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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-02
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1888
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Fünfte Geilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. 12S. Mittwoch den 2. Mai 1888. 82. Jahrgang. Volkswirthschasttilhes. UN» für diese» Lheil bestftnmtrn Srndnngeu sind z» richte» ao de» verantwortliche» Redactr»r deflrlbe» T. T. La»« i» Leipzig' Telegramme. V/Dö. K»ir«, 30. April. Da» Decret Wege» Emissloa der neuen 4'/,proc«nt>ge» egpptischeu «»leibe im Rominal- betrage von 2 333 OM Psnnd ist beute vom Khedive unlerzeichnet worbe», nachdem da« di« Genehmigung der Anleihe aussprecheadc! Jrode de« Sultan« der egyptiichen Regierung nunmehr »»gegangen > ist. Die Auflegung der Anleihe zur Zeichnung erfolgt tu Berlin, Frankfurt a. M. und London. Vom Tage. r » wird schwül im Mammonttemptl. Jeden Lag steigen die Lourse, wird da« Gedränge der Käufer dichter und dichter. Wenn auch Einzelne ihre Gewinne realisiren und die höchsten Preise solcher weise nicht behauptet werden, so gestaltet sich doch der Schluß immer sest und deutet aus die Lust zu weiterer Steigerung. E- ist wie beim Bergsteiger. Je höher er kommt, desto weiter treibt e« ihn. die höchst., Gipfel auszuiuchea und auch vor den steilsten Abhängen nicht znrackzuschreckeu. Welch frischer, er,«ickmder Luftzug da oben! Nicht« vou der dumpfen, oiederdrückendrn Almowhüre de« tiefen Tbale«; abgeschüttelt stad Zaghaftigkeit und »leinmuth; man mißt mit ganz anderem Mobstabe. Die Phantasie erhält einen neue» Schwung und ergeht sich in ungeahnte» Regionen. Blüthea überall. Jeder Schritt trifft auf neue Wunder. Wer hat nicht schon solche Zelte» an der Börse erleb», wo da» Glück au« ihr sein Schoßkind gemacht zu haben und ihr nicht« versagen zu wolle» schien? — Wer wollte auch die Börse beneiden, daß nach so langer Zeit der Entbehrung ihr wieder eine sruchtbare Periode beschieden worden? Die Welt ist ruhig, uur die bekannten Blätter rühren noch in dem bulgarischen Plunder herum und suchen einigen Staub auszurühreu. Man ist die« gewöhnt. London begann die Woche in fester Haltung. Pari« schloß am Montag schwächer aus Gewinnrealisatioaen. Au« Wien wurde berichtet: Seit dem Schlüsse der Vorwoche hat die steigende Toursbewegung noch bedeutendere Fortschritte gemacht, und ao der heutigen Borbörse entwickelte sich ein recht lebhafte« Ge schält, da« thcil« durch Anschaffungen de« Capital«, theil« durch große speculative Käufe herbeigesührt wurde. Die bedeutenderen Lour-steigeruagea vollzogen sich bei den Eisenbabapapieren und Iudustriewerthen, doch find auch all« Baakpapiere unter dem Voran, iritte der Lreditactien namhaft gestiegen. Auch für Renten war dieselbe günstige Tendenz vorhanden, doch haben hier so große Ab- gäbe» der Institute stattgefundcn, daß die LourSentwickelung nicht weiter greisen konnte. Zum Schlüsse schwächten sich die Lourse etwas ab. Valuten waren etwa- billiger. — Die Mitiagsbörse eröffnet« fest; später nahm die haussirende Bewegung noch stärkere Dimen sionen an bei lebhaftestem Verkehr. Credit 279.30. Ebeuso wie Wien eröffnet auch Berlin in sehr günstiger Tendenz und zu au«nahni«l»S steigenden Loursen. An« der Provinz lagen groß« Kousoufträge vor, denen sich Meinung-käuse und Deckungen anschlossen. Die befriedigenden Nachrichten au« Lbarlottenburg, dann die anhaltende Flüssigkeit de« Geldmärkte« und die günstige Beurtheiluag der allgemeine» politischen Lage waren die Motive der günstige» Haltung. I» «ster Liuie prositirten Bankaktie», von denen Tredit 3 Proc. und Lommandit ebenso viel höher uotirten. Andere Banken folgten mit Lourtsteigerungen. Deutsche Bahnen waren ausnahmslos steigend, konnten die höchsten Course allerdings nicht »oll behaupt,». Oesterreichische Bahnen sest. Schweizer Bahnen wurden i» großen Beträgen gebandelt, besonder« Gotthard beliebt. Bergwerke steigend. Russische Berthe und fremde Renten waren zwar ruhiger, aber ebenfalls sehr sest. Spekulative Industrie, werthe meist erheblich höher, türkische Tabokactien aus niedrigere Wiener Rotirunge» schwach. Im späteren Verlaufe sandea zahlreiche Schwankungen statt, die Grundtendenz blieb indcsseu sehr sest. Oesterreichische Tredit, sowie Ungarische Goldrente waren bevorzugt. Boa inländischen Eisenbahnactie» waren Lübecker anziehend, Ostpreußen und Marienburger durch Realisirungeu gedrückt. Franzosen und Galizier animirt, Gotthard aus süddeutsche Abgaben obgeschwächt. Bergwerke beliebt, speculative Jndustciewerthe während der zweiten Börienhälste wenig beachtet. Der Schluß gestaltete sich im Anschluß an eine mattere Haltung de« Russenmarkte« durchweg schwächer. Nachbörse Schluß.fe». Tredit 140'/. (137°/.). Franzosen 94'/. (93'/.). Lombarden 32'/. (32), Deutsche Bank 159 (1ö8), DiSconw-Comniondit 193 <191'/,), Mainzer 105'/, (106), Marienburger 55'/, (54'/,), Ostpreußen 95'/, (95.87), Mecklenburger 149 <148.371, Galizier 83°/, (82'/.). Elbethal 70°/. (70'/.). Dürer 125 (125'/,), Gotthard 124'/, (124',.). 1880er Russen 78V, (78'/.). Russische Noten 166'/. (187'/.). Ungarische Gold- reute 78',. (77'/.), Italiener 95°/, (95'/^. Laura 97'/. (96°/,). Dort, niunder 71'/. (71'/,). Dienstag: Realisirunqen schwächten etwa« ab. E« liegt aus der Hand, da« die Nachrichten au-Lharlottenburg nicht geeignet sind, eine sichere Basis zu geben. Vermischte«. Leipzig, 1. Mai. Börsen.Usancen. Die Aktien der Oesterreichischen Süöbah» werden auch fernerhin mit dem Dividendenscheia pro 1887 gehandelt, doch sind dem Lourse heute 4 Proc. Börsen- zinsen zuzuschlageu gewesen. Nachdem vorau«sichtlich auf die Stammaktien der Sächsischeu Kammgarnspinnerei (vormals Solbrig) in Harthau eine Dividende für da« am 30. April abgelaufene Betried«jahr nicht zur Bertdcilung gelangt, so sind dem heutigen Course 4 Proc. hinzu geschlagen worben. Die Stammaktien und Stamm-PrioritätS-Actien der Würze ne r Kunstmühlen, und Bi«quitsabriken (vormal- F. Krietsch) werden von heute ab exclusive de- DividendenscheinS 1887/88 ge handelt. Tourszuschläge haben infolge der Touponabtrennnnq serner stattgefunden bei Oesterreichischen Loosen von 1860 mit 90 bei Oesterreichischer Papier. (Mai.) Rente mit 30^ undbeiRussischer Orientanleihe III mit 1.27 -4t Außer d,m betragen die Courszuschläge bei den Prioritäts-Obligotionen der Erzherzog Albrechtsbahn 50 /H, 5proc. Kaiser Ferdinands Nordbahn 50, dergleichen 4proc. 40, Lemberg.Lzernowitzcr sleuer- pflichtigen 50, dergleichen steuerfreien 40 und Oesterreichischen Nord, west L 50 Der Präsident der Bukarester Handelskammer Herr B. T-Socee, richtete im Namen sämmilicher Mitglieder der Handelskammer der rumänischen Hauptstadt, ein in sehr anerken- nen«nerther Form gehaltene» Schreiben, datirt vom 15./27. April und Nr. 153 tragend, an den National-Oekonomen Herrn T. H. Keßler in Braunschweig und in welchem Herr Socec dem selben den tiefgefühltesten Dank der Gesammt-Handelskommer für di« im „Leipziger Tageblatt" von Herrn Keßler veröffentlichten volklwirtbschaftlichenArbeiten überRumänien ausdrückt. *— Kohlen, und Lookslieserung für die sächsischen StaatSeifenbahnen. Aus die seiten« der Generaldireclion der sächsischen Stoat-kifkndahnen ausgeschriebene» Lieferung von Kohlen und Look« von ungefähr 253 000 000 kx für Locomotivheizung, 14 000 000 hx für Werkstätten und 19500 000 K? für Localheizung. welche in der Zeit vom I.Iuni diese« bi- 31. Mai nächsten Jahre« zu liefern find, wurde seitens der Oelsnitzer und Zwickouer Werke Offerten aus Basi« der vorjährigen hohen Preise eingereicht. Tie Frist zur Einreichung der Offerten ist am 30. April Abends 6 Uhr abgelaufen. -r- Aö«rf, 30.April. Der Ruf der vogtländischen Hand« stickerinnen ist eia sehr alter und noch heute geben Aufträge zum Besticken von Wäsche. Fahnen. Kleidern rc. aus allen Ländern ein. Wa« Wunder, daß andere Gegenden diese Arbeitskräste an sich zu ziehen suchen. In der vergangenen Woche hat ein Fabrikant aus Brake a. d. W. verschiedene Familien, wo gestickt wird, persönlich besucht, um die Mädchen »,r Auswanderung zu bewegen : ober nicht eine« derselben ist ihm gefolgt. Die Stickerinnen verdienen wöchent lich 7—8 -41 und e« wurde ihnen 10 .4! Nochenveroftiist versprochen; auch erbot sich der Fremde zur Stellung einer Laution von je 100 ^l für jede Stickerin; ober alle Mühe war vergeblich. Die Mädche» smd mißtrauisch u»d waren der Ansicht, daß sie vielleicht nicht lediglich ol« Stickerinnen engogirt werden sollten. Plauen, 30. April. Früher als iu anderen Jahren tritt für die Stickerei»Industrie diese-Jahr die Zeit der Geschält«, flaue ein, namentlich fehlen die Bestellungen auf Tüll sowohl für nd-, al« insbesoudere für Schisfchenmaschiucn. ES hat die« zur Folge, daß die Stickereisabrikauten wieder regere« Angebot von Arbeitern haben, welche Aufträge auf Lohnstickerei wünschKi. Daß unter solchen Umständen gegenwärtig an eine (allerdings wünschen-werthe) Ausbesserung des Lohne« der Sticker nicht gedacht werden kan», ist einleuchtend. O ZwtLa», 30. April. Die an dieser Stelle unterm 13. d. M. gebrachte Mittheiluag, daß im ersten Bierieljahr d. I. ab hiesiger Station 7887 Wagenladungen Kohlen weniger alt im gleichen Zeiträume des Vorjahre« zum Versandt gelangten, und die Hiera» geknüpfte Bemerkung, daß die bisherigen hohen Kohlenpreise die Zu- suhr aus anderen Bezirken begünstigen, findet ihre volle Bestätigung in der ganz abnormen Zunahme der Einsuhr böhmischer Braun- kohlen nach Sachsen während der verwichenea drei Monate. Es betrug nämlich der Tra»«port böhmischer Braunkohle» aus den sächsischen Staatsbahne» vom Januar bi» März or. 160 889 Ladungen gegen uur 129 930 im ersten Vierteljahr v. I., daher diesmal 30 959 mehr, oder pro Monat über 10000 mehr, während aus dem hiesigen Bezirke in den 3 Monaten Januar bis März durchschnittlich je 2629 Ladungen weniger zum Versandt kamen. So bedauerlich dies ist, so müßte es doch aber auch den Steinkohlen- werken ein deutlicher Beweis sein, daß schleunige nnd umlassende Redncirung ihre« Products im eignen Interesse dringend geboten erscheint. I-. Kretßerg, 30. April. Bon den jetzt beginnenden Vorarbeiten fürdenEisenbahnbouvo» BcrthelSdors nach AroßhartmannS- darf, bez. für die Zweigbahn von Brand „ach Langenau werden die Fluren BerthelSdors. Erbisdors, Müdisdors, Zehntel, Groß- hartmaunSdors, die Stadlflur Brand und der Freiberger RathSwald, brz. die Fluren von ErbiSdorf, St. Michaeli«, Langenau und die Sladtflur Brand berühr». Bon den jetzt beginnenden Vorarbeiten für den Eisenbahnbau von Freiberg nach Hal-brücke werden nur die Fluren vou Freiberg, Tuttendorf und Hal-brücke betroffen. — In der am 25. April bei „Lhristbescheerung Erbstollen" zu GroßvolgtS- berg abgehalteaen Gewerkenversammlung ist Herr Mechanikus Theodor Küdn iu Leipzig als Mitglied des Grubenvorstaude« wiedergewählt worbe» und sungtrt derselbe als stellvertretender Vorsitzender. * Dresden, 30.April. Die königliche Alter«rentenbank in Dresden (Altstadt, Landhaus- und könig.Johannstraße, im Landhaus) verbreitet soeben ihren Prospekt in ciucr neuen (neunten) Auslage, tn welcher die durch das Gesetz vom 9. April 1888 vor- geschriebenen Tarisänderungen berücksichtigt worden sind. Genanntes Gesetz tritt mit dem 1. Mai d. I. in Wirksamkeit und betrifft die durch die Langlebigkeit der Rentner nöthig gewordene Herabsetzung solcher nach diesem Tage erworbenen Renten, deren Laus später als mit dem vollendeten 55. Lebensjahre des Versicherten anhebt. Die Sätze derjenigen Renten, deren Beginn an das 55. oder eia früheres Lebensjahr gebunden ist. haben dagegen ebensowenig wie alle anderen Bestimmungen und Einrichtungen der Aliersrentenbank eine Ber- änderung erfahren. Gleicherweise erleiden alle bi« mit dem 30. Avril 1888 erworbenen Renten und Rcnlenauwartschasten keinerlei Ber- änderung. Alle Inieressentcn der Altersrenlenbank seien daraus hingcwieseu. daß sowohl bei der Bank selbst als auch bei ihren sämmt lichen Agenturen die neuen Prospekte kostenfrei zu habe» sind. ftf Dresden, 30. April. Die Aktiengesellschast für Leder-, Maschinen! ie men-und Militairefseeteu-Fabri kation (vormals Heinrich Thiele) zu Dresden hielt heüte unter Betheiligung von 20 Bctiouairen mft 1461 Acticn und Stimmen ihre 16. ordentliche Generalversammlung ab. Deren Ver laus war unter dem Eindruck der überaus günstigen Ergebnisse deS verflossenen Geschäftsjahres ein sehr glatter. Bor dem Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende des empfindlichen Ber lustes. den die Gesellschaft durch das kürzlich erfolgte Dahinscheiden teS BorbesitzerS der Fabrik, Herrn Heinrich Thiele, erlitten, welcher dem Unternehmen nach Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vier Jahre lang als Direktor ersolgreich Vorstand und bis zu diesem Jahre dem AussichlSrathe angehörte. Die Versammlung ehrte das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Der Rechnungsabschluß für 1887 wurde nach kurzer lobender An sprache über die große Fürsorge, Mühe und ersprießliche Arbeit der Verwaltungsorgane einstimmig genehmigt und iu gleicher Weise die Entlastung des Vorstandes ausgesprochen. Die vor geschlagene Verwendung des 291 594 -Ol betragenden Reingewinnes »and nach dem vorliegenden BertheilungsBorschlage die einhellige Billigung der Versammlung, insbesondere wurde die Zuweisung von 10 000 -4 an den Arbeitcr-UnlerstützungSfondS, die vorqeschlagene Extraabschreibung aus Jmmobilien-Lonto mit 60000 ^li und die Rückstellung von 70 000 -4! zur Bildung eines Dividenden-Referve. fondS genehmigt. Die Gesellschaftsorgane erhielte» den Auftrag, aus den versügbaren Mitteln die auf den Immobilien hastende Hypo- lhekenschuld von 120 OM >41 zu kündigen und abznstohen. Len Schluß bildete die Wiederwahl de« ausscheidenden AussichtSralhs milgliedeS Herr Seiler von hier. — Die aus 12 Proc. — 36 >4 sür jede Aktie (bei 675 OM 4i Aktienkapital) festgesetzte Dividende gelangt von morgen ab bei dem Bankhauje H. G. Lüder in Dresden.Neustadt zur Auszahlung. -sif Dresden, 1. Mai. „Kette", Deutsche Elbschiff fahrtS-Gesellschaft zu Dresden. Die kchlepplohn- und Frachten-Einnahmrn betrugen im Monat April 483,160 .41, d. i. 78,950 4! mehr als im April deS vorigen Jahres. Die Gesammt Einnahmen in der Zeit vom 1. Januar bi« mit 30. April d. I. stellten sich aus 610 303 -41 (gegen 827,104 in derselben Zeit dc« Vorjahre-). ^ Borschußverein Osterfeld in Toncurs. Wie wir erfahren, wird seitens der Masfeverwaltung erstrebt, die in den letzten 10 Jahren (so weit zurück datirt etwa die falsche Buchführung des Vereins) vertheilten Dividenden zur Deckung des Tefictts zurück zufordern, doch vermögen wir un« nicht für die Stichhaltigkeit dieser Angabe zu verbürgen. Thatsache dürste sein, daß eben in dieser Zeit bei wahrheitsgemäßen Abschlüssen Ueberschüsse nicht hätten »er »heilt werden können. *— Deutsche Grundcredit-Bank in Gotha. Nach dem Geschäftsbericht sür 1887 bat die Lage des Unternehmens eine weitere erheblich« Verbesserung erfahren, indem die lausenden Einnahmen eine Zunahme, die außerordentliche» eine Abnahme zeigen, und ein zur Herabminderung des Fehlbetrags aus 2 718515 ^ (bei 10 500 0M Mark eingezahltrm Actiencapital) ausreichender Ueberschuß von 734 963 Mark erzielt worden ist, wodurch der Gewinn seit der Neugestaltung auf 2 861 903^1 steigt. Der Stand de« Hppothekengeschälls hat sich nicht erheblich geändert, die 16 im Besitz der Gesellschaft ver bliebenen Grundstücke sieben mit 6 581 617-41 zu Buch, während Ende 1886 dieser Vesttzposteu 6 721 331 betrug. Die Hypothek- Darlehen brachle» 3 579 650 Zinsen, während sür Verzinsung und Tilgung der Psandbriese 3 300 507^ zu zahlen waren, einichlicßlich einmaliger Ausstattung deS Tilgungsbestaudes der Loos-Psandbriese um 40 OM ^4 *—Eisenbahn Eisfeld.Unternenbrunn. Der Meiningen sche Landiag hat zu der Erbauung dcr Eisenbahnlinie Eisseld-Unier neubrunn seine Genehmigung ertheilt. * Berlin, 30. Avril. Ja der heutigen Generalversammlung der «clionaire des hiesigen Preußischen Leihhauses kam es zu derart aufregende» und wüsten Scene», daß die Versammlung vor jeder Beschlußsaflung ausgehoben werden mußte. Ein Tdeil der Anwesenden, darunter der amtirende Notar Munckel, verließ schleunigst den Saal, »im Thätlichkeiteu zu entgehen. Die herbeigcrusene Polizei soll einige der Ruhestörer, die anscheinend von vornherein aus Sprengung der Berjanimlung ausqinqen, »er haftet haben. — Nach dem „B. T." wurden im BersommlungSlocal nachträglich Düten mit faulen Aepseln rc. gesunden. *— Aus Antrag der Ausschüsse für Zoll- und Steue,wesen, sowie für Handel und Gewerbe hat der Äuudesrath beschlossen, in den für dir Verzollung maßgebenden Tarasätzen verichiedener Waareu Veränderungen eintrete» zu taffen. Danach werden bei eindrähtigem roden Baumwollengarn in Kisten die Taralatze statt wie bisher 17 künftig 15 Proc. des Bruttogewicht» betrogen: bei drei- und mehrdrähtigen, einmal nnd wiedervoll gezwirnten, rohen, gedleiwtea, gefärbten Baumwollen tarnen in Kisten au« w« chei» Holz statt 18 künftig 16: bei in hermetisch verschlossenen Blechbüchsen ein gehende» Fischen oller Art in Kisten statt 20 künftig 17: bei Nudeln »nd Makkaroni in Kisten statt 18 künftig 14; bei Brat». (Hut-) ucker >u Fässern au« weichem Holz statt 10 künftig 8 und bei caoöl (Lacaobutter) und MuScaiöl (MuScatblüthrn) in conststenter Form (Blöcken. Tafeln rc.) in Ballen statt 6 künftig 2 Proc. de« BriitlogetvichiS. Sömmtliche preußische» Provinzial^teuerdireclorea sind bereit« angewiesen, die Zollstellen ihre- Verwaltungsbezirks mit entsprechenden Anweisungen zu versehen. *— Ausfuhrzölle aus Lumpen. Die Berathunge» der Kunstwvllerzeuger wegen einer au die ReichSreaierong zu richtenden Bitte um Schutzzölle auf Kunstwolle haben da« Eraebaiß gehabt, daß sich ungefähr zwei Drittel der deutschen Sunstwoll- darsteiler gegen tneieo Zoll erklärten, da schon heute dt« Ausfuhr von Kunstwvllen dkr «»fuhr um mehr ol« da« Doppelte übersteigt. Wie bestimmt verlautet, will man dagegen eine Besserung der Geschäftslage de« Kunstwöllgewerbe« dadurch zu erreichen suchen, daß man der Regierung die Einführung eine- Ausfuhrzölle« aus Lumpen vorzuschlagcn beabsichtigt Wie wir erfahren, kann die Ausstellung der Ur sprung-.Zeugnisse für die nach Frankreich bestimmten deutsche« Maaren, welche von Orten herstammen, wo sich weder Zollbeamte, noch französisch« Eonsuln befinden, von jetzt an durch den Producenren. den Fabrikanten oder durch irgend eine andere gehörig bevollmächtigte Person erfolgen, diese Zeugniffe müffen aber durch die kompetenten Localbehörden de« Pro. ductionSortrS beglaubigt nab mit dem amtlichen Stempel der geuannlen Behörden versehen sein. — Sie sind der Regel nach in französischer Sprache ouSzustellen. Wenn die« nicht geschehen, so ist ihnen eine Uebersetzung in französischer Sprache beizugeben, die gleichfalls die Beglaubignag und den amtlichen Stempel der OrtSbehürde enthalten muß. *— Eisenbahn.Eröffnung. Am 1. Mai ward« Im Bezirk der königlichen Lisenbahn-Direction zu Berlin die 33,0 km lange Bahnstrecke Löwen berg-Templin m>t den Stationen BergSdorf, Klein-Mutz, Zehdenick, Reiches (nur sür Personen- und Gepäckverkchrj, Bogelsong, Hammelspriag und Templia für dc» Personen« und Bülerverkehr eröffnet. *— Die Waaren-AbzahlungSgeschSste- Der „Magd.« Ztg." wird aus Berlin geschrieben: „Die Frage einer Neuregelung dcr gesetzlichen Bestimmungen über da» Wuaren-Abzahlungsgeschäst hat in den letzten Jahren die öffentlich« Meinung wiederholt be schäftigt. Sie ist in Petitionen an den Reichstag behandelt worden, und auch die Petitionscommission des Abgeordnetenhauses hat sich au« Anlaß eine» Bittgesnches ber Osnabrücker Handelskammer, die sich übrigen« gleichzeitig für eine Einschränkung des Hausirhandel« und Lonfumverein-weien« einlegtc, mit dieser Frage zu beschästigen gehabt. Wenn mit Rücksicht aus die Thalsache, daß eine gesetzliche Regelung all' dieser Angelegenheiten doch allein dem Reichstage zu steht, rin positive« Lrgebniß dieser Erörterungen nicht zu er- «arten war, so ist der Borgang selbst doch ein bemerkentwerthe« Zeichen, aus dem sich erkennen läßt, daß es gelten wird, noch manchen Sturm aus die Gewerbesreiheit abzuschlagen. Die Regie- rung hat sich bisher den letzten Forderungen gegenüber, die in dieser Beziehung von conservaliver und klerikaler Seite erhoben wurden, ablehnend verhaften. Es ist sehr zu wünschen, daß sie au« einer vorsichtig prüsenoe» Haltung sich auch in Zukunft nicht ver» drängen läßt. Was da« Waaren-AbzahlungSgeichäst betrifft, so waren vom Haudcirminister amtliche Ermittlungen darüber veran laßt, ob die thatiächliche Entwickelung, welche diese- Gefchäst ge nommen, Veranlassung z» Mißstäudeu gegeben habe, und evenluell in welcher Weise sstr die etwa hervorgelretrnen Abhilfe geschaffen werde« könne. Die zu diesem Vehusr erforderten gutachtlichen Aenßerungen der Bezirk-regierungen liegen gegenwärtig vollzählig vor, doch stedt die endgiltige Beschlußfassung über weitere Maß- nahmen vor der Hand noch aus, bis die Sichtung de« umfassenden und im Einzelnen sehr von einander abweichenden Materials zum Abschluß gebracht ist. *— Victoria zu Berlin, Allgemeine Versicherung--Actien- Gesellschaft. — Die General-Versammlung der Actionaire vom 30. April er. genehmigte die aus Vorschlag der Dircction von dem Aussichtsrathe der Gesellschaft e>ngebrochte» Anträge über dir Ber »Heilung des Reingewinnes von 1 339 159,42 sür das Geschäfts- jahr 1887. Hiernach erhalten die Actionaire der Victoria eine Dividende von 25'/, Proc. der Einzahlung oder 153 -41 pro Actie, gegen 25 Proc. im Vorjahre, die mit Gewinnbetheiligung Ber sicherten der Unsall-Bersichcrungs-Abtheilung 41'/, Proc. der Jahre-. Prämie und diejenigen der Lebens-VersicherungS-Abtheilung 3 Proc. der Gesamnttsumnie der bisher gezahlte» Jahres - Prämie (nicht etwa nur der einzelnen IahreS-Prämie). Da die Dioidende der letztere» in mioiwo mit 10 Proc. der Jahresprämie garantirt ist, so erhalten die einzelnen Jahrgänge: 1867: 10 Proc., 1886: lOProc., 1885: 12 Proc., 1884: 12 Proc., 1883: 15 Proc., 1882: 18 Proc., 1881: 21 Proc., 1880 : 24 Proc., 1879: 27 Proc., 1878 : 30Proc. der Iahres-Prämie, woran» di« Steigerung der Dividende der Ber kicherten mit dcr Bersicherungs-Dauer klar ersichtlich ist. Ueber die sonstigen finanziellen und geschäftlichen Ergebnisse der Victoria entnehme» wir dem Geschäiisberichte der Gesellschaft Folgendes; Die Transport-Verstcherungs-Branchc, wie die Einzel-Uasall-Ber sicherui>gS<Abthe>lung entwickelten sich in zufriedenstellender Weise, während die Hauptbranche der Victoria, die Lebens-Versicherung- Abtheilung, ebenso wie in den Vorjahren erfreuliche Resultalc aus. zuweilen hat. Jnsqcsammt gingen in dieser Abtheilung 5442 Anträge über 25 341 081 .41 Versicherungssumme rin, 867 Anträge über 3 739 268 -41 mehr als im Vorjahre, ein Mrhr-Ergebniß, welche» die Victoria wejenilich ihren liberalen, gemäß den Principien der Unausechtbarkcit und Unversallbarkeit resormirten Versicherung-- Bedingungen verdankt. Es wurden 4262 Policen über 18164987 >1 Versicherungssumme ansgesertigt und der Gesammi-Versicherung«. Bestand stellte sich Ende 188/ aus 31 335 Police» über 119 051109 Versicherungssumme und die Renten-BersicherungS-Abtheilung wies dazu eine lährliche Rentea Bersicherungs-Summe von 90 691 ^4! aus. Von erstgenannter Summe entfallen 22 881 Policen mit 99 771 760 ^41 Versicherungssumme aus die Versicherungen sür den Todesfall und 8454 Policen mit 19 279 349^1 Versicherungssumme auf di» Versicherungen sür den Lebenssall. Bon den Todesfall Versicherungen waren 7814 Policen mit 23 504 3l6 >1 Versicherung« Capital ohne Gkwinn-Betheiligiing, 15 067 Policen mit 76 267 444.41 Versicherungs-Capital mit Grwinn-Belheiligung abgeschlossen. Die Versicherungen mit abgekürzter Prämieii-ZahlnugS- oder abgekürzter Versicherung« - Dauer betragen 90 Procent de« Versicherung« Bestandes, da« sprechendste Zeugniß der Anerkennung seitens de« versicherungSnehmenden Publicum- sür die rationellen Versichern»-«. Lombinationen der Victoria. Den Beträgen nach sind 6657 Policen unter 2000 -41 mit zusammen 7 587 538 .41 und 16 224 Policen über 20M -41 und darüber mit zusammen 91 204 243 ^1 Ber sichernngS-Lapitol zu verzeichnen. Die durchschnittliche Versicherung«, summe de« Gesammlbestande« beträgt 4518 -4l, während die im Jahre 1887 neu abgeschlossenen Versicherungen mit Gewimi-Antheii eine DurchschnittSsumme von 5219 ^1 auftuweisen haben. Im Jahre 1887 starben 193 Personen mit einer läll'gen Versicherung», summe von 637 247,03 >1 und es verblieb au« dem günstigen Ver. lause der Sterblichkeit et» Gewinn von 46? 377,87 ^1. Die Baar-Prämien-Einnahme der Lebenr-BersicherungS-Abtheilung stieg um den Betrag von 661 900 >1 aus 4 780 314 die rechnung- gemäße Prämien. Reiervc incl. der Risicoreserve hob sich um 2 869 673 ^ (M 03 Procent der Baar - Prämien - Einnobme) au 20 563 875 >1 Die zur freien Disposition stehenden Lapital-Geivinn und Gewinn-Prämien» wie Risico.Reserve«, denen bestimmte Ber pslichtunqen der Gesellschaft nicht gegenüberstehe», vermehrten sich aus einen Betrag von nahezu 3 Mill. Mark, worin 500000 .41 sür den o,S der LebenSversicherungr-Rffico-Rerserve abgeschiedenen Krieg« VersicherungS-Reservesond- enthalten sind. Die Gesammt - Reserven de« Geschäft« erreichte» Ultimo 1887 den Bestand von 24 121 361 und die Gesammt-Activa die HSHe von 33 010 878 -41 Die Zinse« Einnahme stieg um 144 962 -41 aus 1066028 .41 Die Gesellschaft batte ans durchweg sichere erste Hppotheken 21 152 600-41 «»«geliehen *— Berliner Hotel-Actiengesrllschast „Kaiserhos". Dir diesmalige Generalversammlung war stärker besucht und ersor. derte eine längere Zeitdauer, al« die« früher der Fall gewesen ist E« hatte sich von außerhalb eine größere Anzahl von Actionairen, namentlich auch au« dein Königreich, eingestellt. Seiten« der Ver- Wallung wurden die a»< der Versammlung zum Ausdruck gelangte« Wünsche aus Erlöuterungen re« sehr kaavv gehaltenen Geichäst«, berichte« bereitwilligst erthriit. Daß die Dividende iuc da« verflossene BetttrbSjahr um 1 Procent sich niedriger stellt al« tm Vorjahr. nämlich S gegen 4 Procent, obwohl der au« den verschiedenen Ge- chäst-abtheilungrn und Miethen sich ergebende Gewinn in Höhe von 4?7 876 -41 denjenigen im Vorjahre vm 2000 ^1 übersteigt, hat in de» Kreisen der Actionaire eine gewisse Unruhe Hervorgelufen, die auch in der niedrigeren Lour-bewerthung ihre» entsvrccheaden Au«, druck findet. Die einzelnen Betriebe de« Unternehmen« setzen sich usammen au« dem Hotel Kaiserhos, dem Lass und dem Weinstuben- Verkehr, sowie au« der Weingroßhandlung und dem Betriebe des Eurhauie« in Heringsdorf (ea. IM Salon- und Schlafzimmer). Bon diesen Betrieben ist nun solcher de« Hotels nicht etwa, wie vielfach fürchtet wird, in Folge der Loncurrenz, sondern in Folge dcr ganz besonder« aus den Berliner Verkehr schon seit einer Reihe von Monaten drückenden schweren Zeitverhältniffen in seinen Er gebnissen hinter dem Vorjahre zurückgeblieben, und zwar dadurch, daß die Frequenz de« Hotel« eine verminderte war und auch die Benutzung der Festsäle de« Hotels zu Festlichkeiten eine beschränktere gewesen ist. Da« Lass erfreut sich eines leb- lasten Verkehr«, hat eigene Verwaltung und trägt dasselbe wie die eit einigen Jahren eingerichielen Weinstuben fehr dazu bei, di« Er- trägniffe der Gesellschaft zu heben. HrringSdors konnte in Folge d«r nicht rechtzeitig beendeten Bauten im Jahre 1887 noch nicht den volle» Ertrag erzielen, wie die« voraussichtlich für die diesjährige Saison der Fall sein wird. Da« schon mit einem sehr ansehnlichen Betrage dotirte Weingeschäst hat auch im Jahre 188? sortschreiienv bessere Resultate geliefert und wird tn Folge der beschlossenen -I». leibe zur Abstoßung einer Hypothek und Priorität« - Obligationen und zur Vermehrung de« BetriebS-Capital« eine weitere Kräftigung ersahren. Wenn hiernach die Verhältnisse des Unternehmens als ;«sund und da« Unternehmen selbst al« aus der Höhe der Zeit tchend (die elektrische Beleuchtung wird auf fämmtliche Zimmer aus gedehnt) hingestellt werden kann, so ist insbesondere die Mittheilung von Bedeutung, wonach in dem seit Kurzem eingetrelenen neuen Director der Mann gesunden sein dürste, der ganz da« Zeug besitzt, einen weiteren Aufschwung de« Geschäft« herbeizusühre». Für Ver- besserungen und Neuanschaffungen von Gebäuden rc. sind von den 1887er BetriebSergebniffen 120 OM >1 gegen 87 491 -41 im Vor- ahre, verwendet resp. abgeschriebe» worden, und hierau« erklärt es ch. daß die Dividende um I Procent niedriger bemessen worden l. Es ist zu wünschen, daß in Zukunft die Beträge für Neu anschaffungen auf mehrere Jahre vertheilt werde», um hierdurch ein« mehr stabile Rente sür die Betheiligten herbeizusühre». Hallescher Verein für Kohlenbergbau und Br>. quetteSsabrikation, Aktiengesellschaft. Gegenüber einer Mit- theilung, daß für 1887 wiederum eine Dividende nicht vertheill werden könne, erklärt die Gesellschaft, sie zahle 5 Proc. Zinsen auf 350 OM ^1 Priorität-obligationen, amortisire 12 Stück derselben 5 500 >41 stalutgemäß, habe die üblichen Abschreibungen bewirkt mtt 10 Proc. aus Maschinen- und Apparate-Lonto und Utensilien, 5 Proc. aus Gebäude-Lonlo. Bon dem hiernach verbleibenden Rein- gewinn werden 5 Proc. dem Reservefonds überwiese» und vom Reste lünnkrn 10 Proc. Dividende vertheill werden. Der Aussichts- rath habe hierüber zu verfügen. 1VDL. KattbuS, 30. April. Die Generalversammlung der Niederlausitzer Bank, io welcher 1591 Dlimmen vertreten waren, genehmigte einstimmig di« Liquidation der Bank. kffeitbach o. vt.. 30. April. Die hiesige Portland Lement- abrit Gotthard-Lompagnie nmrde unter der Firma ».Offen- bachcr Portland-Lemeatsabrik" in eine Actieo-Gesellschaf« um- gewandelt. Da« Actien-Eapital beträgt 1250 OM wovon eine halbe Million 4'/, Procen» Obligationen vorerst in den Händen der Borbesitzer verbleiben sollen. *— Rheinisch-Nassauischr Bergwerks- und Hütte«. Actien-Gesellschast in Stolberg. Man schreibt der „Boff. Zlg.": Der in 1887 erzielte Gewinn betrug 977338 ^1 und nach ilbzug der Unkosten 813 843 Davon wurden 193168 für Versuchs- und BorrichtunqSarbeiten obgeschrieben und 140 097 >1 aus Immobilien, Maschine« und lltenfiliea, so daß noch 4M 576 >1 Reingewinn verblieb. Nach Abzug der statutgemäßen Dotation de« Reservefonds und Zahlung der Tantiemen werden 363 OM zu 5'/, Proc. Dividende verwendet und 50 OM >1 als Gruben^rneue- ruiigs- und Ausschlüßsonds zurückgestellt. Die Versuchs» und Aus- rüstungsarbeiten haben ein recht befriedigendes Ergebniß gehabt. Die Production der Gruben betrug 5207 t Bleierze und 18 480 r Zinkerze, während die Hütten 7698 t Zink. 413 t Zinkfiaub (zu M Proc. berechnet), 4654 t Weichblei. 159 773 ka Hartblei, 16 883 k« Bleigelb und 10 M4 ks: Silber prodncirten. Die Aussichten für da« lausende Jahr 1888 sind, wie mitgetheilt, sehr günstig, indem in de» ersten 3 Monaten de« lausenden Jahre« bereit« 300000 >1 Reingewinn erzielt wurden. Dortmund, 29. April. (Köln. BolkSztg.) Aus dem Eisen- markt haben sich Nachfrage und Production in der obgelaufenen Woche aus bisheriger Höhe gehalten, und die Preise zeigten in den meisten Branchen anziehende Tendenz. Das Geschäft in Roherzen ist noch immer flott; namentlich sind die heimischen Erzgruben noch mit Austrägen so gut versehen, daß sie dieselben nur mit Mühe zu erledigen vermögen. Auch in lothringischer Minette dauert ein starker Begehr an, wogegen der Bezug von svanischeu Erzen in letzter Zeit etwas nachgelassen hat. Die Preise sür heimische Erze entsprechen noch denen der Vorwoche, sollen aber bald eine von den Gruben geplante Steigerung ersahren. Die Beschäftigung der Hohösen war auch in der obgelausrnen Woche wieder sehr gut, da die Nachfrage in Roherzen eher zu- als abgenommen hat. In Folge dcr zahl reich eiulaufende» Aufträge haben die Werke noch nicht aus Vor. rath zu arbeiten brauchen; vielmehr geht die Production schlank ab. Eine Preiserhöhung ist noch nicht eingetrete»; doch wird eine solche bei der beabsichtigten Bcrtheuerung der Roherze in der nächsten Zeit erwartet. Von den verschiedenen Roheisen - Sorle» ist zunächst Thomas-Eisen noch immer gut begehrt; auch Spiegel- Eisen war in guter Nachsrage und dürste neben Puddel- Roheisen zunächst eine Preisausbefserung ersahren. Gleich d.n Hohösen sind auch die Walzwerke vollauf beschäftigt, da namentlich in der Stabeisen-Branche ein sehr lebhafter Verkehr sich emvickelt, so daß die Grundpreise in der nächsten Zeit eine »ich: unbebeulende Erhöhung erfahren sollen. Auch in Eisenbahn- Material» namentlich eisernen Schwellen, Laschen und Bolzen, si d neuerdings wieder bedeutende Aufträge eingegangen, denen, in Folge der bevorstehenden umfangreichen Eisenbahn-Neubauten, weitere Vergebungen folgen werden. Was die Blechwalzwerke angelil, >o sind auch diese gut beschäftigt, namentlich auch in Grob- und Kessel- Blechen. In Feinblechen hat sich die schon seit langer Zeit an- dauernde günstige Geschäftslage erhalten und wird durch die beginnende Bansaiso» voraussichtlich noch weiter gehoben werden. Die Lage der Draht-Industrie hat sich in der letzten Woche etwas günstiger gestaltet. Wenn auch das ausländische Geschalt noch immer flau ist, zeigt doch das heimische endlich eine ersrculich: Wendung z»m Bessern. da nicht nur die Nachfrage zunimmt, sonder» auch die Preise langsam anziehea. Die Drahtslisten-Branche bat ebenfalls eine merkliche Besserung auszuweisen, indem es den Bemühungen de» Vereins deutscher Drahlstistcn-Fabrikanlcn nunmrhr gelungen ist, Absatz und Preise in geregelte Bahnen zu bringe» unv dadurch da- gelammte Geschäft zu heben. Man darf daher aus eine günstige Weiterentwickelung des Drahtgeschästes zuversichtlich hoffen. Die Elsengießereien sind, namentlich in Bauartikeln, bei zufriedenstellenden Preiien recht gut beschäftigt und bemüht» letzter« den Rohmaterial-Preisen immer mehr anzupasse». Auch Maschinen fabriken. Kesselschmieden und Brückenbauten erfreuen sich genüqender Austräge und sind bei guten Preisen in der Lage, mit mäßigem Gewi»» zu arbeiten. Ein Gesamntt-Ueberblick aus den Eiienmarkl erstirbt das Resultat, daß aus allen Gebieten rege Tbätigkeit herricht, und wenig Anzeichen vorliegcn, welche zu pessimistischen Ansichten irgend welcher Art Veranlassung bieten könnten. Die Preise haben in der letzlen Woche keinerlei Veränderung erlitten. — Der Kohlen- markt war auch in der abgelauseaen Woche wieder recht belebt, ohne indeß ncnnenswerlhe PreiS-Berändernngcn zu zeigen. *— Bandeisen. Wie die „Köln. Ztg." ersähe«, hat am Sonnabend ein« Brriammlung von Vertretern der Bandeisen-Walz werke in Düsseldorf stottgesunden, aus der beschlossen wurde, da- Bertragsverhältniß zum rheinisch-westsälischen WalzwrrkS- verbande z» erneuern. Zwei weitere Bandeisen b-rstellende Werke, das Wittener Walzwerk und die Düsfeldorser Röhren- und Siienwalzwerke. haben sich den drei früher schon zum Verbände stehenden Wecken angeschlossen und ebenfalls das Vertragsverhäliniß znm Walzwerkverbande angenommen, welches die Preise in fester
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