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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-06
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1888
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«*HW> Achte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 127. Sonntag dm 6. Mai 1888. 82. Jahrgang.-: VolksmrUchaftliches. «ll» ft» »k,s„ rhrv bestft»mtra Sendungen stud »» richte» « de» verantwortliche» Redakteur desselben ft. «. Vau« in Leid,«». Telegramme. W-v. Vra«. 5. Mai. (Privat-Telegr-mm.) DI« Böhmische Rordbahn erjielte tm April eine Mehr-Einnahme von 10 74b fl., so daß sich dadurch die Gesammt-Mehr-Einnahme seit 1. Jaauar aus 33 910 fl. erhöbt. FV-V. Prag. b. Mai. (Privat-Telegramm.) Da» Aprll-Plu» der Buschtiehrader Lisenbahn betrügt 25 582 fl. Hiervon entsaaen aus die Linie ^ 4>92 fl., aus die Linie L 21390 fl. Die Vesammtmehreinnahme beziffert sich auf 89 Kl8 fl. Davon komme» ans die Strecke ä 22 193 fl., aus die Strecke 8 6? 425 fl. V/DL. Vue»»ö-AyrrS. 3. Mai. Während de» Monat» April sind hier 53 Dampfer mit 9206 Einwanderern eiug-troffeu. Die Zolleinnahmea betrugen während desselben Monat» 312d 000 Peso» sür BuenoS-Ayre» und 472 700 Peso- sür Rosario. vom Tage. z Durch die Lüfte geh» manchmal eia leise» Flüstern wie ein Mahne» de- Schicksal»; doch wer vermag die Laute zu deutea? Der Mensch muff sich mit dem Augenblick begnüge», mit Dem Wa id« bescheert worden; wa» Hilst e» über Dinge grübeln, deren Sie. flaltuug der sernen Zukunft angehürt? — Weih der Sterbliche, wann er der Erd« Sorgen iedta, wann er wieder zum Staube ver sammelt wird? — -ranke fristen Jahre laug idr Dasein, während gesund Scheinende plötzlich abbemsen weroen. Da» vou aller W-lt Erhoffte trifft nicht ein, sondern statt dessen da- Gegenlheil. Ein glanzvolle» Beginnen endet in trübster Entsagung. Wer vermag etwas gegen die zwingende Bemalt de» Schickial»? Wer den Ocean durchsegelt, ergiebt sich al» Sptelball den Rogen und Winden; da» Schicksal, welche» sie den zerbrechliche» Planken dereilen, ist auch da- sein». Die vürsea, den politischen Firlefanz der Blätter wenig de- achtend, bleiben fest. Die neue egypiische Anleihe ist natürlich über zeichnet. Wie selbstverständlich muffen nach den Krafiaastreaguugen. welche die Spekulation gemacht, besonder» interessante Evolutionen der Lauest aus sich Watten lasten. So boten London und Pari» am Freitag ach!» Neue». Betreffs de» Siniplontuunel- erklärte neulich der Stadtpräfldent von Mailand im Stadtrath: l) baff die technisch« Träte noch nicht bestimmt bereinigt sei; namentlich ist über die Lüd-Au-mündung de« groffea Dunnel» auf italienischem Boden eine Einigung noch nicht erzielt, uud die italienische Regierung hat in dieser Richtung die Aufnahme neuer technischer Studien angeordnet; 2) daß die Fiaaazsrage noch nicht geregelt und im Besonderen die Finanz, gruppe sür die Beschaffung de» Lapiial» sich noch nicht definitiv con. stituirt habe; 3) daff die Bedingung der Stadt Mailand, baff zu gleich die Linie Arona-Ornavaffo gebaut werde, ein neue» die Au-- sührung verlangsamende- H uoeruiff bilde. In Anbetracht dieser Sachlage hat sich der große Stadlrath von Mailand, dem eine Vor lage aus eine Subvention von anderthalb Millionen Franken etn- gereicht wurde, entschlossen, noch nicht Stellung zu nehmen, sondern die Erledigung der oben angeslthrlea Punkte erst abzuworten. Au» Wien wird vom Freitag berichtet: E» fehlte die richtige Stimmung, um daß die Spekulation lebhafter in» Geschäft der heutigen Borbürse eingreifea konnte, daher der Berkebr ungemein schwach geblieben ist. Die Rücksichten aus die russische Politik waren der hauptsächlichste Grund für die Zurückhaltung der Spekulation, dagegen haben die günstigeren Nachrichten über die Beziehungen Griechenland- zur Pforte, sowie über da- Befinden de» deutschen -aiser» befestigend aus di« Eonrse gewirkt. Diese Tendenz bei er mäßigten Eonrse» Hot sich unter Beihilfe von JnterventionSkänsea behauptet. Balutea waren steifer gehalten. Die Miitag-lürse er- öffnete mit fest behaupteten Lourse»; da» Geschäft blieb aber still. Lredit 278,3b. Abend« 278,b0. Berlin eiöffnete im Anschlüsse an die befriedigenden Nachrichte» au- Eharloitenburg in fester Tendenz. Ein Theil der Lourse setzte zwar niedriger als zum Donnerstag Schluff ein, überschritt aber sehr bald die Ansanq-rourse. Da- Geschäft entwickelte sich aus fast allen Gebieten lebhaft, «hrilweise sogar ammitt. Lredit zogen in kürzester Zeit '/. Proc. au, andere Banken folgten mit Eourtprigerungen. Rege- Interesse bestand sür deutsche Bahnen, von denen besonder- Mecklenburger und Lübecker lebhaft gehandelt wurden. Ostpreußen und Marieaburger niedriger. Ja Ssterreichischca Bahnen fanden Realisationen statt, nach deren Beendigung sich die Lourse aber ebensall» wieder besserten. Schweizer Bahnen, namend sich Goithard, recht sest; ebenso Lüttich-Limburg. Russische Werthe gaben Kleinigkeiten nach, konnten sich ober ebensall» bald erholen. Ungarn, Italiener und Egypter abgeschwächt. Neue 4'/,proc. Egypler wurden deute zum ersten Male zum Lourse von 98'/. Proc. per acht Tage uoch Erscheinen gehandelt. Im späteren Berlause schwächte sich die Haltung aus dem Montau, markt erheblich ab, während die Lourse aus nahezu sämmllichen übrigen Märkten gut behauptet blieben. Bankpapiere unterlagen geringen Schwankungen, während sich aus dem inländischen Eisen bahiiactienmarkt da- Geschäft ziemlich bewegt gestaltete. Bon au«- ländischen Tran»vortwerlheu waren Prince Henri, sowie Gotthard- Aktien stark steigend; ebenso trat sür Buschtiehrader lebhafte -aus- tust hervor. Russische Werth« uud andere ausländische Renten fanden geringe Beachiung. Der „Bossis-ven Ztg." wird au» Peter-burg geschrieben, daß der Dochenau-wei» der Staatsbank in deren Guthaben im An«la»dr eine Steigerung von 25 aus 29'/, Millionen Rubel zeigt, und zwar durch Anschaffung von Metallwechsela; aadererieit» dürste eia Theil de- Guthaben- Verwendung finden oder bereit» gesunden haben, um die seiner Zeit durch InterventionSkäuse aus Zeit erworbenen Rnbelnote, nunmehr in Berlin effektiv abzunedmen. klebrigen« operirte man ia Berlin mit der durch nicht» bestätigte» Nachricht einer neue» Anleihe, welche Rußland iu Pari« abgeschloffen habe. Lredit 139'/. (140'/^, Franzosen 93'/, (93,87), Lombarden 35',. (35,87), Deutsche Bank 158'/, (158'/,), Di-conlo 191'/. (192'/.), Mainzer 105'/, (105'/^, Marienbuegrr 54'/, (55'/,). Ostpreußen 93'/. (94'/^. Mecklenburger ISO'/. (150'/.', Galizier 82'/, (83'/. . Elbe Duxer 127'/, (126), Gotthard 125'/. (l Waare Patente ettheilt worden. In Strümpfe» stad nur die arüfferen Geschäfte noch einigermaßen mit Auslrägea versehen, im Uedrigen wird vielfach aus Lager gearbeitet. Die Löhne sind wieder stark gesunken, so daß viele Eirumpswirker sich ganz von dieser kaum da» Leben fristenden Beschäftigung abwenden wollen. Die Hand- schuhsabrikatioa hatte ia diesem Monat zahlreiche Bestellungen kleineren Umsange« in schwarzer Waare auSzusühren. Die Gelammt- läge der Branche ist hierdurch aber nur gering beeinflußt worden. Die Stoffhandschuh-Fabrikanten LimbachS, sowie anderer Orte hoben sich zu einem neuen Verein zusammengesLloffen. der sich eia umfassende» Programm gestellt hat und auch «ine Fachzeitung berau-giebt. Sehr lebhaft geh» da» Geschält uoch immer iu der Tricotbranche, wenngleich die -lagen über niedrige Preis« noch immer nicht verstummt sind. Für die Posamenten-, wie für die Stickerei.Industrie eröffnen sich gute Aussichten. Der Geschält»- gang in der Stickerei hat sich unter dem Einfluß der Mode gegen da» Borjabr entschieden gebessert. Eine Ausbesserung der noch sehr niedrigen Preise dürste nunmehr wohl auch zu erhoffen stehen. Einen roßen Fortschritt sür die Maschinenstickerei repräsentirt die ,erstellung und Verwendung einer Sch ffchenmaschine zum gleich- zeitigen Sticken eine» Muster» in vier verschiedenen Farben; doch ist die« keine neue Schweizer Erfindung, wie hiagestellt worden: vielmehr sind leistungsfähige Maschinen mit Fadenwechsel zum Buntstickea schon seit einem Jahre von der renommirte» sächsischeu Stick- maschinensabrik in Kappel bei Lhrm»>tz gebaut worden. Auch die englischen Gardinen sind uoch immer gut gefragt, und e» sind deshalb auch die Bleichereien und Apprcturanstalten genügend b- schältigt. Eine vogtläudische Gardineniabrik beabsichtigt die G: ündung einer solchen in Italien, wo sie angeblich da» erste Unternehmen dieser Art sein würde." *— Königin Morienhütte, Actieu-Gesellschast zu LaiaSdorf. Zu den gestiigen Ausführungen über den Geschält»- bericht wolle» wir noch folgende« bemerken: Die entschiedene uud wesentliche Ausbesserung der Geschäftslage der Eisenmdustrie, konnte dem Unternehmen im Vorjahre nur zu einem kleine», sehr kleinen Theile zu Siatte» komme». Dagegen wird dasselbe im lausende» Betriebsjahre hie.von einen bedeutenden Vortheil habe», so daß, zumal die sämml'ichen Werke mit sehr reichlichen Aufträgen versehe» sind, für dir Actioaaire die Periode der Ertragslosigkeit überwanden sein dürste. -r- An» ste« Erzgebirge. 4. Mol. Unter großer Feierlichkeit und allseil ger Theilnahme der Bevölkerung ist nunmehr auch m Scheibenberg der erste Spatenstich zum Bahnbau geihaa worden. — Auch sür die Müglitzthalbahn bat mau die Arbeiten be gonnen.—In Grünha inichea, dem Mittelpunkte der erzgebirgischen Spielwaareainduftrie, ist am 29. und 30. April eine Aus stellung von Schülerarbeiten der dortigen Fachschule veransta tet worden, die sowohl Se. Exc. der Herr Staat-minister von Noftitz- Wallwitz, wie auch Lerr Amt-Hauptmann vr. von Gehe-Flöha und Herr Gewerbeschuliaspertor Enke-Dre-dea mit ihrem Besuche beehrten. Mao rrkonnte an den ausgestellten Gegenständen: Puppe», Puppe» ftubeu. Pferde, Pserteställe, Eisen- und Pserdedahnwagen, Baukästen, Schachbretter, Schachfiguren daß die Industrie rührig vorwärts strebt. Besonderer Aussehen erregten die Proben von Holzmosoik und eia prächtig au-gestotlete- Speisezimmer. Die Schule trägt viel dazu bei, der Sv elwaareainduftrie tüchtige Kräfte zuzusühren. — Nach den Abschlüssen der Sparkassen zu Burgstädt und Lim bach sür Avril d. I. läßt sich eine Besserung der Spareinlagen ronstatiren, obwohl da» Hauptgeschäft dieser Städte, die Stoffhand- sckmhsabrikation, jetzt sehr schlecht geht. Limbach hat 4« 108 Ein- zahiunge» (gegen 43 847 ./l im April 1887) und 30 158 >l Rück zahlungen, Burgstädt 45S7S ^l Einlagen und bl 362 ^l Rück forderungen zu verzeichnen. *— Steinkohleabau-k ,hal 70',. <do). Duxer 127'/. (126). Gotthard 125'/, (l24'/,), 1880er Russen 77'/,(do.), Russische Noten 167'/, (167'/,), Ungarische «oldrente 77'/, (bo.). Jtalieaer 95'/. (95), Laura 98'/. (99'/,). Dort- muuder 70'/, (72'/^. Sonnabend: Lebhaft steigend. Der«1fchte«. Lei»»«,, b. Mai. 6 Der soeben veröffentlichte Bericht de» hiesigen österreichi- sche» Loasulatt giebt über den Stand der Tertilinduftrie nachstehende Auskunft: „Der Geschäftsgang in der Dollwoarea- Weberei und demealsprechend ia den Streich- und Kamm garn-Spianereien war auch !» den letzten Wochen ein sehr erfreulicher. Für die vogtländischen, wie Geraer und Greizer Kamm garnsloffe, die sür den Sommer noch lebhaft verlangt werden, ist der Umstand sehr günstig, daß den Berliner LonseciiouSgeschäfien diesmal keine großen Lagervorräthe mehr zu Gebote stehe». Für die vogtläudische» Hanbweber macht sich die wieder austauchende Vorliebe sür Plüsch und Sammet dnrch gute Beschäftig»», b« merkbar, da di« feinste Waare immer noch dem Handstuhle über laste» werden muß. Ganz besonders begehrt bleibt, wie schon >» der verflossen,, Saison, Flanell. Rrichenbach hat ebenso wie Treuen eia« gmbeiuchte vebichule eingerichtet, in welcher außer den gewöhnlichen UatrrrichtSgegenftänden und außer praktischem Weben auch Maichineukuade, beziehung-weise die Einrichtung der verschedeaen Webiiühle, speciell der Jaequardstühle, gelehrt wird. Die Wirkwaaren-Jndnstri« har dem lange» Winter »och ver schieden» Rachdestell»agen a»s wallen« Artikel zn verdanke», dt« aber au» den vorhandenen Bestände» leicht gedeckt werden konnten, von Ordre» sür de» nächsten Winter, die sonst bi- Ostern einzngehea pflegten, ist bisher nur wenig zu merken gewesen; nach den aneerikontscht» SituationSberichtea sind solch« auch sür die nächste Saison von dort nur in geringe« Maße z» erwarten, ist bestrebt, die Maschine» immer mehr z» vervollkommnen sind jetzt rmeder ans ein« Verbesserung an ßknn »eng»», ro» Längt- uud Ouerstreise» . . w»w ans eia« Strickmaschine z»r Herstell»,, gertppterßtz« Verein „Loneordia" iu Oel-nitz im Erzgebirge. Di« am 4. d. Nachmittag» in Zwickau abge- halten« ordentliche General-Versammlung war von 14 Actionairen besucht. Der RechiiungSadschlub wurde genehmigt, Decharge ettheilt und die Dividende aus die Bezugsscheine, aus welche am 1. Juli die rückständigen 50 ^l eiiizvzahlkn sind, mit 5 Proc. festgesetzt. Es sind demnach statt 50 noch 37.50 zur Vollzahlung der Vorzugsaktien ersorderlich. Ja den AufsichtSrath wurden die Herren Bergdiriktor A. Wiede und Bergingenieur Fr. Kästner ia Zwickau wieder» uud Herr Ritterguttbesitzer Zeidler ia Oberlosa bei Plauen i. B. neu gewählt. D Weimar, 5. Mai. Wie wir hören, sind nunmehr die Ler- Handlungen zwischen der preußischen und der wetmarischen Regierung, betreffend den Bau und Betrieb einer norinalspuriaen Eisenbahn durch das mittlere lllsterthal (Tann-Geisa), definitiv abgebrochen worden. Die Van Preußen gestellte Forde rung, daß von Weimar die säiinntlichen Baukasten getrogen werden, wird dicSseil» um so medr sür unannehmbar erachtet, als die Bahn weit mehr dem preußischen als dem weimarischeu Staate Vortheüe bringen muß. *— Weimar-Geraer Eisenbahn. Der im Jahre 1887 erziehe Ueberschuß beträgt 39t 400 Die Verzinsung sür Priori tälSobligatioaen und Hypothekenzinsea beliefen sich aus 58 200 ^l, während die Amortisation einen Betrag von 6l00 erlordert Nach fernerem Abzug sür den gesetzliche» ReservesondS. der Beträge für Tanliämen an AussichtSrath und Direktion, sowie Beitrag zum Bau. und Eigänzuiig-ioiid-, Revisoren und Glatificaiionen verbleibrn 297 000 ^i, welcher Betrag, wie wir bereit- mitlhetlle». zur Be Währung einer Dividende von 3 Proc. (1886 : 2'/, Proc.) aus die PrioiitätS-Stammaetien Beeweudung finden soll. 8. 8. Berlin» 4. Mai. Gegenüber den vor Kurzem von anderer Seite in Ihrem Blakte gemachten Au-sührungen wäre e» wodl an gebracht, darauf hinzuweisen, daß man vielfach den Einsluß der Mittelst der Am bl äve-B ahn herzustellenden direkten Verbindung „Mainz-Lüttich-Brüssel" aus die Verhältnisse der Lüttich-Lim burger Bahn überschätzt. Der direkte Verkehr zwischen Mainz und Brüssel kann der Lülttch-Limburger Bahn gar nicht zusallen da die Theilstrecke Lüttich-Brüssel sich im Besitz de- belgische» Staat» befindet. Auch vo» einem etwaigen Transitverkehr von Mainz in der Richtiing nach Holland käniite nicht wohl die Rebe sei», da dieser der kürzeren Route über Köln jedenfalls erhalte» bleiben würde *— Zur Handhabung de» englischen MarkenschutzgesetzeS werden her „Nordd. Allq. Ztg." vom Rhein solgende Luriosiläten berichtet: „Bekanntlich findet ein lebhafter Export von Rhein- und Moselweine» seiten» deutscher Firmen nach England statt Biele dieser Firmen erhalten nun auch Aufträge in Frühstück-Weine» nome»tlich Sherry, den sie von Spauien beziehe» und dann wieder ervottiren. N»n schreibt da» englische Markenschutzgesetz vor, da > alle au» Deutschland kommenden Waare« die Bezeichnung „prockuoock io OorwnvF" oder „Sermnn mast«" trage». Letztere« verlangt dt« rngliiche Steuerbrhärde auch sür Sherryweine, an deren Echtheit lei» Zweisel sein kann. „Zdorrze prockooack io Oermnvv" ist i» der That eia recht rmpsehlenSwrrther Titel. — Die englische Steuerbehörde verlangt, daß bei Waare», die z» Dutzende» tu derselben Schachtel versandt werde», nicht allein die Schachtel, sondern jede» Stück die Bezeichnung „Oonaao mast«" trage, beilpieltweis« also auch die so- genanntrn „Brieschen", welche 12 Nähnadeln enthalte». Daß aus einem so Neinen Gegenstände die obige Bezeichnung nicht besonder» groß gedruckt sein kan», liegt klar zu Tage. Dennoch find kürzlich solch« Sendungen ongehallen worden, weil man dir betreff „den Buch staben sür zu klein hielt. Do» sind Thatsachrn, die ich Ihnen al» wirklich vorg kommen aus« beste verbürgen kann." *— Einige Handelskammern haben beim Herrn Handel-minister Petitionen einaereicht, welche sich aas ein- anqevl ch de» Bedüriniffen der Zuckeri asfinerie» Rechnung tragende Abänderung de- Be setze«, betreffend die Besteneruag de» Zucker», richten. — Da- Gesetz ist bekanntlich noch gar nicht in Wirksamkeit getreten. *— Deutsche Weberei-Jadustrie. Man schreibt der „Frki Zig ": „Ia viele» Betrieben unserer Weberei-Jndustrie augenblicklich ein gewisftr Stillstand eingetreten, der sich übrigen» stet« um diese Zeit, al« der UederganqSsaiian, bemerken läßt lieber di« Beschäftigung al« solche, wie sie sich di» jetzt vollzogen ha», baden unsere Webereien zwar krinen Grund zn direkten -lagen; di» Situation ist aber immer noch weil entiernt davon, eine besriedlgead« genannt werde, zn sännen. Ia Bezug aus Preise läßt sie sogar Man > in jeder Weis« z» wünsche» übrig, und die Beschwerden, dir l» So 1 dialer Beiiehmng in früheren Iabreu gemacht wurden, haben dstühlen zur Sr- Ittzr« Bare^ttgnng noch ,n keiner Äeisr Valoren Unsere Weberei«» aus platttrtrr Waa«. 1 theilweis« beträchtliche Au»stlle in ihrem Export »ach da« beweise, die ver öffentlichten amerikanischen Lonsulat-ouSweise. hat doch allein der Lonsulatlbezirk Gera im 1. Quartal l. I. 633 892 ^l weniger Web- waaren nach den Bereinigten Staate» gesandt als in der gleichen lleriode de- Vvrj'hreS, »nd diese Erscheinung tritt fast in allen unseren großen FabrikSdistricten, wo die Weberei-Industrie ihren Sitz bat. zu Tage. Glücklicher Weile findet dieser Ausfall seinen Ausgleich durch die Zunahme des Exvorl» nach anderen Ländern, nach Südamerika, Eanado, nach Spanien und Italien. JedeusallS ist aber eine Besserung nicht zu ronstatiren. Die Weberei- Industrie muß die Geschäft-Periode, wie sie sich bi» jetzt i» diesem Jahre vollzogen hat. als eine den letzten Jahren durchschnittlich gleichlommende Saison bezeichnen. Wir »ehmrn dabei an, daß der inländische Lonsum sich aus gleicher Höbe wir sonst gehalten hat. und das ist ia der Thal der Fall. Di: Aussichten für die Herbsliaison liegen nicht ungünstig, theil« mach! der lange W itter, der überall herrschte, Neuanschaffungen in größerem Maßstabe nölhig, theil« aber auch dürfte der Export unserem Markte wiederum srhr zu Hilfe kommen, den» wir Halen eine große Anzahl überseeischer Einkäufer z» erwarten, außerdem liege» die Abjatz- verhältnisse in England sür un- günstig und vielleicht gelingt e« ua« auch in Italien ein größere- Absatzfeld zu gewinnen. Versuch« l« dieser Hinsicht sind schon gemacht Waiden, sie waren vo» Ec- olg begleiiet. ES sind die Tuchwebereien ziemlich gut be- chästigt, sie sind im Besitze von Herbstausiräge» gelangt, welche ihnen sür die nächsic Zeit Beschäftigung gewähre». Die Kleiderstoff. Webereien haben eine normale Saison zu erwarten. Einzelne Be- zirke, Glauchau, Markrich i. Els., Meerane, thcilweise auch Greiz »nd Gera, waren sür da- Frübjnhr gut beschäftigt, die bis jetzt vorliegenden Herbstordre- sind al- befriedigende zu bezeichnen. De» Sammet- und Plüschwebereien sehlt e« noch oa au-giebiger Be- chäsliquiig. wogegen Seidenwebereien ziemlich zu thua haben, wenn ie auch nicht m Besitz lang lausender Lontracle sind. Die Leiuen- webereien haben sür bessere Artikel Beichäsligung, die billigen kommen immer mehr in Toncurrenz mit den baumwollenen Ge weben, sür welch letztere die betreffenden Webereien aus zusrieden- icllendc Engagements zurückblickcn können." — Deutich-grieedische Handelsbeziehungen. Von allen Orieiitstaaien ist, schreibt der Pariser „Figaro", Griechenland allein der französischen Industrie tren geblieben. Die Griechen lassen Alle-, waS sie an sreniden Jndustrieerzeugnissen bedürfen, au- Frankreich kommen, und in Paris, sowie in Lyon bestehen mehrere CommissioiiSbäuftr, die nur sür griechische Rechnung arbeiten. Allein gerade fttzl ist die sranzösische Trpulirtenkammer aus den Gedanken riaer Erhöhung der aus Rosinen und Korinthen liegenden Eiusuvr- zölle Versalien, worüber die französische Handelskammer in Albe» gewaltige» Lärm schlägl. Sie hat sich unverweilt mit einer Eingabe an das sranzösiscke Handelsministerium gewandt, worin sie betont, daß Rosinen und Korinthen säst den ganzen Export Griechenlands auSmachen, daß der Peloponnes ausschließlich aus diesen Export, der meist nach Frankreich gehe, angewiesen sei und eine Erl üliung der sronzösischen Einsuhrzälle aus diesen Artikel die vitalsten Interessen Griechenlands prei-gebe. In der That halte die griechische Handelswelt nicht sobald Kenntniß von dem in Rede stehenden ZollerhöknngSproject erhalte», als sich auch schon eine L ga bildete, mit dem etngestandenen Zweck, nicht- mehr von Frank reich zu kaufen, wenn jene- Proiect durchgehe» sollte, dafür aber aus alle Weise die deutsch-grieckischen Handelsbeziehungen zu pflegen, zu fördern, zu entwickeln. Vo» diesem Beschlüsse de« griechischen HondelSstandeS besorgt der „Figaro" die verhäugnißvollslen Eon- equenzen sür Frankreich- industrielle — und polnische — Macht, tellnnq in den, dem griechischen Einfluß unterliegenden Gebieten >eS Mittelmeere». „Man darf nicht vergessen" — schreibt da» mehrgenannte Vlatt — „daß eS unsere Pflicht ist, der deutschen Industrie, die uu- aus allen Märkten, wo französische Produkte den anderweitigen Auslandserzeugnissen vorgezogen werden, eine reges rechte Schlacht liefert, keine Waffen in die Hände z» geben. Der Beschluß der griechischen Kauslentc wird die industriellen Kreise Deutschlands mit Freude und Hoffnung erfüllen, und nicht lange, Io werden ganze Bataillone deutscher Conimiftionaire und Handlung- reisenden alle griechischen Handelsplätze »»> den vortheildaftesien A»erb,etu»gen übers.tiwcininen, sehr zum Schade» nnftrcr Industrie wie unsere- moralischen EinfluffeS." *— Spiritu-bauk sür Deutschland. Au- Berlin wird unt telegraphisch milgelheilt, daß der Verein der Spritsabrikanten Deutschland- in der heule dort statigehabien Versammlung den von der Spikitu-bank für Deutschland vorgeschlagenca Vertrag ge nebmigt hat n»d wurde ders lbe von 70 Proeent der deutschen Spritfabrskanten bereit- unterzeichnet. Höchst beher»igen-werth in Sachen der Lredit erkundigung ist ein Urtbeil de- Berliner Landgericht-, durch welche« eine gegen ein AuSkunsiSbureau gerichtete Klage aus Schaden erjatz zurückgewieft» wurde. In dem Uitheil heißt e«: „Da- Ge richt nimmt a», dab «>» ordenllicder Kausmann sich durch einen ein zigen Bericht (eine- AuSkunstSbureouS) nicht zur Bewilligung eine- Credit- an einen ihm bi- dahin unbekannte» Gewerbtreibenden be stimmen läßt» sondern selbst noch anderwcilige Eiklindigungen, ins besondere bei den ihm von dem Lreditsuchcnde» auszngebenden Adressen einzuziehen hat. bevor er einem kleinen Schneider in einer kleinen Stadt den mit Rücksicht daraus, daß nickt ftstznstellen ist, ob derselbe nickt anderweit gleicken Credit in Anspruch nnnmt, immer hin nicht unbeträchtliche» Lredit vo» etwa 300 einräumt." Au« dirseni Grunde wurde der ursächliche Zusammenhang zwischen dem angeblichen Versehen deS Beklagten und dem der Klägerin erwachsenen Verlust verneint. Im klebrigen nahm das Gericht an, daß eine materielle Hastverbindlichkeit für die Richtigkeit der ettheilten l kunit, mithin in-besondere auch für solche Unrichtigkeiten, welche Irrlhümern, Beriehen oder selbst auf Arglist der Au-kunftpersonen (nicht de- Institut-Inhaber-) beruhen, durch den programmmäßigen Vorbehalt au-geschlossen ist. EZ verdient gewiß Beachiung, wenn einem gerichtliche» Erkenntnis; klar ausgesprochen wird, daß die Meinung so vieler GejchüftSIeute, durch Anfrage bei einem An- kunsi-bureau sür wenige Groichcn diesem olle Verantwortlichkeit zu schieben z» können und der Pflicht einer weiteren gewissenhaften und rationellen Erkundigung damit enthoben zu sein, ein grundloser Wahn ist, daß vi-lmehr, wie l)r. Roscher ia einem Bericht der Zitlaner HaiidelSkamnier sagt, „derjenige Kausmann, der sich beim Lredit geben auf ein einzige- Urtheil verläßt, den Borwurs der Leichtfertig keit in der Regel nicht von sich abwälzen kann." *— Hessische LndwtgSbah». Au« Actionairkreisen wird un» geschrieben: Der Bortrag de- verwaltung-rathe« in der kürz, lich abgeholtenen 53. Geuerol-Versammlung hat >m großen Ganzen bei den Betbeiligten nicht die günstige Beurtheiluug finden können dir dem Abschluß pro 1887 im Allgemeinen zu Theil geworden ist Die Sorge bezüglich de- An-sall- der Einnahmen in sern-n Zeiten wird vielfach al- übertrieben bezeichnet, da auch für die Folge ein häufig »u hoher oder zu niedriger Wasserstaus» de- Rheine« nicht fehle, wird und damit ihnlich« Chance» sür die Bahn wie solche ,m Jahre 1887 bestanden, nicht au-geschlosfti, erscheine». Wichtiger aber ist der Umstand, daß die Verkehre aus den verschiedenen Bahn liuie», welche vom Wofferstandc de- Rbeine- nicht berührt worden, sich in erfreulicher soelwährender Entwickelung befinden und daß in Erkennlniß dieser Bedeutung sür da- Gesamnttuitternehmen aus die Pflege de- Localverkehr- seiten- der Verwüstung alle denkbare Auimerksamkeit verwendet wird. Da- von einer großen Rente in früheren Jahren säst auf den dritten Theil derselben zurückgegangene Actienerttägniß dürfte jetzt wieder eine Ausbesserung eisaheen, da di« Uriache der niedrigere» Rente, der Bau vieler neuer Bahnlinien und der Umbau großer Bahnhöfe wie in Mainz und Fcankiurt a/M nunmehr beseitigt ist und dimit eine Bergrößeiung de- Anlage- cavttal« austvrt. Der zur Bertheilung an die Acttonaire zu gelangende Ueberschuß wüide sich oder noch wesentlich eilöheu, weil» der von der General-Bersammlung zum Beschluß erhobene Antrag aus Lou vertiruug der PrioritätSanleihen die G-n hmigung ler hessischen Regierung findet. Gegenüber der für da« Jahr 1888 therlweise «intretendrn Verzinsung de- Antheill — '/, — der Hessischen LudwigS- bahn an dem Lrntralbahnhofe in Frankiurt a. M (welcher am 1. Inli eröffnet werden soll) orog die Mittheilunq am Platze sein daß nach Ansicht Eochverständigrr die sür private Bebauung frei werdenden Terrain- de- Bohnnnternehmen- einen säst den Kosten der Neuanla-en aleichen Wenh baden sollen. Wie berichtet wird, sollen ans diesen frei «erdenden Terrain» fünf neue Straße» in der Richtung nach dem neuen Vahahose heraestellt »erden. Der oben erw-hnt« VorNpg ist k» diesem P»nttr sehr knapp getzaltru. Der bezügliche SchlußpaflnS kantet: „Die Verkäufe au» dem Gebiete der allen BahnbSft in Frankfurt beginnen >m lausenden Jahre. Die Erläse werden ebenfalls von den betreff,»den Baucopttalien abge- chrieben. Wir erwarten, daß auch diese Verläuft aute Resultate er zielen und zur Verminderung der Verzinsung ansehnlich beitrogen werden." *— Bank für Handel und Industrie ia Darmstadt. ES liegt uns da- Protokoll der Generalversammlung vom 26 April und rer Geschäftsbericht pro 1887 vor. Die Dividende deS Instituts hat sich bekanntlich wie die der Berliner Di-contegesellschast und der Deutschen Bank aus der HSH« de- Vorjahre- erhalten. Der Bericht spetckt von dem Druck der politischen Verhältnisse, welche veranlaßt«», die Engagements hauptsächlich in Effecten zu vermindern und die disponiblen Mittel zu vermehren. Trotz de» niedrigen Goldsußcs war da» Gesammtettrügniß d«S ginftncoato» um 238000 größer als 1886, was aus erhöhten Zinsfuß ia den ersten Monaten de- Berichtsjahre» und auf stärkere Geldanlage in Finanzoperaliouen zurückzusühren ist. Die Resultate der Lommanditen, welche im ob- gelauftnca Jahre über die 4 Proc. Lapitalzinse» 256000 ^l Gewinn «bracht haben, sind im Durchschnitt befriedigend gewesen, obwohl e gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung von 40 000^1 aus- weisen. Ueber viele- Andere, wie über die Vettheilung de» Rein gewinne» von 5104 332 ^l haben wir bereit» srüher da» Nöthige mitgetheilt. Da- Geiammterträgolß au- börsengängigen Effecten beziffert sich aus 524 570 -ckl. d. b. ea. 6'/, Proc. de- durchschnittlich veranlagten LavilalS. Da- Gesammletträgnlß an» industriellen Actien uud Bcthciligungen belief sich aus 231 405 >l Die disponible» Fond- belieft» sich am 29. Februar 1888 aus: Wechsel 29 536 530 ^«l. Lasse und Coupon» 6 543 934 Guthaben bei Bankier» und auS Lansortialgeschästen 8 708 348 Report- und Lombard» 31 221 842 .»l, zusammen 76 010 655 Dem gegenüber standen an Verbindlichkeilen: Lonlo-Torrent-Lredi« toren » vi,l» 41 048 921 >l, Lredltorea aus feste Termine und de- iinintte KündigllngSftisten 13 758 306 >l, unerhobcue Dividenden 4 211657 >l, zusammen 59013864 ^l An Tratte» aus uns lieft» : 34 544 596 .cki Aval-Accepte hatten wir gegeben: 4 744 6l2 Tie iäminiliche» Gutbabea der Bank im Lonlo - Lorrk»t - Geschäft belieft» sich aus 66 173 969 -St Es betrugen die bedeckten Tredtte 54 862 289 ^l (gegen 6 1 277 686 im Vorjahre), die theilweift bedecklea Lredite 7 450 356 ^l (3440 845 >l), wovon unbedeckt 1477 000^. die nicht bebeckten Lredit- 3 850 703 (3 430864^«). die zweifelhaften Ausstände 10 619 >4 (32 869^0. DaS Capital bei den Commandite» hat sich um 1160 000 ^1 vermindert, in Folge von Lapilalrückzahliiiigen DaS angelegte Lapiial verzinste ich mit 6,92 Proc. gegen 7,33 Proc. im Vorjahre. Die Special- reserve für Lommandiien beziffert sich mit 3l2 101 Der Be- amnitgcwinn der Actiengeselstchastcn ergiebt 205 728 Ja Frankfurt a/M. findet vom 10. bi» zum 13. Mai d. I. eine internationale Ausstellung von Jagd- und LuxiiShunden statt. Aus den Linien der Sächsischen Stäat»- eisendahnen wird sür die dort ansgestellt gewesenen Hunde und sonstigen Gegenstände, soweit sie uuverkous» geblieben, s rachtsreier RiickiranSport innerhalb 14 Tage nach Schluß der Ausstellung ge währt. -öl», 4. Mai. In der heutigen Generalversammlung der Rheinischen Dynamitfabrik, in der das Geiamntt-Actiencapital vertrete» war, wurden die Vorschläge de- AussichtSralhS und des Vorstandes, wonach 38 Proc. Dividende zur Auszahlung gelangen, ohne Erörterung genehmigt und der Verwaltung Entlastung ettheilt. Die auSscheidenden AufiichlSrathSnittglieder wurde» wiedergewählt. *— Zur Lage deS Walzdrahtgeschäst» schreibt die „Köln. Ztg ": Die Lage de- WolzdrahtgeschäftS ist zur Zelt wenig besric- digend, denn von den vielen Ansrogea hat nur ein ganz geringer Theil z» Abschlüssen geführt, welche säst ausnahmslos sür da- In land bestimmt waren. Der aiilerikonische Bedarf, welcher den Werken die Massenbestclluiigen bringen muß, deren dieselben zur Aufrecht» erhaliung de- vollen Betriebes benäthige». ist so gering, daß derselbe mit Leichtigkeit durch die Mengen gedeckt wird, welche sich »och in zweiter Hand befinden. Außerdem ermägl chcn e» die durch den Verband ziemlich hoch gehauene» Preise den sonst weniger wett- bewerbSsäbige» englischen und belgischen Drahliverken. einen ver- hältnißmäßig großen Theil de- curoväischc» Bedarfs zu decken, welchem Uedelstande sür die Folge aber dadurch vorgebeugt werden dürste, daß den inländischen Drahtziehereien ein Nachlaß im Preise von 10 bewilligt worden ist, soften die ftrtigen Drähte sür die AuSsuhr bestimmt sind. *— Der Lisen-Großhandel und die Walzwerl»v«r- bände. A»S Fachkreisen wird der „Köln. Ztg." geschrieben: Die Klagen, welche in jüngster Zeit über die WalzwcrkSverbLade seiten- deS Großhandel- laut geworden sind, beziehen sich fast ausschließlich aus die Vereinigung der Feinblech-Walzwerke, wa» nicht wunder nehmen bars, wenn man bedenkt, daß die Bereinigung noch de» festen GesügeS selbst bedarf und die» zu erlangen in erster Linie bestrebt bleiben muß. Sobald diese» Ziel erreicht sein wird, wird nnch zweifellos den berechtigten Wünschen deS Großhandels Rechnung ge- tragen werden, wie am besten da- Beispiel des rhetnisch-weft. fälischeu Walzwerk-verbandeS zeigt. Ueber diesen wurden anfangs die gleichen Klagen laut und man sprach sogar von einer Bereinigung der Händler, um eigene Walzwerke zu erbauen; doch ist eS diesem Verbände nach kurzem Bestehen schon gelungen, die Klagen zum Schweigen zu bringen und den Nutzen de« Gioßdandel« mit dem eigenen zu beiderseitigem Bortheil zu vereinige». Da- Gleiche wird auch von dem im Entstehen begriffenen Feinblech-Verbaud« zu gewärtigen sein. *— Im Gegensatz zu den rheiittschen Gärtnern haben sich die Zittauer Gärtner in einer abgehalteuen Versammlung einstim mig gegen jedweden Schutzzoll au»gesprochen. *— Vom 1. Mal biS zur Durchführung de- Zollanschlnffe» von Hamburg sind die Functionen der Directivbehärdeu de» vcreinSländische» HauptzollamtS in Hamburg, welche bisher vom Pravinzialsteucrdlrector in Allona wahrgenommen wurden, aus den zur Leitung der demnächst zu errichtenden haniburgischen Zolldirettivbebörde bestimmten Geh. Ober - Finanzralh Pochhammer übertragen worden. Die Functionen der obersten Lande-fiaanz- behörde für da» in Betracht kommende Hauptzollamt werden l»S zum Anschluß Hamburg» an da» Zollgebiet nach wie vor von dem preußischen Finaiizminister wahrgenominen. *— Braunschweigische Lotterie. Der braunschweigische Landtag hat den Antrag: „Die Regierung möge erwägen, ob nicht die Uebelstände betreffs Betriebt- der brauiischweigischea Lotterie, loole durch eine Vereinbarung mit Preußen zu beseitigen seien", an- genommen. *— Eisenwerk Marienhütte bei Kotze»»», Aetien- gesellschaft. Der AussichtSrath hat beschlossen, der zmn 29. Mai tinzubenisenden Generalversammlung die Berti/eilung einer Dividende von 2 Droc. gegen 1 Proc. im Vorjahre bei reichlichen Abschreibungen in Vorschlag zu bringen. Neben der üblichen Dolirung de« Reserve- sond« sollen lO 000 .Pl zur Extradotiruog de- Di»posilion<sondS Verwendung finden. *— Bayerische Spinnerei Wertoch, Actiengesell- schast. Die Generalversammlung beschloß die Erhöhung de» Actien- capital» von 750 000 aus 1200 000 ^l durch Ausgabe von 450 neuen Aktien zu 1000 *—Der Deutsche Verein von Ga«, und Wassersach- männern hält seine 28. Jahresversammlung in der Zeit vom 11. bi» 14. Juni d-J. in Stuttgart ab. Der Verein zählt über 500 Mitglieder. *— Buschtiehrader Eisenbahn. Nachdem die bereit» von un» erwähnte Weitung der Regierung an den BerwaltungSroth der Bnlchlikhroöer Eisenbahn wegen der Emberufung der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung etne nähere Motivirung nicht ent- bält, der VerwaliungSralh aber nicht im Besitze der Entscheidung über die Beschlüsse der letzten außerordentlichen Generalversammlung, betreffend die Betrieb-Verein annq der beiden Netze, ist, derselbe ober andererseilS de» Abschluß der Rechnungen nicht mehr hinan-- schieben kan», so werde» dieselbe» sür da» Jahr 1887 getrennt ausgestellt werden müsien. Da übrigen- die Verhandlungen zwischen den zuständigen Ministerien über dies« Angelegenheit im Zuge sind, so ist anzunehmen, daß die Entscheidung bi« zur General- versarnmlung gelrosftn sein wird. Der VenvaftungSralh wird somit den Actionairen nick! nur über die mtt der Regierung in dieser Frage gepflogenen Beihaiidluagen berichten, loadern denlelden auch da» definitive Resultat vorlrgrn könne». Welcher Art dasselbe sek»
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