Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-10
- Monat1888-06
- Jahr1888
-
-
-
3570
-
3571
-
3572
-
3573
-
3574
-
3575
-
3576
-
3577
-
3578
-
3579
-
3580
-
3581
-
3582
-
3583
-
3584
-
3585
-
3586
-
3587
-
3588
-
3589
-
3590
-
3591
-
3592
-
3593
-
3594
-
3595
-
3596
-
3597
-
3598
-
3599
-
3600
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ '""H- ' - 7 ^ ' »WWW «M» SLÄ» her Bedln^ing. daß di« Fra» de« «nffeher« eontraetltch für die wirthschaftlicken Hilseletftun^a verpflichtet wird, D i« Uebrigeu da- Specialconto zn genehmige» mttAnSaahme von Au-gabe» L Pos. 2. Sprrialc out- ?„Stvdererzted»»g«-uad Waisen pflege" 1) zu H „Da» WalseuhauS" Eiunahmeu Pos. S „Erstattete Lrrpflegdeiträge vou dem LaudarmcnsoadS aad von Ort«, »emeaverbäudeu 13000^1 ordentlich" «ad Pos. 4 „Erstatt«» BekteiduugSkostea 1000 ^g ordeullich" die Bewilligung ,» beanstoadea und de« Rath «w nähere Aus taust über diese Positionen zu bitten; 2) »u ll „Da» Waisenhaus" Ausgabe» 6 Pos. 1 „Beköstigung sür ca. 30 Kinder »ad I Dienstmädchen 437b ordentlich". - 2 „Heizung 700 >l ordentlich", » S „Beleuchtung 200 ordentlich", « 8 „Eur- und Beerdigungskosten für im kranltnhanse ver pflegte Waiseukiader 400 ^l ordentlich" die Veschlußsassung auSzusetzea und den Rath za «rsnche», hierzu nähere Motitnrnaa zu geben: S) II „Das Waisenhaus" Ausgabe» 0 Pos. 5 „LoafirmatiouS- ansivaud für ca. lOO Kiader IbOO ^l ordeutlich" zu bean- ftoude» oud den Rath um nähere Mottoicoog der eingestellten L, .ähuug zu ersuchen, 4) im Uebrigea da» Specialconto mit Ausnahme von I! „DaS Waisenhaus" Ausgaben ^ Pos. 1, ö Pos. 1 zu genehmigen. Specialconto ü „ArbeitSuachweisoagSanstalt" genehmige». Hauptcoato „Armeuwesen" 1) in Eianohmeu Pos. 2 „Ertrag der Kuxe der Harz'schen Stiftung (21l8 ManSselder 4 10 >t, 315 deS Sächsischen BlausorbenwerkS 4 20 ^t) 27480 >l ordentlich" den Kur der ManSselder Bergwerke mit 40 ^ (2113 mal 40 — 84 720 ») einzustellen, 2) in den Ausgaben 20 Proc. von den Erträgnissen der Kuxe zum Reservefonds mit 18 944 ^l ordentlich einzustellen, 8) Ausgaben A Pos. 3 „Fehlbetrag der Brodbäckerei lt. Special conto A 36 320 ^t ordentlich" gemäß dem Anträge zn Specialconto -4 aus 33320 ^l herabzusetz-n, E) Ausgaben L Pos. 1 „Fehlbetrag deS Armenhauses lt. Special, coulo 6 32 310 ordentlich" gemäß dem Anträge zu Specialconto 6 zur Beschlußfassung auSzusetzen, k) Ausgaben Pos. 3a „Fehlbetrag deS Waisenhauses lt. Special conto b 77 177 69 ordentlich" gemäß den Anträgen zu Specialconto k zur Beschlußfassung auSzusetzen, G im Uebrigen, das Haupiconto mit Ausnahme voa Aus gaben 0 Pps. 1? zu genehmigen Herr Referenz bemerk! Folgendes: Spectolcont'/^ „Brodbäckerei" Ausgaben Pos. I hielt man selbst bei Schidanke» der Roggenpreise 50000 ^ sür genügend, zumal 1887 nur 43676 X gebraucht sind. Der Antrag unter 1 zu Specialconto 6 „Armenhaus" beruht darauf, daß die Moiivirung zu Pos. 6, 9, 10 mit den Pos. 1 und 2 in Widersprüchen stehen, bei welchen die Zahl der Siechen nicht ge stiegen ist. Zu Specialconto v „GeorgenhauS" II Ausgaben Pos. 1 wird augesragt, ob die kleinen »um Einkommen des Herrn Pastor Traozschel geyörlgen Posten nicht abgelöst werden können. Soecialcouto L „EximttiricnhanS" Ausgabe» 8 Pos. 2: Bei Bewilligung der 150 an die Frau deS Aussetzers wird gewünscht, dizß dieselbe dann auch contracllich zu wirthschastlichen HilsSleiftuagen verpflichtet wird. / Specialconto k „kindererziehungS- und Waisenpflege": Antrag 1 beruh« darauf, da 1887 die betreffenden Einnahmeposten 22 621 und bez. 3171 ergaben. Antrag 2 wird gestellt, weil die Motivirungeu zu 2, 3, 8 mit der Pos. 1 in Widerspruch stehea insofern, als dort die Zahl der Siechen die gleiche ist wie im Lorjahre. Wa» die Anträge zu Hauptconto „Armenwesen" aalangt, so wird bezüglich der Kuxe die Einstellung der thatiächlichen Erträgnisse beantragt und scrner die Einstellung von 20 Proc. voa den Er trägnissen der Luxe zum Reserv soadS, die wohl nur übersehen sei; im Uebrigen erklären sich die Anträge zum Hauptconto an- den Anträgen zu den Specialbudget-. Herr Stadlrath Ludwig-Wals giebt nähere Erläuterungen zu de» besprochenen Positionen, glaubt bei dem Anträge 1 zu Special conto X „Brodbäckerei" Beruhigung fassen zu können, giebt bezüglich de» Armenhauses Ausschlüsse, wonach die Verpflegung der arbeilssähigeu Insassen und Siechen nicht im Einklang zu stehen brauche, giebt aber die Zulässigkeit einiger Abstriche bei de» Positionen sür die Sicchen« Verpflegung zu, stellt bez. der Ablösbarkeit der kleinen, zum Einkommen deS Herrn Pastor Tranzschel gehörigen Bezüge zunächst Erörterung in Aussicht, bezeichnet die zu niedrige Einstellung der Einnahme- Positionen 3 und 4 bei dem Waisenhause als eiue nur scheinbare, weil sie in der Rechnung aus da- vorige Jahr aus einen Zeitraum vo» 18'/,Monaten eingesetzt worden sind, übrigeiiSauchdieRestilutioneu von Berpflegbeiträge» im vorigen Jahre ausnahmsweise rasch ein- gegangen seien, bemerkt, daß Pos. 4 au> etwa 1300 sich erhöhen werde, die abnorme Erhöhung im vorigen Jahre aber aus nachträgliche Restitu tion früher vom Landarmenverbande nicht als restituirdar erachteten BekletdungSauswaiideS beruht, und begründet sodann die einzelnen Positionen bei den Ausgabe» deS Waisenhauses unter detaillirter Angabe der bez. Zahlen, rechtfertigt insbesondere auch da- Anwachsen de» LonsirmationsauswandrS, welchen der Rath bez. daS Armen- dtrectoriuiii im Uebrigen so viel als möglich zu beschränke» snche und glaubt, daß den Anträgen bez. der Kuxe zu entspreche» sei» werde. Herr Referent bemerjt, daß mau für heute wohl bei der Be- anstandung der betr. Positionen stehea bleiben und bitten vrüffe, daß dt« jetzt vom Herrn Rathsdcputirten mitgetheilten. im Budget nicht erwähnten neuen Gründe namentlich auch mit Rücksicht aus die Fülle de» ZahlenwerkS schriftlich gegeben werden möchte». Für die Zukunft habe man wohl um eingehendere, bez. voll- ständigere Motivirung der Budgetpositioueu im ArmenamISconio zu bitte«. Er coastatire aoch, daß der Herr RatbSdeputirie sich selbst sür Sb- striche au de» Ausgaben sür Sieche verwendet habe, ohne daß solche Abstriche voa den Ausschüsse!! beantragt seien. Aus diese Abstriche werde man wohl eiugehen können. Herr Borsteher Justizrath vr. Schill fragt an, wa« unter „Dienstverlohnungen" in Ausgaben v Pos. 3 de-Hauptconto „Armen- wcseu" zn verstehe» sei, insbesondere ob Gratificatioue» dazu gehören. Herr Stadtraih Ludwig-Wolf erwidert, daß darin z. B. Ge halt au Hülssbotea begriffen sei; früher seien diese Ausgaben specialisirt worden, war aber später aus Wunsch de- Collegium» wrggesallea sei. Herr Bicevorsieher Herr mann fragt an, aus welcher Position die Gratificationen, wie die seiner Zeit au Herr» Buchhalter Nitzjche gewährte, entnommen worden seien. Herr Stadtrath Ludwig-Wolf erwidert, daß die» seine» Wissen« aus Position Au-gabe L Pos. 7 entnommen worden sei, Herr Bicevorsieher Herrmaoa beaatraqt „die Beschlußfassung über Ausgabe v Pos. 3 und 8 Pos. 7 im Houplcoato „Armcuwesea" blS vach gelegter Rechnung auSzusetzen". Der Antrag wird unterstützt. Die Ausschußanträge zu den Speciaicontea und die Auträge l—5 zum Hauptconto werden einstimmig angenommen, ebenso der Herrmann'sche Antrag und mit dem daraus sich ergebenden Zusatz der AuSjchußaatrag 6, woraus di« öffentliche Sitzuuz geschloffen wird Studentischer Gustav-Adolf- Verein. Da der Vorsitzende und sei» Stellvertreter abwesend waren und der Schriftführer mit der Ausnahme de» ProiokollS betraut ist, er- öffnete die 1. ordentliche Versammlung de» studentischen Gustav- Adols-VereinS in diesem Semester der derzeitige Lassirrr de» Verein», Herr ,tuck. tdsol. M. Daerne. In einer kurzen Ansprache legte er den Kommilitone»Zweck undZiel der studentischen Gustav-Adoli-Bereine dar und ertheilte hieraus Herrn Pros. Lic. Gin he da« Wort zu seinem giftigst zugesagien Lortrage über: „Die kirchliche Selbst verwaltung der deutsch-evaogelischeu Diaspora Rord- AmerikaS". Redner ging »»» der vor wenig Jahren gegründete» Dia- svora-Eouserenz, der eiue große Anzahl solcher Geistlicher und Laie» angehört, die tu der Diaspora gewirkt, beziehungs weise dieselbe bereist haben, auS Aus einer der letzten Lonserenzen wurde ein Antrag de» geschätzte» Redner« angeaommea, dadin gehend, im Hioblick aus de» setzt bereit« eingetreteaeu lieber- fluß an Eandidaten der Theologie, junge deulsch-evangelisch« Lhe»log«» zu ermuntern, ihre Kräfte der deutsch, evangelischen Diaspora fremder Länder zu widmen. AuS diesem Grunde erscheint es wüuschenSwerib, daß man hier tu Deutschland mit der deutsch- evangelische« Diaspora bekannt werde. Ihre größte Ausdehnung erreich« dieselbe in Nordamerika, wo sie durchaus vom Staate on- abhängig aus Selbstverwaltung angewiesen ist. Um die Beschaffenheit der dentsch-evangelische» Diaspora zu kennzeichnen, g-iff der Herr Redner Mitten an« ihr die dentsL-evangelischr Syaod- qerauS, da sie den größte» Theil der Evangelischen deutscher Z-.,,, sammelt «ad », seste» verbände» zusammeoschließt. Im Jahre 1868 an» ein» ver- eiuigung verschiedener Synod-n entstanden, umfaßt ihr Gebiet gegen- würtig von Nord »ach Süd 100, von West nach Ost 300 geographische Meilen, Strecken, die, aus der Karte von Europa gemessen, etwa dev Linien Hamburg-Florenz uad Paris Odessa gleichkommeu würde». A» Geistliche» zählt sie gegenwärtig 554, von denen 675 Gemeinden versorg, werden. 376 derselben sind fest ou die Synode angeschloffen. Die Zahl der einzelnen Gemeuideglieder beträgt mehr al» eine halbe Million. Am meisten bewohnt sind dieStaateo am obere» Mississippi und Missouri. Namentlich nach Westen hat sich dte Synode auSaedehnt. Aechilich uad staatlich lst ihr Sitz der Staat Missouri. Was die religiöse Stellung der Synode betrifft, so ist sie nach tz. 8 der Slotute» eiue evangelischc Kirche, d. h. diejenige Kirchengemeiuschasl, welche di« heilige Schrift als die alleinige Norm de» Glaubens uad Leben- ouerkeont uud sich zu den Symbolea der beide» evangelische» Kirche» bekennt. Darnach hat sie am meiste,, Verwandtschaft mit der uatrteu Kirche Preußen- nnd B ideaS. Als Glieder der Synode gelten die Geistliche» uad die Gemeinde». 1) Wer eia geistliches Amt bekleiden will, mus^fich al» Mitglied der Synode an-welseu. Diejenigen, welche voa außen kommen, haben sich an der zuständigen Stelle mit Gesuch und Zeugaiß zu melde», sowie einer Prüfung uad eiaem Colloquium sich zu unter- ziehen. Wer bereit- anderswo da- theologische Examen bestanden hat, wird nur eiaem Colloquium «aterworse». Die Ausnahme sicht uur der DistrictS- oder der Geucralsynode zu. Dir Gemeinden, welche iu die Synode ausgenommen sind, haben aus de» Versammlungen Sitz und Stimme. Wenn eine Gemeinde um Ausnahme »achsucht, muß sie sich aus die Statute» verpflichte,». Geistliche uad Gemeinden bilden de» Stamm de» Ganzen. Jede Gemeinde hat einen Kirchenvorstand. Derselbe wird frei gewählt, der Geistliche hat stet« den Vorsitz. Stehea außerordentliche Fälle zur Beratbuug, so wird eiue Gemeindeversammlung berufen. Die- >enigeu. welche ou der Gemeindeversammlung thellaehmen wolle», verpflichten sich durch NamenSunlerschrist aus die Gemeiudeorbnung. Aus die Generalversammlungen, welche mil Gesang und Gebet zu schließen sind, erfolgt die Wahl deS Kirchenvorstandes, sowie deS Geistliche». Bon den kleineren Ablhcüungeu der Generaliynode, den Districtssynoden, wird der betreffendes Gemeinde eia Geistlicher vor geschlagen. paßt er. so wird er von der Gemeindeversammlung ge- wählt. Diese übergtebt ihm die Vocation und Gemeindeordnung. bestallt lha also selbst. Als Einkommen ist ausdrücklich vorqescheiebea die Summe von 700 Dollars, das sind 2800 Die Psarrwoh- nung wird vo» der Gemeinde gestellt. Besondere Vorschriften giebt eS über dte kirchenzucht. Diese übt die Gemeinde, der Geistliche ist nur ihr Organ. 2) Mehrere Gemeinden sind vereinigt zu einem District, die 11 Distrikte zn einer Synode. Diese hat ihre Vertreter in der Generalshnode. Den Districlssyaodeu liegt die Prüfung der Eandidaten, die Ordination der Prediger und deren Ein- sührung ins Amt ob. Innere Mission wird die Vergrößerung de- SyuodalbereichS genannt. Ihr fällt daher zu, neue Gemeinden zu gründen. Alljährlich haben dte Dlstrtcte einen Bericht über ihre Thättgkeft an die Generallyaode zu schicken. An der Spitze jede- DistricteS stehen Präses, Bice-PräseS, Schatz meister uad Schriftführer. Die Generalsyaodc tritt alle 3 Jahre zusammen. Sie ist zulammeugesetzt ans Pastoren uud Gemeinde, delegirte». Je 9 Geistliche deputirea einen au- ihrer Mitte, je 9 Gemeinden senden eine» Semeindevertreter. Außerdem müssen anwesead sein die Vorsteher der Distrikte, sowie einige Beamte. Der Generalshnode unterliegen alle gemeinsamen Angelegenheiten: Bclenntnißsiagen, Fragen, die christliche Zucht betreffend, Festsetzung des Gesangbuchs, de« Katechismus, der Agende, Oberaufsicht über die Lehranstalten, Verkehr mit auswärtigen Gesellschaften. In allen Klagesachca bildet die Generallyaode die letzte Fnstaaz. Sie Hot ferner die Einnahmen sür innere und äußere Mission zu verwalten, wie ihr auch die Leitung und Berwaliang de- Verlag- sür die innerhalb ihre- Gebiets erscheinende» Bücher obliegt. Für die Heranbildung von Geistlichen dienen da« Proseminar zu Elmkurst (Illinois), sowie das Seminar io Eden bei St. Louis. DaS Proseminar hat gegenwärtig 5 Llassea. Zur Aufnahme sind wenig Kenntnisse uöthig. Dagegen erreicht da« Vrediger-Seminar in seinem dreijährigen TursuS ziemlich viel. Die Lehranstalten werden von etwa 100 Schülern besuch«, deren Zahl jedoch sür die Predtgerstellea nicht auSreicht. Darum siad der deuisch-evongelischen Synode schon viele Prediger zugesührt worden durch die Goßiier'iche Mission in Berlin, sowi» durch den Pfarrer Kausmann in Württem berg, Die Beauisichiigung der Geistlichen geschieht durch eia sogen. Direktorium, dem 3 Geistliche uad 2 Semeludea aagchöreu. Die deuisch^voageltsche Synode bestreitet ihres Unterhalt iheilS durch sreiwillige Gaben ihrer Mitglieder, theils durch eigene Arbeit: Unterhaltung de- BerlogS mit wissenschaftlicher und erbaulicher Literatur. 1883—85 konnten a»S de» Ertragnissen desselben 90,000 den Lehranstalten überwiesen werden. Außerdem besitzt die Synode Legate uad veranstaltet Hau-cokleclea, dte ziemlich hohe Erträgnisse abwersen. Tauszwang uud TrounngSzwang sind sicht übkich, wa- daraus zurückjuftthren ist, daß tu Nordamerika Staat und Kirche völlig ge- trennt siad. Mit einer Zusammensaffung alle» Dessen, wodurch sich dte amerikanische Kirchenversaffung vor der unseligen auSzeichnct, aber auch mit Hervorhebung der Bortheile. die wir haben, schloß der geehrte Herr Redner seinen äußerst spannenden Vortrag. Anhaltender Ueisakl. sowie herzlicher Dank seiten- des Vorsitzenden wnrde ihm dafür zn Theil. Im geschäftlichen Theiie gelangten da» Protokoll der letzten Sitzung deS vorige» Semesters, sowie eine Ein- ladung der Leipziger HauptvereiaS zu seinem vom 2b. bis 27. Juni j» Kirchberg slallfiodeudeo JahreSseste ltchr Lhell beschloß die Sitzung. zum Bortrag. Der gemülh- Vermischtes. —» Die Polizeibehörde von Potsdam hat Veraulassung genommen, eine Verordnung gegen da» Werfen von Sträußen in den Wagen deS Kaisers zu erlaffe», wobei zugleich auch die Ucberrcichung von Bittschriften aus diesem Wege verboten wurde. Um aber der Bevölkerung die Freude, auch durch Blumenspenden ihre Liebe zu beweisen, nicht ganz zu nehmen, hat der Kaiser angeorvnct, daß der Kutscher seine» Wagens, sobald er oder der aus dem Bock sitzende Leibjäqer bemerkt, daß Personen die Absicht haben, dem Kaiser Blumen zu widmen, langsam fahre, damit die Betreffenden an den Wagen heranlrelen und dem Leibjäger oder Kutscher die Blumen überreichen können. Wir heben die» hervor, weil jene polizeiliche Verordnung bisher die Folge hatte, daß der Kaiser aus seinen Fahrten gar keine Blumen mehr erhielt und weil selbst Personen, die an den Kutscher Blumen sür den Kaiser überreichen wollten, von den dienstlhuenden Polizeibeamten daran gehindert wurden. — Altenburg. 7. Juni. Es erregt allgemeines Be fremden, daß die Tetzel Sccnen des vom Superintendenten Trümvelmann verfaßten Luthersestspiel« in Berlin polizeilich untersagt worden sind. Wir möchten hierbei daran erinnern, daß im Jahre 1883 bei der allgemeinen Lutherseicr auch der Vortrag deS Textes zum dritten Bild (Tetzel) deS LuthersestspielS von Hugo Kegel (Hartwig Köhler) in Allen- burg, welche» vom 12. bi» 25. November im Tonhallen» Theater in Berlin ansgesührt wnrde, polizeilich untersagt worden ist, und daß wiederholte Reklamationen de« Fest- comilLS und sogar Textänderungen ohne Erfola blieben, so daß nur das Bild gezeigt werden konnte, während am Altenburger Hostheater em Jahr später der Text von Herrn Hosschauspieler l'Allemand an jedem der beiden AussührungS- Abende unbeanstandet gesprochen werden durste und Niemand etwa« Anstößige» darin gesunden hat. — lieber da« Gelbbuch der Wiener Polizei meldet die Münchner „Allgemeine Zeitung": Da» auswärtige Ministerium «dir« kein Rotbbuch mebr, dafür aber die Polizei noch immer ein Gelbbuch, uud diesesBelbbuch. da» freilich keine Noten keaut, illuftrirt mit seiue, nackten statistische» Daten Wien und da« Wiener Leben noch allen Richtungen hin. Da wird zunächst couftoiirt, daß Wien mit seine» voro te» gegen daS Vorjahr eine Znuobme der Bevö kerung voa 34 000 Seelen aus- weift und daß die Gesammt4k>awohnerzahl jetzt 1297000 Lüpfe zählt, wovon 775000 ans die Stadt uud die Vorstädte und 521 700 aus die Vororte entfallen: die Garnison ist in dieser Zahl nicht mit einbegriffen. Der Fremdenverkehr nimmt nicht stark, aber stetig za: vor zwei Jahre» hotte» die Hotel« nur 191 773 Fremd« gemeldet (dte ovßrrhalb der Hotels wohnenden brauche» kerne» „Meldzettrl"). im Jahre 1886 waren e» schon 194501 «ad im Jahre 188? 205 571, wa« eine Eleiqerang bloS im letzten Jahre um reichlich 10 000 bedeutet. Die Wiener Presse wächst, vielleicht nicht in di« Höbe, ober »a die Breite; da- Jahr 1887 Hai 670 Tage«-, Wochen- und MoaotSbläiter erscheinen sehen, soft 100 mehr al- im Jahre 1886; von de, politische» Zeiiunge» wird dreimal läglich nur die „Wiener Allgemeine Zellnag" on-aegeben, die meiste» übrige» ürgnüge» sich mit zwei Au-gabe», der kleiner» Theil trägt nur ein mal täglich sei»« Weisheit za Markt, »ad threr aller wachsende. okinehtn sattsam bekannt» Wahrheitsliebe docnmeutirt sich 1» de» Ziffern, daß di» Zahl der .grmtttche» Berichtigungen" voa 128 aus 53. also um mehr als 50 Proceat geringer geworden ist. Die dramausche Productiv» lst in wenig beklagenswert her Weile »»- truchtdacer geworden (vielleicht weil Wtldranüt Wien verlassen): im Jahre 1886 arbeitete der polizeiliche Rothstift aoch in 190, im Jahre 1887 nur mehr in 136 eiugereichtea Bühnenstücken; nur die „Volks- Porste", d. h. dte „Vorsie", die sich in den EoupletS und sanftigea dich terischen Blüiheu de« Votk«sSagerlhumS.de<„BreUls", verkörpert, schießt mehr uad inehr io die Halme, denn über 2000 solcher gottbegnadete» Werke wurde» im abgelaufeur» Jahre „gedichtet", 239 mehr als un Vor jahre. Die „Volksversammlungen" werden demnächst ans den AuS- stelbe-Etat geletzt sein: das Jahr 1886 glänzte noch mit 44, da« Jahr 1887 hat ane aoch die beschämende Zahl voa 26 gesehen. Das LereniSwesea dagegen gedeiht: freilich wurde einer der be- stehende» behördlich aufgelöst uud 113 gaben sich selbst den Tod, aber 82? neue Vereine wurde» geboren. Die Theatervorstellungen and die öffentlichen Lustbarkeiten gehen — der Geldbeutel spricht eben eine zwingende Sprache — trotz de« Steigen» der Einwohner- zahl, und zwar sehr stark, zurück: im Jahre 1886 waren die Theater »och 1899mal, im Jahre 1887 uur aoch 1800mal geöffnet, und im Fasching gar sank die Zahl der „geschlossenen Bälle" von 32? aus 205 uad der Tauzkränzchea uud Tanzmusik«» vo» 7773 aus 4833. Die Dienstbol-n-Plage wird immer ärger: fast 181000 dienenden Wesen, 20000 mehr als im Vorjahre, ist eS zur Zeit ge stattet, im Sommer die Findelanstalt anszusachea nnd im Winter mit de» vorgeschriebe»«» „treu, fleißig uad sittlich" im Dienstbuch von neuem wieder anzusangea, durch Faulheit and Lüderlichkeit die Herrschaften zur Verzweisluag zu bringen. Die Selbstmorde uud Selbstmordversuche, gewöhnlich durch Ertränken oder Erhänge», haben adgenommen: im Vorjahre wurden aoch 867 solcher Fälle verzeichnet, im Jahre 188? uur noch 628, darunter 402 voa Per sonen männlichen Geschlechtes, uud die bekannte „unglückliche Liebe" war nur 32mal der Grund oder der Vorwand. Mord« passirten 12mal. Da» Verkehrs« uad Iraosportwesea bietet wenig Erfreuliche«: e» ha« sich kein Bedürsaiß gezeigt, die Zahl der Louktssionea an Fiaker and Einspänner zu verwehren and von den Inhaber» d«r,SteIIwagca-(OmnibuS.)Liceozen begebe» sich viele derselben freiwillig: selbst die Tramway hat. obgleich ihr Retz sich fort uad soct erweitert, im J chre >887 stark 400000 Personen weniger de- jördert, al» in dem kleineren Netz des Vorjahre». Bei alledem habe» lue Raffe-, bezw. Wogenlenker eS fertig gebiacht, mit ihrem ousiaaig leichiscriigen Fahren 383 Personen leicht und 129 Personen schwer zu verwunden, 17 aber aus dem Fleck zu tödteo. Am Schluffe deS Jahre- 188? gab eS in Wien, mit einer trotz ihrer Höhe konsequent »ich! eingehaltenen Fahrtaxe, 954 Fiaker, 1221 Einspänner. 668 Omnibuffe, 216 Stadtlohnkulschcr, 7 Landkulschcr, 560 Bororte- Lohnkutschcr, 5 Hüielwage», 228 Linienfubnverke, 53 Groß- und 696 Kleiafuhrwerkc und einen einzigen voa seiner Gilde noch zurück- gebliebenen „Sessclträger". Die Gesammtlänge der Tramway-Linie betrug zn derselbe» Zeit 62017 m. wovon 44 075 aus da» Siadt- gebiet euifielea, Hunde, mit Marken versehen, liefen in Wien 40000 herum. Die Gesammikostcn der Polizei stellten sich aus 2 599 430 fl., wovon der Staat 1912 395 fl., die Gemeinde Wien 581100 fl-, die Vororte 86600 fl. aad den kleines Rest voa 3510 fl. da» Laad Niederösterreich zahlt. — lieber eiaen Blitzschlag in ein« Kirche während der Messe wird der „Wiener Allgemeinen Zeitung" au» Linz gemeldet: „In Millerkirchen (Mühlkreis) ereignete sich kürzlich Morgen» rin Unfall durch einen heftigen Uitzschlag, welcher in bie Kirche einschlug, während daselbst gerade der OrlSpsarrrr August Jmantt die Messe la» und zahlreiche Andächtige, sowie die Schulkinder in der Kirche versammelt waren. Der Blitzstrahl fuhr durch «in Fenster in den Airchen- raum nnd streifte den eben am Altar befindlichen Pfarrer, so daß dieser rücklings zu Boden fiel und einige Zeit ganz be wußtlos war. Zugleich streifte der Blitz auch die u> einem Stuhle sitzende Schwester deS Pfarrer» und den Probst Guffen- leitner, welcher ganz bewußtlos war. Der Körper desselben weist rothe Streifen aus. Auch die Schwester deS PjarrerS erhielt rothe Streifen und klagt über heftige Schmerzen. Die Schulkinder wurden zu Boden geschleudert und waren ganz betäubt. Der Schrecken in der Kirche war groß. Alle» schrie und weinte. Man hob den Pfarrer vom Boden aus uud der selbe erholte sich wieder Als er sah, daß die Kirche nicht brenne, beendigte er die Messe, während der Cooperator dem vom Blitz stark getroffenen Gusienleitner die letzte Oelung gab. Der Tabernakel und die Kanontasel wurden beschädigt. Aus den Altar wurden Ziegelstücke geschleudert. Außer den Erwähnten haben noch mehrere andere Personen Verletzungen erlitten. — Die Von der kaiserlichen japanischen Regierung schon länger geplant« zoologische Station in Misaki ist nun serliggeslelll. Im Journal ok tks Oollsgs ok Lolsveo, Imperial Üniverrit/ üapkcn" giebt Milsakuri, Professor der Zoologie an der kaiserlichen Universität, einen kurzen Ab riß der neuen Gründung. Der Platz ist sehr günstig gewählt. Misaki. eine bedeutende Fischerstadt, liegt an der westlichen Seile der Einfahrt der Bai von Tokyo, Quer vor der Stadt liegt die Insel Jogoshima. und die Meerenge, welche diese vom Fest lande trennt, bildet den Hafen Misaki. Die Station bildet ein in der Mitte zweistöckiges, an den beiden Seiten einstöckiges Holzgekäude, dessen größte Räumlichkeit da» mit der Front aus den Hasen gehende Arbeitszimmer bildet. E» ist 48 englische Fuß lang, an den beiden Enden 12. in der Mitte 18 Fuß ties und sür 10 Arbeitstische berechnet. Eine Anzahl kleiner Aquarien findet sich ebenfalls in diesem Raume. Die übrigen Parlerreräumtichkeiten dienen al» PräparationS- zimmer, VorrathSkammer und Bibliothek. In daS Prä- paralionSzimmer führen Seewafferleituogen. Der in der Mitte wie i» daS Arbeitszimmer aufgesetzte Stock dient als eventueller Wohnranm sür einige Personen. Aus den Reick- lhum der dortigen Meeresfauna hat schon Döderlein auf merksam gemacht, der seiuer Zeit ebensall» Misaki al» den zur Errichtung einer zoologischen Station geeignetsten Ort Japan» vorschlug. Vor allem befinden sich m der Nähr Misaki'» die berühmten NyalonemagrÜnde. wo zugleich eine große PentaorinuSart gesunden wird. Auch alle anderen Töiergruppen sind sehr gut vertreten, besonder» zahlreich Mollusken uud Erustaccen. Zum Bortheil für die Ge winnung deS zoologischen Material» werden sich jedenfalls auch die für den Seesang gut geschulten und ausgerüsteten Fischer erweisen, die sich in der Weise theilen, daß die Schiffer von Misaki die Tieffischerei betreiben, während die der Insel Jogoshima dem Austernsang obliegen. — Neuerdings hat man die Gründung von zoologischen Stationen behus» Beobachtung der Süßwasserfauna in Anregung gebracht. Wenn e» auch begreiflich ist. daß die unendlich reiche Lebewetl deS Meere» den Forscher mehr anzieht, als die verhältnißmäßig arme Fauna unserer Seen und Flüsse, so bietet doch auch diese Interessante» genug, und eine Menge wichtiger Probleme würde sich ihrer Lösuug entgegensühren lassen, wenn die ge- eianeten UntersuchnngSmittel dazu geboten würden. Bor allen Dingen müßten solch« Stationen in der Näh« voa Universitäten anzulegen sein, damit anch der Student dort mit verhältnißmäßig geringer Zeit und Kostenaufwand die Thierwelt in ihren natürlichen LebeaSbrdingungrn be obachten könnte. —» In Washington hat Cardinal Gibbon», der Prima» der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten, den Grundstein zu der daselbst zu errichtenden katholischen Universität von Amerika, wie ihr amtlicher Titel lautet, gelegt. Eine Anzahl von kirchlichen Würdenträgern, sowie Präsident Eleveland und die Mitglieder seine» EabinetS wohnten der Feier bei. Die zum Ban der Universität vor handene Summe beziffert sich gegenwärtig aus 1VOO 000 Dollar«. Boa diesem Betrage bat da» in der Bundeshauptstadt wohnende Fräulein Marh G Colbwell allem die Summe voa ZOO 000 Doll, beigesteuert, wofür der Dame vom Papste eine goldene Medaille verliehen worden ist. die ihr bei der Grundsteinlegung durch den Cardinal überreicht wurde — Einen interessanten Einblick in die „Elementar- Bildung" unsere» Bolle» vor 100 Jahren gewährt un« Gottlieb Enderselder'S im Jahre 1759 bei Joh. Jac. Korn in BreSlau erschienene „Kurzgejaßle Kindergeo graphie". welch« in der zweiten Hälste de« vorigen Jahr hundert» in Schule und Familie allgemein im Gebrauche und außerordentlich beliebt war. Der gute EnderHlder (erster Rector d«r evaagel. Schule zu ArtedlanL) sagt i» seiner Vor- rede ,ur „Kiadergeographie", «S müßten ..Sachen in Städten uad Länder» darin Vorkommen, welche die Kiader ausmerksam machen und in Verwunderung setzen, dabei bleiben sie hübsch lustig und lernen nach zudenken." Sehen wir nun zu. wie Eadrr- selder in seinem in Frage und Antwort abaesaßlen Schulbuche dabei zu Werke geht. Wir lesen darin u. A.: „Wer führte die Landkarte in Egypten ein? Der König Sesostri». — Weich« Stadt ist der Miltelpuiict von Europa« Nürnberg —Welche Kinder sind aus» Lesen uud Schreiben sehr erpicht? Die Kinder in Portugal. — Welcher Wein hat seinen Namen von den ledernen Secken bekommen? Der Seckt. — Wa» carrssirt de» Frauenzimmer ü> Bayonae anstatt der Schooßhüudchen? Die kleinen Ferckgen. — Wie ist Italien illuminiret? Karmoisin. roth. — Wie werden die Meuchelmörder in Italien genannt- Banditen. — Wie sind in Genua die Gaffen gebaut? So enge, daß kaum zwei Frauenzimmer mit ihren großen Reiff, röckea nebeneinander Vorbeigehen können. — Welch« Biere schmecken in Deutschland am besten? Alleklauß, Klagt«. Biet den Kerl, Kniesenack und Klotzwilch. — Wie siehel Böhmen aus der Landkarte au»? E» sichet einer diubeuden Rose ähnlich, — Wa» zeigte man iu der Stadt Prag Merk- würdige«? Eine Fleischbank, in welcher keine einzige Fliege auzutreffen ist, weil sie entweder der heilige Procopiu» oder ein Schwarzkünstler daran» Vertrieben hat. — Welche« ist die Großmutter aller Glocken in der Well? Die Glocke in der St. Stephanskirche zu Wien. — Welch« Leute sitzen zn Lion hauseuweiS auf der Gaffen? Die Jungfern in Lion, st« machen Spitzen uud nähen in Seide »c. — Bekanntlich findet sich di, Kreuzotter in manchen Gegenden de» Harze», der Oberlaufitz. Ost- und West- Preußen« n. f. w so zahlreich vor. daß mau bei gaviffeo Beschäftigungen, wie beim „Et re »Harken" im Walde, ans der Jagd uad dergleichen mehr höchst vorsichtig sei» »nsp Einen neuen Beweis dafür liefert folgend« MitlheAung, welche der .Danziger Zeitung" au» Osterode zugrht: Im Forst- revier Grünort waren Holzarbeiter damit beschäftigt, ans der Ablage befindliche» Langbolz in« Wasser zu rollen. Zn dem Zweck hatten sie sich die Stiefeln »uSgezogen. Ll« an» nach gethaner Arbeit der eine Holzarbeiter die Fußbekleidung wieder anziehen wollte, überzeugte er sich zunächst, ob die Filzsohle im Stiesel belm Ausziehen de» letzteren nicht verschob«» sei und steckte deshalb die Hand in den Stiefel. Schnell »g er jedoch die Hand zurück, denn e« hatte ihn etwa« in de» Finger gebissen. Bei näherer Untersuchung befördert« er an« de» Stiesel eiue Kreuzotter, welch« von den Mitarbeiter» bei Gebissenen getöbtel wurde. Der letztere mußt« in de» Krch>« lazareth ausgenommen werden. Literatur. NSmolre» ä« KrSäLrtqn« 8opkl« Vllbelmlna, Rmnrnr» ä, L»i«itd »oeur ä« kftöütne le Ornnä, ckevm» l'nont 17V6, tnsgu'L 1742, -erst, ä« »» mnto, kiounell« Saitum. oae>tiunt« ftuqu'4 1758 et orvt« äu kortrnlt <l« l» tlnrrrnn«. Tome» I «t II. Leipzig. H, BarSdorf, 1888. Preis 9 ^ — Diese» hochtutereflaute Wcrk »st schon ausführlich bei Gelegenheft der tu demselben Vertage erschienenen deutschen Uebertragung besprochen worden. E« grek, unersetzlich werthvollen Einblick in Da» Lebe» de» große» Friedrich und seiner Vater-, überhaupt iu daS Hoflebe» der damalige» Zeit, D!« gegenwärtige, elegant auSgestattete Ausgabe ist ein in «rer Auflage von nur 300 nummerirten Exemplaren voa Carl Retnecke in Berlin nach seinem chemigraphischen Verfahren focfimtlirler Wiederdruck der alte» zweiten Originalauflage, DaS beigesügte wohlgelungene Bildniß der fürstliche» Verfasser« »rrd willkommen sein. Die ersten zehn Exemplare, aus Japanpapier gedruckt, find als Fürfieuausgabe im Preise von 30 ^ ausgegeben worden nnd bereits bis ans 2 Exemplare vergriffen. VV. vam altru zu« neaeu Reich. Dte politisch« Nrnaestaltuu, Deutschland- und seiue Einigung durch Preußen. Bon R. Pape Leipzig. Fr, W, Gruaow, 1888. Preis brosch,3^. —In den vorliegenden Abhandlungen, die zum Theil schon einzeln in den „Grenzdoten" erschienen waren, schildert der Verfasser der Rech« nach daS Deutsche Reich im vorigen Jahrhundert, die Auflösung de alte» Reiches, den Rheinbund, den deutsche« Bund uud schlick! >ch den norddeutschen Bund und da» aeue Reich, Wenn auch der Ver laus der neueste» Geschichte, die großen Kriege, di« «mcheideudeu Schlachte» in den weitesten Kreisen unseres Volke» hinlänglich be kannt sind, so herrscht doch vielmehr Unklarheit, als eS der Fall sei» sollte, über die politische Entwickelung Deutschlands, Diesem Mangel abzuhelfen, ist da» vorliegende Buch, welches den Stoff zu eine« knappen, klaren und anschaulichen Bilde gesichtet nnd geordnet um faßt, iu hohem Grad» geeignet. ES zeigt» wie sich unter schwerem Ringe», blutigen Kämpfen, Leiden und Drangsale» aller Art all dem ohnmächtigen, verrotteten und verfallenen heilige» römischen Reiche unser theureS Vaterland zum lebenskräftigen und machwollen neuen Reiche emporraug. Die Kreise aber, welch« allem, wa» hieraus Bezug hat, «in warmes Herz eutgegeubrtugeu, stad ja »nm Glücke sehr weite, IV, Deutsche Rtdue über da- gesammt« national« Lebe» der Gegenwart, herausgegeben von Richard Fleischer. Ber- lag vonlrdoardTrewendtinBreSlauundBerli». Llkk.Jahr. gang. Junihest. Inhalt: M, Ballady, Segen den Krieg and sür den Frieden, — Jenny Zink, Durch eine Stunde. Novell«, ll, (Schluß.) — W, Wereschagtn, Meine Kindheit, Erinnerungen, l. — F, von Martens, Rußland und Preußen während der Restauration, l. — Joseph Köhler, lieber die Veroneser Malerschul«. II. (Schluß.) — Aus den Aufzeichnungen eine- alten preußtschea EtaatSmanuel, I. — H Griesbach, Der ElementarorgauiSmu«. — Richard Garbe, Eine Reise von Tuest nach Bombay, — Erinnerungen an Botho von Hülse», gesammelt voa Helene von Hülsen. Xll. (Schluß^) — Literarische Revue, — Revue über die Fortschritte im Knnftgewerbe, im Handel uud in der Industrie. — Literarisch« Bericht«. — Ein- gesaudte Neuigkeiten deS Büchermärkte». Bon Schuster-Rsgnier. Wörterbuch der bentschen un» frauzöflscheu «brache wird soeben eine vollständig neu bearbeitete, fünfzehnte Auslage von der Verlagsbuchhandlung H.J, Weber in Leipzig angekündigt. Die uns vorliegend« erste Lieserung giebt in ihrem, aus Grund der neuesten Sprachforschungen and mit Zn- grundelegung der neuen deutschen Orthographie bearbeitete» Inhal, und ihrer typographischen Ausstattung die Bürgschaft, daß dieses bewährte und geschätzte Wörterbuch iu seiner neuen Gestatt wiederum aus Jahre hinaus unter die besten lexikographischen Hiftimittel g«. zählt werden darf. Die neue Auflage erschetut iu 24 Wochealiesr- rungen » 60 und wird somit End« November d, I. fertia in den Händen der Subscribeute» sein. Bei diesem äußerst müßige» Preise (jeder Band wird etwa 1200 dreigespaltene Tüte» enthalte») verspricht die Verlagsbuchhandlung de» Subscribeute» »och die da-» gehörige» 2 Einbanddecken mit der 1L und 24. Lieferrmg «nent- grltliq^zu liefern. — . ' . ' rarste»««, ber TebtetSberinbernneeu m »e« Lander» Lachsen« «nb Thüringen» vo, dem 12. J hrhaader« bi« heut«, voa Adoli Brecher. Preis 80 -E. Berlin 1888. Verla, »o» Dietrich Reimer. — LS ist diel eine koriogr-ivdiich sanber nnd correct iu vuut au-geftlhrtr Zusaminenflelluoa der Lüader Sachsen» nud Thüringen», deren Haupttheil die betreffende» Staatsgebiete in ihrer Entwickelung voa 1845 bi» 1886 bildet. Dte anschließende» Karten zeigen Thünugen, die sächsisch. eruefti»ischen Staaten vom Tode Jodona Friedrich de» Großmüthige» 1555 bi» zur zweiten Lheilnng Weimar- 1645; Sachsen und Thüringen von 1485 bit 1650. Tdeilnug im Leipziger Vertrage vom 26. Angnft 1482; Thüringen, Hessen uad Sachse» mit den Nachbarländer» vo« 12. bt» znr Mitte de« 15. Jahrhundert-; Sachsen und Polen von 169? bt» 1818 nad die Scdlachljelder von Leipzig, 16. b>« 18, October 1813, »» Dresden, um Wien uad voa Kolli» am 18. Juni 1757. Damit »erbendet sich eiue Regeatentasel der alberttnische» Knrfürsten nnd Küniae nnd der Herzüge eraestinischer Linie voa Hachsen «ft den «tzmchnkiche» historischen Notizen über die wechselnde, 8efitze<v«rbältaiss«, sowi« gleichcrgeftalt der Grasen, seit 1697 und 1710 Fürsten «wa Schwa rz- burg-SonderShousen uud Schwarzburg-Rudvlftadt. Da« Ganze dürft« sür de» Geographen, wie sür de» Historiker Iw, nnw-nfte» Werth, «rin. . —«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht