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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-14
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1888
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^ 188. Fünfte Beilage z«m Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 2-hrgan>, Donnerstag den 14. Juni 1888. VolksmrWastliches. >ll» für diese» T^eil bestimmte» Seaduagea sind »u richten an de» verantwortlichen Rcdacteur desselben E. G. LttU« l» Leipzig. Telegramme. 8. Jena 18 Juni. (Privat Telegramm.) Die heute abgehaltene ordentliche Generalversammlung der Actionaire der Saalbahn nahm einen ebenso ruhigen wie überaus glatten Verlauf. Anwesend waren 67 Actionair», welche 959 Stimmen mit einem Aetiencapital von 2128 700 .öl vertraten. Ter Geschäftsbericht und die Jahres- rrchnung, sonne die Bilanz des Jahres 188? wurden einstimmig genehmigt und ei>-»'e wurde einhellig die Entlastung für das ver flossene Jahr a» A'Oschisrath und Direction ausgesprochen Die Dividende wurde -o'r-echend den Anträgen der Verwaltungsorgane festgesetzt, und z;,>a. e> ilallen aus die TtammprioritätSactien 5 Proc. und auf die Stammaktien V, Proc. Die Auszahlung der Dividende ertolgt vom 1. Juli o ab. Der Antrag der GesellschaftSbchörden aus Abänderung der 88. 10, Ziffer 3 b und 41, Absatz 1 de» ab- geänderte» GcsellschastsstatutS dahin, daß nicht nur den Oberbeamten, sondern auch anderen höheren Beamten Gewinnantheile sollen be willigt werden können, wurde angenommen, nachdem von Herrn Schubert (Leipzig) der Direction gegenüber der Wunsch ausgcdrückt worden mar, überhaupt auf Beamte bei Gewährung von Remune ration Rücksicht zu nehmen. Schliesslich wurden die nach dem Turnus ausschcidenden Mitglieder des AussichrsralheS, die Herren vr. für. Mcntz und Bankier Moritz, mit bedeutender Majorität wicdergewählt. Berit», 13. Juni. Die Direction der DiScvnto- gesellschast in Berlin ist gestern durch einen Schwindler welcher sich als englischer BolschaitSsccretair Charles Stewart Scott legiti- mirte und Chccks aus Formularen der englischen Botschaft geschrieben und aus die London-Counling-Bank gezogen, zum Incasso über- gab, um 23500 »öi b e t r o g e n worden. Für dielen Betrag hat der Schwindler bei einem anderen Bankhanse folgende Werthpapicre eingekaust: 20000 .öi 3'/, procenttge deutsche ReichS- anleche von 188? (Nr. 768l 7662 je 5000, 7415 113N je 2E Nr. 51 52 495 23398 je 1000 Nr. 49632 49633, 49634, 49635 je 500 .öl Ter Schwindler befindet sich im Besitze eine» QutttuugSbucheS der DtScontogeiellichast, blauer Unter drück Nr. 14426 bis 14450. Tie Discontogesellichait hat eine Be lohnung von 1000 -öl aus die Ergre.sang ousacjctzt. — Derselbe Betrüger hat bei einem hiesigen Juwelier ein Paar Brillant-Oh» ringe im Werthe von 6000 erschwmd-lt Es empfiehlt sich, beim Boikoinmen der Papiere die nächste Polizeibehörde und die DtSconto- gcsclli'chast sofort telegraphisch zu benachrichtigen. * Berit», 13. Juni. (Fernsprechmelduug des „Leipziger Tage- blatteS" ) AuS Mailand gehl hier die Nachricht ein, daß die Ver handlungen über den Verkauf des 43 Millionen betragenden Bour bon ischen Silber.Staatsschatzes abgebrochen sind. Dagegen werde die italicn sche Regierung bei den Staaten der lateinischen Münzconventio» die Erlaubniß zur Umpräguug des Silber« in .i-Lire-Stücke nachsuche». 1V1'6 Petersburg, 13. Juni. Einem heule veröffentlichten Gesetze zufolge wird der Transkaukasischen Bahngesellichast >i» Darlehen von l 295 000 Rubel behusS Erhöhung der Transport- sähigkeit der Bahn gewährt. Oie Ergebnisse -er sächsischen GcwerbcMung. * Dresden, im Juni 1883. Die Ergebnisse der Gewerbezählung vom 5. Juni 1882 liegen nunmehr, nachdem die sür das Reich be- arbeiteten Ergebnisse vor einiger Zeit veröffentlicht sind, auch sür bas Königreich Sachsen in einer besonderen Verarbeitung vor. DaS umfangreiche Hcst, welches das Slatistische Bureau des König liche» Ministeriums des Jniiern über die gewerbetreibenden Pertonen und die Gewerbebetriebe Sachsens herallsgegeben hat, kann insofern als eine wichtige Ergänzung der auf Sachsen bezüglichen reichs- Ilatistischen Veröffentlichungen gelten, als cs die speciffich sächsischen Eigcnthumlichkciten des Gewerbslebens auch besonders cingebend be handelt. Zu diese» gehören namentlich die hervorragende Stellung der Textilindustrie und der Hausindustrie, denen besondere Abschnitte gewidmet sind» olsdan» die in Sachsen besonders starke Betheilignug de- weiblichen Geschlechts an der industriellen Gütervroduction. Bci der Bearbeitung der Gewerbestatistik sind Haupt- und Neben betriebe unterschiede» worden. Zu den Hauptbetrieben hat man alle dicienigen gerechnet, in denen mindestens eine Person mit ihrer Hauplbeschästigung ihälig ist, sei es als GeschäsiSleiter, Gebisse, Ar beiter rc. i» der Belriebsstätle selbst, sei es vom Betriebe aus in der Hausindustrie, oder auch in-Straf- und Besserungsanstalten. Betriebe dagegen, in welchen keine Person mir ihrer Hauplbeschäsii gung ihälig ist, die vielmehr eine oder mehrere Perione» lediglich nebensächlich beschäftigen, sind als Nebenbeiricbe betrachtet worden. Die Zahl der 1882 in Sachsen ermittelten, in 20 Gewerbe ruppen unterschiedenen Hauptbetriebe beträgt 313140. Davon ehörten 109 278 (34,9 Procent) zur Textilindustrie; 71 760 (22,9 Procent) zur Gruppe Bekleidung und Reinigung; 35 519 (11,3 Proc.) uini Handelsgewerbe; 18 825 <6Proc.) zur Gruppe der Nahrungs- und Genutzmittel; 8347 (2,7 Proc.) zum Baugewerbe. Die Zahl der in allen Hauptbetrieben beschäftigten Personen betrug 793 760 Von dtesen arbeiteten 235 690 (29,7 Proc.) in der Texiitindustrie; 114157 (14,4 Proc.) i» den zur Bekleidung und Reinigung gebö nqeii Gewerben; 68 641 (8,6 Proc.) im HanSelsgcwerbe: 54 094 6,8 Proc.) in der Nahrungs- und Genubmitlel-Jlldustrik; 51,675 ;6,5 Proc.) nn Baugewerbe. Mit Rücksicht aus die in den Betrieben verwendeten Kraft Maschinen niiterjcheidel die 1882er Gewerbestalistck Hauplbeiriebe mit Motoren und Hauptbetriebe ohne Motocc». Die Zahl der Haupt d-triebe mit Motoren, in denen zusammen 214651 Personen be 'äiaftigt wurden, beträgt 9789, diejenige der Hauptbetriebe ohne Motoren, in welchen 579 109 Personen arbeiteten, 303 351. Es be trug demnach durchschnittlich die Zahl der beschäftigten Personen in cuiem Hauptbetriebe mit Motoren 21,9 und i» einem Haupibetriebc ohne Motoren 1.9 Proc. Hinsichtlich der in den Betrieben beschäftigten Personen sind unterschiede» woroen: Betriebe ohne Gehilfen (212 749), Betriebe mit 1 b,< höchsten« 5 Gehilfen (88221 mit 233 940 Perjmie»), Ve, triebe mit mehr ais 5 Gehilfen, und zwar Betriebe mit 6 bis lli Personen (4991 Mit 40193 Personen), Betriebe mit 11 bis 50 Personen (5864 mit 123 448 Pcrsonen). Betriebe mit 51 bis 200 Pcrsonen <lll4 mit 100 062 Personen). Betriebe mit 201 bis 1009 Personen (193 mit 71 738 Personen) und Betriebe mit mehr als 1000 Personen (8 mit 11 749 Personen). Bon den rrmillcllen 46 307 Nebenbelncbea entfallen 13 307 aus d e Textilindustrie und 12 336 auf dos Hondelsgewerbe. Fast neun Zehniel der Nebeudetriede sind Alleinbetri-be (ohne Gehilfen und Motoren) In der für Sachsen wichtigsten Industriegruppe, der Textil Industrie, nimmt hinsichtlich der Zahl der Betrieb« und der iu den selben beschäftigten Personen die Weberei die erste Stelle ein. Als dann solgen die Strickerei und Wirkerei, die Häkelei, Stickerei und Spitze,.sabrikatio». die Posamentensabcikaiioa. Was die Betheiliqunq des weiblichen Geschlechts an der Ge- werdthätigkeit anlangt, so ist dieselbe in Sachsen beträchtlich stärker, als im deutsche» Reich« überhaupt; denn während von allen Ge werblhätigen im deutschen Reiche nur 20,56 Proc. weiblich waren, betrug dieser Procentsatz sür Sachsen 27,78. Diele« stärkere Hervorkreten weiblicher Elemente in der gewerbtreibenden Be rölkerung Sachsens hat seinen Grund vorzugsweise in der starken Entwckclung der sächsischen Textilindustrie. welche einen größeren Proeentsotz weiblicher Personen beschäftigt als säst alle anderen Gewerbegruppen. Auch die Gruppe der Bekleidung und Reinigung, welche die verböltnißmäßig größte Zahl weiblicher Personen beschäftigt, ist in Sachien relativ stärker vertreten als im deutschen Reiche. In Bezug aus die Verwendung weiblicher Perionen zu gewerblichen Arbkilen heißt es iu diesem neuesten Heft der sächsischen statistischen Zeitschrift: „daß es allerdings zu wünschen sei, dahin zu streben, daß wenigsten« die verheiratdetea Frauen aus den Fabriken ver schwinden und mit der Zeit dem häuslichen Herde und der Pflege idrer Kinder zurückqegeben werden. Ander- steh« eS mit de» nicht verheiraiheten weiblichen Perionen. Sobald sich dieselben nicht in einer Haushaltung oder in der Kindervflege nützlich machen könne», l ege es in ihrem eigene» wie im gelammten volkswirthschaftlichen Interesse, daß sie ebenso wie die Männer einen bestimmten Berns ans,Müllen suchen; sie sollten daher auch ebens« »ie die Knaben nach dem Verlasse» der Volksschuir zu einem btvuumten Beruf« »orgedrldet werden." Vas Fernsprechwesen im Reichs-Postgebiet. D. Der Umsang des Fernsprcchwesen« im Reichs-Postgebiet war am Schluff« des Rechnungsjahres 1887 88, also am 31. März d. I. folgender: 1) Fernsprechbetrieb zum Anschlüsse von Laadorte» au da« allgemeine Telegraphennetz: in 4186 Orten mit 27 390 km Leitungen eingesührt. 2) Stadtserniprecheinrichtlingkn. Dieselben bestanden in 158 Orten mit 85 829 Sprrchstellen, 37 667 tcw Leitung. 348 717 Gespräche täglich, darunter Berlin 7285 Sprachst. 12 853 kn» Leitung 133 672 Gespräche tägl. Homburg 2878 3 849 . . 74 268 » . Dresden 1322 . 2244 . . 18695 . . Leipzig 915 « 1154 . . 1513? 3) Verbindung verschiedener Stadtfernsprecheiurich- tungen mit einander. Es bestände» 148 Anlagen mit 6569 kw Leitung und 18843 Gesprächen täglich, darunter z B.: Frankfurt.Mannheim mit 86 km Leitung und 119 Besprächen tägl. Leipzig.Berlin — " Leipzig-Meerane Hamburg-Lübeck Bremen-Bremerhaven Berlin-Hamburg 4> Fernsprechanlagen in Jndustriebezirken. im Oberschlesiichcn Jndustricbezirk (Beuthen, Königs- Hütte, Gleiwitz, Tarnowitz rc.) 176 Spreihstellc», 466 hm Anschluß- und 739 km BerbindungS- Gleitungen, 2218 Gespräche täglich; :n Seidenbezirk (Crescld Viersen, Dülken, - 172 - - B 32 - » 65 - » » 30 « - 66 , 827 B A - 68 - 240 - 290 - 148 - - b im Rheinische» Gladbach, Rheydt ,c.) 642 Sprechstellen, 963 km Leitungen, 8460 Gespräche täglich, so dann in Verbindung mit der Ansage Barmen - Elberfeld- Langen be rg 480 Sprechstellen, 700 kw Anschlußleitungen rc., 8828 ^ Gespräche täglich; c. im Niederrheinisch - Destsälischev Jndustriebezirk ! (Duisburg, Oberhaus«», Essen, Dortmund, Hagen re.) 590 Sprechstellen, 2700 km Leitungen, 8213 Gespräche täglich; >1. im Belgischen Jndustriebezirk (Lennep, Remscheid, j Nonsdors, Solingen rc.) 73 Sprechstellen, 181 km Leitung, 680 Gespräche täglich. 5) Zur Ausführung waren genehmigt: ». 9 Sladlsernsprech-Einrichtungen. d. 7 BcrbindungSanlagen, u. a Berlia - Dresden, Berlin- Breslau. > Im Fernsprech-Betriebe waren beichäftigt 854 Beamte, davon ,n ! Berlin 346, in Hamburg 136. Dermi sch teS ID Leipzig, 13. Juni. Der Beschluß der Handelskammer, den internationalen Productenm arkt diesmal aussallen zu lassen, wird nicht allgemein mit Freude begrüßt Wir können woh! an- nehmcn, daß dieser Markt eine viel größere Wichtigkeit erlangen würde, wenn einmal ein direkter Wasserweg nach der Elbe geschaffen wäre Durch einen solchen müßte sich naturgemäß der Leipziger Producien markt sür aste Beteiligten als ein Hauptact gestalten. Wir werden darum von Neuem daran gemahnt, einen Wasserweg nach der Elbe mit allen Mitteln zu erstreben. Daß Halle nun einen Pro duclinmarkt »inführen und Leipzig damit bald überragen wird, glauben wir nicht, da schon die hiesige Productenbörse zu bedeutend ist; doch dürfte cS rathfam sein, auf Mittel und Wege zu sinnen, wie der Leipziger Prodnctenniarkt an Bedeulung gewinne» kann. *— Deutsche ReichSbank, Der Giroverkehr der Reichsbank hat wiederum eine dankenswerlhe Erweiterung gesunden. Den Giro- künden der Reichsbank ist cs gestattet, ihre Accepte bci der das Conto führenden Reichsbankanstalt gebührenfrei zahlbar zu machen Nun soll es aber auch zulässig fein, daß nicht nur die eigenen Accepte, sondern auch die bei einem Girokunden zahlbar gemachte» Accepte Anderer an die Reichsbank verwiesen werden können. Solche Wechsel müsse» lauten: „Zahlbar bei Herrn D. in ?), durch dessen Giroconto bei de> Reichsbank." Selbstverständlich muffen solche Domicilc vom Girokunden ongemeldet werden, wie es bei den eigenen Accepien er forderlich ist — A Riebeck'sche Montanwerke. Die Anmeldungen aus die morgen zur Zeichnung gestellten Aclien lausen bei der hiesige» Zeichiinngsstelle, der Leipziger Bank, andauernd sebr zahlreich ei». V Zwickau. 12. Juni. Die Kohlenwcrke haben, trotz des eingetretencn warmen Wetters, nur wenig an den Wintcrpreile» der Kohlen nachgelassen, und dennoch ist die Nachsrage nach fast allen Sorten Steinkohlen fortgesetzt eine rege. Die Bersaiidtzisiern der letzten Tage weisen sogar wieder eine Zunahme im Vergleiche zu den letzten Tage» des Monats Mai aus. Auch im Lugau Oels- nitzer Bezirke gehen die geförderten Kohlen gut ob, und Vorräthe sind noch nicht aufgekomnien Wenn man von den jetzigen Ver hältnissen aus einen Schluß aus die Geschäfte im nächste» Winter ziehen darf, >o könnte man lediglich die Hoffnung auSsprcchen, daß die Verhältnisse sich nicht ungiiiislig gestalten werden. -o- Bus Vcm vr;grbirge, 12. Juni. Die vom vogiländiich erzgebirgi'chen Jndustrievcrcine in Eibenstock vcranstalictc Ausstellung von Erzeugnissen des Kunstgewerbes erfreut sich eines sehr regen Besuches; denn die vorgclegtcn Gegenstände sind sehr wohl geeignet, unserer Stickerei- und Tambourirnäherei zum Muster zu dienen Recht anerkennenswerth ist auch die Einrichtung, das; das Museum einzelne Gegenstände unentgeltlich an die Mitglieder des genannten Verein- verleiht, damit die Muster copirl werden können. Diese Einrichtungen werden hoffentlich dazu sichren, daß diejenigen Industriellen, die zur Zeit dem Vereine noch ferne stehen sich demselben anschließc». . - Oberlousitzer Eisenbahn. Wir machen daraus aus- merksam, daß die Berzinmng der zum 2. Juli er. gekündigten s pi ocentiqen (ehemals 4'„proceutigen) PriorilälS - Obligationen der Oberlanlitzer Eisenbahn von» 30 Juni ab erlischt. f-f Dresden, 12. Juni. Noch dem uns vorliegenden Jahres berichte der Dresdner Kaufmannschaft zählte deren Innung am Schluffe des Jahres 1887 631 Mitglieder. Von den JnnungS- mitglicdern wurden i. I. 1867 200 Handlungsgehilfen ongemeldet »nd deren 152 abgrmeldet. Die Zahl der angemeldelcn und ein geschriebene» Lehrlinge belief sich auf 156, während 76 wegen Be endigung der Lehrzeit ausgeschrieben wurden, 12 Lehrlinge wurden aus andere Finnen uiiigesckn jeden und 17 wurden vor Berndigung der Lehrzeit abgcschrieben. Bo» den Zinsen der Capitalicn zur Unterstützung unverschuldet verarmter Kauslente und deren Anw höriger wurven 1887 an 12 Bittsteller 1055 .öl vertheilt, während in den Jahren 1866 bis 1886 an 497 Bittsteller 25 380.« znr Per theilung gelangten Aus den Zinsen des de Wilde Fonds erhielten in den Jahren 1878 bis 1886 719 Empfänger 33172 -öl Unter stützungen und wurden dieses Jahr wieder an 86 Personen 3880 ./< auSgezahlt. Aus drei weiteren Stiftungen konnten an bedürftige Kauffeute, Wittwcn und Lehrlinge ebenfalls ansehnliche Beihilsen ge währt wrrden. Die Handels - Lehranstalt der Innung wnrde im Jahre 1887/88 von 484 Schülern besucht (gegen 459 iin Schuljahre 1886,87). DaS Vermögen der Innung beträgt etwas über 700,000 Mark. ff Dresden, 13. Juni. Dresdner Papierfabrik. In einer heute Vormittag im Saale der Kaufmannschaft hier abgehal- tenen außerordeMliche» Generalversammlung der vorgenannten Actienqesell'ckiast. in welcher Herr Handelskammer-Präsident Stadt rath Hul tzich von hier den Vorsitz rührte und zu der sich I3Actio- naire in Vertretung von 228 Aktien und Stimmen eingelunden batte», wurde ein von dem Direclorium und dem Aiissckmß gemein schaftlich gestellter Antrag, dahingehend: „eine nick 4 Procent ver> »m-lich« Anleihe ron 600 000 ^l oulzunehmen und dagegen den Rest der Anleib« vom 1. Juli 1861 zu kündigen, den Inhaber» der PrioritSts-Lbligationen dieser letzteren Anleihe auch den Um tonich ihrer Schuldscheine gegen neue Schuldverschreibungen an zubieten", einstimmig und ohne alle Debatte genehmigt. — Aas die zu kündigend« 186ler Anleib» sind bis jetzt 290,700.« znrnckgezahl». so daß noch ein Rest von 369,300 .öl besteht. Der von der neuen Anleihe nach Abstoßung dieses Reste« verbleibende Betrag soll zur Ausstellung einer neu,» Papiermarchine „d zu Verbesserungen »er eiten, sowie zu sonstigen bauliche« und «nschmellen Eta richlungeii die Mittel bieten. Die Verwaltungsorgane sind zu der Einsicht gelangt, daß die BetriebSeinrichiungen der seit dem Jabrs 1859 bestehenden Fabrik mit der Zeit etwa« mangelhaft geworden find und daß es uoihwendig erscheint, die Herstellung besserer und billigerer Papiere in größere» Mengen inS Auge zu sasjeu. Tie Verhältnisse der Gesellschaft sind durchaus gesunde und lassen die Ausnahme der (übrigens hypothekarisch nicht sicher zustellendeii) Anleihe unbedenklich erscheinen. Dos Aktienkapital beirägt nur 834 000 Tie Grundstücke stehen niedrig zu Buche mit 790 225 .öl. Die bewegliche» Active» betragen 206,000 ^l, die Außenstände 125,593 .öl, die Borrälhe an Waare» 119 000 .öl. Dl« Reserve» der Gesellichast beziffern sich aus 230000 ^!. — Seit dem 1. Juli 1861 bi« zu», 30, Juni 1887 hat die Fabrik 29 766 122 k« Papier hergesteltt mit einem Facturawerthe von 20 969 124 ^l und einem Nettogewinn von 2 909 029 ^k, waS einer Durchschnitts-Dividende von 6,88 Procent deS Actiencavitals gleickikommt. Seit dem Bestehe» des UiiterneknienS betragen die Abschreibungen aus die Besitzconien 895617 ,öl --- 107 Proc. des Actiencavilals. Dasselbe beschäftigte durchschnittlich 371 Arbeiter, welche 3 322111 .öl Löhne erhielten. An Steuern und Abgaben wnrden bis jetzt bezahlt 88 458 Das gesanincke bewegliche Vermögen der Gesellschaft ist bei der Magdeburger Feiierversicherungs - Gesellichast mit 1230720 .ö! versichert. — lieber die gegenwärtige Geschäftslage de« Unternehmens wurden vom grünen Tische a»S aus eine des- sallsige Anfrage befriedigende Miliheilungcn gemacht. kD Seck einiger Zeit wird nach dem „Schleizer Wochenblatt" in maßgebenden Kreise» des lkubischen Oberlandes das Projekt einer Bahnverbindung zwischen Schkeiz-Tanna-Hirschberg be- svrochen. Wenn von vornherein ei-em derartigen Unternehmen die warme Theilnahme der Bevölkerung enlgegenkommt, so ist es nicht minder außer allem Zweitel, daß die Äussührung aus nicht allzu- große Schwierigkeiten stoßen, daß eine solche Bahn sür den Aus schwung des Verkehrs in gewerblicher und finanzieller Beziehung, mithin auch, wenn die Frage der Rentabilität in Betracht kommt, günstige Alissichien haben muß Denn zunächst ist die Verbindung der Städte Hirlckiberg, Saalbiirg, Tanna, Schleiz von nicht zu unter schätzender Bedeutung. Der Verkehr aus Saalburg ain rechtsseitigen User der Saale mit den großartige» Forsten, der Langholzzuluhr rc. wirb sich der neuen Linie, die möglichst nahe a» Saalbiirg zu legen ist, ausschließlich zuwenden. Die nicht unvedeutcnbe» Wasserkräfte der Wclterau, die vor Jahrzehnten in, Dienste der Eisenindustrie standen und nun schon so lange uiibenutzl sind, werden neuen Werken Schaffenstrieb verleihen, K AuS Thüringen, 12. Juni Für die am 25. k. M. in Amsterdam zusaminentreteiidc ordentliche Generalversamm lung des Vereins deutscher Eiscnbahnverwaltungen ist die Tagesordnung soeben scstgestelli worden. Dieselbe enthält 27 Positionen, von denen wir die nachfolgende» erwähne» wollen: 1) Vortrag des Jahresberichts der gelchäftsfuhreiide» Direktion deS Verein-, 3) Antrag auf theilweise Abänderung der Besl»»inungen über die Ausgabe von combinirbare» RiindreisebilletS 4) Ans- nakmc von Bestimmungen über die Behandlung von Fahrgeld- eistattiings Anivrüchcn in das Vereins Belriebsreglement. 5) Fort führung der Statistik des Verkehrs aus combinirbare Rundreije- billelS 14) Ausnahme von Bestimniungc» über die Feststellung von Schäden an Gütern in das Vereins Belriebsreglement, 15) An wendung der Bestimmungen über die Erledigung von Fracht- und EntschädigungS-Rcclamationcn aus dem Gepäck- und Güicrvcrkehre auch für Thierlransportc. 17) Herbeiführung eines gleichmäßigen Verfahrens in Bezug ans die Berechnung der Deckenmiethe. 18) Schaffung von Bestimmungen über die Verschleppung von Leichen, Fahrzeugen und lebenden Ibieren, 19) Berdcluschung der in de» Drucksachen de» Vereins enthaltenen Fremdwörter. — Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung betreffe» entweder rein tech »Ische Bestimmungen oder interne Aiigelegenheite» des Vereins. Bemerkt sei. daß diesmal die Neuwahl der gcschästssührcnden Dir« tion — gegenwärtig die königl. Eiscnbahndircction zu Berlin — zu erfolgen hat. jT Aus Thüringen, 12. Juni Die Nachrichten über Bor kommen von Falschgeld mehren sich bei uns wieder einmal recht bedenklich. Nicht nur, daß in letzter Zeit wieder falsche Fünf Psenniqstiickc mit der Jahreszahl 1875 und dem Münzzeichen 5, deren Gepräge schlecht und leicht zu erkennen ist, in Zahlung ge kommen sind besinden sich auch falsche Zweimarkstücke, welche den echten täuschend ähnlich sehe» und sich mir durch den matten Klang verralhen in Umlauf. Sie tragen die Jahreszahl 1883 mit dem Münzzeichen und das Bildnis; des Königs von Bayern und sind aus Blei und Zinn geseriigt, — «liegen de» vom meiningischen Land tag beschlossenen Bau der Eisenbahn Römyi ld Rentweris Hausen sind die HaiidelSkaninicr in Meiningen und die Gemeinden des Jilchsegrundes vorstellig geworden »nd suchen aus die Ausführung der ebenfalls schon vermessenen, aber 220 000 .öl mehr kostenden Linie Römhilb-Ritichenbauikn binzuwirkc». Wir bezweifeln sehr, daß die vor Thorschluß noch einmal in Bewegung gesetzten Hebel ergiebig wirke» werden *— Ein neuerdings vom BundeSrathe gefaßter Beschluß hat eine Frage geregelt. welche bisher offen war und deren Regelung von den betheiliglen Krcijen der Znckerinduslric mit heißestem Interesse erwartet ist Die Entschließung ist dahin ausgesallen, daß der bessere Syrup mit der vollen Verbrauchsabgabe für Zucker belegt werden soll Ta es scheint, daß von der bezüglichen Bekanntmachung nicht entsprechend Notiz genommen ist, so tbeilen wir dieselbe im Nachstehenden würllich mit. Sic lautet: ,A»f Grund der Ermächtigung im 8 3 Absatz 2 des Gesetzes vom l. Juli v. I., die Besteuerung des Zuckers betreffend, hat der Biinvesrath in seiner Sitzung vom 7. J»»i das Folgende beschlossen: 1) Aoläuse der Zuckcrsabrikation (Syrup, Melasse), deren Quotient, d. h. deren procentualer Zuckergehalt in der Trockensubstanz, 70 oder mehr beirägt, unterliegen vom 1. August >888 ab der Verbrauchsabgabe von 12 ^l für IM kl-. Terart'ge Abläufe gehören zum inländischen Rübenzucker im Sinne deS 8. 2 des Gesetzes. 2) Als Ouolicnt gilt derjenige Procentsatz des Zuckergebalts von Syrup oder Melasse, welcher sich aus Grund der Polarisation und de« specisiichen Gewichts »ach Brix berechnet Aus Antrag kann die Berechnung des Quotienten »ach dem chemisch er mittelten reinen Zuckergehalt des Ablaufs stattsinden." *— lieber den Spritabsatz Deutschlands »ach der Schweiz bcmeikt der schweizerisch: Coiiiul in Leipzig, H. Hirzei in seinem Handelsbericht jur 1887: „Der größte Umsatz unter allen VerkebrSartikeln mit der Schweiz hat jedenialls in Sprit statt gesunden, eineStheilS hcrvorgeruse» durch die Einsührung de» Mono Pols in der Schweiz, andernlhcils durch die neue Besteuerung in Dentjchland. Demgemäß waren auch die Verkehrsverbältnisse gegen über dem ziemlich regelmäßigen Geschäft in früheren Jahren in den einzelnen Monate» des Jahres 1887 sebr verschieden: bald fand ein flotter Absatz i» di« Schweiz statt, bald ruhte der Export dahin vollständig. Die Kauflust der Schweizer Jmvvrtenre schwankte an sänqlich hin und her, je nachdem die »nilaukenden Gerüchte die Einiührung de« Alkoholnionvpol« früher oder später erwarte» ließen. Für den in den Monaten Mai und Juni darnieder liegenden Export lag die Ursache in der bebrütenden Preis steigerung in Deutschland, in Folge der zuversichtlich erwarteten und erfolgten Annahme des Brannlweinsteuergksetzes, welches an, 1. Oktober in Kraft trat und eine Verbrauchssteuer von 50 ,ö>, eine Nachsteuer aus die am 1. Oktober vorhandenen Bestände (aber nur von 30 von IM l ä IM Proc) bestimmte, wo durch die diesseitigen Preise naturgemäß eine Steigerung ven ca. 20 erfuhren und der Export unmöglich wurde. Diese Zeit war sür Oesterreich nameuilich günstig zum gule» Absatz seiner geringen und bedeutend billigeren Waare in die Sckuvez. den es auch fand. Als jedoch mit drin I. Juli die deutsch-» Expor teure stall der bisherigen Rücksleuer von 16,01 eine solche von 48,03 >1 von IM l ä IM Proc. erhielten, wnrden die deutschen Fabriken aus dem Weltmärkte wieder coiicurrenzfähig und war auch der Export der mittel- und ostbenlschen Fabriken von da ob ein ko lossaler, bis die Annahme de» Monopols ln der Schweiz, zugleich mit einem Sprckemftihrverbot dort, dem deutschen Export dahin mit dem 20. Juli ein Ente bereitete. Die Austrage schweizerischer Häuler für Versendungen in der ersten Hälfte Juck waren so massenhaft, daß s>e nicht voll bewältigt weiden konnten, und die unerledigt gebliebenen Controct« sur Lirsernngen ,n zweiter Hackte Jnlt, sowie i, späteren Monaten noch Ueberrmkunft mck den betreffenden Käufer, von der eidgenössischen Alkoholverwaltung übernommen wurden, Da mit halte der Privathandel-Verkehr in Sprit in der Schweiz, welcher von einer hauptsächlich beiheiligten sächsischen Seite als ein seit lange» Jahre» angenehmer bezeichnet wird, sein Ende erreicht. Infolge der bedeutcndrn Vorräthe, mit welchen sich Händler und Conluiiientrn >n der Schweiz vor Jnkrasttreten des Monopols versorgt hatten, konnte die eidgenössische Alkodolverwaltung wahrscheinlich umsomehr von neuen Ikälise» absehe», als sie außer dem Eintreten in unerledigt gebliebene Conlracte noch manche Wagenladung Sprit, welche sich unterwegs befand und nicht mehr rechtzeitig die Grenze passirte, zu übernehmen gehabt haben wird. Glrichwohl nutzte sie jedoch den Monat September, in welchem wegen der Deutschland noch ge währten hoben Rücksteuervergütung billige Preise gestellt werden konnte», zu Bezügen noch vortheilhast aus, waS jedeusals die Ursache war, daß alsdann bis zu Ende de« Jahres weitere nennenswerthe Bezüge nicht staltianden. Es wird gehofft, daß durch Wiederher- telliinq einer solchen Prcisabstusung zwischen den drei Qualitäten Sprit, welche die eidgenössische Alkoholverwaltung führt, wie sie vor Einsührung de- Monopols bestanden hat, alsdann aber verändert wurde, sich die Kauflust wieder dem bestrectificirten Fabrikat zu wenden und dadurch ein regerer Verkehr mit Sachsen wieder hervor- gerujen werde. BrennspirituS, dessen Bedarf gegenüber dem übrigen Geschalt wenig bedeutet. Ist bis aus Weiteres noch dem freie» Handels verkehr in der Schweiz überlasse», jedoch muß derselbe an der Grenze sofort durch Zusatz von Thecrölen ungenießbar gemacht werden. Die Ernte in Kartoffeln sür Brennereizwrcke ist in den inaßgebendrn deutschen Districten ungefähr dem Erickcerirag des Jahres 1886 gleich ekommen, woiauS geschlossen wird, daß auch ferner von diesseits der pril am preiSwcrlheslen der Schweiz geliefert werde» kann." Der „Verein deutscher Patentanwälte" hat dem Reichskanzler verschiedene aus die Revision des Patentgesetzcs bezügliche Anträge unterbreitet. Der erste derselben bezieht sich aus de» tz. 1 deS Gesetze- vom 25. Mai 1877 und will den ersten Absatz des selben. der jetzt lautet: „Patente werden ertheilt für neue Erfin- düngen, welche eine gewerbliche Verwerihuug gestatten", jolgeuder- maßen abgeändert wissen: „Patente werden ertheilt für neue Erfin dungen. AIS Erfindungen sind onzusehen gewerblich vcrwerthbare Erzeugnisse und Verfahren, durch welche eine neue technische Wir- k»ng oder eine bekannte techngche Wirkung aus neue Weise ange- sirebi wird." Diese Definition wird dadurch begründet, daß nach de» bisherigen Erfahrungen eine Unsicherheit in der Bcurtyeiluiig. ob eine gewerblich verwerlhbare Neuerung als eine Erfindung im Sinne des PatentgesetzeS anzusehc» sei. sich bemerkbar gemacht habe, und zwar insbesondere bei solchen Gegenständen, deren Unter schiede von bekannten Gegenständen derselben Art nicht in die Augen springen. *— Unser deutsches Münzgesetz enthält die weise Bestimmung, daß Goldmünzen, welche durch längeren Umlaus das festgesetzte Passirgewicht eiiigebußl haben, für Rechnung des Reiches eingezogez» werden sollen, eine Bestimmung, die sowohl im französische», wie i,n englischen Münzgesitz fehlt. Hierdurch wird erreicht, daß die deutsche Währung stet- vollwichtige Stücke liefert, was zum großen Nachthkil des französischen und englischen Handels bei den Münzen vieler Währungen nicht zutrifst. Die Vollwerlhigkeil der Münzen sichert die Baltcka vor Eniwerthung. Die betreffende Bestimmung nn Münzgesetz besagt, daß ReichSgoldmünzen, deren Gewicht um nicht mebr als filns Tausendtheile hinter dem Normalqcwicht zurück- bleibt und welche nicht absichtlich am Gewicht verringert sind, bei allen Zahlungen als vollwichtig gelten sollen. Reichsgoldmünzen, welche da» vorgedachte Passirgewicht nicht erreichen, dürfen von ven Reichs- n»d Staatscissen zwar angenommen, aber nicht wieder aus- gegeben werden. — Da nach den gemachten Wahrnehmungen bereits Kronen »liier dem Passirgewicht im Berkehr sind, so hat die Reichs- bank Anweisung ertheilt. die bei ihr eingehenden derartigen Stück an das Miiiiz-Melall-Depot abzusühren. — Ei» Beutel mit 10 000 Mark Kronen bars daher niemals unter 3 k«x 962,6 x netto wiegen. *1°* Nach der voni Reichseisenbahnamte sür das BetriebSjahr 1886/87 veröffeullichten Statistik der Eisenbahnen Deutsch. landS betrug die EigenthumSlänge der sämmtlichen normal spurigen Bahnen sür den öffentliche» Verkehr 38 048 km, wovon 30 747 km oder 80,6 Proc. aus die Hauptbahnen und 7301 km oder 19,2 Proc. aus Nebenbahnen entfallen. In Folge der Eröff nung neuer Strecken hat die Ausdehnung der Bahnen um 77? km zugenommen, im Wesentlichen ist diese Zunahme aus Rech nung der Nebenbahnen zu stellen. Der Unterbau aus der srciei, Strecke ist bergest-Ut in einer Länge von 16145 km sür ein Gleis, in einer Länge von 1 7470 km sür zwei Gleise und in einer Länge von 92 kr» lür drei und mehr Gleise, die aui die Stationen entsallende Länge beträgt 4341 km. Von den Nebenbahnen liegen rund 3,2 Proc. oder 233 km aus offen! - lichcn Straße». Die Länge aller Gleise hat um 1237 km zu- genommen und betrug am Jahresschlüsse 64 903 km. Das Schie ne n in alcrial bestand bci 51,06 Proc. aller Gleise aus Stahl und bei dem Reste aus Eisen (einschließlich der Eijenschieiicn n»l Stahlkops). Tic Länge der Gleise aus hölzerne» Querichwellc» (51218 km) Hai sich zwar, gleichwie diejenige der Gleise aus Stein- würjeln (473 km) iin Laust des Jahres etwas vermindert, während die Gleise aus eisernen Qaerschwellen (7493 km) sich um rund 1653 km vermehrt haben; trotzdem übersteigt die Zahl der in de» bestehenden Gleise» »och vorhandenen 56 053884 Hölze» »en Schwellen Le» voi jährige» Bestand um 650 Stück. Es ist dies wohl der Verwendung einer größere» Anzahl von Qucrschwclle» unter den im Allgemeinen leichteren Schienen der Nebenbahnen zuzuschreiben. An Betriebs mitteln befanden sich am Ende des Belriebsjahre? im Besitze der Bahnvcrwaltungen 12 642 Locomotiven nebst 10014 Tendern 23 224 Personenwagen mit nahezu einer Million Sipe »nd Steh- platzen und 251 735 Gepäck- und Güterwagen mit einer Tragsäbig- keil von 2 456 793 t. Mit Ausrüstung >»r durchgehende Bremsen waren veriehcn: 2118 Locomotiven, 1523 Tender, 4106 Personell- wagen, 1193 Gepäck- und Güicrwagcn und 526Postwagen. Außer dem waren 3148 Wagen mit BcemSIeilung versehen. *— Nach der kürzlich veröffentlichten Werthbcrcchnung der Ein und Anssudr Deutschlands im Jahre 1887 dal sich die Maaren Einfuhr >n das deutsche Zollgebiet vo» 2888,3 M>ll im Jahre 1886 ,m letzten Jahre auf 3124.7 Mill. Mark, also »m 23«!,4 Mill. Mark gehoben: ebenso weist die Waoren-Anssubr eine Steigerung von 2985,5 Mill. Mark im Jahre 1886 aus 3135.3 Mill Mark oder um 149,8 Mill Mark auf. Auch andere Länder haben, gleich Deutschland, eine nichl unbeträchtliche Steigerung in ihrem Waarenvcrkchr mil dem Auslände zu verzeichnen So betrug der declarirtc Werih der Einfuhr in England 188«! 6988 Mill. Mark und stieg im Jahre 1887 aus 7239 Mill. Mark oder »in 251 Mill Mark: der declarirte Werih der Ausfuhr britischer Producte erhöhte sich von 4247 Mill Mark in 1886 auf 4428 Mill Mar» in 1887. aljo um 181 Mill. Mark In Frankreich wird die Maaren Ein fuhr in 1887, allerdings nur nach den Durchschnittspreisen de« Vor jahres, aus 3417 Mill Mark gegen 3367 Mill. Mark in 1886, also um 50 Mill. Mark höher angegeben, wahrend bei der Waaren-Ans fuhr ei»» Steigerung »m 57 Mill. Mark, von 2599 Mill. Mark aus 2056 Mill Mark, verzeichnet ist In den Vereinigten Staate» von Nordamerika betrug der Werth des Imports im Jahre 1887 2835,2 Mill. Mark gegen 2653,7 Mill. Mark In 1886, mithin 181.5 Mill Mark mehr, und der Export einheimischer Erzeugnisse -2813.3 Mill Mark gegen 2798,1 Mill Mark in 1886, also 15,l Mill Mark mehr Zur Erklärung dieser Hebung des internationale» Ver kehr« bemerkt der Jahresbericht der Stettiner Kausmannichast in durchaus zutreffender Weise: „Die Ursachen, welche tm vorigen Jahre z» dem Aufschwünge deS Welthandels hauvtsächlich beigetragen Koben, sind mannigfacher Art. Tie arbeitende Bevölkerung Europas erfreute sich niedriger Lebensmiltelpreisc, »nd diese wurden durch eine überaus reiche Getreideernte sür einen ferneren Zeitraum gesichert In allen Thkilen von Amerika bewirkte da- rapide Anwachsen der Bevölkerung eine entsprechende Ausdehnung des Land- und Bergbaues, der Com- municattonsmittcl und der «ndiistrikllen Ihätigkeit In den Ber einigten Staaten wurde» 1885 3tk>8, 1886 !>0«k>, 1887 12 725 engl. Meilen Eisenbahnen gebaut Zu dielen Thatsachen gesellten sich andere minder erfreulicher Art Die Ereignisse des Jahres 1887 machten eine friedliche Lölnng der zwischen den europäischen Milikair- mächten schwebenden Streitfragen immer weniger wahricheinlich. und das gegenseitige Misstrauen führte überall zu »euer beträchtlicher Vermehrung der ichon vorher Mipolame»Angriffs- undVeilde,digungs mittel, damit aber auch zu vermehrter Tbatigkeit de« Handels in Gegenständen des Kriegsbedarls. Die politischen Gegensätze wnrden
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