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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-19
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1888
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Erste Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. H uv. Donnerstag den 19. April 1883. 82. Zchrgaiy ZUM LrcilMdtrlsten Todestage Paul Vcronkse's. 1583 — IS. April — 1888. rt»4dn»l »ertele». Die moderne Kunst hat sich unter dem Einfluß de- Wedererivachtea Studium- der Natur und de- klassischen tillnlhum» eulwickelt. Für die Malerei scheint letztere- zwar kwe direkten Vorbilder dargeboten zu haben. Hier galt e» Ille-, wenn nicht neu, so doch noch einmal zu entdecken: da» eizmlbüinliche Leben von Lust. Licht und Farbe, die Gesetz« de- behend, sowie dl« der Anatomie. Da- Studium der Mur. da» allein hierzu slihr'.e, würde auch allein schon ge» uiigl haben, die neue Kunst mit der alten kirrblichen in Wider- sfiuch zu bringen. Da- Studium de- Alterthum- aber mußt« diesen noch steigern. Nirgend» trat dieser Widerspruch ade, ent» srdiedrner und ausfälliger hervor, al» bei den venezianischen Malern, bei denen die Farbe zu höchster Ausbildung kam. Mt. ak ob e» ihnen an kirchlichem Odem und religiöser Lmpstndung völlig gefehlt hätte. Giovanni Belllni bat der Ge palt Christi einen jo erhabenen Ausdruck wie nur irgendein Maler einer anderen Schule gegeben und Tizian denselben durch seinen ßarbenzauder noch tiejer beseelt und verklärt. Allein schon Gwrgione stellte den kirchlichen Bilder» da» Portrait und da» die Leben-sreude und den Vollgenuß de» menschlichen Dasein- lchslternde Existenzbild ebenbürtig an die Seile und stimmte selbst die Behandlung biblischer Vorgänge zum Novellcnbilde herab, eine Richtung. welche von Palma Vecchio. Vonisario u A. Weiler entwickelt und von Tizian, dem Raffael dieser Schule, aus den Gipset gehoben wurde. Hierin könnt, ihn ein andere- großes Talent, Tinlorelto, zwar nur auS»abn>S- vmse erreichen, da» aber mit ungewöhnlicher Krasl und äcühn- beil. eine neue Bahn dreckend, zur Historienmalerei drängte. Darüber hinaus schien aus diesem Wege säst unmöglich zu gehen. Um so mehr mußte die Erscheinung eines Manncs überraschen. welcher ganz plötzlich der venezianische» Kunst durch die gesunde und mannhafte Eigenartigkeit seines Talent- einen neuen Glanz und eine schätzen-werlhe Erweiterung zu einer Zell gab, wo alle anderen Schulen schon ein bedauer- liches Sinken zeigten Dieser Mann war Paul Veronese. Paul Caliari, der Veronese genannt, wurde 1528 zu Verona geboren. Sein Vater, der Bildhauer Gabrieli Caliari, bestimmte ihn anfangs für seinen Berus, gab jedoch halb seinem Drange zur Malerei nach, ihn selbst aber zu einem Llicjm, dezu Maler Antonio Badile. in die Lehre, wo e- nun tüchtig nach rer Natur und uacb Reliefs zu zeichnen und Kupferstiche Albrechl Dürer'S und Zeichnungen des Permeggia rino zu copiren aalt, während er selbst ihm in der Kunst der Malerei zum nächsten Vorbild« diente. Wogegen e» dahin gestellt bleiben mag. ob aus die weitere Entwickelung de» jungen Künstlers Lawazzola »nd Brusasorc, wirklich einen so bedeu lenteu Einfluß auSgcUbt haben, wie einige neuere Forscher behaupten, da,elfterer schon seit l522 todt war. letzterer aber zu te» jungen Malern gehörte, mit denen er vom Cardinal Ercole Gonzaga zur Ausmalung de- Domes nach Mantua berufen Wurde, nachdem er sich durch mehrere Gemälde für San Fermo und San Berncrdino in Verona rühmlich bekannt gemacht batte. — Die Stärke und Eigenthümtichkeil seines Talente- scheint sich ober doch erst in Venedig, wohin er 1555 übersievclte, ossenbart, nun aber auch sehr rasch zu vollem Glanze entfallet zu haben. Hier, wo ihm von Len Altären und Kuppeln der Capellen und Kirchen, von den Wänden und den Dicken der Paläste der Farbenzauber und die Wellsreude der venezianischen Schule enlgegenlcuchtete und seine Seele sich ergriffen süblle von der Macht und Größe der Republik »nv dem stelzen und glänzenden venezianischen Leben. Diese Größe, kiese» Glanz im Bild z» verherrlichen, wurde fortan sein eifrigste» Streben Wie aber war die- bei den kirchlichen Ausgaben, die auch an ihn noch dorzugSiveise gestellt wurden, wobl anders möglich al- daß er die heiligen Vorgänge auS der Vergangenheit un- inillelbar in die venezianische Gegenwart verlegte und i» daS venezianische Costüm kleidete? AehnlicheS hatten ja auch schon frühere Maler, wie Masaccio und Ghirlandajo gcthau Nur daß bei ihnen die Darstellung der heiligen Begebenheit immer Hauptsache blieb, wogegen sie bei Veronese durch die üppige Pracht, mil der er die Nebendinge behandelte, oft zur Neben sache herabsank. Zwar an der Fähigkeit, heilige Stoffe in würdiger und bedeutender Weise zur Darstellung zu bringen, hat eS auch ihm nicht gefehlt, wie ja die Hochaltarbilder von Sa» Giustüia in Padua und von San Gorgio in Braida zu Verona, sowie verschiedene Gemälde in San Sebastians zu Venedig genügend beweisen. Sein Hauplverdienst liegt aber doch vornehmlich darin, dem Ex.stenzbilde durch die wachlvolle massive Breite der Darstellung, ten phantasie vollen Wurf der Anordnung, die großartige, vornehme Hal tung, die Pracht te- sich in einer bis vahin ungeahnten Fülle, hier in dem feinsten Silberton, dort im besten Goldton und in den zartesten Uebcrgängen entfaltenden Coloril« einen neuen berauschenden Glanz, eine alle- Frühere Uberbietende Bedeutung gegeben zu haben. — Gewiß läßt jene zwar geniale, aber allzu weltliche Behandlung heutiger Gegenstände berechtigte Einwäade zu. Sie traten schon damals hervor. obsLon geraoe au» ihr sich zum Theil die große Popularität diese- Künstler- erklärt. Gab sein berühmte- für da- Kloster Giovanni e Paolo gemalte« Gastmabl de- Tevi roch hierdurch Veranlassung, daß er am 13. Jul, 1573 sogar zur Verantwortung vor da» Inquisition»-Tribunal ge. zogen wurde. Befragt, ob er Wiste, we-balb man man ihn vorqeladen, gab er zur Antwort: „Ich kann eS mir denke», da mir der Prior gesagt, wie Ihr, hochvermögende Herren, ihm besohlen hättet, in dem Gemälde eine Magvalcne anstatt eine» Hunde- auSsührrn zu lasten. Ich erwiderte, daß ick sehr gern Alle- zu meiner Ehre und zur Ehre de- Bilde- lhun würde, jedoch nicht begreifen könne, wa- die Figur der Magdalenr hier soll." Nachdem man ihn weiter gefragt, »a- die vielen nicht zur Snche gehörigen Leute bedeuteten, z. B- die bewastneten, nach deutscher Mode gekleideten Helle bardiere, enlgegnete er: „Wir Maler nehmen un» Freiheiten, wie die Poele» und Wahnsinnigen. Ich habe diese Wachen, die eine trinkend, die andere essend dargestellt, im Uebrigen aber ganz bereit, ihre» Dienst zu leisten, weil e» mir möglich und wahrsrbeuilich schien, daß der Herr de« Hause«, reich und vornehm, wie er geschildert ist, solche Diener haben werde." Tie Frage, ob ihm wohl Jemand besohlen, in seinen Ge« tnLldea Schalksnarren und Figuren ähnlichen Gelichter» on- zubkiogen, verneinte er zwar, ,.e« sei ibm aber der Auftrag geworden. e< zu zieren, wie er e» für schicklich erachte. Nun sei dal Bild aber groß unk vermöge viele Figuren zu fasten. Doch habe er jene Lenke außerhalb der Oertlichkeit dargestellt, wo da« Abendmahl statlsauv. Dort aber seien sehr wohl dergleichen Personen vorauSzusehen gewesen. Auch folge er hierin nur den, Beispiele seiner Meister, wa« er für seine künstlerische Pflicht halte und wofür er sich auf da« „Jüngste Gericht" Michel A> gelo'» berief, der in der päpstlichen Capelle den Herrn, seine Mutter, den heiligen Johanne«, Petrus und ven himmlische» Hofstaat nackend und in Stellungen dargestellt habe, weiche nicht von der heiligen Religion ein» gegeben seien." So wenig da» Gericht im Recht war, letzte» re« z« bestreiten so sehr war e» dock von seinem Skanv- punctt j» Reckt, dir realistische Angrnieflenheit, welche Bero» nese oertheid-ate nicht al« diejenige anzaerfennr», welche bei Behandlung heibgev Gegenstände zu fordern ist. Er wurde daher derurlhestk. sein Gemälde innerhalb dreier Monate ^4 dirr Entschezdun de« Tribunal« zu verändern Al« vrrenrse nach Venedig kam, stand der damal» acklundsünszigjährige Tizian rock in der dollen Kraft «eine» Schassen» und Tmtoretto ir der Blüthe seine« Rubine-. Jenen verehrte er al- Meister der Meister. Mit diesem aber wagte er mulhig ven Wettkampf. Cr lernte vo» Allem, wa» er sah, dock nur um seine Elgenlhümlirbteil zu vollerer, freierer Entwickelung zu bringen, die seinen vorzüglicheren Arbeiten aus» Unverkennbarste al» Siegel ausgedrückt ist. Sein erste» Werk in Vcnekig war da- Deckengemälde der Sacr.stci von San Sebastians, für welche Kirch: er fort und fort thürig blieb, so daß sie allem schon ein Museum Veronese'» genannt werken kann. E» trug ihm die Achtung Tizian'» in solchem Grade ein, daß dieser, mit der Berlheilung der für die Bibliolbek von San Marco zu malenden Bilder beauftragt, ihm einen Tdcil derselben übertrug, für deren AuSsübrung er ihn, später auch noch mit Zustimmung aller au Viesen Arbeiten belbeiligte» Künstler bei. von den Precuratoren gestifteten Edrer-pret- uerkannte Eine bald daraus im Gefolge ke« Gesandten der Kepublik, Girolemo Griniani. unternommene Reste noch Rom machte ibo mit denMeistrrwerken Nassael'» und Michel Angel»'» bekannt. Die herrlichen Werke, welche er nach seiner Rückkehr im Saal de» Collegiums schuf, in Vene» er seiner Begeisterung für Venedig so vollen Ausdruck gegeben hol. lasten den Emfluß erkennen, den sie aus ihn anSübten, obne dock seine Eigen- thümlichkei! zu berühren. Diese Werke athmcn ein noch reinere» SchönhcitSgcsühl, einen noch höheren Adel und Schwung al» die früheren. Aufträge traten jetzt von allen Seilen an ihn heran. Bei der ungewöhnlichen Leichtigkeit und Sicherheit, mit welcher er die Kunstmittel beherrschte, war die» nicht obne Gefahr. Auch ist er derselben nicht völlig enlgangen. Nie aber ist er zu der leichlserligen Nachlässigkeit Tinkorcltv'S hcrabgesuo.ke», obschon er bei einem u»> zwanzig Jahre kürze ren Leben säst eben so viel gemalt hat al. er. Und wie viele Meisterwerke sind fort und fort durch den Zauber sci ie- PinselS enlstanben! Da sind zunächst die berülmite» b.blischen Gaflmähler zu nennen, von denen da» größte, die Hochzeit von Cana, em wahre- Wunderwerk de- Coloril- und ocr Anordnung, allein 13V Personen, zum große» Tbeile Por verbuudeaen Brücken« und Slroßenbouten daher von dem Staat und der Stadt zu gleichen Theilea ansaesüdrl werden Durch dasselbe wird dem Durchgons-verkebr von Oberichlesien nach Hamburg eine gleichmäßig leistung-iShlge Wasserstraße zur Verfügung gestellt. Mit dieser Voilage würden dann die Erklärungen der beiheilnstea Minister bei der Siat.'bcralhung ln der kürzesten Zeit ihre praktische Verwirk lichung finden. vir Genossenschaft Vcnlschcr Lühucu-^ngchöriFer. Dre Eutsteduiigiigeschichte der „GenosseasLast Deutscher Bühnen-A»gebürt„er" schließt sich aus da» engste dem ge- waliigsten wellh sivcischen Act der Neuzeit an, dem Werden und Dachsen de- nengeeinlea, deutsche» Reiches. DaS Geburi-iahe unsere» große» Vaterlandes bat auch die ersten Ansätze zu jener heule so müchüge». künstlerischen Association entstehen sehen , ja , die mehr als zuiällige Heimlichkeit e>streckt sich sogar aus die GcbartSstälte. Frankiurt am Main, die allzeit lunstjiobe Goeide-Swdl, steh» in den Blattern der deutschen Geschichte zwar nichi direct al- Gebunsort de» neuen Reiche- verzeichnet, wie auch die Bühnen - Genoffenichast ihren Ursprung nicht von dort daiirt; dennoch ist eS sn beiden Fällen die Maiustadt gew-s-n, in welcher das entscheidende Wort ge sprochen wurde. Erst als im Easthos „Zum Schwa ," am tü. Mai 187t der Franksurter Friede geschlossen war, stand da« demjche Reich aus gefesteter, einhe tlicher Basis, obwohl die Kaiser > Procla- molion von Versailles schon vier Atonale früher den großen Preußen, köaig, Wilhelm den Siegreichen, an die Spitze de- deutschen Siaalen- buudcs geführt hotte. Und wiederum an- Frankfurt kam der erste Sammele»' 'str da- verstreute Heer d-e deutschen Bühnenkünstler. Wohl dark man da- zeitliche Zusammentreffen de- großen voll- tische:: „nd de- li« cheidene, künstlerischen Esiisgungowelket ein mehr als ziiisiliqes nennen, da diese- nur eine Ihcilwejsk Cous'gueuz au» jenem b.deuteie. Nur out dein Boden des »aa> unvernleichtsch l der-sschen Wasfeutdale» greinten Reiche- kannte der Bond oer ! BudneniiiNglieder enlsieben, da- zerklüftete, von alterte' particula- j r.lt.sch n -ilvmuaw» zerrissene ValeeianL der srülierrn Teeeunien ' dm:: demselben eioen uniruchlvoeen Leben-bodeo bielku muslen. , Noch ein wichtiger Umstand kam hinzu: in dem rauhen Stnrm- > wind d e groß n Kiico.siahre hatte -er Schauspielerstand mehr noch elr andere e- empfunden, wie nolhineud g e- sei, all die imder- ! sirchenkeii Eiemeole einen für die Tage der Naili »nd de« ^ ^ ! Mangel-, für ?aS Nwge > nach reineren, besseren Kunstzuftänden. traitS, unter den Musikern er selbst mit g.iz>an, Tinloretto , D e unsichere Lage der meisten Tueoiciuiiiglieoer, Hitler verüärki und Dassano, umfaßt. Da sind die kaum iniukci bedenkeiiden > durch die >chwere» Krieg-zeiten, Hane» auv dem Leichtblütigsten Ceremomenbilder mit der Familie de» DariuS und der Königin von Saba an ihrer Spitze, da sind die mylbologischeu Bilder und Allegorien, von denen nur »och an den Raub der Europa, an Venu- und Adoni» und an dem Blitze gegen die Lasier schleuvernden Jupiter erinnert werden soll. Doch legen nicht alle Galerien Europa- ans- Herrlichste Zeugniß für seine Meisterschaft, seinen Ruhm ab? Und deck ward er der Well noch in der Kraft seine- Schoss nS ent rissen. In Folge einer Erkältung, die er sich bei einer Pro- ccssionsseierlichkeit zugezogen, starb der groß: Meister de- Naturalismus der Neiiaissance am lS. April 1588. Sein Bruder und seine Söhne richteten seine Bestattung in San Sebastians mit großer Feierlichkeit au». Hier liegt er mitten unter seinen Werken begraben. Ein Denkmal bezeichnet die Stelle mit der Inschrift: „Dem Veronesischen Maler Paolo Caliari. dem Wett bewerber der Natur, dem Wunder der Kunst, welcher siegen wird durch den die Geschicke überlebenden Ruhm —" deren prophetische Worte nun schon die Bestätigung dreier Iahrhuvderle fanden. Johanne- Proelß. Aus dem preußischen Landtage. * Berlin, 17. April. Zwei Berichte der Wahl- prüsungSeommission de» Abgeordnetenhaus«- sind erschienen, welche besondere- Interesse beanspruchen, da sie sich aus Wahlen beziehen, deren Resultat seiner Zeit viel Aussehen erregte. Der erste Bericht bandelt von der Wahl in Liegnitz. wo an Stelle des bisherigen beutschfreisinnigen VertrelcrS Gottschinidt der conservalive Lanvrath Hess nann-Sckültz in der Stichwahl mit drei Stimmen Mrh>heit gewäbll wurde, nachdem der erst- Wahlgang Slimmengl-lchh-it ergeben Halle. Die Wahl wurde wegen der angesochtenen Giltigkeit eine- WahlmannmandalS und der zweifelhaften Abstimmung zweier WahlmLnner in der Commission beanstandet. Die Wahl de- zweiten Vertreter- in demselben Wahlkreise, deö nalional- liberalen Abg. Römisch, wnrve siir gütig erklärt. — Die zweite Wahiprüsung bezieht sich ans de» Wahlkreis Neun) icd-Allen- kirchcn, der dem Ccnlrum nach lougjährigem B sitz entrissen wnrve und zwei nationalliberalc Vertreter mit 24 Stimmen Mehrheit gewählt Kat. Die Commission beschloß, die Wahlen zu beanstanden, haupisächlich wegen der Abgrenzung der Urwahl- bezirke in der Stadl Neuwied, wo die Porschrist verletzt sein sollte, daß jeder Urwahlbczirk ein möglichst zusammenhängende- und abgerundetes Ganzes bilden muß, und hierüber weitere Eiinitlelungen zu erbitten. Praktische Bedeutung dabcn Liese Beschlüsse bei dem nahe bevorstehenden Ablaus der Legislatur periode natürlich nicht mehr. Zum Schullastenqejetz ist jetzt von Natioualliberalen, Conservativen »no Freiconservativen ein Antrag gestellt, welcher im Wesentlichen vabin geht, da- Schulgeld sür solche gehobene Schulen beizubehallen. deren L hrzicl über da- oer eigentliche» Volksschule bmau-gehl, ohne doch ras der Mittel, schule zu erreichen. Dagegen ist vaS Nebeneinanverbestcheu zweier Arle» gewöhnlicher Volksschulen, mit und ohne Schul qclv, wie eS die Commission beantragte, nicht gestattet. An Orten, wo der Ausiall an Schulgeld ven Zuschuß de- Staats erheblich übersteigt, soll nach dem Compeoinißantrag die Forterhedung des Schulgeldes für eine Uebergangszeil vo» höchsten- zehn Jahren gestattet sein. Da nur ein Theil den Conservallven diesem Antrag geneigt ist. so ist cs »och immer zweiselhast, ob er eine Mehrheit findet; indeß spricht die Wahrscheinlichkeit allerdings dajür. Auch die Entlcheivnng de- Hauses über eaS Vorhandens-ni einer Verfassungsänderung ist noch zweiselhast. In conservativen Kreisen ist man vor wiegend der Ansicht, da- Gesetz enthalte eine Lersassungs- änderung. In der heutigen Sitzung der Budgetcommission ist die Nothstand-vorlage nach nicht sehr erheblicher Dis kussion unverändert angenommen und Herr von Mmuigerodc mit der mündlichen Berichterstattung betraut worden. * Berlta, 17. April. Die Reibe der Vorlagen für den Landtag dürste in naher Frist noch am «ine weitere Vorlage »er- mehrt wrrden. Diese bcttifft die Lrualisirung der oberen Oder von Bre«ü>u aiisnä iS bi- Kosel, die Reguürung der unlrreii Oder ab wärts »,n Etwedl nab tue Herstellung einer leistnnqssähiaen Wasser straße durch Berlin. Durch da« erftgedochle Uniernehinen. mit w-lchem dir Durchführung der Wasserstraß' durch dos Kkichbilö ven Bre«lau l» Verbiuvuag ftehi, wrrd da« lep" Stück eia-r lechuaqc- sikia-n Wasserstraße von Berlin, berw tztellin noch dem oder» schlesische, Montanrevier, soweit »u Wasser diese« überdaup» erreicht werde» kanu. her^rstellt. Die Regulirung der unsren Ooer bezn ckl, diesen Tdeil de« Strome-, welcher von der im Jahre l83S voll endeten plaumäß gen Reguliruug de- übrigen Lira,»es au- dem stlinuv» ,u-g«schioffe* war, weit er vo» Natur die dort zn erzielende Fahrltes« bereit« hotte, theil- weiter z» verbessern, tlieil» vo» schädigen»»» Utmmrkiiiiqru der »berhalb rorgennmmenra Torreetlonen zn besrete». Die Useranlieg«, ihre, iritS. weroea du Eindeichungen nnt> sonstigen Schutzarbeilen zu übernehmen haben, wie denn auch bei her rrstgedachten Anlage eure finanziell« Mrt« wir«,,, hee Uettzeiltgtrn. ia-drsoadee, »ar Gtnht BrMaa. nicht »»«- geschknsse» ist — Die Au-bild»^ da» G»r«e vnn »em Mühlenbamm bi- zu brr canalisirten llnleripiee za einer ieistang-sahigen Doffer- siraße vedtng« eine erheviich« Lintnnn de« Witserstnegel« der Spree, durch welche me >a»U«r«, uud> BeeketzrlverhtUoiff« v« b««»t Berit» wesentlich gefördert werden. Dieses Unlernehmen s»I mit de» dam» em erichnck.iid treu?» Bild banger Zutuns»wu-sichten vor Auge» qesühil, und diese trüben, sich univideist blich aufdrängendcn N>fl xioncn. >m Verein mil dem mSchtige» Beispiel des deutschen '"öik-iiuilSeS, lauen den Boden geebnet, di- Valin frei gemachl. U niü ilMi ist eS, im Rubinen einer stachligen Schilderung ein aukgciührie- Bild vnn de» desolaten Thealerzus äuden zu eiiwersen, wie sie vor 1870 best,,,wen daiien. Sicherlich sebltc e- so wenig wie a:> bedeulendeu Künstlrrn, auch nicht an zahlreiche», durchaus ehrenwerihen Elementen unter Darstellern und Direcioicn. ab-r eine unbejchrewlichi Will'ileherischast halte sich allmülig aus allen Ge bieten eingebürgert. Kleinere und kleinste Bühnenleiter regierten outvlralijch über ihre theatralischen Unierihanen, die sie durch allerlei Muster- und Monstr>co»lracle zu förmlichen Leibeigenen zu machen verjuchien. Jeder brave The-pi-kärrner. dem der Zufall oder die EngagemeniZIosigkeit da- Scepicr in die würdige Hand gedrückt Holle, erlirß unt-r der Devise: „Oar Lei est m»>, pluisir" Hausordnungen und Reglements mit bindender G sctzeslrasl» deren ethische und künstlerische Basis gleich -w iselhasier N.Uur war. Ei» Band irgend weicher Art, e,n Unterstützung-- oder Hils-verem existirie nicht sür die Bühnenmitg'ieder. welchen nach vielen Iahr-n redlichster Pflicht- eriüllung o!t nicht einmal ei» einigermaßen gesicherter Lebensabend lächelte. — Allseitig war man nur darin ciuverslandra: so kann eS nainöglich weilergestea, wa- aber an die Stelle de- uuerträfilichen srnruz qua treten falle, wann und w" der Retter diesem Slavd kämmen würde?! Ein Scsszcr, ein Achselzucken war die Antwort. ES war Ludwig Aarnav, damal- Mitglied de- Franksurter Slacttdeaters, der hier zum ersten Male j-»e juhiende Rolle in cer Nesoi>u!ikwea,»»g d-S kcuis he» Lchauipicku stände- übernahm, n'cicher er s.itljcr diuch io V ele Jahre treu geblieben ist. Mil einer seltenen Arbciicliasl, einem ganz Hervorragenden Organisationstalent »nd zündender N.Lnergabc on-gestaile!, >rwie- er sich joiort ai- der rechte Manu au rechter Stelle. Er erkannte als erste Not-wendig- keil ti' Gründung eine- O gunS sür die Jnlcrcsjen der Bühnciiive!», unubhiugig vom Geliiebe der Agentcudlaiier, und dm baldigen Zu- sainiuenir tl ein-- Schauspieler - Cougecssc- Beide« wurde ohne Z.mdern von iluu un» and ren wackeren Klinstgenoffe», die aster- orten erstanden, »i Augrisl genoiuiucn. Velber trat alsbald in» Leben uuicr einem »nd demselben Namen: „Allgemeiner deut scher Buhnen.Lougresj". Unier oielei» Tilel Ichui Aaruay in Franksurt eine Ze'tung. > deren Nidaclion er mit arbeilSsroheu Lenoss n au- eigener Krost besorgte, und die jeder Anregung zum guten Werke offen stand, j Ter gleiche Name blieb auch der uuu folgenden ersten Berlaiiiinluiig der deuilchcn Biiluicnmitzlieder, welche ans dem geweihte» Bode» der claiilichea Jlmstad!, zu Weimar, stattsand. H er sollte die Saat reisen, die von Franks»« an- gestreut war — und sie reiste in un- geabMir Pracht nnd Herrlichkeit. Da erschien — z» Ostern 1871 — in der „Leipziger Theater- Chronik" ein Aukriis an alle Bühnen-Angehörigen, der in be- geisiericn und bcge sternden Worten die Genossen aujschreckte an- dem inüßigen Hindämmern in Uiigesnnden Zustände». Die Wirkung war ungeheuer, blitzartig. An allen deu ichen Bühnru ging da- be deutsame Ü.'ta:l von Hand zu Hand, uns der nech ungenannte Rujer zuiu Streit sand allnbclall jubelnde Zustiinmu, a, ioweii die deutsche Knast ihre Irenen Pioniere euisandk halte. In der Begeistern»i flanuneude» Stimmung jener Tage, in dem Bestreben, da- Vcr- täumie »un doppelt icknell nachzuholen, regte sich sofort überall werklNätrge Hille; Versanimlungen der College» wurden einl-crusen, eS b l eten sich Cvnulö- — kurz, der Stein war ins Rollen ge bracht, und nun nannte sich auch der, dem der erste gewaltige Anstoß zu danken war. Wenn man die Berichte vom „Allgemeine» dculschen Bülmen- Coiigicß" liest, so begreift man e-, daß diese unvergleichlichen Weimaraner Tage alle» Theilnchaiern unvergrßlich geblieben sind und scrn-r bleibe» werden. Mit schönem, echt künstlerischem Eulbusia-mnS waren die College» von nah nid fern hirbeigesirömt, sich selbst und ihren hvhen Berus zu ehren. Ein allen g meinsamer Bode» war schnell gesunden, eine bis dahin sür uninS-Iich gehaltene VerhrlldeiUiig vollzog sich wie von selbst, da jeder der Genossen in sich sählic. w:c mächlig die bisher Schwachen verbanden sein wüiden. Rn jen-r Stätte, wo unsere Dichiersürsten an der Seite ihrer fürst lichen Freunde ruhen, in der Fürsicngrnft, reichie. nach einer mächtig ergreifenden Rede de- genialen Künstler- Or. Hugo Müller, der Genosse dem Geyoffen die Hans zn dauerndem, gedeihlichen Bruder bund, mit dem feierlichen Gelöbniß, wie de- großen Dichter Schweizer stämme, in keiner Noih sich zn trennen, »och Geiahr! Die materiellen Resultate de- Wemiaran r Bübnen-Tongresse», der Wiege der Genossenschaft, bestanden in der Ausstellung von vier ariindl wenden Forderungen sür die Neugestaltung des deutschen Thealerlebeii.. 1) Erlaß eine- ellgemein giltigeu Thealer-Coiicelsions-ctzesepe- mit künstlerischen wie mnteriellen Garantien sür die Würdig keit d-r zu conc-Isior.lrendeii Direktoren. L) Ausarbeunnz eine- ciuheiilichen Di-riplinar-Gesetze- sür olle Bühne». ,»statt der verichiedenen, drhndnre» Han--Orb» nunge, w. 8) Gründung riner Hilf«- und Pension».Anstalt sür invalide und »otdleidende Bnhnenniitglieder. -) R,v sion der ConiraclS-Bestimaiungen nach dem allein richtigen Pcinc'p der chegenjeitigkeit, anstatt der unb:llige,i Anhauiung Von Rechten aus der einen, von Pslichtea aus der andere» Seite. Natst. ust würde e» weit über den verfügbare!» Raum b'nans- oeben. wollten wir hier die Jvileniw'ck-luug der „Benoiseuschisl D.uscher Bühne,.N„g I Sriger" im E nzelne» verfolge», wollten n»r zeigen, wie sie in jahrelangem Ringen gegen alle erdenklichen Hinder- n:sse. gegen ,e,e dem Uuhnenleben beionder« e>gen»hüi»l:che vi» in rlia«-, uneviweqt ihre hohen Ziele Verjvlg! und erreicht hat Er. reich: — svweit sie bis heute eben zu eiveich.u warru. joweil mva ei» Ideal uderhanpt erreichen kan»! Wohl aredt»« hier, w e überall, »n-niriadrn« ««,»>, di» «orren» bei Beite »eben „» »n« Ennnrbeoe »ering zu ichsttz-n neneigt find in Aabrtr«tzt de« nach z» Grweed-nden — ist nicht auch hienn dke Uehnl'chkei» nii» den« deutsch'» lande »n erkennen?! W'e Deuischlaud — nach dem Aussprum >«iu»r «evtzr» Mnnnlnr« — erst » den Sattel gehoben werden mosttc. um dann von selbst reiten zn können, so mußte erst die materielle Basis sür die Bühnen-Genvffenschast in langjährigem Streben und Kämpfen erworben nnd gesichert werde», ehe man an ein Borwärt-« streben nach ferneren, idealen Zielen denken durste. Nun — Gott und unzählige» wackeren Kämpfern sei e» gedankt! — diese gefestete materielle Basis ist vorhanden, die Fond« sstr In validen und Rentner, sür Ditlwen und Waisen aus dem Schau- jpielerstande sind ansehnlich gewachsen, sie haben eine neue Stärkung und Förderung, deren sie dringend bedürfen, zu gewärtigen durch das schöne M,rk der Liebe, welche» wir hier ernst bereiten. D:e Zeit ist also gekommen, auch den idealeren Interessen der deutschen Bühne wieder mehr Rechnung zn tragen, die noch immer nicht annähernd erfüllt sind. Schon reg-n sich hier and dort Ruser zu neuem Kamps, der Gedanke eine- zweiten LongresseS deutscher Schauspieler ist ausgetancht and warm fühlende Ge- »offen sind »in Werke, diesen Gedanken zn fördern und ihn io Thaten umzusetze«. Große Ausgaben darren de- neue» Cougress--l Er wird Mittel und Wege suchen müssen, der wachsende» Ihraterm'söre zu steuern, ein alljährlich ins Unendliche sich vermehrendes Prolttariai abzu- schü t'ln, der sysirmatischen Ausbeutung and Verderbniß zumeist der lungeren Theairrmitglirder tnrch gewisse, nichisavtzig» Thealerlchulea nnv einzelne geivijienlole Ageutcn rorznbeugen und — lasr not leart! — einer Neuregelung de- Etaditheater-BerhältuiffeS oachzu» streben. Nur wenn die städtische« Commune» selbst den Theaier- bcir:eb in die Hand nehmen, wenn sie, einzeln oder verbunden, sitt lich und künstlerisch befähigten Männern die Lettnag der städtischen Bühnen anverirauen, nur dann sind die Ausgaben der modernen Bühne würdig zn lösen, nur dann dem Publicum anSgereisie, ab- grrundeie Verstellungen eine» s-sten Ensemble, dem Schauspieler eine gesichrrie Iahresftellung zu bieten. Heute, wo der Schauspieler durch allerhand Paragraphen, die sich in die Contracie eingeschlichen haben, nnr zum Tbe lhaber der Verluste der Bühnenleiter ge worden, wo vre Mebrzadl der Bühnenmitglieder zu säst halbjähr- lich-r, unsreiwilli,er Muß- and Veid:enstlvs>gke>1 veiurtheilt sind, zcrstatter« da- „Ensemble" giwöhnlich in dem Moment, wo eS sich eben zu bilden beginnt, wo die Lurch nichts zu ersetzende Fühlung mit dem Publicum eben nnhebt. Eine- der wirksamen Volksbildemittek, die Schaubühne, hat be- rechtigien Anspruch ans ausmerksame Biachlung und Förderung von allen Seilen; gerave in uniercn Tage» der socialen Gegensätze, de- Maierialiemus und der wochienüea Bierjeligkeit, sollten alle mit- wirkcndea Faeiorcri, Staatsbehörden, Commnneu und die große Maffc Lee Gebildeten aller Stande dem Theater ihre wärmste Für sorge srendig widmen. Möge der „Bazar zum Vesten der Pension-- Austa» Deul,eher Bühnen-Angehö> iger", der zum ersten Ma e in der deutsch,n Reichkhaupisiadt die Bühnenmitglieder mit dem Publicum zu schönem Thun vereini, aurd den Anstoß geben za gemeinsamem. Hand in Hand gehendem Wirken ani dem ideell-» Gebiet der Förderung der dculschen Schanhnhiiel Neben der materielle« war« das eine mindestens g!c«t,we>lhige, ideale Frucht, und eia neuer RubniiSiitkl in dem ehre,weichen Gedeulbuch der „Aeaosjellschaft Teuischcr Bühnen-Ang-böriger." Maximilian Harde», Vcrlla. Lachsen. * Leipzig, 18. April. Tie von den hiesigen ver einigten Militairvereinen in Aussicht genommene Feier des Geburtslage- unsere- König» Albert soll Mon tag, den 20. April d. I, im großen Thcatersaale de» Krysiall- Palastes stattjiiiden. Herr Prosessor 1)r. Maurenbrecher hat sich in liebenswürdiger und daukcn-werther Weise bereil erklärt, die Festrede zu halten. Außerdem bringt der Abend ein gewählte- Concertprogramm. da» von der Capelle de» l31 Regiments unter Leitung des Herrn Capellmristrr Iahrow auSzesührt wird. Lebende Bilder, die Scencn au» dem Kriezcrleben und vom Cchlachlselde darstcllen, werden hierzu eine angenehme Abwechslung bieten. Wurzen. Al» erfreuliche Thatsache ist zu berichten, daß daS Hockw Domcapitcl. dem die Statt Wurzen überhaupt schon sehr viel verdankt, der Frage einer Beheizung der Dom kirche neuerdings ernstlich näher getreten ist. Im Lause voriger Woche ist aus Veranlassuug deS hiesigen Ver treters dcS Hochw. Cöllegieustlsler. de- Herrn StistäsyndicuS Sulzbergrr, eine Ausschachtung aus der nordöstlichen Seite deS Don,es auSgeslihrl worden, um zu erkunden, ob die Anlage einer Ce»lralsk.ieri»ig unterhalb de- Allarplatze» sich ermög lichen lasse, da sonst kein paffender Platz sür Anbringung einer solchen vorhanden ist. Die Frage hat. wie wir hören, «ine güuflige Lösung gefunden und ist Herr Ingenieur Kelling aus Dresden, nach dessen Angaben die Ausschachtung auSgcsührt worden ist. mil Au-aröeilung eine» Cutwurse- sür eine HcizuiigSanlage in der Doinlirche bcaustragt worden. * Werdau, 17. April. In der Aula der kiesigen Real schule sand gestern Vormittags 11 Ubr die Eröffnung der iieiibegründeleii „Schule sür Handelslehrlinge" statt. Erschienen waren die Vertreter der städtische» Behörden und der Realschul-Commission, die Direktoren der hiesigen Schul- anstalten und eine Anzahl der Prinzipale der anszuiichmenden cküler. Die Vertreter de» »Kausmännischen Vereins", der die belresiende Anstalt errichtet hat. und die ncuauszrinehmen- Sen Lehrlinge wohnten edensallS der Feierlichkeit bei. Zunächst ergriff im Auftrag de» KausniLniiisLen Verein- Herr Land- lagSabgeordneter Otto Ullrich da« Wort und gab in kurzen Zügen die Geschichte de- „Kaufmännischen Vereins" und seiner heute zu eröffnenden Schule. Mil einem Wunsche sür daS Geccihen der »enc» Anstalt schloß Herr Ullrich seine EinsührungS- rede. Nach ihm bestieg Herr Nealschulkirector vo. Mating- Sammler die ReLnerbühnc und sprach zunächst seinen Dank auS sür daS Vertrauen, das man ihm und seinen College» seiten- der Vertretung deS Kausmäimischen Vereins entgegen- qrbrackt habe. In längerer lreffliebrr Rede entwickelte der selbe hieraus die Ziele der neuen Schule. In kurzen Worten gab sodann Herr Bürgermeister Sachse al- Vertreter der Stadt dem Vorstände deö Kausinännischen Vereins Aner kcnnung und Dank dafür zu erkennen, daß sie der Stadt eine neue Bilvungöanstalt verschafft hätten. Er schloß daran den Wunsch, daß dieses neue Werk deS Friedens der Stadt zum Heile, zur Zierde und zum Segen gereichen möge. Nachdem sodann noch Herr Katterselv, Vorstand des,.Kn»s>nä»n>sche» Verein«", den belkciligtrn Kreisen und dem Ausschuß keS ge nannten Verein» feinen Dank sür kräftige Unterstützung aus gesprochen und der nepen Anstalt die besten Wünsche sür ihr Gedeihe» dargcbracht hatte, wurde die Feierlichkeit geschloffen. — Am vorigen Sonntag Vormittag wurden in die Mulde in Glauchau zwischen de» beiden oberen Wehren K Stück laicksähige am erikao iscüe Schwarz-Barsche eingesetzt, während einige zwanzig Stück kleinere Fische dieser Art in einen der mit Muldenwasser gespeiste» Teiche de» Herrn Otto Bößaeck vvilLusig einges/tzt wurden. Diese F.schart wurve vor ca. 3 Jahren in Deiilscklano cingesührt und soll in unseren Gewässern vorzüglich gedeihen, sich sebr stark ver mehren und im Wohlgeschmack der Forelle gleichkommen. * Crimmitschau, !7. Avril. DaS Comitö zur Er richtung eines Kaiser Wilhelm-Denkmal- erläßt einen Ausruf znr Zeichnung von Beiträgen und will zu diesem Zweck eine HanSsaininlung vernnstalten. Getrübt wird der pairiotiiche Ausrus leider durch die jetzt von Berlin au- ein» treffenden und mit Spannung erwartete» Nachrichien über da» Befinden Sr. Majestät deS Kaiser« Friedrich und wird allerseil- gehofft, baß bald günstige Nachrichten einlaufen — Oie Verunreinigung der Flnßwässer durch die Fabrik- Absallwässrr hat die hohe ClaaNrcg erung zn strengen Control- vorschrisleu veraui-ßl, Lurc-, we.^e eine bessere Reinigung und Klärung dieser Adsallwäsier stattsindet. Zum Zwecke der Revioirung »n vorhandenen Klnrvorrrchliinge» wird demnächst eine Besichtigung derselben stattsiiiden »nd werden ki Besitzer »i.vvrschlistdiiiäßiger Klärvorrlchtung n streng destrast — Der .Frribergrr Anzeiger- schreib« aus Freiberg. Mit den am Sonntag in der zwölften Stunde und der svnstcn
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