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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-28
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1888
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Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. ^ IIS. Tonnabend dm 28. April 1888. 82. Jahrgang Volkswirthschastliches. All» str diese» Ljetl bestimmte» Sendungen si»d za richte» a» de» verantwortliche» Redacteor desselbe» T. <L. La«« t» Leipzig. Vom Tage. ? Heller Sonnenschein. Ein heiterer Tag drängt sich an de» ««der», wie »«die Börse seil lange nicht erlebt. Was kann sie sich Bessere« wünschen, al« daß die Baissier« eingeschüchtert decken und di» Vertrauend« n der Hausse Weihrauch streuen? Geheimnißvolle Artist e haben eine plötzliche gänzliche Umwandlung der Börsentendeaz angeregt. An allen Plätze» Hot die günstig» Meinung der Specn- lation da« Uebergewicht gewonnen. Die Baissier« sind aaigeschreckt. Aus wa« sollen sie warten ? Besitzen sie Zauberkrüstr, um Unwetter berauszubrschwören und die Welt >n einen Blutstrom zu tauchen, wir sie erhofft? — Die pessimistischen Organe sind still geworden. Sie sind davon zurückgekommen, die drohenden Eventualitäten ihren Lesern vor Augen zu breiten. E» Hilst eben Alle« nicht«. Der Frühling, die zum Ariegsühren geeignete Zeit ist da, aber der eherne Tritt der Botailttone bleibt au«: man vernimmt nicht« «l» friedliche Versicherungen, man erblickt nicht- al« die Be> rnühuugra der Regierungen, ihre finanziellen Wunden mlglichst auszubessern. Ja. da« Geld! Glückt ch der Staat, dem, lo Mangel hast seine Finanzen sind, eine Rothichild-Giuppe zur Seite steht, die i» Nothfalle auch etwa« rinbüßen kann. Rustland hat unter seiuem jetzigen Kaiser durch die brutalen Ereignisse, welche sich da abgespielt, viel verscherzt. ES hätte eine Rothschild-Gruppe recht gut brauchen könne» Freilich sehlte e« früher nicht an andere» Geld kräften, die ihm Anleihen verichafften. — „Noch ist Rußland nicht verloren", scheint augenblicklich die Parole an der Börse zn lauten, wo man de» pessimistischen Weissagungen der bekannten osficiösen Blätter ein Schnippchen schlägt. Also haben wir heute blos ein heitere« Gemälde vor den Auge» unserer Leser aufzurollen. London war lest. In Pari« stiegen am Donnerstag Renten und Valeur«. Die Eoutermine beeilte sich, zu decken. Auch Panama weiter steigend. Aus hier hatte der Pessin»«. mul keine» Erfolg. Man scheint keinen Zweifel daran zu hegen, daß die Kammer die Loo-auleihe bewillige» wird. Aus Wie» wurde gemeldet: Neuerdings haben lebhafte Mer nunglkSuf, der Platzspeculation an der heutigen Borbürsr eine leb« hafte Bewegung der Course hervorgerusen und hat vie LourSsteige ruag ebenso aus Baiikpapiere wie aus Eijeubahnpapiere sich e>streckt. Weniger waren Renten begünstigt, welche angesich!« dieser Tendenz wieder seiten« der Bankengruppe in reichlichem Maste abgestosten wurden. Die Mittagsbörs« verharrte in guter Haltung, in Folge der Berliner Rotirungen. Im Schranken sind Eisenbadnpapiere und Montanwerihe begehrt und fester. Schluß schwächer. Credit 274,40; Abend« 274,20. Der 2 örsenstcuer-Ausschuh hat. wie au« Wien gemeldet wird, seine Beratbuna beendigt. Wa« die WoarenbSrseasteucr betrifft, so soll in dem Berichte blo« die B-reitwill gleit de« Ausschüsse« au« gesprochen werden, die Frage der Woareiidörseastrucr zu erwägen. Die Abfassung de« Berichte« über dos Effecte».Umiotzsteuer-Gesetz wurde dem Referenten vr. v. Bilinski in, Einvernehmen mit dem Obmanne des Ausschnffe«. Sbg. k. Wurm, übertragen. Ohne di« Erhebung einer gleichen Börsensteuer in Ungarn wäre die Einführung für Oesterreich allein entschieden ei» Unsinn. E« ist daher sehr zweiselbast, ob die ganze Arbeit nicht eine vergebliche war. Berlin eröffnete in günstiger Tendenz und zu fast ausnahmslos erhöhten Lourseu. Da« Geschäft war durchweg lebhaft und setzte sich zum nicht geringen Theil aus Transaktionen zusammen, welch« mit der Ultimo - Liquidation in Verbindung standen. Auch heute fandea wieder umfangreiche DeckungStäuse statt, welche» Meinung«- kaufe besonder- für Rechnung der Proviuz hinzutraten. Im Borden gründe standen deutsch« Bahne», van denen OUvreutzen um mehr a>«L, Mecklenburger '/, und Lübeck-Büche» 1'/, Proe. anzogen Tredit und Lomuiandit waren anfangs ruhiger, aber fest. Berliner Handelt rege gefragt. Oesterrcichiiche Bahnen recht fest, Franzosen und Lombarde» erheblich höher, ebenso Schweizer Bahnen anziehend Bon Bergwerken waren Bochunier in erster Linie steigend. Russische Wertste fest und bester, auch Ungarn, Italiener, Egypter und Mexi kaner stellten sich höher als am DienStag. Spcculativ« Industrie Werth« theilweile abgcschwächt, Labakactien aus Wiener Anregung höher. Im spätere» Verlause schwächte sich die Haltung im Au schlust an stärkere Realisationen aus nahezu sämmtliche» Gebieten etwas ob, da« Angebot bewegte sich indessen durchgehend« inner- halb enger Grenzen. Ter Verkehr bewahrte sowohl aus dem Eisenbahnactien-, al- aus dem Renten- und Bankactien-Markt große Lebhaftigkeit, während die Umsätze in BergiverktS-Aktien während der zweiten Bürsenbälfte »schließen. Da« Hauptgeschäft entwickelte sich per Ultimo Mai, die Umsätze per Ultimo April waren dem gegenüber verhältnißniästig gering. Ans dem Markte der Bergwerkspapiere kam die günstige Tendenz, welche für diese Effectengatlung seit längerer Zeit schon besteht, mit geradezu elementarer Gewalt zum Durchbruch. So erklärt e« sich, wenn Actien der Harpener Bergbau-Gesellschalt ca. 7 Proc., Aktien der Stadtberger Pütte ebensall- 7 Proc., Rheinische Stahlwerke 5 Proc., Pluto ca. st Proc., Aktien der Oberschlesüchen Eisenindustrie Gesellschaft gegen den am DienStag notirte» Cour« ca. 4 Proc., Menden und Schwerte 3 Proc. gewannen. Ganz auß-rordentlich «roste Dimensionen gewann da« Geschäft außer in den vorgenannten Papieren auch in Actiea de« Bochumer Verein« für Gußstahl sabrikation, in Actien der Annener Gußstahlfabrik, de« Hörder Bergwerks-Verein«. der Stolberger Zinkhütte,i-Besellschast, der B>»- marckhütte und vielen anderen, welche sämmtlich mehr oder minder bedeutend« LourSsteigerungen erfuhren. Irgend welche sachlichen Vorkommnisse, welche den so zu Tage tretenden EnthnsiaSmu« für Montanwerihe zu erklären vermöchten, sind neuerdings nicht bekannt geworden. Lredit 137',-, (137'/,). Franzosen 91V. (SO). Lombarden 31'/. (31'/J, Deutsche Bank >57'/, (157'/,), Dt-coato-Comnia»dit 191'/, <l91'/«>, Mainzer 10.', (do ), Mancnburger 52 (b3), Ostpreußen 92.37 (91'/.), Mecklenburger 145'/. (145'/.). Galizier 79'/. (79'/, «lbethol 69 <68'/.). Dnxer 123 (to.). Gotthard 120»/« (120',.,. 1860er Russen 78',.(78'/,). Russische Noten 167'/« (168'/«). Ungarische «oldrente 77»/, (77'/.). Italiener 95',. (95'/^. Laura 94'/. (94'/^. Dortmunder 70'/. (70»/,). Freitag: Fortwährend günstig. Rai chr8ht Leipziger Gstermeßbericht. Scho» vor der Ostermeste erhielten wir die betrübend« au« Thürmgr«, daß dortselbst die Sla«prrle».In dustrie so darntederlieae. daß selbst bei de» »iedrtastea Preise« vielfach keiue käuser zu finde» setru. Die Hoffnung auf eine bessere La,», welche mau zur Leipziger Messe erwartete, hat sich aber auch ke>ne«wrg« erfüllt, da inan säst keine Käufer sür Vla«perlen am Platz« sand und die Fabrikanten, welche Lager hier hielt«», nicht einmal aus ihre Mestspesen gekammen sind. Die Mode mag hierin eiae große Rolle spiele», da schon viel« Rüsche» jetzt einen anderen al« den bisherigen io hübschen bunten Glasperlenbesatz erhalten, Damenkragea aber mit schwarzem Schmelz besetzt »och getragen werden; doch aber auch nach Schmelz war kann» Nachträge. Da» Meßgeschäst in wollenen Strnmpswaaren war die«, mal kein gute« zu nennen. und wenn auch di« erste Meßwoch« ziemlich iebhast besucht war, so wurde deuaoch iu schwerer Waare, z. v. Strümpsen, Unterjacke», Unterbeiukleidern »c., wie auch in de» sooft so lehr beliebte» Phantasiesach«, nur «enig dem Markte entnommen. Dle großen Ueberschwemmunaea vieler Orte Deutsch land« hatte» elnen groben Theil der Käufer, die sonst zur Mess« gekommen, zurückgebalten» dazu kam noch der letzte lang anhaltend« Winter, «o die Arbeiter verschiedener Branchen keinen Verdienst hatte», und sich daher die Läger der Händler nicht so gelichtet hatten, di« Messe besuche, »» müssen. kratz de« ungünstigen Frühjahr-weiter« hat sich auch tu diesem Jahre wieder «ine groß« veliebthnt für Kattune gezeigt, so daß man di« jetzig« Ostermeff« in der kaitunbranch« al« eine recht leb- bast« bezeichne» kan». Da« Hauptgeschäs, eo>icentrirt sich aller- diag» »ach bei diese« Artikel o»s 4 bi« 5 Tag« and lst dorm ln der Hauptsache al« beeadet «sehen. — Von de, reichlich er- schiene»«, Notzeiten «nrbru besonder« die in den verschiedensten Streife» „d Dessin« mit und »h,» Galou« gebrachte» ganz neuen " " der Preis« ift »» erwähnen, der»», geblieben find. »ettz,,.. Made»»«»«» »>tz Tanfertia» amlihrr aber »icht >l«MrG-, saadrr» »lreise» »»o L-e,„n, mu ,,, »g,e «saie veige^keure« bttwrzagt, mch bezüglich d baß dieselbe» ahne »rnnm>«»«nh» Veränd «, schÄiGi» ht««» «ln« «eelcht. » ol« Saisou-Bericht bargestellt sein soll. Nachdem der Monat März, durch die ungünstige Witterung beeinflustt, bi« kurze Zeit vor Oster» nicht lebhaft war, hat da- Geschäft in den letzten Wochen im Broste» und Ganzen einen lebhafteren Ausschwung genommen, so daß. wenn nicht besondere Ereignisse eintreten, die Saison al« leidlich hingestellt werden kann. — Sprechen wir in unserm heutigen Berichte zuerst von der Tonfection«.Branche, so sind e« wohl zuerst Iaquei« und Regenmäntel, die eine enorme Rolle gespielt; in beide» Sache» lst wohl die anliegende Fayon die beliebteste und Helle Farben dir bevorzugte». Für Iaquei« hauptsächlich Farbe in Farbe gestreifter Tricoifioff stark begehrt, und Hab-» wir die Ueberzeugung, daß auch sür den Herbst wieder Tricot eine Rolle spielen wird. — In Kleider- stoffen haben alle beigeartigen, in harten und weichcn Geweb-n, sowohl in glatt al« gestreift den Vorzug, und da in diesem Artikel hauplsüchlich der Elsaß leistung-fähig ist, kann auch in dieser «aiion derselbe al- Hauptlieferant hingestellt werden. — Wasch stosse, der Witterung entsprechend, noch nicht stark gekault, aber jedtnsoll« «erden hier die Zephyrgewebe den Vorzug erhalten. Derm isch te s. Leipzig. 27. April. Die alte« österreichischen Eiuguldeu-StaatSnvtea mit dem Datum „7. Juli 1866 ' werden nur noch bi« zum 30. Juni d. I. aus bejondere, an da« k. k. Finanzministerium in Wien zu richtende Gesuche umgetauscht. Nach dieser Zeit findet keine weitere Einlösung oder Umwechselung der eingezogenen Noten mebr statt. *— Deutsche RelchSbaak. In de» Taffen der Deutschen Reichlbank hat sich auch in der am 23. d. M. abgelausene» dritten MonotSwoche fortgesetzt ein erheblicher Eapitalrückstust vollzogen Nach dem uns vorliegenden Aurweile hat sich der Notenumlauf um «672000 vermindert, und die Baarbeständr sind um 27 741000 Mark gewachsen und zwar säst an-schließttch durch Eingang von Metall. Dem gegenüber steht ein Rückgang de« Porteseuille« um >1307 000 ^l und der LombardbestSade um 2 241 000 sowie ein Zuwachs aus Girokonto um 10 037 000 >l Die steuerfreie Noten reserve berechnet sich dementsprechend um 32,41 Millionen Mark böher, auf 320 23 Millionen Mark gegen nur 243,61 Millionen Mark am 23. April de« Vorjahre«. Die Ueberdeckung der in Um laus befindlichen Noten beziffert sich jetzt aus 44151000 »— Sächsischer PrivatblausarbeuwerkSverein. In Folge Beschlüsse« der Bevollmächtigten soll aus jeden Antheil de« Sächsischen Privalblausardenwerk«verein« eine Dividende von 1b gewährt werden und vom 14 Mai d. I. an bei der Administration Verein« zur Au-zahlung kommen. *— Sächsische Wollgarn-Fabrik, Actieagesellschast (vormals Tittel L Krüger) in Llagwitz. An der heuigen Börse gelangten, wie wir bereit« gestern avisirten, die Actien der Sächsische» Wollgarn-Fabrik (vormal« Tittel L Krüger) durch die Bankbäu'er Becker L Co. und H. L. Plaut mit große,» Erfolge zur Einführung. Mit 140 einietzend stellte sich der Cours sofort aus 145, wozu das am Markte befindlich« Material rasch obsorbirt worden ist. Die vorher bewirkten Anmeldungen auf di« bezeichnet«» Act,«» sind so umfangreicher Art, dost die aus dieselben ratsallenden Beträge verhälinistn äs»g nur sehr gering sein können. Sächsische Wotlgarasabrik, vormol« Tittel L Krüger. Dies» Aktiengesellschaft, welche um 14. April 188? mit einem GruiGcapitol von 2300 000 sll t» da« Handalsregister Per Stadt Leipzig eingetragen wurde» begann ihr Geschäftsjahr bereit« mit dem 1. Januar 1887. Die Uebergab« vollzog sich glatt, da die Leitung in gleicher Hand blieb, und konnte der Betrieb ohne Störung i» bester Ordnung writergesstdrt werden. In dem am 31. Dtccmber 188? beendeten ersten Betrieb-phr ergab sich eiu Bruttogewinn von 608.324,13 Hiervon waren «bzuletzen: an Handlung-unkosten 260 380,13-sl. sür Zinsen 33 194,32 ».sür Reparaturen 3896,12^0, Abschreibungen aus uneinbringliche Forderungen 8800,12 -sl, Ab schreiduagen auf Anlagen 21 590,73 und Reserve aus Außenstände 10000 io daß rin Gewinn - Saldo von 270512.73 ^l ver blieb, em Resultat, welche« bei dem Umstande, daß dle Entwickelung einer Actieagesellichast naturgemäß »ine langsame in den ersten Jahren ist, al« ei» recht günstiges bezeichnet werden muß. Weiter muß berücksichtigt werden, daß, obgleich bei der Gründung keine Bründeripese» entstanden, gewisse Unkosten im erste» Jahre nicht zu vermeiden gewesen sind, wie z. B. 11500 ^ll Aciienstempel, Gerichltkoste, »c. von dem allen in der Folge zum Borthcile der Gesellichail eine Wiederholung au-zeschlosje» erscheint. Zu bemerke» haben wir hierbei noch Folgende«: Die Abschreibungen sind usance mäßig in reichlichstem Maßstabe erfolg». Gebäude und Areal besitzen eute bereit« einen um circa 80000>l höheren Zeitwcrth, al« solche Zuchwerth repräseatiren, indem von den Bordesitzera bereit« große Abschreibungen daraus vorgenommen worden waren. Die den vor handene» Waarenbestiaden in Höhe von 1657 018 -sl zu Grunde gelegten Preise sind genau nach den Bestimmungen de« Acticngeietze« 185» normirt worden. Da« Filialen-Lonto ist in gleicher Wege gehandhabt. auch sind dort die üblichen Abschreibungen aus Außen siände und Mobiliar erfolg». Zu Lasten der Borbesttzer Herren Tittel L Krüger wurde der Beirag von 23 579 ^l abgesondert, welcher sich au« uneinbringlichen früheren Außenständen zusammensetzte Ta« Hypotbeken-Tonto erlitt eine Verminderung von 18 740-A und erscheint dasselbe iu der Bilanz mit 271638 ^l Als Reierve au^ Außenstände, Scann re. ist die Summe von 10000 zurückgestellt worden, welche die etwaigen Au-sälle von den Debitoren hinreichend decken wird. Den Creditoren in Höhe von 1065 953 ^ stchcn gegenüber: Außenstände 1382 164 ^l, Guthaben beim Bankinstitute 39 802 Baare Bestände 18870^». Wechsel 149 973^. Effecten, bestände 5082 Der Reingewinn von 270512 ^l ift nach Beschluß der General-Versammlung, wie folgt, verwendet worden: dem geseh. lichen ReiervesondS 13525 >«, 5 Proc. Dividende mit 115 000 .st, dem statutarischen ReservesondS 7092 35 ^l, Tantiemen 29 817 .si, 4'/, Proc. Super-Divideude mit 103500 ^sl, Gewinn-Vortrag per > 1570 .st — W,r bcmerken, daß der GeschSilsbericht sür 1887 bei dem Bankhaus« Becker L To. in Empfang genommen werden kann Im Bereiche der sächsischen Staatseisenbahnen befinden sich im Bau die Linien: Annaberg-Schwarzcnberg mir den Bei kehrsstellen Walthersdors, Schlettau, Scheibenberg, Milt- weida-Marker-bach, Rosckau und Grünstädtel; Grünftädtel- Riltrr«grün mit den Berkehrsstellen Pöhla, Siegelhol, Nieder- alodenstein. Ritter-grün: SchSnseld-Geher mit den Verkehr«, stellen Tonnrabrrg, Obertanaenbera, Siedeiihösen. Geyer; Stoll- berg-Zwvnitz mit den BerkehrSstellen Oberdors-Veutha, Affalter; Mügeln-Rerchan-Trebsen mit den Vcrkchr-stellen Nebitzschen. Glotze». Gröppenoorf. Mahls«,Werm«dors,M»tzschen,Roda.Wagelwitz, Tannewitz, Delikwitz, Gernewitz: MügcIn - Geising mit den Verkehr«, stellen Donna» Weesenstein, Gla-bütte, Bärenhecke. Bärenstein, Lauen- stein, Geising, Häselich, Maxen, Mühlbach, Schlotttvitz und Burkdardt«. wald«; Verthel-dors-GroßhartmaniiSbors mit Zweig- bahn «och Langenau mit den Berkehr-stellei, Brand, Großhart- moun-dorf, Himmelsürst und Langenau; Freiberg-Hal-brücke mit den Verkehrtstellen Abrahamichacht und Halsdrücke; Groß- poftwitz-Tuaewalde mit den verkehrtstellen köblitz, Lunewalde vahnbos. Obercunewalde Haltestelle; Kamenz-Elstra Mit den vrrkehrlstellen Wiela, Thonberg-Prtetitz und Elstra; Bantzen- k-nlg««ortha mit den BerkehrSstellen kleinwetka» Ouoo«, Holzscha, Neschwitz, Zescha und könlglwariha: Schlettau-Trot- tendors mit de» Verkehrtstellen Walthertrors, Mittel - Trotieiidors und Oder-Trottendors und Leipzlg-Plagwttz mit der Verkebr«- stelle Lonnewitz. Kfihrett, 27. April. Der landwirthschastliche Ton- soinverein kuhreu. welcher vom Herr» G-meindevorstaad Kchäar-Trebelshain geleitet wird, lchloß seine Rechnung aus da« vergangene Geschäftsjahr mü 60 530.51 .S Einnahme und Ausgabe ob. Der Reingewinn betrug 4476,88 » Di« Zahl der Genoffen schofler beträgt 103 Der Verein vertheillr 30 Procen« Dividende und gob sür die 1887 entnommenen Waaren noch 3's, Pro«. Ber gütung. —Wsitzhrt«, 26. April. Nach einer heute vom Stodtralbe bekannt gegebene, GeschästSübersich« der hiesigen Spare,sse aus da« Jahr 1887 betrugen die Einnahme und Ausgabe je 608 672,58 und nach der Verm-genlüderflch« dir Aktiva und Polst»» sr 1987075,93 ^l Die Haupipoften der Ueberstcht sind: 273167.19^1 Spareiulagen. 164 W5 eingehoben« Topttollen, 80160,71 -S ^nsen von Debitoren; 326 756,45 -ch znrackgezahlte eingehoben« . 326 756,45 ^l ,, > Einlage», 144HM ^l >»«l»lh»nge», 63 010,30 ^ aageki vapiere. 63 140 52 ^l baarcr Bestand; 1222 738,64 ^l hypothekarische Forderungen, 142 561^« Handdarlehe» und 488 964,»>8 .st Effecte». Ta.< Guthaben sämmilicher Einleger incl. der bi« n t. Dccembcl 1887 eiwachienen und nicht abgehobenen Zinsen betrug 1836 451,97 und da- der Siadtgemeinde W-ildheim an bei» Ueberichnsse 8801,36 -ch Der Reservrfond« hat die Höhe von 61822,60 erreich!. X Pli« dem vogtlanäe, 26, April. Da« Vogtland ist schon eit langer Zeit durch seine Weißba um Wollweberei berühmt. Früher, wo man hauplsächlich Jaconnet sür die Weißnäherei durch Bandstühle Herstellen ließ, war diese Industrie noch uichl so aus gedehnt wie jetzt, wo außer dem erwähnten, sür die Maschinenstickerei bestimmten Jaconnet ober Tambric auch noch verschicdcne baum wollene Futterstoffe aus mechanffchen Stühlen erzeugt werden. Da ind zu nennen Musseline, Batiste, Rollbook«, Steisgaze, Mull und besonder« der erst seit einige» Jahren beliebt gewordene Congrrbstoff. L tzterer findet zur Herstellung von Kragen, Schürzen, Gardinen. Micken ,c. sogar starke Verwendung. Im vergangene» Jahre ging das Geschäft bi« zum Juli recht statt; doch trat dann, theil« infolge der überschätzten amerikanischen Baumwollernte, theil« insolqe der Kriegsbesürchtungkn, eine Verschlechterung ein, die bi« Ende de« Jahre» anhielt. Daß die« nicht übertrieben lst. geht daran« hervor, daß 92 cm breite 19/18 sädige Kattune, die im Juni noch mit 21'/, bezahlt waren, im December aus 20 ^ zurückgingen und trotz aller Bemühung der Fabrikanten auch nicht wieder im Preise gehoben werden konnten, obwohl 36/43 Cops in derselben Zeit pro Psund aus 85 bis 95 stiegen. Der Gewinn wurde dadurch vielsach iu Frage gestellt. H Zwickau, 26. April. Bei der hiesigen städtischen Spar kasse (Zinsfuß seit 1. Januar 3 ProcenI) wurden im vergangenen Jahre 2 599701 -sl Spareinlagen in 35 223 Posten (gegen 2 485 218 -sl in 33 958 Posten im Vorjahre) bewirkt, dagegen an Einlage-Rüchahlungeu 2 398 719 .si in 16 758 Posten gewährt (gegen 2 243157 -sl in 15 979 Posten im Vorjahre), so daß sich sür da« Jahr 1887 ein verbliebener Sparbetrag von 200 982 -sl (242 061 -s! im Vorjahre) erzieht. Da« gelammte Spareinlagen Conto am Schluffe de- Jahre« bezifferte sich aus 9 044 062 „st in 34 403 offenen Sparcaffenbüchern und da« Zinsengulhabcn der Enilegcr ans 265 268 .st Dcr pro 1887 erzielte Reingewinn beläuft sich aus rund 92 300 ^t (70825 -sl im Vorjahre), wovon statuten gewiß die Hülste an die städtische Schulcasse, ein Sechstel zum BürgerhoSpitalsond« und zwei Sechstel zum Reservefonds fließen, welch letzterer dadurch aus 469 355 >t anwächst Vrimniitschau, 26. April. Da» hiesige Amtsgericht erläßt folgende Bekaniiimachung: ,.J» Gemäßheit von ff. 98 der ToncurS- ordiiung wird dem Fabrikbesitzer Louis Hüsser in Wahlen, alleinigem Inhaber ber Firma: Hein r. Hüsser in Crimmitschau, zur Sicherung der Bermögentmaffe desselben jede Veräußerung und Verpfändung von Bestandtheilen dieser Masse untersagt." L Mtttwetta, 27. April, lieber die jüngste Generalvcrsamm lang der Spar- und Lreditbank Miltweida berichtet da« hiesige Wochenblatt: „Die am 21. d. M abgehaltcne Generalver sammlung war von 44 Actionc-iren mit 138 Actien vertreten. Der vom Director erstattete Geschästtbericht wie« wiederum eine erheb liche Steigerung de« Geschäfte« nach und demzufolge auch einen ersreulicke« Gewinn, trotz verschiedener Verluste, welche sofortige Abschreibung erfahren konnten. Der Umsatz belief sich im Jahre 1887 aus 6 508 935,65 ^l; derSewinn „ach Abschreibung aller Unkosten, voll ständiger Deckung de« Einrichtungskosten-Conto«, zahlreichen Ab schreibungen und der Deckung von 3349,91-sl Verlusten aus 11 371,24.sl vou wotchen nach de« statutenmäßigen Tantiemen vom Vorstand und Aossicht-rath 5 PrvrCDivtdeiid« zu oertheilen beschlossen wurden, wädreud alle« Uebrige dem Reservefonds, nämlich 4l>08,07 .sl, über wiesen wurde, welcher nun die Höhe von ca. 12000 ^l erreicht. Nach Juftification der JahreSrechnung und Entlastung de« Borstande« wnrden die a»-qeschiedcnen Mitglieder des Aussichtsrathc«, die Herren Emil Bester, Ernst Berger und Carl Barthel-Lroffen, von Neuem tu denielben gewählt. Welch umfangreiche Thätigkcit übrigens der AussichlSrath entivickelt bat, ergiebt sich aus der Zahl der Sitzungen; im Jahre 1887 hielt tcrselbe 19 Aussichlsrath-sitznnge» und außerdem 23 RevisionSsitzungen ab." ?? LreSden, 26. April. Bereinigte Radeberger GlaS Hütten (vormals W Röntsch und Gebrüder Hirsch). In der gestern Nachmittag im nahen Radeberg abgehaltencn diesjährigen ordentlichen Generalversammlung der Radeberger Glashütten-Actien Gesellschaft, zu der sich 8 Actionaire mit 906 Actien und Stimmen eingcsuiiden holten, enolgte, nach kurzer Aussprache über die Ursachen der ungünstigen Ergebnisse des verflossenen Geschäftsjahres, anstands- los die Genehmigung der JahreSrechnung und der vorgescklagcnen Verwendung des geringen Reingewinnes, sowie die Deckargirung de« Vorstandes. Von der Ergänzungswahl sür den Aussichtsrath sah man ab, da 4 Mitglieder für ausreichend erachtet wurden. Die aus '/, Proc. --- 1 -sl sür jede A-tie festgesetzte Dividende gelangt losort zur Auszahlung. -ss LrrSden, 26. April. „Dresdner Ostend", Gesell schast sür Landerwerb. Di« heute Vormittag unter dem Vorsitz des Herrn Commerzienrath Bankier Günther hier abgehalieue diesjährige ordentliche Generalversammlung der vorgenannten Actien- gescUschast, an welcher sich 5 Actionaire betbeiligten, genchniigte ein stimmig und debattenloS den 1887er Geschäsl-bericht sammi Bilanz und ertheille ebenso einhellig die Decharge on Vorstand und Aus- sicht-rath. Die ausscheidenden Mitglieder des AussichlSrath« ivurden wiedergewäblt. Schließlich erfolgten noch einige Mittheilungen über den Geschäftsgang im neuen Geschäftsjahre, wonach Verhandlungen über vortheilhasle Arealverkäuse im Gange sind, die iu den nächsten Tagen sich entscheide» werden. Dresden. 27. April. KohlentranSpvrte aus den könlql sächsischen Staatsbahne» in Wagenladungen zu 5000 Ici- während der Woche vom 15. bi« mit 21. April o.: sächsiiche Slem kohlen aus dem Zwickaucr Bezirke 7774 Ladungen, aus dem Lugau Oclsnitzer Bezirke 3948 und aus dem Dresdner Bezirke 1268, zu- sainnien 12 990 Ladungen sächsisch.' Sleinkchlen, gegen 13 120 in der enisprcchendeii Woche des Vorjahre«, schlesische Sieinkoblcn 1l59, böhmische Braunkohle» 9031 und altenburgische Braunkohlen.3376, Kohlen überhaupt 26 556, demnach durchschnittlich jeden Tag 3794 Ladungen. In der entsprechenden Woche de« Vorjahres wurde» an kohlen im Ganzen 25 151 Ladung n befördert, demnach durchschnittlich jeden Tag nur 3593 LadungenMIi» Monat März c. bestes sich lie Geiainnitbesörderung an Kobl » aus den sächi. Staatsbahaen ans 139 693 Ladungen, täglich also im Turchichitte 4506 Ladungen. Im März des Vorjahres dagegen gelangten nur 119 272 Ladungen zur Beförderung, so daß damals aus jeden Tag im Turchschnitie nur 3847 Ladungen entfielen. U Rn« Dhürittßen, 26. April. Rach Mitthrilnng der „Henneb Ztg." hat die Glasinstrumentensabrik von Lbr. Kob u. Lo. in Gtützerbach einen Gla«>njection«apparat sür Lnngenkranke eriunden und gesetzlich schützen lassen. Dciselbe l,abe den Zweck, chemisch reines, mit Schwefelwasserstoff gemengtes kohlensaureS Gas z» erzeugen, welches das ganze Gewebe der Lungen durchdring« »nd dort die Bacillen vernichte. — Für die in Altenbrak bei Blanken bürg a. H. lm Bau begriffene Holzstofs-Pappsabrik wird jetzt ober halb der Schönebiirg ein Tunnel gegraben, welcher da« Bodewasser von dort nach der Fabrik leitet, wodurch ein Geiälle von 20 Fuß erreich» werden soll. Mit der dadurch gewonnenen großen Walser- kraft hofft man die Anlage sür den Betrieb so z» erweitern, daß sie allen Arbeitern, welche größteiilbeils nach Tbale gehen, um Verdienst bei der dortrgen Blechbütte zu finden. Beschäftigung sch sse» kann. —e. Meiningen, 26. Apctl. Unser Landtag Hai kürzlich leine Zustimmung zur iiiieiitgestlichea Ueberlasiung von Grund und Boden a»S dem Domäneneigenlhlim zu Marienthal und der Gemeinde- gemarknng Liebenstetn zu dem Bau der normallpurtgen Bahn von Immelborn nach Lirbenstrtn einstimmig rriheili. — DerBiu der Secundärbahn Themar-Schleusingen schreitet merklich vorwärts, so daß die Hoffnung berechtigt ist, daß derselbe bi« zum nächsten Herbst fertig gestellt sein wird. — Di« Gewehr- Industrie in unserer Nachbarstodt Suhl «rsr.ut sich jetzt eine« lebhaften Geschäftsgänge«. Außer den beliebten Jagd- und Lvxu«. waff n werden jetzt an Militinrwaffta die neuen Hüttmeffer sür die dcutfche und für die türkisch« Armee sabricirt. sowie die schon geraume Zeit l» Auftrag gegebenen türkischen Mulketenläuse. Der »nr Waffenabaahme nach Suhl commandirte Lsstc er der oiiomaaischea Armer, Lieutenant Alt Riza Effendl, wird in wenigen Tagen nach der Geschäfte an seinen bereit« elngeiroffenen Irmee, vollendeter Uebergab« Nachfolger die dortige Stadt wieder verlassen, um nach Oberndorf zurückiiikehreii. -ff. Unter derUebersckrist: „Wie erklärt sich der Verfall der »leisten Zuckersabrikcn i» der Jetztzeit? weist die „Deutsche landw. Presse" in einem lesenswcrlhen Artikel zunächst daraus hin, daß die Uebcrproduction des Zucker« mit dessen Preis- ininderling Hand in Hand geht. In der Vermehrung dcr Zucker fabriken »nd der dadurch bedingten niedrige» Preise VeS Zuckers er blickten Viele einen Niedergang der Industrie überhaupt. Allein die Zuckersabrikatioii würde sich auch heute noch zu einer rentablere» gestatten lasse», wenn man eS verstände, die Fortschritte der Neuzeit bei Herstellung des Zucker« sich dienstbar z» mache». Neben ver edeltem, ertrag«!eichcrcm Rübenmaterial sollten die Fortschritte der Technik aus diesem Gebiete beherzigt werden. Der Dirigent »iüsite entgegen den vielfachen jetzige» Gepflogenheiten ein wissenschaftlich gedittcler Mann iei», der auch die Fortschritte beurlbeilen und praktisch verwerthen kann. ES komme gerade >etzt darauf an, mit möglichst wenig Verlust zu arbeiten und eine möglichst Hobe Aus beute z» erzielen. Ferner sei sür die meisten Zuckersabrike» eine bessere Control« der einzelnen Stationen durch einen tüchtigen Chemiker »öthig. Der Artikel schließt mit den beherzigenswerthen Worten: „Es sind ja heutzutage tüchtige Kräfte, wissenschaftlich ge- bildete Leute in großer Menge zu haben, die kaum höhere Anlprucke machen und doch ganz andere Erfolge zu erringen wissen. Es würde alsdann um manche Fabriken besser stehen und die Zuckerindustrie würde in vielen Fällen wieder z» einer gewinnbringende» werde»." *— Nähniaschinen-Fabrik Frisier L Roß - mann in Berlin. De» Aclionairen dieser Gesellschaft, deren 1886 er Betriebsjahr bekanntlich mit einem Verlust von 1 411839 abgeschlossen hatte, steht eine weitere trübe Ueberraschling bevor, welche geradezu verblüffend wirken muß. Nach Miltheilung der Verwaltung betrug in 188? der Umsatz 2 243 053 -si oder 564 472 .si weniger als im Vorjahre. Tie Fabrikation ergab zwar diesmal einen Ueberschuß von 73 371 gegen de» oben erwähnten Verlust im Vorjahre. Dagegen erforderten die lausenden Abschreibungen 103382 .sl, die ObligalionSzinsen 96 575 sonstige Zinsen 54 986 -sk und endlich die Abschreibungen aus zwciselhajte Außenstände 895217 -st, so daß ein Verlust von 1076 672 ^lt verblieb, durch welchen sich di« Unterbilauz aus 2488 511 -sl erhöht hat. Die Verluste ergeben sich haupt sächlich aus der Auslösung dcr Verbindungen im Abzahlungs geschäft. Au« der Masse des ehemaligen Londoner Agenten Hermann Loog, dem die Vermattung .bekanntlich ei» ganz besonderes Vertrauen geschenkt halte, hat die Gesellschaft noch nicht das Mindeste zurückerbalten. Bezüglich der Außenstände im Nähniaschineiigeschäjt bemerkt die Verwaltung, daß sich das Ergebnis, dcr Auslösungen der Verbindungen jetzt noch nicht übersehen läßt, daß sie daher »och keine Vorschläge zur Reorganisation der Gesell schaft mache» wolle. An einer anderen Stelle de» Verwaltung« bericht« wird die Hoffnung ausgesprochen, daß das Sluslösungscvnio noch eine» Eingang von 500000 -st ergeben werde. Ferner glaubt die Verwaltung, daß die Fabrikation von auloi"»kischen Waagen und Waschmaschinen in Zukunft vortheilhast sein werde. In der Bilanz erscheinen u. A. die Debitoren mit 1185 884 -sl. Wechiclbeslüttde mit 335818 Creditoren mit 651 240 -st — ?lus Berlin wird uns dazu Folgendes geschrieben: Nach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht hat die Unterbilanz der Gesellschaft nunmehr die stattliche Ziffer von 2488 511 ^t erreicht. Di- Verwaltung Hot die Qualität ihrer Außenstände, selbst nach de» vorjährigen bedeutenden Verlusten, immer noch viel zu optimftttsch beunheilt, was daraus hervorgeht, daß sie nun nachträglich die eiteren Verluste um 895 217 -s! höher angicbt, als im vergangene» ähre in Reserve gestellt waren. Der FabrikationSgewinn pro 1887 betrug trotz de« Umiatzcs von 2 243 053 .sl nur 73 371 -st und reichte »icht entfernt zur Deckung dcr üblichen und nothwendigsten Ab schreibungen (103282 .^t), geschweige zur Bezahlung der Obligation«- zinse» von 96 575-st aus. Während die Außenstände der Gesell schaft sich in Folge dcr Verluste aus 1185 884 ^t reducirt haben, sind die Schulden aus 651240-sl angewachsen, ein Beweis mehr, daß die Gesellschaft ihre Lebenskraft verloren hat und nur mir Hilfe fremder Mittel ihr Dasein kümmerlich sristen kann, iu Jahre 1885 bezifferten sich die Creditoren nur aus 136141 hark während damals die Debitoren 2 669 318 ^l betrugen. Obwohl auch schon im Jahre 1885 der Abschluß recht viel zu wünschen übrig ließ, so wurde doch immer noch ein Fabrikation«, gewinn von 6 Proe. des Umsatzes erzielt; der jüngste procentuale Gewinn erreicht jedoch nur 3'/,! Die Direktion vertröstet die Actio naire wieder»», aus die neu eingcsührtcn FabrikationSzweige, von denen sie sich eine „Sa»iru»g des Unternehmens" verspricht, und rechnet hierbei aus das kurze Gedächtnis, dcr Actionaire. denen sic schon vor zwei Jahren durch die Erfindung einer neuen Maschine — sür welche ii» Jahre 1885 14 365^! verausgabt wurden — eine» bedeutenden Aufschwung in Aussicht gestellt hat. Dem Acticngesetzc »ach ist, wenn nicht eine Zusammenlegung von Actien stallsindet, die Liquidation der Gesellschaft, nachdem die Unterbilauz die Hilstc des Acticn-Capitals bedeuten» überschritten hat, unausbleiblich, und wir halten eine solche auch im Interesse der Actionaire sür geboten. Die Aktiva würden zwar höchstens zur Deckung der vorhandenen Obli gationen und Schulden ausreichen, »»Hierhin »ber ist eine traurige Gewißheit dem Zustande, in welchem sich die Gesellschaft heute de- findet, vorzuziehen, zumal von der Verwaltung, welche ihre Unfähig keit lange genug in eclaianter Weise gezeigt hat, auch in Zukunft nichts Gutes zu erwarte» sein dürste. *— Jute-Industrie. Wieder „Nat-Ztg." von unterrichtclc. Seite geichriebe» wird, dürste der i» der letzte» Versammlung ter Iuie-I»duslr>rllen gcsaßl Beschluß, wöchenttich nur 60 Stunden arbeite» zu lassen, sehr schwer durchführbar sein. Es sollen sieh innei halb dcr Convention nicht unmächtigc Bestrebungen geltend »iahen, um die Aiisiührung dieser die Pioduction einschränkende» Maßregel z» vcrh nlce». Cs Ware im Interesse der eben wiener gcjundcnden Jndustilc sehr zu bedauern, wenn jene Bestrebungen an Macht gewinnen würden und damit der Bestand dcr Convention, welche so segensreich gcwukt hat, in Frage gestellt würde. *— VeretnSbank in Berlin. Der Aussichtsrath beschloß der zum 15. Mai anbcrauiiiten Generalversammlung die Bertheiinng eiiiee Dividcnde von 4 Proc. vorzuschlagen. >V. Aus Anhalt. 26. April. Ein bemerkenswerthcr Vorgang in der Entwickelung unserer VolkSwirthichaft ist die heutige Ncu- verpachtung dcr herzoglichen Merzien bei Köthen nuf 18 Jahre, von 1889 qb Der bisherige Pacht sür die 1476 Acker umfassende Domain« beträgt 30700 -si ,Lhrlich; das von Herr» Amtsrath Strande« abgegebene neue Höchstgebot 7200t) ./!. '«'ManSselderKupserschieser bau ende Gewerk schast. Unsere» vorgestrige» Mittheilungen aus dem Verwallungsberickitc sür 1887 lchließen wir heule noch die Hauptziffern des Abichttisses an. Tee Uebeijchuß aller Verwaltunqszweige beziffert sich sür 1887 ans 4 558 286 -st, welche Sunime sich indeß nach Abzug dcr dmch Mehrverkaus als producirt (z B. 1330 t Kupscr) reducirlen Nalural- Vorrälhe um 1 110 200 sich aus 3 447 890 .sl ermäßigt. Von der Giwiniiiuinme soll ein entsprechender Betrag zurückbehalte» werden, um eine Ergänzung der Naiuralvorräthe zu bew rken, namentlich der von Rohstem und Spurstein, um so elwaige Be- ttiebSaussälle fernerer Jahre leichter überwinden zu können. Di« Deputation beantragt deshalb 2 764 800 -sl als 40 .sl AuSbeuI« pro Kux aus 69 120 Kuxe zu vertbeilen. '— Magdeburger Lebe ns Vers icherun gs-Gcsrklscha st. Dem 31. Reche,iichasisberichte sür 1887 ciiinebme» wir, daß bet der Lebens- und Begräbnißversicherung 3625 Policen über 9 507 403 -sl Versicherungssumme abgelchloffen wurden, so daß sich ein Gesammt- betrag von 47 004 Police» über 96 677 006 .sl Versicherung-- summe heransstellte. Im Lause de- Jahres erloschen im Ganzen 2806 Police» über 6 431451 .sl Versicherungssumme, so daß Ende >887 ein Versicherungsbeftand von 44 198 Policen mit einer Be>- sicherungssummc von 90 245 555 -sl zur Iahresprämie von 2 788187 und einer einmaligen Prämienzahlung von 4225 .sl vorhanden war. Mit Anspruch aus Dividende waren 42 696 073^« in 14 064 Policen versichert. — Zu dem bei der Aussteuer- Bersichcrung Ende >886 vorhandenen Versicherung-bestande von 28l1 Policen über 5 315 543 .sl Veisich riing-siimme «raten 170 Policen über 343 963 .sl Versicherungsiumme, so daß am 31. December 1867 298l Policen über 5 659506 ^ versicheruugs- lumme gegen eine einmalige Prämienzahlung von 6629 ^l und Iahresprämle von 225 882 ^l vorhanden war. — Der Bestand
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