Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-08
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erste Mlage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. liist. Freitag den 8. Juni 1888. 82. Jahrgang. Der Fichtenhoser. Erzählung an» der Gegenwart von Rudoli Licho. R-chdroN »«rdolk». lFortsrtzuag.) 12 Heiter ist die Kunst. Fast gleichzeitig mit Marieli« landete Franz in New-York, er hatte jedoch de» Weg über Liverpool genommen. An Bord )» „Morning-Star" gehörte der deutsche Musiker zu den gesürchletsten Pastagiere», denn Tag für Tag Netz er sein Instrument erklingen. Mit dem Stöhnen der Seekranken, dem Hiiserus der Acngsllichen, dem Pochen der Maschine klangen während der Uebersahrt die Tone seine» Cello» zu sammen. Er kannte keine schwächlichen Rücksichten und kein Erbarmen. Waren seine NebunqSstunden vorüber, so nahm bleiche lange Gesicht noch einmal au» dem Ducket de» "intcrgrunde» auslauchte, bevor e» verschwand, brachen tue »schauer erst in ein kichern und dann in ein schallende» Lacken au». Die Scene ries eine große Aufregung hervor, die sich indessen legte, sobald Franz an der Seite de» Dirigenten wieder auf der Scene erschien und ernst und feierlich zu seinem Instrument griff. Der musikalische Leiter de» Verein» accoiupagnirte da» Spiel de» Cellisten, und die Wirkung, welche die Variationen hervorbrachlen, war eine ebenso grandiose wie in dem ersten Cvncert. Nun war aus dem Programm noch eine PiLcc angesctzt, die der beleidigte Claviervirluose spielen sollte, jener aber Mit Zorn und Entrüstung im Herzen trat Franz von der Scene ab, allein, wa» er für ein Unglück ansah, sollte für ihn zum Glück auSschlagen. Die Amerikaner wollten um jeden Preis die Ursache der Störung erfahren und riesen Martini und dir Sängerin hervor. Rasch entschlossen sührte Franz seine Partnerin aus die Bühne, und al» ibm hier eine Stentorstimme „Sprich!" zuries, trat er bi» zur Rampe und verbeugte sich. Eine feierliche Stille trat ein. Franz warf keck den Kops zurück und sagte in fremdartig klingendem Englisch: „Ber« zeihen Sie die Störung, meine Damen und Herren; nicht ich bin e», welcher dieselbe veranlatzle, sondern em Humorist, der neugierig war, zu erfahren, wie man da» Cello-Solo mit einem butterbestrichcnen Bogen spiele." - ... L^ > Die Erklärung ries die allgemeinste Heiterkeit hervor. "I^Ichr Grammatik zur Hand und studirte mit dem-1 fand den Streich sehr boshaft und sehr amüsant, aber selben E>ler die Sprache, mit dem er sein Instrument bear-1 Hann wurde allgemein da» Gefühl der Bewunderung für den ^cttete. Ja, der Egoist machte gar einer spindeldürren, fisch-1 Artisten lebendig, der sich so gut au» der Assaire araltgen Gouvernante den Hos au» dem höchst verwerflichen gezogen hatte. Man fand die Art. in der er seine Erklärung Grunde, weil diese ihn bei der Erlernung de» Englischen rasch I gegeben, sehr liebenswürdig, und dem weibliche» Theit de» vorwärt» Krackte. D,r P-'ssaglere nannten den strebsamen PÜlll.cuma war die Erscheinung de» jungen Manne» sehr Dc"lscheu den fliegende» Holländer aus der Darmsaite. Er I ^„^^hisch, zudem riesen sei» fremdartiger Accent, wie die lackte herzlich über da« Wor und Verfolgte rastlos se.n Z.e s„j, stolz, Haltung da» regste Interest- wack. Al» daher kaum hatte « in New» York den Fuß an» Land gefetzt, I ^anz wieder auf der Scene erschien, um eine Solo-Piöcc zu so forschte er der Spur der Geliebten nach, allem er sank I begrüßten ihn die Hörer mit freundlichem Lächeln und sie nicht. „MarieliS wird bereit» ,m Westen sein", sagte er > wohlwollenden Mienen. sich hi«aus. »Och will erst hier festen Fuß fasten. Hab ich I Dieser hatte seine vollste Selbstbeherrschung wiedergewonnen, eine Stelle, dann tmde ich sie auch und sollte sie irgendwo I ^ wohlgestimmte» Instrument und ein sicherer Bogen lagen drcnne wohnen. . . . . I in seiner Haud. Jetzt war er entschlosten, den Hörern zu Cr besucht« zunächst da» deutsche Theater und fand tm I z,jaen, wa» er zu leisten vermöge. Mil blitzenden Augen den neuen Streich de» drolligen und doch wahrhaft genialen Bureau einen exaltirtcn Herrn, der vor einem dicken sanmsch I sollte er aus die geschlagenen Widersacher un Orchester. ' ' ' - - lächelnden Falllast hm- und herlies und den Essex declamirte.! Diese fühlten die lleberlegenbeit de» TcdeSco, und da sie au» Eo war Herr Hoyer. der Tragöde uud Dlrector deS THeater». I s,j^„ enlschlostenc» M-enen lasen, daß er nicht der Mann r fchne mich »ach Häuslichkeit nach Robsah , nes I per eine zweite Beleidigung ruhig hinnehme» werde, so er mit sehnsuchtsvoller M,ene. I beugten sie sich. ^ ' „Also abgemacht, ich bleibe Len Sommer bei Euch und! Die Introduktion wurde »iusierhast gespielt. Au» der Verzichte aus den Nest meuirr Gage , erwiderte der Dicke. ! rauschenden Tonfülle trat dann die reine sympathische Cello- l.b I hervor und weckte eine Stimmung so friedlich und heiliger Brama, legt doch endlich einmal die Reiterstirsel ab. I doch so feierlich, wie etwa im LandschastSbildc der volle Wie steht» denn Mit der Ockonomie? fragte ärgerlich der I czzzond, wenn er Uber da» wallende Meer emporsteigt. Franz vc>cl>ais. I spielte Variationen zu bekannte» Volksliedern und er begann Pflanzen wollen w.r und bauen, und Th.ere züchten aller ,„jt ,,z.,^e Rose". Keine Melodie hat in den Salon» der ^ I- h>« ""verbrach Hoher seme Deklamation, denn I Amerikaner eine größere Popularität gewonnen als die jene» sein Blick fiel aus Franz, der mit aulgesperrtem Munde da-> schw„„Mhigen Liede», aber man hatte dasselbe nie zuvor stand und seinen vom Regen triefenden Hut über den Spuck-1 charakteristischer vortragen Horen, lieber die leise anschwellc»- naps hielt. , . I den und mit Geisterhauch verklingenden Töne schien sich die Wa» wollen Sie? ries er diesem entgegen. , I Elegie einer herbstlichen Natur zu breite». Bald klangen die — richten, ob vielleicht eine Stelle rm I Töne so voll und brausend wie ein Orchester, bald schwirrten Orchester frei rst." , I c>ie Saiten leise wie linder Flügelschlag und der Ton verlor »D« Krieg ist aus, e» ruhen unsere Waffen , declamirte I sich jn weiter Ferne wie eine klagende Mcnschenstimme im der Direktor und ging mit »,aiestat,scheu Schritten zur Thüre Dunkel der Nach». Man sah in. Geiste da» Hinscheide., der l -r. . Q. t . » ^ . -l. I Natur, man hörte den sehnsuchtsvollen Sang ans tiefer fragte Franz den Dicke«, der >hn I Mxnsckenbrnst, der zum Himmel ausklanq und dann leise er hohnisch grinsend ansah und stch gleichfalls zum Fortgehen starb im Hauche de» WinleS. i», Schalten der Nacht, im «»schickte. Dieser erwiderte: ! Flüstern der Blätter. „Die Saison ist zu Ende, wir ziehe» auf» Land und! Al» das Orchester wieder voll einsetzte und zu einer heiteren brauchen keine Mu>ikanten mehr." I Weise hinüberleitete, cnvachten die Hörer wie au» einem selt- Ietzt ging Franz plötzlich die Erkenntmß aus, daß er zur I s^men Traume und nur ungern folgten sie dem Künstler, der Unzeit nach New-York gekommen se, Nach Ablauf eine» s„ z» eine heitere Stimmung hine.nzwang. Aber auch in Monat» wurden ,n New-York fast alle Theater geschloffen, Sphäre nahm der frische Bursche durch die Energie In sehr trüber Stimmung wollte er da« Bureau verlassen, und Sicherheit de» Spiel», wie durch seinen kecken Humor die da horte er eine Stimme lösten: „Ja. wen» ich noch einen I Sinne gefangen und bald glänzte ein heitere» Lächeln aus allen guten Violinvirtuose., oder Cellisten hätte, dann wäre meu, G,sich,„n. Franz schloß mit «nein tiroler Volkslied»; die« Programm schon fertig. I bildete die Krone de» TonwerkS. Die sprühende Lebenslust, Mit einem Blick zur Linken bemerkte Franz, daß noch I der fromme Glaube de» kräftigen GebirgSvolkeS, die Romantik zwei Personen >,» Zimmer waren, von denen d,e -me an der Alpenwelt. Alle» spiegelte sich in diesen Klängen wieder; Tasse saß^ die andere eben gesprochen hatte. Nasch trat er I dj, Jodler und Jauchzer der Sennerinnen und Jäger ver sus den Sprecher zu und sagte: ..Hier steht der Mann, den I woben sich mit brausenden Tanzweisen, man hört-da» Läuten Sie suchen.'' ....... ^ . ! der Hcerden, daS Ave Maria der Beter, und mit den schwir- "Dk" sch suche?" versetzte der kleine, rundliche Herr, und I re„deu, langsam ersterbenden Töne» ferner VeSperglockeu seine »nt sttnkelnden Ringen besetzten Finger spielten mit der I handle man. die Schalten der Nacht breiteten sich über ein dicken goldenen Uhrkctte. ^ ^ „ I schöne« GebirgSthal auS, da» man in all' seiner sonnigen „Ich suche eine» berühmte» Artisten. Wer sind Sic?" > Pracht geschaut habe .... "Och öni Cellist und heiße Martin — —" I Der snmmende Glockenton erstarb, der Künstler erhob sich. „Martin? Ich bitte Sie, Martin? Wer ist Martin?! Da» Auditorium besand sich so sehr im Banne der zauber- So wa» sann ich doch nicht aus den Zettel setzen, ich, der l hasten Kunstwirkung, daß es das Abgehen de» Virtuosen kaum Impresario G " , ^ I bemerkte. Eine tiefe Stille folgte, der Vorhang senkte sich Jetzt wutzte Franz, dag er einen der eitelsten Menschen ,^,0«. Aber der Stille folgte der Sturm. Solch' ein Amerika» vor pch hake, denn von G. hatte er sehr viel er-1 wülhender Beisallssturi» war in der Concerthalle seit langer, zählen hören. ^ I langer Zeit nicht gehört worden. AuS allen Kehlen rangen „Ach" sagte er >m Tone höchster Ehrfurcht nick jubelnde Bravorufe hervor, all-Hände klatschten und derung, „ich habe die Ehre, mit dem berühmtesten Impresario I i„,mer wieder und wieder mußte der Spieler vor dem Vor« zu sprechen, von dem nur die Nilsson bei unserer Tournee I ha„g erscheinen durch Holland sagte: „Wenn Sie nach Amerika kommen, so Al» sich die Aufregung nicht legen wollte, kam der Wenden Sie nch nur an Mr. G-, er ist der einzige Impresario, I Impresario mit aeröthelen Wangen hinter die Coulisien und der einen lungcn Artisten zu lauz.ren vermag." > 7^ „Ich werde anzeigcn, daß Sie noch eine Nummer „Hat sic gesagt, die Nilsson? 's ist eine gescheckte Frau". I xinlegen " antwortete G. und lächelte mit großer Selbstzufriebenheit. „Da» werden Sie nicht thun", antwortete Franz kühl. Hieraus la» er die Rccensionen. welche ,hm Martin reichte, ,,W„ mich hören will, soll da« nächst- Couccrt besuchen, in und sagte dann mit hoheitsvoller Miene: „Iunger Mann, I „x,,, spielen werde" Sie aesallcn mir. und wen» Sie Da» leisten, wa« die Bericht- Als er dann sein Instrument eiuhüllte, trat ein deutscher von Ihnen sage», so werde ich «ic lanziren." I Capellmeister ein und fragte ihn, ob er gegen ein Honorar TaS erste Concert, m welchem Franz spielen sollte, fand I 75 V§lkölieder-Bariationen im philharmonischen schon zwei Tage später statt. Fast alle Mitwirkenden^waren > Verein spielen wolle, dessen Dirigent er sei. schöne Besitzung für 5000 Dollar», soviel hatte er gerade für die 300 AcreS Land, da» Vieh und weitere» Inventar gezahlt, da» schöne Landhaus, daS ihm baar »000 Dollar» gekostet hatte, brachte er dabei gar nicht in Anschlag. Wir waren selig, mein Weib und ich. wir träumte» von einer reizende» Idylle. . . . —" „Aber eS kam ander»", warf G. lachend ein. „Ganz ander»", seufzte der Tragöde. „Wir betraten einen Garten Even, aber c» fehlten darin die goldenen Frückle. Wir verstehe» uns nicht zu ernähren. Wir habe» Kühe, aber keine Milch, denn Niemand kan» inelken, wir haben Hühner, aber keine Eier, denn da» Volk zerstreut sich in Wald und Feld, wir haben Bäume, aber kein Holz, den» Nieman» hatte im Gefühl der ungeheuren Schmach, die »hm zugesügt I weiß de» Bau», zu fällen, wir habe» Bienen, aber keinen worden, seinen tragikomischen Abgang ganz vollzogen und I Honig —" war au» dem Theater entschwunden Sofort erklärte sich Franz I „Du hättest Arbeiter ci»stcllcn sollen." bereit, den Ausfall zu decken, und er spielte den Carneval I „Ich cngagirte ei» Sclavcnpaar." von Venedig. I „Neger meinst Du?" In New York war die launige Couiposition so wohl-1 „Diese Canaillen halsen un» faulenzen. Da» Vieh inagcrt bekannt wie in Europa, aber Niemand hatte sie je ander» I ab, und unser Baargeld schwindet bin." al» aus der Geige vortragen höre». Franz zeigte jetzt diel „Wann stehe» Sie Morgen» aus?" fragte Franz brillante Technik seine» Spiels. All' die tolle» Bussenerien, I „Schon um 9 Uhr." aller brausende Jubel, all' die anmuthigc Schalkhaftigkeit,! Der Cellist lachte hell auf. welche in dem Tonwcrke lagen, brachte der junge Künstler! „DaS Schlimmste aber ist die Nachbarschaft", fuhr durch seine charakteristische Behandlung und die souvcraine > Hoher fort. Beherrschung der Technik zu so beredtem Ausdruck, daß er die l „Wißt Ihr. wa» c» heißt, unter Larven die einzig Hörer entzückte und zum Jubel sortriß. I fühlende Brust zu sei» ?" Auch diese» Auftreten war vom nachhaltigsten Ersolae I „Um GoltcSwillen keine Sentimentalität", ries der Im- beglcitet. Wieder verkündeten die Journale mit Emphase I presario, „trink' und sei munter." den neuen Streich de» drollige» und doch wahrhaft genialen! Hoher leerte seufzend sein Gla» und fuhr fort: „dicht Signor Martini und ein Interviewer nach dem andern stellte I Tage trug ich den Fluch de» Alleinsein», dann aber schlug mit dem jungen Künstler ei» peinliche» Verhör an. In allen I die Sache um. Mit eine,» Male war c». als gäben sich alte C>rkeln der guten Gesellschaft war nunmehr von Martini I obdachlosen College» bei mir ein Rendezvous. Seil vierzehn die Rede, aber dieser Löwe de» Tage« wußte trotz der ge-1 Tage» ist die Villa „Rast" zur Küustlerhcrbcrge geworden, erntete» Lorbeeren nicht recht, wie er sei» Schisslein weiter I Ich schlafe mit meineu männliche» College» und dem Sclaven- leucrn sollte. Der Impresario G. machte Vieser Verlegen« I paar bereits seit zehn Nächte» ans dein Henboden. weil die heit ein Ende. Jener trat am Tage nach dem zweite» Con-1 Frauen und die Kinder »uscre Betten besetzt haben. All- cert »och spät de» Abend« in sein Stübchen und machte ihm I mächtiger Gott, bewahre mir die Fassung! Wißt Ihr, was de» Vorschlag, nvck ein Dutzend Conccrte zu geben, um die l cS beißt, in einem Gewühl von schreienden Kindern, anspruch»- chneli gewonnene Popularität auSzunntzen. Da» Wetter war I vollen Weibern und biedcrmänuischen College» sein Dasc», noch immer trübe und regnerisch, also dem Unternehmen I zu fristen? Ich suchte Ruhe, sucht' ei» still Asyl — —" günstig. Die Opernstagione halte ihr Ende gesunden und! „WaS suchst Tu den» i» der Stadt?" »nteibrach G de» einige zugkräftige Sängerinnen standen dem Impresario billig I lyrischen Erguß jur Verfügung. Franz ging aus da» Anerbieten ein. stellte! „Mein armcS Weib leidet furchtbar. AlS wir gestern in jedoch die Bedingung, daß er die Hälfte der Koste» trage und I einem Augenblick der Ruhe — die Karawane war zum Fische» die Hälsle deS Gewinnes erhalle. G. sügte sick der Bedingung.! auSgezogen — unsere Baarsckast zählten, ries Elisabeth: und mit aller Hast wurde» in Ncw-York, Philadelphia und > Ferdinand, der Besuch frißt u»S aus. So dars'S. so kann'» Boston Concerte «»gekündigt. I nicht weitergehen! Wir müssen die Farm verknusen, rasch Franz wußte, daß man da» Eisen schmieden müsse, so I verkaufe», fönst sitze» wir im nächsten Monat schon aus dem lange eS heiß ist. I Trockenen." l4. Ein Enttäuschter. I „Willst Du denn die Ernte nickt niitnehine»?" Die Concert-TournLc hatte de» besten Erfolg und die! „Die Ernte? Wer soll denn GraS und Getreide mähcn Unternehmer heimsten eine reiche DollarSernte ciw AlS die I nick einsahre»? Zudem verwüstet die Bande Alle». Neulich kleine Gesellschaft von Boston nach New-York zurückkehrte, I soll der Falstaff Schön Brennholz Herbcischassen. Plötzlich wagte G »och einen letzten Wurf trotz de» herrliche» Mai-1 höre ich dicht beim Hause Axtsckläge. Ich eile in de» Garten weller» »ick schloß daS Unternehmen mit einer gut besuchten I und — o, mein piophelischeS Gemüth — ich sehe, wie der Soiröe ini Herze» der Stadt ab. I Kerl eine» Apfelbaum fällt. AIS ich ihn am Krage» packe. Nach Beendigung dieser letzten Ausführung trat Franz mit I sagt er grinsend: „Nach unS die Siulflulh!" dem Impresario in ein nahegelegeueS Restaurant. Er trug! „Also jetzt suchst Du einen Käufer für die Farm? ' al» Gewinnantheil 2700 Dollars in der Tasche und halte da»! „Ich suche ihn wie ein verstreute» Kleinod, suche ihn wie rcndige Bewußtsein, daß sein erste» Debüt aus amerikanischem I mein verlorenes Ede». suche ihn wie da» weinende Kind die Boden kaum glücklicher hätte auSsalle» können. In fröhlichster I Mutter, aber vergeben». Ich muß die Sacke jetzt mit In- Stimmung ließe» sich die beiden Unternehmer in dem hclllferatcu versuchen. Kein Mensch hat Geld. O, dieser schnöde erleuchteten, aber spärlich besuchten Local nieder und bestellten I Mammon!" ein gute» Abcndbrod. G. culkorkle eben eine Flasche Cali-1 Bei der Erzäblung deS Schauspieles fuhr Franz wie der orniawci». al» sich vom Schänktische her eine Slenlorstimme I Blitz der Gedanke durch den Kops: Hier ist die Gelegenheit vernehmen ließ, die Beiden bekannt vorkam. I geboten» die Bedingung de» Ficklenhosers zu erfüllen. Wie. „Bei allen Göttern de« Olymps, ich trag'« nicht länger!" — I wenn er, Franz, die Farm kaufte? Für den Sommkr war Bei diesem Schwur rollten die Töne feierlich wie Gewitter-1 er frei, er verstand die Wirthschast und hatte einen Besitz, grollen durch den Saal. I der ihn» einen festen Halt für die Zukunst bot. Sei» E»l- G- schaute auf und ries: „Hollah! Da ist Hoher! He! I schluß war rasch gefaßt, und a>S Hoher trübselig in sc>» Hoher, waS macht den» die Farm?" I Gla» starrte, richtcie er die Frage an düsen: „Wieviel fordern Aus der Gruppe am Schänktische hinkte ein Mann hervor. I Sic für die Farm?" den Franz kaum wiedererkannl hätte; eS war derselbe Director, I „O, ich würde sie billig lasten", erwiderte dieser. „Ich bei dem er wenige Woche» zuvor um eine Stelle im Orchester > wollte gern tausend Dollar» verlieren, wenn sich ein sicherer gebeten hatte. Aber wie verändert erschien er! Da» krause I Käuser fände." Haar war struppig und straff, da» Gesicht verschwolle», die I „Verlangen Sie denn die ganze Summe baar?" ckwarze Sammet-Cavaliere sah schäbig auS und die hohen! „Ein solcher Käufer sinket sich schwerlich." Stiefeln waren mit Kolh bespritzt. I „Nun, wenn Ihnen Jemand sofort die Hälfte, also „Wer ruft ?" fragte der Ankommende im Geistert»«, 12000 Dollar», baar anzahllc und Ihnen den Rest ein Jahr mein Aug' ist trüb'." I lang mit 6 Procent verzinste, würden Sie daraus cingehen?" „Hoher, Mensch, wie siehst Du auS?" I „Ganz gewiß!" „Wie ein Verschalter, den der Bannstrahl traf." I „Dann zeigen Sie mir morgen die Besitzung, wenn sie „WaS ist denn mit dem Aug' geschch'n?" ! mir gefällt, so haben Sic Ihren Käufer gesunden. Hier „Die Bienen trafen mich mit gist'gem Stachel!" ries I steht er!" — Hoher und reichte G. Pathetisch die Hand. I „Engel und Boten GottcS —" „Setz' Dich her zu un» und trink' ein Gla» Rothen.! „Wann fahren wir?" fragte Franz. Dieser Herr ist mein Freund Martini" l „Wenn Sie wollen, mit dein ersten Dampfer, der ui» sieben „Der Töne Meister!" schrie Hoher und schlug dem Künstler I Uhr de» Onai verläßt." cordial aus die Schulter. „Ich habe Sie gehört. O, e» klang I „Abgemacht!" süß! DaS ist doch noch Musik, zum Donner. O. ich muß! „Kellner, eine Flasche Sekt", schrie Hoher, daß daS Hau» wieder unter Menschen" — s dröhnte. „Freunde, ich muß da» Wohl diese» hoffnungsvollen Italiener, darum hatte G. den schlichten deutschen Martin in Martini verwandelt. Die Musiker im Orchester sahen mit scheelen Augen auf den deutsche» Virtuosen, der neben berühmten GesangSsterncn debütiren sollte, und nach der letzten Probe beschlossen sie» dem „Dutchman" ein Bein zu stellen. Franz führte am Abend der Ausführung, bevor seine Num „Mit Vergnügen. Wann findet da» Couccrt statt? „Morgen." „Ich werde pünctlich zur Probe kommen." 13. Folgen eine» Concerte». Die New-Yorker Presse brachte am folgenden Tage über da» Concert spaltenlange Berichte, in denen Franz Martin'S mer kam, ein eifriges Gespräch mit einer der Sängerinnen,! resolute» Benehmen und sein herrliche» Spiel in alle» To» lediglich in der Absicht, seiner Aufregung Herr zu werden. ! arten gerühmt wurden. Die Journale sollten sich bald wieder Der Anblick eine» glänzende» Auditoriums, da« Bewußtsein, I mit dem energischen Künstler beschäftigen. Ein deutscher daß von diesem Debüt seine Zukunst abhänae, hatten ihn I Claviervirluose, der seinen Name» »nt dem Titel eine» mächtig erregt. Der entscheidende Augenblick kam und bebend l Professor» verzierte und Franz LiSzt seinen Meister nannte, vor Aufregung trat er an der Seile der Primadonna aus I sollte unseren Cellisten am nächsten Concertabende accom- die Scene. Er sollte Gounod'S „Ave Maria" spielen. Als I pagnireu. Aus der Probe nahm der Herr Professor die er^einsetzte, versagte der Bogenstrich, kein Ton quoll hervor. I Huldigungen alter und sehr schwärmerisch angelegter Damen Em eiskalter Schauer lies ihm den Rücken herab. Wie er I entgegen und achtete dabei wenig auf da» Spiel. Alle Er starr vor Entsetzen in» Orchester blickte, erkannte er an den I Mahnungen de» Cellisten, daß sein geschähter College mehr höhnischen Mienen der Italiener, daß die lieben College» ihm ! bei der Sache sein möge, fiele» ans sterilen Boden. Der einen bösen Streich gespielt, der sein Debüt vereiteln sollte. I Herr Professor erachtete e» für einen Act der Herablassung, Diese Wahrnehmung gab ihm seine Fassung wieder. Trotzig I wenn ein Künstler seine» Scklage» dir Begleitung spiele, und richtete er sich aus und beobachtete lauernd seine Gegner, I antwortete aus alle Ermahnungen mit einem verächtlichen während um ihn her ein angstvolle» Rusen und Flüstern I Lächeln. laut wurde. I Wa» Franz befürchtet hatte, traf am Abende ein. Sobald Starr und unbeweglich wie ein Steinbild saß der junge I er die erste Cadenz spielte, fuhr ihm ber langhaarige Mann mit dem kühn geschnittenen Gesicht dicht an der I Professor mit rauschen Accorden dazwischen. Umsonst suchte Rampe, trotz aller Zurufe, die aus den Coulisien ertönten.! der geschädigte Cellist den leichtfertigen Virtuosen durch Im Pullicum wurde ein unwilliges Gemurmel laut. Plötz-1 leise Zuruse zur Ordnung zu bringen, dieser spielte mit hoch lick streckte einer der Geiger im Orchester, der sich über da» I trabender Miene weiter. Die Lage unseres Freunde» war Pooium erhob, uni sick an der Angst de» Opfer» weiden zu! eine verzweifelte. Da der Schwerpunkt der Leistung für ihn können, unbewußt seinen Bogen über die Lampen. I tn den Cakenzen lag. so hieß da» nicht« Andere», al» dem Daraus hatte Franz gelauert. Mit einem Ruck schnappt« I Roseustock die Rosen abschlagen. wenn der Accompagneur so er den Boge» weg, schleuderte seinen eigenen mit einer auS-1 weiter wirthschaftete. Einen Moment nur schwankte Franz, drucksvollen Bewegung hinter die Coulisien und spielte. I dann wallte der Zorn in ihm auf, und kurz entschlosten brach Die ganze Nummer ging für da» Auditorium verloren, I er sein Spiel ab, dann erhob er sich, faßte den Professor beim denn die seltsame Störung war allgemein bemerkt, aber nicht I Arm und riß ihn vom Stuhle. Jener glotzte sprachlos vor begriffen worden. Jedermann war daher neugierig, die Er» I Neberraschung sein Gegenüber an, und al» Franz ihn rasch von klärung für den räthsclhaften Borgang zu erfahren. Ferner! der Scene abführte, folgte er dem energischen Führer wie ein schraubte Franz, sobald für da» Cello eine Pause eintrat. den I Automat. leichten Bogen derart zusammen, daß der beraubte Geiger im I Die Zuschauer waren bei dem seltsame» Beginnen de» Orchester angstvoll zappelte und ihm zuraunte, „Der Bogen I Cellisten zuerst ebenso verblüfft wie der Elavierspieler; al» ^00 Franc», Diavolo ! Wenn Sie ihn zerbrechen, laß I der Letztere aber bei der Eoulisir anlangte, al» besten straffe ich Ihr Instrument confi-ciren!" «Haar wie Stroh im Winde flattert« und da» schreckend „Hat Dir'S da draußen nicht gefallen?" „WaS heißt da» für ein Leben führe», wa» ist da» für ein I Marterort? ' declamirte der Tragöde weiter und leerte aus eine» Zug sein Gla». Sprich wie ein vernünftiger Mensch, Freund, oder wenn! Du doch einen Helden spielen mußt, so spiel' Dich selber", ermahnte G Künstlers in perlenden» Champagner auSbringcn!" (Forlsehmig solgt.) vermischtes. Berlin, 6. Juni. Au» dem Umstande, daß Pros. Schivcn- niugcr für einige Zeit Berlin verlassen hat. darf man wohl Mick selbst? Ford're nicht da» Unmögliche von mir. die I schließen, daß die Genesung der Frau Fürstin Bismarck in erfreulicher Weise fortgeschritten ist und das Befinden der selben zu keinerlei Besorgnissen mehr Anlaß gicbt. WeißenfetS, .5. Juni. Tie gestrige fünfte Aufführung deS Trlliilpeliilann'schcn Lulhersestspiclo. welche wieder vor einem bis aus den letzten Platz besetzten Hanse iatlsand, schloß mit einer den Luther Darsteller Herrn Hos- chauspieler Porth auSzeichncnken Ovation, indem dem ge- chätzten Küiiftler als Zeichen dankbarer Crinnernng an die .'utherseslspieltaae ein prächtiger Lvrbcerkranz mit Schleife in de» städtischen Farben und entsprechender Inschrist überreicht Rolle Hab' ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gespielt. Ich will Euch lieber den Pofa spielen." „Unsinn, erzähle, wie Du zu dem geschwollenen Auge kamst." „Die Biene stach mich. Die Narbe steht mir gut." G. lachte und srug: „Warum hinkst Du?" „Der Gaul trat mich." „Ach, du Gerechter! Warum hast D» denn die Hand verbunden?" „Mit der Axt Hab' ich mich beim Holzspaltcn verwundet „Weiter hat daS Laudleben keine schlimmen Folgen für I würde. närrischen Gedanke», Dir eine Farm kaufen zu wolle»? Rede I s? ^ nun ,» Prosa" v , o , Flasche fließende Spiritu» entzündete ,ich, die Flasche zersprang Hoher seufzte wie Einer, der gewaltsam zn eine», schweren und.^ie brennende Flüssigkeit ergoß sich über d.e Frau. Ob« Unternehme, gepreßt wird, und erzählte dann: „Wir ballen Mann der Unglückliche,, und mehrere Ha,wbewohn-r sechzehn Fähnlein aufgebracht — wollte sagen, wir balten I A'"* ^ » eS gelang d>e un» 6000 Dollar, in diesem Wmter gespart und überlegten, ül-mmen zu löschen schon so schwere Brantwn.nc» erlitten, wie wir da» Geld am sichersten anteqen sollten, da sprach ^ si- hoffnungSlo» darmede.l.egt; auch ,hr Mann hal sich mein theure« Wc.b: „Fernando, zieh' mit mir aus» ^„v." beim Loschen der Brrnne.ckcu erhebliche Brandwunden zu« Und in derselben Stunde bietet mir einer ineiner glühendsten I ÜkZoge» . ^ Verehrer seine am Hudson gelegene Farm ,»m Verkaufe an.! . — Prag. 4. Juni. Heute ging über Prag e»» sürcktcr weil er. reich mit de« Occident» Schätzen beladen. nachllickeS Gewitter niedcr, bei welche», der Blitz mehrmal» Deutschland zurückkehren wollte. An'S Vaterland. an'S lhcure I cinschlug. E», Strahl fuhr in die Sophien Insel Restauration, schließ' Dich an. . . . Ich sah da- Landhau» am Hudson. I wo die Eassircr», betäubt wurde. Der Restaurateur Zelenka und al» ich mit meinem theure» Weib; von den CatSkill« und zwei Kellner wurden betäubt, erholten sich aber back. Bergen sprach, zu denen der Blick hinüberschwelste, al» ich I Weiter schlug der Blitz in den Ableiter de» rzechischcn National« den Strom schilderte, den ich befahren, die Iagdgründe prie», > Dl,eatcr.o, '» da» Gebäude der Druckcreiei, der „Polilik " und ch einen Waschbär crlegte, da rief sie jubelnd an»: .bin, laß' mich init Dir, o mein Geliebter zieh'»! in denen ich Dahin, da! . „ . Der amerikamüde Besitzer gab mir, da ich sein Freund war un» die Kaussumme Wank aus» Brett zahle» konnte, die VoS „Vilimck" und in die Volksschule in Smichow, woselbst einige Mädchen olinmiichtig wurden, sowie in da» Ursulittk« kloster, ohne Schaden zu verursachen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder