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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-25
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1888
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2555 Telegramm Le. Majeslöl der König «tzrfurchiSvoll begrüßt werden sollte und dnS i> ndcrnnZ be^l-chen Worten obzesoßte Telegramm verla». — Lin Ball beschloß die schö-.c und würdige Feier. Altes Tdeater. Leipzig. 24. April. Wir wissen nicht, ob eine neue Possensoubrette bei unserem Ensemble in Reih und Glied trete» soll; doch Soubretten kann man allerdings nicht genug habe», wenn an drei Bühnen daS heitere Genre. Schwank, Posse unv Operette, nachdrücklich gepflegt werden soll. So laben wir gestern eine neue Soubrette. Frl. Bull, als Emil Thiilccke inKyritz-Phritz, jener Gesangsposse von H. W i l k e „ und OScar Iustinus. welche bisweilen noch aus unserer Buhne ihre tunmltuariscbe Komik entfaltet, nachdem sie eine Aera von mehr als sechSzig Aufführungen hinter sich hat. Der blutjunge, verliebte Secunvaner Thülecke gehört in den „Hosenrollen", und rS ist die- eine aparte Sorte, an der man nicht gerade für die Bedeutung eine- Soubrettentalentes Maß nehmen kann. Einige sliblen sich sehr wohl darin und entfallen eine burschi kose Keckheit, anderen wieder liegen diese Ausgaben weniger gut. Wir wollen daher Frl. Voll nicht nach dieser einen Rolle beurtheilen. An Gewandtheit und Beweglichkeit seblte eS ihr nicht; doch war ihr Humor nicht recht auS dem Bollen geschöpft; er hatte bisweilen etwas TünneS und Spitziges. Tie Verliebtheit deS SecunbanerS darzustellen, gelang ihr ganz gut und auch ihr Zusammenspiel mit Frl. GöhrS (Susanns), ihre LiebeSduette zeigten eine gewisse Verve. Im Uebrigeu sind die kritischen Acten über „Kyritz-Pyritz" und die Ausführungen diese- Schwank» längst geschlossen. Rudolf von Gottschall. de» Verstorbenen Bermächtiilß an die Schüler» und Lollrgenwelt zu erblicken und mil Pietät entgegenzunehmen. Das lloncertorchciter wein in r«-»S nach derselben stalislischen Ueberjichl Törff.l's »och zwei W ißenbor» aus. welche zu de» man in den Pin iouS onds eiugetretlueu Mnalieder» gehör»». 184t bi- 1347 war ein Weißenborn unter den Violinisten, 1357—1860 ein F. L. Weißenborn unter den Bratschisten. (Beim Jubiläum Director Franz Büchner'- kam beiläufig zur Sprache, daß die gegenwärtig beim Tcwandhause al» Fagottisten anqeftellte» Musiker alle vier ehemalige Mitglieder der Capelle Büchner sind.) vr. Whiftltng. * Reudnitz. Ja dem am vergangenen Sonntag in den Drei Lilien au» Anlaß de» Geburtstages Sr. Majestät de« König» Albert stattgesuadcnen patriotischen Concert legte die Capelle des königlich sächsischen 2. Husaren-Regiment- Nr. 19 unter der treff lichen Leitung de» Stabeirompeler» Herrn Sese ein neue» schöne» Zeugniß von der Tüchtigkeit ihrer Mitglieder ab. Wenn auch der Betuch kein so starker war, wie man e» Sonntag» gewöhnt ist, so konnte man doch mit demselben in Anbetracht deS prachtvollen Wetter» und der gegenwärtige» Messe wohl zufrieden hin und war dlmzusolge da» Concert al» sehr gesungen zu bezeichnen. Da- Pro gramm war au» Compositiouen, welche dem Charakter der Feier entsprachen, zusammengesetzt Der erste Theil de- ConcerteS wurde mit dem Ki önung-mauch a. d. Op. „Prophet" von Meyerbeer günstig eiiigeleilet, welchem sich die Jubcl-Ouverture von Weber würdig antchtoß. Die Wiedergabe beider Stücke war vortrefflich. Im zweiten Theile uahm dae Hauptinteresse deSPublicum» da-Trompetmensolo„kanlaiuie brillante" von Arban, vorgetrageu vom Stabetrvmpeler Gcse, in Anipruch Herr Gese brachte dasselbe sicher und »nt tadelloser Rein heit zum Vorrrag; dem virtuosen Tronipeter zollten daher die Zu- Hörer durch rauschenden Beifall ihre Aneikennung. Da» große »iilitairische Tougemäldc „Ertnnerung an 1870/71" (unter Mitwirkung eines Tambourcorp») von Saro wurde gleichfalls enthusiastisch aus genommen und versetzte da» Publicum wie die beiden Lieder „Gott sei mit Dir, mein Sachjealand" und „König Albert'» Sachseuherz" von Trenller in patriotische Stimmung. Zum Schluß deS Coucerte- brachle Herr Laator eurer. Gündel aus Le. Maiestäl König Albert ein Hoch au», in welche- da-Publicum mil Begeisttrung etnstimmle. Neues Theater. * Leipzig, 24. April. Ein wochenlang vorher nach» drücklich an gekündigte- Gastspiel de» Frl. Donita au» Köln verstärkte die Tbeilnohme de» Publicum» an ThoinaS' essect« voller Oper „Mignon", deren Titelrolle der Gast für de» ersten Abend seine» hiesige» Auftreten» gewählt hatte. Die Ausnahme war eine überraschend glänzende, und wenn man auch ein gut Theil der Ovationen, namentlich die sichtbaren in Form von Blumenkörben und Kränzen aus begeisterte Neue Lunstsacheu. v:r Allrrrtgartcn in Anger-Crottendorf. * Leipzig. 24. April. Bekanntlich ist vor brinahe JaükiS- srist in Anger-Crolleudorf ein Crgvln»ge- und Lerg iiigmig-- Ciublisjemeut eröjsuet worden, dessen geja nmte Anlage und räum liche Ausdehnung alle VoranSjetznugen in sich vereinigte, um ein AliSslugsolt sur zahlreiche Familien zu werden. Die vollnäudig lkiie Lage des von Herrn Pilo »me in» Leben gernsenc» „Alberl- garienS", die gesunde reine Lust uud die Aussicht aus eine w i:e Umgebung, alles dies sind Vorzüge, welche man nur in seltenen Fallen verein» autrisft; jreilich seiftte bisher CineS, ein enliprechender Saal, welcher namentlich auch während der ungünstigen Jahreszeit als Aiiskiildalt dienen kouuie; Manche stießen sich bisher auch a» dem Mangel einer bequeme» Fährverbindung; »uu dem erstercu Uebelstaube ist bereits adgehotje» und dem letzteren wird demnächst avgeholfea sein. Was zunächft den Saalbau aulangt, so verdient derselbe einer weiiigsteu» en»germaßen eingehendere» Besvrechung. Der Gesainniteiudiuck, welchen der Besucher josort beim Eintritt empfängt, ist ein impofanler. Ter Bau ist »n deulichen Renaijjancc- siil nach den Pläne» und Entwürfe» des Herr» Architekt Canner in Neuschöneield («ich:, wie früher irrthümtich gesagt würbe, Carsten oder Kästner) aurgefubrt, und der genannte Architekt hat auch hier wieder gezeigt, daß gerade derartige in der Leipziger Umgegend schon niehlsach vo» itnn auSgesühite Bauten eine -specialiiät von ihm sind. Bo» der Größe des Saal.'S gewinnt mau einen B griff, wenn mau vernimmt, daß die Taazstäche nahe au 400 gm biigi, die GaUeriea in einer Breite von 5'/, n, angelegt sind und die Musi!- Halle einen Flächenraoi» voii ru»o 60 gm eiumnmu Eli e der wcienllichsten Ausgabe», die Akustik aniauqeiid, ist glänzend g löst, wie die dereilS veranstaltete» Mittlern« und Äesaiigrcone'erle bewiese» hab>n. Weiter ist die Muslkhalle mit einer vorlheilhasieu Einrichtung ver sehe,> worden, indem zu beiden Seite» Räume Vorhände , sind, welche bei tkealralijwe» Aussühruagea rc. sur die Mitwirkendeii als Ankleidezimmer dieucn können. Die kunstvolle Malerei Hai unser in dieiem Fache bewähriec Meister Heer Llrnsjeii anSgejuhrt, während der reiche Holzitafsftuck von de, hiesigen Siucksabrit von G. Adler geliefert morde» ist. I» Bezug gerade auf den Stuck erscheint die Mittheilung uuht uninteressant, baß Holzslaffstuck die Borthrile in sich vereinigt, daß er trocken geliefert wird, in der selbe» Weise wie Gypsstuck dearbeiiei werden und der Maler sojorl seine Arbeiten daran und e-raus de innen kann. E» sind somit Räume geschaffen worden, welche sich zu Aus — Unter Bezugnahme aus te» Anzeigenllieil der ver siegende» Nummer machen wir noch a» dieser Stelle daraus ausnielijain, daß henke Mittwoch >lb.»d im „Tiooli" enr zweites und ietzlc» Evncerk der Tiroler Sänger- gejellschajt I. Hinkerwaldner au» Innsbruck statt- stndcl, für welches ei» geivählle» Programm eulivorsen worden ist. Tie Geseüschasl ist bekaiiullick eine der ältesten ihrer Art unv hat die Auszeichnung genessen, vor hohen jürstlichc» Personen concerlirci, zu dürfe». --- Tie Borhalle deS Thüringer Hose» i» der Burg- straße hat dieser Tage künstlerische AuSschmückuiigeli erhallen, welche dem Geschmack und Charakter diese» originellsten WirlhSbauseS unserer Stadt in richtiger Auffassung augepa, sind. Tie bisher leere», unscheinbaren Waudsläche» habe., dadurch Leben bekommen und bieten dem Auge freundlichen Willkomm. Der Verbindung«!.'»» de» von Herrn Ecvrf Grimpe erworbene» Nebciihause» mit dem Hanplhanse schrctlel rüstig vorwärts. Von Alter» her hat Leipzig den Nus einer Garten stadt sich bewahrt, und aus den große» GarlcubauausstrUniigeii der lestten Zeit (e» sei nur an diejenige erinnert, welche vor nunmehr Iahreksrist in DreSte» staltf'and) war die Leipziger Gärlnerci hervorragend vertreten. Was spcciell die Auszna t nrid Pstege der Königin der Blumen, der 9kose, anlang!, so besitze» wir i» der Knnstgältnerei von Ehrlrch am W ad müblenweg unser» de» Apollosaale», eine Gärtnerei, aus cerr.: ausgedehnte» Fläche» ausschließlich Rose» gezüchtet werden Und welch' eine Fülle von Rvsenarlen findet sich hier vor! Hochstämmige, halbstämmige und niedrige Slöcko weisen die vielunisassenden Garlcnhänser und Beete i» reichster Auswahl aus. e» findet sich hier eine Sammlung vor, welche de. deutsche Grossisten»-«», der Gärtner al» da» vollständig«. Sortiment bezeichnet hat. Noch schlummern alle die aber- lausend Bluthe», und e» ist gerade fetzt an der Zeit, sich mil Stöcken zu versorge»; aber wenn binnen Kurzen, die Strahlen der Sonne die Pflanzen und KnoSpcn zu voller Enlwlckinrig gebracht habe» werden, dann wird der Besuch de» Ehrlich. Einer unserer Radirer, Fritz Krostewitz in Berlin, hat seinen Arbeiten eine neue schöne Originalradirung binzuaesügt. die jetzt im Schaufenster der Kunsthandlung von Hermann Vogel au-geftellle „Warlburg", ein ungemein stimmungsvolles LandschaslSbrld, aus dem dies von Sage und Geschichte verklärie Bauwerk morgeojouneir- nmglänzt von der Höhe herableuchtet. Nicht minder zu erwähnen sind zwei andere neue schöne von B. Manfeld radirle Blätter, Freunde der Künstlerin zurückzusühre» hat, so giebt e» doch "" äußerst malerischer Blick aui „Merseburg" und der all- - " ehrwürdige „Dom zu Erfurt in Winterstimmunq. Sie reihen in denken, «enn man den Erfolg Frl. Donila'S mit den, Verhalten de» Publicum» unscrn vorzüglichen einheimischen Künstlern gegenüber vergleicht: ganz vorwurfsfrei kann unser Publicum bei diesem Vergleiche nicht bleiben! Die Rolle war nicht eben günstig gewählt, die verklärte Frauengestalt auS Goethe'» Dichtung verträgt nicht eine so realistische Farbengebung, al» sie Frl. Donila anwenbete. Eine Mignon, die. ehe sie einen Ton gesungen, un» erst einige Male angähnt, entkleidet sich selbst von vornherein jede» poetische» Z»gcS. Frl. Donita'» Mignon war ein trotziger, »inlh- williger Backsisth, dem man nicht» von Stelenleide» und seelischer Diese aumerkt«; nur einige Züge der so sehr abweichende» Auffassung seien angeführt. Die rührend naive Scene de» Schminke«» au» Eifersucht in dem Bestreben, Philine zu gleichen, wurde in einen komischen Effect ver kehrt, da» Ganze so lustig angesaßt, als bandle e» sich um Fastnachtsscherze. Während Wilhelm Meister'» Liebes erklärung an Philine wärmt sich Mignon die besticselten Füße, verbrennt sich anscheinend die Finger und — steckt dieselbe» zur Abkühlung m den Mund. Nach dem Schwalbenlied wirst sie Kußhändchen in» Publicum. Jene merkwürdigen Stellen, an welchen Mignon eintönig singend aus Meister'« Fragen antwortet — Fräul. Rothanser macht die» wunder roll. wie im Traume verloren — begleitet Fräul. Donita mit heftigen Gestikulationen, ja sie wendet sich direct fragend m dem ersten Liede an Meister „Kennst Du da» Lanv?" Fräulein Donita mag auch schauspielerisch ein bedeutende» Talent sein, aber «ine Mignon ist sie nicht! Ihr Organ ist ein ausgesprochener Mezzosopran von vollem Klang, leider kästet ihm die leidige Manier des Tremoliren» an, und der Gesang ist oft unrein. Aber diese Mängel können von Zufälligkeiten herrühren. Die zweite Rolle soll Carmen sei», in dieser Rolle ist sicher Fräul. Donita'» Küustlerschast viel besser am Platze. In ganz prachtvoller Weise sang Frau Baumann die Philine, >n ihrer Arie „Titania ist herabgestiegen" ein CabinelS- sluck seinsten Coloraturgesonges dielend. Herr Hedmondt sang die Rolle de» Wilhelm Meister »och überlegener als da» erste Mal, Herr Perron den Lotbariv mit ergreifendem Ausdruck. Herr Marion muß für die Folge einen feineren Zug in die Rolle de» Baro» Friedrich hineinbringe», ein der Universität entlaufener Baro» kann nicht so einfältig in die Welt hineinblickcn. Baron Friedrich ist ein eifersüchtiger ein gebildeter Geck, soll aber immer ei» Edelmann bleiben. Von den Vertretern der übrige» Rollen muß nut ganz besonderem Lobe Herr Grengg genannt werden. Ent zückend fein spielte da» Orchester unter Herrn Capcllmcister Nikisch, nach der Ouverlurc und dem reizenden Vorspiel tcS 2. Acte» mit reichem Beifall belohnt. Aus einen komischen Wicerspruch der Handlung der Oper soll beiläufig hiogewiesen sein. Im zweiten Acle führt Wilhelm Meister die durchfrorene Mignon nach Len» wärme» den Kamin. Kurz darauf, nach der Theatervorstellung im Pavillon, erscheint die Gesellschaft im leichtesten Costiin, — man denke an Titania? — im Garten, um Plnline zu feiern, wie reimt sich die Teiiiperatur de» Zimmer» im zweiten Acte mit der de» Garten» zusammen? Der Vorstellung, die bei festlich beleuchtetem Hause statt fand, ging ein Prolog von Crome-Scbwiening voran», der in begeisterten Worte» und doch ans den Ernst der gegenwärtigen Zeit Bezug nehmend unser» geliebten König Albert feierte. Frau LewinSky sprach da» schöne Gedicht in hinreißend schwungvoller Weise. M. Krause. Chr. Jul. Weißenborn f. Das ullznsrühe Hinscheide» eines so tüchtigen Musikers und Lehrers. w,e unser Weißeaborn, mnßle in unserer Stadt unter dee Fachwelk und im größeren Public«», lebhafte Theilnohme er regen. Da- Stadlorchester, Direktorium und Lehrerkollegium des löiiigl. LviiservaiormniS der Musik, sie alle haben tu ehrenvollen Aachens-» dem Heimgegangenen auch öffentlich m der Presse die letzien symvaihischen Ehren erwiesen. Mit Recht. — Unter den LZ Fagottisten, deren Romen wir unter de» während de» ersten Jahrhundert- der Gewaadhau-concerte al- Solisten ausgetretenen Knastler, bei Alfred Dörfsel aiisgezeichnet finde», begegnet uns auch Juliu« Weißenborn dreimal. Er trat im Armeaconcert der Saison 1868/69. im Orchester-Pension-fondS-Loocerl von 1875/76 und in einem ^lbonnemenISconcert de- Winter- 1878/79 aus. — Dem Gewandhont-Orchefter gehörte ec seit dem 1. September 1857, also drei Jabrzehnte hindurch an. Er war an Karl Wilhelm »Int«»'« Stell« al- erster Fagottist getreten, al- dieser sich nach L>,ahr,ger Thätiakett penstonire» ließ, um noch zwanzig Jahre des »erdieiiiea Ruhestandes zu genießeu. Weißenborn war nicht so glücklich, sein Ruhestand zählte nur nach Monden, v. Jnle» starb in, 78. Leben-jahr«, Weißenborn ist nur bl Jahre all geworden Sei» Gebnri-ort. Friedruv« - Taaaeck bei Eiseaberg. liegt im Alle» durgüchea. Tort wurde er am 13. April 1837 geboren. Sein Tade-lag war der 21. April diese» JabreS, fiel also eine Woche na« ietaeni heurigen Äeburl-seste. — Al- Co in von ist Hai sich W ßeaborn ebenialls bekannt gemacht. Friedrich Hosni-iüer'S Hand buch der musikalisch« ! bileratur führt im neueste» Bande (der 6lähriae ZiUran« von 1880—85) op. 3, vp. 4 und 5. eine Romanze in A siir Faaott oder Cello mil Pianosorte, iür Baß Clarinelte in k mil L anojorte; daun sich-Stücke für drei Fagotte, endlich eine Motette (Psalm 88s für Sol, und Clior mit Orgel. Forberg und Merie biirger sind die Verleger. In dem Hofmeister sche» Jahre-- Ber tkichniß erschienener Musikaliea für 1887 lesen wir Weißenborn'! Romen noch zweimal. Peter» verlegte sein op. 8: „Fagott-Studien" nvki Heste, «nd Aorberq sein« „Praktische Fagott-Schuir" mit on« tührlichen theormsche» Erlänternngen für Lehrer und Schüler. Text »mtsch »nd englisch g» letzterem Werke haben wir gewissermaßen sich den längst verbreiteten und gesuchten Blältern diese»! Meisters, seinen Rheinradirungen. seinem Heidelberger Schloßhos, seinem Meißen u. j. w. rühmlichst und ebenbüriig an. Ein neuer prächt ger Stich ist ron Henry Bulle und Morse nach de- Schweden A WahIberq'S „I,e oalme cku soir" auSgesühri worden Unter! dem klaren Abendhimmel breilet sich l akS eine glänzende Meeres- läche aus während rechts am User durch Gehölz ein stiller Wald weg iiihr! mit malerisch.,, Ausblicken aus das Meer. E n Blatt I von beioiitcrer Schüi heit ist die von Ernst Forberg radirle „Erst- lanroch m" von Andreas Achenbach. Trefflich ist die reizvolle! Athen a ' che Lust mit dein rechts aussteigeuden Gewittergewölk iviide aegelen; aber auch das sich an das Gehölz links lehnend« Döisltin mit der a» der dahi-irauichrnden Erst liegenden Mühle lasse» überall die Achenbach'scheWeise klar zum Ausdruck kommen. Zum Schluffe sei noch mit ganz besonderem Nachdrucke erwähnt ein wundeivolleS Kaiserportrait, nämlich da- Bildniß „Kaiser Friedrich';" in Originalradirung von Fr. v. Lenbach. ES stellt d n Herrscher stattlich und in voller Manneskrast ziemlich int! Zrosii > cwendet dar und ist sowohl al» Bildniß wie al- Radirung! ein Meisterwerk ersten Ranges. Ad als Weitke. Herr Pflaume zu dem, delaiinklich schon sehr großen parkähnliche» G rlen noch eia bi» au die Verbindungsbahn heranreichendes wcilereS Areal von wett über 4000 gm Flächrngehalt erworben, welches haupisächlich zu große» Spielplätzen sür Kinder voigerichtet i wird. Der Bau ber Pserdeba hn bis unimttelbar an den, der Krause'schen Maschinensabrik gegenüber gelegene» „Alberlgarlcn" macht große Fortschritte und jedensallS können die Besucher spätestens zu Pfingsten da- Eiablissement ans die bequemste Weise erreichen. Neue Lunstgewerbksachen. Es hat schon wiederholt ans die mnstergiltigen, da» Auge de» Besuchers sesjelnden Ausstellungen hingewiesen weide» müssen, welche die Hosdecoraieure und Hoslieseranten Carl Müller « Comp, in ihren umiänglichc» hiesigen Geschäftsräume» u» Becker'schea Hanse. AugustuSplatz 1, angcordnei haben. Das AuSgewäblteste an Holzarchiiekiur, Kästen- und Polstermöbrlu, Möbelstoffe», Deco rationen, Teppichen, Stickereien, NuSschniuckungSgegcnstöndeu, tunst vollen Bcl uchlnngSkörpern sür GaS und elektrisches Licht finde» sich dort btsaniulich in einer langen, an den großen Eingangsraum sich anichli-ßende» Flucht von Gemächern zu stylvollen, den verschieden sten Geschmacksrichtungen Rechnung tragenden Zinimereiarlchrungen vereinigt. Heute mag aus diese Carl Müller'sche Ausstellung zunächst einmal wietcr ausmerksam gemacht werden, weil in der jüngsten eine Vielsache Erneuerung der einzelnen AuSslellungs- und Aus rüstua szegeiistäud: eingelrete» ist und mancher neu enlworiene. überraiLead schöne Stück dem Auge sich darbietc». Dann aber mag Heu«« auch einmal nicht unerwähnt bleiben, daß die Carl Müller'scheu von gutem Gisbmack und hohem Geschick getragene» Bestrebungen auch eine, allerdings sehr wohloertieiite Belohnung oarin gesunden haben, daß die, man sollte meinen prioilegirttu vr» Iino ,»>n» rnauinc gcima„rn ivororn, wcilpc lim -u !»UI-I 7 ... ^ — " '— sührungeil und Festlichkeiten aller Art vorzüglich eignen; zudem hat! Garten» jedem Blumeusreunde warm empfohlen werden — .... »dürfen. H Leipzig, 24. April. Am ThomaSkirchhos hatte gestern Nachmittag eine hiesige 65 Jahre alte Einwohnerin daa Unglück, von «liier Droschke uliigerisscn unv durch Anslreise r der Räder an beiden Händen so erheblich verletzt zu werden, daß sie milleist Wagens nach ihrer Wohnung in die West straße gebracht werden mußte. — Denselben Abend war man in dem Gehöft eine» Grundstück» am Brühl mit Auswinden von Ballen beschäftigt, al» plötzlich beim Hercinzichcn di- Ballen sich aus dem Seile loSlöstcn und vom Auszug: herab- slürzten. Unten im Hose spielten gerade Kinder, von denen ein 8 jähriger Knabe in diesem gefährlichen Augenblicke un mittelbar unter dem Auszuge hinwcgging unv von den h.rab- stürzenden Ballen getroffen wurde. Der Knabe erlitt dadurch Verletzungen am Kopse und am linken Beine, die jedoch nach Ausspruch eine» Herbeigebolten Arzte» glücklicherweise nicht gefährlich sein sollen. Man hatte e» verabsäumt, während der Arbeit am Auszuge unten im Hose einen Manu zur Aus sicht anzustcllen. — AuS einem Stalle der HoSpitalstraße brannten gestern Abend in der neunten Stunde in einem unbewachten Augenblicke zwei Pferde beim Anschirren durch und jagten, als sie aus die Straß: kamen, über den Johanni-Platz durch den Grimmaischen Stcinweg und die BahnhosSstraße bis an den Dresdner Bahnhof, wo cS zwei Schutzleuten gelang, die scheuen Thiere ans- zuhallen. Am Borüberjagen an der Droschkenstation des IohanniSplatzeS hatte ein dort haltender Droschkenkutscher es versucht, die Pferde anfzuhalten, wobei jedoch sein eigene» Pferd scheu geworden unv mit der Droschke durchgegange» war. Dasselbe jagte ebenfalls den Grimmaischen Sleinweg entlang, bog in die Ringstraße ein und nahm seinen Weg über de» Roßplatz in die KönigSstraße. Zwei entgegen kommende Droschken wurden unterwegs durch Anfahren schwer beschädigt, auch ranule da- Pserv an eine Meßbude an. An der Ecke der Nürnberger Straße hörte endlich da» tolle Rennen auf§ denn hier fuhr sich daS Geschirr zwischen dem Eckhause und einem GaScandelaber fest. DaS Pserv war mehrfach verletzt, auch die Droschke stark beschädigt, desgleichen große Stücken Putz von dem Hause abgestoßen und der GaS- canbelader zertrümmert. Personen waren glücklicherweise nicht Nachtrag. * Leipzig, 24. April. Wir haben, in Uebcreinstimmung mit de» Wünschen de» PublicumS, während der letzten acht Tage, seitdem da» Befinde» deS Kaiser» ein so besorzniß- erregendc» geworden war, täglich eia oder mehrere Mal. je nachdem die betreffenden telegraphische», amtlich beglaubigten Nachrichten Vorlagen, den Inhalt derselben so rasch als möglich durch Anschlag an den Placolsäulen zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Nachdem Gott sei Dank da» Befinden de» Kaisers sich erheblich gebessert hat. werden wir von den gedachten Veröffentlichungen zunächst abseben und dieselben erst dann wieder ausnchmen, wenn, wa» Gott gnädig verhüten wolle, im Gesundheitszustand Sr. Majestät eine neue gefahrdrohende Wendung einlreten sollte. * Leipzig, 24. April. Aus da» an Seine Majestät de» > König gestern abgesandte Telegramm der Festversamm- lung im Bonorand'scheu Etablissement ist zu Händen de» ! Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi folgende Antwort ^ cingegangen: „Dresden, 22. April. Ihnen und der gesammten Festvcrsammlung sage ich den herzlichsten Dank für die mir übersendeten srenndlichen Glückwünsche. Albert." * Leipzig. 24. April. Der Geburtstag Sr. Maj. !de» König» ist im ganzen Lande mit großer Herzlichkeit gefeiert worden; die un» zahlreich zugeaangenen Berichte,, ^..... .. aus deren Abdruck wir jedoch verzichten, bestätigen die» jnli".Schaben gekommen. — Ein schrecklicher UnglückSsall besonderem Maße. * Leipzig. 24. April. Se. Hobeit der Herzog vo,^ Sachsen-Allenburg kam gestern Abend 9 Uhr 29 Min. »>il vem Schnellzug ber Dresdner Bahn auf der Rückkehr von Dresden wieder hier an und fuhr um 11 Uhr auf der Bayerischen Bahn weiler nach Altenburg. * Leipzig, 24. April. Wir wollen die Miltheilung in Weise diese Beftrebnugeu durch Verleihung deS HoslieranteUl Ittels an die Firma anerkannten, und zwar ist ihr diese Ehre bis jetzt z» Theil geworden von Seiten deS GroßherzogS von Sachsen - Weimar, der Feau Gi »scherz»lin von Baden, des Eebgroßher ogS von Olteiibing, des Herzogs von Sachsen Meimng u, des Fürsten vo» Schwarzbnrg-Sondershausen und de- Fuistei, vo» Hohcnzoll-rn - Hechingcn. Zu alledem kommt noch von Leiten Bayc.nS die B.'rleihunq der großen gv,denen LudwigS- mefaille. Cs lugt aus der Hand, baß die Verleihung einer solchen Summe derartiger Auszeichnungen nicht ohne wirkliche Berdienste möglich war. Adolf Wciske, Hotel de pologne. Pflege,'lütten seinen Geschmackes die Hösc ln unzweideutigster I der letzten Nummer über die Durchreise der Königin ' ' Victoria von England noch dahin ergänzen, daß der 26 Achsen zählende Exlrazug. aus zwei Salonwagen, sechs Personenwagen, zwe» Küchenwagen und zwei Gepäckwagen bestehen», püncllich 5 Uhr 10 Mut. hier im Berliner Bahn hof unter Führung de» Herrn Transport-Obcrinjpeclor Winkler auS Drecden einlies und 10 Minuten später unter Führung ber Herren Bau» und BelriebSinspector Kolle unv Maschineniuspector Calla», vom königl. CiscnbahnbelriebSaiute Berlin sich wieder in Bewegung setzte. Aus dem Bahnhof war Herr Generalconsul Freiherr von Taucbnitz anwesend. Von den hohen Herrschaften wurde aber Niemand sichtbar. * Leipzig. 21. April. In welchem Maße der inenschen freundliche und landSmannschastliche Sinn au» Anlaß der jüngste» UeberschwemmungS-Katastrophc auch unter den Deutschen im fernen Ausland sich kundgiebl, davon empfingen wir heute einen hochersrculiche» Beweis in Gestalt einer Zuschrift de» Vorsitzenden des Bezirksvereins Algier, vom Deutschen Kellnerbund in Leipzig. Herrn Susemihl im Hotel Continental zu Algier, welcher eine Poftaiiweisung in Höbe vo» 55 Francs beigesügt war. Diese Summe stellt bas Ergebuiß einer Sammlung dar. welche unter den Mitgliedern de» gedachten Bezirlsvercins in Algier sür die Nebcrschwem m ten veranstaltet worden ist. Wir sagen den LandSleute» in Nordajrika sür die Gabe und zugleich sür die in ihrem Schreiben un» au-gedrücktcn freundliche» Enipsiiidunge» besten Dank. Stadllbeater. Im Alten Theater geht heute Abend L'Arroiige'S Volk»stück .Mein Leopold" in Scene. Al» Leopold tritt zum ersten Male wieder nach längerer Krank heit Herr Straß mann aus. Fräulein Voll setzt in der Nolle ber „Emma" ihr am Montag begonnene» Gastspiel fort. ---- Im Krystall-Palast beginnt da» Unterhaltung»- Concert in dem prächtig decorirten und festlich beleuchteten Parterre-Saale heute schon um 5 Uhr Nachmittag», während die Vorstellung im Theater-Saale wie allabendsich um 8 Uhr ansängl. — Heule Mittwoch, 4 Uhr hat Herr Director Renz eine Vorstellung arrangirt. welche nicht verfehlen wird, ver möge ihre» reichhaltige» und ertra sür die Jugend arrangirten Programm», darunter eine komische Pantomime, große An- beinerke» noch, daß Jeder ein * Leipzig. 24. April. Früher waren e» vierzehn Tage, allen falls drei Wochen, daß die Coucerte, oder wie sie j-tzt he ßen, humo ristische Soiröen der Leipziger Quartett- und Concerl- fänger in den oberen Sälen des Hotel de Pologne eine un- geschwächte AiizieliliiigSkrast aus das Publicum auszuüben vermochten, obsaon cheinals von Loncurreiiz »och keine Rede war. Heutzutage, wo sich auch andere Säagervereinigunge» unter der genannten Firma eiablirt haben, spricht am Lcmlichste» sür de» wohl- und jest- bcgründclen Nus der nunmehr beinahe ein Vierteljahrhundert be stehenden alle» Finna, daß schon lei« mehreren Jahren die Herren Eyle. Pinther, Hossmann, Küster, Frische, Maaß und Hanke die volle Tauer der Messe hier verweilen »nd allabendlich vor einem zoll eichen Publicum die Fülle ihrer humoristischen und zum Tkeil auw ernsten Vorträge ausfchntte». Bei der >o vortreff lichen Zusanimenjetziiiiq von keiangücb» und andererseits auch mimisch hochdegabien Kräften, kan» daS auch nicht ander- sei», al- daß jeder Freund einer derartigen Uuterholluug sich die Zeit nimmt, um einen Abend bei den b liebten Sängtkn zu verweilen und sich einmal einige angenehme Sianden zu bereiten. Welcher Reiz liegt in den regelmäßig >edc Ablheilung des Programm« einleitenden Quartetten, ferner in de» Solovorträgen der stimmlich vorzüglich n Herren Pinther und Küster (Tenor und Baß), welche Fülle von gejundem Humor in öe» Vorträgen der Herren Hossmann, Hanke und Frische, in den vorzüglich revroducirien Damenrolle» des Herrn Maaß, und wie geschickt versteht Herr Eyle, außer seiner hervorragenden Bethciligung an den Quartetten «nd humo ristischen Cnsimble-Sclneii, je n Amt als „musikalischer Begleiter" zu verwallen. ES ist hier aber jeder Mann an iciuci» Platze und darin liegt die Voraussetzung sür ken großen Erjolg, den die ge nannten Herren überall, wo sie concerliren. bavonlragea und den ihnen Iedeliuonn, als wirklich wohlverdient, gern zugeßeht. Unter den neuer-» größere» Geiainiiitaussührungeii erfreute sich die I ziehnngSkrast anSzuUben. Wir Humorcske von L L„,dner „Herr T,U cte und ie.n Bureau'. ebeoso ,o Iabren frei ei,.führen bars. Abends 7 Uhr „Die Leipziger Meßmusikanlea", letztere in der Ncnbearbeitnna. eiae- ungklheitte» BeiiallS. Äußer dem ungekünstelten Witz, der sich von Anfang b - zn Ende durch diese Ensemble-Nummern zieht, kommt auch das musikalische Talent der genannten Herren aus den ver schiedenen Jiisi>ui»e»ten z»m besten Ausdruck und wir glauben, daß eine diiinoristiiche Lonse ohne eine solche, stets den Schluß bildende Äesanimlaussiidruiig uadenkdor wäre, da wohl schwerlich Jemand die Säle vor d-r Erledigung dieser Numincr verläßt Wir haben nur zwei jolchik Nammen, tnrmSac »issen, können aber versichern, daß auch d e große Zahl arnln! r bunioristijcher Sccnen von gleicher Wirkungskraft ist und kommen zu dem Schluß, Jedermann den Be such der oberen Sale des Hotel de Pologor aus- Neue ongelegrutlichst empsehlen zu sollen. aelangcn „Die lustigen Heidelberger" zur Ausführung Die Panloinime erregt jeden Abend de» allgeiiieiiincu Beifall. --- Herr CariuS hat sich in liebe»'würdigster Weise bereit erklärt, dem Comit» für die am Sonntag de» 29 b. Vormittag« 11 Uhr i» der „Central balle" stattsindenden Wohlthätigkeir-MatinL zum Besten der Unter stutzungS- und Krankencasse der „Internationalen Artifte»- Genosscnschast" sein gefainmIcS Specialiläteii-Peisonal, sowie den großen Saal seine» Etablissement» in Anbelrachl de» edle» Zwecke» vollständig kostenlos zur Verfügung zu stellen Da in dieser Vorstelluna auch andere hervorragende Spccialiläten Mitwirken, so dürste sich dieselbe zu einer recht interessanten gestalten und deren Besuch gewiß lohnen. ereignete sich heule Nachmittag in der dritten Stunde in der Zeitzer Straße. Eine daselbst in vierter Etage im Dachlogi» wohn hasle Maurer»« hesrau wollte ihrem Manne den Kaffee nach vcmArbeilSplatze bringen und ebendahin ihr kleine» Kindchen, einen einjährigen Knaben, mitnehmen. Sie halte bereit»den Kinder wagen heruntergescbasjl und war sodann wieder hinausgegangen, um bas Kind, da» sie einstweilen aus den Fußboden nicdergesotzl, ebenfalls herabzuhclen. Aber zu ihrem Schrecken sank» sw da» Kindchen nicht mehr vor. Da» arme kleine Wesen wa. während ihrer kurzen Abwesenheit nach dem Fenster der Tach kammer gerutscht und über die ganz niedere Brüstung zum Fenster hinan» und aus da» Trottoir hiuabgestürzt, hatte bierbei aber seinen sofortigen Tod gesunden. Die unglückliche Müller verfiel beim Anblicke LeS kleinen Leichnams in die heftigsten Krämpfe. — Aus einem Neubau in der Alberlstraße fand man heute Morgen 72 Stück GlaStaseln, zum Einziehen der Fenster, welche in einer Stube einstweilen an gelehnt waren, sämmtlich umgcworfen und 32 Stück davon zertrümmert vor. Diese mulhwillige oder niederlräcktige Racbethat erinnert an eine gleiche Gemeinheit, die unlängst i» einem Grundstücke au, Floßplatz vorkam, woselbst die neu gesetzten Oesen über Nackt schändlicher Weise insgesannnt und zu», Theil vollständig zerschlagen worden waren. — Der Buchhalter in einer hiesigen Steindrnckerei beging kürzlich die Untreue, daß er im Namen der Firma eine Rechnung über 300 -4! für eine Parq»ets»ßbodcnsabri! in Plagwitz, an welche elftere »och ei» solche» Guthaben halte, auSftcllle, daS Geld cincassirle, aber für sich behielt und an in seinem Nutze» verwendete. Er wurde deshalb heule Nack- mittag an» seiner Wohnung in Neustadt polizeilich abgehoi und gesanglich eingczogen. * Leipzig. 24. April. Don der zweiten Strafkam»!.-. des hiesigen königl. Landgerichts wurden in der henligei. Hauplverhandlung wegen Diebstahl» bezw. Hehlerei Verne theill: die Handarbeiter Ernst Emil Alliier au» Connewitz und August Emil Bach au« Slann zu je 4 Monate», Fouw rich Ernst Äolthos an» Dubro zu l Jahr, Kail Nudelt Boig t aus Schafstädt zu 3 Monaten und Ludwig Moißu. o au» Eislcben zu 1 Monat Gefängniß. * Neudnitz,24. Avril. Bon 15 GcmeiiiderathSinitglicde.n Hierselbst war eine Beschwerde au die königl Ai»istz.ui>.i Mannschaft ergangen, welche sich gegen ein«, Beschi-.:; Gemeinderalh» über die Fortsuhrnng der Lulbcrflraste (Von der Constantinstraße nach der Koblgartcnstraße) richtete. Diese Beschwerde ist, wie mitgctheill wird, von der gedachte i Behörde abfällig beschieden worden. s-Volkmar» dors, 24. April. Zur Feier de» Ge burtStage» Sr. Majestät de» Königs wurde gestern im hiesigen Schulsaale ein ActuS abgebalten. an welchem auch Erwachsene lebhaft theilnahmcn. Patriotische Gesänge und Deklamationen wirkten erhebend. Die Festrcki hielt Herr Lebrer Schön Herr, welcher zum Muster für Jung nnd'All nicht bloS die Tbaten, sondern auch die treuen Gesinnungen de« Dichter- rc. Theodor Körner beredt schilderte. — In gleich würdiger Weise feierten auch die beiden bicsigen Mili- tair-Vereine durch Gesänge und Ansprachen den Geburo tag. ES sprachen Herr DiakonuS Weicksel und der Vor sitzend: te» älteren Militair-LereinS, Herr Held. Durch den »eueren Mititair-Lerei» wurden bei dieser Gelegenheit noch 40 -4- zum Besten der unlängst Ucberschwemmtcn ge- sammelt und an den Vorsitzenden de» MilitairvcreinS-BundcS Sachsen- nach Dresden adgesandt. s Neustadt. 24.April. DerGeburtStaa Sr. Majestät de» König- wurde auch in unserm Orte festlich begangen.
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