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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-28
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1888
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Neueste Nachrichten aus Serttn. * Charlottenburg, 27. April. Bulletin von S Uhr Morgens. Se. Majestät der Kaiser suhlte sich nach gutem Schlaf recht gestärkt. DaS Fieber ist in den Morgenstunden verschwunden, AbendS steigt eS noch mäßig an. Da» All gemeinbefinden macht langsam Fortschritte. * Charlottenburg, 27. April. Se. Majestät der Kaiser verließ im Laufe deS TageS auf einige Zeit da» Belt und empfing den Besuch der Mciningenschen Herrschaften. Hieraus nahm der Kaiser den Vortrag des Herrn von Wilmow-ki entgegen. TaS Aussehen Sr. Majestät ist gut und hat sich die Stimmung gehoben. Der Kaiser kann wieder feste Speisen genieße»; das Verlassen deS BelteS soll aus Anralhen der Aerzte indeß noch möglichst beschränkt werden. * Berlin, 27. April. Der Kronprinz empfing gestern den Professor von Bergmann zum Vortrag und wohnte heule der Besichtigung deS ersten Garderegiments in Pvt-dam bei. Derselbe kehrte Mittag» nach Berlin zurück. * Berlin, 27. April. (Fernsprechmeldung.) Die Besserung >m Befinden deS Kaisers dauert fort. Gr wc» auch heute einige Stunde» außer dem Bett. Die „Nort- deutsche Allgemeine Zeitung" sagt: Man glaube, daß die durch die letzte Situativ» hervorgerusene Gefahr gehoben sei. Alhniung und Tenip-ratur gehen allmälig wieder in normalen Zustand über; daS Fieber ist aus ein Minimum herabgcsunken. Was das Grundübel betrifft, sagt die Norddeutsche Allge- meine Zeitung" weiter, sc sel außer Zweifel, daß auch dasselbe nur sehr langsam vorschreilet. Der Kaiser hat beute 2 Tasten Tbee und etwas Zwieback, später auch etwas Rindfleisch ge- »osten, dagegen aus Bier verzichtet, da eS ihm gestern nicht gut bekommen ist. Huste» ist immer noch etwas vorhanden, desgleichen Auswurs. Die Canülc muß in der Stunde einigemal ge reinigt werde». Der Kaiser wurde heute aus dem Bett aus bas Sopha getragen und arbeitete bann mit dem Kriegsminister und dem General von Albedyll. — Die Königin von Enq- lanb hat, als sie von Berlin gestern zuruckgekehrt war, a» den Premierminister Salisbury telegraptstrt. baß sie außer ordentlich angenehm berührt sei von dem herzlichen Empfang nicht nur seitens des HoseS, sondern auch seitens deS Pudli- cumS von Berlin. Die Königin lhcilte Salisbury noch mit, daß sie Warnungen erhallen habe, nach Berlin zu reise», wc>l die Berliner Bevölkerung mißgestimmt sei Sie sei »u» aber scoh, daß sie ihren Vorsatz ausgesührt habe und an dem Krankenbett des Kaisers Friedrich erschienen sei. Tie Königin bat dem Obcrhosmarschall Fürsten RadolinSki und einige» anderen hohen Hosbeamlen goldene TabatiLren mit dem NamenSzug der Königin in Brillanten überreichen laste». — Geheimer Rath Prosestor von Sybel feierte heule sein üiljährlgeS Jubiläum. Er warb durch zahlreiche Beweise der Verehrung ausgezeichnet. Die Minister v. Friedberg und v. Goßler erschienen bei ihm persönlich, auch Minister v. Putlkamer und Gras Moltkc fanden sich bei ihm ei». Eine große Anzahl persönlicher Freunde überreichte ihm seine in Marmor ouSgesührte Büste. Die Akademie der Wissen schaften gratulirte durch Prosestor DuboiS-Raymonv, die Universität durch Pros. Zeller. Von auSwärt» erschienen De putationen der Universitäten Marburg und Bonn. Außerdem er hielt Prof. Sybel zahlreiche Adressen in künstlerischer Ausstattung. Ji» Namen der politischen Freunde brachten Prosestor Gneist und Herr von Eynern Glückwünsche dar. Prof. Gneist hielt eine tiefempfundene Ansprache. Heute Abend findet zu Ehren de« Jubilars großer EommerS statt. — Der Streik der Berliner Schuhinachcrgehilfen ist als mißglückt anzusehen. Von den 12 000 Gesellen haben 10 000 die Arbeit gar nicht eingestellt oder wieder ausgenommen. Nur 2000 streiken noch, aber auch sie werden e» nicht lange aushallen können. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Die Meldung, daß Kaiser Friedrich für den Reichs kanzler Fürsten Bismarck eine besondere Auszeichnung in Aussicht genommen hatte, die dieser dankbar ablchnte, wird jetzt allseitig bestätigt. Wie die „Nationalzeitung" vernimmt, halte der Kaiser dem Fürsten AiSinarck aus einem auS seinem Blvckbcst gerissene» Blatte eröffnet, der Reichskanzler habe Len Diensten, die er Kaiser Wilhelm erwiese», nun schon so viele ihm persönlich erwiesene hinzugesügt, daß er beabsichtige, den Fürsten zui» Herzog zu ernennen und den Söhnen den Titel von Prinzen zu verleiden. Fürst BiSmarck bat alsbald aus diese Ehre verzichten zu dürfen, ,die anzunehmen ihm seine materiellen Verhältnisse nicht gestatteten. Kaiser Friedrich hat diese» Gründen seine Billigung erhellt. Die dem Grasen Herbert Bismarck gewordene Auszeichnung ist bereits berichtet. * Durch allerhöchste CabinctS»Ordre ist der Premier- Lieutenant Prinz Friedrich Leopold von Preußen, ü In suite deS Regiment» der Garvcö du CorpS (nicht deS Regiments der „Gardckürassicre", wie irrthümlich ge meldet wurde), zum Rittmeister befördert worden. * Von der Parade vor der Königin von England berichtet die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Aus Allerhöchsten Beseht Sr. Majestät oeS Kaisers und KöniqS standcn gestern Nachinttlag das 4. Garderegimeiit zu Fuß und das Regiment der Gardes du Corps zu Eliren Ihrer Majestät der Königin Victoria von England aus dem Reitplätze deS letztgenannten Regiments nächst Charlottcnburg in Parade. Eine unabsehbare Menschenmenge war zu diesem Militairiichen Schauspiele von Berlin und Charlottcnburg nach dem Paradeselde hinausgeströmt, woselbst die Truppen mit der Front gegen Char.ottenburg gegen 2'/, Uhr Ausstellung genommen hatten. Die in B rlin und Potsdam garni- soiurcnden CscadronS des Regiments der Ciaedcs du Corps waren zu diesem Zwecke »ach Charlottenburg gezogen worden, deS. gleichen die augenblicklich nicht in Charlottenburg befindlichen Bataillone deS 4. Garde-Regiments zu Fuß aus Spandau. Wenige Minuten nach 2'/« Uhr Nachmittags begaben sich die Aller höchsten und Höchsten Herrschaslen zu Wagen und zu Pserde nach dem Paradefelde. Unter Vorausritt eines UnterossicierS vom Re- giiiie», der GardcS du Corps, zweier Spitzreitcr und eines Stall- ineisierS in Gala erschien a» der Toie die vierspännige Hoscquipagc mit Ihren Majestäten der Königin Victoria von England und der äiaiierin und Königin; neben dem rcchlen Wagcnjchlage, an welchem GcosibriianaicnS Beherrscherin de» Platz im Fond inne hatte, ritt cm Oi0o»na»joific>er des Regiments der Garbe» du Corps, während unmittelbar hinter der Equipage Ihrer Majestäten Ihre königlichen Hoheiten die Prinzesiinnrn-Töchter Victoria und Margarethe zu Pier e jolgten, begleitet von dem Prinzen Heinrich von Battenberg ini Civijanznge. In eiinm zweite» Wage» saßen die Prinzessin Veairicc von Ballende g »nt Ihrer königlichen Hoheit der Piinjessin- Tochier Sophie, denen noch mehrere Equipage» »»d Cavaliere zu Pserde sollen, G gen 3 Utn traten die Majcnäien u> dem Pacabcsclde ein, woieldst eine glanzende Smle die Allerhöchsten u»d Höchtlcn Herrjchaite» empfing. Während des Absahrcns der Fronten prajcn» tirlen die Truppen daS Gewehr und die Mlisikcorps spielten die englische Hymne: „Ocxl »ave <I« tjueen". Nach dem Absabren der Fronten lormirten sich die beide» Regimenter zum Vorbeimarsch, der zweimal staltsand. und zwar leittiis der Insanierie jedesmal I» Coinpagnicsronl, bet der Cavallcrie zuerst in Zügen im Schritt, da- zw-ile Mal in EscaüronS im Trabe. Mn dem zweiic» Vorbei- urarich Halle die Parade ihr Ende erreicht und ruckte» die Nicht IN Charlottenburg slalionirtea Truppen direct vom Paradepiatze in ihre Garnisonen wieder ab. Die Parade selbst balle kaum rine halbe Stunde gedauert, und Ihre Maj.-stat gab wioeiholt Ihrer Fr ude und Bewunderung über dcn günstigen Aasjall derselben Ausdruck. Unter der Generalität, an deren Spitze der coniman- dircnde General des Gardccorps. General der Infanterie v. Pape, sich befand, bemerkte man außer den Division«- und übrigen Br>- gad coniniandcuren auch den Commandeur der zwciirn Garde-Jn- jantcriebrigade, zu welcher bekanntlich auch das 4. Garderegiment zu Fuß gehört, Se. kaijcrl. und köuigl. Hoheit de» Kronprinzen deS deulicheir Reichs und von Preußen, in großer gestickter Generalsuniform. Höchstwelchec schon vor der Aukunit der Maje stäten aus d m Paradeselde eingelrossen war, Allerhöchftdieielbea nach dem Eintreffen daselbst begrüßte und dann zur Seite Hüchstseinrr königliche» Großmutter nnd kaiserliche, Mutter während der Dauer der Parade verblieb. Die Rückfahrt nach dem Charlottenburger Schlosse erfolgte ,m V/, Uhr vom Paradeplatze au« in ähnlicher Weise wie die Hinfahrt. Aus beiden Seilen de» Wege- hatte ein äußerst zahlreiche« Publicum Spalier gebildet und begrüßte die Majestäten durch Hochrufe »,d Lücherschwenken. Alt der Kronprinz, begleitet von feinen beide» Adjutanten, aus seinem bekannten Goldfach« etwa« später dahergelprengt kam, wurden Höchstbemseldr» begeisterte Ovationen dargrbracht. Gegen 3'i« Uhr trase» die Allerhöchsten und die Höste» Herrschaften vor dem Schlosse zu Charlottenburg wieder eia und wurden auch hier vo» einer vichigedräugtea Menlchenichaar in enthusiastischer Weise begrüßt. Ukder die bereit» telegraphisch gemeldete Abreise der Königin Viktoria wird noch berichtet: Kurz vor 7 Uhr Abend« war e«, als die küaiglichea Equipagen ich ia ähnlicher Reiheniolge, wie a» DtmStog bei der Aakuaft, vom hiesigen königlichen Schlosse au» nach dem Bahnhof in Be wegung setzte». Auch die Allerhöchsten and Höchste» Herrschaften waren iu denselben ähnlich placirt, wie am 24. d. nach der Ankunft. Bei der Abfahrt brachte da» vor dem Schlosse ver- aiiimelte zahlreiche Publicum der scheidenden LSuigia lebhafte Hochiuse dar, während bei der Ankunft am Bahnhose die eort Versammelten Allerhvchftdieselbe «vrs»rcht«voll begrüßtem Se. kaiserliche und königliche Hoheit der Kronprinz geleitete vöchstseine königlich« Großmutter bl» zu dem Salonwagen, nachdem AUcivüchstdieielbe Sich vo» den Mitgliedern der englischen Botichast und den Hochwürteuirägeru verabschiedet halte. Sodann bestiegen Beide den Salonwagen und e» folgten nun ta denselben die Kaiserin und Königin und sämmiliche Prinzen und Prinzessinnen de- könig lichen Hauses, um im Innern de« Waggon« von der scheidenden Königin Abschied zu nehmen. Ihre Majestät die Königin von England küßte sämmiliche Prinzen und Prinzessinnen dann inoigft, und die Mitglieder unseres Königshauses verließen daraui den Salonwagen. Alsbald verließ, um 7 Uhr 18 Minuten, der königlich« Eondrrzug den Perron süc den Fernverkehr, begleitet vo» dem Tücherschwenken der Zurückblcibenden. Die Mitglieder unserer kaiserlichen Familie uhre» sodann nach dem hiesigen Schlosse zurück, bei welcher Ge legenheit Se. kaiserl. und köuigl. Hoheit der Kronprinz von dem zahlreichen Publicum, ähnlich wie bei der Rückkehr von der Nach- millag«.Parade, aus deS Lebhafteste begrüßt wurde. * Ein in Stockholm wohnender Deutscher schreibt der .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung": Der deutschen Schule i» Stockholm droht nach jahr- hundertlangem Bestehen der Untergang. Die dortige deutsche Ge meinde hat in den letzten Jahren große Bauten vorgenommen; der abgebrannte Thurm ihrer Kirche ist prächtig wieder aufgebaut, das Innere d.r Kirche g äuzend rcstourirt worden, die Gemeindehäuser baden einen kostspieligen Umbau ersahreu. Man ist nun aber nicht niehe im Stande, den bisher geleisteten Zuschuß zu den Kosten der beuischen Schule zu zahlen, und die Folge ist, daß die Schule ein- gehen muß. Vielleicht würde e« noch nicht dahin gekommen sei», wenn die Stockholmer Deutschen ihrer Schule nur etwa» mehr Interesse ent- gegengebracht Kälte», man hörte jedoch häufig, besonder« von Angehörigen der besser siluirten Llassen, die Ansicht autsprechen, man solle sich doch keine Müde geben, die Kinder dem Deuischthum zu erhallen, da dieselben Schweden seien! Zugleich wurde auf die angeblich geringe» Leistungen der deutichen Schult hiugewiesea, wobei ma» ireilich vergaß, daß seit Jahren trotz aller Bemühungen einiger sich für die Schule tateressirender Männer nicht- zur Hebung derselben geschehe» war. Das Eingehen dieser deutschen Schule im Autlandc ist »u be klagen — dicjelbe Hai die Zeilen der Schwäche der deutschen Nation überdauert und muß jetzt verschwinde» — in der Periode de« höchsten nationalen Aufschwungs. * Nack Meldungen au» Warschau wird eine vor Wochcnsrist ersolgle Excursion von ungefähr 20 russischen Os sic irren in daS Grenzgebiet, in welchem der Bach Bukowa die Grenzlinie gegen den galiziscken Bezirk r.-i» bildet, vielfach im Sinne der Wiederaufnahme der im Vor jahre begonnenen RecognoScirungcn jener Weichselstrecke und derjenigen Zuflüsse der Weichsel gedeutet, welche die Grenze zwischen Galizien und dem Warschauer General-Gouverne ment bilden, um den normalen Wasserstand, die Uscrlagen rc sestzustellen. Nach anderer LeSart wäre die erwähnte Expe- dltion durch eine in jenem Grenzgebiete vorgekommene Ver untreuung von Staatsgeldern durch zwei flüchtige Funktionäre der russischen Grenzwache veranlaßt grwSsen. die sich aber nur auf einige hundert Rudel bezifferte. —- Der Verwaltung der Eisenbahn Jivangrod-Dabrowa wurde eine genaue Nachweisung der Zahl der gedeckten Waggon» mitgethellt, welche im MobilisiruiiaS-Falle an jeder einzelnen Station den Militairbehörden zur Verfügung gestellt werden müssen. * AuS Warschau. 23. April, wird der „Schlesischen Zeitung" geschrieben: Zu den öffentlichen Institutionen in Polen, welch« bisher von der Russisiciruug verschont geblieben sind, gehört da» polnische Theater tu Warschau. Dasselbe wird sogar vom Staate subventionirt und besitzt einen von der Regierung ernannten Ober intendanten und Direktor, von welchen die drei Warschauer Bühaen, deren jede eine andere Schauspielgatlung (Oper, Drama und Operette) cultivirt, verwaltet werden. Loa Seiten einflußreicher rnjsiichkr Kreise sind wiederholt Schritte für die Errichtung eine« ständigen russischen Theater» in Warschau unternommen worden, doch mußte man das Projekt ausgeden, ia der Erkenntniß. daß die polnische Bevölkerung da» russische Theater demonstrot v meiden werde and die russische quantltatt« zu schwach sei. vm ein größere» Theater au» eigenen Mittel» erhalten zu können. So war die rujsische Bevölkerung aus Dilettantcnvorstellungen in ihren Vereinen und aus Gastspiele einzelner russischer Künstler und Künstlerinnen oder ganzer Gesellschaften angewteseu, welche letztere genöthigt waren, in kleinen oder abgelegenen Localen ihr Heim auszujchlagen, und schon deshalb geringen Zuspruch hatten Auch die Leistungen dieser Trupp» konnten naturgemäß den An sprüchen einer großstädtischen Bevölkerung nicht genügen. Diese, benl russischen Nationalgesühl wenig zusagenden Verhältnisse sollen, w e die russischen Blätter melden» mit der Errichtung eine- großen russischen Theater» eine Aenderung erfahren. E» heißt, daß der Gencialgouverneur Gurko die Au-setzung einer Summe von 300000 Rubeln ä loncks psrcku und vo» 6ö0 000 Rubeln al» amortisirbare Anleihe beim Ministerium behus» Restaurirung und Umbau der jetzigen umfangreiche» Warschauer Thealrrgebände beantragt hat, und baß die Summe von 300 000 Rubel» sür die Errichtung einer aus schließlich riusischeu Bühne bereit« angewiesen sei. Der letzige Ober- inikndaitt, Senaior Gudowski, soll den Abschied erhallen und durch den Generalmajor im Geiiiecorp» Palitzln, ein zrühere» Mitglied der Direcliv» deS Warschauer Theater-, ersetzt werden. Die „Peterburglkija Wjedomosti" fügen dieser Mcldung hinzu, daß da« zum Bau »ölhige Capital dem sogenannte» NützlichkeUSfond» de» Königreich» Polen entnommen werden solle. In der polnischen Gesellschaft hat nun, abgesehen von Aussicht aus Einbürgerung eine» ständigen russische» Theaters in Warschau, die Art der Copitalbeschaftung eine gewisse Erregung verursacht. Denn der obengenannte Fond» entstand au» den Strasgeldern der Mitglieder de» polnischen landichasilicheu Creditvcreins und wird gewöhnlich nur für gemeinnützige, im Wege der G.ietzgcbnng sanclionirte Institutionen verwandt. So wurden ini vorigen Jahre 500000 Rubel sür die Errichtung einer Irren- anstalt bei Warschau und 400000 Rubel für die Wcichsclregu liruiig ausgesetzt. Hingegen würde nach Aussicht der Polen die Errichtung eines russüchen Theater» natürlich keine „gemeinnützige Unter,irtiniilng sei», da vo» einem solchen Jnftilute nur ei» Theil der Brvölkerung Nutzen ziehen würde. Daß die Regierung dieser Argumentation oder sonstigen oppositionellen Elnwänben kein Gehör geben wird, liegt klar aus der Hand. Jedenfalls ist die Errich lung emcS ständige» russischen Theater» in Waischqu nur eine Frag« der Zeit. Musik. Conrcrt von Eugen Gura. Leipzig. 27. April. Da- gestern im alle» Gewandhaus- saale stattgehabte, ursprünglich sür den März in Aussicht ge nommene Eoncert des kömgl. bayerischen und Herzog!, sächsi schen Kammersängers H rrn Eugen Gura halte sich eine» ganz außerordentlich lebhaften Interesses seilen» des Publicum» zu erfreuen; Saal und Galrneplätze waren ausverkaust und die Elimmung der Zuhörerschaft eine von Ausang an sehr animirte, die sich von Nummer zu Nummer de» sehr umsang- und inbaltreichen Programm» erhöhte. Der ausgezeichnete Künstler ist rben ein überall und hier besonder» gern ge sehener Gast, der von seiner früheren Tbätigkeit an der diesigen Bühne her im besten Andenken steht und auch al» Liedersängrr al» einer der ersten und bernsenstrn gelten kann. Letztere» zu zeigen, bot sich gestern genügend« Gelegenheit, in dem Herr Tura ein Programm zusammengrstellt hotte, da» seine Vielseitigkeit in der Behandlung inhaltlich ganz ver schiedener Liever und Balladen ebenso geeignet war ui« glän zendste Licht zu stellen, wie seine Ausdauer in der mühelosen Ausführung von 26 zum Theil an Umfang bedeutenden Num mern. Zu den Letzteren zählen die beiden Fr. Schubert'jchen Lieder ?Der Zwerg" und »Promethcu«" und die beiden Löwe'schen Balladen .Der Nöck" und „Archibald Denala»", erster« den Anfang der Vorträge, letztere den Schluß derselben bildend. Stand Herr Gura allen diesen Ausgaben mit souveräner Beherrschung deS Stoffe» sowohl al» seiner überall die ausgezeichnetste Bildung und Tonschönheit zeigenden Stimme gegenüber, so muß doch al» besonder» virtuos nn besten Sinne die Wiekeraabe de» „Nöck" bezeichnet werden, die man in gleicher Bollendung kaum von anderen Sängern zu hören be kommen bürste. Der Stimmumfang einerseits, sowie die Biegsamkeit de» Organ» andererseits finden sich nur äußerst selten in diesem Maße vereint, wie e» bei Herrn Gura der Fall ist. Zwischen den genannten Nummern sang der treff liche Künstler noch zehn Lieder au» der „Wanderzeit" von Albert Fuchs und den au» l2 Nummer,, bestehenden Eichen- dorss'jchen „LiederkreiS" von N. Schumann mit gleichem künstlerischen Erfolge. Die oft stark an Schumann, thrilweise ia der Harmonik auch an R. Wagner erinnernden FuchS'schen Lieder fanden nicht alle gleiche Ausnahme bei der Zuhörer schaft, doch vermochten außer den ersten beiden die meisten andern sich Ersclg zu erringen, der natürlich der exccllenten Wiedergabe durch Herrn Gura ebenfalls galt. Auch in dem Schn man n'schen LiederkreiS stand der Künstler auf gleicher Höhe, und verstand e» durch seinen zarten und zu Ge- müth gehenden Vortrag, die Herzen Aller zu entzücken und zn begeistern. Der Beifall wollte am Schlüsse de» Eoncerls kaum ein Ende nehmen, und man bedachte damit auch reichlich und mit Recht Herrn Willy Rebberg, der sämmtlicke Nummern mit ausgezeichnetem Berständniß und gediegenster Technik begleitete. Den Anfang de» Eoncert» bildete der Dortrag einer »LonrrtL guasi bantamn" in einem Satze sür 2 Pianoforte, ^zclur (Manuscript) von A. Rut- harvt. durch die Herren Johanne» Weidenbach und Willy Rehberg. Die» technisch und im Zusammenspiel nicht leichte Werk kam durch die genannten einheimischen Künstler zu sehr wirkungsvoller Wiedergabe und zeigte auch den Componisten wieder al» ernsten und talentvollen Künstler, der glücklich in der Erfindung ist und sorgsam in der Ver arbeitung seiner Motive verfährt, dabei die Schönheit dc» KlangeS immer aufmerksam in, Auge behaltend. Die Sonate fand auch im Publicum eine sehr freundliche Aufnahme. G. Schlemüller. Neues Theater. Leipzig. 27. April. Vor abermals fast auSvcrkauftem Hause beendete Frl. Donila vom Stadttheater zu Köln ihr kurze» Gastspiel al» Carmen in Dizet'S gleichnamiger Oper. Die Vorhersagling, daß die Künstlerin hier besser äm Platze sein werde, wurde nickt Lügen gestraft: wenn auch die Aus gabe lange nicht erschöpfend gelöst wurde, so darf man ein zelnen glücklichen Momenten doch die Anerkennung nicht versagen. Der Carmen-Charakter wird am besten durck Don Josv's Worte gekennzeichnet: „Carmen. Du bist ein Teufel, Tu hast ein Herz von Stein." Herzloseste Koketterie soll sich verbinden mit südlicher Leidenschaft und urwüchsiger Wildheit, nur die all« Eidlichen Völker so angenehm kennzeichnende Grazie macht die 6 statt in gewissem Sinne anziehend. Der öftere Wandel der Gesinnungen und Gefühle giebt der Carmen Figur in dem berühmten TypuS de» Don Juan da» männliche Gegenbild; merkwürdig genug nimmt auch Carmen wie Don Juan am Schlüsse der Laufbahn einen heroischen Aufschwung, der bei Beiden in der kalten Verachtung de» Tode» hervortrilt. Kluge und erfahrene Darsteller Hallen für die Schlußscene der betreffenden dramatischen Werke ihre ganze Kraft ausgespart, um ihrer Darstellung den großen tragischen Ab schluß zu Verleihen. Für Frl. Donita'S Unersahrenheit zeugt e». daß sie diese Klugheit nicht zeigte und keinen Glauben zu er wecken vermochte sür den Heldenmulh Carmen'- gegenüber dem todibringenden Stahl. Leider wurde der Leistung dadurch die Krone geraubt und der Abschluß der Oper hinterließ nicht annähernd den von Frau Moran-Oldcn gewohnten gewaltigen Eindruck. DaS Beste, wa» Frl. Donita bot, lag in der Scene de» ersten ActeS; reizend erfaßte die Künstlerin die Momente all- mäligcr Annäherung an Don Josü und ebenso gelang e» ihr. glaubhaft zu machen, daß sich Don Josö idier Anziehung», krast ergeben muß Die sehr schöne Erscheinung stütz!« die Illusion der Zuhörer aus'» Beste und so kam eS a» dieser Stelle zu manch hübscher und nachdrücklicher Wirkung. Ge sanglich war allerdings kaum ein Fortschritt gegen Mignon erkennbar, die Neigung zum Tremoliren und Unreinsingeu verdarb meistens den Genuß an den feinen Stellen der Partie, und einige bedenkliche Unsicherheiten wurden nur durch den Zanberstab de» Herrn Ca pell meister Nikisch wett gemacht. Es gab auch diesmal Blumen und Kränze, aber da» Publicum verhielt sich in taktvoller Reserve, ohne der Künstlerin die Zeichen freundliche» Wohlwollen» zu versagen, lieber die Ausführung wäre kaum etwa» Neue» zu berichten, wenn nicht Fräul. Gelber- sein musikalische Art dem naturalistischen Gebahren de» Gaste» gegenüber besonder» ausgefallen wäre. Herrn Hedmondt'S Ton Jos» war eine Pracktleiftung, die in ihrem letzten Tbeile nickt zu überbieten ist. Den EScamillo kann man sich kräftiger wünschen, al» ihn Herr Perron zeichnet. Man hätte dem zahmen Stier kämpfer gar nicht zugetraut, daß er zu Ausschreitungen ge neigt sei, wie der echte Kuß an Carmen im dritten Acte Steht für solche Ertravergnttgen nicht eine Bübnen-OrdnungS- strafe verzeichnet? Herr Grengg erregte mit seinem strammen Lieutenant wieder allgemeine» Vergnügen, dagegen wurde bezüglich de» Sergeanten Moral»» der Wunsch nach einem stimmlich besseren Vertreter laut. Die kleinen Rollen waren bei dcn Damen Artncr und Neuhau- in besten Händen DaS Orchester spielte mit gewohnter entzückender Feinheit, leider ließen aber die Chöre de» ersten Acte» die nölhige Reinheit vermissen. M. Krause. * Minute Hauk'S Auftreten al» „Gretcben" iu Gouuod's Faust am Staditheater in Holle letzte» Montag hat auch eine Anzahl Leipziger Kunstsreunde »ach der Nachbarstadt gelockt, da eiu Gaftipicl der Künstlern, in Leipzig vor der Hand uicht zu ertvarteu sicht. Ein Auftreten ia Leipzig würde gewiß den Wünschen der hiesigen Ovcrnsreunde entspreche». -w- Hannover. Carl Eoldmark'» Oper „Merlin" ging Sonntag, den 22. d. M.. am königlichen Tbealer erstmalig »n Scene. Die Aufführung war eine sehr gute, der Erfolg eiu glänzender Orchester und Darsteller wrtteiferten in dem Bestreben, dem genialen Werke die würdigste Juterp etation zu verleiben. Die Ausstattung war reich und vrächtig. Wie in Wien, Hamburg. Dresden, Pest. Mannbeim. Breslau »c., io wird voraussichtlich auch in Hannover die Oper eine hervorragend« Stelle im Repertoire behaupten. (Wie wir vernehmen, steht auch Herr Direktor Stnegemonn m-t der Ler» laqtsirma I. Sckuberth t La. hier in Unterbandluug, diese, nebenbei bemerkt, iebr kostspielige Oper sür uuier Theater zu erwerben o»d stände somit unserem kunstsinnigen Publikum eine hochinteressante Novität t»vor. Eine Aufführung mit Frau Mora».Olde», den Herren Lederer und Echelper ,c. würde derjenigen in Wien und Dresden wohl nicht« nachgeben.) Gelegenheit gegeben, die v« könne». Den Nutze» de« nt« Lieber Laden und Schwimmen. * Leipzig. 27. April. Zur Förderunq uud Erhalt»»« der Geiundheii birni, da« ist wobt hinlänglich bekannt, das Baden uud besonder- da« Schwimmen out» schon die alte» Lulturvö-kcr haben uns dar,» ein Vorbild hinierlaffea. denn sie wußten da» v«d zu d- m zu machen, was e» sein ioll, zum Gcmeiugui sür da» Volk. Wenn aucki im Mittelallee in De»,sct,laad speciell da» Baden etwa« vernarbläisigt wued-, io bat sich doch in unserer Zeit der Sinn sür olles Guie und vorlheilbalte Bahn gebrochen und in den Groß- siädln, besonders find jckiöae Badeanstalten geschaffen worden. E« ist dadurch elärm wirklichen Brk-Lrf» ß obgeholsrn nnd insolge der billig gestellten Preis« auch den, weniger Bemittelte» «tue» Bade« genießen ne den» und Schwimme,« übrigen« auch bereit« hier und da Lehrer i, de, Sch», behandelt; allein ei ist die« bi«h«r immer »ur iu wremzeitr, Fällen geschehen, so daß t« wohl am Platze wäre, wen, w ag». meiner Wels« »eben dem Turnen, wenigstens einmal i, wr V»V«. auch Schwimm- oder Badeftuadea unter Aussicht de« Lehrer» tiugelübrt würden. Man muß es au» Erfahrung kenne», welch« wunderbare Gr- lrilchiing «üb Kräftigung ein kalte» Douche- resp. Schwimmbad «s Geist und Körper ausüit. Gleichsam vrriüngt »der. «m eine, ,»ck«. thümlichen AuSdiuck zu gebrauchen, wie neu geboren enistrigt ma» de» klystallklaren Flnthen, wie solch« dem Besucher de» Schwimm- bassin« im hiesigen Dlana-Bad. Longe Straße 8. einladend eulgegenglänzen; setzt doch die Direktion de» Bade» Alle« «ara». »n, ihre» Gästen »ur ia wirklich reinem, klarem Ouellwaffer Emiih und Erholung zu bereiten »od durch peinliche Sauberkkit md Or». imiig zur baldige» Wiederkehr einzntaden Aber nicht all«, di, Bassin-, sondern auch die römisch-irische» Dampf, und di« Wannenbäder mit ihrer elegante» und in jeder Hinsicht »rat. tischen Anlage sind al» mustergrltig zu bezeichne» u»d Jeden»»,, zum Besuche anzuempsehlen. Lar allen Dingen finden Krank« und Leidend« nntee s«g. amer Anleiiung und Bedienung die gewnaichle Heilung «der »och Linderung, besonders, wie die» auch au» de» öfteren Anzeige, i, diesem Blatte ersichtlich ist. bei allen Haut- und Likällunzs. n»d elbst bei von ärzilichea Autoritäten al» schwer heilbar erkanme, Krankheiten, insbesondere bei Nervenleiden, gegen welche der Elektro- lliagiietiSmu» zu Hilfe genommen wird. Gerade ta der Jetztzeit, bei Beginn der Badesaiso», sollte daher sedermana, ob gesund oder krank, Viesen Hinweis aus di« in jeder Ansicht vorzüglich eingerichtrte Anstalt beherzigen und seinem S-rper die Wohlthat eine» warmen oder kalten Bades »gedeihe» lass«». Nachtrag. * Leipzig, 27. April. Se. kömgl? Hoheit Prinz Georg subr heute früh abermal» nach dem großen Exercir- -latzc bet Connewitz zur Besichtigung der Bataillone de« >07. Infanterie-Regiment». Im Lause de» Tages lattcle Se. königl. Hoheit dem Museum einen Besuch ab und wohnte Nachmittag» dem Diner im Ossicier»-Casi»o de« obengenannten Regiment» bei. Morgen erfolgt die Besichti gung de» Jägerbataillon» Nr. 1L in Wurzen. Leipzig, 27. April. Wie wir gestern schon kurz berichtet haben, beehrte Ee. königl. Hoheit Prinz Georg in Begleitung eine» Adjutanten Donnerstag Nachmittag da« Schlachten-Panorama am R oßplatz mit einem längeren Besuche. Se. königliche Hoheit nahm mit großem Interesse da» Panorama „Vor Pari«" in Augenschein. Stanken doch während der blutigen Kämpfe um Bry und da» Hock>- rlateau von Billier» am 2 December 1870 die sächsischen Truppen unter dem unmittelbaren Befehle de» al- com man« direnoer General sungirenden Prinzen Georg. In gleicher Werse wie vor Kurzem Se. Majestät König Albert gelegentlich der Besichtigung de» Panoramas hat auch S«. königlich« Hoheit Prinz Georg seine hohe Bcsriedigung über da» Ge sehene kuudgegeben. * Leipzig. 27. April. Zu dem Bericht über die letzle Sitzung de» yiesigen Krei-au-schusse- wollen wir noch nachtragen» daß die Vertreter der hiesigen Fleischer sich sehr entschieden gegen die Zulassung vo» anderem all» minderwerthigem Fleisch zur Freibank au»g«sprochen haben und daß der Rath bicrüber sich seine Entschließung vor- behalten hat. Wir glauben auch bei dieser Gelegeuheit be tonen zu solle», daß man im Publicum erwartet, r» werte durch den neuen Central-Schlachthof in erster Linie sein allgemeine» Interesse iu Berücksichtigung kowmru, nnd daß man besonder» von dieser neuen großartigen Einrichtung, die der Stadt rine so bedeutend« Au-gab« verursacht bat. eine Ermäßigung der namentlich ia Leipzig so hohen Fleisch, preise erbosst. * Leipzig» 27. April. Die wir erfahren, hat der von Greis-wald hierher berufene Professor der Theolcgie v. Haupt die Berufung nach Leipzig abgclehnt, da fette»» der preußischen Unterricht-Verwaltung viel ausgeboten worden ist, den geschätzten Gelehrten dortscilig zu erhalten. Prosestor Haupt wird indeß eiuem Ruse nach Halle sür nrutestamenl- liche Exegese folgen. * Leipzig, 27. April. Nachdem di« Spruchliste sür di« am künftigen Montag beginnende zweite diesjährig« Sitzungsperiode de» hiesigen königl. Schwurgericht« seit der AuSloosung einige Abänderungen erfahren hat. therlea wir nunmehr di« desn itive scstgeftellte Spruchliste mit, nach welcher folgende Herren al» Geschworene ia Tliäiigkcil treten werden: Rittergutsbesitzer Ernst Schubert in Canne- witz, Privatmann Carl Rößler iu Grimma, Gutsbesitzer und Gemeinbevorstand Heinrich Albin Schöne in Trrbeltham. Buchhändler und Buchdruckercibesitzrr August Bruno Zechet in Leipzig, Kaufmann Matthias Ludwig Justu» Con»- »iüller in Leipzig, Kaufmann Eu.il Akols Nauharbl in Leipzig, Mühlenbesitzer Paul Wappler i» Golzern, Gut«- bescher Hermann Busch in Canuewitz, Fabrikant Carl August Ca-par in Oschatz, Rittergut-packter Paul Edel mann in GraSdcrs. Großmühlenbesitzer Hermann Glei»- berg in Grimma. Gastwirth Franz Andrea» in Grimma, Kaufmann Ferdinand Bruno Seile in Leipzig, Riltergul»- desitzcr Otto Müller in Böhlen. Mühlengulsbesitzer Friedrich Landrock in Hänichen. Buchhändler Otto Richard Reiß- land in Leipzig, Kaufmann und Stadtverordneter Censtantin Heinrich Stetiger in Leipzig. Gutsbesitzer Gotllieb Jacob in Merk»«». Kaufmann Richard Bruno Bohnert in Leipzig, Kaufmann Aron Cronheim in Leipzig, Rentier Johann Heinrich Götze in Geithain, Rttt«rgul»desitzer Carl Wilhelm von Oppel in Zösckau, Generalagent Franz Juliu» Stuck in Eutritzsch, Rittergutsbesitzer Bernhardt Schaarschmivt in Juinitz, Gutsbesitzer Richard Wilhelm Helm in Kleinwechsche». Kaufmann August Melhe ia ^ripzig» Fabrikbesitzer Carl Heinrich Reißman» in Plagwitz, Rillergntsbesitzer Paul Hertwig in Breitinge». Ritterguts- Pachter Albert Bollsack in Grcßzschocher, Riltergutsdrsitzer Carl Theodor Braumanu in Quesitz. * Leipzig, 27. April. Ja unserer vorgestrigen Notiz über neue stattliche Eingänge für die Ueberfchwemmtea drückten mir unser Befremde» darüber auS, daß hier i» Lripzig „och lein Eoncert zu diesem Zweck« zu Stand« ge- kommen sei. Wir werden ersucht, davon Krnatniß zn geben, daß der hiesige .Zvllnerbund" ein Cvneert zu rem ge dachten Zweck vorbereitet. E» wird dasselbe am kommende» 14. Mai im Theatersaale de» Krhstallpalaste», welcher freund lich zur Verfügung gestellt worden ist, stattfinde». Villet» für gesperrt« und ungesperrte Plätze solle» nur am Coneert- abend selbst au»gegeben werden, sür da» CassengeschSst hofft man aus freundliche Vetbeiligung einiger Mitglieder de» Hilss- comitt». Neben den Männerchören wird in diesem Eoncert mit Genehmigung der Scbulbebörre ei» Chor von 73 Knaben bei der Heinrich Zvllner'schen Trauerode aus dcn Tod Kaiser Wilbelm'r (Opu« sür großen Männerchor, Knabenchor, Orgel uud Orchester) mitwirkrn und ferner habe» mit lirben-würdizer Bereitwilligkeit in anerkenneSwertber selbstlosester Weise Frau Roscher einige Stücke sür Harfe, sowie die Capelle unserer 107 er t völlig honorarfreie Ausführung de» instrumentale» Theile» de» Programm» zugesagt. Lus letztere« selbst werden wir demnächst zurückkommen. — Am Mitlwach. den 2. Mai d. I, wird wieder»» eia Personenerteazuq Ade,»» ll Uhr vom hiesigen Dretdner Baüuhose nach allen Berkehrlstellen di« Grimma, ober-r Bahnhof, zur Einlegung komme». Di« gewöhnlichen Villet» berechtigen zur Mitsahrt. — Da» am 26. April geschlossene Verzeichnis der zur Cantate-Messe de» Buchhandel« hier eintressenden fremden Buch«. Kunst- uav Musikalienhändler weist 334 Aumeldungen aus. Davon entfalle» aus Handlungen, welche selbst rechnen. 88; di« Übrige» lasse» dnrch Hm» Comuiissienair rechnen.
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