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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880608
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-08
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1888
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3542 »nv erwarteten hier, sich jeder Nahrung enthaltend, gemein» s,u» den Tod. Al« die Nackbarn endlich doch Argwohn schöpfte» und die Polizei »lesen, w lche nun gewaltsam die Tlmreu öffnete, fand man das Ehepaar zwar nock lebend, »der in einem lwffnung-losen, völlig entkräftete» Zustand« vor. Man rief schleunigst eine» Arzt und gab sich alle Muhe, die beiee» Leute wieder zu Kräfte» zu dringe», aber vergeben«, die Frau starb trotz sorgfältigster Pflege nach zwei Tagen und wcnige Stunden daraus folgte ihr der Gatte in de» Tod. — Wer die Wartburg besuckt. findet an der mit Sckwinoschen Fresken au« der Geschickte der Landgräfin Eiisstelb gesckniiiltili, Galerie des Haupihause- auch eine Slusensolge des Lebensalter« der beiden Geschlechter in huinorisiisch-derber Satyre, welche, wie wir selbst hörten, von viele» Leute» jiir eine ausgesrischte Malerei gehalten ivirc. Die« ist jedoch ei» Jrrthum; die Bilder sind der Stadtkircke z» Annaberg im sächsischen Erzgebirge entnommen. Sie wurde von 1199 bis I52l von EraSmus Jakob au« Schweiiisurl erbaut, und von 1522 bis 1524 schmückte sie Tkevphiins Ehrensried mit 100 au« gebrannter Erde her» gestellte» Reliefs, ivelche an den Brüstungen der Seitenchöre angebracht sind Achtzig dieser Relief« enthalten Scenen au< der biblische» Geschichte und zwanzig die erwähnten Leben-alter der beiden Geschleckter Zebu zeigen da« männliche Geschlecht vom Knabe» bi« zu», Greise in Gesellschaft eine« viersilbigen T liiere«. ;» dessen Eigenheltrn nach Ehrensried« Meinung sich der Mensch ,» betreffenden Altersstufen am leichtesten biiineigt, als 10 Jahre eines Kalbes, 2V eine« Ziegenbock-, 30 eines Stier«, 10 eine« Löwen, 5V eine- Fuchse«, 80 eine« Wolses, 70 eines Hunde«, 80 eine« Kater-, 90 eine« Esel« »nd 100 Jabre als Schädel eine« Ochsen. Die Frauensleute bade» als Begleiter einen Vogel, besten Eigenschaste» sie iilchc» obiilineiben solle», lOJahre eineWachtrl, 20 eineTaube, 00 eine Elfter, 40 einen Pfau, 50 eine Henne, 60 eine Gans, 70 ein» Geier. 80 eine Eule, 00 eine Fledermaus und 100 eine» Bogelschädel. Aus der Wartburg wurden diese Sathren d Aiinaberger« Tbevphilu« Ehrensried erst vor etwa dreißig Jahren, bei Renovation de« berühmten Landgrasenschlosses, angebracht. -- Zeulenroda, 7. Juni. Am 29. September v. I. vor >50 Jahren wurde dem damalige» Marktflecken Zeulenroda hulbvollst das Sladtreckt verliehen, und um diesem Tage eine besondere Weihe zu verleihen, haben es einige Vereine für geeignet befunden, an chm oie längst geplante gewerbliche Ausstellung zu eröffne», die gewissermaßen einen Beweis dafür liefern soll, in welcher Weise sich während dieser 450 Jahre die Stadt Zenlenroda entwickelt hat. Der Zweck dieser Ausstellung ist, ei« Gcsammlbild der GewerdSthäligkeit Zeulen- roda's und Umgebung vorzusühren, um damit die industriellen, gewerblichen, sowie laud» und forstwirthschastlichen Leistungen «nannten Bezirk« in ihrer Vielseitigkeit und Gediegenheit zu zeigen, ihren Ruf zu fördern, mancherlei Borurtheile zu be kämpfen und die Bedeutung unsere« Bezirk« in Industrie», Land» und Forstwirthschaft zu beweisen. Die Ausstellung wird in den Räumlichkeiten der hiesigen Schützengesellschasl und in eigen« zu errichtenden Baulichkeiten statlsinvei», am 29. September eröffnet und am 7. Oclober diese« Jahre« geschlossen werde». — Wiesbaden, 4. Juni. Die Königin von Ser» bien trifft alle Anstalten, welche zu der Annahme berech tigen, daß der ursprünglich nur auf die Dauer von einigen Wochen berechnete Aufenthalt in Wiesbaden sich in ei» Defi nitivuni verwandeln werde. Am Sonnabend hat Königin Natalie ihr mitten un frequentesten Theile des Curviertel- legcne« neue« Heim, die „Villa Clementine", bezogen. Der Besitzer derselben, tcr Großindustrielle Meyer au« Mainz, l iltc e« sich nicht nehme» lassen, die Hobe Frau bei der Ueber- fiedelnng iii sinnigster Weise zu bewillkommnen. Von der Zinne der Villa flatterten die Nationalsarben der Serben. >. äbrend am Eingänge de« Hause« der Königin, eingedenk ihre, heimatblichen Sitte, Brvd und Salz auf goldener Schüssel überreich! ivnrdcn, und der Eigenthümer selbst der Fürstin aus wunderbarem Blumenkisseu, besten Arrangement Wappen und Königskrone zeigte, die Schlüssel de« Besitz- ihuin« einkündigte. Die Königin hat während der letzten Tage die hier lebenden sürstiichen Persönlichkeiten, so die Prinzessin Luise von Preußen »nd dir Prinzessin von Schaum- burg-LiPpe, besucht und deren Gegenbesuche empfangen. Jni Ilebrigen mack» sich Königin Natalie die Huld rer Jahre-zelt nid des Himmel« sehr zu Nutzen; sie benutzt die sonnigen Tage zu Ausflüge» m die nähere und weitere Umgebung der Stabt; eine diese Ercnrsionen hat die Königin letzthin ver Rkeinbool bis Koblenz und Köln ausgedehnt, von wo all ste die Rückreise mttlelst der Bahn antrat. -- Hirschberg, 5. Juni Ans Schrcibcrbau wird ge meldet. dag am vergangene» Sonntage aus gräflich Tchass- goll'schrm Terrain daselbst ei» Zusammenstoß »>it Wilddieben flallgesiinden bal Bei Anbruch des Tages meß rer Hilssjäger Gcbsa aus Pelersdors in der Nabe des breiten Berges, unweit de» Leiterwegc«. aus zwei Wilddiebe, iv lche beide sofort aus ilm schossen, wodurch er schwer ver wundet lvnrde. Es war ihm jedoch »och möglich, auf die Wilderer Feuer zu geben, wobei er bemerkte, daß der eine niederslürzle, sich aber sogleich wieder erhob und »n Dickicht v rschwaiid Tie Gewehre waren von beiden Wilderern jortgeworseu worden. Diese »abm der a» der Seite und an einem Arme schwer verletzte Förster »och a» sich und schleppte »ch dann bis »ach der a» der Cbausiee gelegenen Ziegelei. Bei der sofort cingrleitelen Untersuchung lenkte sich der Ver dacht alsbald aus den Tagrarbeilcr Wolf aus Maricnlhal, und als ma» gegen Mittag seine Wohnung durchsuchte, fand man ihn verwundet im Bette. Er soll bereit« ein (Rsttäudniß abgelegt haben. Die deutsche SeemannSmission, welche sich die kirchliche Versorgung deutscher Seeleute in ausländischen Hase» zur Ausgabe gestellt hat. erfreute sich in dem e,slen Jahre ihre« Bestehe»« einer Einnahme von 11818 Mark (bis Ende Mär; >888), während die Au«gabe 7019 Mark betrug Am eifrigsten wiid die Vereinsarbclt von Hannover an« gefördert; an« dem Königreich Sachsen gingen 1059 Mark rui. Der seil Juli vom Verein angestelllc Geistliche Jung- cluttsscn rühmt die bereitwillige Ansiiabme, die seine Thätig- keit bn de» Seeleuten gesunden hat. I» seinem Slationsvrt Card is i» England hat er binnen 8 Monaten 214 Schiffe b i'uckl und 75 Gottesdienste abgehalten, bei Venen der Vesuck sich zuntzt aus 80—70 Mann steigerte. Namenllich zeichne',«» fick die Besatzungen kleinerer Schiffe au« den Ostsriesifcken und Norkschleswiger Haien au«. Die fortdauernde Unter stützung de« Verein«, der nunmehr eine erfolgreiche Probe seiner Wirksamkeit abgelegt hat, ist noch in gesteigertem Maße zu Mün chen. — Nack einer oderlandr-sgericktlichen Entscheidung sind auck die den t^ast- und Schankwirtben nickt gehörigen so genaniiten Stammsoikrl als Schankgefäße im Sinne de« Reichsgesetzr« über die Eichung der Trinkgesäße auszusasien iiiid demgemäß mit einem Füllstriche zu versehen. Ei» Wirib. bei welchem derartige, niit einem Füllstriche nickt ver sebenc Stammseidet aufgesunde» würde», ist daher in Gemäßheit jenes Gesetzes mit einer Geldstrafe bi» zu 100 ^ oder entsprechender Hast zu bestrafen. Tie gleichzeitig vor gesehene Einziehung der vorschriit-widrig befundenen Gesäße iii ievoch nicht vorzunebmen, da ein« solche Einziehung nur dann zulässig erscheint, wen» dm vorschriftswidrige» Gegen stände dem Verurtheilten gekoren — London, 5 Juni Bussolo Bill, der Unter nehmer der hiesigen Ausstellung de« wilden Westen«, hat. nach Amerika znrnckgekekrt, in recht ungebunden amerikanischer Wei> dem Berichterstatter de« „New Bork Herald" sein ttr tbeil ulvr den Prinzen und die Prinzessin vonWale« mitgelhcill: „Der Prinz von Wale« ist einer der lustigsten Kameraden, welch« ich j« getroffen Hab«, Tr hat un- häufig besucht. Dann pflegte er sich mit den Indianern zu unter halten und ihnen Cigaretten zu geben, was ihm große- Ver gnügen zu machen schien. Seine Popularität in England ist sehr groß. Sollte em König nach allgemeinem Stimmrecht erwählt werden, so würden nach meiner Meinung alle Stiinmen aus ihn fallen. Meine Erfahrung ist die, daß, je höher die Leute standen, sie desto einfacher und ungezwungener waren. Einmal kam die Prinzessin von Wale- nach der Aus stellung und nahm einen Platz mitten unter den anderen Zu schauern. obgleich besondere Plätze für die königlich« Familie Vorbehalten waren. Nachher kam sie in mein Zelt und trank eine Taffe Thee. Bei einer anderen Gelegenheit fuhr ich sie und ihre Töchter und den Großfürsten Michael von Rußland spazieren. Ich bin niemal« so nervös in meinem Leben ge wesen. Wenn die Kutsch« umgestvrzt wäre, glaub« ich, hätte ich nicht lebend den Platz verlassen. Die Prinzessin von Wale« besitzt die Liebe de« Volkes in wunderbarem Maße. Als ich endlich anhielt und die Prinzessin au«stieg, ohne daß ein Unfall vorgekommen war. holte ich einen tiefen Athemzug." -- Man schreibt ver „Täglichen Rundschau": Ein junger Chemiker Thomson in London hat eine Metallcompo- sition erfunden, welche, wie die .Mcchanical World" mit» theilt, alle bisherigen Legirungen übcrlrifft und vielleicht eine Umwälzung >n manchen Zweigen der Technik Hervorrufen wird. Diese« Metall besitzt die Eigenschaft, sich bei einer Erwärmung von 175 Grad Celsius beliebig formen oder, richtig gesagt, kneten zu lasten. Hierdurch wird zunächst ta« kostspielize Schmelzen und Formen de« Metall- überflüssig gemacht und da« Schmieden erleidet eine wesentliche Ver änderung. Eine zweite wichtige Eigenschaft de- Metall- soll sein, daß man ihm beliebige Härtegrade geben könne, und zwar geschehe die- durch Behandlung mit einer bestimmten Säure, deren Zusammensetzung nur dem Erfinder bekannt ist. In London habe sich bereit« eine Gesellschaft vort EapitaUsten gebildet, welche diese Erfindung au-zubeuten beabsichtige. --- Au- Kopenhagen. St. Mai. wird gemeldet: Die letzte isländische Post hat eine Reihe von interessanten sta tistischen Angaben über die Bevölkerung und die wirth- schaftlichen Verhältnisse von Island gebracht. Die Einwohnerzahl, die sich im Jahre 1881 aus 72 445 Personen belief, :st im Jahre 1889 aus 69 772 herabgesunken. Diese starke Abnahme wird namentlich der im Jahre 1882 herr schenden Masernepidemie zugeschrieben, der beinahe 1600 Menschen zum Opfer gefallen sind. Trotz der starken Au«- wanderung nach Amerika hat die Bevölkerung sich 1885 wieder aus 71 334 gehoben, indem die Geburten sich m dem Zeit raum 188t—85 aus 13 727 beliefen, während die Zahl der Gestorbenen nur 10 436 betrug. Unglvcksfälle sind in diesem Zeitraum sehr häufig gewesen: 390 Menschen sind auf See umgekommen und 110 sind auf verschiedene andere Arten verunglückt Ungefähr l von 12 Männern ist in Folge eines Unglück-salle« gestorben. Die wirthschasilichen Verhältnisse des Laude« haben sich :n diesem Zeitraum verschlechtert. So belief sich der Handelsumsatz im Jahre 1881 aus IS'/, Mill. Kronen und ging im Jahre 1885 aus 9 798 000 Kronen herab. ---- In einem Kopenhagen«! Au-stellung-briese der »Kölnischen Zeitung" lefeu wir: „Au« seinem persönliche» Besitz hat der Zar einige Teller eine« merkwürdigen Tafel geschirr» zur Ansicht geschickt. Dir Anfertigung und Vervoll ständigung dieser reichen Stücke soll ihm ganz besonder« am Herzen liegen. E« ist eine seltsame und kostspielige Liebhaberei. Aus der liefen Vorderseite der Teller sieht man mehr aili- lairifch-correcte al- künstlerisch schön« Krieg«, und Parade- scenen abgebildet, durch welche die RcgimentStrachten der gesamntten russischen Armee zur Darstellung gebracht werden solle», vom Leibadjutanten angesangen bi- zum letzten Tscker- kesscn. Ein Zeughaus aus — Tellern! Der breite Rand de« Teller« ist schwer vergoldet» wie auch der übrige Raum, der uickt von der militainsche» Malerei ausgesüllt ist. Für jeden Teller werden 40 Rubel reine« Gold verwendet. Die Köpfe der Ossiciere sind durchgängig Portrait», Aendert sich etwa« in der Uniform, so wird sofort ein neuer Teller anaesertigt, der die Neuerung zur Anschauung bringt. Auf diese Art hat da- ganze Geschirr bi- jetzt einen Werth von 65 000 Rubeln erreicht. Wird bei Galafesten von diesen Tellern gespeist, so wird jeder mit einer Krystallplatte bedeckt, aus welche die Speisen gelegt werden. D>« Kaiserin von Rußland hat zwei wundervolle, vier Fuß hohe und reich ornamenlirte Porzellan-Vasen auS ihrem Eigenthum zur Kopenhagener Aus»ellung gesendet. Bon dem, wa» die fünf kaiserlichen Fabriken und Manusacturen gesendet haben, mögen zwei rolhe Rhodonit-Vasen genannt werden, die zu sammen 28 000 Rubel werlh sind; ferne» zwei lediglich au» Stein und vergoldeter Bronze gebaute Schränke; diese be stehen hauptsächlich au« bellbrannem Jaspis, dir Thitren sind an« dunkelblauem Lapislazuli gearbeitet, in welchen entzückend schöne Thier- und Pflanzenbilder au- buntfarbigem Ja-pi- cingclegt sind; der Verjchluß und die Leisten sind aus Bronze gefertigt. Jede« Schränkchen kostet 17 vvü Rubel; berde sind m den Besitz der russischen Kaiserin übcrgegaogrn." — Elektrische« Licht im New-Uorker Hafen. Die Leucktthurm-Commission in Washington hat Arrange ment« zur Beleuchtung de« Gedney'S Canal« im Nciv-Borker Hasen mittelst Elektricität getroffen und sollen die diesbezüg lichen Contracle in Kurzen: vergeben werden Die während de« letzten Winters mit Vem McKenzie Willis-System vor- genommenen Experimente haben die Bortheilc des elektrischen Lichtes für die Schifffahrt sestgestellt, und sollen aus jeder Seite de« Canal« drei lklojen mit elektrische» Lichtern in einer Entfernung von je 1000 Fuß verankert werden, so daß Fahr- zciHs den Canal bei Nacht so sicher passiren können wie bei Tage. Die Batterie zu>! Erzeugung des elektrischen Lickte« wird sich aus Sandh Hopk befinde». Die Einrichtung dieser Beleuchtung de« Canal I wird im Ganzen 26000 Dollar ko>ten, die jäbrlichcn Unterhaltungskosten «erden aus 3000 Dollar veranschlagt. — In fünf Tagen über den Ocean. Wie di« .New starker Handel«»Zeitung" meldet, beabsichtigt die „Gnion Dampser-Linie", aus den Werste» der „Fairfield Shipbuiiding Co." in lfllaSgvw einen Passagier-Dampfer baue» zu laste», der an Schnelligkeit alle« biSber in dieser Beziehung Erreichte in d>!n Schatte» stellen soll. Der Dampfer soll die Fahrt von Quetnßtown nach New-Bork in nur fünf Tagen machen. Da« Modell zu diesen« Schnelldampfer ist gegenwärtig in Gla-gttw ausgestellt. Da- Fahrzeug wird 500 Fuß lang, 63 Fuß breit und 52 Fuß lies werden. Die Tragsäbigkeit soll N500t betragen. -- In verläßlichen Berichten au- Panama wird auf die außerordentlich ti aurige Lage der bei dem Bau de« Mmamaranales beschäftigten, insbesondere au« Oesterreich- Ungarn einaewandcatten Europäer aufmerksam gemacht. Die österreichisch ungarische Colonie im iGebiete de« Isthmus von Panama hat sich bis zu >886 entschieden vermehrt und betrug in der letzten Zeit derselben ungefähr 800 Personen, bestehend au» Angehörigen verschieden«-» Provinzen Oester reich« und zun: geringen Theile Ungarn« Dieselben sind tbeilweife bei der ^lanama Canal Compagnie und bei den fünf großen ..Entreprise»" sür Canalbauien, ttzeilweise bei der Panama Eisenbalmco mpagnie in den verschiedensten Stellungen, zumeist al« Tagelöhner 'Erdarbeiter) beschäftigt gewesen. Infolge großen Zu dränge« haben jedoch neue Einwanderer nach den: Isthmus von Panama mit großer Conrnrrenz zu kämpfen l«nk die Erwrrb-verhältnifsr tonne» als höchst ungünstige bezeichnet iverden Französische Arbeitskräfte werden in erster Linie begünstigt, während aus anderen Ländern cingewandclte Personen in der Reaci genöthigt iverden, al» gewöhnliche Erdarbeiter ihren Lebensunlertzalt gleich den Negern zu erwerben, unk da ihre Körperkrast, den barten Arbeiten nicht gewachsen sind, zumeist elend zu lDrunde gehen Gau» dcsonbers haben aber die Einwanderer unter den y-,d«dstchen Folge» de» w^en Fieber« unheilvollen Klima« zu leide». Es mutz daher «ms da« Dringendst« vor der Einwanderung nach dem Isthmus von Panama gewarnt werden. --- General Poschewalski, welcher jetzt an der Voll endung seine« Reisewerke« über seine vierte Expedition nach Tibet und der Mongolei arbeitet, plant bereits ein neue« Unternehmen. Nach Abschluß seiner Arbeit will er unver züglich eine fünfte Expedition nach den erwähnten Gebieten unternehmen. Kür die neue Reise sind zwei Jahre in Aus sicht genommen, und soll dieselbe namentlich auch einen wei- terenen tsckiedenen Vorstoß aus Chassa versuchen Die Herren Robrowski und Ka-low sollen den wissenschaftlichen Beistand de« General« bilden und 12 Kosaken besten bewaffnete E-corte ausmachen. — Man meint, daß in gewissem Grad« die Verdaulich- keit eine- Brode« «it ver leichteren Löslichkeit desselben in Parallele stehe. Je leichter ein Brod im Wasser löslich sei, desto mehr dürste e« den Verdauung-stüssiakeiten Angriff»- puncte aus die unlöslichen Materien de« Brode- darvieteu, desto vollständiger das Brod >m ErnLhrungSprocrß auSgeautzt werden und desto schneller, soweit überhaupt verdaulich, m Lösung übergehe»; auch sür di« nur unter Mitwirkung von Fermenten löslichen Stoffe. Es wurde deshalb dem Chemiker der königlichen Gerichte und des königlichen Polizei-Präsidium» in Berlin, vr. Bischofs, eine Begutachtung übertrage», deren Ergebniß wohl vom allgemeinsten Interesse sein dürste. Nach demselben verhielt sich das aussteigende Lö-lichkeit-verhält- niß der Brodsorteu wle folgt: Kommißbrot) 14,89 Procent; halbweißeS Berliner Brod 16,63 Procent; Begetarianerbrod 18,18 Procent; feinste- Weißbrot» 20,59 Procent; Patent- malzbrod 24.00 Prvcent; Berliner Bäckerbrot» 24,31 Procent; Graubrod, Salzkuchcn 25,21 Procent; Hamburger Schwarz- brod 25,26 Prvcent; gewöhnliche« Weißbrot» 25,97 Procent; Schrotbrot) von E. Svkrland ch Söhne in Berlin-Moabit 28,98 Procent; westfälischer Pumpernickel au« vem Münster- lanbe. gut verbacken, 33,71 Procent; westfälischer Pumper nickel von Lengerich 43,21 Prvcent; schlecht au-gevackener, klitscheriger, noch kleisterhattiger westfälischer Pumpernickel 47,34 Procent und Pumpernickel von E Svkeiand ch Söhne in Berlin-Moabit 49,52 Procent. --- Fatal. Schmachtend im goldenen Abenddämmerlicht saß Er am Fenster mit Ihr. Er blickte in ihre Augen, und schwärmerisch und schweigend schaute sie aus zu dem hoff nungsreichen Jüngling. Da öffnete sich leise die Thür, da« jüngste Schwesterchen tritt ein und sagt mit glockenheller Stimme: „Mariechen, Du hast Anna'« Gebiß au« Versehen genommen. Anna will auSgehen. Du möchtest ihr doch die Zähne schicken!" Aus dem Geschäftsverkehr. k Mr erachten es für geboten, hinsichtlich der großen Hy ziel- nischen Bedeutung de« Cresltn, unter besonderer Hervorhebung der deSodorisirendra, „lustreinigenden" Eigenschaften diese« absolut ungiftigen Te-insertionS-Mittel», namentlich in bevorstehend heißer Jahreszeit, die allgemeine Aufmerksamkeit auf dasselbe zu lenken Sowohl vr. von L-march (königl. hygieinische Institute, Berlin), wir vr Eisenberg (pharmakologisches Institut der kaiserl. Universität zu Wie») stellen da- Crroli» in deSinsicirender und luftreinigender Beziehung als unerreicht nnd unüber- trossen in der Wirkung dar. — In gleicher Weise betont Herr Professor vr most. Fr öHuer (königl. thierärztliche Hochschule, Berlin) die Bedeutung des Creolin für die gelammte Landwirthschaft und Beterinair-PraxiS. — Außer der bereit- geschehenen Einführung dieses so vielseitig zur Berwendung gelangeuden Mittels seilen- Staats- und Tommunalbehörden, großer BerkehrSanstalten zu Lande und zu Master, entnehmen wir gleichzeitig einer Mittheilung, daß auch das königl. preußische Kriegsminiftenum seit eiuigen Monaten das Lreolin bet sechs Armeekorps versuchsweise in Anwendung ge nommen, und zwar sür die Lazarethe der Mannschaften und Beterinair- zwecke, wie behufs DeSinfieirung der Stallungen und Reinigung der Latrinen rr. — Dementsprechend möchte« wir hiermit besonder« die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die segensreiche Bedeutung diese« Product«« auch sür das Haus gelenkt haben, und zwar um so mehr, da der außerordentlich billige Preis den Gebrauch des Lreolin auch der ärmsten HauShaltuug gestattet. ch Dresden, 7. Juni. Se. Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß der Reich-gericht-rath vr. Freies te den in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und Könige von Preuße» verliehenen Rothen Adler- Orden IV. Clasie anlege. -s- Dresden, 7. Juni. Heute früh zwischen 4 und 5 Uhr haben sich in einigen Theilcn de- oberen Erzgebirges Ge witter entladen, welche von starken Regengüssen begleitet waren. Auch hier im Elbthale. sowie nördlich von Dre-ben, al- namentlich im Rödergebiet zwischen Radeburg und Großenhain rc. hat es nach langer Trockenheit in ver gangener Nackt und heute Vormittag in ausgiebigster Weise geregnet. Im Interesse der Landwirthschaft wäre nur z» wünschen, daß an« diesem Gewitterregen ein anhaltender Landregen entstände, denn außer dem Getreide und den Obst- däumen. bedürfe» sämmtliche Feld- und Gartenfrüchte gar sehr der Bodenfeuchtigkeit. Telegraphische Depesche«. * Berlin, 6. Juni S M Panzerschiff .Kaiser", Commandant Cavltain zur See Hoffman«. ist am 5. Juni diese- Jahres in Por1»moulh einoetroffen und beabsichtigt am 8. desselben Monat- di« Heimreise sortzusetzri«. * Paris, 6. Juni. Die Einnahme» au- den Steuern im verflossene» Mono! übertreffeu den budgetmäßigen Vor anschlag um circa 6 Millionen Franc- »nd betrugen 9 Millionen mehr «>S i« Mai 1887. — Der ffinanzministrr Peytral wird morgen «inen Gesetzentwurf «inbringen, dnrch welchen die Paß» gebühren gänzlich ausgehoben werden. (Wiederholt.) * London, 6. Juni. Wie da- .Reuter'sche Bureau" aus Zanzibar meldet, hat der italienische Eonsul die Flagge eingezogen und di« freundschaftlichen Beziehungen zu dem Sultan unterbrochen. Ein. italienisches Kriegsschiff wird erwartet Der Beweggrund des Bruche- wir» nicht angegeben. * Ro«. 6. Juni. Der .Rfforma" zufolge halt« der Sultan von Zanzibar aus die Ansage eines Schreiben des Königs von Italien an ihn in wenig corrrcter Weis« er widert und diese Beleidigung durch eine länger, Weigerung, das Schreiben entgegenzunehmen, noch schwerer gemacht. Daraus hin habe der italienische Eonsul Genugthnnng ge fordert. Ter Sultan Hobe sich zwar durch einen General mündlich enkschuldizen lassen, der Eonsul jedoch elu Entschul- diguug-schrciben de« Sultan» an den König verlangt. In Folge der Weigerung de« Sultan- solle der Consul sodann die Flagge eingezogen haben. * Rom, 6. Juni. Die der „Igenzia Tkefani" aus Zanzibar telegraphirt wird, solle der ,ey,g» Sultan sich iveiqern, di« von dem früheren Sultan mit Italien abge schlossene Convention wegen Abtretung einiger Theil, seines Gebiete- au«zusül>ren. Man glaube übrigens, daß eine sreundschastlick« Lösung dieser Frag« erfolgen werde. * Bern. 6 Juni. Der Nationalrath hat heute ohne Debatte alle von dem voiberathenden Un-schuß gewünschten Maßnahmen zur Hebung der nationalen Wehrkraft und raschen Besörderuna der Besesiigung-bauwn am Gotthard gntgehetßen. Die Voror»eitk« für die Befestigung des Urner Loches bei Andermatt beginnen sofort. * St. Lonis, 6 Juni. Di« demokratisch« National« Eonveuttoü ernannte Eledelaud dnrch Reklamation zu« Ccmdisalen der Pnrtei für di» PrüsidnAschafl »er Vereinigte« MüffG» . (viedcrhott.) Mich Schliß der Nrd«tio, et«p,«nq». * Pot«da«, 7. Juni, 8»/, Uhr Abend«. Der La,fr» hatte einen ziemlich guten Tag Der Hustenreiz hat nach, gelassen. Der Kaiser hat heute viel gearbeit-t und empfing noch den Grafen von Enlenburg. Nur des ungünstig»,, Wetter« wegen war der Kaiser heule nicht im Freien, vr. Mackenzie ist Abends 6 Uhr nach Berlin gZahreu und kehrt um lü Uhr zurück. — Dm „Berliner Politisch«. Nachrichten" zuselge ordnet «nie kaiserlich« Cabinet-ordre an, daß die Jnsontene- Officiere künftig anstatt de- Degen« einen leichten Säbel in Stahlscheide und berittene Infanterie-Ossiciere hohe Stiesel, wie die Dragoner und Artillerie tragen. * Halle a. S-, 7. Juni, Abend«. (Privattelegrawm) Soeben isi Cultu-minister von Goßler zur Besichtigung der Kliniken und Schulen hier eingetrosien. * Pari-, 7. Juni. In der Kammer mterpellirte der Profo« Zaunay (Rechte) wegen der letzten Municipalwahlen und südrle zahlreich« Fälle von ungesetzlichen und willkür lichen Verfahren der Behörden an. Floquet vertheidigte letztere und versichert«, alle Proteste seien den zuständigen Gerichten unterbreitet; gerade durch dm ungesetzlichen Druck der Couservativen sei die Wohl gestört worden. Die Wahlen seieo iu-gesamml sür di« Republikaner günstig au-gesallen. Di« Kammer ging zu der vom Ministerium acceptirten ein. fachen Tagesordnung über. Peytral brachte einen Gesetz- entwurs ein, betreffend die Herabsetzung der Paßgebühren. — Dem ..Debat«" zufolge, findet eine Emission von Panama- canal-Obligationen am 27. Juni statt. * Lond on, 7. Juni. (Oberhau-.) Sali-bury bestätigte die Nachricht von Differenzen zwischen dem italienischen Consul und dem Sultan von Zanzibar. * Brüssel. 7. Juni. Dir Internationale AuS- stellung wurde Nachmittag» 2 Uhr durch den König er öffnet. Die königlich« Familie, da- diplomatische CorpS, die Minister, Deputier«, Senatoren, die Spitzen der Civil- und Militairbehvrden und etwa 3000 Eingeladmc wohnten der Eröffnung bei. In dem glänzend au-qestatteten Festsaale (stell der Präsident de- au-sührrnden Ausschusses, Svmzee, eine Ansprache, worin er besonder- für die Ermuthigung dankte, welche die königliche Familie dem großen Wettstreit entgegengebracht habe, und die zahlreiche Betheiligung de« Ausländer hervorhob. Fürst Chimay hieß sodann den König willkommen. Dieser erwiderte mit einer Ansprache, welche mit großer Begeisterung ausgenommen wurde. Sowohl bei der Ankunft wie beim Verlassen der Ausstellung wurden der König and die königliche Familie mit enthusiastischen Zurufen begrüßt. * Brüssel, 7. Juni. Der König verweilte bei dem Rundgange in der Ausstellung längere Zeit in der deutsche» Ablhkiliing. woselbst er von dem deutschen Gesandten, dem Gesandtschaft-Personal und dem Consul begrüßt wurde. Der König zeichnete mehrere Aussteller durch Ansprachen auS Meteorologische Seobachtuuge» »uk clor 8toro«»rt« ln I-olprlx. Hübe: 119 Ustor liker äem Llesr. 2eit äer 6. ^uui Xd. ß v. 7. Urx.8 - ölelim.3 - NLeaiu. rti-rwo- 7«ä. »>tt met«r. 0-tt1U1m.Oi-.-Or. 151.9 148.7 748.9 -t-13.8 -i-13.0 st-45.6 1i«1»Uc, 8? 96 93 blarimiiw äer I'emper»i»r — st- 17,8". vioa riodtiuur -r. UUirlm 080 0 080 Slwmvi». Xo»1odt. ttödo -er ölio-lemekiti«« — 11.8 mm. trübe t»Li trüb« trüb« - st- II.S'. Wetterbericht Uv» IL. ». vom V, Iriml 8 Obr rinrnelm du-tivus-^sm«. 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