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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-05
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1888
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S400 * Na» No«. >». Mai. »Kd d» „Ratloaalzeitmrg" geschrieben: Ohne Zwelsrl wäre» e« dt« in England la»t »ewvrdeue» B« sürchtnugen wegen de« Schuhe« der Seelüften im Kriegssalle, welch« de» Depunrlen Nicotera bestimmte,, der Kammer eine» An trag »orzolegeu, durch welchen die Regier»»« ausgesordert wird, sür die Sicherheit der grobe» Se.städtr Neapel, Palermo «ad Genua schleua gs« die nolhwendige» Vorkehrungen zu treffe». Die Aalün- dtg»»g diese» Anträge« erregte um so gröbere Aufmerksamkeit, al« Nicotera seit längerer Zeit an der parlamentarische» Arbeit wenig "lalheil nahm uud man vermutbrte, daß er seinen Satrag ankündigle, u« dem Ministerium einea Scsälligkeilsdienft «» erweiseo. Dab i» e»e« Laude im« io großer «utdehauug der Küste» wie t» Jralien, a»s der»» Sicherstellung im Kriegsfälle er»fter Bedach« grnomme» werde» müsse, »st so haadgreisltch, daß s-bon i« Jahre 1872 uuter dem sparsame» Finanzmiaifter Eella eiuige 4V Millionen zu diese« Zwecke gesorder» und bewilligt wurde». Die v»» der Regier«« a». geordneten Studie» über »üfteubesestignug ergaben zwei grüadltch verschiedeae Ansichte» über de, wichltgea Gegenstoad, indem et» Lhetl der Fachmänner da» Hauptgewicht aas permaneute Be- s«stig»»gra. der andere Theil aber aus de» Küstenschutz durch die Flott« legte, beide aber dort» überetukam«,, daß hierzu ein Aufwand oo» Hunderte» vo» Millionen erforderlich sei. Dieser Gegensatz der Ansichten ist, weil uuautgleichbar, auch »och heute Vorhand«», und weder Regierung, noch Kammer erklärte» sich mit bntegor,scher Be- fttmmtheit sür eine« der beide» Systeme, sonder» führe, fort, an permaneateu Besestignnge» z» arbeite» »nd koloffal« Panzerschiffe baue» zu laste». Ja der Zwische^eit «»rde uatürlich auch die Kontrovers« er- örtert, ob groß« and volkreich« Seestädte durch Anlage vo» Be- Irstigungea aicht weit mehr gefährdet würde», «ährend ne »ach der etwa« ovtimiftische» Aaschaunng de< Völkerrecht« alt offen« Städte kei»em Bombardemeut autgesetz« wäre». Di« heute vorwiegend« An sicht ist, di« große» Krtegöhäseu am Mittelländischen. Adriatischen u»d Jouische» Meer dnrch outreicheade veseftigungtwerke zu schützen, de» Schatz der so weit auögrdehute» Küste» u»d der offenen Städte aber der Kriegsflotte z» überweisen. Die patriotische Absicht Nicotera't wird vo» Niemandem verkannt, aber sein Antrag war durchao« nicht derart, »m in seiner ursprüngliche» Form stehende» Fuße« angenommen z» werde». Der Kriegtmsnifter Vertole-Vial« sühne di« Frage aus de» richtige» Sta»dpuact zurück, bat Nicotera, au» seinem Anl age die Namhastmachnng der zu beseitige»»«, Küstensiädte za ftrrtchen und sich aas de» Wunsch zu beschränke», daß die Regierung in unbe- ftimmtrr, aber »ich« langer Zeit eia vollständiges Projekt de« Küfteu- schützet der Kammer voclege» möge. Nicotera willsahrte dem Wunsche des Krieg-Mluiftert und erlangte dadurch die Genugthuung, daß sei» Antrag briaahe mit voller Stimmeieinheit angenommen ward«. Die Sache selbst hat hierdurch ollerding« keine Förderung ersähe«», and das vom Kriegtminiflcr versprocheae Projekt wird höchsten« «i» mehr oder weaiger ouaehmbare« Lomprounß zwischea de» sich gegruüberstehendea Ansichten sei» könne». * Eia zweiter Nord-Ostsee-Canal soll englischen Blättern zufolge al» Concurrewzunternehmen gegen den deutschen Nord-Ostsee-Eanal in Dänemark erstehen. Der dänische Ingenieur GläSner, dem ein au« englischen und französischen Eapitalisten bestehende« Syndikat zur Seite steht, hat vou der dänischen Regierung die Eoncession zum Bau eine« Eanal» von der Nordsee durch Dänemark nach der Ostsee erholten und wird von seiner Regierung warm unter stützt. Der Eanal soll an der Jammer Bucht beginnen und sich ri» Limsjord nach Halt Barre und dem Kaltegatt zu- wrnve». Die Breite de« Eanal« »n der Sohle beträgt 30'. am Wasserspiegel 180", die Diese 24'; alle 2000 m sollen Becken angelegt werden, damit die Schiffe sich passiren können. Die Kosten de« Unternehmen«, da« in fünf Jahren beendet sein soll, find auf 2 Millionen Pfd. Sterl. veranschlagt. Der größte Theil de« Eapikal« soll bereit« gesichert sew. Die jährlichen Einnahmen werden bei einer Abgabe von ö—6 cl pro Don auf 220 000 Pfd. Sterl., der Nettogewinn auf ^>o oo^> Pfd Sterl. veranschlagt. Am westlichen Ende de» Verstcksichli,»», de« hnhe» veleaa« M 1 Faß, > Ge säug »iß und 3 Jabre» Verlust der Ehrenrechte. Strafe wurde durch die Uatersuchu»g«hast für bereit» eia Nöthhaseu angelegt werden MUUalrisches. an Folge» mtlitatrtscher Veite erhält di« Wiener „Presse" e» Krieg«» Wir gebe» «i»r vHlldernng der vom «fierreichisch-uagarische» Krieg«, mluifierünn erworbene» Magim'schea Grschstümttrailleuie. Der Artikel häst sich »o» de» b^her aen erkeuadar übertriebe»e» u,d «Atz» enthusiastische» Berichte» fern »,d hebt a»ch etntge «äagel de« »r»ra Geschütze» hervor, wa« i»deffe» die Glaubwürdig- keit de« Verfasser« mrr erhöhe, kau». Immerhl» bleibt »och genug übrig, gm da« Maxim-Geschütz al« eine sehr werthvolle Acqntsttlo». für de» Festanjitkrieg. erscheine» z» laste». Eiatge« aut dem nrttkel wieder: Folgeade» Einige« Um ble Trrssreinltate de« Mazim-Geschütze« bei A»«e»d»»g ir Treffresi der Sireuvorrichtung za erprobe», wurden ous süas Distanzen voä >00 bi« z» 1000 m im Ganze» 17 Serie», jede zu 90 Schuß, abgegebe». Die erzielte» Resultate per Serie betrüge» aus den kleinere» Entfern»»««» 10—90. aus de» größere» Eulsernongen 8—12 Treffer. Mit de» abgegebene» K10 Schaffe» wordea im >we» 274 Treffer erzielt »ad 184 Rottenftreife» getroste». Auch Schießergebniffc der Maxim-Mitrailleuse im Streufeuer waren daher sehr befriedigende. Nicht ganz so günstig gestaltete» sich die Versuch-ergebnisse beim Aasdauerichießea, sowie bei der Staubprode. Zur Ermittelung brr Sllldauer der Mitrailleuse wurdea mehrere Serie» ' abgegebe», meist bi« »ur Eutlerruag >e ein«« Palroaeogurte«. »ud hierbei träte» mehrfach Störunge» tu der Fnactiouirunq de» Lade- and Abseuer-Mechanttmu« eia. Die Ursache» dieser Störunge» lagen theil« ia der Abjchwöchuuq der Auschlaaseder de« Schlöffe«, theil« l» der Abnützung de« Schlag- stifte«, konnte» also durch Autschaltea der schadhafte» Beftaadtheile «ub Ersetzung derselbe» durch oe»e leicht behoben werde». Gleich wohl wird ma, gut «hu», diele Funclioutstöruageu aicht als gering fügig oazusrhen. Bei der Staubprode, welche dari» bestaub, daß di« Patrone» a»d der Mechanismus von außen eiagestaubt wurde», trat our eiae Verlangsamern»» de« Feuer« aus acht Schuß pro Sekunde, aber sonst ketaerlei Störung eia. Bei der daroussolgeudkn starke» Befeuchtung der staubigen Patronen zeigten sich hingegen wiederholt Anstände in der Pairoaenzusuhr Et troteu Klemmungen, hervorgerusen durch de» kolharflgcu Ueberzug der Patrone» ei» und wenn auch ia dieser Beziehung durch die Vergrößerung der Epielräame im Pairoakniutnuiger und im Patroaeuvertheiler Abhilfe geschaffen werdea kau», so bars doch uicht verko»nt werde», daß jeue Anstände eiae große Emvfiudsam- keit de« Mechauitmus gegen schleimige» Schmutz dargethon haben. Sehr günstig verhielt sich die Mitrailleuse gegenüber der Ver- bleiungtgesohr. denn trotzdem au« ,cdem der beiden verwendeten Läuse 5 bi« 7000 Schuß abgegebe» wurde», konnle keiaerlei Ler bleiuag coastatirt werdea, wa« nur dem vorzüglich wirkende» Kühl apparate zuzuschreiben ist. Faffea wir da« Ergebuiß der Schießversuche mit der Maxim- Mitrailleuse im Artillerie-Arsenal i» Wien zusammen, so ersehen wir vor Allem, daß die erreichte Feuerschnell igkett dieser Waffe, durchschnittlich 600 Schuß i» der Minute, alle« b,«ber Erreichte weit dinier sich läßt; wir sehen serner, daß die Schußpräcision dieser Mitrailleuse eiae überraschend gute und stabile ist und daß die Wirkuug de« Streufeuer« sehr guustige Resultate ausweift; wir sehen aber auch, daß die Unempfindlichkeit gegen Sichere Einflüsse, sowie die Unabhängigkeit de« Mechanismus von der Abnutzung der Bestaudtheil» noch aicht ia geuügendem Maße gewährleistet erscheint. Hieraus ergiebt sich die Schlußfolgerung, daß dir neue Waffe zweifellos besähigt ist, eiae bedeutungsvolle Rolle in der Ent- wickclaag der Feuerwaffen zu spielrn, daß jedoch aus eiae Ein führuug dieser Waffe sür Zwecke de« Feld kriege« vorläufig noch aicht eiagegange» «erde» kann. Die bestehenden coasiruclivea Mängel werdea behoben uad eine erneute Eipiobung in größerem Maßftabe wird vorqenommea werden müssen, ehe ein abschließende« Unheil über die Verwendbarkeit der Maxim-Mttroilleuse im Feld- kriege gesällt »erdeu kann. «ai die denselben tu 1V M,»«teu Et» Theil der verbüßt erachtet. II. Der Ha,darbeiter Karl Lmil Höse vo» hier hatte sich de« i» tz l?S, 3 de« N.-Slr -Ees.-B. augegebeaea Verbrechen« schuldig gemacht uud wurde uutrr Autschluß milderuder Umstäud« zu 2 Jahre» S Monate» Zochthausftrase »ud 10 Jahre» ver- last der Ehrenrechte verurtheilt. III. Der Kausma»» Karl Roder» Ernst vroschwitz au« Eotteudors war ougettagt, während ieiaer Stellung i» einem hiesig,» DeftillationSgrschäsl sich der Unterschlag»»» vo» etwa 600 schuldig gemacht za habe», weSdalb sei»« Verurteilung »u 1 Jahre 3 Mo»atr» Gesäugaißftraie uud 3 Jahren Verlust der Ehre», recht« erfolgte. 1 Monat der Strafe wurde al« durch die Uutrr. s»ch»ng«lmsi bereit« verbüßt erachtet. Der Gerichi«h»s bestand au« de, Herren Londgerichtt-Dirertor Sieber (Präsid). LandgeNchI«-Rälhe» Sachße. Meisch »ad Adam und Pros, vr vmdtng; die Anklage führte Herr Slaattaawali Eine erregende Sreur spielte sich am Abead de« 28 Derember lm Schießhause t» Groitzsch ab. E« war gerod« Turnerboll, und um diesem beizawohuru, kam der Baftwinh FNedrich Albert Rei- monan au« Sproffen »ach drm Saal. E« eulstaud milte» im besten Vergnüge» plötzlich lebbast« Beweg»»». o»d Alle« drängte »ach der Thür, wo ei» verunglückter Turner hereingetroqe» wurde, v», dem e« hieß, er fei todt. Ein» größere Anzahl N-ngieriger drang bi« in da« Zimmer, wo maa de» Kraule» bi« zur Aakuus» de« «rzie- «iedergklegi hatte, ei» »ud wußte von deu Tururr» mit Gewalt zum Locale htt>au«grdri,g« werde». Bi« aus Eiae» leistete» den» auch All« de» R»hegrbote, Folge, »ad dieser Ei»e war der Gaft- winh Friedrich Albert R. au« Sproffen. Derselbe war im Guten nicht au« dem Ziwmrr za bringe», leistete auch den Aussorderangen de« Vorstände« der Turner uicht Folge, so daß schließlich der Schutzmau» L. eiulchreile» maßte, »a« Letzterer auch in sehr auftändtger Weis« «hat. Da kam er aber a» die sollche Schmied«, denn R. recktr sich zu feiner volle» Läug« tu dir Höh«, schlag sich au dir Brust u»d ries de» Beamte» folgeade Bemerkung zu: „Sie Hobe» mir ei»ru .... zu betehle», ich bi» hier i» meinem EigeMdum und keuue da« deutsch« Reich-gesetz. greise» Sie mich ,m Gotte« willen uicht a», sonst possirt wa«I" Zom Lerstäudaiß de« Vor stehende» diene Folgende«: Da» Groitzscher Schiebhau« ist von der Sibützengild« erbaut uud ist da« erforderliche Geld Lurch die Mit- glieder aufgebracht worden. E« wurden 4 pror. Actic» 4 10 Tdoler ausgegeben und mußte jede« Mitglied eiue solche »ehmea. R. ist nun Mitglied, hat eiae Actie iür banre 10 Thaler and pochl deshalb aus sein ..Eige,Ihum«recht". Von der vargesetzteu Be Hörde de« Schutzmann« L. war ao» seiner Zeit rechtzeitig und sormrichtig Strafantrag gestellt, R. jedoch im Mangel Ve weise« vom Schöffengericht Pegau sreigesvroche» «ordeu. Dagegen hatte die köaigl. Staats«,waltschast Bre»s»»g eingelegt uud führte zur Begründung derfelbe» an«, daß R. zu einem solLru über olle Begriffe anmaßenden Aujtretru nicht da« geringste Recht gehabt, sei» Stolz aus sei» thm durch die „lO-Thaler-Aclie znfteheude« „EigenthuinSrecht" »och weniger begründet sei »ab die ftrasbare Hoadluug der Beamlenbeleidiguag zwrisello« seststeh«. R. habe an jenem Abeud »ur seine Neugier befriedige» wolle» uud ver- diene eiae empfindliche Strafe. Wie wir noch hiazusü-ea müssen, war da« Benehmen de« Angeklagten ia der landgeriqtlichea Verhandlung etwa« aumaßend: so z. V. schrie er de» Schutz«»»» L. an. al« dieser seme Au-sage eidlich erstattet hatte uad e» (R.) da« Wort zur Erwidern»» erhielt: „Schu-maaa Lauge, wie siche» hier oa einer wichtige» Stelle, Sie bürte» nicht lügen ,c.l" Natürlich trug ihm die« eiae energisch» Zurechtweisung feite»« de« Herr» Lorsitzeaveu eiu. Dorch die BrweiSausuahme stellte sich R.'S Schuld klar herau« vud kouate da« köuigl. Landgericht sich »ach Lage der Sache dem Anträge der Vertheidiguaa aus Verweisung der Berufung uicht o» schließ», svnderu veruriheille de» Angeklagten zu 2ö ^il Geld eveut. S Ta >ge» Gesäugaißstrase und Tragung der Koste». fesselnde« Landungk Königliches Landgericht. >. H. Strafkammer. f.^Dpr Psersahrer Wilhelm Hermann Bernstein au« Gauli« war eine längVn» Reihe von Jahren hindurch al« Biersohrer für dir Vraucrei M irkkletzberq ihütig und insbesondere auch ermächtigt, von den GeichLstSklinven Gelder sür gelieserle« Bier eiiizucassiren. Seit dem Jstihre 1883 NU» hatte Bernstein nach und nach eine Summe vo» »tgesamml e»wa 1700 ^ uicht an fetne» Principal abgelieseri, so»d«ru i» ieme» Nutzen verwendet. Der Angeklagte halte, wie man im gewöhnlichen Leben zu sogen vfleg«, im Laufe der Zeit immer ein Loch zu- uud da« andere auigemacht, durch Abtretung keine« Gehalte- aber Deckung nach höhe von etwa 400 .ch geleistet, schließlich »ach sich selbst bei der Vehördk wegen der begangenen Unierfchlaguna zur Aazeige gebracht. Da« Gericht saßie die Ha,dln»,»w«is« de« A»grk>a-tta al« Unter», ,»fm»d verurtheilt« Lachsen. * Leipzig, «. Juni. Ein recht deutliche» Bild von der eifrigen Pfleg« und der bedeutenden Entwickelung de» Ruder- sporlS in unserer Stadt gab die gestern stattgesundene osficirlle voot«hau«weihe de« .Leipziger Ruder- Verein« von 1876 ". der au« der Berbinbung der ehemaligen Rudrrverrine „Leipzig" uad „Windsbraut" entstanden und dem in jüngster Zeit auch der Ruderclub „Concordia" bei- «treten ist. An ver Frier beiheiligten sich auch die übrigen rudrrverrine und „Nvplun" - Halle. Da» anmulhig in nächster Nähe der heiligen Brücke gelegene Boot«hau« war festlich geschmückt. Tie Festlheilaehmer versammelten sich in der zur ebenen Erde befindlichen großen Halle, die zum Aosbewahrung-ort der Rennboote bestimmt ist, gestern aber festlich geschmückt al« Banketsaal biente. Die Feier ervffnete ein Fesiccmmrr«, der von Herrn Kind geleitet wurde. Nach Absiugung de« Weiheliede» hielt Herr Huber — Leipziger R -v. — eine Ansprache, in welcher zunächst der Werlh de« Rudern« sür die körperliche Entwickelung und sür die Stärkung der Gesundheit beleuchtet wurde». Hieran schloß sich e»n Rückblick aus die Entwickelung de« Leipziger Rudersport», die Geschichte de» Verein« und die Entstehung de« Bool-Hause». Mit bankenden Worten gedachte hierbei Herr Huber de» wohlwollenden Entgegenkommen», da» der Ralh der Stadt und da« Stadtverordnetencollegium bei dem Bau de» Hause» dem Verein erwiesen, und brachte iu dankbarer Anerkennung desselben beiden städtischen Behörden ein dreifache» Hipp, Hipp, Hurrahl ia da» kräftig eingestimml wurde. ES folgte nun noch eine große Anzahl Tnnksprüche und Lieder. Nach einem gemeinschaftlichen Millag-essen in der „Thalia- vereinigten sich Nachmittag» die Ruderer, diesmal mit Familie am BoolShause. wo mit dem .Anrudern" sich wieder ei» dunlbewegte« Bild auf dem Flusse und am e entwickelte, da» Hunderte von Zuschauern anzog. Mil einbrcchender Dunkelheit fand eine Beleuch tung de- Hanse-, de- Garten», de» Landungsplatzes und de» zum Hause gehörigen kleinen Park» statt, welche durch Land- und Wasierseuerwerk. farbige» uud Magnesium licht wirksam und in der prächtigsten Weise gehoben wurde, während ein Männergesangverein durch seine Lieder die Fest» thrilnehmer erfreute. —r. Oschätz, 3. Juni. Zu dem am 2. d. M. aus dem großen Exercirplatze bei dem benachbarten Merkwitz von dcm OjficiercorpS de» l. Ulanen Regiment» Nr. 17 veranstalteten „Rennen bei Oschatz" hatte sich eine überaus zahlreiche schaulustige Menge aus Oschatz und Umgegend eingesunden. An dem „Jagdrennen" belheiligten sich 3 Osflciere. Der Einsatz betrug 20 halb Reugeld. Die Distaoce war 4000 Meter. Die dem ersten und zweiten Pferde gestifteten Ehrenpreise mit lOO .ck bez. 30 erwarben Scc.-Lieutenant Sussert l vom l. Ulanen-Regimenle und Rittmeister Frei- berr v. Campe vom 2. Ulanen - Regimente. Da» zweite Rennen war da» „Oschayer StistungS - Rennen 1888". Die Distance war 3000 Mclcr. Kein Einsatz. Um die auSgesetzlen 4 Preise ranzen drei Pferde. Die von den Herren Rittmeister v. Bobinen. Premierlieutenant Freiherr v. Campe, beide vom l. Ulanen-Regimente, gelangten >u der angegebenen Reihenfolge anS Ziel. Am drillen oder „Jungfern Rennen" belbeiligten sich ebenfalls drei Osflciere. Der Einsatz betrug 15 ^ Die Distance war 4000 Meter. Ge stiftet waren 2 Ehrenpreise und zwar ein Ehrenpreis und 50 dem ersten und ein Ehrenpreis und 20 dem zweite» Pferde, uerft an» Ziel gelangte Sec.-Lleulenant Gras Hallwyl vom nsaren-Regimenle, welchem Sec-Lientenanl Sussert U vom 1. Ulanen-Regimente folgte — Nachdem sich da» Osficier- corp» an dcm Ehrentrunke der Schützen betbeiligt hatte, begab sich dasselbe nach dem Hotel z»in Löwen, wo gemeinschasllich mit den zahlreichen Gasten dimrt wurde. Die gern geglaubten und verdreilelen Nachrichten, baß Se. k. Hob. Prinz Friedrich August. Se. Exc.Krieg«»>inisterv. Fabrik« unk ankere Herren da» Rennen und ken Schutzen-Ehrrnlrunk durch ihre Anwesenheit auSzeichnen wurden, drsläliglen sich leider nicht. * Chemnitz, 4. Juni. Die Rettung-- und Erziehungs anstalt Johanne um, welche sich al» ein höchst segenSreiche- Jnstitut bewährt, hatte am Enke de» vorigen Jahre» 42 Zög linge. 26 Knaben »ud >6 Mädchen, deren Verhalten znnieisi al« lobenSiverib bezeichnet werben konnte Da- Vermögen der Anstalt bezifiert sich gegenwärtig mit 746 522 ^ Dir Jahreseinnahme« oraab«, töö-SS uck. denen »8 87»uss An«» gaben gegtnüberstaoven. Der Oekonomir«Ertrag de« Jo- hanueumr allein lieferte ungefähr 15 000 — Die hiesige gemeinsame OrtSkrankencasse zählte Ende vor. Jahre« 10 709 Mitglieder and bereit« Ende April d. I. !3K20. Im Jahre 1887 wurden 6774 Kranke angemeldet, darunter 3402 mit Arbeitsunfähigkeit sür 6l 063 Tage. Bei 405 Per sonen handelte e» sich um Erkrankungen infolge eme» Be triebsunfall». — Der Bau de« neuro Gesellschaft« Hause« de« Casino« ist nun äußerlich nahezu vollendet und e« erregt die stilvolle, schöne Fotzade mit Recht Aufmerksamkeit, wenn man unmittelbar gegenüber sich befindet. Etwa« ferner betrachtet, macht aber der sonst so vornehme Bau mit seinem flachen, jeder Bekrönung entbehrenden Dache den Eindruck de» Unfertigen. Da» gefammte Parterre ist bestimmt sür rin öffentliche« Restaurant, da« zweifellos zu den elegantesten und feinsten seiner Art züblen wird, die erste Elage umsaßt die Clubräume und der herrlich« Festsaal mit seinen Nebenräumen befindet sich »ach dem Garten zu. — Donnerstag Abend brach aus der Zwickauer Straße infolge rmr« Schlagansall« eia Fremder zusammen und siarb wenige Minuten später. E» stellte sich herau«, daß e» e« Kausmaaa au« der Lausitz war. * Crimmitschau, S. Juni. Nach einer feiten« der Administration gegebenen Uebersicht betrug am 31. December l887 da« Vermögen der Thieme-Stiftnug die Summe von 194 559.96 Diese» großartige vermächtniß de« am 22 November l874 verstorbenen BuchdruckerribesitzerS und Verleger» de« hiesigen „Anzeiger uud Tageblatt" Karl August Thieme, besteht in einem am Markt gelegenen Wohnhau» mit Druckerei und ZeituagSvrrlag und außerdem Werthpapiereu im Nominalwerth vom l36 lOO uck (ConrS- werth 133 178.55 ^>k). Die Erträgnisse dieser Stiftung werden u. A. verwandt zu ErzirhungSbeihilsea sür Waisenknaben, zur Unterstützung für unbemittelte Schüler höherer Lebranstalten. zu Unterstützungen bei Erlernung eiae» Handwerke« und zu sonstigen außerordentlichen Unterstützungen; sür diese Zwecke wurdea im Jahre 1887 verausgabt: 470l außerdem ist jährlich >/, der Erträgnisse (1887: 2900.6 dem Stamm vermögen zu überweisen. Die GesamiulauSgabe im vergangenen Jahre betrug 20 476,2 ^lk. der eine Einnahme in gleicher Höhe gegenübersteht. Ihrem großen Wohlthäter. dessen Andenken stet» «in hochehrenvrS bleiben wird, hat die Stadt aus seiner letzten Ruhestätte ein würdige» Grobwal errichtet, dessen Widmung lautet: „Ihrem hochverdienten Bürger Karl August Thieme die dankbare Stadt Crimmitschau." Geboren war der Testator am 22. Mai 1812 und hat also ein Alter von 62 Jahren erreicht, alt er von der Stätte seiner Wirksamkeit abberusen worden, welches er in so überaus menschensreunvlichcr Weise obschloß. und Lessen Name auch in einer der Hauptstraßen unserer Stadt, der „Thiemestraße". stet» den Nachkommenden in» Gedächlniß zurückgerusen wird. Aus Beschluß der Admi nistration soll da» zu der Stiftung gehörend« Hau» einem Neubau unterworfen werden, welcher sodann unserm Markt platz gewiß zur Zierde gereichen und eia Denkmal sür so warm belhäligten Bürgersinn sein wird. — Die hiesige städtische Sparkasse hat im Monat Mai 934 Einzah lungen im Betrage von lOO 34l,7l und 582 Rückzahlungen im Betrage von 93 252,58 gebucht. L Moorbad Gottleuba. 3. Juni. Unserem freund lichen Badestädlchen steht ia nächster Zeit eia größerer Kunst genuß bevor. Der au» ca. 80 Sängern bestehende, rühmlichst bekannte Männergesangverein „Dresdner OrpheuS" wird am l. Juli, Nachmittag» 2 Uhr, unter Mitwirkung künstlerischer Kräfte ia hiesiger Stadtkirche eiu geistliche« Conerrt um Besten de« Kirchenmusiksond« abhalten. Ist ein Aus lug nach unserer herrlichen, waldreichen Gegend schon an und sür sich dankbar, so dürste derselbe gerade an diesem Tage wegen de« durch genannte» Concert dargeboteneu Ge nüsse» noch ganz besonder» lohnen. Dresden, 4. Juni. Ihre königl. Majestäten kamen gestern Vormittag nach dem königl. Rcsidenzschlosse und wohnten dem Gotte-dirnste ia der katholischen Hoskirche bei. Hieraus ertheille der König in seinen Gemächern Audienz au 20 Privatpersonen und Ihre Majestät empfing einen pensio nirten Militairarzt. Nachmittag 4 Uhr fand in Strehlen Familientasel statt, an der Se. kgl. Hoheit Prinz Georg nebst Hoher Familie, sowie die beiden sich hier befindenden mecklen burgischen Prinzen Theil nahmen. — Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten während ihres Aufenthalte» in Schloß Sibyllenort, wie die „Lokomotive" berichtet, an den Sonn- und Festtagen die Gottesdienste zu Langen wiese und Domatschine, der evangelische Theil de» Gefolge» die Gottesdienste in Peuke. A» fürstlichen Gästen empfingen die Majestäten den Prinzen Max von Baden. Die Königin besuchte wiederholt die von ihr gegründete Spielsckule und benutzte die günstige Witterung zu Spazierfahrteo und Spaziergängen in der nächsten Umgebung Sikyllenort». Der König erlegte beim Pirschen einige 20 Rehbvcke. Zu dem am 23. Mai gegebenen größeren Diner, bei welchem die Capelle de- Kaiser-Dragoner-Regiment» Nr. 8 vor dem Schlosse concerlirte. waren außer dem Regierungspräsidenten z» Breülau auch der Adel au» der Umgegend uad höhere MilitairS au» BreSlau und Oel» geladen. E» werden nun mehr die baulichen Veränderungen in uad am dortigen Schlosse, insbesondere die seit 1886 begonnene Wasserleitung und der seit einigen Wochen in Angriff genommen« Capellen bau. sortgrsührt werden.— Wie sicher verlautet, bezieben die königl. Majestäten Mitte diese» Monat» Schloß Pillnitz, zu welcher Zeit daselbst der Besuch der Frau Herzogin von Genua, der Schwester unsere» König», devorsteht. Von einem Aufenthalt in Schloß Rchefeld ist vorläufig Abstand genommen worden. Lein lache, welch« sich «der da« Brüte» diese« schöne, mittheilen kann, aber ich bi» über»»»», »aß »tr bi« wettere Nachrichte» darüber erhalten «erben. Wa« nn» eine zweite Frage onlo«gt, die ebenfalls oft a» «ich gerichtet werde: „«erde» die Faufiyühaer sich da»er»d bei «1 embürger»?" so ist diese »icht s» sch»ell z» erledige». Im Allge»«t,«, kehrt jeder Vogel dahi» »»rück, wo er ou»gebr«et »»rde. «d s»cht auch dori sich wieder sort»llpfta»zk,. War»» sollte» allo die hier outgebrüteien Faufthühner eiae «nr»ah«e »ache»? Li« Vach« hat uar iasosrr» ihre große» Schwierigkeit«», al« dies« Steppe», bewohner bei aa« wenige Oertlichkrite» nabe», welche thae» paffe,» erscheine», uad r« immerhin geraum« Zeit daaer» würbe, bi« sie sich deu hiesige» Verbültniffe» augrpaßl habe» werde», »ud »a« die Hauptsache ist, weil sie bei »»« nicht de» geaügrade» Schutz finde, werde», der a»b«di«gl »Sthig wäre, m» st» hier z» seffel». " " ^ - - - «setz, sich dieser»«, Vor allen Dinge» müsse» die Wild- vermischtes. — Zur Berbreiluiig de« asiatischen Steppen» (oder Faust-) Huhn» schreibt un» Herr vr. Eugen Rey: Ueber das Fausthuh». Zxrrdapte, pnraäoriw, sind mir eiae so große Anzahl von Notizen — sür weich« ich den Herre» Ein seudcrn an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank sage — zu gegangen, daß dieselben schon jetzt gestatten, ein »agesührcS Bild von der diesjährigen Einwanderung dieses interessanten Vogels zu gewinnen, welchkS wahricheinlich noch manche Lorreciur erhalte» wird, wenn am Ende de« Jahres Vr. BlasiuS in Braunschweig, ia beste» Hände da» gesammle BeobachtuuqSiuaterial, welches bei de» einzelne» Sammler» einging, zusammenlausen wird, mit bewährter Gcündlichkeil sich der Bearbeitung Vieles Thema« unterziehen wird Als AuSgaugSpunct sur diese großartige Wanderung der vielen Tausende von Faufthühnern können wir die nördlichen User de» Kaspischen Meere« anjehe», vo» hier brache» die Vögel Mitte April aus. (Meine früheste Notiz datirt vom 17. April au- Astrachan und spricht von enormen Mengen.) Der Hauplzug ging nach Westen bis in die Gegend von Warschau uud sandte hier zwei Seitenzweige ab, einea in nördlicher Richiung noch Königsberg in Preußen und einen anderen» südlichen »ach Ungarn und Siebenbüigen, während dcr Hauplzweig seine westliche Richtung bi» in das Herz Deulschlaad- versolgie. Ter nördlich obvirgeode Zweig läßt sich von Königsberg anS durch da» ganze Küsteugebicr der Ost- und Nordsee verfolgen und endet — nach meinen Notizen — «a Holland. Aus diesem langen Wege blieben überall an nnr einigermaßen geeignete» Siellen größere oder kleinere, oft gegen LOO und selten unter L5 Stück rnibaltcnde Gcievschasten zurück, um nun ,» einem engeren Gebiete der Nagruag nach umhcrzusireichen. In der zweiten Hälfte de« Mai lösten sich die meisten dieser Gesellichasten in Paare aus und in dieser Zeit fanden sich auch bei der Uuiersuchuug der iu großer Anzahl an de» Tclegiavhendrählea zu Grunde gegangenen Vögel die Tcstikel» und die Ovarien de dcuienb eulwickklt. Die Frage, ob die Faufthühner auch bei ,»« brüten werden, habe ich immer bejaht unier der VoraaSsetzung natürlich, daß e» sich um Localilälen handelt, die dem Sleppcocharaktec einiger maßen entsprechen und in denen man di« leider viel verfolgten Fremdlinge in Ruhe läßt Heute bin ich der Loge, mittheilen zu lönarn, daß in Wnrlh bei Rodeukirchea in Oldenburg bereit» eia Pärchen unsere« Fausthah»»« brütet und zwar merkwürdigerweise t» emer Entfernung v», k»n« 7 Nietern vo» ei«» Gebünde, wo Jagdge , . , art ouuebmen, sonst ist nicht« zu hoffen. De»» wru» a»ch kri, rechter Jäger rücksichtslos aus die arme» Frewdlluge lotknallea und »och viel weu ger ihre Jagd zur Brutzeit betreibe» wird, i» giebt e« doch leider heutzutage so Mauchen, der „schießt, was ihm vor bi« Flinte kommt", uad der Jäger aber »icht Heger lei» will. Darum nochmal« »ubediugte Schonung de» asiatische, Gäste», »ur dann bleibt di« Möglichkeit offen, nufere» Reviere», die e« meist«»« recht gut brauche» könute», eiue uene Wildaet z» erhalte». Leipzig, de» 9. Juut 1W8. vr. E. Retz. — Deutscher Hülstverei» l» Pari«. Wir «ttuehme, dem Ber chl über da« Jahr 1887 Folgende«: Die Mugliederzahl sür da» Jahr 188? belrug 326. I« Vorjahre hatte» wir 3oL Mit glieder. Durch Su-tritt, Wegzug ». s. w. hatte» wir eine» >bga,g vo» 56 Milglteder» mit Vetträge» vou 2195 Ar. Der Zugang betrag 27 Mitglieder mit 1175 Fr. Iahresbettrüge», so daß sich ei« Ver magerung der Mitglieterzahl um 29 gegen da« Vorjahr »ad ei» Eutgaug aa Veiträaeu von 1020 Fr. gegen da« Vorjahr ergiebt. Wir könne» hier uicht uuerwähut lasse», daß bei dem größere» Ab- von Mitglieder» i» diesem Jahre die politische, Verhältnisse Deutsche» dahler tt» letzter Zeit uicht ohae Eiuwirkuua bliebe». ahreSbetträge der Mitglieder de« Lereiu« ergäbe» für 1887 die Summe vo» >0 280 Fr. Im Vorjahre betrage» sie 21 395 Fr., demnach t» diesem Jahre »» 1115 Fr. «eaiga, wobei auch einige BeitragSmiaderungea t» Rechnung komme». Im verflossene» RechuungSjahre hat der Verein a» Gabe» vo» deutschen Souverainen uud Regierung«» 10 512 Fr. 90 Cent, z» verzeichnen. Im Jahre 1886 waren r« 7349 Fr. 15 Erat. Di« Mehrung sür 1887 belrägt demnach hierin 3163 Fr. 75 Eeut. Außer den alljährlich ollergnädigst aewLbrteu Beiträge» Sr. Majestät der Kotier» mit 4000 Fr, Sr. Majestät de« Königs vou Bayern mit 2000 Fr., Sr. köaigl. Hoheit de« Giobhrrzog« von Hesse» mit 500 Fr., de« Senates der sreieu Stadt Hamburg mit eben falls 500 Fr., wardeu wir noch mit verschiedenen außerordent, liche» Beiträgen beglückt, wir dem Sr. Majestät de« König« von Sachsen mit 1000 Fr., Sr. köaigl, Hoheit de« Großherzogt von Badca mit 400 Fr. nud anderer höchster Herrschafte». — Der Ge- lammt -HospitalfondS selbst ergiebt nach der unter die Anlagen de« gegenwärtigenLerichte« eingererhlen Aufstcllung der HaSpttalsondt-Eom- Mission am 1. Januar 1888 die Summe vou 652 000^1, welche tu Sproc. cousolidirter Suleih« bei der Rrichsbank iu Berlin augelegt find. Am 1. Januar 1887 war der Lapilalbestaud 640000^1. er hat kw Berwaltung-iohre 1887 eine M-Hruag von 12000 -Sl erfahre». Die beigelügien Tabelle» lasse» ferner ersehe», daß vou de» de- zahlten LrreiuSärzten vr. Rosenblith und Mook, beziehungsweise dem aa die Stelle de« Letzteren getretenen vr. Early», tm Ganze» während de« obgelauseneü Jahre« 19lb Kranke t» ihren Wohnungen behändest wurden. Im Vorjahre war diese Zahl 1658, demnach im RechenschasiS>ahre mehr um 257. Feruer haben die Herre» vr. Ordenstein und Pfeiffer im Vereins locale o» 1589 Kranke in humanster Weise uuenlgettliche Brkaudluug gegeben. Sodann hat Herr Vr. Meyer in seiner Wohnung an 311 Kranke menschensreuodlichs» uneutgeliliche Lonsultotione» erthettt u de, haaren Gelduutecstützungen übergehend, io wurde ia 98 -itzuligeu au 3208 Arme die Summe von 26 321 Fr. 70 Leut, veriheilt. Die VorjahrSziffern i» dieser Beziehung waren 27 164 Fr. 10 Eenr. uud 3676 Hilfesuchende, demnach um 842 Fr. 40 Leut, uud 468 Arme weaiger im abgelaaseuea Jahre 1887. Im «b- gelauteueu Jahre hat seruer der Verein 753 Arm« mit eine« Koften- auswande vo» 9513 Fr. 65 Cent, ia ihre Heimalh besördert. Im Jahre 1886 waren e« 608 Personen and der Aufwand 80S5 Fr. 1b Leut, hierfür, demnach im Rechnungsjahre mehr um 145 Per- soneu uud 1418 Fr. 50 Leut. Ueberhauvt Hot der Verein tn de» ietzlen 10 Jahren, vou 1877 bi« 1887 , 5726 Personen mit einem llosienaosivanbe vo» 74,326 Fr. in ihre Hcimath zurückbesürdert. Man sollte meine», daß durch eine solche Zahl die Meage der Hils-b'düriligen in einer süblbare» Weise abnchme» würde. Dem ist ober leider nicht so. Den» immer strömen wieder andere hierher, trotz aller Abmahnungea, welche wir jede« Iadr ia dieser Richiung ergehen lassin, uad wobei un- die v-ulsche Presse ia auerkeuneudster Weise fiel« unterstützt hat. ES kommt nur zu häufig vor. daß unsere Warnungen iu den Wind geschlagen werde». Li» einz ger Mensch osi, der ia unüberlegter Weise mit seinem Verdienste hier prahlend ia seine Heiniath schreibt, veranlaßt die Hierherkunst ganzer Familie», die ihre letzte Hab« zu Hanse vcrkause», um die Reise hierher zu destreiteu, und daun angekommeu, der Lattänsckiuug und dem Elend« anheim savcu. Noch jüngst ist uu« eia derartiger Fall vorgekommen, in welchem eine Wmwe mit neun Kindern aus solche Weise hierher zu kommen sich veranlaßt fand. Wir können daher unsere alljährliche Warnung nnr dringend erueaern uad bitten unsere Mitglieder, gleichwie die Presse, der wir iu dieser Beziehung Vielsachen Dank schulde», ouS darin wie stet« wohlwollcad zu unterstützen. ---- Eine Ballonfahrt über den Atlantischen Ocean. Der bekannte Lusts-differ Jovi« ist augenblicklich mit ver Construrtion eine« Riesendalloo» beschäftigt, der zu nicht« Geringerem bienen soll, al« zu einer Fahrt quer über den Ocean, Der Pariser „Matin" ließ dieser Tage den kühnen Lustichiffer interviewen und theilt nun über da» Projekt Folgende» mit: Der Ballon, dessen sich Jovi» bedienen will, beißt „Atlantique" und hat einen Rauminhalt von 25 000 cdm. Seine äußere Umhüllung besteht au» einem doppelten Gewebe, da» mit ei»em von Jovi» erfundenen Firniß getränkt ist. Dir Gondel hat eine Länge von 4. eine Breite vou 3,50 w und ist mit besonderen Vorrichtungen versehen, um bei eiurm Niedersallen auf dem Meere schwimmsähig zu bleibru. Jovis gedenkt nach der Fertigstellung seine» Ballon» an der Küste von New-Nork auszusteigen, sobald er durch ein Telegramm von der meteorologischen Station de» „Rew-Vork Herold" die Gewißheit aus eine mehrtägige Dauer der für die Ueber. fahrt günstigen Luftströmung rechnen zu können glaubt. Be gleitet wird er von seinem Gehilfen Mallet, Paul Arüne, Cbarpciitier. dem Architekten der Stadt Pari», uad einem Matrosen. Jovi» schätzt die Dauer seiner Fahrt aus 3 Tage und zweifelt nicht im Geringsten an dem Gelingen derselben. — Au» London wird der „Frankfurter Zeitung, ge schrieben: Auch der Herzog von Marlborough hat den Entschluß gesaßt, seinem ruiuirten Vermögen durch amerikanisches Geld auf die Beine zu helseu uud di« durch den Straßenkoth vou London gezogene herzogliche Krone mit amerikanischer Tugend, weun auch nicht Jugend, rei» zu waschen. Schon im vorigen Herbst war drr Herzog, vordem Ler Held in einem halben Dutzend Scandalproceffeu. in Amerika, um. dem Beispiel seine» jüngeren Bruder« Lord R. Churchill folgend, eine Braut zu suchen und sich iu den Augen der respectablen Gesellschaft zu rehabilitirrn. Doch hat er sich damal» nur Körbe geholt, und man erzählt sich noch jetzt mit Stolz, wie da« junge und geistreiche Mädchen in Sl. Paul, welchem der Herzog seine Aufmerksamkeit aus drängen wollte, ihm deu Rücke» kehrte. Seil zwei oder mehr Wochen hat ver Herzog abermals Anker in New-Vork geworfen und bereit« die Dame gefunden, welche er iu dir verödeten, ihrer Kunstschätze entkleideten Säle de« Palaste« Blenbeim bei Oxford einzuiühren gedenkt. Die Dame, welch« sich bernl erklärt hat. die herzoglichen Rechnungen zu bezahlen al» Entgelt sür die zweifelhafte Ehre, die herzogliche Krone aus der Stirne tragen zu dürfen, heißt Frau Louis R. Hamerslrh, eine stattliche Wsttwe. sie ist di« Tochter de« Commodore Pricc. Natürlich ist sie immen« reich, man spricht von 6 M'll Dollar», welche ihr Mann ihr sür« Leben verschrieb, nach ihrem Tode jedoch dem Erben de« Name»« Hamer«ley. in Ermangelung eine« solchen sällt da« Vermögen wohlthätiaen Anstallen zu. Ihr Hau« steht i» dem sashionabelste» Quartier von New-f)ork. der Fisth Avenue. Und doch giebt e« Leute, die ihr zu drr Wahl nicht Glück wünschen. — Ein zwölsjährigerBater Mörder stand, wie der „Täglichen Rundschau" geschrieben wird, der den Schranken de« Belgrader Staßrgeeicht«. Di» Anklage
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