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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-01
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1888
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Zweite Mage zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. 1LL. Dienstag den 1. Mai 1888. 82. Jahrgang. Aus dem Valium. * Au de» jüngsten Lorgäugen i« v«tie»n schreibt der «it deu bei ressenden Kreisen in Kühl«»» stehend« Correspon- de»t der ..Polltischen Eorrespondenz" an« Rom. 25 April: Di« 0ovrr««»»ioa ü» prvp»K»»ä» kick« bat. wie bereit» «ttotzraphisck „^tüablgt »,rd«. ei»e »undgebu >g bejch.offe^ durch »ttch» der Feldzugckvluo der irische» Natioualoortri »ab da» System de» Boycottireu» verdammt wird. Die ttuadgebung wird bemachst ia Form eine» Rundschreibeut a» die irischen vijchSt« er» folge». E» sei daraus hingewicse», daß die» unter dem Poutificate Leo'» XIII. der »weite Fall ift, wo der Batiea» durch Vermittlung der Propayonda. ot» de» Hierlar ber»se»eu Organ», mit einer öjsiul. ltchea Knadgebuag hervortritt, um deu Katbolike» Irland« dir Ach» tuug vor den Gruudsätzea der Moral und Gerechtigkeit, von welchen unter »ar keine» Umständen obgewichen werden dürse, tu Ettnaeeuag »» dringen. Im Jahre 1883 hat die Propaganda den irische« Vischäsr» rin Rundschreiben zugehea lasse», durch welche» di« B«. theilignng a» der Schaffung de» ?nrveU taeimovial -euch d. t. der Lollecte »ur Uaterhützung Paruell'e, der damal» de» Eruverftüntz- »ist«» mit den seuischeu Führern sehr verdächtig erschien, uutersogt wurde. Durch die Berurtheiluug de» gegenwärtigen irische, Feld- »ngSplonr» und de» voycoittrsystems will Papst Lro Xlll. der eng. tuchen Regierung geg-uüber darlhun, daß e», wenn er auch die national.ir-sche Bewegung ihrem Grundsatz: nach nicht mißbilligen k»unr, »mH wolle, ihm am Herren liege, den ungesetzlichen und rwolnttanairen Lharakter. den diese Bewegung " lamt »nd scharl zu mißbilligen. Die Unsprncheu. welch« Papst Le» XIU. beim «mpsange de, Pilürrzüg« der verschiedenen katholischen Nationen ««halteo hat. ««tue«« ein« andere al- di« blo» flüchtig« Beachtung, welche man «stttlichn, Gelegen beit« rede» im Allgemeinen »« The« «erden läßt. Der gegenwärtige Träger brr Tiara ift eine so bedeutende Persön- lichtzeit, baß seine Kundgebungen nie blo» äußerlicher »nd formeller Natnr sind. In«briouderr konnte man eben in den erwähnte» An sprachen de» Scharfsinn and die politische Weisbeit de- heiligen Vater» aenerdiug» bewundern. Mil üderan» seinem Takt «nd Geschick and dank seiner tiesen «nd genauen Kenntniß der politische» Loge Vrr verschiedenen Staaten verstand er e». «»der Pilgergruppi in anbei» Form seine Anerkennung auszudrück.n und daran i» deu «ewivaeudstea Redewendungen Ratschläge zu kuüpseu. welche glltv begkeiiknde. Umständen und dem Charakter der berrcsfeuden Pilger, grupp« vollständig anacpaßt waren. Im Gegensatz zu seinem Bor- gtnaer aus dem päpstlichen Stuhle überläßt sich Leo XIU. nie- Mal» deu Antrieben und Zusülligkeiteu der Stegrrifred«. Jede sei««» - - ^ - ,, »ersaffuug arwährletstete Nesrrvatrecht bejüglich de» viere» aus« t»gebe» und der norddeutsche» Vierstenergemeiaschast beizutreten, machte sich die Ne ch-regierung dahin schlüssig, daß eine Sach- verständigen. Commission dt« Frage prüfen solle, ob eS sich «mpiehle, «in» gesetzlich« Regelung de« Verkehr» mit Bier in Aussich» za nehme», und im dejabeudea Falle die Gesichtspunrt.' zu berattzen habe, welche bei dieser Regelung vom gesundheitlichen und aniageug scllschat» lst, muß sich da nun sittlich immer entscheidender I wiridschasllichen Siandpnnete tu Betracht zu ziehen seien, uud zwar e Frage hrrvordringr», wie da» Reich die Verhältnisse in Ostasiika I ia Bezug «ul die einzelnen Beftandiheile, Hllflmitiel und Bersahrrn Die Insel, Zanzibar »nd Prmba, im Gegensätze zum dem scheu System, würden »»» ihre« natürliche» Hinterland«, dem Connnent», abäeschnittt» sei» «nd «erde» sich demnach schon der Handel«, politische, Rücksichten wegen diesem drntichen System dauernd ei», gliedern müsse». Dadurch erüfsac» sich für »»« auch noch dieser Richtung ein Feld rrsolgiiicher coiouialer Lhätigkelt. Für oft- afrikanische Jnlrreffenten, bereu größter die Deutlch-Ostasiilaaisch« U > dl«, . . W „ staa«»rrchtlich », regeln ardeukt. Die Deutsch-Oftasrikanisch« Gesell schast, im Besitze ihrer Vertrag» und de« kaiserliche» Schuhbr,«set. ist dir sarmelle Trügen, der Hohtttsrech», i, den «eilen Gebiete»; indeffeu vermügen wir noch nicht zn erkenne», »d die Absicht besteh«, derselben auch die praklilche BcrwirkUchang ihrer formellen Recht« zu gestatten. An wen haben wir au» da au» sür die Vertretung nnserer sich tüglch vergrößerrnden Interessen zu Halle»? In Ber. HSItiiissen, Wieden unserigc», ist nicht« verdau laißvoller als Halbheit und UnNarheit. Da« deutsche Capital, welche- fich im Vertraue» , . ... aus di. durch den kaiserlichea Schutzbries »um «u«druck gebrachte Frfrrjiche ElllwelhUNg dtS dettlscheN üttch- Retchspolittk »ach 0st»si«k» wendete, muß sich dt« Frage stelle», wie > ^ ^ ^ fich dies« Reich-Politik zn der weiteren Luw ckelang der Dinge zu stellen gedenkt ... Di« Lolonialpolitik in der Ratio» wird ia erster bei der Herstellung und Aufbewahrung. >owi« dem Vertriebe de- Bier»». Im Juni v. I. trat die Sachverpändigen-Eommission im Reich-gejnndbeiiSamte zusaiiimen, und da» Ergebniß ihrer Berathnngen bildet dir Grundlage c>ae» lnzwischen auSgearbeiteten Gesetzeniwurs», wonach u. A. auch diejenigen viere, welche zwar nicht schädlich, aber für die Volk»eruührung werthlo« sind, besonders kenntlich gemacht wird«» salleu. Linie getrogen dulch ein« Bewegung irischer geistiger Kräfte, welche rrsüllt sind von den großen Gedanken Bismarck'icher Etoat«kunst uud nicht gewillt sein können, »nzulaffen, daß diese Grundideen durch siemde, ja iunrrlich eutgegenstrdend« Clemcutr wieder getrübt werde». HSu-lerhauses. u. * Leipzig, gy. April. Seit alter»her spielt bei den jähr lichen Vereinigungen der deutschen Buchhändler zur Ostermesse > - i - da» Cantate-Festessen ein« große Rolle, und wer alle die Wir verlange», daß rann die Kräfte, denen wir unsere ostasiika,» ich« I sreunvschastliLen Beziehungen, die hierbei oiiaekiiÜpft worden, „e und oa anne,«»., überhaupt °erdo»kea. sich fett gestalte» läßi. und wir ver- Gegenstand der Erörterung machen. wer alle die schwung- r^i». w»»>.r«»^ 1 ^lch«^ ibm^^rch^^das"s«nl« ^de» ^ürst«> Bismarck am und ründenden Reden wlederaeben wollte, die hierbei gewiesen sind, au» diesen Kräften dauernd, Organisationen hervor, gehen lasse, wird, welche der Wellstelkuug unserer Ratio» ent- sprechen." Aus dem preußische« Landtage. * Zu dem Parteigetrirbe im prrußischen Abge» ordnetrnhause bringt dir sreiconserdative „Post" die! solgende brberzigen-werthe Mahnung: Dir Verhandlungen, welche die letzie» Sitzungen de» prru- bische» Abgeordnrteuhanset aulsiillteu, machen aus Denjenigen, > welcher nicht betheiligt ist oa dem Kamps« der parlamenta rische» Parteien, einen besorg"ßerregeadeu und schmerzlichen Eindruck. ^ Während da» Vaterland lies gebeugt ist unter den schweren Cr- eigniffen, welche seit dem März d. I. aus ihm laste», während die vollen und zündenden Reden wiedergebe» wollte, die hierbei gehalten wurden, der müßte wahrlich rin sehr dickes Buck schreiben. Ein» ist von diesen Eantate-Festessiu namentlich rühmend hervorzuheben, und da- ist die Thatfache, daß sie schon in den Zeiten, wo noch nicht von einem geeinten deutschen Reich die Red« war, ein nationales Binde mittel zwischen Nord und Süd unsere« deutschen Vater landes dilbeten, und daß manche- echt deutsche Wort, welche- die Sehnsucht unsere» Volke- nach nationaler Einigung dnrchjchimmern ließ, dabei gesprochen wurde. Da- Caukate-Festniahl, welche- gestern staltsgvd. war wohl da» ani stärksten besuchte, seitdem «in solche« überhaupt veran staltet worden ist, und wohl auch da» bedeutsamste, denn eS stand unter der Einwirkung ber vorhergegangenen glän zende» Einweihung-seier und aller der frohen und begeisterten Wünsche und Hoffnungen, die sich an diese- Ereigniß in der »ndtt*^»*Worie, di« » n^htt"?immer in chrer* iuhaltteühst"' und! F«u>de Deutschland« ri»g«um "oeuen^Mutt schöpfen zum Angriffe I deutschen Buchbäntlerwelt knüpsen. Für nahe an 900 Theil. soffen vedeulung au, und säst alle sttueR.de» stellen sich in ihrer I auf unser junge« Reich, da« sie dem Untergang« geweiht glauben, I nehmer halte Raum beschafft werden müssen, wa« nur da während der Partlcalarismu« im Inner» da» Haupt wieder zu er- drbeu wagt und die Kanzlerkrik« in ungeahnter Weiie di» traurige Wahrheit an» Licht brachte, daß mächtige Parteien, die deutsch sein wolle», al» böchsle« und wichtigste» Ziel ihre« Treiben« da« „Fori mil vi-marck!' aus Ihre Fahnen schreiben, geben die siaalSerhalrenden Parteien der Volk-Vertretung da» traurige Schauspiel gegenseitiger Ansiindung. Verdächtigung und steigende» Zerwürfnisse» vor dem La»de und ganz Europa zum Besten. durch gelang, daß zu dem großen Festsaal die beiden Neben sälr Hinzugenomnien worden waren. In dieser Weise war eS möglich, sür alle A»niesenden bequeme» Sitzraum zu beschaffe», so daß, wa» bei solchen Gelegenheiten immer unangenehm ist. Keiner sich a» den Andern zu pressen brauchte. Eine Unannehmlichkeit brachte freilich die Dreitheilung mil sich und zwar den Umstand, daß die Brandung de« Stimmengcwirrc» Sine traditionelle quaralls äUewavcks ist man versuch» die I m den Ncbensälen, da die Thüren geöffnet bleiben mußten. Slrettereien über ha» Gesetz zur Erleichterung der volkrschullastea > herein i» den Hauptsaal drang und dadurch da« Anbörrn vebst den daz» ein-ebrachten Resolutionen zn neunen. Id» Trinksprüche, da» bei der Lebhaftigkeit der Festslimmung, Abgesehen von der Frage, ob r» überhaupt besonnen und I die schon von vornherein herrschte, ohnehin schon keine leichte ! Ausgabe war, noch beträchtlich schwieriger machte. Wik müssen E n.ringung de« HonShalteS für 1889 al» Ueberich-iß vorhanden I ^ » k--i strengen, durchgearbeiteteu und höchst sorqsälttgea Form als politische und diplomatische Meisterwerke Var. Al» er zu den französischen Oilgara sprach, verstand er e», ihre empfindlichste Saite zu rühren, tnde« er der großmülhigea und ritterliche» fraazösischcu Riiion Lob spendete, um sodann die engt Verbindung zwischen dieser Nation »nd der Kirche, sowie dem heiligen Stuhle hervorzuheben. Den del- gtschr» Pilgern gegenüber gedacht« der Papst seine; Aufenihilte« in Brüssel al» apostolischer Nuntiu» und empfahl ihnen ans» Dring. Itchste di« Susiechterhaltung der inneren Liniracht im Lande, wovon d«» Verdlelden der Kaiholike» tm Besitze der Macht in erster L>ni« adhüngr. Für die ösirrreichischea Pilger sind der Papst gr,z de- sonder» wohlwollende Worte; er forderte sie ans, sich enger als je um ihre glorreiche Dynastie zn schaarea, und knüpfte daran in si.nst.r Form warm gefühl.« Labe-erhebungeu iür da» kais.rlich. I «!'' » l de»hälb -»klären, daß. weil die Lage de, Berichterstatter, bei Haus. An di, polnische« Pilger ans Galizien, die sich wegen der im >n» sollten. wtz> noch, wo »1 Millionen tedlen, um >« nothdurftiger > " . » > -in- ln l^n,i,-in- mn» n.i- Zuge befindliche» «nnähernnss zwischen dem «aiica» u«d R«ßli»d Weile den vo» Ueberschwemmuugeo so schirr detrvffenea Laadschaste» n, E. «nlül.- ^ in «ehr oder mluder offener Weise beiinruhig« zeigten, richtete der I Hüte zu dringe», sür Celerchwrung der Schollaste» zu «rwende». "»r ganz kur, aus dtr Anfüh^ing der gehaltenen hauptsächliche» Papst besonder« B.merkn«grn sn keruhigeudem Sinne, indem er an-! ,->»-» die Reden mancher Adgevrdnrtt» und di« Au«wrÜche vom I Toaste beschranke,> »illnen. Geg-n derartige äugerllckc Hrnder- dmttet«. daß sie ta'diesrr Rtchtnag vollständig der Weisheit de» I Negier»» .»tisch«, wie wenig Klarheit und Zielbnviitzlseln über dl« I »iffe läßt sich eben heim beste» Willen nicht erfolgreich ankämpse». heiligen Stuhle« vertrauen dlirsen, der übttgen» in keiner Wc se daran I zu derathcnd« Motette herrscht und wir gefährlich« politische Haler» I Herr Eammerzteurath Kröner brachte deu ersten Trink- .... strSmuugen vaihandt» sind. R cht einmal dmüder ist man einig, I sp„,ch aus A^js„ an», «nd die ganze Festversamm ob e,n, «ct,-ss.Mki-.«enderu,'° vor,..ge od.r nicht. Di- M.-Her f ,u.,g stt«mte s.lbstv«rstSndI.ch mit Begeisterung in den Hoch H'rr vr. von Hase ließ hieraus mit herzllcheii. rionen und Berbcsi!rung-.?l»träge wurde« trotz der vorhergegangcnen >, e-., rn-. Lo»uni>sio»sberatvung über Nacht gejaßt, in der Sitzung erst de-1 ,deren freundliche» Ei tgegcnkommen die hohen Be kannt und angenommen oder vcrworsen — Niemand ,m Laxde I deren Namrn Herr KreiShaupkniaiin weiß waiui», und od viele vo» den Volksvertretern selber es immer genau wisse», darau mag bescheidener Zweifel an manchen Orte» aujfteigen. Sollen die- etwa die Vorbereitungen sein zur Stellungnahme der Parteien gegenüber den Windtborsi'ichen Schulauteägen? Gewiß verfolgte Niemand mehr Mit größerem Behagen die Debatte der letzten Tage u»l> die wechselseitigen Souipl mente der Führer der ihre Rechte prtt-zugeben. G» sei bei diesem Anlässe betont, daß dies« unter de» Polen zu Tage tretende Bewegung, so begreif- ksth und anerkennen-werth ihre bestimmenden Gründe auch find, durch dle thalsächlichen Lerbältnisse durch«»» nicht begründet er- scheinen. Die Besorgnisse der Polen haben säst etwa) Berletzende- sür den Pavst, indem dieselben dle Voraussetzung in sich schließen, daß der heilige Vater sich über die Schwierigkeiten und eigenihüm- ltcheu Verwicklungen der polnischen Frage nicht vollständig klar sei. Gewiß hält man im Vatikan nationale Interessen von religiöieu fcharf anseiuander, man verkennt ober auch a»drrersklt» nickt die Rücksichten, die einem Volke gebühren, da- allezeit dem Glauben die innigste «nhünglichkttt und dem heiligen Stuhle volle Ergebenheit »«wiese» hat. von Ehrenstein mit einem Hock auf die deutsche» Buch Händler erwiderte und Lauste. Herr Bergstriisser-Tarmstabt gedacht« in einem überaus warm und anerkennend gcbaltene» Toast der Stadt Leipzig, woraus Herr Oberbürgermcister vr. Äeorgi den Vorstand des BörseiiyerrinS und ven jüngsten Ehren- bürgrr der Stadt Leipzig hock leben ließ. Weiter« Trinlsprüche «och ttne weiter« Stelle ia der Ansprache de, Papstes an die I Larttlparlcirn. al« der Führer de« Leuten»,;. Die ..große .^^'' ^"^s ou- Herr Pa r-h-Berlin aus den »"ich- ruthenischrn Pilger verdient besonder. Beachtung. H-U-'k-it''. «-'«-»»Ungfl »em «»,»,. de« «dg. „io «eh. V > »s die Tbatsache anspielend, daß in diesem Pilgerzuge der lateinische, der griechiich-rulheatjch« uud armenifche Ritu» vertreten erschien, drückte der Papst den Wunsch au«, daß jeder Ritus seine Traditionen und legitimen Gebräuche behalte, denn diese Mannigfaltigkeit im Mit«» sei ein ueuer Glanz sür die Kirche. Diese Aenß rung wird bet allen katholischen Völkerschaften de- orientalischen Ritus un- zwciselhast ein« lieft Wirkung Hervorrufen. Diese Völkerschaften waren bisher ia dem Glauben besangen — und manche Acte des Poiitificate» konnten sie thatsächlich hierin be es bei den Lartelpartcien". aatmortrte, findet draußen i>» Lande und fern vom Dönhoff-Platze keinen Widerhall, dessen mögen die Herren Abgrordnete» gewiß jeinl Im Begentheil, es muß ernste Beunruhigung Jeden befalle», der diese Blüthrn des Parlamcntari«. > mu« ivriißen und die «uhrilvolleu Früchte reift» sicht, welche au« ihnen sich entw cktln weiden. Die bewrgle Frage drängt sich aus ob denn naiere Parlamentarier gänzlich unempfänglich sind sür die Lehre», welche täglich über die Vogesen herüberiönen. Dort ist das lretcr der Wissenschaft und Literatur, insondcrlicit die Uni vcrsität Leipzig, kector mueuilicos Prof. Vr. Nibbeck auf die Zukunft de- deutschen BuchbandelS aus Grund ver neuen Satzungen. Schriftsteller Robert Scbweichel-Berlin aus da» gute Eiiivcrnchmen zwischen den Schriftstellern und den Verlegern. Sibcck-Tübmgen aus da- deutsche Heer, General v. Tfchirschky ans da- siegreiche Denlschland, Parey ne .,°.,a-r..ry mer.n oe., J^. ^) ^n^rlum-nweilun^ud d?r fttgen — daß man pan Rom au» ihr» Latinlsirung ^nstrcbe. Aus Welt ausgestellt, und Frankreich ist durch ihn au de» Abgrund g-iühr». I bochv»l»enten erssii! Vorsteher des BörsttiverciiiS, woraus der diesem Glaudc» ist zum Theil die heftige Feindseligkeit und Ab- Wollen unsere giartionen den, Beispiele a» d-r Sein« nachnhme»? I also Gcselcrte mit einem Triyklpruch von echt schwrdbischcr «rigung nicht weniger orientalischer Schismatiker gegen den Kalbs-1 Manchmal »iSchte mau es wirklich befürchte», wenn man dle Bünd-1 Gemülhlichkcit und Launigkeit enviderte. ES haben al-bann licitmu« zu erklären, «ns der erwähnten Kundgebung de- Papste« »iss« steht, wcläk hon Keule aus morgen »ingeqaugen werden, nur I noch zablreiche Redner den Versuch gemacht, ihren Empsin- Leo XUI., wie au» tpr Haltung de» heiligen Stuhle» ergiebt sich I um sstr einen Antrag oder eine Rejolulion ,.vo > Fall zu Fall' die l dnngcn Ausdruck zu verleihe», indessen auch schon i» geringer t, «berzeugkudsler Weise, daß der Unterschied ber Rite,' keineswegs Mehrheit zu gewinnen. Da« Biinüniß einer der Tarirl-Parleieu I von der Rednertribüne war absolut nicht- mehr et» Hinderniß sür «w« Annäherung oder Verschmelzung der oriem I »>'t dem Lentrum gegen die zwei b-ireuiideteit Fraktionen hielt nian taliicheu Kirchen- mit dem Mittelpunkte der römischen Einheit bilde >m Land, sür unmöglich und sür immer abgetha». Wir Kaden leider »»d daß man katholisch sein könne, ohue die „Lalinisirung" besorge» «le-eu müffen, daß, trotz des uogescheute» Zusumnieuaeden« der z» müssen. I Cent, uiiiöpartei mit deu Freisi.iuiqen m der Kaiijlerklisis, die i Fraction Windtkorst auch jetzt noch für bündnißsähig aniesiren wird. Die Z Nen sind zu ernst für FkaclionS-Taclir lind FraclioiiS. ! Politik. Daö preußische Volk verlangt feste Einigung! * Ucber den kürzlich zwischen dem Sultan von Zau-ls-'"" Vertreter und feste Stützen feiner königlichen »ibarunddnDeutsch.OslasrikanischenG-scUschast R'»i"«ng. die unter 1° ,ies schmerzlichen Sreignisscn aßgeschlosseuen Süsteuvertrag veröffentlicht Vr. Schrorder-! d-»> nicht ein,pr>chi, ,st -oppeiow, Directvr der Deutsch ° Ostasrikauischen ' """ "'bel- Lolonialpolilisches. Blaatayengesellschast, im ..Deutschen Wochenblatt' «tuen Artikel, m welchem er unter Andern» auSsÜhrt: „Der zwischen Dp. Carl Peters uud dem Sultan Said Baegasch tm Juli »origen Jahrel abgcichlossiue Pitlimivar-Lästenverirag. dessen Vollzieh»»« durch die ou-stch ude Geuehmigunz de« Direciions. rathe» der Teutsch-Ostasrikaiiischea Seievjchast bi» jetzt verhindert «»rden war, ist, wir Depeschen au- Zinzibar melde», nunmehr ad- geschloffen. Wir an« den ge!tuna»nackrich»ra hervorgeht, hatte Said vargasch fich geweigert, drei vom Directiovsrathe gestellte Nach- sorderuagea zu dem Peters'scheu Prüliminarvettroke anznaelmen und dieselben scheiae» auch von seiaem Nachsolger tm W sentlickea nicht znaeftauden zn sein. Indeffeu geht au- den vorliegeuden Rach» hervor, daß eto Modu« der Verfiündiguna gesunden ist. die von Berlin gestellten Nachsorcrrunaeu mit den Wünschen ltan« »nsgleicht. Eine Nare Gelchichisdarstellung üdrr die Einzel- dttte» der «tt de» Sultanat« Zanzibar gepfiogenr» Verhandlnugen steht uatnrgemäß noch an» »nd wird wohl in Allernächster Zeit kam» zu erwarte» sein. Jedenfalls kann man heute s» viel saaen. daß dieser Küste»vertrag materiell der größt» Ersatz ift, de» die Erw.rbs- geschichie der deutschen Colonialpolttik bislang erreicht hat. und daß er sür nnsirr vpasrikauischei, llaiernehmongen eine ganz neue Grund lage schafft,,. Sieben Häfen, nach dem „ükttcav Pilot" thellweis» von der Güte Kiel», wie Lmdi und Quiloa-Kisiwiiil, sind dadurch a» Deutschland gesallen; dle großen Haudel«sicroreien der ostasiika. Nischen Küsten mit mehr oder weniger guten Rheden, di« Pangani, Eiaadani. Vagomoya und Oluiloa Kivind» dealschem Unternehmung«' «etfl» tr»ffntt. Die Ausgänge der großen Karawanenftraßen, welche wir » Innern terttt» besitze«, find jetzt ebrusall» in unsere» Hänuen. Nach de» Schilderungen aller Reisenden ist dieselll üsiengebiet anßerdem ideil« »eis« v»n einer arrakrzu unverwüstliche» yruchtbarkeit und Neppigtcit. Daffelde bittet die Mözlichkeit sür tropische Lnlturen aller Art. So« »tt eröffnen fich den» für unser« Unternehmungen in Ostasiika plötzlich ganz neu« und »esl>rißu,ig«volle Aussichten. Handel und Verkehr müffen fich untrr Ihatkrüitiger, deuiich r B-rwallung anßervrdenllich beltden, »nd nnch der Plantagenderrieb, die eigentliche Eulturardeit in VK- asiika, gewinnt nen« günstigere Felder sür sein« Entwickelung. Vor «Am» »der siL durch diesen Veetra, erst dl« eigentliche «irth- Ich-siliche Beherrscknng de» Hinttrsiades a» Deulschlaad. N.'b»» dtese« »lttdichaftlich«, l^eficht»v»,ei«, tttit al« etenbürttger Facto, I»Besitz, der Küste »am llmdä dl» zam dl» dmT^at sitzt die erst, «acht«, Ostase'ka. * Berlin, 28. Avril. Der im Abgeordnetenhaus« eia gebrachte Antrag, lelrrssiud taS Verbot von Surrogaten bei der Bierbeeeitung, bringt die Biersrage zum zweiten Mal im Abgeordiicteiihouse zur Anregung. B reit« in der Sitzung de« Abgeordnetenhauses vom 2. Juni 188Ü wurden, so sührt dir „vossiiche Zeitung" aus, zwei Petitionen eingehend berathe», die aus Erlaß eiueS Gelttzes gerichtet waren, welches die Verwendung aller Surrogate btt der Bierbercilung verbietet, so daß mir Malz. Hovjea, Leie und Wasser verwendet weiden dürlen. Die P tit.oneq wurden schließlich der Staatsrrgiciung zur Berücksichtigiinq über- wiesen. Obwohl die Zuständigkeit deS Abgeordnetenhauses zur Berithuag der Petitionen in der Petilionscommilsion durb eine Aeußeeung des Cainm.ssar« des Justizministers außer Zweifel gestellt l auk gekühlt worden war. glaubte die Ltäawregirruna, vo» der «uijaismig au»< j ih ' gehend, daß die Lache der Reichseowpeteuz «nterllege, derjelden nicht näher trete» zu solle«. In Folge gleichzeitiger Anregungen tm Reichstag« entschloß fich di« Rctchsrcgiernntz, die Angelegendttt iu LrwSgang zn ziehen, uud dies um so mehr, als sie dem bereit» im Frühjahr 1879 dem Reichstage vorgelegte» Gesetz- entwurs über Erheduug »nd Erhöhung der Bccusteuer da- B-rbvt iämmtlicher Malziurragate eiuaerleibt und di« Nothwendigkeit de» Verbot» mit deu Worte» begründet hotte: „Rach den vorliegende« Erfahrungen ist die Verwendung der Malzkurrogaic zur Bicrdereituag al» wirkliche» Bedürsniß nicht anzuerkennen, im G gtiiihi l wird durch die Beimischung von Surrogaten die Güte de« Biere« vielsach ge- fiihrde», und da» um Io mehr, al» hie Sprroaate. namentlich v r am melstcn verbreitet« StäcLezucker, htufig in schlechter Besckaffea- heit verweudtt werde»." Anfang« vertrat, wie wir Kitt!», die Reich», rrgiernng de« Stindpuuet, daß. ehe «i» Verbot sümmNtcker Sure», gatr. wie t« Bayer«, in Aussicht zu nehmen sii, zunächst ander« Intereffeu wirthsckaftlicher und ffnauzieller Art in Erwäg»«« zu ziehen teieu und daß sieg»! ermittelt meehe» muss«, «b e» möglich I«, di« bayerischen Grundsätze bezüglich de» Surrogatverbvt« aus ganz Deutschland auwendvar zu niocken, oder, w uv Modisicaisone» Mit Rücksicht aus da« Relcksbraaneuergkhitt fick nothweadig mache» sollte», ab Bayer« s«!»-rse>t« auch diesen Mohifieakt«»»» zustimntt» iöane. Ueber birsi Fragen sollte «tu» Sachuerstüadtgen.Loenmisfiaa bepalhe». Al« dann ,dtr in »er Reich»«, -«sitzm g vo» M tzstai i8tztz da, bayerisch« Ftnaazminiüer ». Rirbel btt ber Veraihun» de» »ra„lw!ias>eu,r-raii,url» dir Lrklärua, a»«»b. daß hsi süddeatststr» GlüGr» »ich« daran »üchUA. da» ihn», «>«.»>»«» Rttchg- z» verstehen, und es ist daher unmöglich, hierüber auch nur Annähernde- zu berichten. Vermochte sich doch kaum »och Se. Ezcellenz Herr von Tschirsckky einigermaßen verständlich zu machen, trotzdem, daß derselbe mit Rücksicht aus die herr schende Unruhe in einem Commriibolon sprach, gleichsam al- ob er eine Parade bcfebiigtr. Wir kommen nun aus den materielle» Theil der Festtafel, der bei einer so riesenhaften Veranstaltung gewiß von schwer wiegender Bedeutung war. Es mag wohl vorder vielfach die Frage ausgeworse» worden sein, wie der neue Wirth de» Bnch- hänvlerhauseS, Herr Neu m eh er. die schwierige Prob- de« vo» ibm au-zunchleuden große» Cautate-Festesten» bestehe» werde? Nun. wir wissen c« henke, Herr Neumcycr hat seine Ausgabe aus da» Vortrefflichste zu löse» ver- standen. Wir haben un- absichtlich hierüber Gewiß heil verschafft; e» herrschte überall »ur eine Stimme der Anerkennung über die Beschaffenheit der Speisen u»j> Getränke nud zum Anderen über die Schnellig keil und Exactheit der Bedienung. Es wurde auch Alle in der wünschenSwerkhen Temperatur aiifgetragen, die Speisen in gehöriger Erwärmung und die Weine desgleichen tt gekühlt. Jeder kounte sich so reichlich zulange», wie e« u> zweckmäßig oüukle. Der Speisezettel verzeichn-te folgende Reihensolae: „Königin-Suppe. Lcnve »»it neuen Kartoffeln und Senssrüchtr«, frische Hummern. Pökelrind-zunge und westfälischer Schinken mit Slangenspargel, Metzer Hühner. Gefrorene». Mandrlherg, Nachlisch." Getrimker: wurde Eanlate-Fcstwriti. Moselwein, Rheinwein, Bordeauxwein deutscher und sranzösiscker Ehauipagner, geliefert von den Firmen Job. Bapt. Sturm in Rüde-Heim, W Stollcrsost in Lübeck, F. W- Kötter, Hub. Wiilauinez Nachs, I. F Brei»- <L Eo.. sämmtlich in Leipzig, Matli. Müller in Eltville, Gebe. Feist ch Lvhnr in Frankfurt a. M. und Heidsieck L Eo i» Rheim». Zwei Festliedrr, gedichtet vo» Felix Dahn und Edwin Bor mann, trugen zur Vermehrung ver Feststimniung da» Ihrige reichlich bei. Eine sinnige Ueberraschunq wurde endlich den FestlheilnehutcrA dadurch zu Theil. daß Üedem ei» stall iiche« Gedtnköuch „Da- alte und da- neue Buck hqadi«,h«jm" zur Erinnerung an di« feierliche Em weibuna de» deutsche» Buchhändlerhause» überreicht wurde Diesiü tu Form pnh Inhalt autgezeichnele G-denkbuck ist au Vergnlglltzstg de- Fefiausschuffe» noch in später Glnnve von dd« H-rrr» Adolf Titzf. B Nauhardl und Arthur Seemann hergefirlst worden und werden wir auf seinen Inhalt, d«r namentlich sür Leipzig don localhistorischem Go waren nur zu schnrll di« Verth is^ zurückkommea. »o »aren nur schönen Feststunden entronnen, doch der späte Abend mahnte endlich zum Ausbruch, so schwer es auch sür die Meisten wurde, von der schönen gastlichen Feststätte zu scheiden. Wie viele fröhliche Nachsitzungen im Gutenbergkeller und in anderen Localen beim schäumenden Gla« Bier stattgefunden haben, da» scstznstettcn ist dem Berichterstatter unmöglich gewesen. Wir theilen im Anschluß hieran noch Ausführlichere« au» der bei der feierlichen Eluweihung de- BuchhändlerhaufeS von dem ersten Vorsitzenden de» BörseiivereinS, Herrn Eommerzien« rath Kröner» gehaltenen Festrede und ver Ansprache de- Acrrn Oberbürgermeister vr Georg» mit: Festrede de» Herrn Lonrmerztenrath Kröner. Majestät! Hohe Festvrrsammlungl Die Mitglieder unsere» Vereins sind hierher gekommen, dieses deutsche Biickhündlerhous einzuweihen, dessen kraftvoll ausstrebender Bau, sicheres sesieS Gefüge und künstlerische Ausschmückung beredtes eugniß ablegcn vo» dem Leiste, der e» geschaffen, and den Zwecke», »»eichen es diene» soll. Erbaut von dem Börsenvereia der Deutschen Buchhändler aus em allehrwürvige» Boden Leipzigs, soll e» wie da- alte Hau» eine verbindende Ställe, ein gemeinsamer Mittelpunkt unserer über ganz Deutschland, Oesterreich »nd die Schweiz, ja über die gesammte civi- lisirte Welt verbreiteten Vereinsgeuossea sein und in noch höherem Maße als Misere seitherige Börse den geschäftlichen Verkehr Aller mit Allen fördern Helsen. Wenn wir — wie eZ sich io solch leierllcher Stunde wohl ziemt — unsere Blicke zurückwendca zu der Vorgeschichte und zu der am 30. Avril 182L erfolgte» Stiftung unseres Vereins, so gewahren nur mit Slolz, wie gewaltig der vo» demselbeo bi» heute zurückgelegte Weg ist. Um die Größe dieses Wege« zu erkennen, dazu genügt es ja schon, das erste vor Gründung unsere- Verein» benutzte Abrech. nuiigSlocal tu einem Kassiehaule hiesiger Stadt, 1792—1796, das zweite Bönenlocal. einen Hörsaal deS Paulinums, 1797—1835, ferner Misere am 26 April 1836 eingrioeihte Buchhändlerdörie in der Ritter- straßr und endlich das heute bezogene stattliche Buchhändlerhans lm Geiste nebeneinander zu stellen. Aber das sind nur äußere Merkmale, wie eS auch die Zahlen ind, aus w ichen wir da-Wachsthum de- Vereins in den 63 Jahren eit seiner Gründung ersehen. Derselbe zählte 108 Mitglieder im Sründnngsjahre 1825/26, heule deren 1815, und während der ganzen dazwischen liegenden Zeit ist eia stetige- Anwachsen zu bemerken gewesen. Zu keiner Zeit aber vo» dem Tage seiner Gründung an Hai unser Verein eine so große Vermehrung seiner Milgliederzahl anf- juweisen al- in den sieben Monaten teil Annahme seiner neuen Satzungen im September vorigen Jahre», jener Satzungen, deren hauptlächlichste neue Bestimmungen früher von Manchen als gefähr lich lür seine» Fortbestand angesehen wurden. ES ist ein scheinbar zufälliges, aber gewiß «icht bedeutungsloses Zusammentreffen, daß die Einweihung diese- Hanse- an dem Tage de« Inkrafttreten- unserer neuen Satzungen stattfiadet, deren chwierige Anbahnung und schließlich saft einstimmige Annahme es den Mitgliedern so recht ktar mache» konnte, n»e stark doch die Baud« seien, welche sie vcrknüpsen, wie wenig erschöpft die Ausgaben des Vereins, wie wichtig die noch von ihm zu erstrebenden Ziele. Die erste» Satzungen unsere» Verein» vom Jahre 1825 geben sich bescheiden als eine „Börsenordnung" mit dem Hauplzweck der Beschaffung und Unterhaltung einer enlsprcchendkn „Einrichtung des Börsenlorals", der Fcrnehaltung „Ungeeigneter", „Bekanntmachung der GelLcourse". „Handhabung der Ordnung" btt den Abrechnungen. DeS Weitere» aber war dem Börsenvorstaad onsgegeben, „das Interesse de» Buchhandels nach Kräften zu vertreten, zu welchem Zwecke auch die jährlichen Ueberlcküffe der Lasse dienen sollten". Aui Grund der letzteren ziemlich allgemein gehaltenen, aber in ihrer Keimkraft schon damals richtig erkannten Bestimmung schreitet der junge Verein im Jabre l82? aus Antrag von Fr. Perthes gegen den Verleger von „Althlngs nachgelassenen Schriften" als von Literatur-Erscheinungen «in, welche — wie der Antragsteller sich auk- drückt — „der Unschuld zum Aergerntß dienten und die Sittlichkeit verpesteten". Er verbrennt feierlich am Tage nach der Hauptve» sammln,,g (l4. Mai 1827) im Börsenlocale diejenigen Exemplare der jragl. Schriften, welche von dem Verleger unv.-rlangt an Perthe- gesandt und von diesem, um serncren Schade» zu verhüten, dem Verein übergeben worden waren. Die Hauptversammlung beschließt dabei, „daß es in ähnlichen Fällen immer so gehalten werden solle, und daß die Börsencaffe alle Folgen zu vertreten habe". Wenn uns beute die hier angewandte Procednr auch allzu sum- mariich. drastiich und darum entschieden bedenklich erscheinen muß. ö beweist dieses Beispiel doch, daß unser Verein schon aus Grund einer ersten Satzungen sich berechtigt und verpflichtet glaubte, nicht etwa nur Rützlichkeit-zwecke zn versolgcn. sondern auch höheren, das Allgemeinwohl fördernden Bestrebungen Geltung zu verschaffe». Ganz deutlich spricht sich diese Auffassung in der von C Duncker und W. PertheS entworfenen, in der Hauptversainmluiig 1831 an genommenen neuen Börsenordnung aus, welche den Mitgliedern die Verpflichtung auscrlcgt, sich dcs Nachdrucks zu enthalten. Und hiermit beginnt nun diejenige Thäligkeit unseres Vereins, welche durch Jahrzehnte hindurch seine hauvliächlichstc Aufgabe ge blieben und mit Recht al- sein „Hauptwerk" bezeichnet worden ist: eine Thäligkeit für Herbeiführung einer einheitlichen deutschen stacht, ruck« ge setzgeb ung. Der Begriff eines Urheberrechts hat erst nach und nach aus Zweisein und unklare» Vorstellungen sich durchringen könne». Früher kannle man »ur ein Verlagsrecht, welches als Attribut der Staats gewalt betrachtet und von dieser durch Privilegien aus die Verleger übertragen wurde. Erst das Privilegium machte das bis dahin schlummernde Recht zu einem wirksamen. Wie wenig Schutz aber auch diese Privilegien gewährte», selbst in dem Lande, sür w lchcs sic rriheilt waren, ist hinlänglich bekannt. Nicht einmal die Ueber- jeuguiig von der Widerrechllichkeit dcs Nachdrucks war allgemein: Vertdriciger hat derselbe sogar i» buchhändlerischen Kreiieu gesunden. So konnte der Nachdruck säst uiigestSn wuchern. Vor Allem in Süddentschland, Oesterreich und der Schweiz betrieben, dehnte er sich zuletzt sogar über Norddeutschland aus. und als nach Zusammenbruch des rümiich-denischen Reiches nicht einmal mehr die, übrigens oft wirkungslosen, kaiserlichen Privilegien erlhcilt werden konnte», trat allgemeine Rechlsuiisichcrhcit ein; denn die wohlwollende» Absichten einzelner Regierungen hatten ja doch mit den Lande-grcnzen auch die Grenzen itirer Wirliamkeit erreicht. Diese Zustände gebessert zu habe», ist ein V ,dienst dcS deutsch:» Buchhandels und vor Allem des Börsenvereius. Es würde zu weit führen, wollte ich an dieser Stelle alle Bc- rathungen, Vorstellungen. Druckschriften u. s. Iv. zui» Zwecke der Ordnung der litt" arischen Rechtsverhältnisse in Deutschland auszühlc». welch- »„seren Verein seit Aujang Lee 30er Jahre theil» aus eigener Initiative, theils aus Anregung und Aufforderung der königl. sächsische» Regierung und späterhin de» Bundeskanzleramts des Norddeutschen Bundes und dcs Reickskaiizleramls beschäftigten. Es ist ja auch bereits allgemein bekannt und gewürdigt, welch erfolg- reichen Anthttl der BSrienvcrein der Deutschen Buchliändler an der Hcibeisührung der heutigen, durch die Urheberrecht-gesetz- vom II. Juni 1870, sowie von, 9. und 10. Januar 1876 gesicherten literarischen Rcchtsvcrbältnisse in Deutschland hat. Wie ans dein Gebiete der einheimischen literarischen R chlsver- hältuiffe, so war der Verein sorlgesctzt tbälig sür die Regelung de» inlernationalen Urheberrechtsschiitze». Glcichsalls schon in den 40er Jahren wurde die Frage dc» Abschlusses einheitlicher inlernalional.r Literatur»-!trüge ins Auge gefaßt und in den 50er Jahren noch eifriger verfolgt. Auch in dieirn Bestrebungen bat sich der Berem der wohlwollendste» Unterstützung der königl. sächsischen uin der lönigl. preußischen Regierung zu ersreucn gehabt. Line wesentlich- Förderung dieser Ausgabe trat ei» seit Begründung de« Norddeutschen Bundes, duich welchen mit Italien und der Schweiz einheitliche L>lerarconvenlione» abgeschlossen wurde». L:ae Eingabe an das Bundeskanzleramt i»> Jahre I8?l, bctr. die Unificirung und Nev sivn der biS jetzt abgeschlossenen Litirarconvenlione», gab demselben Veranlassung, vom BörscnvercjnSvorftande ttne Darlegung der Mängel jener Conventionen einzusordern. Der Vorstand ent- iprnch drser Aufforderung, indem er behufs Feststellung dieser Mangel, low e Ax olhung eine« Eniwurss zu einem Normalvertrage de- dentschcn Reichs »ist siemde» Staaten über gegenseitigen Schutz dc« Nihcbcrr chts an Schaltwerken, Abbildungen, musikalisch.n Com- pvjilioncii. drrinalischr» Werte» und Weiken der bildenden Künste tm September l87t eine Cvnsirenz von Sachverstäadiaeu au» ganz Deutschland nach Heidelberg zulammeubrrirs »,d dl» Protokoll« ßor
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