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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-04
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1888
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T- cllV «orig«» Jahre flntz; «an »acht ««»tvch ans hie «oste» Lief«- nwgrn für verschiedene yestnngr» ansmerksam. Dies» Vorzüge werde» aber reichlich dadarch autgeglicheli. daß neue Fabriken an allen Ecken und Enden wie die Pilze hervorwachs«,, wahrend du alteren Gesellschaft»» durch Vermehrung ihre- Aetiencaprtal« die ReoiabUtiL« wesentlich erschwere». Die Adler-Gesellschaft bat z B. smbsu 400000>l junger Actiru auSgeqebea und dadurch ihr Acliea- Capital aus 1 600 000 gebracht; sie Hot außerdem die Zahlung ran Tantidmen, welche früher nur, »achdem de» Lctwaoireu 5 Proc. Dividend« gegeben waren, gewährt wnrdeo. dahi» geändert, daß dies« Einschränkung pure fortsällt. Diese beiden Aeuderuugen bilden eine so schwere Belastung, daß gar »icht dara» j» denken ist. die Gesellschaft könne ihre Rentabilität wesentlich aus die Dauer er- höhe». Sie zahlte in den beiden letzten Jahren 3 und 4 Proe. Dividend«, kann e« bei besonder« günstige» Umstünde» in emem guten Jahre vielleicht auch noch ans 6 Proc. bringe», steht aber im iltllgemeiae» heute schlechter als vor einem Jahre. Die Aktien votirleu am 24 Mai 123,75 Pror. Wenn die Eonrje in solcher Weise lediglich aus ZnkunstSmusik gegründet stad, kann ein Krach nicht auSbleiden, wie er bei Adler schon einmal vorg komme» ist. klebrige»« haben im Vorjahre trotz guter Loa- liwciur durchaus nicht alle iLeincnlsabr ken mit Nutzen gearbeitet, jo erzieht die Bilanz der Sächsisch-lhünngischen Poriland-Lementsabrik Prüfling L Co. in Göschwitz einen Verlust von 16 164 ^ll Da« ist eine kleiue Warnung, rin Vorspiel, dem audere folgen werde». Wenn nach de» übertriebe»«» Steigerungen die Leiiient-Artien wieder um 20 und 30 Proc. solle», möge sich Nicmaad darüber wuuder». Air erwarte» solchen Sturz mit Bestimmtheit, weil wir ih» sür be» rechtigt erachten. Laudsberg, 2. Juni. Nach der „Reumürkilchen Ztg." verlautet, die Glasow-Berliiichener Baba solle verstaatlicht uud bi« Sönitz auSgebaut werden. Die Strecke wurde bereit- jrüher vermessen. Köln, 2. Juni. Mit 1 Million Mark Arundcapital bildete sich bkn'e hierselbst eine Basalt-Acticngesellschaft zur Bxreinigung der Bruchbelriebe und FSrtcruugsaulageu der bedeutendste» rheinischen Basaltlieinbrnch-Unternehmen. Z Die Handelskammer zu Aachen uud Burtscheid weist i» ihrem Jahresberichte sür 1887 aus die nahezu auf allen Gebieten der Erwerbsthätigkeit gesteigerte Production und die dadurch hervor gerufene Nothwendigkeit hin, die Ausfuhr zu heben, wozu vor Allem freie Bewegung deS Handels und Schutz des Handels und Gewerbes vor zu starker Belastung gehöre. Sie wünscht eine größer« und schnellere Ausdehnung des deutschen Eolonialbcsitzes. da der Mangel an consumsähigen Colonien sich empfindlich bemerkbar mache Nicht ohne Besorgniß sieht sie aus die unablässige» und noch immer erfolgreichen Bemühungen der Landwirth- schast um Erhöhung der Zölle aus landivirlhsckasrliche Produkte .Diese Bemühungen", bemerkt sie, „kommen hauptsächlich den Groß grundbesitzeru, welche die Getreideproduction säst allein in Händen haben, zu Gute, machen aber das Lebe» der Arbeiter keinensalls billiger. Ob d!c Landwirlhschast nunmehr endlich befriedigt sein wird, muß die Zukunft lehren? Di« Lämmer ist der Meinung, daß eine Erleichterung der Grundsteuer eine bessere und gleichmäßig Unterstützung der gesammten Landwirlhschast ermögliche als alle Zollerhühunge». Namens der Industrie führt sie dagegen Klage, daß dieser dringende Wünsche unerfüllt geblieben sind, so die wegen Herabsetzung der Kohlen kackten, Beschleunigung der Telephonver- bmdungen und Erleichterung deS Personenverkehr-, sowie wegen minder rigoroser Handhabung der gesetzlichen Bestimmungen über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter. Sehr anerkennend spricht sich die Handelskammer über die Wirkungen der Kranken- und Uu- sallversicherung aus und vergleicht mit hoher Befriedigung die social, politischen Einrichtungen de- deutschen Reichs mit den socialen Ber. hältnissen in Belgien, Frankreich und selbst England. *— Wie aus dem soeben erschienenen Jahresbericht der Handel-, kammer für Aachen und Burtscheid per 1887 ersichtlich, hat die Lag« der gerade im dortigen Bezirk stark vertretene» und seit Jahren in nvthleidendcm Stande befindliche» Lrdersabrikation im Laufe des Berichtsjahres eine Besserung erfahren. Während Küher ge. wisse Sorten roher Häute in genügender Anzahl nur schwer er- hältllch waren, ist jetzt das Angebot stärker wie die Nachfrage und insolgedcssen der Bezug des Rohmaterials nicht nur leichter, sondern auch wesentlich vortheilhafter geworden Dazu kommt, daß der ein- getretene Mlitairdedars ein so großer ist, daß in den dafür ge- eigneten Ledersorten geradezu fühlbarer Mangel vorhanden ist Die Ledersabrikantcn beklagen sich nur darüber, daß unsere heimischen Lohschälwaldungen nicht so behandelt werden, daß sie ein quanlitativ und qualitativ günsligercs Product liefern. Auch sollen dt« in Deutschland üblichen Verkaufsbedingungen bei den Lohvcrstetgerungea jo rigoros sein, daß die Fabrikanten sich von denselben fernhauen und dem Bezug durch Vermittelung de- Händlers den Vorzug geben. Nicht weniger als 8—9 Millionen Mark gehen so noch jährlich sür den Bezug dieses nüthlge» Gerbstoffes ins Ausland, und cS wäre wohl zu wünschen, daß die Besucher der deutschen Lohschalwaldungen durch quantitative wie qualitative Steigerung ihrer Production dieses hübsche Sümmchen im Jnlande zu halten suchten. Elberfeld, 2. Juni. Die Gla-- und Spi eaelmauusactur Schalke eiziclle einen Bruttogewinn von 104999 uud netto 43S60 X, die zu Reserven bestimmt werden. A Nach dem 28. Jahresberichte der DiScouto-Grsell« fchast in Hettstedt ist der Besammtumsatz von 2 570 228,54 im Vorjahre aus 2 555861,24 ^ zurückgegangen. Die Erträgnisse aus den einzelnen Tonten waren immerhin befriedigend nnd Ber. luste sind nicht vorgekommen. In Uebereinstimmug mit dem ver valtungsrathe werden der am 17. Juni ». o. stattfindeude» Geaeralvirsammlung 10 Proc. Dividende vorgeschlageu. Der Epecial-RcjervesondS stellt sich von 8338.80 aus 11500>l Da» Gesammlvermögen beträgt zur Zeit 58 785^1 Capital, 22 200,80» Reservefonds, 11500 sl Special-Reserve, also in Snmma 92 485,80 » Die Zahl der Mitglieder belief sich am Schluffe des GeschäjlsjahreS aus 172 mit 1977 Anlheilen. *— Hamburg - Amerikanische Packetsahrt - Actieu» Gesellschaft. Mit Bezug aus dt« kürzlich von Berliner Zeitungen über die diesjährigen Betrieisresullate der Packetsahrt gebrachte» Correipondenze» aus Hamburg erjährt die „H. B.-H." von zuver- lässiger Seite, daß, abgesehen von anderen Unrichtigkeiten, besonder« die Mittheilung in der „Berl. Börjen-Zta.", daß daS Grundeigen thum der Gesellschaft in Hoboken in neuester Zeit eine große Wcrth- steigerung erfahren habe, jeder Begründung entbehr«. *— Coutanten-Eiafuhr in Hamburg. Bon Westindien wurde per Danipser „Rhenania" 1 Kiste Goldstanb ftir W. Ähren« L To. zugesührt und von BuenoS-Ayres rc. per Dampfer „Rio" 1 Kiste Tcnlanten sür R. I. Roderts»». *— Lübeck-Büchener Eisenbahn. Die Lerkehrsverhültuiffe cns dieser Bahn sollen sich sür Mai so günstig gestaltet haben, daß der bisherige Ausfall in Höhe von 16 280 ^l mehr als ausgeglichen werden dürste. *— Eisenbahn Reichenberg - Gabel»Böhmisch - Leipa. Des österreichische Handelsministerium hat die Traceurevision der Kr den dkecten Aaschlußverkehr NordböhmeuS mit Prag und Deutschland wichtigen Eikubabnlinie Reichenberg - Tobel - Böhmisch- Leipa geaehmigl. Die Interessenten haben im Subjeriptionswege bereits einen Betrag von 700000 fl sür den mit 5 Millionen Guinea präliniinirten Bau gesichert. Die Regierung wird nunmehr ersucht werden, aus Grund diese- approximativen Subscription». ergebniffeS bekannt zu geben, mit welchen Betrage sie sich an dem Baue dieser Industriebahn zu betheil'gen gedenken. Die Finanzirung des Unternehmens dürfte Lurch die Böhmische lluionsbaak, resp. die Länderbank erfolge». *— Localbahu-Broject in Böhmen. Di« böhmisch« Moutongefellschast beabsichtigt eine als Lokalbahn auszulühreud« Locomoiiv-Eisenbahn von Nucic zum Anschluss« an einen Pnnct der böhmischen Westbohn zwischen der Station Radoli» »karlfteia her. zustellen und hat die ersorderlichea Schritte znr Erlangung der Vorcommissio» eingeleitet. ^VTS. Wien, 2. Juni. Das Abgeordnetenhaus nahm die Ent schädiguna der Brenaereibereqttgten in Galizien und der Bukowina strpnlirenden Paragraphen des Spiritusstener-Gesetzes in namentlicher Abstimmung mH 165 gegen 153 Stimmen an. Dobl» Hammer interprüirte. ob es richtig sei, daß demnächst ein Tarif in Wirksamkeit treten solle, durchweiche» dem russischen Getreide die Einfuhr nach der Schweiz durch Oesterreich wesentlich und zwar ins besondere durch Frachtermäßigung auf den österreichischen Staats- bohneu erleichtert werden solle. Oeperreichische Credit-Anftalt. Ans dem sogenannten Credct-Aclien-MarKe scheint sich augenblicklich ein sehr interessantes Duell zwischen dem bekannten Berliner Großspernlanteu Herr» Placzek „d dem Wiener Platz ealw-ckela z» wolle». Wie »ümlich der „F. Act." schreibt, will Herr Placzek durch sein A,«kaadschasler ermittelt haben, daß dir Wiener Börse noch jetzt Alle« in Allem nicht weniqrr als 70000 bi- 80000 Stück Treditactirn schuldig sei, nnd jem« Operationen gehen dahin, dieses Dicouvert aus dem Sattel z» hebe». Man schätzt die Prämieakäuse in LreditactkH welcher lener berlinisirte Matador, der bekanntlich in Wie» de» Grnndsteia seines specnlaliven Glückes legte, in dieser Woche vorgenomm n hat, ans Sb 000 Stück. In tonangebenden Kreisen glaubt man um so mehr an eine» Ersolq der Placzek sten Operationen, als di«, selben schon dnrch den herrschenden Gcldüberfloßgesöidert werde». Jeden- lall« dürste die nächste Zeit noch manche interessant« vewrgnng in der österreichische» Treditartir bringe» Ungarische Weinpradnctl»». Ans Grund amtlicher Date» betrn, die gesammt« vorjährig, »gnrtsche Prodnetiv» 5 512 323 51 Most, »ovo» 4 961 097 KI Wein hergrftellt wurde», gegen 3 932 755 KI im Jahre 1886 und 5 422 675 kl im Jahr» 1885; hiervon gewöhnlicher Weißwein 2481175 kl, Tesjert-Weißwein 22 605 dl; 992 , 95 KI gewöhnlicher «othweio. 15 225 KI Drffert- Roihwein, 983890 kl Schiller und 792 KI Ausbruch. Das Durch- churNsrNrägniß per Laiastraljoch beirägl im Jahre 1887 8,12 KI gegen 6,24 bl im Jahre 1886 und 8,50 kl im Jahre 1885. Die Traubenlese betrug 4 521 304 kg grqrn 3 244 366 kg im Jahre 1886 und 3 455 369 kg >m Jahre 1885; exporlirl warten hiervon 2 261 341 kg gegen 2.05 Millionen Kilogramm im Jahre 1886 nnd und 8,50 Millionen Kilogrom im Jahre 1885 Ter GelLwrri» der Wein- nnd Trouben-Protuction des Jahres 1887 betrug 43,7 Mill. Gulden, deS Jahres 1886 40,7 Millionen Gulden und des Jahres 1885 51 Millionen Gulden. Ver». 2. Juni. Die Generalversammlung der Bern.Jura, baba geuedmigte den Geichäslsbericht o»d t»e JahreSrechnuag sür 1887 und setzte dle Dividende aus 3'/, Proc fest. *—Berechnung deS Metallrubels bei Erlegung von Zöllen. Die Agentur zn Gra.ewo berechnet seit dem 28. Mai c. bei Erlegung von Zöllen den Metallrubel mit 1 Rubel 92 Kopeken Credit. *— Der russische Spirituserport, welcher von 2 325 000 Wedro im Jahre 1881 bis aus 6 158000 W-dro im Jahre 1886 bezw. 6 497 000 Wrdr» im Jahre 188? gestiegen war, ist während der ersten drei Monate des tausenden Jahre» illein scko» um ca. 800 000 Wedro zurückgegaugen. Dieser Ruck;.'..,; erscheint schon an uud sür sich bemerk-»'werth, wird es aber uocy mehr in An sehung de» niedrigen RubeleoiirseS. In russischen Juieresiente»- kresten schreibt man den Rückgang de? SpiritusexporleS einmal dem Umstand zu. daß der Export schon voriges Jahr ei» verdältaiß- mäßig zu hohes Niveau erreicht habe, dann auch dem Einfluß des neiirn deutschen Spiritnsgesetz.-. Kair«. 2. Juni. (Fr Z) DieMai-Einuahmea der egyPiischen Staatsschuld betrugen sür die unisicirte Anleihe 85 475 Lstrl., sür die privlegrrte 65 000 Lstrl. *— Die Geschäftslage io Smyrna wird der „H. V--H." als traurig bezeichnet. Ihallach; ist es. daß viele Smyrnaer Gefchästshäuser, welche »och vor wcnigcn Jahrzehnten durch ihre» Reichthum bekannt und im ganzen Minelmeer hochangcsihen waren, von ihrer eh moliae» Vlülhe berabgesunlea sind und daß wirklich reiche Geschäftshäuser im europäischen Sinne d « Worte» in Smyrna bereits zu den Seltenheiten gehören, wie dies ein Blick aus den steten Rückgang der einst so blühenden holländischen und englischen Lolouie beweist. Tritt nun zu diesen unbefriedigenden allgemeinen Verhältnisse» noch das Unglück einer ungünstigen Ernte, wie im vergangenen Jahre, hinzu, so ist es leichi einzusehen, wie sehr die ökonomische Lage dcö Platzes noch veischlrchierr wird und wie trübe die Aussichten Derjenigen sind, welche in EiM'ngelung anderer Er werbsquellen ihre ganze Hoffnung aus daS Ernlc Ergebuiß zu stellen genöihigt sind. Wie gelbarm der Smyrnaer Platz ist, mag die Be- mcrkung erweisen, daß. obgleich der seil kurzer Zeit festgesetzt« ge setzliche Zinsfuß 9 Proc. beträgt, Darlehen unter 12 Proc. nur schwer z» bekommen sind, wobei allerdings nicht vergessen weiden darf, daß eine gew sse Luvte dieses ZinsußeS als slillichwe gende Compensation sür di« Schwierigkeit, sei» Recht tm Etreitsalle geltend zu machen, io Anichlag gebracht w>rden muß. *— lieber das neue englische Waarengesetz schreibt der „Pat.-Anw.": Der Slurm gegen das neue Waarengesetz in England bat sich noch nicht ganz g legt. Die englischen Handlunashäuier sind nicht weniger davon betroffen als unsere, sa vielleicht noch weil mehr; denn immer mehr stellt sich heraus, daß die falschen Bezeichnungen in d«r Regel von den Engländern so gewünscht werbe». (Eine Fälschung iil eS aber immer, folglich sollten sich unsere Fabrikanten nicht daraus einlassen. Wir unkerseit» können daher das neue Ge- setz nicht so tadeln, wie eS von mancher Teile geschah. DaS Gesetz bezweckt, eine noch fehlende Ehrlichkeit in Handel und Wandel ein- zusühren, und dos kann man nur billigen. Interessenten mögen vielleicht Bezeichnungen wie „Lupersine wnko", „«nrrnnleä", „I-. L. aii<l 6o." rc. für unschuldig Hallen. Sic sind eS aber in der Tbat nicht, sondern lollrn offenbar den Glauben erwecken, di« Waareu wären in England hergesicllt. Ist daS aber nicht der Fall, so füge man noch h nzu: ,,mauuk. in verwno?" und die Sache ist in Ocd- nungt W r begrüßen da» Gesetz als einen guten Schritt weiter aus der Bahn soliden Geschäsisbeliiebes und zur Anerkennung unserer Industrie. Es kann uns nur zum Vorlhril gereichen, wenn der englische Zw schenhandcl gezwungen wird, die Herkunst unserer Waareu anzugeben. Die Abnehmer in den Loloniea werden dann darüber aufgeklärt, daß da-, wa- sie bisher sür eng. lischeS Product gehalten haben, deutsches Fabrikat ist, und unsere Industrie kann davon nur Lortheile ziehen. — Einem im Brrmer Verein sür Technik und Industrie gehaltenen vortrog entnehme» wir, daß dort die Meinung verbreitet ist. daS englische Waarengesetz se> aoS der Furcht vor der deutschen Loncurrenz entstanden, oameni- Ich wären die Sheffield» Messerschmiede sehr ärgeclich darüber, daß deut'che Messer nach England kommen und dort mit englische» Marken bezeichnet würden. DaS mag wohl sein. Da« Gesell trifft aber auch die englischen Händler, denn unsere Meffersabrtkautea werden, wenn dle Bestellungen aus England ausbleidcn sollten, nicht versäume», Offerten direct in die Eoloniea zu schicken. In dem- selben Bortrog wird erwähnt, daß eine Sendung Wollspitzen mit der Aosichriit „staws, Linx», l,or>stcm, VVcxst ongehalteu worden sei. obwohl eine solche Firma gar nicht er>ftire. Uns scheint da« mit vollem Recht geschehen zu sein, denn offenbar sollte dieser englische Name den Glonbea erwecken, die Waare sei eine englisch«. Ein Lorrelpondeot der „Frs. Ztg." berichtet, daß alle Waare» mit englischen Bezeichnungen angehalteo würden. Selbst Bezeichnungen wie . xoost worninzk" aus Kaffeetaffen, „ponlsnst eemeot", „schwedische Zündhölzer" und „Portwrin" seien ein Hinderniß der Einsuhr, wenn die Waare nicht aus dem betreffenden Land« komme. DaS würde allerdings zu weit gehen, dem „portlrust esmsnt'' ist längst keine Bezeichnung mehr lür Lemrnt au« Portion», sondern ein Gattungsbegriff, und weshalb echter Portwein nicht über Belgien »och England gebracht werden soll, ist ebenfalls nicht einzu. sehen. Wenn sich daS wirklich so verhält, so werden dte englischen Jntereffcaten sich schon selbst am die Leseiiignng dieses Mißbrauchs bemühen. Unserer deutschen Industrie kommt das Gesetz nur zu Statte». — Der bloße Gebrauch der englischen Sprache kann nicht verboten sein, weil ja die Worte „w«mut«iclnrest in Oerwki»/' von der Zollbehörde selbst verlang» werden. Wenn nun die englischen Lolouien in Folge conseqaenter Durchsübrnag de- Gesetze» in der bis jrtzt ersolgien Richtung erfahren, daß die Waaren. welche sie bisher sür englische hielten, deutsch sind, so kann da« unserer Industrie vor zu Gute kommen, denn die HaodlungS- häuser in den Colonie» werden sich dann den Umweg über England sparen. Er scheint übrigen», daß durch da- neue Reglement der Zollbehörde dem Handel bereit- Erleichterung verschafft worden ist. Wen» der Importeur erklärt, daß da» Zeichen ans den Waarrn nicht das seine, sondern da» des Absender-, d. h. deS AuSländriS sei. io wird die Eiasuhr gestattet. Ist da- Zeichen aber da« de- Importeur«, so muß er es io da« Markenregifter eiatragen lassen, und die Waare ist ebenfalls frei. *— DaS zwischen den Bereinigten Staaten und Spanien bereits seit längerer Zeit bestehend« vorläufige Abkommen, wonach ameri kanische Schisse, welche Erzeugnisse der Bereinigten Staaten oder eines anderen fremden Landes nach den spanische» Besitzungen ein führen, dieselben Tonnengebühren und Abgaben zu zahlen haben wie spanische Schiffe und ihre Ladungen, ist nach mehrsacher Er- ftreckung seiner Giltigkeitsdauer nunmehr mittelst eines zu Madrid am 26. v. M. Unterzeichneten Protokolls unter Vorbehalt einer zwei monatlichen Kündigung bis zum Abschluß eine- zwischen beiden Ber tragSlctudern zu vereinbarende» umfassenden Handelsvertrages ver längert worden.— Für de» deutschen Handel und die deutsche Schifffahrt ist dieses Abkomme» insofern von besonderem Interesse, als Deutschland in den überseeischen Besitzungen Spaniens vertrag» mäßig die Rechte der meistbegünstigten Nation genießt. *— Goldprodnction in Transvaal. Nach dem Bericht der .Chamber of Mine»" betrug die Goldprodnction m den Witwaters rand-Goldfeldern im Januar 11269 Unzen, kn Februar 12161, im Mär» 14 706 und im April 16 048, zusammen m vier Monaten 54 184 Unzen im Werthr von 80 ^l pro Unze gleich 4,33 Millionen Mark. *— Geschistsverhältuisse in Persien. Jo einem ans Teheran datirtea Briese einer daselbst ansässigen Importfirma wird über die Geschästslage in Persien Folgende« o»tgelhe>lt: Deutschland macht hier dem Handel aller Länder, insbesondere jenem Oesterreich Ungarns in vrrichiedenea Artikel, «ine lebhejte Eoncurrenz. So leiden die öfterreichilchen Tuchwanren, welche bi« jetzt di« eiizigrn hier imporiirtru waren, seit einem Jahre unter der starken Milbewerbung Denischlond«, das heute zwei Drittel diele« Artikel« in Azerbaidjan einsührt Aolläoffe, Seid« und Seidenstoffe sind deuli'ch-r Provenienz. Nicht minder macht sich bei Bändern die deuilche Eoncurrenz. bei Papier nnd BciescouveN» jene Rußlands fühlbar. England und Jiasien sangen an. in Glas- nnd Lcyftallwaaren mit dem böhmische» Fabrikat z» concnrriren. Wc>§ Porzellan anbe'-nit. concnrrirt England Technisches. r>e trch«is<e verwcnsun, »es Bnseliue 8r. Bor ungefähr II Jahren kam Vaseline in Deutschland zum ersten Male i, den Handel und zwar wurde es ans Amerika bei «a» etngesührt Znuächft erregte «s Aufsehen tu den Kreise» der Lerzt« und Apotheker, da da- Vaseline als Salbeugrundlage weit röhere Vorzüge auswies, als das Schweinefett. Anfangs desckränkie ich di« Verwendung deS Vaseline« uur aus das pharmaceutijche Ge- >tet, da der hohe Preis desselben einerr umfangreicheren Gebrauch ausschloß Tie außerordentliche Bedeutung diese- Artikel» auch sür technische Zwecke wurde bald erkannt und man begann in Deutschland mit ausgezeichnetem Erfolge die Fabrikation des Vaseline» aus amerikanischem oder russischem Rohmaterial Die Herstellung»»«»- ivnrde in kurzer Zeit derartig vervollkommnet, daß der Preis des Vaseline» sich niedriger stellte als der jener Materialien, welche zu ersetzen dasselbe berufen ist, d. i. Schweinefett, Talg und Ocl Das höchstgereinigte Vaseline ist vollkommen weiß und dient ausschließlich pharinaceulischen Zwecken. Für den Gebrauch in der Praxis genügt daS gelbe Baleline, besten technische Verwendung hier besprochen werde» soll Das Vaseline »st ein äußerst iverthvolleS Material zum Elnsetten von Maschinen, Waffen und sonstigen Melallgegeuständen, welche der Rostbildung ausgesetzt sind In dieser Hinsicht besitzt es den wesentlichen Borzug vor allen anderen Fetten. daß e- keiner Zer- setzung unterworfen ist. Eine Rost - oder Gruiisvanblldung ist dem nach unmöglich, wenn als Schniiermatcrial Vaieline zur Verwendung gelang». Nur bei größeren Maschinen hatte sich anfangs ein Nebel- stand hcrausgcstellt. Das erforderliche Quantum von Vaseline war großer als das des bisherig.-» Schniiermaterials, »nd zwar aus dem Grunde, weil das gewöhnliche Vaseline fettarmer als jene Materialien ist Man hat diesem Nrbelslande abgeholscn durch Herstellung eines besonders seile» Paselines, dessen Sckmierkrafi auch sür die schwersten Maschinen ausreichcird ist. Der Einführung des Vaseline als Maschinen - Tchmicrmalerial stellte sich in der erste» Zeit eine aus der Ersahruug rejultirendc Thailache gegenüber, welche folgende Be- anindung hal. Man fand, daß Maschinen, welche schon seit langer Zeit im Betriebe waren, bei Verwendung des Baseline leicht warm liefen und schrieb dies dem Vaseline zu, allerdings fälschlicherweise. Wie schon oben bemerkt, ist jedes andere Schmiermaterial der Zer setzung unterworkn und bewirkt dann Rostbildung, welche wiederum Unebenheiten in den Lagern der Maschinen Hervorruf». Diese Un ebenheiten aber wurde» durch die sich ansa»»»clnde». von den» alten Schmiermaterial herrührendcn Unreinigkeiten auSgesüllt. Vaseline hat nun zunächst die Eigenschaft, jene Unreinigkeiten zu losen, wo durch die Unebenheiten der Maschinenlheile freigelegt werde». was natürlich ein War,»lause» zur Folge haben muß. Es empfiehlt sich daher, nur allmälig vom bisherigen Material zum Vaseline über- zngeben. Eine weitere hervorragende Bedeutung besitzt das Vaseline sür die Landwirlhschast rc. zum Cinschmieren der Ledcrtheil« an den Wage» und Geschirren, sowie überhaupt aller Ledersachcn, auch des Schuhwerks. Jeder Landwirth weiß, wie viel Kosten die Unter haltung dieser Gegenstände verursacht, und daß Reparaturen und Ergänzungen sich »orzugsweise a» den Ledertheilc» nothwcndig machen, weil das Leder hart und brüchig wird und schließlich reißt. Die Ursache dieses UebelfiandeS liegt aber nur in der mangelhaslen Wirkung des zum Schmieren verwendeten Materials. Die Ersabrung lehrt, baß olle Lederschmiermittel — mit Ausnahme einiger Oele. welch« aber deS hohen Preises halber keine allgemeine praktiscke Verwendung finden können — trocknen und in Verbindung mit Staub und Schmutz auf dem Lcderzcuge eine feste Schicht bilden. Derselbe Vorgang spiest sich aber nicht nur mit dem aul dem Leder befindlichen, sondern auch mit dem in die Poren des Leders eiu- icdrungenen Oel ab, d. h. auch hier bildet sich eine trockene, feste Nasse, welch« zuerst die Geschmeidigkeit des Leder- aushebt und chließlich das Brechen veranlaßt. Ganz anders wirkt Vaseline aus >aS Leder. Bei Vaseline ist die Bildung jener verhängnisivollea esteii Maste überhauvt ausgeschloffen: das Leder bleibt stets biegsam und bewahrt somit seine Dauerhaftigkeit. Sollte sich bei Ledersachcn, welche bisher mit anderem Material eingefette» wurden, bereits eine este Kruste gebildet haben, so wirkt auch in diesem Falle daS Vaseline lusgezcichnct, indem es diese Kruste auflöst und dem Leder seine rühere Geschmeidigkeit verleiht. Eine ebenfalls sür Landwirthe sehr werthvolle Berwcndnng des Vaseline ist die als Husschmiere; Vaseline verhindert als solche daS Springen und Spalten der Hufe. Am Schluß soll »och die Verwendung des Vaseline in der Hans- wirthschast Erwähnung finden. Wie schon aus dem bisher Gesagten hervorgcht, empfiehlt sich auch hier Baseline als Schmiermittel sür Metalle und Leder, z. B. Thüren, Schlösser, Nähnwschinen, Schuh- werk rc. Auch zur Conservirung der Eier findet es Verwendung, indem man die Eier damit bestreicht. Bei Conserven-Gesäßen dient eS als Mittel zum Abschluß der Lust. Bei äußeren Hautkrankheiten bat sich das Vaseline als trefflich wirkende Einrcibung bewährt. Kurz, man sicht, daß das Vaseline die weitgehendste Beachtung ver dient, um so mehr, als eSKungesähr dreimal so billig ist, als jene Materialien, die eS zu ersetzen berufen ist. * Ein hochinteressanter Apparat sür Löschzwecke ist von einem Jnq-nieur in Altona. Herrn Bade, erkunden worden. Bisher und noch heute ist zur Leitung eine- Wasserstrahls ins Feuer ent weder Menschen- oder DampskraK erforderlich, während der Bade'jche Apparat, wie von fachmännischer Seite mitgeiheilt wird, flüssige comprimirte Kohlensäure als Ireibcnde Kraft verwcrtbet, die beim AuSströmeu in die almosphärilche Lust einen 450—500sache>, größeren Raum als im siülsige» Zustande einnimmt. Dadurch werden Wafferinasscn mit großer Gewalt höher, als ans einer jede» anderen Feuerspritze enlscndel, und ein Druck des Finger» genügt, den Apparat ohne weiter« Umstände in THStigkci» zu letzen. Strohhüle. -matt and Glasschmelz flüchtige Oele und Essenzen. Taklküchre, Butter rc enthalten, mußten bisher besondere Ür- sprungsbeschetnigungen ausgestellt und ven Sendungen bei- gesügt werden. Neuerdings hat die srauzosische Zollbehörde hierin eine Erleichterung insofern eiutrelea lassen, als bet Poftpacketrn seoli« poat»>nl >m Gewicht bis 3 kx nach Frankreich die Beigabe derartiger Bescheinigungen nicht mehr er forderlich ist. Für andere Sendungen besteht die Borschrift da gegen fort. *— Ei» neues unterseeisches Telegrapheakabrl wir» demnächst zwischen Schottland und Irland gelegt werden. Königliche» Amtsgericht Leipzig. 1 Leipzig, 2. Juni, lieber das Bcrmögeu des Kaufmanns Leiser Luduug Kallin, Inhabers des BettsedernaeschästS unter der Firma: Ludwig Kalli u hier. Ne chsstraße 39, ist heui, am 2, Juni 1888, Nachmittag» 5 Uhr. daS Loucursversahren eröjjnet worden. Verwalter: Herr Rechtsanwalt Richard Berge, hier. Aameldesrist bis mit 3. Juli 1888. Wahkermin am 20. Jun, 1688, Bormiliaqs 11 Ubr. PräsungSlermin am 13. Juli 1888 Bormillog» 11 Uhr. Offener Arrest mit Anzeig-pstxdt bis mn 2 In,- 1888 Handelsregister. Sm 1. Hunt ringrtrage«: Ucbe.gaua der hiesigen Firma Wechsler ch Eo. aus Herrn Rubin Goldberg hier. — Firma „Leipziger Lerlagshaus (Greuel! L Francke)" in Leipzig (Lternwartenstraße Nr. 18) und als deren Inhaber die dnsigen Buchhändler, Herren Earl Mathias Greuel! und Earl August Wilhelm Arno Francke, auch ist gleichseitig ver- laulbart worden, daß letzkgcnannter Herr Francke von »er Vertretung der Firma ausgeschloffcn ist. ZahlungS VinsteNunge«. »I«k-»ter »>'ac>. Hantciem^u > Samuel Bc>». Naioman» 2. ». w. Pasl-kc. Nauimanu in Firma Sari «eicdc,ibach D. »er». HeberoN, ,ed. Futliq L Puuiarr, N-ukmaun, ». g. Punlchrr cb Iacodlodn H. Maue, Fudrioertodcgtzer ä B. Ittuttloft. Nauimann pcrmaiul Äiele, Nauimann >1 A. Manneik, Naukmann ?. Doerher. Sltmmoaarcntz. 2. Hartzau», Lee,kiel hantier H. S. L »uguliisen, Kaukm. w»tzn»n Aucrdach Bcrlui iverlin Berlin ^Berlin Vr.iuniidwna iLdimnitz Hannover äöniaodcr, «eanredut l-iidkvoim- j walk Lenderburg Äuerda» Berlin Berki» Bcritn ij NlL 16.8 I» »SB LU tU.1 »6.6 «.7 ZlL i Berlin j l« 158 ^raunschwerz,30 K «Lhemniy ' ' " Hannover Königsberg 1.6 306 31 k» , 1.7 LandShur r'knnep Londerb»rg IN.5 347 >2!.b »9.8 lS8 rsB ÄS 27.S LN IS.7 «8 NS S.5 35 7 M5 st.7 LS 48 8S.S 818 LandwirthschaftlicheS. ^ Versichert euch gegen den Hagel! —'Die vielen niedergegangenen Hagelwetter möyen den Landwirtheu eine noch rechtzeitige Mahnung an die Gefahren sein, denen sie sich durch Unterlassung der Hagelversicherung aussetzen Die lüngsten hagelreichen Jahre haben die Nothwendigkeit der Hagel- Versicherung für jeden Landwirth dargethan, und dennoch unterläßt regelmäßig eine große Zahl von Versicherungsbedürstigen dle Ver sicherung. Je größer der Kreis der Beitragspflichtigen, umsomehr verthetlt sich die Summe der zu ersetzenden Schäden. Wer vom Hagelschaden nicht betroffen wird, soll sich dessen freuen und gern die Bersicherungsgebühr entrichten, die ki ihrer Gesammtheit anderen Berussaenosteu, welche vom Haaclschlag betroffen wurden, ihr wirth- schasllicheS Fortbestehen ermöglicht. Hätten die Landwirthe allent halben den nöthigen Gemeinsinn, so würde es niemals zu Noth- ständen durch Hagelschäden kommen und die Bersicherungsgebühr könnte sich «u«s einer mäßige» Höhe halten. Je geringer aber die Zahl der Versicherte», um so höher muß die Gebühr bemessen werde», wenn die BersichcrungsgeseMchasten dabei ihre Rechnung finden sollen. Letzteres ist aber nothwendia, weil diese Anstalten lieber ihren Betrieb ernstelle» würde», als daß sie mit ähnlich schlechte« Ergebnissen, wie i» de» jüngsten Jahren, weiter arbeiten sollten. ck lvitttWeitza, 2. Jun». Vorigen Mittwoch fand hier eine vom Direktorium des landwirthschaitlichcn Sreisvcreins und von mehr als hundert Thetlnehmern aus der Umgegend besuchte lond- wirthschaftliche Bezirk-Versammlung statt, bei welcher als Bortragende Herr Bezirksthierarzt Wilhelm Rochlitz und Herr vr. Wolf aus Döbeln fungirtrn. Erstrrer sprach in aussührlicher Weise über das Wesen, die Entstehung, die Erscheinungen, Ver breitung und Gefahren der Tubercnlose beim Rindvieh und cmpiabl die Einführung zwangsweiser staatlicher Versicherung gegen r»bcrculos>schaden. Herr Kreissecretair Möbius schilderte die von Jahr zu Jahr zunehmende Ausbreitung der Tubcrculosc uuter Zu grundelegung der Angaben der Schlachthöse zn Frankenberg und Penig. Im erster«, wurden-in der Zeit von Mitte Mai 1886 bi» Ende 1887 von 1390 geschlachteten Rindern 234 Stück an der Tubercnlose erkrank gesunde», während im Schlachthose zu Penig unter 404 im Jahre 1887 geschlachteten Rindern 75 mit der Tuber kulose behaftete gesunden wurden. Der Herr Vortragende mahnte eindringeud, daß die landwirthschastliche» Vereine durch Berichte über das Auftreten der Duberculose in den einzelnen TheUen des Lande« zur Beschaffung von Unterlagen sür die einzu richtend« staatliche Bersicherung beitragen möchten Herr Di Wolj- Döbeln sprach über billige Erhaltung des Stickstoffes im innern landirnrihschastlichcn Betriebe zur Verringerung der Pro- ductiouskosten, schilderte die großartigen Verluste, welche durch mangel hafte Pflege des Stalldüngers und der Ltalljaoche der vaterländischen Landwirthschaft erwachsen und empfahl Eonservirnng de» Stall düngers durch Superphosphatgyps sowohl im Stalle wie auf der Düngerftätte, der Jauche durch Pbosphorschweselsäure. Die Dar legungen des Herr» Redners wurden durch Boriüh.ung der Ernte erträge trefflich deleuchlet Die an den Bortrag sich anschließende Debatte zeigte, daß bereit« Anstrengungen im Sinne desselben zur bester» Behandlung von Stalldünger und Jauche gemacht worben sind und in noch stärkerem Maße fortgesetzt werden sollen De» Versammelte» wurde die Ansckiaffoua eines vom Herrn Referenten verfaßte» SchristchenS „Ged mit mir*, welche« vom Herrn Verfasser selbst zn b«iehen ist und ln anSkibrlicher Weile Belehrungen über die richtige Berwendunq de» Suprrphosphcitgupi-ö giebt. aufs Wärmste empfohlen . Doft und Telegraphenwese«. *— Packetverkehr mit Frankreich Für die Einiuhl von Packetsendungen auch Frankreich, welche gewisse Waaren, z B Seid«. *— In Wien ist nach dem „N. W. T." die Modcwnarenfirma Tambour L Co., deren Berbmdlichkeiteu nahezu 100 000 fl. be nagen sollen, in Zahlungrverl>geiiheiten geralben. — Aus Füaj- kir che a meldet dasselbe Blatt die Insolvenz des Weißwaarenhäadlers Siegmund Schön. *— DaS Comitö der Londoner Fondsbörse hat den Jobber Barclay Eectl Greenhill sür insolvent erklärt. Die Jujoloenz ist versehltea Hauffespeculaliouen in Kupseractien zuzuschreibrn. Lubinissionen im Juni. 11. Erfurt. Stadtbaiianit, Walzeiscn; 14. Kiel, Kaiser! Werst, Filz, Pappe rc. <^innaki»e« Ausweise. *— Oesterreichische Nordwestbahu. Vom 1. Januar bis 31 Mai: Gaeautirle Linie 3 236 49, fl. (-s- 108 180 fl.): Elb- thalbaha 1950 588 fl. (-j- 102915 fl). *— Lüttich-Limburger Eisenbahn. Februar, a. Haffelt. Eindhoven. 41 341 Frcs. (— 1313), seit 1. Januar 91 886 Frcs. (-t- 8400). d. Hasseli-Lüitich-Jlemalle. 115 761 Frcs, s-ft 4236), eit 1. Januar 245 851 Frcs. (-t- 11S71). Literatur. Export. Organ de» Eentralvereiu« sür HaudeiSgeozraphie und Förderung deutscher Interessen im Ausland«. Die in Berlin am 29. Mai erschienene Nr. 22 enthält: Geiieralvcrlommlung de« „EcntralvereinS sür HandrlSgeographie,c." — Die Lorrection der Unierwesec uud der neu: Fieihase» Bremen. — Asien: Die politische Lage in Japan, — Zur Geschichte des chinesische» Porzellans. — Süd-Amerika: Da» Argentinisch« Staatsschuldenwesen. (Orlqioal- bericht.) — Der Handel von Paraguay. — Australien und Südsee: Acht Monate unter den Eingeborenen aus Ailu (Marschall-Jnseln). Weihnachten unter Kannibalen. Episode au» den Reiseerlebnissen eines Seemannes. (Schluß.) — Lüerarische Umschau. — Brief- kästen. — Deulsche Exportbank (Abtheilung: Export-Bureau). Zeitschrift für Handel und Gewerbe. Organ sür die deutschen Handelskammern Inhalt der 5 Nummer vom 1. Juni: Amtltches — DaS deutsche Consularwcsen. — ArbetlSmarkt und Arbeitsbürse — Die Beglaubigung von Ursprungszeugnissen durch die Handels kammern. — Indische Arbcitcrverhältnissc. - Alls der Praxis de» Berussgenoffenschaflen: Rentenempfänger und Arbeitgeber. Handel nnd Gewerbe im Auslände. - A»S den Bezirken der Handels kammern. — Die Errichtung einer Stahlprobiranstalt in Remscheid. — Ans de» Jahresberichten der Handelskammern. — Deulscher Handelslag. — Thatigkeit der Handelskammern de» In- und Aus landes: a. Aus den Protokollen; l>. Petitionen, Denkschriften und Berichte. — Aeltere und neuere Entscheidungen der obersten Gerichte, betreffend Handel und Gewerbe. — Büchcrlchau — Briefkasten. Börsen- und Handelsberichte. vnokonnvel». Wien, 2. Juni. Ausweis der Oestrr» reichisch-Ungarilchen Bank vom 31. Mai.*) Notenumlauf 371 700 (XX) unverändert. Metallschatz in Silber .... 149 500 000 Abu. 200000 fl Metallschatz in Gold 59 000000 unveräuderl. In Gold zahlbare Wechsel . . . 19 800000 iinverändkit. Porlescuille 136000000 Zun. 2100000 - Lombard 21900000 «bn. 200000 . Hypolheken-Darlehne 100 100 000 Zun. 100 000 - Psandbriese in Umlauf .... 98 200 000 Zun. 1100000 » *) Ab- und Zunahme gegen de» Stand vom 23. Mai. Berlin. 2. Juni. (Börsenbericht.) Die Haltung der gestrigen Börsen war iest, die Spcculation hat, nach Beendigung der Liqui dation, die Haussebewegung unterstützt. ES fanden überall bedeu tend- Deckuiigsaukällsc stall. I» Frankfurt macht die AuswärtS- beweguag Abends Fortschritte, besonder» Ungarische Gold, Gotthard und DiSeoulo-Commandit. Wien blieb abwartead, fand sich aber, nachdem sich der Tours der Oesterreichischen Creditactien von 283,80 ans 282,10 gedrückt halte, veranlaß!, denselben aus 284,70 und Un garische Gold aus 97,95 steige» zu lasse». Tabakoctie» gingen »ach der Börie aus 100,00 zurück. In Paris fanden rdenialls starke Deckungsaukäuse stau Li« Rede Gablet'« wirkte anregend. Ja London wirkten Pariser Käufe günstig. Die heutige Börse eröffnete trotz schwächerer Wiener Borbörsenconrse wiederum in sehr fester Hallung nnd z, vorwiegend besseren Notirangen. Die Umsätze waren besonder« in der ersten halben Stund« lebhaft und es bether- ligte sich nicht nur die hiesig« Spekulation, sondern auch die Provinz mit umsangrciche» Oedre«. Besondere Gründe sür die sehr feste Tendenz wurde» nicht ongegebeu, es genügte die von Tag z» Tag mehr Anhänger gewinnende Ansicht, daß die Politik vorläufig nutzt hindernd dazwischen trete» wird. Im Vordergrund« de« Verkehrs standen Credit und DiSconto-Lommandit. dann auch russische Werthe. welche in großen Beiräqen zu bessere, Tonrsen qehaadelt wnrdcu. Oesterreichische TranSporlwerlhc und Bergwerke fanden geringe Beachtung. Russische Werthe zeigten sich sehr fest, da« Gleich« gilt von Egvvtern. (B. Z.) Wien, 2. Juni. Die Specalatio» nahm an der heutigen Bor > börse, beeinflußt durch die hohen auswärtigen Notiruagen und di« günstigen Geldverhältuifte. einen neuerlichen Anlan» znr Hauff«, doch konnten die «zielten Avancen, da sich lpäter Reolifirungea etastellten, bis zum Schluffe de» Verkehrs inchl vollständig anftrchtertzalttn werden. Gleichwohl behaupteten Renten, Ereditaclirn, Nnioabanl- Aciieu und Prager Esten-Industrie-Actien einen ansehalich«» Bor» spenaa. Dir Reprise der Tramway Aktien wurde mit der angeblich bevorstehenden Activirnng de» Zonenlnrises motivirt. Staatsbatzn« Actien wurde» durch ihre Pariser Noliruuq gedrückt. Die Effecten- Bersorgunz war leicht »»' billig. - T Mittagsdörfe er- öffnete mit einer neuerlichen Reprise Lcr Conrse I n weitere» Verlause ergaben sich in den Course» leine wesentlichen Berlinde, runaen. Creditactien 284,50. Pari». 2. Jun,. zRat.-Ztq.) An henliqer Börse herrscht! fortgesetzt eine günstige Tendenz oc« gelammten Marke«, der Schliß war etwas adgeschwächt.
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