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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-03
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1888
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»t. »r> MM 1».- I«no 1M.- l«.- «7M »».- WM »j« E «7« 1MM IttM «L.- «7,- I2IM M.7- «I,- 77M «,M »«.7b lüi.Tb bbM UVVM MM WM NI.- 1RM lsUM I77M 17 IM NLM IS.1« 17M «U» »a- M.IÜ U7b0 «M M.7r lTii.M MM ZM.UI >l»oi>s» r MM, »-Vxia- » — 'A. >7i«°lü 1^« 100.M MN. »»UM lw.TV 8bM S7.!i?l>2 WM WM1- M>- ia>!- isv,- l«».- 1«,« w.« W.« !* — so^i. wber- 1-öuU etober a ver- i«: b. 10 ^l ,0 >«, 1, per . per etter. Nobsr luai- lcieU« » cko .. >io, ' b'/., o teir gooü 1 Lur b'/.. 1'^/ Sa« i 5m b'/.. äo. inetr ver- 1,88, Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Aröacti», ,,ß ErPkßtti» J»h»»,i«ß>ss« 8. SPrrchftuntrn ßer Keß«tion: vormittag« 10—1» Uhr. Nochmitt,,» 5—8 Uhr. «er für öi« «ächfts«I,en»e »immer »eftimmtrn Inserate an Wmh»»t«»e« bi« S Nhr »achuiitiags, «P»»n- n«»Kestt,,ensr«tz bts'/,.»U,r. In den Filialen für Lns.-Annahme, vtt« »le««. UnlversitöUstraß« 1. «»nt» titsche. K»thart»e»-r. LS pari. u. Sönigtplatz 7, «,r bi»'/,» Uhr. UchMerIiWMaü 155. Amtlicher Theil. »estnitllche Ätzung »er Sii»t»rrir»>ktt» «tttt»»ch, Ve» 0. J»»i ISO«. «8-»d- «v, Ubr, t» Gaal« der vor«altchr» Gaadelüdürs«. am -tafchmartt«. Tage»»rvnuno: l. Bericht der SchlachthofS-Commissio» über vie Vorlage, detr. Entwurf zu einer Vieh, unv Schlachlbos»-Ord- nuag. einer Gebühreiiordnunz für den Vieh- unv Schlachthos unv eine« Orttstatut« für Errichtung einer Freibank. ll. Bericht über bi, RatbSvorlage. betr. Rechnungsabschluß der Gasanstalten für daS Betriebsjahr l886, sowie v>e Abrechnung über vi« in demselben Jahre auSgeführlen RohrkegungSarbeiten. M. Bericht des Slislung«au-schusie- über telephonische Verbindung ve» Krankenhauses wil dem allgemeinen Fernsprechnetz und mit der Filiale de« Keankenbanse». IV. Bericht de» Stistungs- und Löjchausschusse» über Her stellung einer Feuermeldeaalag» im hiesigen Kranken bause zu St. Jacob. V. Bericht de- Stiftung««, Vau» und Oekonoiniraulschuffe« über rin Abkommen wrgen käuflicher llrberlaffuna von Areal in Thonberger Flur an die Herren Franke und Een., bez Frau verw. Offenbauer. VI. Bericht de« Stistnng«- und BauauSsckuffe« über bau» liche Herstellungen in den Zimmer» Nr. 134 und 135 im 2. Geschoß de« östlichen Flügel« iw Krankenhause zu Sk. Jacob rc. VII. Bericht de« Stiftung«- und bez. Finanzan-schuffe« über verschieden« Stiitungdrechnungen. VIII. Bericht de- Finanz« und Verfassung-au-schusse« über Gründung von 3 neuen Expedienteostelle» für ba« und die Sparkasse. Ln -ie Herren Stadtverordneten. Di« Beerdigung de» Herr» Stadtrath Schneider findet Mmlag. den «. Juni 1888. vom Traunhause, Garlmstraße Kr. l, au« nach einer Nachmittag« S Uhr beginnenden Trauerseierlichkeit statt. Leipzig, den 2. Juni 1838. Der Stndtverordneten'Dnrfteher vr. Schill. Vrkanntmachnng. Ju der I. Gasanstalt am Uork-Platz sollen freihändig in Partie« oder im Ganzen folgende noch verwendbare Mate rialien verkauft werden: 1700 Liter ungemischte« Glycerin in Fässern. 1200 lsd. Meter gußeiserne GaSrvbren von 70. 95 und 120 mm Durchmesser, Gewicht: 25 000 Ilg. 4270 gußeiserne Einzeltheile zu Rvhrenschellen »nt »nd ohne Muff-AuSlaß, Gewicht: 25 000 lcg. 18 - Kreuzstücke mit verschiedenen Muss- AuStässen, Gewicht: 880 lrg. 150 - Stopfen für 70 mm Rohrmuffen, Gewicht: 400 kg. 14 - Wassertöpfe für Röhren von 85 bl« 285 mm Durchmesser, 230 « 9ü> Winkel 35 mm Durchmesser mit - Flansch. Gewicht: 2200 Ilg. 350 » üinzellheilr zu Wassertöpsen. Gewicht 19 300 kg. Bezügliche Anfragen find an dir Geschäftsstelle der Gas anstalten, Xitterstraße 6. z. H. de« Herrn Inspektor See« mann zu richten, Offerten aber bei der RathS-Nuntiatur. Aathhau«, t. Etage, versiegelt und mit der Aufschrisl .Gas anstalt-Materialien betreffend'' »inzurcichen. T>« Besichtigung kann auf der I. Garanstalt nach vor heriger Meldung im dortigen Bureau geschehen. Leipzig, den 2- Juni 1888 L>»4 Rath» Depntatto« ,a den «asanstalten. VrkanntMchuug. gelegenen 7 nach Der Eingang zu der in der AregeftraK« Kenernreldestelle ist von Areg-stra-e Vtr. Atr. S der GedanKratze »erlegt werden. Leipzig, den »1. Mai >888. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 2095. Or. Georgi. Kt. klelumilmch»«-. A« heutigen Tage ist Herr Pa«I Goarad hier. Antonstraße 18, Hoi parterre wvhnbast. von un« für di« gewerbsmäßige Ausübung de, mikroskopischen Fleischbescha« in der Stadt Leipzig in Pflicht genommen worden Leipzig, am 29. Mai 1888 Der Rath der Stadt Leipzig. VIll 907. Hr. Ge»rgi. I»r. jtr. VtkMIMlMöM-. Nachdem bi» hier bestehend« Kremten- tzieiberaije „Pro- bibentta" >» der «m 13. w«l b. I. st,»«»h»bt«> Generaloeriamm- >»»!, die Ausiösnn, der Lost« per 31. Lol a. » beichlofle, hat. niuimt di« unierzeichnete Lass« veranlaffung, bi» Herren Arbeit geber dirans hinzuweilen, daß »ersicher»ng«pflichei,e Mil,Inder dieser Last- unL der Vonchrist bet «»setze» binnen 3 ragen, «am Tage der «eiSflrntliebung dieser BetnnnNnachnna „ „rechnet, mittelst vargeschriebenen Anrnmlnr« bei der vrtSannIenenfl» »nr meldnnq zu bringe, st»b. v»t Ntchirinhaiiung ber »trlbesriß trete» bi, Iknchthetl« der Ds «9 50 nn» dl de» „Engen«, «aschw «t» Le'pziq. «N 1 gnni IstM. r«e vrt«kra»te«aß« für «ei»,i, »d I»a»««a». Albert Brna-nn», varfltzenper Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnementsprets vierleljährlick 4>/» Mk. incl. Brinaerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Stummer SO P' Belegeremplar 10 Ps. Gebübren 'ttr Extrabeilagen (in Tageblatt «Format gesalzt) «hnr PostbeiSrvemng «1 Mk. mit Postdeiordernug 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile LO Ps. Lrlßere Schristen laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u. Zissernlatz nach HSderm Tarif Nrrlauirn »nler dem RedoctionSslrich die «gespalt. heile 50Pf.,vor denFamiliennachrichten die Ogespalrene heile 40 Ps. Inserate sind stets a» die Expedition zu iendeu. — Rabalk ivird nicht gegeben. Zahlung prLeuam«e>>»io oder durch Post, uachnalim». Sonntag den 3. Juni 1888. 82. Jahrgang Vkkanntmachuug, Jmpfang b-tr. Uater Hta»et« aus dt» Vorschrift-» de» Reich«. Iiurps.G-se»«» vorn 8. Avril I87T «ad uach Vka-gabe der bt-rru rrlaffeuen Königlich Gäch. fisch-a Aussührungs-Derordnung vom 20. März L87S machen »tr hierdurch Folgrude« bekauut: 1) Die Slabt Leipzig bildet einen selbstständigen Imps- bezirk, für welchen der Stadtwundarzt Herr Vo. b»oa. Wilhelm Lourad Bla^, Köntg«stra-e 8, H all Jmpsarzl, und Herr Ido. i»va. Gchellenderg, BahuhosstraDe 10, dl« desien Aisisteut verpflichtet sind. 2) Da» Jmpslocal befindet sich in der Geutral- Halle — Kaisersaat — (Siugang (Leutralstrahe 2). 3) Daselbst finden die ösfcuUichell Jmpsungen von hier aushälllichen Kindern in ber Zeit vom 10. Mal dtö einschlirfilich 24. Juli und vom 22. August dis »inschltefilich L. Oktober diese- Jahre-, u»v zwar biS aus Wettere« au jedem Mittwoch vo» l/,z bi- 5 Nhr Nachmittag«, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tag: zur Revision vorzust-ll.n. 4) Im Lause diese- Jahre- find drr 2^>pf»«g z» «aterzieheu: I. diejenigen Kinder. ». welche im Jahre 1887 geboren sind. d. welche in früheren Jahren geboren sind und nack dem Juipfgesetze schon vor dem lausenden Jahre impflichtig waren, jedoch bi« zum Jahre 1887 der Jmpspflicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft), II. diejenigen Zöglinge von öffentlichen Lehranstalten und Privatschulen. ». welche im Jahre 1876 geboren sind, d. welche in früheren Jahren geboren sind und nach de« Jinpfgesetze schon vor dem lausenden Jahre impflichtig waren, jedoch di« zu», Jahre 1887 der Jmpflichl nock> nickt vollständig genügt haben (erfolglos wieder« geimpft oder wegen Krankheit nickt wievrrgeimpsl). 5) Alle hiesigen Einwohner sind berechtigt, ihre, wie« unter Ia und d bemerkt. tmpspfiichtlaen Sinder dort (Kaisersaal der Centralhalle) vueutgeltlich impfen zu taffen. 6) Für jede- Kind, welcke« zur Impfung gebracht wird, ist gleichjfiNg rin Zettel zu übergeben, auf welckem Atame, Geburt-jahr «nd Geburt-tag de- Kinde-, sowie Rame, Stand und Wohnung de- Vater-, Gfieae, »ater- oder Vormunde-, beziehentlich der Muttrr oder Bfiegemutter deutlich verzeichnet ist. 7) Die Ettern der im lausenden Jahre impsflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Verwar nung vor den im tz. 14 Abs. 2 de- Jmpsgcseyc« angedrohlen, bis zu SO in Geld oder I Tagen Hast ansteigenden Strafen ausgesordert, mit ihren Kindern in den anberaumten Imps- beziehentlick RevisionSterininen bchuss der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen oder die Befreiung vo» der Jmpspflickt durch ärztliche Zeugnisse hier nackzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Imps- und Revisionstermine zur Wiederimpsung, beziehentlich Conlrole der oben unter II» unv d gedachten impspfitchtigen Zöglinge wird an die Sckulvorsteher besondere Weisung ergehen. 9) Diejenigen Eltern. Pstegeeltcrn und Vormünder aber, welche ihre im Jahre tä87 impspflichtigen Kinder und Pflege, befohlenen, wie ihnen sreigestellt ist. durch Privatärzte der Impfung unterziehe» lasten wellen, werden hierdurch aufgesorbert. bi« längsten- zum 80. September 1888 die erforderlichen Jmpsungen auSsUbren zu lasse», sowie die vor- geschriebenen Bescheinigungen darüber, daß vie Impfung be» ziehenllich Wiederimpsung erfolgt oder aus euiem gesetzlichen Grunde unterblieben ist, in ber Impfexprdtttvn im Stadthaus», Obstmarkt », II. Obergeschoß, Zim mer Rr. IIS, vorzulege», widrigensall» sie nach erfolgloser amtlicher Aufsorderung zur Nachholung deS Jmpsenlasten» bi« Schluß de« Jahres Geldstrafe bis zu so Mark oder Haft bis zu «7 Tagrn zu gewärtigen Kaden würden. 10) An- Familien und Häusern, in denen an steckende Krankheiten, wie Masern, Keuchhusten. Diphthertti-, Scharlach, Rose u. s. w. bestehen, darf et« impfpflichtigeS Kind in keinem Falle in da- 2—psiocal gebracht werden Leipzig, am 26 April 1888. Der Rath der Stadt Leipzig VIIId. 575. Ilr. Georgi. Fröhlich. Vekaulltmachun-. Durch Ausrückung dcS ersten DiakonuS an der hiesigen Nicolaikirche in da« Archiviakonat derselben ist die mit einem jährlichen Einkommen von 5400 und freier Amtswohnung auSgestattete Stelle de« ersten DiakonuS frei geworben. Bewerber um diese Stelle werden ausgesordert, ihre Gesuche nebst Zeugnissen bis zum 0. Juni la>fe»den Jahre« bei un» einzureichen. Leipzig, den 18. Mai 1888. Sl56 Der Rath der Stadt Leipzig. 6öl Vr. Georgi Kretschmer. In Vkkaimtmachllng. vom 1. Juli d. I. ab wird ans de« neuen Schlacht« und Vichhof dort erzeugte« Kuustet- abgegeben werden Indem wir Diejenigen, welche auf solche« rcflectiren. aus diese Fabrikation aufmerksam machen und dieselben aufsordern, sich wegen der Entnahme de« Eise« mit der Vauderwaltung »>« vernehmen »u setzen, bemerken wir, daß da« Kunstei« au« absolut reinem Wasser hergestellt wird, sehr fest unv bi« aus einen kleinen innere» Kern krystallklor ist und in regelmäßig pyramidal aestaltelen Blöcken v»n l.l5 m Läng« und 0,70 m mittlerem Umsang zur Abgabe gelangen wird. Leipzig, am 18. Mai 1888. l». 3171. Der Rath der Stadt Lelpzta. I)r Georgi. vr. Krippenvorff. La»» erstatteter Anzeige ist der dem Kansmann Herr» Jnlin« Monat« ansgesrrtiate. aus , _ erstntl . , . Gnftn» Ernst Köni« hier am 3. diese« 1 Jahr gilt,,« Au«land«.Neis»p-h abbnnb«, „kommen. Letzierer »ir» de«holt z,r Verhütung von Mißbrauch hiermit sür »»«litt« erki-r«. Leipzig «» -1. Mol 18«. Da« GolOeiawl her Tt-b« Letpzig. M. «>. Lretschoeldar. «öat,lich «»chfische rtnet«eisendad«e». Vrkanntmachung. Monta«, öeu 1l. Juni 1888, Nnchmittnn« - Uhr soll ans »er Ln-rftrües ll ,n Plagwitz eia daielbft gelegener üdrrdnchtrr Lagerraum vo» un„lühr ILO qm Flächeaiahalt uater den ia der Expediiivn dieser verkehwstelle auliiegendea Bediagangen mristdietrad »ermiethet »erdea. Leipzig. «, »7. Mai 1888. Königliche vetriedS-vker-Jnspertton 1. SubmiWn. Die zur Errichtung eines Bade» an der Parlhe ersorderlichen Erd- und Zimmerarbeiten, einschließlich der Materialienlieferuug, sollen im SubmisstdiiSwege vergeben werden. Die Angebotssormulare »ns Bedi- gungen stad »egen Erlegung der Kosten hierfür im hiesigen «vemeindeamte, woselbst auch die Zeichnungen zur Einsichl»a>»»e eu-lieaen. z» erhallen, die Angcbole al er b>« zum 8. diese» Monat». Nachmittaa« 5 Uhr ve>siegelt > nd mtt der «usschrist: ,vade«»stalt snr die Gemeinde SchSnc- scld" versehen, anher einzure che». Die Auswahl unter den Bewerber«, sowie die Ablehnung aller Angebote bleibt Vorbehalten. Schönefeld, am L. Juni 1888. Der Grmelnderath. Lorenz. Nichtamtlicher Theil. Jur ungarisch-fraliMschen Streitfrage.' Die Pariser Presse triumpbirt über Goblct'S würdige Haltung gegenüber den .Tacllosigkciten" TiSza'«, aber der Triumph ruht aus einer falschen Grundlage, denn Gras Kalnoky hat dem französischen Botschafter Decrai« nicht sein Bedauern über die Erklärungen TiSza'S auSgedrückl, sondern lediglich die Aufregung ber Franzosen beklagt, zu weicher kein Anlaß vorhanden sei. Die Sachlage ist einfach so, baß TiSza sich genvthigt sah, einer Jnlrigue sranzosensreundlicker Ungarn entgeg-nzutreten, welche die Pariser Ausstellung zu einer Kund gebung gegen da« deutsch-vsterrcichischr Bünbniß benutzen wollten. In Pari- war man durch die Berichte de» Pester General» oasui» irregesührt und zu der falschen Annahme verteilet worden, daß Ungarn aus Seiten Frankreich« stehe, also da« Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ein Loch vade. Einer solchen Verdrehung der Thalsacben mußte TiSza in öffentlicher Reich«tafl«sitzuna energisch entgegcntrete». um die wahre Sachlage sebrr absichtlichen Täuschung gegen- über festzustellen. Da« ist durch seine Erklärung geschehen, und mit dieser ist der Leiter der auswärtigen Politik Oesterreich. Ungarn« durchau« einverstanden. Die französische Regierung hat sich also einmal wieder auf einem verbotenen Weg« betreffen lasten, sie hat mit der ungarischen Opposition gemeinschaftliche Sache gemacht zum Schaden der unga- rischen Regierung und der gemeinsamen Politik Oesterreich- Ungarn«, sie hat also mit der Erklärung TiSza'S nur ge erntet, wa« sie gesät bat. Wie immer in solchen Fällen spielt aber die französische Regierung die Entrüstete, sie spricht von Unhöslichkeiten, welche dem internationalen Brauch zuwiderlauscn, von ungerechten Anklagen und quittirt Uber Entschuldigungen, die nicht ausgesprochen wurden. Für die Franzosen genügt ein solche» Gebühren, sie nehmen die Worte Govlet's sür Thatsache» und legen sich die Sache so zurecht, wie sie ihnen an, besten paßt. Europa wirb sich aber durch diese Verdrehung nicht täusche» lasten, soiidern wissen, wa« e« von der Sacke zu hatten hat. T>«za wird durch die Opposition im ungarischen Abgeordnetenhaus« noch- mal» Gelegenheit baden, sich über die Angelegenheit zu äußern, und dann unzweiselhast die theil« unrichtige», theil« un- klaren Worte Goblct'« richtig stellen unk sie der Zwei- deutigkeit entkleiden. DaS wird den Eindruck der Rebe Goblet'S zwar nicht verwischen, denn die Franzosen verstehen e«, Dinge, die ihnen unangenehm sind, zu überhöre», aber im übrigen Europa wird man kann wenigsten« wissen, woran man ist. Für die Franzosen gilt die Angelegenheit mit dem Knalleffect der Neve Goblet'S al« erledigt, und der „Figaro" bescheinigt dem Minister, daß er sich zu seiner Ehre unv zur Ehre aller Franzosen aus einer sehr schwierigen Lage gezogen habe. Aber e« giebt auch Leute in Frankreich, welche anderer Meinung sind unv besorgen, daß die .Herausforderungen'' Deutschland« und seiner Verbündeten jetzt erst beginnen werden, wie Lastagnac. welcher dieser Auffassung in der „Auloritö" Au-druck giebt. Die Wahl de« Ausdruck» HrranSforderung würde sich sach gemäß etwa durch da« Mißvergnügen Uber eine empfangene wohlverdiente Abfertigung erklären lasten, denn nach Eas. sagnac ist ja auch der Paßzwang sür die nach Elsoß-Lothringc» reisende» Franzosen eine Herausforderung. Wenn wir mit gleicher Münze zahlen wollten, so müßten wir rin lange« Sündenregister ausstellen, wa« sich von den sogenannte» Herau«sorder»»grn. welche dir Franzosen auf Seiten Deutsch land« und feiner Verbündeten zu erkennen glauben, nur durch dir Sachlichkeit unterscheiden würde, welche den französischen Beschuldigungen jehlt. Da« Nachrichtenbureau im fran- rvstschen Kneg«mmistrrium ist eine Thatsnch«. über welch, leine noch so gewundene Redeniart hinweghilft; die Lande», vrrrath-proceste gegen die Opfer französischer Verführung sind ebenso handgreistiche Dinge, die sich nicht rinsach ableugne» lasten; di, Mißhandlung Deutscher in Frankreich und irrtbüin lich für Angehörige ber deutsche» Nation gehaltener Personen ist ebenso uiiziveiselhast, daß wir darüber kein Wort zu vertieren brauchen: dir Franzosen werden sich aber vergeblich bemühen, diesen begründeten Beschwerde» Belastung-material egen Deutsch« gegenüberzustellen. sie werden sich stel« dersrl! Uebung befleißigen müssen, welch« Sohlet bei seiner Red« vom 3k. Mai angrwrndet hat, nur da« zu sagen, wa« dir Franzos«, hören wollen, di« nicht so angenehm da« Odr be- rührende Wahrheit aber zu verschweigen. Leider kommen wir dadurch um keinen Zoll breit weiter, weil die Franzosen der unbefangenen Beurtheilung der Sachlage unfähig sind und sich lediglich durch Empfindungen, aber »ichl durch Gründe teilen lasten. Deutschland ist nach französischer Anschauung so lang, j« Anrecht, und wenn e« noch so sicher im Reckt ist, al« e« Elsaß-Lothringrn besitzt. Der Flanksurter Friede ist sür dir Franzosen ein werthlose« Stück Papier, sie bean spruchen Straflosigkeit für den schnöden FriedenSbruch te« Jahre- 1870 »>,» sind der Meinung, daß auch da« besiegt» Franke, ich unbedinaien Anspruch daraus hat. den an Deutsch land begangenen Raub früherer Jahrhunderte al« recht« mäßiget Elgenthum zurück;,'fordern Leider hat Frankreich sür dies« ganz unhaltbare Auf fassung sogar im Ausland« Anhänger gesunden. DaS eng lische linterhausmitalied LaboncLSre hat a», 1. Juni den Satz ausgesprochen, daß Frankreich der englischen Sympathie sicher sei. wen» e« wegen der Re>ch«la»ke nnen Krieg beginne, weil Elsaß-Lothringen französisch sei. Obwohl diese Er klärung vom Vertreter der englischen Regierung unter dem Au»druck de« Bedauern« über ihre Leichtfertigkeit zurUckgewicsen worben ist, so bleibl dock die Thatsache bestehen, daß sich im englischen Parlament eine Glimme snr die Recht«,äßig- keil de« verlangen« Frankreich« »ack Rückerstattung Elsaß- Lothringen« erhoben hat. Diese Stimme ist aber zugleich ein unleugbarer Beweis für die Unwahrheit der Be hauptung Goklet'«, daß Frankreich de» Frieden wünsche. Frankreich« ganze Ausführung entspringt der doppeilen Quelle der Leidenschaft und der Schwäche. LabouchOre bat da« ausgesprochen, wa» die Franzosen zu verschweigen bestrebt sind, daß sie nach einem Vorwände suche», um den Rachekrieg zu entsesteln, daß sie sich aber sch>u.». selbst zum Angriffe zu schreite». Wenn man im englischen Parlament sttzl, von warmen Sympathien sür Frankreich beseelt, dann kann man eher sagen, wa« die Franzosen denken, als es die Abgeord neten der sranzöstschen Nation sagen dürfen. ES ist mit den versuche» Frankreichs. >» Ungar» Zwietracht gegen Oesterreick und Deutschland zu säen, genau dieselbe Sache, wie mit den Bestrebungen, die Elsaß-Lolbringer zum Acrralh gegen Deutsch land anzustisten. Die Franzosen haben nicht den Muth, aerade auf ihr Ziel loSzugehen. sondern hoffen, die LoSreißung Elsaß-LothringenS von Deulsckland aus Umwege,, zu erreichen. Da- ist ein so verwerfliches Beginnen, daß cS überall in Europa, ausgenommen Rußland, gleicher Berur- theilung sicher ist. Deutschland ist berechtigt und entschlossen. DaS, waS eS besitzt und in blutige» Kämpfe» errungen hat, zu behalten und gegen jeden Angreifer zu vertheidlgen, das ist in Frankreich ebenso bekannt, wie in der ganzen Welt; Frankreich aber glaubt, die Welt darüber täuschen zu können, daß sein ganze« Dickten und Trachte» seit t8 Jahren aus den RUckerwerb Elsaß-LothringenS mit List und Gewalt ge richtet ist. DaranS erklärt sich die Haltung Goblet'S in der ungarischen Streitfrage. * Leipzig, 3. Juni >888. * Se. Majestät der Kaiser hat. wie bereit« gestern in e'nem Theile der Auslage erwäbnt, mittelst nachstehenden Er lasse« da« Prolectorat üb^r de» Gustav-Adols- Berein zu übernehmen geruht: Ich bin seit Jahren mit hohen, Julcressc der regen Thätig- keit gefolgt, welche der Gustav-Adols-Verein in der Fürsorge sür die bedrängten Glaubensgenosse» der evangelischen Kirche unausgesetzt enlsaltet, und freue Mick de- reichen Seyens, welchen diese Gott wohlgefällig!- Arbeit in dem christlichen religiösen Leben der deutsche» Nation gewirkt hat. Wenn der Gustav-Adols-Verein auch ferner, wie Ich es wünsche, seine Ausgabe darin erkennt, die Ausbreitung deS Evangelium» aus dem Grunde des Wortes GottcS zu fördern, als ein einigendes Band, wie es deS i» Gott ruhenden König- Friedrich Wilhelm IV. Majestät hoffend aussprach, die ver schiedenen R.chtungen der dcittsch-cvangelischen Kirche zu um schließen, wen» der Verein nickt nackläßt, durch Werke der Liebe und Barmherzigkeit christlichen Sinn zu hebe», und in der kirchlichen Gleichgiltigkeit Wandel zu schassen, so wird solchen ernsten Bestrebungen GottcS Segen nicht fehlen. In dieser Uebcrzeuguny betrachte Ich die Theilnabme, welche Meine Borgänger in der Krone Preußens dein Gustav-Adols- Verein von Anbeginn an zugewendct haben, als ein heiliges vermächtniß, und nehme daher aus die hier beifolgende Eingabe deS Vorstandes deS Brandcnburgischen Haupt-Verein- der evangelischen Gustav-Adolf-Slistung vom 14. v. M., gleich Meinen Vorfahren, daS Prolecloral über den Verein inner kalb der preußischen Monarchie hiermit an. Ich beaustragc Sie, den Vorstand hiervon in Kennlniß zu sehen. Charlottenburg, den 12. Mai 1888. Friedrich. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten. * Unter dem Vorsitz deS Reichskanzlers Fürsten von Bis marck fand am Freitag Nachmittag »m 2>/z Uhr im Reicks- kanzterpalaiS eine Sitzung deS StaatSministerlums statt. * Die „Post" hatte kürzlich die Bemerkung gemacht, daß eS sicherlich an Allerhöchster Stelle nur peinlich be rühren könne, daß ein Mann wie Herr Eugen Richter sich zun, Vertheidiger des Throne- auswerse. Daraus ant wortete die .Freisinnige Zeitung" mit den Worin,: „Wie wäre es, wenn die „Post" sich bemühte, über die Aus nahme der Rede im Charlottenburger Schloß Erkun digungen einzuziehe» ?" — Diesem dankenöwerthen Hmiocis. ist die „Post" gefolgt. DaS Blatt hat sich an ber bezcicb neten Stelle erkundigt, und e» ist ihm rin« seine Diagnose b - stätigende Auskunft zu Theil geworden. In der That isi «S an Allerhöchster Stelle peinlich empfunden worden, daß ein Eugen Richte» fick zum Bei theidiger de« preußischen Königsthrone« hat aus- werfrn wollen. * Bezüglich der Genehmigung de« vre »ßi scheu Gesetze» über die Verlängerung der Legislaturperiode wurde hervo»gehoben, daß bi« jetzt eine Publication durch daS Ge setzblatt nicht erfolgt sei, bemerkt die „Nativnal-Zeitung": „Der letzterwähnte Umstand beweist nicht-, da solche Publi rationell sich häufig verzögern. Die Meldung, daß der Kaiser anfangs dieser Woche seine Zustimmung zu de», Gesetze erklärt hat, scheint wohlverbürgt." — Wie die „Kreuz-Zeitung" hört, hat Se Majestät diese- Gesetz zwar Ihatsächlich vollzogen, aber die Publication nachträglich untersagt — Jnsor- mationen, die der .Post" zugehen, bcstäligen diese Nachricht — allerdings in anderer Form — der Sache noch. — Die »Kreuz-Zeitung" schreibt dann weiter: »Herr von Putt- kamer hat ncch keine Gelegenheit gehabt, da« Allerhöchste Schreiben zu beantworten, worin Se. Majestät Nachdruck darauf legt, daß auf die Freiheit de« Wahlrechte« sorgfältig zu achten sei." * Aus Anordnung de« Kaiser« soll die in der preu ßischen Verwaltung gebräuchliche Bezeichnung der Dienst- ei,tlassung«urkundr mit dem Worte „Dimissorale" forlfalle» und an Stelle desselben di« Bezeichnung Abschied treten « * « Au« Kiew schreibt man de, „Kölnischen Zeitung ": »Et Ist ja bekannt, daß lm ganzen eurovllischen Rußland seit »ashednng der Lelbrlftenschast die Bez e!»,ng » zwischen Gut«-
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