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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 20.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 10, Oktober
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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wohnt/ die Farbenwahl empfindungsmäßig su treffen. Sein hochentwickeltes Feingefühl für Farbreise ift ent* fcheidcnd. Die Farbengebung beruht bei ihm auf fee* lifchem Empfinden und dem Reise der Netzhaut des Auges. Solche Farbempfindungen werden bei dem Be* fehauer vorausgcfetjt oder 511 wecken verlucht. Aus den wenigen Sätzen geht hervor, daß es pfycholo* gifche und phyfiologifche Vorgänge find, auf denen die Farbenwirkung ruht. Außerdem müffen aber auch noch phyfika[ifch=chemifche Vorgänge berückfichtigt werden, weil die Photographie fich darauf gründet. Die Farben* empfindlichkeit der photographifchen Schichten ift anders als die des Auges. Scheinbar können diele Umftände dem Künftlcr gleichgültig fein, aber fic üben doch bei Wertpapieren einen mitbeftimmenden Einfluß aus. In der Hand eines gcfchicktcn Fälfchers kann fich die Photo* graphie sur Nachahmung als ärgftcr Feind des Künftlcrs erweifen. Es ftehen jedem Alenfchen Aufnahmcfchichten Sur Verfügung, die Gelb wie Schwärs, dagegen Blau (felbft dunkles) wie Weiß wiedergeben. Von einer beftimmten, wandlungsfähigen Aufnahmefchicht kann Blau, Grün und Grau wie Schwärs, oder auch Gelb und Rot wie Schwärs sum Ausdruck gebracht werden. Noch weitere Mittel gibt es, die in vcrfchiedcnartiger Arbeitsweife eine Trennung von Farben herbeiführen. «5 WAU der Künftler die von der Photographie drohen* den Gefahren vermeiden, fo muß er einenTeil der Farben* lehre in phyfikalifch=chcmifchcr Richtung kennen. Natür= lieh wird ihn die wiffenfchaftliche Seite der Farbenlehre nicht befonders reisen, doch darf er gewiffe gefetjmäßigc Zufammenhänge in der Graphik für WArtpapier gar nicht außer acht laffen. Gerade deshalb könnte es ihm mißlich fein, Berührung mit Photographen su fuchen, die auf diefem Gebiete über Erfahrungen verfügen. Dabei würde ihm mehr und mehr klar werden, daß er außer= dem die Hilfe noch andrer gewerblicher Kräfte braucht. 4 Da erfcheint es ratfam, daß er verflicht, auch in hand= werkliche Dinge der Wertpapiererseugung Einblicke su gewinnen. Er wird fich bemühen müffen, mit den ver* fchiedenen Berufsvertretern, die bei der Erseugung in Frage kommen, eine Vcrftändigung herbeisuführen. Jene Man* ner follen feine Ideen verftehen lernen, und er felbft mag danach trachten, die guten Seiten der betreffenden C*e= werbe hcraussufinden. Selbftverftändlich muß auf beiden Seiten der redliche Weilte sum Verftchcnlerncn und su ge* meinfamer Arbeit vorhanden fein. Vielleicht gelingt es dann einen Alittelwcg su finden, auf dem die Banknote und alle Wertpapiere den wedifclnden Kunftausdrucks* formen der Graphik folgen können. Bis je^t find an* feheinend gefonderte Wege bcfchritten worden. Auf der einen Seite wurde, möglicherweife aus Rückficht auf den Schiit), den mechanifchen Ausdrueksmittcln die größte Aufmerkfamkeit gefchenkt, während auf der andern Seite eine su weitgehende Ausfchaltung verfchiedener techni* fcher Hilfsmittel fich seigte. Daß auf die sweite Weife den Fälfd lern in die Hand gearbeitet worden ift, ließ fich in den lebten Jahren aus den Meldungen über Nach - ahmungen fchließen. Vielfach haben kurse Eicferungs* Iriftcn den Künftler gedrängt, auf vereinfachte Druck= legung hinsuarbeiten. 4 Die Alafchinenarbeit in ihrer Zwangsläufigkeit gibt unverkennbar fcelenlofen Ausdruck und führt im allge* meinen su einer gewiffen Erftarrung der Formen. Anders dagegen die Handarbeit/ fic bringt ein Spiel der Formen hervor, das durch das Temperament des Kiinftlers bc= ftimmt wird. Dadurch kann eine Fülle von Wandlungen in eine Arbeit hineingelegt werden, die der Sache Reis und Wt gibt. WAnn der Künftler seichnet, wägt er forg= fam ab und feilt. Hier wird eine Schwellung angelegt, dort mit Pinlcl und Deckweiß eine Verfeinerung der Form herbeigeführt, bis endlich im WAchfel der dunklen und hellen Eindrücke die erftrebte Wirkung sur Geltung kommt. Einen FIbelftand bringt Handarbeit allerdings leicht mit fich, der bei Wertpapieren nicht unterfchäijt werden follte. Die Arbeit läßt fich von Hand nachbilden ohne daß etwa eintretende kleine Veränderungen auf* fallen. Im allgemeinen haben die Alenfchen leider su wenig geübte Augen und können kleine Fehler nicht rafch wahrnehmen. Anders verhält es fich bei gans gleich* mäßigen und genau wiederkehrenden Formen. Dort wird auch ein ungcfchultes Auge verhältnismäßig leicht Lin* gleichmäßigkeit erkennen. 4 Die Banknote tritt am häufigften ungeübten Augen entgegen,- folglich werden wir fie unterftütjen müffen sur Erkennung von Nachbildungen. Es käme alfo darauf an, daß der Künftler in feinen Entwurf brauchbare Teile von A lafchinenarbeit einordnet. 4 Damit in Zufammenhang follen noch einige Zeilen den Scheckvordrucken gewidmet werden. Schecks find Zah= lungsanweifungen, die eine beftimmte Summe nennen, die von dritter Seite gesahlt werden foll. Selbftverftändlich fordert der Vordruck auch Sicherheiten gegen Fälfchungen. Im Verkehr haben fich nebenher gewiffe Normen heraus* gebildet, die einen rafchcn Überblick der Prüfungsmerk* male und der Ordnungsvermerke sulaffen. Darunter fallen Aufdrucke, die das Schriftftück ah Scheck sur Vcr* rcchnung auffallend kcnnscichnen. Ein Abfchnitt an der rechten Seite, mit Zahlen bedruckt, macht die Höchft* grense der Zahlung ohne weiteres erfichtlich, wenn die darüber hinausgehenden Zahlen weggcfchnittcn worden find. Der Bankbeamte wird bei der rafchen Erledigung feiner Arbeiten auf dem Scheck die genannten Zeichen und auch die laufende Nummer an beftimmtcr Stelle fuchen,- das liegt im Bedürfnis der fdinellcn Gefchäfts* abwicklung. Derartige praktifchc Erwägungen ergeben Forderungen, die dem Künftler beim Entwurf Hemmun* gen bereiten. Ein Ausgleich swifchen Kunft und Technik wird deshalb nie su umgehen fein. Hierbei kommen wir
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