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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-01
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1888
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> ) Erste Anlage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. irr. Dienstag den 1. Mai 1888. 82. Jahrzalig. . Hans Volliuger. W» knltnr- nutz Etlte«»tl» ans Nr» »etzntr, Aatzrtznndert vo» L klüitteuzwey. - «hlchdr,« «rr»»t». Der deutsche Kaiser Heinrich I., auch der Finkler oder Vogelfänger genannt, hielt während de» bekannte» neun jährigen Waffenstillstände« mit den Ungarn im Jahre 928 zu Regen«burg Hos und rathschlagte mit deu Fürsten de« Reichs, wie man immer mehr Städte bauen, solche durch den neunten Thril der Edlen und Freigebornen bevölkern, sie auch mit Mauern und Gräben umgeben, dadurch aber das Land, Ritter über Dollinger und seine Thaten gesprochen hatte. Wohl kannte, vor dem Kaiser und sagte zu ihm:„Jst irgend de« allmächtigen Gotte». Entweiche! Entweiche! Entweiche!) ' ^ " Da entflohen die bösen Geister, denn wie hätten sie in der ->g' . wo ei» Mann, welcher rS wagen darf, mit dem Riesen Krako zu kämpfen, so ist e« Dollinger. Ich war im Kampfe gegen die heidnischen Preußen Augenzeuge, al« er den gewaltigen Bulkowiz im langen heftigen Kampfe überwand und erschlug, weil dieser es gewagt hatte, den Namen Christi zu lästern. — Ist e« Euch also gefällig, mein allergnädigster Kaiser und Herr, so verzeiht diesem Ritter sein Vergehen und laßt ihn mit diesem heidnischen Ungelhüme kämpfen; er wird e« mit Gotte« Hilfe wohl besiegen." Und als der Kaiser noch weiter und eingehender mit dem stärken und vor den Anfällen der räuberischen Ungarn I meinte er: „ES sei! — der Ritter Dollinger kämpf: mit dem schützen wollte. I ungarischen Riesen aus Leben und Tod, und vermag er e«. Die Stunden nach diesen Berathschlagungeu wurden dann »ihn zu besiege», so soll ihm nicht allein der Todischlag de« den Wafsenübungen gewidmet; hatte doch auch der Kaiser diel Ritter« Harz verziehen sein, sondern er soll auch mit Ehren Führung und Handhabung der Angriff«» und Verteidigung«. I und Würden beliehen werden. da er durch seinen Sieg die Waffen bei seinem Volke der Vollkommenheit diel näher ge-l Schmach von der deutschen Ritterschaft genommen hat." bracht, so daß man hoffen durste, nach Ablaus de« Waffen» l Dem Ritter Dollinger ward der Entschluß de» König» stillstande« mit den Ungarn glücklich zu kämpfen und da« I kund gethan, und mit Freuden nahm er die Bedingung seiner schimpfliche Joch der Zin-barkeit ganz abzuwersen. ! Freiheit an. — .Hat mir Gott beigcstanden im Kampfe mit Der Reichstag war fast zu Ende und mau kannte bereit« I dem gewaltigen Bulkowiz", sprach er. „so wird er mir auch den Tag, an dem er geschloffen werden sollte, al« «in unga«I beistehen in diesem Kampfe. — Man bringe mir mein gute» rischer Riese in RegenSdurg erschien und dem deutschen l Streitroß und meine Waffen; morgen will ich den Kamps Volke Hohn sprach. — ! wagen." Fürchterlich war dieser zweite Goliath anzuschauen. Seine I Der Kaiser, welchem diese Rede hinterbracht wurde, freute Länge betrug nicht Weniger al« zehn „Werkschutz" und er war I sich ganz außerordentlich und besaht, dem Ritter neben seinen auch seiner Größe und Stärke angemessen gerüstet. Der I Waffen auch stärkenden Wein und köstliche Speise zu reiche». Harnisch bestand au« einem Stück Elephantenhaut mit dicke» ! Am späten Abend kam ein alter Priester aus dem Kloster eisernen Schuppen übereinander besetzt, und ein schwerer I Nieder-Münster zu Dollinger; erhalte ihn schon vorher im metallner Helm bedeckte da» riesige Haupt. An der Hüfte I Tesäugnisse besucht und ihm wegen seine- nahen Tode« geist hing ein Schwert von fünf Schuhen Länge und einer starken l lichen Trost zugesprochen. „Seid getrost und unverzagt". ManneShand Breite; und ein großer Schild, au« bell-1 sprach dieser zu ihm. „besteh, mit Gotte» Schutz den Kampf geschliffenem Stahle geformt, hing am linken Arme, dessen I und ihr werdet siegen. Verschmäht aber auch den Rath eures Hand eine Hahnenfeder trug. Der Schaft der Lanze glich! alten Freundes nicht. — Nicht die Stärke Krako'S ist« allein, an Stärke einem Weberbaum und ragte noch Weit über da«! die ihm den Sieg über so viele'tapfere Ritter verschaffte, der Haupt de« Träger« hinau«. I Verworfene steht auch mit den bösen Geistern im Bunde, die Diese furchtbare Gestalt trat in di« Versammlung der I ihm im Kampfe zur Seite stehe». Sie sind Allen uusichlbar. Fürste» uud Herren; die funkelnden Augen de« Riesen spähten ! und die im Kampfe unterlegenen Ritt r behaupten, nicht durch mit Verachtung umher, ob sich in der Versammlung eia I Krako'« Lanzensloß. sondern durch unücklbare Macht mit unbe- Gegner finden würde, welcher eS wage, mit ihm zu kämpseu. I schreiblicher Leichtigkeit au« dem Sattel geworfen worden zu Ob nun gleich die Riesengestalt de- Ungarn so manchem ! sein. Wenn ihr daher morgen den Kampf beginnt, werde der Anwesenden eine heimliche Furcht einflößte, so blickten ihm I ich mich mit dem Bilde deS Gekreuzigten hinter die Zuschauer doch auch Biele unerschrocken in das Gesicht uud ließen sich stellen, und mehrere von meinen ÄmtSbrirdern werden mir von seiner Körpergröße nicht schrecken; gab e» doch in jenen! mit Weihrauch und Weihwasser zur Seite stehen. Wenn ihr kräftigen Zeiten auch manchen deutschen Ritter, der nicht viel! »un da« erstemal rennt, so berührt den Heiden mit Eurer kleiner war al« dieser Ungar. I Lanze nicht und weicht auch seinem Stoße an«, ihr werdet, „Euch, ihr Deutschen", sprach er höhnisch zur Lersamm» I wenn mich nicht alle« trügt, dem ohngeachtct durch der lung. „die ihr schon so oft die Kraft der Ungarn empfunden I unsichtbaren Geister Macht geworfen werde». Nun dringet habt, euch sei e» kund und zu wissen, daß ich, der tapfere I daraus, daß daS Bild des Kreuze» aus den Kampfplatz gesetzt Ritter Krako an» Uogarland, gekommen bin, mich mit euch I werde. Diese- und unsere kräftigen Bannsprüchc werde» den durch ein Kampsspicl zu belustigen. — Wer nun von euch soI Zauber lösen und da« Gebet Aller wird Euch zum Siege tapfer zu sein wähnt, mit mir zu kämpfen, der nehme diese I verhelfen. Alle Ritter, die von Krako überwunden wurden, Hahnenfeder, die ich zur Herausforderung vor euch werfe, I haben im Vertrauen aus eigene Kraft den Kamps bestanden; vom Boden aus." ! kämpft ihr aber mit Vertrauen auf Gott, so werdet ihr Die höhnende Rede de« Niesen hatte di« anwesenden I siegen. — Morgen früh, vor dem Beginn de- Kampfes, werde Ritter empört, und e« eilten daher mehrere vo» ihnen nach I iw euch bei der Messe in der Kirche meine« Kloster« die der Feder hin, um sich durch da» Aufheben derselben als! Waffen weibeu und euch La« heilige Mahl reichen, damit Kämpfer zu melden; ja e« entstand sogar ein Wetteifer! ihr in den Kamps geht als ein Christ." unter ihnen; jeder wollte zuerst den Kamps mit dem Frechen ! Am andern Morgen zog der Ritter >m vollen Harnisch in bestehe». I Begleitung vieler Ankeren und einer großen Menge Volke« nach „Nun, so ist denn die Tapferkeit bei euch Deutschen doch! der Kirche de« Kloster« Nieder-Münster. Al« ihm nun dort der u.cht ganz erstorben", ries der Heide ernst den Rittern zu, „weil I Priester da» Abendmahl reichte und dann die Waffen weihte, sich noch Kämpfer finden, die e« mit mir aufzunchmen wagen. I sielen alle Versammelten aus die Kniee und beteten für ihn, ES sei euch jedoch auch kund gethan, daß derjenige, welcher! aus daß ihm der Höchste den Sieg verleihe, dreimal von meiner Lanze getroffen auS dem Sattel ge-1 Als der Gottesdienst zu Ende war. ging der ganze Zug warfen wird, mir zum leibeigenen Knechte verfällt aus seine«! »ach dem Kampfplätze; derselbe war bereit- von einer große» Leibes Leben." I Menge Zuschauer bedeckt und auch der Riese harrte schon „Wohl Dir, Ritter! daß Du nicht mehr schmähest, den» ! feine« Gegner«, nicht« steht dem Kämpfer so übel an, al« seinen Feind zu! Die Schranken wurden geöffnet und Dollinger ritt ein. schmähen. De« Kampfes AuSgang steht in der Hand Gottcö'jAlS ihn Krako erblickte, ries er ihm zu: „Wer bist du, der und cS ist nicht jedesmal der Sieg dem Stärkeren beschicken, i mit mir kämpfen will?" Ich will der Erste sein, der mit Dir kämpft, denn Deine I „Ich bi» der Ritter Dollinger und deinem Belke von Größe und Stärke schreckt mich nicht." So sprach einer Vers mancher Schlacht her bekannt," antwcrtete ihm der Ritter deutschen Ritter zu dem Riesen; dieser aber blickte ihm ver- Nähe diese« heiligen Zeichen« weilen können! Krako aber sah mil Grauen diesen Ceremonien zu, und cS wnrde ihm heim lich bange. Nachdem alle« geschehen War. rief der Priester mit lauter Stimme Gott den Allmächtige» zum Beistand an für den Ritter, und alle Anwesenden betete» gleichfalls laut für ihn. Da erklangen «dermal« die Trompeten zum Zeichen ve« Rennen«, und die beide» Kämpfenden ritten einander ^asch rnt^gen. Krako fiel mit seiner Lanze auS, aber sie zersplitterte an Dollinger'« Brustharnifch, und der Stoß war so gewaltig. unfähigen Gemeindebeamten, namentlich solchen, die noch nicht prnstonSberechtigt sind, die Wohlthatrn der Gehe-Stistung zu Thril werden. Wie wir vernehmen, hat nun der Stist»rattz der letzteren da« Gesuch im Princip zu genehmigen beschlossen, doch wird hierbei von Fall zu Fall jedesmalige desondere Entschließung zu fasten sein. * Leipzig. 1. Mai. Eine der ersten Firmen de« Leip» ziger CommissionS-Buchhandel» kann heute zum dritten Male da» 25jährige Jubiläum eine» treuen Mitarbeiter» feiern. Der Casürer in, Hause Franz Wagner, Herr Richard Möller, trat heute vor 25 Jahren in da» genannte Ge- schäst -in und hat seinen verantwortung-reichen Posten mit daß Dollinger bügello» wurde; dock >m nächsten Augenblicke 1 seltener Gkwissenhastigkeit und Sicherheit auSgesüllt. Möge war er wieder fest im Sattel. Sein Stoß batte hingegen den I ihm noch eine lange freudige Thätigkeit beschieden sein! Am Sonnabend, den 12. d. M., wird, wie au» dem Inseratentheile de» Blatte» ersichtlich, die zweite ordent» >liche Versammlung de» Lehrerianeu-Berein» statt» finden. Die Tagesordnung ist noch nicht ganz sestgestellt, koch sind vorläufig Borträge Uber den Unterricht m sächsischer Geschichte und Uber den Handarbeitsunterricht in Aussicht genommen, außerdem ein Referat Uber da« Ferienheim «n Heiden am Halse, unter dem Ohre, so kräftig getroffen, daß er nicht nur von dem Sattel in den Zand stürzte, sondern daß sich sogar sei» Roß überfällig. Die Ritter und alle- j Volk jauchzten über de« Heiden Fall und der Erzbischof sprach Segenswünsche über den Sieger aus; amt, der Kaiser war! hocherfreut und versicherte ihn im lauten Ruse seiner Gnade. Blutend und nur mit Mühe erbob sich Krako wieder von I ^ der Erde. Wiederholt schwang er sei» Schwert Uber dem > >savigny und andere empfehlenSwerthe Sommerfrischen, welch Haupte, heimliche Worte ninrnielnd. Der alte Priester l letzterer Gegenstand wohl für viele Colleginnen von Interesse vcrmuthete darin Beschwörungsformeln; und macht- sie alle l sein dürste. durch sein wiederbolte« äpaga Satan»;! unkrästig. während! »Reudnitz. 30. April. Anläßlich de« Brande» der eine AmtSbrUvcr die Weihrauchwolkeii nach Krako hin-1 Lnlherkirche in Leipzig hat die hiesige Branddirection eine chleudcrtcn und da» Weihwasser in die Lust und zur Erde I Eingabe an den Kirchenvorstand gerichtet, in welcher eine prengten. ' I Reihe von Vorschlägen zur Vermehrung der Feuer- Plötzlich stürmte der Heide, vor Anti) schäumend, mit I sjcherung in unserer Kirche enthalten sind. Di« Eingabe Hochgeschwungenem Schwerte auf Dollinger ein und der I ist vom Kircbcnvorstande an seinen Bauausschuß zur Prüfung fürchterlichste Kampf entbrannte. Ans Krako'S Seite war > „nd scinerzcitigen Berichterstattung im Plenum verwiesen Wuth und Stärke, denen Dollinger Besonnenheit "nd Ge-1 worden. waudtheit entgegensetzte. Bei jedem Streiche de» Ungarn! * Neufch vneseld. 30. April. Unser Allgemeiner Tura- zitterlen die Zuschauer; denn fürwahr! hätte ib» einer der I verein hat zur Unterstützung und Förderung de« Schulturnen« auf Dollinger geführten Streiche getroffen, er würde nieder-l beschlossen, eine Abtheilung für Knabentnrnen einznrichten. geschmettert worden fei»; aber bei Doll»>ger's Gewandtheit I An» gestrigen Nachmittag fand die erste Uebungistunde für schlugen sie entweder sruchllo» aus di- Erke»jeder oder glitte» Knabenturucn hiersclbst statt und e» bewies die zahlreiche Bethei- an seinem Schilde ad. Der Sieg bli-b ans diese W-ise lange I ligung dabei, einen wir großen Anklang die geplante Maßregel wientschiedcu, und Krako ermattet- allgemach^ doch seine s si,',vct. — Wenn auch der Turnunterricht für die Schule Wnlb vermehrte fick, als er seinem gewandten Gegner nichts «»haben konnte. Da sauste abermals ein fürchterlicher! Streich nach Dollinger durch die Lust, dem dieser jedoch mit i Behendigkeit answich. Schnell schwang Dollinger, unter dein Rufe „Hilf Gott!" fein gute« Schwert und ehe der Heide daS seinige wieder erheben konnte, schmetterte ein Streich de» Ritter» aus den rechten Ar», feine» Feindes nieder, er gelang und — rein abgebauen flog die Hand desselben, mit obligatorisch ist. so sind die dasselbe fördernden Maßregeln der Turnvereine doch ebenfalls im Interesse der Verbreitung der Turncrei zu wünschen. * Neustadt, 3ü. April. Die Sparcasse hat lm letzten GeschäflSjadre den stattlichen Ertrag von 6685 98 ^ geliefert. Davon werden gemäß dem Beschlüsse unsere» Gcineüidcrathe« 200V dem Comitü für Errichtung einer Ztinderbewabranstalt Hierselbst überwiesen, >060 zu kirch- rem Schwerte, welches sie noch fest »mklammerk hielt, in I siche,, Zwecken und der Rest zur Ergänzung und Verbesserung den Sand. Der laute Frcndeilriis aller Anwesenden: I der Skraßenbelenchtung bezw. zur Beschaffung einer Kehr- „Gvtt sei Lob und Preis! — Ter Ritter Dollinger siegt I Maschine verwendet. — Die Entfernung de» Slraßenkehricht» und der grimmige Feind ist überwunden!" — erfüllte nun I erfolgt nunmehr aus Kosten der Gemeindccasse und e» wird die Lust. I die Reinigung der Straßen mittelst Kehrmaschine erfolgen. — Der schwer verwundete Krako taumelte zurück; und mit! Die Fußvahnen der Mariannenstraße werden mit Granit« einen» gewaltigen Anlauf sprang Dollinger während diese«! platten belegt. Taumeln« ans ihn rin und stieß ihm mit dem Schwertknopfei * Plagwiy, 29. April. Die Psarrbanangelegen- so kräftig vor die Brust, daß er rücklings zur Erde nieder-! beit ist insofern in ein neue- Fahrwasser gekommen, al« der stürzte. I Kirckenvorstand beschlossen hat. gleich ein Pfarrhaus mit „Bitte um Gnade! Heide! — ries ibm Dollinger zu,! Wohnungen für 2 Geistliche erbauen zu lassen, da doch indem er ihm die Spitze seines Schwerte- an die Gurgel! in nicht zu serner Zeit die Anstellung eine« zweiten Geistlichen setzte — bitte um Gnade, oder befiehl keine Seele Gott." I hier nöthig werden wird. Statt einer Anleihe von 60 000 Kenn: Gnade von Dir", antwortete der Neberwnndene!wie sie für ein Pfarrhaus mit einer Wohnung nöthig wäre, schäumend »nd krümmte sich unter dem Fuße seines lieber-1 müßte darum «ine Anleihe von 95 000 ^ ausgenommen winderS. I werden. Der Gemeinderath bat diese Frage in seiner letzten So fahre denn bin zur Hölle!" war Dollinger'S Antwort I Sitzung berathen. aber dem Beschlüsse VeS Kirchrnvorstande« und er stieß dein Gefallenen des Schwertes Spitze durch die s nicht zugcstinlmt. Es waren l t Herren dafür, jedoch 12 da- wmideruiigSvoll an und antwortete ihm: „ES sei! Du sollst Len Kampf mit mir zuerst bestehen, und werfe ich Dich drei mal au« dem Sattel, so wirst Du zwar mein leibeigener Knecht und dienst mir al« solcher so lange Tn lebst; doch ich lincrfchrccke» ..Ha. so bist du wohl einer don denen, die in der Schlacht bei Augsburg meine» Bruder Bela erschlugen?" entgegneto ihm Krako deftiger. . Wen» der Ritter mit dem Drachenhelm »nd dem rothen schwöre Dir, daß Du gut gehalten werden sollst, den» auch ! Wafsenrocke dein Bruder war. so siehst du in mir seine» ick w-iß den Tapferen zu schätzen. — Laßt also den Kamps- I lleberwinder". erwiderte ihm Dollinger gelassen, doch männ- platz bereiten, damit da» Spiet beginnen kann." ! sich ernst. Aus des Kaiser« Befehl wurde auf dem sogenannten Haide» I „Ha. so sollst du eine« schmähliche» Tode« unter meiner platze hei RegeuSburg der Plan geebnet und mit Schranken! Lanze und meines Schwerte« Streichen sterbe», verdammter versehen, auch wurden für den Kaiser ein Thron und skr ! Mörder meines Bruder»! Wir kämpsen ans Tod und Leben." die Großen de- Reiche« erhabene Sitze bereitet. I rief Krako wüthcnd, „ich freue mich scheu, seine» Tod an dir Eine unzählbare Menge Volk» hatte sich versammelt und I rächen zu könne»." tie Schranken umgeben; mit Ungeduld wartete man aus den! „Ein tapferer Ritter ficht mit den Waffen und nicht mit Beginn de» Kampfes. Der Winter dieses IahreS war u»ge-!der Zunge," gab ihm Dollinger lächelnd zur Antwort; „laß wöhnlich milde, und schon mit dem Beginn de» Jahre» 929 I unS lieber den Kamps beginnen." war der Schnee geschmolzen und daö Grün der Wiesen an! Sic rittq, an die Enden der Bahn. Eine tiefe Stille seine Stelle getreten, dadurch wurden diese Zweikämpfe! herrschte linker de» Zuschauern, und alle sahen Lei» Beginnen wesentlich begünstigt. I des KampscS mit bangem Erwarten entgegen. Alle Kämpfe fielen silr die deutschen Ritter unglücklich au«, I Der Kaiser winkle, die Trompeten schmetterten und und die alte» Chroniken erzählen, daß alle Gegner vor dem I die Käznpser sprengten gegen einander. Als sie nahe zu- Riesrn weichen mußte». Ir; zwei Tagen warf er an vierzig I fair,inen kamen, hob plötzlich Dollinger die Spitze seiner Ritter und machte sie zu seinen leibeigenen Knechten. Jedem, I Lanze in die Höhe, daß sic den Heiden nicht berührte, und. den er besiegt hatte, nahm er die Waffen ab und warf ihm Iden» Stoße derselbe» auSzuweichc», bog er sich gewandt aus zum Zeichen der Knechtschaft ein hölzerne« Joch aus die I die Seite, so. daß er ebenfalls von Krako'S Lanze chnltern. I nicht getroffen wurde. Dessen ungeachtet wurde Dollinger Da nun aber auch der Tapferste Von diesem Unbesiegbaren I aus dem Sattel in de» Sand geworfen, doch er war im Augcn- init leichter Müh« geworfen wurde, so verbreitete sich da« I blicke wieder aus den Füßen und schwang sich behend wieder Gerücht, daß dieser Riese mit unsichtbare^ böse» Geistern im > auf sein Roß Bunde stehe und mit ihrer Hilfe den Sieg erringe; von diese» also, nickt aber von seiner Stärke und Tapferkeit schreibe sich seine Unbesiegbarkeit her. E« wollte daher auch keiner der übrigen Ritter mit ihm fernerhin den Kampf bestehen, und schon schickte sich der Riese an. mit Len besiegten Rittern, .Ha. wa« war da»? Heide!" ries Dollinger ihm »ach, deine Lanze traf mich nickt, und doch wurde ich au- dem Sattel geworfen. So ist es cenii wahr, daß nicht deine Stärke und Tapferkeit, sonder» dein Bund mit de» Fürsten der Finster niß dir den Sieg über so viele tapfere Ritter verschaffte, al« seinen leibeigenen Knechten, nach dem Ungartand« zu reisen, I wovon der geringste besser ist al« du. — Aber bei Gott > al- die ganze Sach« unvermuthet eine Wendung bekam. I mit mir soll e» dir nickt gelinge». E« werden fick Mittel ES faß zu derselben Zeit im Gefängnisse zu RegenSdurg I finden, diese helfenden Geister zu vertreiben. Dollinger ein Ritter, mit Namen Han« Dollinger, welcher seinem! wandte sich zu dem Kaiser und zu dem Erzbischöfe, der zur Tode durch de» Henker» Hand rntgegensah. Er hatte einen l Rechten de» Kaiser« faß. mit den Worten: „Ich bitte euch, anderen Ritter, welcher Dollinger'» Schwester zum Weibe qe» I erlauchter Kaiser und euch, bocbwürdiger Erzbischof, lasset habt und dieselbe, während ihr Bruder gegen die Heiden ! da» heilige Zeichen der Christen, da« Kreuz, aus diesem Platz« kämpfte, unter einem nichtigen Vorwände in da« Burgverließ I ausstellen, auf daß die bösen Geister von hinnen weichen." geworfen hatte, wo sie durch Mangel und Krankheit langsam l Wohl hatten der Kaiser und der Erzbischof e« gesehen, gemordet wordcu, .bei seiner Zurückkunft heftig zur Rede ge» ! daß Dollinger von Krako'« Lanze nicht berührt und dennoch setzt; und al« ihm der Verbrecher noch schuüde antwortete. I ou» dem Sattel geworfen worden war. Es hatte auch der batte sich der böcdss ausgebrachte Bruder vergessen und den I Erzbischof dem Ungar zugerufen„Heide! Du kämpiü nicht Schändlichen sogar>»Gegenwart deSKaiier« erschlagen. Erwürbe redlich, dessen bist Du nun überwiesen." Mit erbobencr Stimme Gurgel, daß Ströme Blute« von ihm flössen und er sein Leben unter gewaltigen Zuckungen endete Ein neue« allgemeine» Jauchze» erhob sich jetzt, und Dollinger nahm de« Ucberwundcnen Schwert, mit der noch daran bcsiiidlichcn Hand, und trug cü zu dem Throne de« hocticrsrcntcn Kaiser« hin. — „So müssen alle Feinde de» Vaterlandes sterben, wie dieser Heide!" rief er und legte das gegen, sonach ist auch diese Anleihe abgelehnt. * Rosse», 28. April. Der Gärtner und Forstaufseher Krieger, welcher 48 Jahre lang aus dem Nittergute AugustnSbcrg bedienstet ist. hat von Sr. Majestät dem Könige für seine treuen Dienste da« allgemeine Ehrenzeichen erhalte». — Der „Nossenrr Kreisverein für innere Mission" hielt seine diesjährige Hauptversammlung im Schwert zu deS Herrscher» Füßen. Der Monarch neigte sich! Saale de» Kl oster kellcrS zu Noßwem ab. Schnldirertor von dem Throne herab uud umarmte de» Sieger. „Ihr habt de» deulscheu Volkes Eure gerettet und seine Schmach von ihm genommen", sprach er huldreich, „darum md Wir eö euch schuldig, eure Tavserkeit mit Hobe» Würde» und Gütern z» belohnen. DeS Erschlagenen Rüstung und Waste» sind ohnehin eure» Siege« Beute; der Leichnam de» Verruchten aber, der sich dem Teufel übergab, werde durch die Flamme zu Asche verbrannt n»d diese in die Donau l)r. Göbler leitete die Versammlung durch einen Bortrag über ..Ioh. Hcinr. Pestalozzi im Dienste der inneren Mission" >ein. Hieraus thcilte der Vorsitzende, Oberamtsrichter Weidaucr-Nossen, den Jahresbericht aus 1887 mit. AuS demselben führen wir Nachstehende« an: Der Verein zählt gegenwärtig 604 Mitglieder in 85 Orten. Ferner ^sind zur Zeit 29 Pfleglinge ausgenommen und unter gebracht. Die Einnahme betrug 2560,1t -L. die An-gabe gestreut, aus daß auch nicht da« Geringste von ibm übrig I 2,24.23 .6 Im lausenden BereinSjahre stellt sich eine'Be bleche." I darjssumme von 23 000 heran», der nur 27l6,28 al« Jetzt winkte der Kaiser den von Krako überwundenen I Deckung gegcnüberstehen. Bewilligt wurden 100 für den Rittern. Sie traten sämmtlick vor seinen Thron, ein jeder l Landeüverein. 50 für Gorbitz und 30 .6 für die Seemann», von ihnen hatte da« ihn, aufgelegte Joch der Knccittschasl aus! Mission. Zuletzt wurden noch die neuen Statuten, welche im den Schultern. Der Kaiser erhob sich von seinem Thron und I Entwürfe Vorlagen, en Kloo angenommen. — Im Verlaufe ein Herold gebot allem Volke Stille. Mit lauter Stimme I de» kommenden Sommer» findet in unserer Nachbarstadl sprach nun der Kaiser: ISiebenlehn eine Gewerbe- und Industrie - Au«- „Zhr Ritter und Bürger allesammt. die ihr zugegen wäret, Istell»,, g statt. Zu derselben sind bereits zahlreiche Anmel- al» dieser ebrsame Ritter, Han» Dollinger. mit dem beidnischcn I düngen zur Bitheiligung «„gegangen, wie auch jetzt noch mit Riese» kämpste, babl eö gesehen, wie er an« den, Sattel ge-1 jedem Tage neue Gesuche eintrcffeu. Nenerding- habe» die worsen wurde, obsckcn ihu de« Feinde» Lanze nicht berührte. I Leiter der Ausstellung bekannt gegeben, daß auch landwirth- ES waren böse Geister, welche dem Heiden bcistande», die aber I schastliche Gegenstände zugelassen werden; sllr diese Abtbeilung vor dem heiligen Kreuze weichen mußlcn. infolge dessen bann I bleibt vor der Hand ein Raum von 500 gm reservirt. Die der Riese Überwunden ward. — E« sind demnach Liese Ritter I Gewerbevereine zu Nossen, Ostrau, Noßwein, Riesa, Hainichen, nickt durch ihre» Feinde« Tapferkeit, sondern durch dieser I Frankcuberg, Lommatzsch, Frauenstein. Sayda. GeringSwalde. Geister Macht besiegt morden; darum tragen sie p.w Joch > Harlba. Meißen. Freiberg und WilSdrufs, sowie L land- mil Unrecht, und Wir sind ihnen die Wiederherstellung ihrer I wirthschasllicbe Vereine haben hierher gemeldet, daß sie die Ehre schuldig". I Ausstellung sicher besuchen werden. — Für die Ueberschwemmten E« beugten nun die Ritter vor dem Kaiser die Kniee. Er I i» Nordteulschland wurden in Nossen und Umgegend an- aber nahm einem jeden da» Joch vom Halse und schlug sie I nähernd 2000 gesammelt. von neuem zu Rittern. I * Chemnitz, 29. April. Aus Grund der ansehnlich Dem Erschlagenen wurde die Rüstung auSgezogen und ihm l wachsenden Einwohnerzahl unserer Stadt hat der Polizei- die Walsen abgenommcii. Im feierlichen Zuge begab sich der l director Herr Siebdrat die Anstellung von 11 neuen Kaiser mit den anwesende» Rittern und Bürgern »ach der I Schutzleuten beantragt. Der Rath hat die Nothwendig- Kirche de« Kloster« Nieder-Münster. wo aus Döllinger's I kcit anerkannt, aber beschlossen, daß au« finanziellen Gründen Wunsch dies« Siegeszeichen bei dem Grabe de» heiligen Ehr-1 sür die« Jahr die Zahl der Schutzleute nur um 8 vermehrt Hardt'« zum ewigen Gedächtnis ausgehangcn wurden. Der! werde, von denen 2 der ersten und je 3 der zweiten und alt, Priester, welcher die Waffen Dollinger'« geweiht und da»!dritten Gchalt-class« angehören sollen. — Der Verein zu Erucifix aus dem Kampfplätze ausgestellt hatte, hielt da« Hoch-!Rath und Thal hat den Beschluß gefaßt, au« den Mitteln u«t. und der Erzbischof selbst stimmte da» Do Vvum an. I de» eisernen Fond» ein Grundstück zu erwerben und daraus Rüstung und Waffen diese« Ungarn binaen über 600 JahreI eine neue (2.) Station de« .Knabenhort»" zu errichten, lang, bi» zum Jahre 1542 an dieser Stelle, wo damals der I E» soll ein Hauptgebäude mil kleinen Halbetagen und ein Kaiser Karl V., welcher von diesem Vorkommnisse gehört hatte, l eigentliche» Austalt-gebäude errichtet werben. Gleichzeitig solche von der damaligen Aebtissin de» Kloster». Barbara! wird der Verein die Rechte einer juristischen Person erNerben. von Aham, verlangte und erhielt. Ihr späterer Aus-!— Der Verein sür Chemnitzer Geschichte, Welcher sojort gefangen gesevt, und weil de» Kaiser» vertrauter Rath. Hermann von Dornheim, dessen Schwester de» Er schlagenen zweite Gattin war. deu ohnedie» entrüsteten Kaiser noch inehr ausregte. so fällte dieser, al» oberster Richter, über Dollinger da» Tode«urtbeil. Schon war der Tag der Hinrichtung bestimmt, al» Krako in RegenSdurg erschien und durch seine Unbesiegbarkeit all gemeine Bestürzung verbreitete. Di« Ehr« de« deutschen Namen« galt sür immer erloschen, wenn die überwundenen Ritter ihrem Ueberwlnder al« leibeigene Knechte in sein Vater» land solgm mußten; und man war daher genöthigt. Alle« zu thun, um diese Schande zu verhüte». I» dieser Roth erschien ein schwäbischer Ritter, welcher den Ritter Dollinger und seine Stärk« und Tavserkeit sehr besaht er. daß man ein Kreuz bringen und aus dem Kampf plätze ausstellen solle. Und al« kaum seine Stimme vcr- balll war, stehe, da drängte sich der alte Priester durch das Volk, und ibm folgten einige seiner Ainttgenossen. Sie trugen e», große« Crucisip und brachte» e» in v«e Schranken. Die Ritter gruben mit ihren Schwerter» eine Vertiefung ia dir Erbe, und da« Kreuz ward in derselben ousgericbtet. Al» dasselbe ausrecht stand, schwang der Priester da» Weihrauch- gesäß. daß die süßduftenden Dampfwolkea in di« Lust empor» stiegen; dann sprengte er da» Weihwasser von dem Kreuze her nach dem Heiden hin und sprach b»» krjrstiaen Bannspruch: ^pggo ijaiano; cum Vaemvuidu» tuiik k«r vouw tv olwecro omujpoteutcui -Vvugo! Lp»go! Lpagol (Entweiche <S«lan > «it Deinen dosen Geister» Dirke« gebiet« «ch Dir im Namen brwabrungSort ist jedoch unbekannt. Dollinger wurde sür seinen Sieg von dem Kaiser mit ^ hoben Würden. Freiheiten und Gütern beschenkt, unter welchen ! sich anch ein Hau» in der Stadt Negensbiirg befand, da» die § zur Zeit 39 l Mitglieder zählt, hat zu seinem Vor sitzenden wiederum Heren Pcos. Gott schal dt gewählt. — Mai, ist hier in weiteren Kreisen sebr verstimmt, ja er» biltert über die durch die „Dresdner Nachrichten" ver» Dollinger mehrere Jahrbunderte hindurch bewohnte» und den I breitete Mittheilung, daß die Typhn-epidrmie nach wie Sieg ihre» Ahnherrn durch Gemälde >n Erinnerung bielle».! vor bier herrsche und daß die Unreinlichkeit in vielen Häusern, Nock vor wenigen Jahrzehnte» sah man ein solche« dem I die Art der Düngrrabsuhr u. a. mit dieser Thatsache in Be- Nathhause >» R-geusdurg gegenüber an dem Hause de« Buck-1 »iebung siebe. Solche Aeußerungen haben eine entschieden bruckereidesitzer« Neubauer. welche« diesen Kamps vorstellte I bvSwillige Tendenz und wir halten e« für Pflicht, auch an und daher zu der Vermuthung führt, daß diese« HanS früher! dieser Stelle ibuen entgegenzulretcn. Daß der Typhu» hier dem Geschlecht« »er Dollinger gehört haben mag. seinen epidemischen Charakter völlig verloren hat. ist keinem klar Nrlhcilendcii mehr zweifelhaft, denn die 15 Todesfälle, welche in der Vorwoche hier «.onstalirt wurden, sind durchgehend» aus ältere Erkrankungen bez. Rückfälle zuriick- zusührcn. Auch unsere Polizei- und Sanitätsbehörde Sachsen. * Leipzig, 80. April. Da» Direktorium de» Verein- sächsischer Ge»,cinvebeamlen balle sich seiner Zeit im I kann wobt kaum ein Bocwncs irrst,'» und an Pflege der Namen de» letztere» an bi» „Aehe-Sliflung' in Dresden mil I R«l»lichte>r und Ordnung darf sich Ehemuitz getrost neben der Bitte gcwend«t, daß in vorkomnirnden Fälle» auch dienst-1 alle Städte nr.d vielleicht sogar über manche gleichgroße Stadl
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