 Gi *— LebeuSversicheruiigS- und Ersparniß-Bank in Stuttgart. Der Rechenschaftsbericht wird demnächst zur Ver öffentlichung gelangen; vorläufig kan» mitgelheilt werden, daß das allgemeine Lrgebniß recht günstig ist; die IadreSeinnahm« a» Prämien und Zinsen erreichte 12 709 000 Gl und der Bankfonds stieg von 60 Millionen Mark aus über 66 Millionen Mark. Der Ueberschuß. weicher seiner Zeit wieder an die Versicherten zur Rückvergütung kommen wird, beläuft sich aus über 3 Millionen Mark. *— Die Bnschtiehrader Eisenbahn ist mit ihren Bilanz- arbeiten Heuer sehr im Rückstände. Die Verwaltung wartet nämlich noch immer ans die Enlschridung der Regierung über die Beschlüsse der letzten General - Versammlung. betreff,nd die Fusioiüruug der beiden Netze, und sie ist im Augenblicke noch nicht schlüssig, ob sie der General-Versammlung die Bilanz noch dem alten Modus, d. h. bei getrennter Rechnung für die zwei Netze, Vorleger» soll mit der Mittheilung, daß die Beschlüsse der letzten General-Versammlung noch nicht die behördliche Genehmigung erhalte» haben. Die Ver waltung bat sich an die Regierung gewendet und ihr mitgelheilt, daß die Zeit der General - Versammlung heranrücke und daß die Ent scheidung dränge. Bisher hat ober die Verwicklung der Bulchtic- hradcr Eisenbahn eine Antwort von der Regierung nicht erhalten, und e- ist auch nicht bekannt, welche endgiltige Stellung die Re gierung zur Fusionssrage einzunehmen gesonnen ist. Mn Rücksicht aus kiese Verhältnisse konnte auch der Verwaltungsrath «men Beschluß über die Actien-Dividende der beiden Netze bisher nicht soffen. IN. Fr. Pr.) *— Böhmische Bahnen. Während der letzten Woche m'chte sich a» sammtlichea Börsenplätzen, auch liier, eine überaus lcbho te Nachsiage nach den Actien böhmischer Bahnen bemerklich. welche sich ans die recht besriebigende BerkehrSentwickelunq dieser Transport- nnlernehmea stützt. Einen geradezu überraschenden Eindruck hat der Abschluß der Böbinischen Weftbahn hervorgernftn. welcher die Ber» «Heilung einer höhere» Dividende geftalleie, trotzdem die Reserven mit rinem Betrage boiirt worden sind, welch-r circa 2 Proeent de» ActieneapitatS au macht Bon der Buschtiehrader Bahn erwartet nia» ein gleich günstiges Erqebniß. Bei den genannten Bahnen, »ich! minder auch bel der Böhmischen Nordbahn. Elbethalbahn rc. komm! ferner in Betracht, daß auch >m lausende» Jahre sich der Verkehr weiter günstig gestaltet hat, die Aussichten sür dar zweite Semester tnsvlg« drr vortrefflichen Aussichten für die nächste Zucker- camvogu« dl» denkbar besten sind. ES gehört nicht »I«I Seher- gab« dazu, »« für di« brzruyneie» ein ganz and««» EourSnivcau voeau-zusageo, als sie augenblicklich «>a»ehme». Dir „Neue Freie Presse" schreibt >n ihrem letzten Wochenberichte u. A. über böhmische Bahnen: „Die böhmischen Bahnen finde» eine» geradezu enthusiastischen Anhang, der begeistert sür die Busch- liehcader Lmie uud sür die Böhmische Wesibahn eintrüt. Wir müssen auch gestehen, daß diese Bewegung viel richtigeren Motiven cuttpringi, als die wild« Epeculation. die sich dec SlaaiSdahnacite bemächtigt hm. Di« localen böhmischen Bahnen haben klare finan zielle Verhältnisse, reichen Verkehr, starke Reserven. Di« Kleinlich keit unserer Verhältnisse zeigt sich freilich auch darin, daß ia Berlin, Frankfurt und selbst ia Leipzig «iu viel größerer Umsatz tu diese» Actien stattfiadet als tu Wiea. Wir glaube», daß ein findiger Kops noch einmal auf die Idee kommen wird, die Actien der Böhmischen Weftbahn in Wien eiazusühre». ES giebt viel« Effecten, die im CourSblait stehe», aber uur deu beeideten Sensale» bekoant sind, welche sie vielleicht auch nicht kennen würden, wenn sie nicht sürchlea müßten, ohne diese- umsasseade Wisse» bei der Prüsuag durch- zusalleii.'O »-Mährisch-Schlesische Eentralbah». Nach der „Zeltschr. f. Eilend." schwebe» zwischen der „Oesterreichisch-Ungarischen Slaals- dahugesellschast" und der Mährisch-Schlesischen Leutralbahn Verhand lungen, welche die Erwerbung der Leutralbahu durch die StaatS- bahngeselljchasr zum Gegenstände habe». *— Lemberg-Lzeraowttzer Etseubah». Da« Wiener Reichsgericht hat di« Beschwerde des Berwaltuug-ratheS der Baha wegen de» vom HandelSmiuister im Einvernehmen mit oem Finanz- millister abgelehnien Gesuches um Anweisung einer Abschlagszahlung von einer Millioa Buldeu aus Rechnung deS GarautirjahreS sür 1837 obgewiesea. *— Lemberg.Lzernowitzer Bahn. Die BelrlebSergebaisse der Lemberg-Ezernowitzer Eisenbahn stellen sich im Jahre 188? aus de» österreichischen Linie», wie folgt: Linie Lemberg-Lzeraowitz: Einnahme 1922 622 fl., Ausgabe» 1666 533 fl., e» beträgt somit der Ueberschuß der Einnahme» über die AnSgaveu 256 089 fl. Der zur Ergänzung des gorautirtea ReinerirägaiffeS vom Staate zu leistende Äarauliezoichuß beziffert sich somit auf 1 243 911 fl. Linie Czeruowitz-Suczawa: Einnahmen 453818 fl., Ausgabe, 394 664 fl.; somit ergiebi sich ein Betriebsüberschuß von 59 154 fl. Gegenüber dem garaniirlea Reinerträge von 700000 fl. rrsultirt sonach ein auS dem Titel der SlaatSgarantie zu bedeckender Abgang voa 640 846 fl. — Für den 1. Mai c. ist die Eröffnung der Linie Halna - Kimpolong der Bukowina» Localbahnea, deren Betrieb be- kauoliich die Leinoerg-Czernvwitzer Eisenbahn führen wird, ia Au», sicht genommea und soll dir techaisch-polizeillche Prüsuag dieser Linie am 24. d. M. statlfindru. 21. AuS -er Schwei». 21. April. Für eine Drahtseilbahn vo» Thunersee nach Beatenberg ist die Zeichnung de» erkor- derlichea Capitols in Gaug gesetzt. Ueüer die Hälfte der Aktien sind bereits gezeichnet, und die Bahn wird darum wohl zu Slaude kommen. — Die elektrische Trambahn, welche von Vevey nach Thillon (am Genfer See) führt, ist bereits eröffnet worden. — Der BerwaltungSrath ber DampsschisssahrtS-Geiellschas« auf den» Genfer See Hai sich bereit« mit der Frage beschäftigt, ob eS nicht geralbei» sei, der Simplonbahn eine Beihilse zu ge währe«,. Wie sehr man übrigens die baldige Jnaagriffaahine deS Baues geaaunter Baha wünscht und aus Besetiiguog aller Hinder nisse bedacht ist, geht euch daraus hervor, daß der Oberingenieur der Westbahu jetzt, wo man über die Lawiaengesahr am besten Aus schluß erlangen kann, doS Terraln im Wallis, wo der Simvlon- iunuel beginne,» toll, in Bezug aus di« geeignetste Traee genau untersucht hat. Mau will die ges-drlicbea Stellen vermeiden, um nicht uaaogenehne Ersadrungeu wie bei ber Gotthardbahn zu machen. — Die Zollerhöhuag io der Schweiz wird auch sür die VerguügunqSreiscndea insofern von Einfluß sei», als man das Reisegepäck jetzt etwa» genauer zollamtlich revidireu muß als früher. ES kamt aber da» Gepäck vielsach erst am Reiseziel zollamtlich untersucht werde», damit die Schererete» a» der Grenze wegsallen. L. Der Pariser „Moaiteur ludiistriel* theilt unter Hinweis aus die bedeutendea Schwankuage» der Kupfer preise im ver» gaugenea Jahr« mit, daß ia demselbeo 90 039 Tonne» Kupfer, gegen 112 292 Toaoea deS Jahres 1886. nach Europa eiagesührr wurde». DaS am 1. Januar 1887 verfügbare Knpser betrug 54 747 Tonnen uud wurde zum Preise von 960 FrcS. sür die Toan« verkauft, während zu Anfang beS lausenden Jahre« nur 34 541 Touaeu zum Preise voa 2525 FrcS., also mit einer ganz anbei gewöhnlichen Erhöhung, zur Lersüguag standen. Ungeachtet der bedeuleod ver ringerten Kupfererzeugung in Chile wird sür 1887 eine drr Eiusuhr deS Vorjahre» mindesten» gleiche erwartet. D. Der M anchefter-Seeca aal. Die große wichtige Handel», stabt Manchester wird jetzt durch eine» Canal mit dem Meere verbunden und dadurch ia einen Hosenplatz verwandelt. Der Plan zu diesem großartige» Uiiiernehmen ist schon vor vielen Jahren ge- saßt, eS fehlte aber aoch immer au den Gelder» dazu. Da» eng lische Parlament hatte seiner Zeit de» Nachweis von 100 Millionen Mark gcsordert. Jetzt nun haben sich die Bankhäuser vo» Roth schild und Baring der Angelegenheit bcmäLligt, die nölhigen Gelder zur Verfügung gestellt und der Firma ThomaS Walker die AuSsührung deS Canals sür die Summe voa 114 Millionen Mark übertragen. Das große Werk soll in 4 Jahre» fertig gestellt werden. — Der Canal beginnt nach oem endgiltig angenommeneu Plane bei Easthai» am linken Mersey-Usec, folgt dann in der Länge von etwa 21 m dem User de» Merscy bis Runcorn, zum größien Theil iu festem Boden, an einigen Stellen ober das Mersey-Prosil berührend. Bon Runcorn sülirt der Canal bis Warrmgion, Jrlam nach Sal ford, der von Manchester durch de» IrweU getrennlen Vorstadt. Die Gesanimtlünge deS Canals beträgt 56.8 Icm. die Tiese 7,6 w. die geringste Breite 36,6 w. Die Gesainnitausschachtung beträgt 34 Millionen Cubikmetcr, davon 5,3 Millionen Cubikmeter Felsen. Die Canolanlage bedingt eine Reihe schwieriger BauauS- sühriingcn, Schleichen, Dock», Brücken, Viaducie sür den Canal kreuzende Bahnen und Straßen. Unterführungen von Wafferläosen, Schutzanlagen gegen Ueberjchwcinmuugen rc., so daß die Arbeiten ungewöhnlich vielseilig sich gestatten uud ein hohes Iateresse sür de» Techniker haben werden. Nach iu neuerer Zeit vom russischen Fiuanzminister er lassenen Bestimmungen über die zollamtliche Bchaadlnng der Güter im Verkehre mit Rußland müssen olle nach Ruß. laud bestimmten Güter von je zwei vollkommen mit einander über einstimmenden und vom Versender uaierschriebenea Frachtbriefen be gleitet sei», welche nicht als Unicat und Diiplicat zu bezeichnen sind. Beide Frachtbriefe müssen aus die Adresse der wirklichen Empfänger lallten. Das eine Exemplar dient als Babndocumenl, d. h. als Document über de» zwstchea der Eisenbahuverwaltung uud dem Sb- scnder abgeschloffenen Frachtvertrag, während doS zweite mit eiaer besonderen ausgedruckten oder von den Grenzstationen auszustempelvdeu Bezeichnung „Zolldocnment" versehene Eremvlar als Einsübrunqsdccla- l ation sür das Zollamt verwendet wird. Die Frachtbriefe müssen solgende Angaben cntbalien, dasern sie nicht zollamtlich sür »ngiltig erklärt werden sollen; I) die Bezeichnung der Versaiiktbah» und Beriandtftatio» und den Stempel der letzteren; 2) die Bezeichnung ver BestimmungSbahn uud Bestimmungsstation: 3) die Bezeichnung des Empfängers: 4) die laiisend« Nummer des EisenbahnfrachtbrieseS; 5) die Nummern der offenen oder gedeckten Wagen, in welche die Woarea verladen sind; 6) die Anzahl der Frachtstücke und Colli, oder vermerk über loie Schüttung oder Kesselsülluug; 7) Zeichen und Nummer der Fracht stücke oder die sie ersetzenden Adressen; 8) dt« Art der Ver packung; 9) Benennung der Waaren; 10) di« Menge der Waore» und Bruttogewicht und Stückzahl; 11) die Unierichrift oder deu Stempel des Versenders. — Der als Zolldocumeni dienende Fracht brief wird durch die betreffende Grenzübergangsstalion mit dem Stempel - Zolldocnment versehe». Jndeß werden auch Frachtbriese nach Rußland, von denen da» eine Exemplar bereits eine ausgedruckte Aufschrift „Zolldocnment" enthalten sollte, nicht zurückgcwiesen. Die Ausstellung des als EinsührungSdeclaraiion dieucnoen Frachi- brieseS aus die Adresse der Zovagentur oder einer Mittelsperson ist unzulässig. Beide Frachlbiiesc müsse» vielmehr aus die Adresse deS EmpsäugerS laute» und übcreiustimmcn. Berichtigungen, Rasuren, Zusctzungen in den Frachtbricsen weiden von der rnisischen Zoll behörde nur dann als giftig angesebcn. wenn sie durch die Unicr- schiisl de» Versenders oder der Verianctstniion bestätigt werden. Von UnierwegSstattonen gemachte Gewichisaiänderungen müssen in Worten besonder» aiedergeschriebeu und von denselben unterzeichnet sein. Sobald iu de» verbesserten Frachibriese» di« ordnungsmäßigen Vermerke fehlen, werden solche Frochtdriese sür nngiltiq angesrben Die Verzollung der für Rußland beftmimien Güter ersolgt: l) durch den Adressaten am Bestimmungsorte, wen» an demselben «iu Zoll amt mit Besugniß zur Abfertigung der betreffenden Waare vor- Händen ist; 2) an der Grenze, und zwar durch die Bahnr^nvaliung. wenn aus der Bestimmungsstation ein Zollamt nicht vorhanden ist. Die Verzollung kann erfolgen: 3) auch in dem Fallt zu 1) an der Grenze, wenn beide Frachibriese (Bahn- und Zolldocunienil m der Spalte „Bemerkungen" eine Vorschrift über Abfertigung daselbst eni- halten; 4) auch an» einem mit einem Zollamte versehenen Zwischen- amte welchen die Waare vaisirt, lall» dies ia den Frachtbriefen vor geschriebe» ist. «5 Di» Odessaer Schwindelsirmen, vor welche» wir kürzlich „i »rund der Erfahrungen französischer Häusrr warnie», habe, «ich de» Miliheil»»««» itolieuischer Vlöttrr auch «ft ttaltnsischen Fsnur, chchjeh»^, «ytzkittlpsr, versuch«. .. also »oiauSsichllich auch bei deutsche» Häuser» ihr Glück, UM" Der ,üagste Ouartalbencht de« österreichische, l coniul» tu Alexandrien coustanri. daß sich der dortig« nicht zur frühere» Lebhaftigkeit aafzaschwiagea vermocht hv, Gl erklärt das außer der durch die geplante Stempel- uud Veierrii««: geschaffenen Unsicherheit au« der Existenz der so,»«»», „Schwarze» Baude", einer Association voa Judivst«, ^ Länder, welche ohne Capital zu besitze», unter falschem Nmu, aus Grund falscher Resereuzeo eS verstand«» haben, Saarn, dem Ausland« i» größere» Menge» zu entlocke», um sie da» für du Halste deS Werthe« uud daruulrr zum Nachtheil« de« reelle, ha-k:.; zu verschleudera. *— Unter dem Titel: Die angeblich« K,»ppheit und vertheurruug des Goldes bespricht Soetbrer in der,H. A..<." die verschiedeaen Aussagen der Sachversläudizea über dielen T- ftaad vor der köntgl. Commission in London. Wir beschräulen uij aus folgende Stelle: Die Herren H. L. Raphael, Bullion-Loler, Lord Adbiuglou, eiaer der Direktoren der Bank voa England. Herd Vrammel haben la der Enquete sich gleichfalls aus das Beftimii ttji« dahin g-äußert, daß in neuerer Zeit Knappheit und Verlheucruig deS Goldes nicht stottgejundcu habe uud mithin auch „ich! du llr- lache des SinkraS vieler Eugros-Waarenpreise sein könne. — Lag der augeiedenste holländische Bimetallift, Baukdirector Piers«», dies Ansicht theilt, habe» wir bereit« gesehea, uud was bei dieser Frage besondere Beachtung fordert, der beharrliche Haupwgitalor n id Vor kämpfer des BimelalltsmuS und der Wcrthrelutwa voa 1L'.„ H:,r CernuSchi, bestreitet in jeiuer letzte», der Gold- und Lüdn->>»«. Mission eingereichrea Broschüre so entschieden wie möglich, dag die Kauskraft des Goldes in letzterer Zeit gesliegeu sei. Er weist daraus hi», daß die Gcldausgadea sür den Lebensunterhalt im Ganzen dei alle» Elasten der Bevölkerung seit 1373 aicht niedriger geworden, und füat hinzu: „Au dem Tage, an dem das dimetallistische Pari hergestellt sein wird und ohne daß die metallische Lirculalion drl OccldeniS deu Mlndeftea Zuwachs erhält, werde» die orientalische» Wechsclcourse sosort ihren Staub vor 1873 wieder erlange», n»S Alles wird gut gehe». Jedermann wird daun «insehen, daß e« n.cht Goidknappheit gewesen, wodurch man gelitten hat, sauber« da« Per- schwiudeu deS bimeiallischeu Pari." W,e auch immer der Währung«, streit und die A,Nation sür eiae» internalionalea Bimeigllisiun« weiter sorigehcn möge», das sür letzteren bisher so oft vorgeb achie Argument ver Goidknappheit uud gesieigelten Kauskraft de» Seide« wird nach deu ia der EnquSle der Gold- und Silbei-Commijsun hierüber vorgekommerieu Erörterungen künftig als gründlich be seitigt und keiner ternerea Widerlegung bedürftig zu benachleu sei». Ncw-Jork, 21. April. Der Werth der tu der ver- gaugenea Woche aoSgesührten Produkte beirug 8L8SKLL Dollars, dovoa sür Stoffe 2 313 445 Dollars. Der Werth der Lw. fuhr in der Vorwoche betrug 11229 313 Dollars, davon sür Ciossi 2 847 061 Dollars. -j- Der Trust für Getreldesäcke ia Sau Franeileo. Die Bildung einer RiogeS, um den Breis der Gelrcidesäcke in Amerrka iu die Höhe zu treiben, ist eine schon seit längerer Zffl vorbereitete Thatlache. Um dieselbe zu verstellen, muß man nlli:- ding- tu die dortigen Verhältnisse einigermaßen cingeweihi sc r. Während iu Europa die Geireiceiacke grüßieriibeilS aus Flach« mid Haus, zum kleinere» aus Jute sabricirt werden, kennt man u> Anmika uur solche auS Jute, alle anderen sind viel zu theuer. Tie Jule wird nicht ia Nord-Amertka gebaut, sondern in Ost-Indien, und kommt von dort zum geringeren Theile in robern Zustande, za-n bei weitem größeren als fertige Säcke nach Nord-Amerika. Rament- lieh io Calcutta befinden sich großartige Jute-Spinnereien. Webereien und Sacksabrike», welche die ganze Welt mit diesem Artikel ver- sehen. Man hat zwar auch in Amerika solche Fabriken errichiet, iudeffen können sie mit den billige» indischen Löhnen nicht eva- rurrirea; Gleiche» gilt ebenso sür Europa, wo diese g.ob«, Artikel uur mit Hilfe hoher Einfuhrzölle hergestcllt werden. Mit deu seinereu Iurewaareo, Portieren, Tischdecken, Vorhängen ist eS etwa« Anderes, weil dergleichen Modesachen v.el bShe« Preise bringeu. Der Ring besteht zunächst nur für den Weste» Amerikas, der direct mit Ost-Indieu tu Berbinduug steht, iounch die Säcke nicht über New - Uork bezieht. Der Hauplplatz diese« Ringe« ist daher auch San Francisco. Dort befinden sich :inige wemgr große Jinporthäuser und ein paar Sacksabrikea. welche da- Sack- geschält in Händen halten. Der Director ezuer dieser Fabriken war es, welcher zuerst aus di« Idee einer künstlichen Vertheuernng de- ArtikelS kam uud sich dieserhalb mit deu ersten Jmvortbänsern in Verbindung setzte. Man stellte fest, daß der von San Francisco versorgte Theil der Bereinigten Staaleu. also Calisoraien, nad asl> wäns bis TexaS, KansaS, NebcaSca und Docota zur Erntezeit 1888 mindesteos 40 Millionen Säcke bedürfe. ES ist »ich! Brauch der dortigen Landwirtde, sich ihreu Bedarf lange vorher za lausen sondern sie kommen erst im lctzieo Augenblicke, weuo bas Getreide reis und der Erdrusch beginne» soll. Die kleine» De'aillistci, in deu verschiedenen Staaten versabreu ebemo und gebe» ihre Ordres au die Großhändler in San Francisco auch erst wenige B«b:a vor der Ernte. Daraus hin war der Plan berechnet: ersolgten näm lich auch 1888 im Sommer die Bestellungen wieder io spät, dang mußten Deiaillisica und Former ,edea geforderten Preis bezahle:-, weil iu der kurzen Frist keine Säcke auS Calcutta herbeizeschassl werden konnten. Der Farmer hat aber otrgeudS in Amerika lkocii- bödea, wo er seine überflüssigen Gelreidevorrälhe ousbewahren köanle; der Erdrusch ersolgt durch Maschinen in der Weise, daß oben die Garben in die Dreschmaschinen hinein und unten das gereinigte t« - treide sofort abgewogen in den Sack hinauskommt. Vom Felde w.-g wird eS gleich zur nächsten Bahn- oder Schiffstation verschickt, '.er kauft und geht mit Sack nach England oder wer weiß wohin. L:e Leute können also nicht dreschen, nicht verlausen, wenn sie keine Läcke haben. Schnell hatten die Großkändler sich verständigt, telegraphisch wurde mit den Sacksabrikea in Calcutta vereinbart, daß sie nor ar den Ring und sonst Niemand in San Francisco bis zu einem bestimmten Tage liefern dürften, und letztere gingen um so williger hieraus ei», da sie ohnehin stark beschäftigt w..ren und gute Preise erzielien. Di: Vorräthe in Säcken in Nord-Amerika wurden soweit wie möglich ausgekaust. Damit hatte der Ring die Control« über dar gesaniii»! Sackgeschäft thotsächlich erworben. Die StaatSregieruugen sind der gleichen Ringen oder Trust durchaus s.iadlich gesonnen, und erst in jüngster Zeit ist in Waiyiagton eine Commission mit der Unter suchung, wie man gesetzlich die Trust verbieten und bestrafen könne, eingesetzt. Daher bat denn auch daS SiaalSgesäiigniß eon St. Quentin, welche» 2—2'/, Millionen Säcke im Jahre fertig machen kann, sich geweigert, seine ganze Produclion an den Ning zu ver kaufen, im Geqeniheil sofort, als letzterer an dasselbe mit seine« Anerbietungen heranlrat. Lärm geschlagen, so daß der Plan früher, als beabsichtigt, bekannt wurde. So klein der Gegenstand zn sein schein!, so viel ist doch an ihm zu verdienen: gelingt eS nämlich dem Trust, den Preis vo» etwa 7 aus 10 c zu erhöhen, so wird am Stük etwas über 1 Groschen oder an den 40 Millionen über 4 Millio>-: Mark gewonnen. Man wird zugestebcn, daß solch Profit schon ! Schweißes der Edclen werih ist; warum tollen also die unedc. Bankers sich scheuen, ihn ohne Schweiß zu vergießen, einzubeim e Genau in derselben Weise ist m Amerika schon mehr denn ei» Tn gebildet, aber nicht immer mit dein gewünschten Erfolge, da bei d-:: ersten Bekanntwerden sofort Tausende aus neue Mittel und Wer: zur Vereitelung des Trust sinnen; vielleicht gelingt eS aiich j tz:. billigere Säcke rechtzeitig zur Stelle zu schaff-». Die Farmer sind natürlich wüihend» schreien Gewalt, und würden gern andere Liefe ranten dieielben Preise, nur um den Ring zu sprengen, bewilligen *— Wie das „Deutsche Handels-Archiv" mittheilt, bezifferte sich im Jahre 1886 der Wertb der Geiammt-Einfiihr in die Argen- tiaische Republik auf 95408 745 PesoS (I Peso >— eo. 3 G) und der Werth der Gesammi-AuSsuhr auf 69834 841 Peso«. Die Einsuhr hat gegen da» Jahr 1885 om 3 186 776 PesoS zugenomme». die Ausfuhr dagegen um 14044 259 Pesos abgenommen. La§ die Beilmligung Deutschlands am Handel mit Argeulinien er langt, so nahm es mit 9,7 Proeent deu dritten Platz ein. Der Werth der Einfuhr aus Deuischlaud belief sich iväbreiid de» JadeeS 1886 aus 8044 875 Peso« gegea 7 262 999 Peio« rm Jahre 1885 und der Werih der Ausfuhr nach Dent'chland betrug 6 950 908 PesoS gegen 8 512 443 Peso- in 1885 Die Hauvl- artikel der deutschen Einfuhr waren solgente: Gewebe im Werwe von 2181837 PesoS. fertige Kleidnogsstücke im Werthe von 867 7ZZ PesoS. chemische und pharmaceutische Snbstnvzen uud Producie im Werih« von 620941 PesoS, Eisen und Eisenwaaren im Werih« vo» 761 176 PesoS, Lebensmittel im Werih« von 676961 Peso«. Papier und Papierwaaren im Werthe vo» 613 929 Peso« rc. Die Aus fuhr nach Deutschland umkoßte besoaders folgende Gegenstände: Wolle, ungewaschen (22 484 534 Irzx) sür 5 396 290 PesoS, Pserdehänb gesalzene (175 093 Stück) sür 435 738 PesoS, RindShäule. geialzen (639llStück> sür 332321 PesoS, Schalfell-, ungewaschen(141897418 sür 255 411 PesoS, Fischotterselle (145 046 h?) sür 72 325 Pesos RindSbaute. trockene (28 839 Stück) sür 100078 PesoS, Rni« (3862 767 1^) für 77 273 PesoS ,c. — Während des Jahre« 1886 liefen in die Häsen der Argentinischen Republik von deutschen Schiffe, ein: 129 Segelschiff« vo» 49163 t m,t Ladung, 3 vou 442 t in Ballast und 147 Dampfer von 189 747 mit Ladung, 1 voa 966 t in Ballast. Au» gingen 42 Segelschiffe von 20 712.t mit Ladni. 38 von 17 532 » in Ballast und 112 Dampfer von 171 2b9 t »n Laduug, 2 von 3006 1 In Ballast.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder