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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 20.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
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- Wahlperiode
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- Ausgabebezeichnung
- 8, August
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- SLUB Dresden
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dampf,Kohlensäure und bei unvollständiger VerbrennungKohlen- oxyd. Diese Abgase in Verbindung mit den metalligen, mitunter fettbrenzlichen Abdiinstungen des Schmelzgutes und der trocknen Wärmestrahlung ergeben die typische Setzmaschinenatmo sphäre. Die bundesrätlichen Vorschriften verlangen die Anbrin gung gut ziehender Abzugsrohre; diese erfüllen in Wirklichkeit infolge oberflächlicher Herstellung und der Unmöglichkeit, den Topf völlig einzumanteln, leider meist nur teilweise ihren Zweck. Anfänglich gut wirkende Dunstleitungen versagen all mählich, wenn der sich in ihnen ablagernde Bleiaschestaub nicht von Zeit zu Zeit entfernt wird. Durch möglichst geräusch los arbeitende, doch nicht übermäßige Absaugung und reich liche, zugfreie Zuführung von Frischluft wäre eine Verbesse rung der gesundheitlichen Verhältnisse in den Setzmaschinen räumen sehr zu wünschen. Alles in allem darf man die Gas heizung als die einfachste, billigste und betriebssicherste Setz maschinenbeheizung ansprechen. An Brennstoffverbrauch sind für die erste tägliche Brennstunde (einschließlich Anheizen) annähernd ein Kubikmeter, für jede weitere Stunde ein halbes Kubikmeter zu rechnen. In Betrieben, in denen ohne voran gehende Putzzeit sogleich mit dem Setzen begonnen wird, kann das Zünden und Löschen der Flammen auch mit beliebig ein stellbaren Zeituhren betätigt werden. In Druckorten ohne Gasanstalt behalf man sich bis vor eini gen Jahren mit weniger bequemen Brennstoffen. Petroleum-, Benzin- und Gasolinbrenner ergaben wohl gute Heizwirkung, erforderten jedoch fleißige Reinigung und waren nicht geruch- und rußlos. Während und nach der Kriegszeit wurden auch die flüssigen Brennstoffe teuer und schwer erhältlich; überdies kam dazu die Gas- und Stromeinschränkung. Es herrschte eine allgemeine Heizmittelnot, die mit oft großen Opfern überwun den werden mußte. Behelfsweise und ohne bleibenden Erfolg wurden Azetylen, Blaugas, Luftgas und Wasserstoffgas heran gezogen. Am besten bewährten sich noch die Gassauger, die das unter ganz minimalem Druck im Rohrnetz stehende Leuchtgas ansogen und auf Normaldruck brachten. Daß man im Zeitalter der Elektrizität diese universelle Natur kraft nicht längst schon der Setzmaschinenbeheizung dienstbar machte, liegt vor allem an den höheren Anschaffungs- und Be triebskosten, ferner an der komplizierteren, zur betriebssicheren Instandhaltung ein reichliches Maß von Kenntnis und Erfah rung erfordernden Apparaten. Im übrigen hatte die Fabrika tion von vornherein insofern mit Schwierigkeiten zu kämpfen, als auf dem beschränkten Raum und an den ungleich rundlichen Flächen des Gießtopfes die Heizkörper nicht einwandfrei anzu bringen sind. Einzelne Fabriken sind deshalb dazu übergegan gen, ihre Heizung ohne Rücksicht auf technische und finanzielle Mehrbelastung nur in Verbindung mit einem neuen, formge rechteren Topf zu liefern. Der eigentliche Heizvorgang vollzieht sich in der Weise, daß man den elektrischen Strom durch schlechtleitendes Metall (am besten Chromnickel) in dünner Draht- und Bandform schickt, wobei es sich ähnlich dem Metallfaden der Glühlampe erhitzt und ebenso nach längerer, mitunter auch kürzerer Zeit unbrauchbar wird. Zur Erreichung von Stabilität und Formgebung wird dieses sogenannte Wider standsmetall blank entweder auf streifen- oder plattenförmiges Isolierungsmaterial gewickelt oder in Drahtfederform in feuer feste Erde gebettet, vereinzelt sogar lose aufgehängt und schließ lich nach außen gegen verderbliche Stromabwanderung ge schützt. Die so hergestellten, der Gußtopfform nachgebildeten Heizelemente finden teils als Tauchelemente innerhalb des Topfes, teils dicht an die Außenwand geschmiegt, ihren Wir kungskreis. Anders als bei Gas- oder Petroleumheizung vollzieht sich hier die Wärmereglung; denn die Zuführung des elektri schen Stromes läßt sich nicht ohne weiteres abdrosseln. Man behilft sich darum in der Weise, daß man mit einem in das Schmelzgut tauchenden temperaturempfindlichen Kontaktgeber in Verbindung mit einem Schaltwerk einen Teil der in mehr facher Anzahl vorhandenen Heizkörper automatisch zeitweise in oder außer Betrieb setzt. Diese automatische Regulierung be einflußt eigentlich nur den Topfinhalt, während der zum Teil metallfreie Gießhals ursprünglich ständig, aber unveränderlich unter Strom blieb. Das hat denn auch bei Spannungsrückgang im Leitungsnetz zeitweise zur Verstopfung des Gießhalses ge führt. Und nicht zum wenigsten auf Anregung sachverständiger Maschinensetzer entschloß sich die Mehrzahl der Fabrikanten zur Anbringung mit Hand regulierbarer Halselemente. Zur Komplettierung der elektrischen Heizung gehören noch die auf einer Schalttafel montierten Handschalter und Schmelz sicherungen, ein oder mehrere Amperemeter zur Kontrolle des jeweiligen Stromdurchganges und eine Zeitschaltuhr, die man allerdings neuren Typen durch Verkürzung der Anheizzeit und zur Vereinfachung und Verbilligung entbehrlich ge macht hat. Hinsichtlich der Heizkosten kommt die elek trische Heizung mit durchschnittlich 0,75 Kilowatt je Stunde ein wenig teurer als Gas; hinzu kommen noch Amorti sation der Anlagekosten, Nachbeschaffung von Heizkörpern, Sicherungspatronen usw. Dem stehen aber auch nicht zu unterschätzende Vorteile gegenüber. In erster Linie in hygieni scher Beziehung durch Wegfall der Abgase. Wenn auch das Abzugsrohr wegen der gas- und staubförmigen Abscheidungen des Topfinhalts nicht wegkommen darf, so ist die Luft in einem Betrieb mit elektrischer Heizung doch unverkennbar besser. Weiter schützt die genaue Temperaturreglung gegen Verflüchti gung der wertvolleren Metallbestandteile und Ausbrennen der Matrizen. Auch die in nächster Umgebung des Gießtopfes liegen den Maschinenteile erfahren durch das Nichtvorhandensein der wasserdampfhaltigen, rostbildenden und teilweise unnötig erwärmenden Abgase eine gewisse Schonung. In den vergangenen Jahren hat die elektrische Heizung immer mehr Eingang gefunden, die Gasheizung verdrängt und die Petroleumheizung fast vollständig verschwinden lassen. Die Maschinensetzer fördern die Einführung der elektrischen Hei zung, die ihre Kinderkrankheiten wohl überstanden hat, wo es nur irgend möglich ist. Und auch alle Kreise des Gewerbes soll ten diese Bestrebungen der Maschinensetzer unterstützen, im Interesse der Gesunderhaltung der Atmungsorgane aller in den Setzmaschinensälen Tätigen. Fr. Gerbl (München). DIE FORTBILDUNG DER MASCHINENSETZER In der ersten Zeit nach der allgemeinen Einführung der Setz maschinen in den deutschen Druckereien standen die an den Maschinen beschäftigten Kollegen bei eintretenden Störungen oft ratlos da; ganz natürlich, erfordert doch die Maschinen setzertätigkeit neben den für den Handsatz nötigen Kenntnissen ein gewisses Maß technischer Fähigkeiten, die nicht von allen Kollegen beim Umsatteln vom Kasten an die Maschine mitge bracht werden. Erst nach und nach vermochte man sich in die Geheimnisse der Maschine zu vertiefen, das Ineinandergreifen der einzelnen Maschinenteile zu verstehen, den ganzen kompli zierten Mechanismus zu begreifen. Von dem Willen beseelt, neben der Vertretung der durch die anstrengende Arbeit an den Setzmaschinen sich herausbilden den Sonderinteressen (in bezug auf Arbeitszeit und Entlohnung, einwandfreie hygienische und sanitäre Maschinenräume usw., die Kenntnisse von der Maschine den Kollegen zu übermitteln) ii 6
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