Staats-und Gesellschaf tsbmdungen teils zerstört, teils ms Wan ken gebracht hat, dabei aber neue Formen aufbauend. Das leise Zitterpnnzip in der Ohio-Antiqua wurde in der Lehmann-Fraktur der Butterschen Gießerei allzu laut auf die Fraktur übertragen. Das gewohnte Verhältnis wird auch hier, aber durch ein andres Verfahren, aufgehoben: die Gemeinen er reichen fast die Große der Versalien. Es entsteht so eme wack- Üge,f ormlich verkruppelteScKnft.Selbst im fettenSchmtt deutet WUVlAAA/VUVflAJWVVVVin/VyyUVVUWUVnAnA/VUVWVlfVVUVVUVVVVVWirVVlAAr UVUWW HgNB£L$$OHN-RÄNB£R lA^WAaVWVVtfW^.VlAntWWVWVWWWWtWWWWWWia/WMWWtfWtlWl/WWWVWW zufmden.So erwarb er dieOriginalmatern derjeanPaul-Schnft von 1794, welche den uns nächsten handschriftlichen Zug, die Handschrift desBiedermeiersqn vollkommener typographischer Übersetzung aufbewahrt hat und unter den alteren Onginal- typen, zusammen mit der edlen Unger-Fraktur, die gleichfalls von Butter gegossen wird, die eigentlich moderne Frakturschrift darstellt. Am beschwingtesten, vielleicht aber am freiesten, ungebun den, fast übermütig, zeigt sich der Geist der Butterschen Gie ßerei m der Schöpfung semes Buchschmucks und semer Vig netten. Zögernd beginnter mit handschriftlich zittemdenLmien, die dem Satzbild das mathematisch Starre nehmen und gelangt über zackig und bogig meinandergeschobene, bewegt aufwüh lende oder bakterienartig wimmelnde Umrahmungen zu unver- hullt expressionistischen Schmuck- und Zierstucken. Da ihre r , ^uvu\nnnnnniwvinnnnnnnnivinnnjwinnnnniwuvv\nnnnrjinnAnnnnnnnnnruvvvuvv/ij sie innere Schwache an, ein getreues Ebenbild des allgemeinen W irtschaftslebens. Emen hoffnungsvolleren Ausdruck der nicht nur in der Ver elendung tätigen neuen Zeit, versuchte Butter in der völlig umstürzlerischen Mendelssohn-Type, die von unsrer heutigen Hand schrift ausgeht. Hier wurde nach ganz neuen Gesichts punkten gearbeitet. Schrift und Schmuck entstanden unmittel bar m Stahl, oh ne vorherigen zeichnerischen Aufriß, ein kom promißloser Niederschlag der Formanschauung unsrer Tage. Hier liegt der mindestens beachtliche Versuch vor, die gotische, die barocke, die klassische oder gar epigonische Losung zu ver meiden und eine Type hinzustellen, die weniger aus den Hand schriften früherer Epochen, mehr aus der Vision einer Schrift vor aller stilistisch festgelegten Schrift hervorgeholt zu sein scheint, und so eine verlorene Ursprünglichkeit zu erwecken, eine erste bis jetzt einzige, nicht gemachte, sondern gewachsene * expressionistische « Type. Inwiefern durch diese Leistung eine wirklich zeitgemäße Buchkunst angebahnt wurde, wird die Zu kunft leh ren. Wie sicher im Gef uhl Butter vorgeht, erweist sich nicht minder, wenn ersieh alten Ongmaltypen zuwendet. Auch das geschieht m der Einstellung, die uns verwandteste Art heraus- Clo O £ 43 SßC srafi ! ■ww 4 V ¥ * V- ** v %v±n. r ÄBCBEF&HIJKLMNOP MV Tkr te> & TS 1234SS2S90.,-i,!? , U B «»f § AW\ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ^vuinnA.wuvuinnnnnnnnwnmn/\nnAnnnvvvvuwvvvvuwuvivvvinnnnnjvvvvuvvvv% Schöpfung weniger geld- und zeitraubend ist, vermochte Butter m ganz kurzer Zeit die Buchdruckerwelt trotz der Ungunst der Verhältnisse mit einer um so erstaunlicheren Fülle neuartiger Gebrauchsvignettcn zu uberraschen.Hier istinderTypographie die neue Formanschauung am kühnsten, oft uberkuhn und zum Teil mit derselben Unbedingtheit zum Durchbruch gekommen wie auf dem Gebiete der bildenden Künste, soweit sie heute Geltung haben. Und wenn man nun schon nicht himmelstür mend mit den Sternen, die dies tanzende Chaos gebar, Papier und Buchseiten ubersaen mag—em Licht aus dieser neuen Welt, wenn man es nur zulaßt, wird selbst den Arbeiten, die im üb rigen m der alten Art und mit den überkommenen Mitteln aus- gefuhrt sem mögen, em neu beglanztesAussehen gewahren, einen Wid erschein unsrer zwar fast zerstörten, aber gerade auch in ihrer Zerstörung sich eigentümlich auswirkenden Zeit, Erlösung suchend im Aufbau.