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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-03
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1888
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2738 läufig sei bewerft, daß Trseotsaquet- auch für die nächste Winter- saisvn in England dcn hervorragendsten und am meiste» gejuchten Artikel bilden werden. Die enalilchen WinteccoNectionen sind »uumehr theilweise fertig gestellt, einzelne Chef« hiesiger großer Firmen befinden sich bereits in London, andere folgen in den nächsten lagen nach. DieAuS. sichten für die Wiotersaifon liegen günstig; in Folge be langen Winters, den wir hatten, sind Neuanschaffungen in größerem Matistabe oölhiger al» sonst. Um sich bestimmter Stoffe und Fayga« zu versichern, die nicht an den englischen Markt kommen sollen, war der oben erwähnte Air. Pearce in den letzten Tage» hier, wie sich auch lchoa verschiedene andere große englische Einkäufer früher ihr« Stoffe und Fa?on» auSgewählt haben. ein Moda-, der modern zu werden scheint und verhindern soll, daß die englischen Firmen gleich« Artikel sührea. Auch von dieser Seite, die für billige Artikel als ziemlich maßgebend angesehen wird, wurden Tricotsloffe, SoleilS, Schottenstoffe mit Mohalrstreisea, ESkimoS, SlrelchgarudoubleS und etwa- in CurlS ausgenommen, di» Verschnürung-- und Treßbesätze, daun Pelzbesätze allen andern bevorzugt. Amerikanisch« Einkäufer, deren Namen wir bereit- genannt. augenblicklich hier Mr. Joe Jonasson (Hotel Kaiserbos). Mr. LouiS Bauer (Hotel Kaiserhos), stellen uns ebensall« eine gute Winteriaison in Aussicht, hier dürsten reidenpülschk. englische Sealplüsche (Mohair- und Lister - Appretur), dann Plüsche und Seidenstoffe mit Treffen und Soutacheeffecten (Creseld, Elberfeld) «eben seinen ESkimoS im Vordergrund stehen. Hierzu gehören reiche matte Passemeuterien und solche mit großen Jetstückeu al« Besatz, die auch zilr Anwendnag gelangen, wenigstens aus den Mustern. Für Regenmäntel holten sich Cheviot«, genoppt und sein gestreift, dann indische Angora- und Himalaya - Stoffe mit Ramogäinustrrn, außerdem gestreifte einfarbige Tuche für russische Näder im Vordergrund, letztere namentlich in ziemlich aussallcn- de» Farben, sür Export in rolh, grün, gelblichbrauo rc. — Die Tricot brauche hat für Frühjahr noch sartgesetzt Ordre- in Händen, die sie hinlänglich beschäftigen. Wenn wir heute nur nebenbei er wähnen. daß englisch« Sommerordre- noch täglich elutreffen. daß der B-rkaus in allen Ländern, wenigsten- noch den eingehenden Be stellungen zu urtheilrn, in jeder Weise befriedigend genannt werden muß, daß wir einen südamerikantschea Einkäufer, sogar einen türki schen mit dem hiesigen Commission-Hause H. Schwarz hier sahen, gehen wir gleich dazu über, zu bemerken, daß au« Spanien durch di« dort anwesenden hiesigen Reisenden aus billige Taillen gute Herbst- OrdreS eingegaugen find, daß mau sich ferner sür die englische Herbstsaison einrichtet. Neben glatten werden gestreifte, ja-pirte, gerippte und Wasfeltricotstoffe begehrt sein, ebenso wie zur Garni- rung hauptsächlich, wie wir schon mittheilen konnten, Gold-, Buut- sllckecei, Schnnrstichstickerei, Tressen mit Metallstickeret benutzt werden. — Der Roh floss markt bleib« fest. ES sind in Tricotftoffeu mit Futter für JaquetS feste Ordre- vergeben, man hat sich nur die Farbenwahl Vorbehalte», auch in Taillensiofsen sind nunmehr Ab- schlüsse gemacht worden, die letzteren allerdings umsaffen noch uicht weitgehende Cvutractc, weil man glaubt, daß zu den Preisen, wie sie die Fabrikant«» aus Grund der Londoner MollauctwnS-Noliruagcn verlangen, auch später anzukommen sein dürste. Flauellblouse« werden sür den Winter ebenfalls viel gekauft werden, sie eignen sich, namentlich iu passenden Farben, in Folge der stärkere» und weichere» Qualität vorzüglich zum Tragen im Winter. »— Persona In otiz. Der bewährte und langjährige Direcior der Slauziger Zuckerfabrik, Herr Richter, ist von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt zum Commerzteurath ernannt worden. T Au» Hesse«, 1. Mai. Die Sommercouserenz be graben Deutsche» EisenbahnverkehrSverbaadeS, der an die Stelle de» ehemaligen Tarifverbande- getreten und die compe- tente Stelle sür die Erledigung einer ganzen Reihe wichtiger Der- kehr-augelegenheite» im Gebiete de- ganzen deutschen Eisenbahnnetzes geworden ist, soll nunmehr definitiv am 17. und 18. d. M. io Wie« bade» statlfiudeu. Die den Personen- und Güterverkehr be- treffende Tagesordnung ist eine sehr reichhaltige. Am 29. d. M. soll danu tu Lorch am Rhein die Conserenz de- Preußischen Staats- bahii-WagenverbaiideS, dem auch mehrere mitteldeutsche Privatbahn- Verwaltungen angehöre», abgehalteu werde». Frankfurt a. M. 1. Mai. Der Inhaber der kleine» Arbitrage, firma, Gottfried Schloß, ist auSgebliebeo; die hiesigen Eagage- ment- sind »»bedeutend, dahingegen hat derselbe mit Berlin lebhaft verkehrt; sonst ist der Zahltag glatt verlausen. Köln. 1. Mai. Tie Kölnische Gummisäde»sabrik hat im abgelauseuen Geschäftsjahr einen Gewinn voo 31744 ^l erzielt, welcher ganz zu Abschreibungen verwandt wird; die Actionaire er« halten daher keine Dividende *— Zeche Tremonta in Dortmund.Die stattgehabte Gewerken- Bersammloag, welche de» Gesckiäst-bericht genehmigte, konnte über de» Antrag de» Grubenvorftaude». betreffend Zusammenlegung deS Steinkohle»- und Eisenstein-Bergwerks „Tremonia" mit dem Schwefelerz-Bergwerke „Tremonia" I und II sowie Einlhcllung der qeweichschasilicheu Anlheile in 1000 Laxe (anstatt bisher 10000) keine» Beschluß fasse», da die erforderliche Drelvlrrtel-Mehrheit hierz» nicht vorhanden war. 8ekl. Hamburg, 30. April. Die hier erst i» »euerer Zeit in da- Lebe» gerufene» Fischauctionra Hobe» dem Fischhaud-l eine» gewaltigen Aufschwung gebracht; wenn auch die Fischer selbst iasolge de- großen Angebotes über die geringen Preise klagen, welche ihnen sür ihre Maaren gezahlt werden, so ist der Umsatz doch eia glatter, »ad der Umstand ist sehr günstig, daß die Waorrn bald zu Geld« gemacht werden können. Eine Opposition haben die Fisch- auctioueo in nenester Zelt doch ersahren, nämlich von den Fisch- Händlern und -verkäasrrinaea Hamburg-Altooa«, welche die Fisch« besser sortirt beziehe» wollen. Im klebrige» ist zu deftällgen, daß der Maffeabezug von Fischen für das Milttair ondauert. — Trotz- dem. daß dle Handelskammer Hierselbst eine» vermitseladea Vorschlag zwischen den Arbeitgebern und den hiesigen Hafenarbeitern ge macht hat, dauert der sehr aa-grdehiiie Streik der letzteren noch immer an. Gegenwärtig jeiern noch 2000 Hasenarbeiter, eS sind jedoch zur Erlediguug der dringendsten Arbeiten au- anderen Häsen 1000 Arbeiter herbetgezogeu worden. Es sind indesse» weitere Aus- gleichSverhaadlungea zwischen den beiden Parteien im Gange, ob- gleich die Rheder und sonst hier in Betracht kommenden Arbeitgeber bezüglich de- Lohnet wesentliche Zugeständnisse bereit- gemacht haben. G Hof, 1. Mai. Am letzten Sonntage hat hier wieder eine Sitzung des EiseabahncomitSS sür Adors-Roßbach-Hos sialt- gesmiden. Es wurde bekannt gegeben, daß der Bahnbauuntcr- nebmer Lachstein in Berlin nicht nur die Erwirkung der Baueou- ccssionen von de» drei beiheiligten Regierungen Sachsen, Oesterreich und Bayern, sondern auch die unentgeltliche Abtretung des Bau grundes verlange. Dem Wunsche Bachstetn's soll entsprochen werben, obgleich die Erledigung der Angelegenheit eine ziemlich lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Herr Bürgermeister Mann, welcher Mit glied des bayerischen Abgeordnetenhauses ist, konnte die freudige Mit- theilong machen, daß man in München dieser Bahnsrage viel Sym pathie entgegenbringt. Die Concession sür Bachstein soll in München nachgesucht werden. «— München-Dachaper Actien - G e s e l l sch a ft sür Maschinenpapier-Fabrikation in München. Bon dem im Jahre 188? erzielten Reingewinn in Höhe von 322 450 >, gelangt eine Restdividciide von 120 .^i pro Actie zur Vcrtheilung, so daß also die Gelammtdividende sich aus 170 ----19,83 Proc. stellt. *— Buschtiehrader Bahn. Der Bcrwaliuugsrath beschloß, die Einberufung der ordentlichen Generalversammlung, welche statutengemäß im Mai stattsiiiden soll, zu vertagen, bis die Ent scheidung voo Seiten der Regierung über die in der letzte» General versammlung beschlossene BetriebSvereinigung cingelangt sei. *— Convertirung von österreichischen Eisenbahn Prioritäten. Im österreichischen Abgeordnetenhaus« hat der Finavzminister einen Sesetzentwurs cingebcacht, durch welchen die Wirkiamkeit der Gesetze« vom 25. Mai 1883, betreffend die Ge bührcnerleichternng anläßlich der TonveNirung von Eiienbahn-Obli gationcn, bi» Ende 1893 verlängert wird Diese« Gesetz ist nämlich mit Ende de« Jahre» 1887 abgelausen. Die Vorlage wird damit motivirt. daß der Staatsverwaltung bekannt ist, daß eine größere Anzahl von Eisenbahn - Gesellschaften im Lause der nächsten Jahre die Convertirung ihrer PrioritätS-Anlehen durchzusühren beabsichtigt »nd eS sei deshalb die Verlängerung dieses Gesetzes aus weitere süns Jahre gercchtlertigt. Von den Gesellschaften, deren Absicht ihre PrioritätS-Anlehen t» den nächste» Jahren zu couverlircn, bekannt ist, wären zu nennen: die Kaschau-Oderberger Eisenbahn, die Buschtiehrader Eisenbahn, die Carl-Ludwigdaha. die Groz-Köslacher Eisenbahn. Es ist übrigens aiizunehmen. daß. wenn die Verhältnisse de« Geldmarktes sich andaaernd günstig gestalte», die Convertirung sämmllicher vier Procent übersteigender PrioritätS-Anlehen der Eisenbahnen snccessive in» Auge gesoßt werden dürfte. Diese Erwägungen haben wohl die Ausdehnung de» Gesetzes aus eine längere Dauer, die Dauer von süns Jahren, veranlaßt. *— Mährisch-Schlesische Eentralbahn. Tie Gesaniml. einiiahmcn habe» sich ini Jahre 1887 um den Betrag von 2l> 683,19 sl. erhöbt und zwar participirten an dem Mehr der Personenverkehr mit 1153H0 st. und der Güterverkehr mit 23 143 sl. Die Betrieb«. ooSgahen betrugen 478 545,98 fl. „nd inclusive verschiedener allge meiner Auslagen stellten sich die MesamintauSgaben aus 50203l,82si Die AuSgnben sind um 19 144,34 sl gegen da» Borjabr zurückge- gange». Da« BetriebSergeb iiß stellt sich somit aus de» Betrag von 43S44tz,?b fl «der um 45 827,53 .si günstiger als im Jahre 1888 "ertrag verbleib« mX »1. Deck»der 1«? Beira, *— vesttrrrtchtsch.ungarische Staatteisenbahn-Gi- se llscha st. Die „Cole Europöeaae" beziffert die voraussichtliche Dividend« der Oesterreichifcheo EtaalSbaha sür das Jahr 188? mit IS.bO Frc-. Dies würde eine Nachzahlung von 4 FreS. zur Bor- auSsetzuag haben» wie wir die« bereit« mittheilen konnten. Von anderer Sette verlautet svgar, daß möglicherweise 5 FreS. nachgezahlt «erde». Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Die Bilanz für der aagarischen Strecke um 12 Proc. und aus der österreichischen um 9 Proc. gestiegen. Die Relullate sind günstiger als daS Prälimi nare. demnach wird die Gesellschaft für die uugarische Linie von der erhaltenen StaatSgarantie eine beträchtliche Summe zorückerftatteu. *— Zollamt«.Lagergebühr für Waaren in Italien. DaS königlich italienische Fmaaz-Mtnisterium hat nachstehenden Erlaß an die Zolldirection gerichtet: Für Waaren, welche in Folge von Differenzen über ihre Tarifirong in den Zollämtern zurückg-l,allen werden, ist die Lagergebühr vom Tage der Erhebung der TarisirungS- beschwerde bis zu dem, dem Tage der Mittheiluug der endgiltigen Zolleutscheiduug an den Importeur oder demjenigen de« Anschlages dieser Entscheidung am Zollamle, solgruden Tage von dem Importeur dieser Waare nur dana zu entrichten, wenn die eudgiltige Zolle»«, scheidung gänzlich zu Ungunfteu de« Importeurs lautet. Lastet dieselbe theilweise zu Gunsten, theilweise zu Unguusten der Im porteur-, so hat derselbe nur die Hälfte der sonst sür diese Zeit zu ent richtenden Lagergebühr zu bezahle». Wird der Elosprache des Im porteur» durch die Entscheidung vollständig stattgegeben, so ist kein LagerzinS zu entrichten. (H. B.-H.). A. 8.6. Seit zwei Monaten ist der ZollkriegzwischeuFrank« reich und Italien im Gange. Bisher sind die materiellen Folgen desselben noch wenig sühlbar gewesen. Ans beiden Seiten hatte man sich mit den hauptsächlichsten Importartikeln so reichlich versorgt, daß man hoffte für die Zeit des Provisoriums bi- zum Abschluß eine- neuen Handelsvertrags gedeckt zu sein. Nunmehr ober gehen die Borräthe zu Ende, and der neue Vertrag steht noch immer in weitem Felde. Naturgemäß beginnen au» die Klage» der zunächst Bclheiligten, »ad namentlich erkennen die ruhigeren Köpfe in Frank- reich, mit welch unglaublicher Leichtfertigkeit der leitenden Gewalten der Republik in diesen Zustand hiaeingetriebea haben. Die Kündigung de- alten Vertrage- ist allerdings von Italien aus- gegangen, aber Frankreich hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß ohne diese- Vorgehen eS seinerseits gekündigt haben würde. Da gegen ha« Italien von vornherein die größte Bereitwilligkeit gezeigt, einen neuen Tarifvertrag abzuschließea, während Frankreich sich anjS Hobe Roß setzte und der Schwesteruatioo eine Art canlnaischen Joches aus handelspolitischem Felde bereiten zu wollen schien. Frankreich kann eS eben uicht verschmerzen, daß diese Nation, die eS geschaffen zu haben behauptet, etwas Anderes geworden ist als seine stets gefällige Dienerin. Die italienischen BcrtragSuuterhändler wurden in Paris — man kann eS kaum anders nennen — an der Nase herumgesührt; man sollte in Rom empsiiide», wie Übel die Reise CriSpi'S nach Friedrichs ruh an der Seine vermerkt sei. Trotzdem kam das römische Labiaet — wie denn die Italiener überhaupt vou einer geradezu bewundern», wertheo Langmuth gegen die Franzosen sind — immer von Neuem entgegen, und es verstand sich schließlich, entgegen ollen seinen bis dahin abgegebenen Versicherungen, sogar zur Verlängerung deS allen Vertrag» aus zwei Monate. Aber dle französische Regierung, die allerdings inmitten der ewigen Krisen zu einer gründlichen Behand lung der Angelegenheit überhaupt nicht kommen mag, glaubte noch immer, den Zollsrieden ihrerseits dictiren zu können und ließ die Frist verstreichen. So haben wir denn zwischen zwei großen und in den intimsten BerkehrSbeziehungca zu ciuaoder steheoden Ländern eine au» den schärfsten Kampszöllen zusammengesetzte Scheidewand sich erheben sehen. Was sich gleich Anfangs Vorhersagen ließ, be- ginnt bereits sich zu bewahrheiten: Italien kann den Krieg eher er- lrogen als Frankreich. Italien» Exvortarlikel sind Rohstoffe: Wein zum Verschneiden, Ocl, TocoS und Rohseide, Mais und Rei«, Vieh. Alle diese Einfuhren kann Frankreich nur sehr schwer, theilweise gar nicht cnthehreu. Italien dagegen würde sür die erwähnten Produkte ohne allzu große und allzu lange andauernde Schwierig keiten auch anderwärts einen Markt finden können. WaS daS Haupterzeugniß. den Wein onlaugt, so sind die neuerdings sehr rührigen italieuischen Weinbauvereine eben daran, durch eine Aus stellung in London ihren Weinen in England ein Absatzgebiet zum direkten Consnm z« erobern. ES ist — Angesichts der sich mehr und mehr verbreitenden rationelleren Cultur — gar nicht ab« zusebeo, warum die italienischen Weine sich in England »nd ebenso ia Deutschland nicht in weit größerem Umfange als bisher Eingang verschaffen sollten. Und andeeerseiis wo» z. B. die Seide betrifft, wird sich Italien mit seiner steigenden wirthlchasilichen Ent- Wickelung srüher oder später ja doch entschließen müssen, seinen Roh- floss selbst zu verarbeiten. Man klagt über Mangel an Capital. Wenn aber nur erst eia frischer industrieller Untrrnehmungsgeist vor handen ist — und er ist, wie n. A. das Aufblühen von Mailand beweist, in bester Ausbildung begriffen —, so wird sich das Capital, einerlei, ob im Lande selbst oder auswärts, schon finden. Ganz anders die Lage Frankreichs. Sein Export nach Italien besteht säst anz in sabricirien Waaren, lauter Artikel, die Italien jederzeit von Deutschland, Oesterreich. England ebenso beziehen kann, während eS Frankreich kaum gelingen würde, für seinen Ueberschuß andcrwär!» eiaen genügenden Absatz zu finden. Dies ist eS denn auch, was die französischen Industriellen im Augenblick gar sehr bedrückt. Sie sehen bereits die deutschen rc. Concurrentea sich in Italien an ihre Stelle setzen und fürchten, daß es ia wenigen Monaten zu spät sein würde, um sie wieder zu verdränge». Man hat in Frankreich daran edachl, sich durch Vertreibung der italienischen Arbeiter zu rächen, .für den Augenblick könnte man Italien dadurch vielleicht einige Verlegenheit bereiten, später aber würde die neu entstehende italienische Industrie daraus nur Nutze» ziehen. Ma» sieht: Frankreich Hot in dieser Sache Fehler aus Fehler gehäuft. Man kann daraus gespannt sein, ob das Ministerium Floquet sie wieder gut machen wird. L. k. H. Paaamacanal. Kur» vor ihrer bi« zum 1b. Mai lausende» Vertagung hat die französische Deputirtenkammer uoch einen inhaltjchweren Beschluß gefaßt, welcher sür das fernere Schicksal deS PanainacanalunlernehmenS geradezu als ausschlag gebend zu betrachten sein dürfte. Wie man weiß, sicht die Be endigung deS Riesenwerkes noch in weitem Feld, ja es ist noch nicht einmal sicher, ob die Lösung deS ungemein jchwierigen Problem- überhaupt gelingen werde, trotz der da sür eingesetzten weltberühmten Autorität des Suezcaoal - Erbauers Ferdinand v. Lesieps. Die Klippe aber, welche das Projekt mit unmittelbarer Gefahr des ScheiternS bedroht oder bedrohte, wie man nach dem Beschlüsse der Kammer nun wohl sagen kann, bestand in den immer höher sich auslhürmendeu finanziellen Schwierigkeiten, zu deren Behebung die Panamagesellschaft um die Ermächtigung zur Ausgabe von LooS-Obligatiouen rinqekommen war. Um welche Summen eS sich hierbei handelt, geht daran- hervor, daß die Verpflichtungen der Panamageselljchast, abgesehen von den Passiven ihres Gesellschafts- capiials, sich aus mehr al« 750 Millionen Frans beziffern. Ihr Gesuch erstrebte nun die Genehmigung der Ausgabe von LooSobli- gaiionen i» dieser Höhe und implicite die Genehmigung zur Con- vcrlirung ihrer sämmtlichco füheren Anleihen, bezw. die Erhöhung des Belragcs ihrer Loo?pap:ere aus 1 Milliarde und 600 Mill. Frc». Die Redner der Opposition bemühten sich nachzuweise», daß alle Berechnungen der Panamagesellschaft aus Illusionen und Irrthümer« beruhten; namentlich schien ihnen der Umstand zu mißsallc». daß Herr v. Lesieps sich ganz und gar in die Hände de« Ingenieurs Eissel, deS bekannten Erbauers des Monsterthurms für die Jubiläumsausstellung, gegeben habe; einer der Oppositionsredner behauptete geradezu, daß Herr Eiffel jetzt der einzige Herr und Meister deS Panamacaiial- Unternehmens sei. Judeß bewilligte die Kammer schließlich mit 3l2 gegen 132 Stimmen da» Gesuch der Gesellschaft. Unter der Zahl der mit Ia Votirenden befinde« sich da- Gros der Republikaner, denen der Gedanke unerträglich ist, daß, während dos Kaiserreich den Triumph des Euezcanals feiern konnte, die Republik ihre Hand von dem ungleich großartigeren Werke, welches französische Thalkraft aus dem mittel-amerikanischen Isthmus übernommen hat. abziehen sollte. DaS MehrheitSvotum bedeutet also die Begünstigung eines notionalsronzösischen Unternehme»«, einer eben solchen persönlichen Berühmlbcit bezw. großen Idee. Für alles Diese« soll das Klein- capilal erwärm» werden, und wohl aus diesem Grunde mochte eS der Finanzminister rathsam finden, sich selbst, sowie die Regierung al» solche weder nro, noch contra zn engagiren. sondern weitschweifig zu erklären, daß er überhaupt nicht» zu erklären Hobe. Es bleib» also nur eine Spekulation der Lammermehrheit »,I majorein Florian, de- Parlamentarismus übrig, welche gelingen, aber auch schlschiaie» kann. »— Die Stockholmer Handelsbank, welche im vorigen Jahre durch pflichtwidrige Handlungen emeS der Leiter große Be» lusie erlitt, deren Stellung aber »ach einer unter Aussicht des FinanzministerS ausgesühucx Untersuchung keinen Anlaß zn Be. sürchtuugen gab. hat den Finanzminister neuerdings um eine Prüfung ihrer Verhältnisse und Lage ersucht. Anlaß zu diesem Anträge der Bankkeitiinq gaben »mlaiisende b-unrnbigende Gerüchte über den Werth von bci derselbe« rnh-nden Hinterlegungen. *—Berechnung desMelallrudelS bei Erlcgu nq von Zöllen. Die Agentur zu Graicwo berechnet seit dem lö. di« >7. April bet Erlegung von Zölle» für durch sir bereinigte Waare, den Mrtästrnbcl mit 1 Rbl. V4 Kop Credit. e-ntza«, SO. Aprik. Für daß morgen dnrch t» nen» KRtKlHgi Haus zu eröffnende Zeitgeschäft mir Kasse» ist di« Bedingung ausgestellt. daß bei Aushändigung der Verträge sowohl der Käufer a!S der Verkäufer eine Einlage in boar, offenem Check oder gul- geheißenen Werthpapieren zn machen hat. Die Höhe derselbeu wird jeweilig von dem KlärungSyau» seftgestellt, soll aber niemals weniger al» 8 S für je S00 Sock betragen. Sobald eine Preisermäßigung um I, den Lentner eiatritt. wird die Gesellschaft die Zahlung des Unterschled« oder die Hinterlegung von neuen Sicherheiten verlaagen. 8?kl. Dt« ruinöse» Wirkungen einer ungezügelten Spekulation komme» gegenwärtig in dem Darnlederllegea der englische» Zinaindustrie in krasser Weise zn Tage. Im vorige» Ociober. monat trat eine Anzahl französischer «Spekulanten zu einem „Ring" zusammen und sing, au den Preis des Zinn» zu treibe». Ta gelang so gut, daß schon am 1. November die großen Ziaogeschtrr- labrike» in Wale», namentlich die südwalisische» Etablissement« ia Abertillery, Blotna, Naatyalo und Pontywister ihren Betrieb rin- stellen mußten, well e» ihnen, bei den unmäßig hoch hinaus- geschroubten Preisen de» Rohmaterials, nicht möglich war, zu warft- fähigem Preise zu sabriciren. Die») wurde in einem seiten« der Fabrikanten an ihre Abnehmer gerichteten Lirkular on-drücklich mit dem Bemerke» coastatirt, daß der Schloß der Werke eine Folge der abnormen Lage sei, in welch« da- Zinngeschäft durch da- spekulativ« Treiben der Preise bis 16 Pfund per Ton über da» ordnung-mäßige Niveau — bei stationaire» Dreisen sür da- fertige Product — versetzt worden wäre. Bon solchem Schlage wurde eine Industrie betroffen, die mehr al- 20 000 Arbeiter beschäftigte and deren JahreSproduction einen Werth von mehr als S 000 000 > hatte. Ueber den Rückschlag, den der nothgedrungeae Stillstand eine- solchen Industriezweige- auf die wirthschastliche Lage der Betroffenen and ihrer Familien üben mußte, braucht wohl kein Dort gejagt zu werde». Die nackte That- sach« redet deutlich genug. Allein der »na sich vollziehende, plötzliche Preissturz droht mit neuen Katastrophen. Ja Folge de» ansänglichen EmporschnellenS der Preise nahm die Nachfrage nach Zinn sehr empfindlich ab. und während der zur Verfügung de» CousaniS stehende Logervorrath an Zinn sür gewöhnlich 10000 Ton» betrug, ist dieser Werth jetzt schon aus da« Doppelte aagewachsen und dürfte sich vor Ablaus de- Jahre« »och vervtersacheu. Infolge dessen muß der Preis des Rohmaterials so tief nnter den normalen Stand sinken, daß die Production unlohueud wird, d. h. daß der Betrieb der Zinnbergwerke, wo uicht ganz eingestellt, so doch aas das äußerste beschränkt wird, wiederum zum Schaden der Bergwerks« arbeiler und ihrer Familie». Und dieser Zustand wird so lange währen, als der abnorme Umsang der Lagerbestäade an Zinn fort- dauert. Und olles daS aus dem einzigen Grunde, weil eia Ring von Spekulanten, in der Leidenschaft des Börsenspicls, eS unter nommen hat, die natürliche PreiSeatwickelung über den Hausen zu werfen. *— Die Ausfuhr von indischem Mehl nimmt von Jahr zu Jahr zu; der Hauplsitz dieser Industrie ist Bombay. Nebst kleineren Mustersendungen nach Italien und der Türkei, sowie einer Partie von etwa 2500 a nach Egypten uohm indisches Mehl seinen Weg namentlich nach Aden, Arabien, Persieu, Mauritius. Ceylou, Sinqapore, Zanzibar und Natal. Auch sür die srauzSsischeo Truppen in Tongking und die italienischen in Massauah wurden Lieferungen abgeschlossen. Vor Kurzem war «» uoch kanm zu ohaea, daß indische Dampsmühlen ihre Producte auch in Europa absetzen werden; doch ist der erste Schritt dazu schon geschehen. Die indische Dampfmühlenindustcie wird sich trotz momentaner Krisen und Schwierigkeilen voraussichtlich ebenso rasch entwickeln wie die Baumwollcnindustrie. Unternehmungsgeist und Capital sind ia Indien reichlich vorhanden. . (H. B.-H.) LandwirthfchaftlicheS. —r. Am 29. April hielt der Borna-Frohburger Bienen- züchte »Verein seine zweite Haupt-Bcrsammlung nebst Aus stellung. die alle drei Jahre slatlstiiden soll, im Schießhause zu Froh bürg ab. Die Ausstellung war recht gut beschickt; besonders war unter den ausgestellten Völkern die Walzensorm zahlreich ver- treten. In der sehr geräumigen Halle befanden sich Honig, Wachs, leere Wohnungen, Geräthe und Literatur. Gegen 2 Uhr Nachmittags wurde die Ausstellung im Beisein der höchsten Vertreter der Traut von Herrn Sladtralh Häusler eröffnet, woran sich von 2—4 Uhr Garteaconcert schloß. Den folgenden Bortrag hatte Herr vr. O. Kranchcr aus Leipzig übernommen, welcher in auSsührlichrr Weise daS Thema behandelte: „Wichtige Momente der Bienenzucht und deren Nutzen". Für die Prämürung waren 19 Preise festgesetzt. Erste Preise (10 -Sl) erhielten die Herren Göllnitz, Müller und HäuSler-Frohburg; Ehrenpreise die Herren Fischer, Böhme-Froh- bürg und vr. Krancher-Leipzig. Der sich anschließenden Berloosung folgte zum Schluß Imkerball. New-Aork, 21. April. Staad der Saaten in den Ver einigten Staaten. Aus dem Westen wird berichtet, daS Früh jahr sei so weit vorgeschritten, daß man sich ungefähr ein Bild von dem wirklichen Zustande der Winterweizea-Saaten machen könne. In den Staaten Indiana und Illinois sei der Staad der Saaten durchaus kein zufriedenstellender, während sich derselbe in den übrigen westlichen und nordwestlichen Staaten im Durchschnitt gegen den vorigen Mouat gebessert habe. IVTö. Knrt-rutzr, 1. Mal. Der Güterverkehr über bi, Maxaoer Schiffbrücke ist heute in volle« llmsa», »trdrr ousgenommr» worden. Post- und Telegraphenwefeu. *— Die Linie Akyab-Rangoon ist wieder betriebSsähig. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Rm SU. April eingetra,en: Daß die HandelSgeselll'chaft unter der Firma Naundorf L Co. in Leipzig ausgelöst ist und die Herren Friedrich Bruno Edmund Naundorf und Albrccht Max Kolbe, von denen Jeder die zur Liqui dation gehörigen Handlungen mit rechtlicher Wirkung allein vor nehmen kann, Liquidatoren sind. — Firma Theodor Leibing ia Leipzig, Sidonieastraße Nr. 53, und alt deren Inhaber Herr Gustav Eduard Theodor Leibtag daselbst. Handelsgerichtsfachen t« Königreich Sachseil. Eingetragen die Firmen: . Schlesinger ia Meißen, Inh. Herr I. Schlesinger das. — Ernst Honbold in Limbach. Inh. Herr I. E Hanboid dos. — Richard Olberg in Plauen. Inh. Herr F. R Olberg das. — E. Schnauder das.. Inh. Frau E. L. verehel. Schnauder dos. — Carl Ehrler das., Inh. Herr L. G. Ehrler das. — W. F. Nahm« in Oberlungwitz, Iah. W. F. Bahme in Oberhermsdors. — G. E. Hoffman» in Hainichen, Inh. Herr G. T. Hoffman» das. — Heinrich Claus das.. Inh. Herr L. H. Claus das. — Max Schwarzenberg das.. Inh. Herr K. M. Schwarzenberg das. — A. Hauschting L Co. in Kamenz, Inh. Herr M A. Hauschting und H. A. Riedel das. Beränderungcn. Die Firma F. Eile in Bautzen lautet künftig „Bautzener Strick« inaschiucu.Fabrik F. Eile". — Herr E. A. Bischofs in Treuen ist Inh. der dortigen Firma Gottfried Wols geworden. Erloschen die Firmen: LouiS Schumann in Obersrohna. — Stier L Malo in Plauen. — Schmidt L Wagner das. — E G. Becker in Haftnchen. — Degeukolb t Lo. ia Berbersdors. Zahlungseinstellungen. rg, »aiitm H. «»»erlem, Schudw.iarenf. Di. Burda. Pudm.ich.ru, girma Schloßmaan. Vitlderiadrik fiirma..chetr. Daumam>."Str»d- ftaffiadril. Intz. Cd. ?. u. H. B. Nramaa» g. M Stttynrr. gleischermftr. >N.,ch>a«> I. a. ö Q«i«. Nd«y Wendtdarg. IkaiNmaaa Ndochd wcndler. »aulma», »iitalau« tzertNn,. vautmaa» M. 0. «Nest, vausmaan M. Wassermann, »au'm. > N»chI.)iNn>»Im V l>„„, ,ed. Ovdendeimrr Nnrddaustn tl WNdrrer, vausmaim !L»vcnau rscrtian W-Ille. «ansmann Öficndur, Mtn»el, Parzelland. bgruhkndach Victor Gr»t«, äausman» Mntetn o. Dadme. s,,»rrrns. i Nachlaß r k crüitnder« SNiiller. chtempnermstr. Dredhiz P. Reinhardt, Lchiidwaarcnd. geil! Hermann Braucr. Hanteliim-nniZiiNi«,, vedaan »«l>errichi L" 'S» Sl, W" Nnedach tküuigsdüttc Diät», dii-a Lllentnr» Lre«deil Hannover H-ynan MMd»,«a « Neviladlw-P «»«doch »om,»Hütte Main, S7.« I»lL t8.°> W.4 301> 27.4 «4 «Ilendur, 27.4 .US SIL IS 24S 8L ISS U.« »Iiendiir, 27.4 Dresden 274 Hannover 2N 4 Ha»nan 28.4 !«i1I»e1m,.».»<.4 NenstattW-V. 2N.4 lNennl« s27.4 Norddanseu Ui. 4 Sderkirch 2!>4 Ölten b nro 28.4 Neichen».» d.E 374 «inlein !27.4 Senilen der, 314 8et, »7.4 4k>, yi>t.4 HÜllichau 273 INS 2t.S LS SNL 3KL 3NS S« SIL 34L >8L 3<b »,k> l»L NL I.« 2»S >7b st4L »b 2SL I 85, Nk, >:>> 7» L.S 287. «L 4« 20« >8« 7.6 2Vs. 2»:» 8.« 7« MllL l8.ä SN.« l»L 3N S I7L 36 S siä 06 Lnrifwese». *— Local- und Verband«.Güterverkehr drr Ibui glich sächsische» Staat-eisrabahae». L« 1. Mat b. I. tritt zum Gütertarife (Theil ll) für de» Local - Güterverkehr der königlich sächsischen Staatseisendoyaea »ad da in Verbind«»- mit denselben verwalteten sonstigen Elftabahacu der Nachtrag I in Kraft. Der- selb« enthält rin« neue Fassung de- >u-uabmetartf- für be stimmt« Stückgüter. Jniowet hiermit Erhöhungen verbunden sind, treten solche jedoch erst am 1b. Inai d. I. in Wirksamkeit. Dieser neue An-aahmetarif gilt von den vorbezeiebaete» Tage» ab — und zwar unerwartet der Herausgabe besonderer Tartsuachiräge — auch ia deujenigeu directen Güter» erkehrr» zwischen Sachse» and auderra deutsche» Bahae», sür welch« bisher schon An«, nahmetarisc für bestimmte Stückgüter bestanden Hobe». Abdrücke de- Nachtrags l können darch «nserr Güterexpedittoaea bezogen werden. Derloofrrngerr. ^ IVTL. Mönche«, 1. Mai. Bei der heutigen Getoinnzlehaaa der Bayerischen Prämieo-Aaleihe fielen 300000 aus Nr. 109652, 48000 ^ ans Nr. 109289, 18000 3« ans Nr. 53355. 4800 aus Nr. 91520, je 2400 ^l -ns Nr. 38504 , 91649 128639. 154963. WDö. Wien. 1. Mai. Bel der heat« stattaehaben Gewinn- ziehung der österreichischen 1860er Loose sielen 300000 fl. auf S. 12895 Skr. 10, 50000 fl. ans S. 4827 Nr. 2. 25 000 fl. auf S. 15272 Nr. 3. je 10000 fl. ans S. 4742 Nr. S -nd S. 5198 Nr 12. Wrs. Wie«, I.Mal. Serien»«,huug der 1858erLredit- loose: 273. 294. 65«. 1116, 1355, 1405, 1558, 1909, 1991, 2355. 2491, 2888, 3038. 3149, 3282, 3302, 3731, 3787. 4077. 150 000 fl. fiele» ans Nr. 94 S. 3302. 30000 fl. Nr. 83 S. 3149. 15000 fl. Nr. 20 S. 3302, je 500 fl. Nr. 53 S. 6b«. Nr. 74 S. 1909. Berichtig»»-. Bei der t» drr gestrigen Nummer veröffent- lichten 85. Ziehung von Obligationen der Prämie».Anleihe der StavtBukorest muß es heißen: „An größeren Gewinnen eatficleu: 50 000 FreS. rc." und nicht wie irrthümllch angegeben 500000 Frc«. Literatur. Ludwig Schönberger s Börsen- ua» HaudelSbericht. Oester- reichisch-ungarische- Organ sür finanzielle und volkSwirthschaftliche Interessen. Die in Wien am 29. April erschienen« Nr. 18 enthält: Ein Wort sür die österreichischen Flüsse. — Eia sensationeller Ver- sichcruugS-Belrug-.Proceß. — Japan- materieller Fortschritt. — Wiener Börsewoche. — Briefe au- Ungarn. — Zur wirlhlchaftlichea Lage EnglaudS im Jahre 1887. — Aus den 1887er Rechnuuzs- Abschlüssen der österreichisch-uogarischen Lersicherunqs.Äescllschosun — „Foncäce", Pester VersicherungS-Anstalt. — Reue ungarische Eisenbahnschulden. — Der gute Padischah. — Neue Wiener Tramway. — Bilanz der k. k. priv. österr. BersichernugS-Gesellschaft „Donau". — Notizen. Leipziger Börse am S. Mai. Wena auch die heutige Börse sich einer im strengen Sinne de« WorteS lebhaften Thätigkeit, welche sich aus sämmtliche Effectes- gebiete erstreckte, nicht rühmen kann, so konnten doch die Resultate, die der Berkehr zu Tage förderte, befriedigen. Trotz der nicht- weniger als ouimirenden Mittheilangra, welche von den maßgebenden FondSmärkt-n Vorlagen, blieb die seitherige seste Tendeuzvoll iu Geltung. Mau legte auch heute der schwachen Haltung de« Berliner Platze- eine Bedeutung nicht bei, vielmehr neigte man fortgesetzt der Ansicht zu, daß mit der Beendigung der Gewiaarealistrungea wteder eine günstigere Strömung Platz greisen und die Hauste vou Neuem idre Lousbaho beginnen werbe. Daher kam er auch, daß die Neigung zu Verkäufen aus keinem der verschiedenen Berkehr-gebiete stärker hervortrat und demzusolge die Course sich durchlchaittlich ans ihrem gestrigen Ecklußstandpuncte ziemlich gut zu behaupten vermochten. Im Uebrigea hat sich nicht- ereignet, wa« der Erwähnung Werth gewkftu wäre. Da- im Börseoverlause bekannt gewordene günstigere Bulletia über da- Befinden unsere- Kaiser« läßt hoffen, daß nunmehr eine Periode der Ruhe sür de» hohen Herrn eintreten wird. Ziemlich belangreiche- Geschäft etablirte sich aus dem Markt« sür deutsch« Staatsfonds, von welchen besonder- 3'/,Proc. Reichs- anleihe und Sächsische Rente große Umsätze aufiveiseu konnten, 3'/,Vroc. ConsolS wurden gleichwie Januar-Jnli-Reate höher be- zahlt; 4proc. Sachsen waren angeboleu, der Verkehr blieb eng- begrenzt. Londwirthe ermäßigte» ihren Cour-, während 3'/,- und -proc. Pfandbriefe der Credit - Anstatt böhere Preise erzielten und noch gesucht blieben; gehandelt wurden ferner 3'/,Proc. Anleihe der Communalbaak, fortgesetzt begehrt sind 4'/.proc. MaoSftlder und 3'/,Proc. Anleihe der Handelskammer, ebenso Geraer Stadl- aaleihe. Bon den Eiseabahnactien zeichneten sich voschtiehrodrr 8 durch ein sehr anlmirte- Geschäft zu der um 0,25 erhöhten Notiz aus; dieselben wurden auch aus Vorprämie per Mai zu 104,50 oder 1,50 und per Mai sest gehandelt. Ern belangreicher Berkehr fand auch in Böhmischer Nordbaha (— 0,40) statt. Buschtiehrader fest, Dortmund - Enschede hoben sich um 0,50, während Galizier 1,10 und Gotthardbahu 1 Proc. erließen. Localbaha gingen zu 54,50 und Graz-KSslacher zu 93 um. Werrabohu wurden um 1 Proc. höher gesetzt. In Baukactien ist das Geschäft klein geblieben. Kauflust äußerte sich sür Leipziger Bank (-ft 0,50), Leipziger Credit (-ft 0,10). Dresdener Bank (-ft 0,70) und Leipziger Di-conio (-ft 0,25). Berliner Handel wäre» nur wesentlich höher erhältlich. Berliner Disconlo fest, Zwickauer Bank hingegen recht matt. Aus dem Gebiete der In dnstrieactiea thalen sich wiederum Sächsische Wollgarn durch gute« Geschäft hervor» seruer waren an- genehm: Germania, Kette (-ft 0,50), Riebeck, Kammgarne (-ft I), Geraer Inte, Zuckerraffinerie Halle, Geraer Brauerei und gimmer- mann letztere blieben offerirt. Einiges Leben entsaftete sich aus dem Gebiete der Kohlen, actie». Forst stiegen um 4 und Lugau-Riederwürichnitz um 2 -Sl, ferner gewannen Oelsaitzer Kuxe 10 .6, gesucht blieben beide Lugauer und Gottessegen. Brückenberg Lorzugsactien gingen 3 unter letzter Notiz um. Dörstewitz-Rattmannsdors waren 0,25 Proc. höher leicht verkäuflich; ebenso wurde da- umfangreiche Material von Bereinigten und Zeitzer Parasfin zu den allerdings herabgesetzten Courjen schlank vlacirt. In deuPrioritätsobligationen hat sich wenig Mittheilen-- wertheS ereignet. Sehr lebhaft verlangt waren Mährisch-Schlesische, welche 0.25 höher schloffen; bester waren ferner Böhmische Rordbahn, Franz Joses, Kronprinz Rudolf, Nordweft Ha. 8 und Pilsen-Priesen. Einigks Geschäft fand in Magdeburger L und 8 statt. Bon den ausländischen Staat-sond- sind österreichische Gold- und Papierreute sowie Russen von 1880 and 1884 gehandelt worden. Wechsel fest; Belgien gesucht, aber ohne Abgeber; mehr Geschäft entwickelte sich in kurzem Holland, sowie ia kurzen Sichten von Pans und London ; auch in langem London kamen Umsätze vor, während Wien geschüft-lo« blieb. Sorten still. Ja österreichische» n»d russische» Note» fanden nur unbedeutende Umsätze statt. Wie«. 1. Mai Die Prodncieafirma Wols LSohn ist sallit Li« Po ''vkn betrage, 100000 fl. vre-la- »nd Leipzig fl»d be- «He-UG- Börse«- n«d Handelsberichte. '» Zwickauer Börsenbericht vom 1. Mai. Ueber nenne»», werthe LourSveränderungeu haben wir an hentiaer Börse nicht za berichten. Die Abgaben von Schlemaer Popiersobrik, Erzgebirge, Brückenberg Borzna. Zehatenscheiaen, Luganer Prioritäts-Actien und hiesigen verein-glück deckte» sich soft vollständig mit den letzten Notizen, nur Forst und Oel-aiwr Kure gewannen 10 Mark. Bon Anleihen gingen Deutschland II. Emission »nd 5 proc. Oel-nitzer um. Grube Ernst zu- lagen Deutschland ungesähr wie zuletzt Aoletbe» ar Gewerkschaft sammengetegte PrioritätS-Actien aotiren von heute ab excl. 1887er Dividend« 20 Mark. — Kohlrnversandt unverändert. 1. Frankfurt a. M.» 1. Mai. Nach der «bschwächuna der Course, welche aus Gewianrealiiattoaen gestern noch drr starken Hauste eingetrete» war, machte sich heute ei, weiterer Rückgang be- merklich, ohne daß jedoch die Tendenz eine» flaue» Charakter trag Die Speculotion blieb sin Allgemeinen sehr reservirt, theilweift in Folge der neuesten Nachrichten über da- Befinden de« Kaisers. Späterhin trat Befestigung eia, die Nachdörse brachte indeß wieder BerkansSlnft, so daß er» abermaliger Rückschlag erfolgt«, von den leitenden Werthe» verloren Creditoctir» gegen gestern 4 IV, st, Disconto-Loimnandit nur 0,50 Proc. StaatSbaha gab«, 2ft, fl., Lombarden 1 sl. Galizier 1-/. fl. nach. Renten ziemlich lest. Egypter, gestern Abend 8l .2ö, gingen 4 81.40—25—30 »m. Privot- di«c»n„ 1'V.. Prm. Lreditaeti«, schlofft, t» Wr RnchdSrse 222'/» DiDco Lom! »nto^sommandit 1S2.20. >bar«, 61»/»
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