Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-01
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
E—— rv»4 oeschlkfftu bleibt. «in» «Echt z« Beffenntz schrillt noch aicht V» kommen, wenigsten» läßt ei» untrügliche- Weiche», da- Falle» der Seideupreise, nicht daraus schließen. Ja der Strumpfwirker?, kenn zeichnet die Lage sich dadurch, daß eiu hiesige- große- SeschästSbau» aus acht Nachen die Fabrikräume schließen läßt. Ja der Trteot« brauche ist viel Angebot und Nachfrage. s Plaue«. 29. April. Der Lentralverbaud der Stickerei- iudustrie in Sachseo hielt heute Nachmittag unter Leitung seine- Lorsitzcuden, Herrn Recht-auwalt Kirba ch-Plauen, im Saale der Eesrllschast der Freundschaft hier seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, die von 244 Mitgliedern au» 21 Orten besucht war. Nach dem vom Berbandserretair, Herrn Saus- mann Ebrrt-Schneebcrg, »um Bortrage gebrachten Jahre-bericht. der sich aus die Zeit vom 17. April 1887 bis zum 29. April 1888 erstreckt, betrug die Zadl der Mitglieder de- Verbandes am 17. April 1887 1893 mit 4049 Maschinen, und sie beläuft sich heute aus 1595 Mitglieder mit 3703 Maschinen. Ein Tdeil der Hoffnungen, die man aus den Verband gesetzt, habe sich erfüllt, darin ober, daß e- noch immer nicht gelungen sei. die dem Verbände fernstehenden Firme» zum Beitritt in denselben zu bewegen, liege der Hauptgrund, weSholb der Verband so munchcS der erstreben-wertheu Ziele bis heute leider noch aicht habe erreichen können. Ueber die Tdätigkeit des CentralcomiläS wurde berichtet, daß dasselbe im verflossenen Geschäftsjahre zu 1? Sitzungen versammelt war, in welchen 89 verschiedene Punkte der je weiligen Tagesordnung erledigt worden seien, außerdem hat ein« Lommission-fitzung zur Bearbeitung der Statuten, sowie eine gemein same Lousereuz mit einer von dem Schweizer Stickcreiverband »ach Sachsen entsendeten Delegation stattgesuuden. Die Gesammteinnahme betrug im verganaeuco Geschäftsjahr 9925,96 ^l, eiuschließlich «83.50 ^4 Strasgelder. die Gesammtau-gabe 8425,78 ^4, daher Tasseabcstand 1500,18 ^l ES fand die Beralhung der abgeäuderten Statuten statt. Dieselben wurden ohne wesentliche Aeuderugen nach der Vorlage de» LentrolcomitS- genehmigt, in letztere» die nach, stehenden Herren als Vorstandsmitglieder gewählt: Rudolf GSSmaun, Otto Kühnel, I. I. Bodemann, Emil Nizoldi, Johann Mammen, Erich Rössing, Max Plau, Paul Steger, Gustav Schaller, Richard Mühlmann, I. Heinr. Heinicke, sämmtlich in Plauen, Georg Eber» und Adolf Michaelis in Schneeberg. E. Lange tu Allerbach, Louis Küba in Eibenstock, Albert Vühring in Falkensteia und Emil Barth in Paula. Abend- gegen 7 Uhr wurde die Versammlung geschloffen. F Der Genehmigung der Vorlage wegen Erbauung einer normal- spurlgen Eisenbahn von Großpoftwitz nach Cunewalde seiten- der Ständeversammlung ist die Anordnung der Vorarbeiten für die Linie bereit- gefolgt. Die bezüglichen Weisungen au die Bemeindevorsiäude und Gut-vorstehe» sind vorige Woche scholl er« gangen. I,. Lorschoßbank Saugerhause«. Der Geschäftsbericht besagt, da» abgelausene Jahr habe sich günstiger gestaltet, als bei den niedrigen Diskontsätzen und dem flüssigen Geldstande erwartet «erden konnte. Der Umsatz ist. abgesehen von den Prolongationen, um 1280000^, der Einlagebestand um 143 000^! gestiegen. Der Gesammtumsatz ist 12 507 686 ^ch, der Ueberschuß 33 559 ^l, l-s- 2200 ^). au» dem 10 Proc. Dividende vertheilt werden sollen. 1800 ^l fließen dem SperialreservefoudS, 1300 -ch dem Delkredere- soudS zu. Die Mitgliederzahl ist 351. Der Einlagebestand war am 31. December 1887 2159 490 ^l (gegen 2016 255 -ch), Da» Mit- gliederguihaben 257 908 Der ReservesondS enthält 132 864 ^l der PeusionSsoydS 13 575 -4!, eine Specialreserve aus Effecten LS 700 ^l. da- Delcredrreconto 2013 ^l ohne die neuen Zu schreibungen. LZ Die uun eudglltig beschlossene Eisenbahnlinie von Tripti« über Auma, Ziegenrück, Remptendorf, Friesau, EberSdors, Loben- peiu nach Blaakenstein wird 63 km lang, davon entfallen aus da» Grobberzogtbum Weima 27 dm, Fürstenthum Reuh j. Linie 15,7 dm, Königreich Preußen 12,4 dm und Fürstenthum Reuß S. L. 7,9 dw. Die Baukosten sind von Preußen in der Höbe von 9 090 000 Mark bewilligt. Zum Ban dieser Bahn ist eine Grundfläche von 142,4 d» erforderlich, die 958000 >l ,u erwerben koste», davon hat Reuß j. L. 350000^4, Weimar 293 000 >l. Preußen 197000 ^4 u»d Reuß ä. L. 118 000 ^l zn tragen. Die betreffenden Summen fiud bereit- von den betheiltgte» Lande-vertrelungen genehmigt. —r. Tatzurg. 28. Avril. Unser Spar- und HilsSverein hat wühreud seiner langjährigen GeschäftSthSllgkeit aus die günstigsten Erfolge zurückzublicken; er besitzt ein Garautiecapital von inSgesammt 722000 >l tu runder Summe und hat in diesem Jahre allein an Lonfirmandtu 30000 ^l versicherung-gelder au-gezahlt. — Da» Baukhau- A. E. Wassermann im benachbarten Bamberg hat mit der Stadt Ktssingen ein 3'/,proc. Aalehen in der Höhe von 300000 ^l abgeschloffeu; kürzlich übernahm daffelbe mit drei anderen Laukhüuseru auch von der Stadt Apolda ein 4vroc. Anlehen von 1500000 ^ — Die städtischen Behörden in Bamberg haben eine Vorlage zu etuem ueue» städtischen Anlehen in der Höhe von 1'/, Millionen Mark berathrn. *— Lörsenstrueru. Für die Zeit vom 1. April 188? bi- 31. Mürz 1888 betrug die Einnahme au» der Börsensteuer: an Stempelsteuer für Werthpapiere 4 800 146 ^4 oder 129 672 «entaer al» im Rechnungsjahre 1886 87, an Stempelsteuer für Kauf- und sonstige Anschasfung-geschästc 7 398 980 ^l oder 538 340 ^l weuiger als in 1886/87. -ft- Merseburg, 29. April. Am 25. Mai er. wird aus dem hiesigen Nulaud-platze eine Thierschau sür den H. Bezirk der Provinz Sachsen lumfaffend die landräthliche» Kreise EckertSberge, Merseburg, Naumbnrg, Ouerfnrt, Sangerhousen, Weißensel», Zeitz, ManSselder See- und GebirgSkreiS und Saolseld) stattfinden. Mit dieser Schau ist eine Ausstellung von Geflügel, Hunden, Produkte» und GerüthenderBieaenwirthschaft verbunden. Au Prümien stehen zur Verfügung: sür Pferde 1850 >4. sowie 2 silberne und 2 bronceae Medaillen; sür Rindvieh 2750 ^l. 4 silberne und 2 broncene Medaillen: sü» Schweine 200 ^l; sür Geflügel 100 ^l; sür Hunde Ehrenpreise; sür Erzeugnisse und Geräide der Bienenzucht 50 ^l; für landwirthschastliche Maschinen 600 ^4. 2 silberne and 2 broncene Medaillen. Anmeldungen zur Schau sind bi- 5. Mai er. beim Beucral-Jaspector Sachse in Merseburg ein- zureichen. *— Eileaberg-Erosseuer Eisenbahn. Der AussichtSrath hat beschlossen, gleichwie für das Vorjahr, auch sür da» Jahr 1887 eine Dividende von 4 Proc. zur Vertheilung zu bringen. *— Sächsisch.Thüringische Actiengesellschast für Braunkohleu-Berwerthung in Halle o./S. Die Dividende per 1887 gelangt mit 7 Proc- oder 42 >l per Aktie vom 1. Juni ob — am hiesigen Platze bei der Privatbank zu Gotha, Filiale Leipzig und bei Herren Becker L Co. — zur Auszahlung. *— Consolidir» es» Braunkohlen-Bergwerk „Caroline" bei Osfleben. Die Generalversammlung gcnehmigte die Bilanz pro 1887 und ertheilte Decharge. Die Dividende wurde aus 5 Proc. festgesetzt. ES konnte serner berichtet werden, daß da» erste Quartal diese» Jahres in seinen Ergebnissen sich ähnlich wie dasjenige be gleichen Zeiträume» de» Vorjahres gestaltet hat und daß auch die Aussichten sür die nächsten Zetten nicht ungünstig seien. *— „Rhenauia", BersicherungS-Actien-Gesellschast Köln. In Folge einer großen Anzahl Seeverlustc schließ» die TranSport-Branche mit nur 7840 (1886 111,397 ^l) Ueberschuß ab. Die Uusall-Branche batte, da die Reserven nicht mehr in bis heriger Höhe dotirt zu werden brauchen, einen Ueberschuß von 78.733 (1886 0), an Zinien und Diversen gingen 102 >68 (1886 83 986 ^!> ein, so daß der Gesammt-Ueberschuß 188741 .ch (1886 200 383 ^l) beträgt. Der AussichtSrath beantragt eine Divi dende von 20 Proc. (wie 1886) und Zuweisung von 32 281 ^l an die Capftalreservc. »— Au» dem Siegerlande wird der „Köln. Ztg." ge schrieben, daß die Bereinigung sür dcn Verkauf von Sicgerländer hochmangonbaltigem Spiegeleiseu einen Auftrag aus 10000 t Mproc. Sp egeleisen sür Amerika erhalten hat und daß sür weitere 10000 t Prci-ancrbietung von derselben Seite gewünscht wird. *— Gewerkschaft Courk. Der bedeutende Aufschwung, welchen die geschäftliche Lage der Kohlen- und Loak-.UnIernehmungen »n der letzten Zeit aenommen hat, geht deutlich daraus hervor, daß bei der Gewerkschaft Lourl sich im Jahre 1886 ooch ein Zuschuß von 31445 ^ ersorderlich machte, während im Jahre 1887 eia Ueberschuß in Höhe von 129 019,07 ch resullirte. Im ersten Quartale de» lausenden Jahres gestalteten sich die BetriebSergebniffe noch er- heblich günstiger, e» stellte sich nämlich in der bezeichncten Zeit eia BetriebSüberschliß von 52 558 heran». Die vorhandenen Ueber. schüsse, wie auch die finanzielle Lage der Gewerkichast gestatten nach einer achtjährigen Pause den Wiederbeginn der Aus beute und Zahlung, die mit 30 ^l per Kur für da» erste Quartal bereit» erfolgt. Von großer Wichtigkeit für die Gewerk- schast ist die erfreu! che Thalsache, daß noch lahrelangen Verband, luugen die langersehnte Einigung mit den Gemeinden betr. de» Coloniestceite» herbeigesübrt worden ist. daß nunmehr bei Wieder- «rlougung der bet der Regierung hinterlegten 100 000 ^4 die be- treffenden Häuser wieder bezogen werden dürfen und daß hirrmi» der Vorstand in den Staad gesetzt wird, geordnete Arbeit-Verhältnisse zu schaffen. *— In den Kreisen namentlich der norddeutschen Landtvirlhe wird die Miftheiluna, daß insolqe Ausbruchs der Klauenseuche ans dem Hamburger Biehhose Stcrajchonze die BiehauSiubr nach England einen harten Schlag erhalten hat. lebhaft beklagt. Durch diese» Unfall ist die Lesörderong von Schafen und Schweinen noch einfttuetlra ans die Drner von vier Wochen unterbrochen «nd r» find die übliche, Sperrmaßregek» «»geordnet Word««. DI« Zncht und Mästung der Borsteuihiere für de« Export bildet sür zahlreiche Laadwirthe Norddeotschlaud» «ine Haupteinoakmequelle, und da» Geschäft darin ist ei» gute« und glattes. Wie von be- rufeurr Seite aus dem Lüueburgischeu gemeldet wird» ist die Aus fuhr daselbst eine sehr erhebliche: so wurdea, um aur eiu Beispiel ia dieser Hinsicht an,»führen, >m vorigen Jahre allein in Lüchow aus de» Märkten 22000 Schweine verkauft. Die Preise waren durchichuiltlich sür Ferkel 8—11 >l, sür vierteljährige Schweine 18—24 ^l Fette Schuftine wurden mit 30—35 ^l für 100 Psd. Lebendgewicht bezahlt. <k Der seit 27 Jahren bestehend« WaarrueiukausS-Verei» zu Görlitz hat >m obgelauseueu Geschäftsjahre eiueu Erlö- von 3 946 750 ^l sür verkaufte Waarea zu verzeichne». Der Jahres umsatz ist um 85 521 ^l geringer al» >m vorigen Geschäftsjahre, bä um zwei Wochen länger war. die durchschnittliche Wochrneiunahme ist ober aus 77 387 » da» 76 080 gestiegen. Gegenwärtig hat er einen mächtigen Coacurrenten in dem über 3600 Mitglieder zählenden neuen Consumvereiu erholten, G Bau vrr bayerischen Grenze. 29. April. Die große Eellulosesabrik ia Aepselkoch bei Passau, die vor einigen Jahren sür 180000 ^l verkauft worden wir, ist in der letzten Woche von dem vormaligen Besitzer. Herrn Reutier Man» tu Gohlis- Leipzig, sür 21500 >ll erstanden worden. — Die Schissfahrt aus der Donau ist im besten Gange. Täglich gehen 6—8 große Kettenschlepper mit großen Kähnen stromaui «nd bringen Getreide, getrocknete- Obst. Mehl rc. au- Oesterreich-Ungnrn und den Donau länder». Der Umschlagverkehr aus den bayerische«! Donauhäseu war noch niemol« so bedeutend wie jetzt. Da- Hauptgewicht ist daraus zu legen, daß der Kaufmann schon zur Anmeldung de- Concurse» verpflichtet sein soll, weun er bei Ausstellung der Jahresbilanz merk», daß den Passinen nnr V, Aktiven gegenüber stehen. Ob diese Berschärsungen, die allerdings den deuttchen Handelsstand vor den allzu großen Verlusten au» Toncursen bewahren möchten, durch- zusetzen sein werden, da» bezweiseln wir. — Für die hier bestehende, von der Kammer unterstützte Privat-Eouditioniraostalt zur Prüfung der Textilsädea rc. sind 104,73 nachbewilligt worden. — Hinsichtlich der letzt in Geschäftskreisen lebhaft crörterteu Frage der Kilometermorkea hat die Berkehr»commijsioa eingehende Er- Srterungea angestellt; die Kammer wird aber erst iu der nächsten Sitzung darüber einen eodqiltigen Beschluß taffen. Schon jetzt glauben wir onnehmen zu können, daß die Kammer dieser Neuerung sympathüch geaemibtrstehk. -i— Au» Araukei». Die Stadt Aschasseaburg beabsichtigt eine 3'/,vroce»tige Anleihe von 1600000 ^l auszuuehmen, deren Erlös theil- zur Rückzahlung der alten 4proe. Anleiheschulden im Restbeträge von 905 000 ^l und theil- znr Herstellung von Wasser, leitung und Lanalisation, Bau eine- Hasen» u. s. w. dienen soll. Angebote» wird bi» zum 3. Mai seiten» de» Magistrat» entgegen- geiehea. — Da» Finanzministerium hat die unterm 2. November vorigen Jahre» getroffene Anordnung, daß der zu Polituren und Lacken bestimmte Branntwein von Häudleru mit '/, Procent Terpentinöl denalurirt und an Gewerbetreibend«, die sich mit der Vereilung von Polituren und Lacken besoffen, verkauft werden durfte, vor einigen Tagen wieder zurückgezogen. — Einer veröffentlichten Mittheilung de» Landtag-abgeordneteu I. Müller zufolge ist vor der Hand an die Erbauung eine» Ceutralbahnhose» ia Bam- berg nicht zu denke». Dagegen ist die Errichtung einer Einsteig Halle und nach Fertigstellung de» neuen Postgebäude» ei» directer Durchbruch zum Perron vorgesehen. — In den Steinbcüchea ia Heigcnbrücken habe» die Steinbrucharbeiter die Arbeit eilige stell». Sie sorderu statt 3 ^l bi« 4H0 >l Tagelohu jetzt 6,50 ^l, allerdings ein bedeutender Spruug. DM" Wechselcredite. Die „Bayerische Haudrl-zeiiung" schreibt: „Wir haben in Nr. 49 de» Jahrgangs 1887 «nd Nr. 7 vom Jahre 1888 der „Bayerischen Handel-jcituag" da» Beschäst»- gebahren der Pariser Firma I. F. Koch ia Deutschland und Ipeciell am hiesigen Platz (München) gebührend gekennzeichnet. Unsere Warnungen scheinen ober zu unserem Bedauern in Geschäft»' kreisen aicht genügend bekannt geworden zu sein, da sich in neuester Zeit die Fälle mehrten, ia welchen hiesige Geschäftsleute Wechsel dieser Pariser Firma uuZ bekannten Bankgeschäften zum Kauie aa- boten. Wir machen ganz besonder» daraus aufmerksam, daß sich Geschäftsleute durch Annahme und Weiterbegebung sogenannter Keller Wechsel — und dieser Art sind ja die von I. F. Koch ausgestellten — wtsseutlich oder unwissentlich an einer schwindelhaften Handlung beiheiligen. Die schlimmen Folgen eine» derartigen aus Täuschung der Di-conteure beruhenden GeschästSaebahren« werden früher oder später sür Denjenigen, der sich aus solch abschüssige Bahn begiebt, eintreten. Geschäftlicher Ruin wird und muß da» Ende sein, dies mögen Diejenigen wohl beherzigen, welche glauben, durch derartige Manipulationen geschäftliche Schwierigkeitru «tu für allemal au» der Welt schaffen zu können." *— Boa der Rothschild-Gruppe. Die Rothschild-Gruppe bat am Saiinnbend.wie wir bereit» signalisirten, de» noch unbegcbeneu Rest der 62,5 Millionen 4procentigea Rordbahn - Prioritäten im Betrage von 10,6 Millionen Gulden aus feste Rechnung übernommen Dieselben werde», wie wir rrsahreu, Anfang Mai zur Subscription gelangen. In der am Sonnabend stattgesuadenea Sitzung der Rothschild-Gruppe beschäftigte man sich mit den schwebenden Geichäslen und stellte in großen Zügen da- AciioaS-Progromm aus. Die politische Situation, sowie diejenige de» Geldmärkte« wurde allgemein günstig beurtheilt. Die llonserenzca werden fortgesetzt. *— Handelspolitische Curiositäten. Unter diesem Titel tbeilt die „N. Fr. Presse" mit. daß der österreichische Export nach Rumänien dem Zollkriege znm Trotz in vielen Artikeln noch fort dauert, und zwar in der Weile, daß die Artikel tdeil» über Deutsch land, zum großen Theile aber über die Schwei, »ach Rumänien gehen, nachdem sie vorher aui Ichweizerischem Boden naturalisirt worden sind. Diese österreichischen Fabrikate zahle» also den Zoll in der Schweiz und als schweizerische Produrte de» vertragsmäßige» Zoll in Rumänien, da beide Zollsätze zusammen — einschließlich der Mehrkosten de- Transportes für den Umweg — noch immer sich wohlfeiler stellen, als der für die direkte österreichische Linsuhr geltende rumänische KriegSzoll. Man begreiit nunmehr da» große Interesse der nach Rumänien exportircnden Firme» an der Höhe der schweize- rischen Zölle, durch welche sür den österreichischen Export eigentlich die Höhe der rumänischen Zölle bestimmt wird. In der Eingabe der betreffenden Firmen an die niederösterreichilchc Handelskammer wird dargeleg», daß die Nothwendigkeit die Exporteure ans dielen Umweg geführt Hot, durch welchen, namentlich sür zwei große Branchen, die Schuhwaarcn- und die Textilbraache, die Wirkung des rumänischen Zollkrieg?« paralysirt wurde. Die Eingabe constatirt, eS sei diesem Verhältnisse zuz»ichreiben, daß im Jahre 1887 der Export ia einer Reihe wichtiger Jndustrie-Artikel, wie Schubwaaren, Baumwoll- und Schaßvollwaoren (Barchente, KalmuckS, Strickwolle. Flanelle), Wirkwaareo (Strümpfe, Damenwesten, Häubchen. Jacken. Tücher, Shawls ,c.)> Wollhüte, Möbel. Holzwarea »c. gegen da- Jahr 1886 aicht nur nicht zurückstand, sondern zum Tbeiie »och ge. wachsen ist. „Im Falle nun der Vertrag mit der Schweiz nicht erneuert werden sollte" — so führt die Petition aus — „würde unserm Exporte nach Rumänien der einzige Ausweg mit einem Male adgeschnitlea werden, derselbe also von diesem mittelbaren Umstande viel härter getroffen werden, als durch den Antbruch de» ZollkriegeS mi» Rumänien selbst." *— OesterreichischrNordwestbahn. Der Verwaltung-- rath der Oesterreichifchen Rordwestbahn wird iu seiner am nächsten Miftwoch slatlfindenden S>vung über die Elnberusung der General- vcrjammlung beschließen. Dieselbe wird im Juni stattfinden. Aus der Tagesordnung wird sich onßer den gewöhnlichen Verhandlung«, gegenständen auch die Veichlußiaffung über den AmorlisirunqSplaa der Eldethal - Aktien befinden. Die Verwaltung der Nvrdwestbad» hat bekanntlich im Sommer de- Jahre« 1887 der Regierung eiu die-bezügliche« Projekt zur Geuebmiqung unterbreitet. Die zustän. digrn Ministerien hoben diese« Projekt einer eingehenden Prüsang unterzogen und steht die Erledigung desselben demnächst bevor. Die Rechnungsabschlüsse de» Jahre- 1887 werde» dem verwaltung-rathe in seiner nächsten Sitzung noch n'cht vorliegen, doch ist es ein öffeut. liche- Geheimnih, daß die Dividende bei dem goravtirien Retz« 8 fl., bei der Eibethalbaba 7 fl. betragen wird »nd daß bei der letztere» eia dem vorjährige» oohez» gleicher Vortrag aus da- lausead« Iobr erübrige» wird. *— Oesterreichisch-Ungarische Slaat-risenbahu-Ge sell schast. Die Vau-Ardeiten der der Oesterreichisch-ungorischr» Stoatseisenbahn.Gesellichaft coarrssionirtea Linie Oltendari-Laude-- gkenze zum Anicklusie o» die preußisch« Eisenbadustrecke Landesgreaz«. Miitelsieine sind so weit vorgeschritten, daß die Eröffnung der erst erwähnten Strecke vrogrammgemäß hätte am 1. Juli d. I. er folgen könne», zumal die Anichlußiraqe bereit- sei» längerer Zelt durch eine» Siaalsvertrnq mit der vreußiichen Regierung perseri ist. Nunmehr hat aber di« köniql. lisrnbadv-Direetivn in Berlin die Bei Wallung der Oesterreichilch-ungarilchen Staar«r>senbohn.Gesrllsch»ft in Kenniniß gefetzt, daß di« Strecke Miitelftrine-Lande-grent« z, dem in Aussicht genommenen Termin, dem 1. Juli d. I., «ich! vollendet sein werde. Der Vollendung«,rmi, köune dermale» mit Bestimmtheit nicht angegeben werde», doch sei zu erwarten, daß die Vollendung dieser Linie noch im Lauft diese« Jahre» erfolge» werde. Die Verwaltung der Oesterretchtsch-uagariickieo StaatSbabn-Geftll schast beabsichtigt daher, auch die BetriedSerüffnung der Linie Otten- dors-Landelgienze bi» zur Fertigstellung der preußischen Anschluß- strecken zu verschieben. — Wir hoben bereii» rnv-hat, daß die tzefluskibtu Abrechnungen gegenüber beu provisorischen Ginunhüten ei» günstige« Resultat ergebe» habe» »nd/ die Bertheilaag einer Restd videud« von 5 Frcs. gestatte» würde. I» welchem Ausmaße dieselbe aber Ihatlichlich sestgestellt werde» wird, hängt davon, in welchem Maße die Verwaltung der kausmänuische, Vorsicht Rechnung zu tragen sich entschließen wird, sowie von der Stellung ob, welche der Berwaltuag«rald de» im Jabre 1887 vorgeoommeaen, ziemlich be deutenden Investitionen gegenüber einaehmea wird. »— Galizische Carl Ludwtgbah». Dt« Bilanz pro 1887 schließt mit etuem namhafte» Ueberschuß. wa- scholl au- der im Ver gleiche mit dem Vorjahre um rund eine Viertelmillioa Gulden böhereu bisherigen Leistung an die Actionairr bervorgeht. Eine Nachbesserung ans die bereit- gezahlten 4 Proceut steht letsch kaum zu erwarten, der Rest wird vielmehr aus ueue Rechnung vorgetragea werde». Nach Prüfung der Bilanz durch de» RevisionS-Au-schuß wird dieselbe nächsten Sounabend veröffeutlicht werde». Mittlerweile drückt sich jedoch schon in der rapiden Lour-befferuug der Sctic» die günstige Meinung au», mit der mau den Bilauzzifferu eutgegenfieht. Die Verkehr-Verhältnisse aus der Bah» habe» eine» recht erfreulichen Aus- schwuag qenomme». Lausanne, 23. April. Einer heutigen Mltiheilung der „Revue" zosolge wird dem ktadtgemriuderath von Mailand Anfang- Mai ein einstimmiger Antrag d«S Muuizipalratbe- aus Gewährung einer Simplonsubsidte im Betrage voa 1'/, Millionen Frauken »or gelest werden. 1VDS. Ra«. 2S. April. Der Senat genehmigte den Handels« vertrag mit Spaaiea ohne Debatte. A Im Aufträge de- sraazösischeu Krieg-miuisterium- bat der Intendant Leroh eine Studie über die Erzeugung der Wolle und die Militairtuchsorteu verfaßt, in welcher sich nachstehende interessante Angabe» über die Wollerzeuguug aus der Erbe vorsiiide,,. „Die Totolerzrugung voa allen Wollen der Erde kann ans 800 Millwnen Kilogramm, im Werthe von 3 Milliarden Franc», geschätzt werden. Australien und Neuseeland besitzen 75 Mil lionen Schaft, welche 100 Millionen Kilogramm Wolle, im Werthe von 600 Millionen Franc» gebe», und da» Schurproduct nimmt jährlich um 15 Proceut zu. Am Cap der Guten Hoffnung erzeugen die Heerden IS Millionen Kilogramm Wolle im Werthe voa 50 Will. Franc». in La Plota zählt man mindeste»» 100 Millionen Schafe» mit einem Ertrag von 50 Millionen Kilogramm Wolle, im Werthe von 250 Millionen Franc», in den Bereinigten Staaten weiden SO Millioaen Schaft, deren Wollproduct jedoch sür die amerikanische Industrie nicht genügt, wrlche große Ladungen au» La Plato und Australien beziehen muß. Europa besitzt 200 Millionen Schafe mit 200 Millionen Kilogramm Erträgaiß. im erthe von 900 Million«» Frauc». Marocco, Algier, Tunis erzeugen lehr ansehnliche Ouautitäteu. Bor 40 Jahren besaß Frank, reich 35 Millionen Schaft; insolge de« Fallen» de» Fleischvceise» zählt e» jetzt nur noch 22 Millionen. In Europa nimmt Rußland den ersten Prodnctionsrang ein. Nach ibm komme» England, Deutschland. Frankreich. Oesterreich, Italien. Sponic». Die früheren svonischen Merinoschafe sind beute ersetzt durch die Heerden an» Rambouillet und Bidevill«, welche ihre herrliche» Zuchtwidder in die ganze Welt exvortiren. Indien», Cratralasien», China» Production schätzt mau ans 150 Will. Kilogramm. Von der Welkproductiou. welche von der Statistik aus 800 Millionen Kilogramm beziffert ist. wird der größte Theil der australischen, Reu-Seeland. Cap- und La Plata-Wolle über London, Antwerpen, Liverpool, Bremen, Havre, Marseille. Dunkerque, Bordeaux and Geuua importirt." ^1. 6. Die Nordische Kunst«, Landwirthschastliche und Industrie-Ausstellung in Kopenhagen 1888. Da die Theil- nahme au der kunstinduftriellen Ausstellung wider alle» Er warten von Seiten de» Auslandes überaus groß ist und sich da» Jntereffe sür diesen internationalen Theil derselben dadurch be kundet hat, wird der Vorsitzende de- AuSstellnngScomitSS, Herr Director Philip Schoo, die Einladung zu einem allgemeinen iliier nationalen kunstinduftriellen Longreß ergehen lasten, wobei die Knaft- industrielle Antstellnug al- Rahmen und al- wegleitend« und einzig dastehende Illustration den Verhandlungen dienen wird. Die schwc- bischen und norwegischen Touristen-Lereine werden eine besondere Ausstellung von phoiogravhischen Ansichten der »oturschönsten Theile ibreS Landes, des Volksleben» rc. ausstelleu, um das Interesse der Touristen für Schweden und Norwegen zu erweitern und iu- besondere den Touristenstrom nach dea herrlichen nordischen Land- schäften zu leiten. Di« Eintrittspreise sür die Autftellnng, zu welcher za auch da» berühmte Tivoli gehört, sind nunmehr sest gestellt. Am EiüffuimgStage ist der Preis bi» Nachmittag» 3 Uhr 10 Kronen ca. 11 ^!, vö» 3 Uhr ob jedoch nur 2 Kronen; an dem Tage der AuStheilung der Medaillen (ia Gold, Silber und Kupfer) gilt derselbe Preis. Sonst zahlt man an allen Sonn« und Wochen tagen von 9 Uhr früh bi» 7 Uhr Abeud» unr 1 Krone; nach 7 Uhr 50 Oere. Die Ausstellung selbst wird stet» Abend» 8 Uhr ge> schloffen. Ebenso werden AbonoementSbillet», dir jedoch am Tage der Eröffnung und der Medaillenvertheilung keine Giltigkeit haben, auSgegeben werden und kosten diese sür Herren 20 und für Damen 16 Kronen sür die Dauer der Ausstellung; AbonnementSbilletS sür die Zeit von 7 Uhr Abends au kosten resp. 10 nnd 8 Kronen. Petersburg, 29. April. In der heutigen Gencral-Ber> sammlung der Wolga-Kama-Lommerzbank wurde der Ab schluß d-S letzten Geschäftsjahre» genehmigt. Der Nettogewinn be trägt 2 582 767 Rbl. 76 Kop., abzüglich der statutarischen Kürzungen im Benage voa 920412 Rbl. 1 Kop. verbleiben 1662 335 Rbl. 75 kop. oder ea. 49 Rbl. 77 Kap. per Aktie. Hiervon gelougea 45 Rbl. per Actie zur Bertbeiloug. Der Rest wird zur Reserve, dividend« geschlagen. Do- Reftrvecapital stellt sich ans 2 082 020 Rbl. 51 Kop. Die Versammlung genehmigte serner die Erhöhung de» Capital« bi» zum vetrage von 10 Millionen Rubel durch Emiiston von 6600 neuen Actie« mit ca. 204 Rbl. Agio, wodurch da- Restlve- capilal aus 3 333 333 Rbl. 34 kop. gebr icht wird. Der Agio Rest wird der Dividenden - Reserve einverleibt. Der Zeitpunkt für die Emission bleibt dem Verwaltung-rath aubeimgestellt. 8s Warschau. 28. April. Vom Zuckersyndicat tu Kiew wird telegraphisch gemeldet, daß die Verlängerung der Zucker conveutioa bis zum 23. September 1891, dergleichen der Beitritt einer Gruppe voa Zuckerfabriken, welche bi» jetzt nicht thcilaahmeu, notariell unterzeichnet worden. L. O. Entwerthuag de» Rubel». An» Warschau wird un» geschriebeu: Die Lnnverthuug de» Papierrubel» hat die Be- sorgniß wachgerusen, daß die gegenwärlige Sachlage vou sremdrn Cpeculaatra »u dem Zwecke auSgenützt werde» dürste, um in Ruisisch- Polen Lapitolieu und Hypoihckar-Darlehea aaznlegea und dea Grund besitz übermäßig zu belasten, bezievung-weise seiner Enteignuug zum Boriheile fremder Elemente die Wege zu ebnen. In Regierung«- kreisen wird diese Befahr ia Erwägung gezogen und sollen bereit einige Präventiv-Maßregela ia Aussicht genommen sein. vvrv. Ksnstantinnpel, 28. April. Eine Jrade kW- Sultaa- sanclioairt die egvptische Anleihe. k. 0. Türkische- Budget. Rach einer unS au» Sonstan tinoprl zugehenden Meldung dürfte da» Staatsbudget sür da» lausende Geschält-jahr mit einem Deficit voa ca. 3 Millioaen Psuud abschließe,,. besten Bedeckung der Finanzminister durch Contrahiruug einer Anleihe im Betrage von 1 Million Pfund, durch Ertheilang verichiedeuer Concessiouea und aus dem Betrage der von Baron Hirsch zu leistenden Enischädiqungssumme zu bewerkstelligen hofft. VVD8. Ne»-V«rk, 28. April. Der Werth der in der ver gangenen Woche eiiigesührtea Maaren betrug 6609688 Doll davon sür Stoffe 1 579 746 Doll. Der Werth der Einsuhr in der Vorwoche betrug 8588 656 Doll., davon sür Stoffe 2 313445 Doll *— Eine lehr interessante S t r e i k - S t a t > st i k bat Lharle» F. Peck, der ArbeitScommiffar de» Staate- New-Dork, der Legi-latur de« genannten Staate» überreicht. Darnach entstanden 1887 in dea Bereinigten Staaten 1590 Streik» oder Lockout» (Aus schlüsse) inSgesammt. voa diesen wurden 696 (oder 44 Proceut der Geiammtzah» ausgegrbea, während 667 (oder 42 Proc.) d»nl> Uebereiukommru mit den Orgautsatioue», welche» die de »reffenden Arbeiter augehSrteu, beigelegt wurde». Ganz aussällig jedoch ist die Zahl drrjeuige» Streik», welch« durch Echied-gerichie ihre Beendigung fanden; e» trat da« nämlich »ur ia 7 Fällen eiu — «i» Beweis dafür, daß die beiderseitige» Parteien stet» lieber direct abjchloffen, al- eine» Dritten anrieftn bez. sich einigten zu einem Schiedsgericht» dessen Spruch ja immer dem Einen oder Andern nicht behagen wird. Was die Ursachen der Streiks an- belangt, so zielten 469 (oder 30 Proc.) aus Lobuerhöhuagen und 158 (oder 10 Pro«.) aus Reduction der Arbeit-zeit hi», während 148 die Unterstützung oaderer Gewerke, 113 die Anstellung von Nlcht-Uniovleuten. 100 die Richt-AnSzahlnag der Löhn« >c. be- trafen. Nur 2 Streik- wurden behufs Aeschoffong der Stückarbeit angesangen, wa» daiür spricht, daß man sich von solchen thörichten Phrasen (Acrordarbeit — Mordorbei», oder umgekehrt: Lohnarbeit — Frohnarbeit) nicht leiten läßt. Wie viel Mißlinge» dir Streik» auch »ach sich gezogen, so Hoden sie — äußert siid Peck — im Ganzen doch zur Verbesserung der Lage der arbeitenden Claffea beigetragen. Aber die große Zahl der ousgegedrnea Streik» zeige, daß viele doch oyne Ursache angesangen worden seien, «a« stet- «»klug und schäd- lich i» de» Folgen ist. *— Dft elektrische» Eiseabahushsteme nehme» iu den Vereinigten Staaten »o» Nordamerika immer mehr a» Umsang zu und suchen dft Fabrikanten elektrischer Motoren immer nach neuen Systeme», um ihre speciellea Maschinen dafür z» vrr- werthe». Neuerlich dot eia Herr Field eine Neuerung, welch« aus dem System« Vmlih vofirt, ober in einigen Theile» nnder» coastruirt » tfl, praktisch erprob». Anstatt «ine» einzig»» Sette»- inmittrn her Schiene», verwendet derselbe zwei Leitungen, je unter einer Schiene. Dadurch wird der Schlepver zur Ausnahme der Llektncität »nnöihig and genügt «ine hinter de» Räder» lausende Bürste. Ebenso erhält man dadurch zwei unabhängige Stromkreise. Mittelst der angrwcudrft» Schaltung ist e- mäglich, daß, selbst weu» eiue Moschiu« »utouglich wird, der Zug doch mit halber Geschwiudigkeit lause» kau». Dari» besteh« der Vorzug diese» System», doch sind besondere Vorkehrungen sür die Jsoliruug der Schienen »othwendig. Dft vollständig« Iso lation und Stabilität der Leitung ist durch die Art der Aufhängung und Befestigung sichergestellt. Die Räder lausen auf gekiippettei, tzchieaeu. welch« zwischen sich eine Rille lasse», i» welcher flch der Spurkranz bewegt. F Eüdankraltra geht nach der Versicherung de» Sfter- reichischen Lousul» io Adelaide, nachdem e» da» Schlimmste überstaadeu hat, einer gläozeodea Zukunft eutgege». Die außer- zewähalich gute Weizenerate, der hähere Preil für Kapser, die Aas. ilchuug voa Gold- und Silbern»«»«» und dft internationale Au»- stellen» haben wesentlich dazu beigetragea, neue« Lebe» in da» Geschäft der Lolouien za bringen. Loa de» Su-ftellung-gegen- iäade» ist eiu sehr großer Theil iu Lastrallea zorückgebliebe». Technische». 8. Unter der Bezeichnung „Onekot oruwxon" bringt dft irma Blauzey, Poure ch Cie. i» Pari- eia« kleine Bor- ichtung iu de» Handel, dft da- nabesugte Oessaea von ge- chlosseueu Briesnmschlägea verhtndera soll. Mit Hilft einer sinnreich construirtea Zange werden nämlich, ähnlich wir di« Drahtzwingen beim Heften voa Musterobschuittea» kleine rund« Blechstückcheo, die obenaas gepreßt die Anf-ngibuchstabea der Firma tragen, durch dea Umschlag, im Falle auch durch einen Theil der Sendung, mit deu spitzen Zacken geschlagen, welch letztere sich innen im Briese so fest umlegen, daß nur bei vollständigem Oeffaeu de» Umschlage» aus mindesten» 3 Seiten ihre Latfrruuag vorgeaommru werden kann. *7* Da» von einem dänischen Ingenieur erfundene und dem- elbeu pateutirte Bersahrea zur Lerhiadrroag der Kesselstein» ilduag mittelst Petroleum» soll verschirdeatlich mit gutem Lr- olge augewendet worden sein, »ater Auderm ans einem Oceau- dampser. wo bekauutlich die Keffelsteiubildung eiue sehr starke ist nud in Folge dessen rta Ablasses uud Reinige» häufig stattfiodea mnß. Da« Peiroleuin wurde dem Speisiwaffer zugefttz» uud zwar ei» ehr geringe» Quantum zu Lasaug der Speisung uud em ebeu olche» vädrrnd dersetbe». E» ergab sich, daß durch da- Petroleum nicht nur die Entstehung vou Keffelstet» verhiadert, soadera daß auch bereit« vorhandener Kesselstein wieder gelöst wurde. Auch aus de» oNiadischea Eisenbahnen verwendet man Petroleum mit vortheil al» Mittel zur Berhiuderung von Kesselfteiubildaag. Die indischen Bahneu sind oft genölhigt, onßerordeutlich schlechte» Wasser zum Eveisea der Lokomotiven zu verwende». welcher viel schweselsaur« Salz« enthält. Bergede»« wurde» die verschiedeuste» Mittel »er. sucht, um einen pulveesörmlgeu uud tu Folg« deffea leicht zu rut- -rneude» Riederschlag zu erhalte». bi» mao endlich sand. daß fttroleam. i» kleiaen Menge» dem Speisewaffer zogesetzt, iu dieser -iasicht dir beste» Dienste thut. Landwirthschastliche-. Ans Ersahcuugea de« Freiherr» do» Maltza» geflitzt» lsivgerzeige zur Bermehruug der Eiuuahmeu laad« wirthlchastlicher Betriebe durch Ziegelei. — Herr Freiherr »oa Maltzan beabsichtigte durch eine, Lipper Ziegler 300 000 Ziegel al- Feld- oder Meilerbraad -erstelle» zu loste». — Die Erzeugung«, kosten für 1000 Ziegel würde», da »ach de» Aagabe» de- Herrn Zreiberru von Maltzan sür Pserdearbrit etwa 1000 au Miethe ür Gleis, Wagen und Geräth« etwa 200 za berrchae» ist, etwa folgende gewesen sei»; 1) Arbeitslohn. ,10,0 2) Brennstoff , 11/1 ^l 3) Pserdearbrit and Gleis- wie Gerät-«. Mft'h. E - ^ 4) BedecknagSstoste (Stroh, vieler u. s. w. — OL ftkl 5) 6 Procent Verzinsung der Betriebs kosten 25,3.0,06 — 1H2 » 6) Erzeogungtkoftea zusammen sür Feld» oder Meilerbraad 26F2 ^g, r. >7/1^1 vekamttlich werden im Feldbraud 25 Proc., 80 Proe„ ja 50 Pro«, schlechte, ganz unbrauchbare oder aur etwa zur Wegebesserunq taug, liche Ziegel erzeugt; außerdem sind dft Ziegel überhaupt lwlechtere als die Erzeugnisse eiaer mit ausreichenden Trockeuräamea uud Oefen versehenen Ziegelei, so daß der Preis derselbea nach de» ört lichen Berkältuisira nur etwa 27 ist. — Der Lipper Ziegler meister Widerrieth daher driageud di« Ausführung voa Feld- oder Meilerbrand, und Freiherr voa Maltzan fand sich bewogen, seine« Rathe folgend, eine' Ziegelei mit Wechselbreuaer uud gewähulichr» Trockeueinrichtongen im Werthe voa 6500 ^ aainlegen. — I» diesem Falle sind bei etwa 25 jähriger Dauer der Baalichkeitro au 5 Proc. Verzinsung. 4 Proc. Abschreibung»-. 2 Proc. Unterhaltung», kosten zu berücksichtigen, hiugegeu solle» dft Koste» für Bedeckung fort, daher sind zu verausgabe» „ach dea gewvaueueu Lrsahruugeu für je 1000 Ziegel: 1) Arbeitriähae , i . ^ , 2) Brennstoff . . l 3> Pserdearbrit u. s. w. wie vorhin . 4) 6 Proc. Verzinsung der Be« triebSkostea 24F.0.06 1,44 .Sl. 5) 11 Proc.B-rziulllng.Ab. schreibuag und Unter- Haltung. 6500.0,11 - 715^1. ' also für 1000 Ziegel - 2,38 riuschl. Feuerversicherung 2,43 ^l, S) Erzeogungikosteu zusammen sür Wechsel. breaaer — 27,90 r. 28 ^l Wer also iu dieser Weise, wie oft iu dunklem, uabrwoßtem Ge- fühl geschehen mag, rechnet, muß um so mehr der Ansicht sei», daß voa ihm der F ldbranb zu bevorzuge» ist, weil ja die Erzeugung», kosten sür 1000 Ziegel um 1 >l geringere sind al» beim reget, mäßigen Betrieb eiaer Ziegelei. Zudem hat er dort kriue Anlage» koste» zu beschaffen, was ebenfalls sehr iu- Gewicht fällt. Wie recht aber der Lipper Ziegler dennoch hatte, vom Feldbraud abzurathea, ergirbt da» Weitere. E» wurdea nämlich 60 Proc. Ziegel 1. El., 35 Proc. U. Ll. und 5 Proc. lll. El. be». zum Preise vou 30, 27, 13 ^ll erzeugt, wodurch sich solgepd« Rechnung ergiebt. Ci find: sür den Meiler- oder Feldbraud voa 300 000 Stck. Jahre-betrteb: u. die JahretouSgobea . . . 300.27 — 8100^1 d. die JahreSeinnahmra . » , 300.27.0,75 — 6075^ daher o. IahreSverlust . 2025 ^l 8. Für den WeLselbreunerbetrieb vou 300000 Stck. JahreSbetrieb: ». die Jahr.-ein». 3. (60.30 35.27 4- 5.13) —8430^« d. dir JahreSauSgabeu 300.88 — 8400^1 daher o. Iahre-verdicuft 30 .«Iso dankt der Herr Freiherr voa Malttzau der Befolguag de- vom Lipper Ziegler gegebenen Rath» eine immerhia sehr schützeuSwerlhe Besserung der ondernsall» bei Feldbraadbetrieb eingetreteueo Lage, doch wird e» sehr erklärlich icheiuea. daß er, iuzwischeu über die Fortschritte im Ziegeleiwesen durch Tagr<ichristeu »uierrichtet, dft Feststellung der Frage herbeizusührea sich beeilte, wie, im Fall« der Umwandlung de» Wechselbrennerbetriebe« ia ei» Immerbrrnnerwerk. unter Berücksichtigung eine» Jahresbetrieb«- vou bOOOOO Ziegel» da» JahrcSergebnlß sich stellt. — LS ist eia Kostenauswaad vo» 5000 zu verausgaben, wodurch sich unter veuutzuug de» vor- hondeaen der Werth der Vauouloge aus 8000 ^l erhöht. Durch di« aus 100 Jahre zu berechueudr Dauer de« Immerbreuuer« minder, flch die Abschreibung»- uud Uuterholtuug-koftrn, wie Wege» der bevorzugten Anwendung de- Steiubaur- an Stelle de» sonst umsaug- reicheu Holzbaues auch die FeuerversicheruagSkosteo sehr bedeute»-, au Brennstoff und Arbrit-lShurn wird erheblich gespart, daher stud sür 1000 Ziegel im Immerbreaaerwerk zu berechne»: -25.3>l Betriebs kosten. 0.5 10.53 4.0 ^ll 1 - 24.03 >l s Vrtrieb». j koste». 1) Arbeitslöhne st) Breuufloff » 3> Pserdeardeit re. wie vor ... 4) 6 Proc. Verzinsung der Betriebs kosten 180.06 b) 7 Pro«. Verzinsung, Abschreibnug«. und Unterhaltungskosten, Feuer. Versicherung»!., also 8000.0,07 -560 >4 oder A - . . . oOO S.0 5,0 - >18 ^l Betriebskosten 4.0 I 1.08. 1/S. 6) ErzeugungS-Aosten zusammen für Immerbreuuer 20.11^4 — raud 21 ^4 LS stelle» sich uua, da im Immerbreunenverk mindeste»« 90 Proc. gut gebrannter Ziegel l. Eli nnd 10'Proc. Ziegel ll. Ll. mii be». 30 und 27 berechnet werden können, 6. sür da« Immerbreunenverk mit 500000 Stck. Jahretbetrieb: ». dft Jahre-einnahme 5(90.30 -s- 10.27) — 14850 ^4 5. dft Jahrc«oa«gobe 500.21 — ... . 10500 . daher e. Iahrr-vrrdftnst 4350 ^4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder