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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-15
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1888
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» » ««WB^MWWWW MWWWM« 3692 verein für Volkswohl sich in der Löhrftroße errichtet. Er- schöne» waren hierzu als Vertreter der doten Regierungsbehörde Herr KrcishnupOiia»» von Ehreusteln, als Vertreter der städtische» Behörden Herr Bürgeruieistec vr. Tröndliu, Herr Polizeidirrctor Bretschneider »nd Herr Bicevorslehcr de- Stadtverordneten. Collegiums Vr. zur. Zenker. Ferner waren anwesend der langjährige Freund und Förderer des Volksbildung-Wesens Herr Geheimer Hofrath Proseffor vr. Wach und Herr Direktor der Handelslehranstaft Wolfram. Außerdem waren die Vorstandsmitglieder, sowie Bwtreler der einzelne» Abtheilungea des Vereins, sowie eine größere Anzahl Vereinsmilglieder mit der neuen Bereinssakne »nd der Fahne der Durnerabtheiluag am Platze. Rachdeni die Erschienenen »i» den bekränzten, noch offenen Grund stein Ausstellung genommen, wurde die Feier mit dem von der Sängcrabiheilung vorgetragencn Choral: „Lobe den Herrn, den mächtigen Köniz der Ehren ' eingeleitet, woraus Herr Archidiakonus vr. Bi» kau die Weiliercde hielt. Unter Zugrundelegung der Worte des Propheten Jefaias, 2s, 16: „Siche, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein, der wohl gegründet ist", wies der geschätzte Redner in herzerhebender Weise von de» sichtbaren aus den unsichtbaren Grundstein. Die ungefärbte Brudeiliebe mit der alle Mitglieder gemeinsam an dem Ziele »nd den Bestrebungen des Vereins arbeiten, und die aus religiösem Siu» und der treuen Liebe zum Vaterlande, fernstehend von religiöser und politischer Meinniigsverschiedcuheit, beruht. Mit warmem und iniiigeni Segenswünsche für daS fernere Gedeihen des Vereins und rmt Gebet schloß Herr Archidiakonus vr. Bin kau seine Ansprache, die auf alle Zuhörer einen sichtlichen Eindruck hinterließ. Hieraus trat Herr vr. Gensel, Vorsteher deS Vereins, an den Cltiii. gab eine» kurze» Ueberblick über die Ziele des Verein-, die sich auch dahin erstrecken, die Gegensätze, welche unter den bestehenden Berufs- aiten herrschen, anszugl-iche», und knüpfte hieran die Hoffnung, daß daS eigne Verein-Hans ein dieses Ziel förderndes Mittel bilden wird. Her vr. Gensel legte sodann in das zu vermauernde gläserne BcUiilniß verschiedene Schrisistücke, welche die Ansprache Kaiser Friedlich'), »nt der derselbe vor drei Monaten die Regierung an- gklrele», die Rede des Reichskanzler- vom 6. Februar, Satzung,», Jahresberichte und Bücherverzeichnisse des Vereins enthielte». Ferner war e eü c vom Vorstände verfaßte Urkunde, welche die Vorgeschichte des Baues und die Wirksamkeit des Vereins schildert, hiuzugethan. (Wir velösfenttich» den Text der Urkunde untenstehend. D. Red.) Nachdem der Stein zngcdeckt und vermauert, trug di, Säugerabthei- luug des Verei, s de» herrliche» Hymnus von Möhnl vor und Herr vr. Gensel crössncte die Reihe der mit den beste» Segenswünschen begleiteten üblichen drei Hammerjchläge. Ihm schlossen sich Herr Vr. Meißner, Herr KreiShauptma»» von Ehrenste in, Herr Bürgeriucistcr Vr. Trü ndlin, HerrPolizeidirector Bretschneider, Herr Geheimer Hosrnth Pros. vr. Wach, Herr vr. Zenker, der Erbauer des Hauses Herr Architekt Roßbach, Herr Haudelsjchnl- direotor Wolsrum, sowie die Vertreter der einzelnen Abtheilungen des Vereins mit sinnigen Wahlsprüchen und besten Segenswünschen a», womit der erste Theil dir Feier seinen Abschluß fand. Ter Feierl ch'eit aus dem Bauplatze schloß sich ein geselliges Beisammensein ,,n Vereinslocale in der Ponstraßc an, das durch die Anwesenheit des Herrn Kreishauplinaun v. Ehren stein ausgezeichnet wurde und ebenfalls eine» erhebenden Verlaut nahm. Zur Eröffnung deS Abends sang Herr Salzmann die beide» hübschen Lieder: „Aus der Jugendzeit von Rückerl, coinponirt von Radecke, und „Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein" von Justinus Kerner, com- ponirl von Schiiuian», in sehr ansprechender Weis» und erntete den ungetheillc» Beifall der Anwesenden. Herr vr. Geniel lheilte hie,ans mit, daß die heutige Zusammenkunft eigent lich die übliche Vierteljahre-versammlung sei» sollte, daß man ober »nt Rücksicht aus die vorh.'rgegangene Feier und die Anwesenheit der Ehrengäste »ur das nothwendig Geschäft liche i» »löglichstec kürze erledigen werde. Dementsprechend gab Herr Vr. Meißner emen kurze» Bericht über die Thätigkeit des V re ns ,u> verstojjciien Biciteljobre und über die Vorkommnisse ini Vereiuelebk». wahrend Herr Vr. Beer über den Stand und die Resultate der vc.s.r»,denen Unterr chiscurse berichtete. Die Herren Taubciihkii», Pütsch und Tiede berichtete» über die General- versainniluug des L'ndcsvcrbnndes der Gesellschaft sür Verbreitung von Volksbildung sür das Königreich Sachsen, welche vor Kurzem in Chemnitz abgehalte» worden ist. Hiermit fand das Geschäftliche seine Erledigung »ich man wandte sich wieder der F ier des Tages zu. Von der Sängerabiheilniig des Vereins wurde» hierzu zwei oltdeuli-tte Volkslieder, gesetzt von Hugo Jüngst, gesungen, und von einem Mitglied,' der declaniatorische» Abtlnilung „Der Zoubcrlchr,ing" von Goethe vorgelragen, woraus ei» Mitgl cd des Vileins ni t warmen und herzlich,» Worten der unermüdlichen Thätigkeit deS Vorstandes ein dreifaches Hoch nusbrachte. Herr Vr. Ge »Irl verlas sodann ein Schreiben des Herrn Oberbürger meister Georgi, der sei» Nichterscheinen durch dringeudc geschäft liche Abhaltung riitichiilbigle und dem Vereine die besten Wünsche sür ei,, treueres glnckOchcs Gedeihen austprach. Herr Vr. Gensel brachte bann e n Hock, ans aus die anwkseucen Ehrengäste Herrn Nreishauplmann von Ehrcustcrn und Herr» Tirrctor Wolsrum. Nackidei» ei» Mitglied der Säuger-Ablhcilung das schone Lied „Mein Himmel aus der Erde" vorgetragcn, hielt Herr Kreis- hauptmann von Ebrr» stein eine Ansprache, dir aus alle An wesenden eine Ins: Wirkung hervorbrachte. Derselbe hob besondcrS den Eindruck hervor, dr« er während der kurzen Zeit seines Hier seins m unterer Stadt von Leipzig und seinen B wohnein empsangen, der sich darin znsammcnsaßl. daß »eben dem allen großen Centre» clnkttthumlichen regen, geistigen, giwerblicheii und geschäftlichen Leben »och ein besonder, r Zug bei den V,wo!,»er>i von Leipzig sich zeigt, die Liebe zur Nlbeit, nickt die Arbeit im gewöhnliche» Sinuc, sonder» in dem eitrige» Streben nach Vervollkomm nung im Edlen und Guten, und daß man in der Arbeit das Mittel zum Genüsse sucht, »n Gegensatz z» den social- demvkiutischen Griindsätzen, „ach welchen man genieße» will, ohne Arbeit. Weiter bezeichn te dann der bochvcr h>te Herr Rrdnrr den Verein sur Volk, wohl als eine Pflanzstätte dieses SlrebciiS nach Vervollkommnung, und wiiiiichte diesem «Neben besten und geseg- »etc» Ersolg. Ec schloß mit emem Hoch aus die Leuische Arbeit. Tie Worte des Herrn KreiShauptma»» riefe» einrii wahre» Beifalls sturm hervor. Nachdem noch „Fl ühlingsgrnß an das Vaterland" von Schenken- dorsf von rinrm D,cloinaior vorgetragcn »nd die V-reinslänger noch de» altniederlaiidischkii Volksaeiaug „Das G, bet", geletzt von Kremier, grsuiigcn, jvtgten »och eine N >h-' anregender Anlpiaehen und Toaste. Herr vr. Gensel brachte am die Föra,rang des idealen Vereinslebens ei» Hoch, Herr Vr Meißner toailte aus den Erbauer des Hauscs Here» Arckiiteki Roßbach. Herr Dir,clor Wolfram aus dir zu- künftige gute Nachbaeschait des Ve.cins für Vvlkewohl und der Handelslehranstalt. deren Neubau sich »cd. n dem des elftere» erhebe» wird, «nd aus das Blühen und Gedeihen beider. Schließ! ch brachte Herr Roßbach »och die besten Wünsche sür das Gedeihe» »»d Wirke» im neuen Hause. Wir füge» an dieser Stelle auch uiilere besten Wunsche sur das gedeihliche Wirken des Brr,ins sür Volks wohl an. Die oben kiwahnle U kurd- hat folgenden Wortlaut: Im Rainen Goitcs! Der Lercin sür Bolkswobl, welcher, aus dem Bode» religiös jitil eher Gesinnung und Irciiec Liebe zum Vaterlande stehend, die gegenscrlige geistige »nd wirlbschastOche Förderung seiner, allen Beriisestäiide» angebürig „ Mitglieder bezweckt, hat seit seiner Mgründung, im Januar 1882. den Besitz eines eigenen, feinen Zweck.» entsprechenden BereinShariseS erstrebt. Wenn er beute, drei Monate »ach dem Regierungsantritte Er. Majestät des Kaisers Friedrich, im snatz hnte» Joc.' der Regierung Sr. Maj Mit de) Königs Albert von S ..: s n, den Gennd- stein zu c.nem solchen VereiiiSl aiise legt. Io tlu.i er die) in der Zuv rsichl aus de» Segen Dessen, ohne den all' unser Bau n am sonst ist: in dem Vertrauen, daß ihn wie bisher Io auch , > Znknnst der Beistand der Behörden und edler Menichens>cuiide n bt seh! n werbe; in der getrosten Ileberz »ging, daß seine Bistrcbiiug n, welche aus ernste Mitarbeit au der Lösung der großer loc alen F>agc gerickilct sind, ans riner sesteii u»d dauernden Grundlage ruhen Ter Boden, nur welchem das Hans erbaut weiden toll, rn Tbcft tes ebrnialigki'Lö. r'schen. diii»Keii'schenG>rtcn?, unisaßt >071 gin und ist lür OOGlO.sl von bei Leipziger I untr'bilikn-Geiell'chrsl eiworbcn wordrn. Ter vo» d i» Veieii.e in brr außcrordrnt che» Versa,»m lang vom 1. Juni 1887 b ichkssfene Bau soll außer dem Saal grt ände, al» dem eigentlich n, Vereinehrnse, w. Ich s auch besreuudelen Vereinen sär ulinliche Zwecke dieastbr gemacht werden wird, ein Vortegeläude iniiiaffn, welches, größ cnlheils zur Berniiclhunq d firn,n>t, noch die UnicrrichtScurfc des Vereins aus»c!»neu soll; endlich ein, beide verbindendes Niederes Arthichaslsgebaude. Die Ans südrung ist Her.» Baumeister Arw.v Roß ach, unter deff'N Mit w'rkung der Bauausschiiß die Pläne »ach wiederholter Durch arbkilung sestgcstrllt hat, für die AnjchlagSsuimne von 222 710,50 ,4l übertragen Tie Mittel zum Bau, sür deren Beschaffung, da mit dein Zurücklegen von Ersparnissen nur erst rin bescheidener Anfang gemacht war, die Direktion der Allg-mciiien Tenljche» Cicdiianstalt einstweilen brlse, d crugetrit» ist, sollen llicils durch Hupothek, thkilS durch Anlheilsche ne aus gebracht weiden, deren Zeichnung der Verein dem srincn Mitglieder» und Freunden rriwsst. So versenken wir denn d > c Urkunde in den Grundstk n mit dem Wunsche, daß ein späteres Geschlecht, wenn eS sie dereinst sindet. ans ein» lange und ,ese,»rt« Wirksamkeit de« Lerrin« für Volk«, wohl tn dem jetzt sich erhebend«, Hanse znrückblicken mtzges Leipzig, den 12. Juni 1888. (Folgen die Unterschriften rc.ä Lachse«. * Leipzig, 14. Juni. ES dürste erwünscht sein, die jenigen sächsischen höheren S chulanstalt n kennen zu lernen, welche zur Ausstellung vo» Zeugnissen über die wissenschask- liche Befähigung sür den einjährig-freiwillige» Mllitairdienst berechtigt sind; eS sind: die Gyn, nasie» zu Bautzen. Chem nitz, die Kreuzschule zu Dresden. daS Vitzthuinsche Gymnasium daselbst, da- Wettiner Ghmnasium daselbst, die Gymnasien zu Dresden-Neustadt, Freiberg, die Fürsten- und LandeSschule zu Grimma, das Gyninasium zu Leipzig, die Nicolaischule daselbst, die Thomasschule daselbst, die Fürsten- und LandeS- schule zu Meißen, die Gymnasien zu Plauen, Schneeberg (verbunden mit Realelaffen), Wurzen, Zittau, Zwickau, die Real-Gymnasien zu Annabcrg, Borna. Chemnitz, Döbeln (verbunden mit der LandwirthschaflSfchule daselbst), Laö Annen-Real-Gymnasium zu Dresden, da» Neustävter Neal- Gymnasium daselbst, die Real-Gy»»iasien zu Frerberg, Leipzig. Plauei,,Zittau (verbunden miteinerHandelSabthcil»ng),Zwickau. die Realschulen zu Bautzen, Crimmitschau, die Lehr- unv CrziehuiigS-Anstall für Knaben zu DreSden-FriedrichstaLt, die Realschulen zu Frankenberg, Glauchau, Grimma. Großen hain, Leipzig, LciSnig, Löbau. Meerane, Meißen. Mittweida, Pirna, Reichenbach l. Bogtlande, Reudnitz, Rochlih, die 9kcal- clasien deS Gymnasium« zu Schnccberg, die Realschule» zu Stollberg, Werdau, die öffentliche HandelS-Lehrausta l t zu Chemnitz, die LandwirthschastSschule zu Döbeln (verbunden init dem 9keal-Gymnasiun> daselbst), die öffentliche Handels- Lehranstalt der Dresdener Kausmaniischaft (höhere Handels schule) zu Dresden, die össcnlliche Handels-Lehranstalt zu Leipzig, die HandelS-Abtheilung deS Neal-GymnasiumS zu Zittau, die Real-Abthcilung der Lehr- und Crziehungs- Austalt von Böhme zu Dresden, daö Rcal-Jnsulut von G. Müllcr-Gelinek und P. Th. Schumann (früher Gelinek- Köruer'scheS Real-Institut) daselbst, daS Lehr Institut des Vr. Th. Schlemm (früher Käusfer) daselbst, die höhere Geivcrbeschule zu Chemnitz. Provisorisch haben die Berechtigung erworben: die Nealclassen der Unterrichts« und ErziehungS-Anstalt des vr. Ernst Zeidler (früher vr. 9k. Albani) zu DreSvc», die Crziehungk-Aiistalt deü Vr. E. I. Barth zu Leipzig, die Knaben-Ädtheilung der Privatschule des Vr. Friedrich Thomas 9ioth (früher Teichmann) daselbst. ---Der akademische Gabelsberger Steno- araphcnvcreinan unscrcr Universität, welcher sich gemäß seine» Statuten die Förderung und Pcrbreilung der Kurz schrift GabelSbcrger'S in akademischen Kreisen zum Ziel ge setzt hat. erfreut sich der ganz besonderen Sympathie deö königlichen stenographischen Instituts in Dresden. Als Beweis dafür giebt der Verein bekannt, daß seine Mitglieder durch genanntes Institut zu lohnender Beschäftigung hcrangczogen werden; so haben bei der letzten Lairdtagösession drei Mit glieder deö Vereins als Hilfsstcnographen sungirt. Wie der Verein ferner in seiner zum Beitritt aufsordernden Kundgebung mittheill, beträgt die von ihm bisher erreichte Höchstzahl in der Kurzschrift l70 Worte in der Minute. »- Großzschochcr. Infolge einer Ciiiladung hatten sich am Montag, de» lt. Juni, Abends 8 Uhr, im Saale des GasthefeS „zum Trompeter" über 16V Männer, darunter eine große Anzahl Mitglieder deS hiesige» „Gemeinnützigen Ver eins" eingcsunden behnss einer Besprechung, die Anlegung einer Haltestelle an d«r Leipzig-Zeitzer Bahn in Greßzschocherscher Flur anznrcge» De» Vorsitz führte Herr Gemeindevorsiand Beyer. Nach mancherlei erläuternden Besprechungen beschloß vic Versammlung, den Gemcinverath von Großzschochcr und Windorf, unter Hinzuziehung der Guls- herischask, zn ersuchen, Schritte zu Ihun zur Erlangung einer Haltestelle sür Personenverkehr in der Flur Großzschoch'r. — Gar mancher Leipziger, den seine Geschäfte nach Großzsckwcher führen, wird gewiß oft bedauern, dahin nur mit größere» Gcldopscrn zn gelangen; Venn obgleich dieser Ort mit Win- dors gegen 4600 Einwohner zählt, so fehlt doch jede dirccte V rbinbung mit Leipzig. Möge daher dieser wohl gerccht- serliglc Wunsch an maßgebcndcr Stelle geneigtes Gehör finden. --- VorSdors, lll. Juni Mil dem gegen tl Uhr von Leipzig hier ankomincnden Gülerzuge wurde vom Stations- beamlen wahrgenommc», daß aus den Puffern eines Wagens ei» heruntergekommenes Individuum saß, welches sicher außer der strafbaren Handlung die Gefährlichkeit seiner Lage nicht ahnte. Da dieser Zug planmäßig dnrchzusahrcn halte, wurde vom StalionSdcamlcn sofort Signal zum Halten gegeben, nach welchem cS gelang, deS Menschen, eines Handwerksbursche»?, habhast zu werden, welcher sich durch Flucht schleunigst ent ziehen wollle, dabei jedoch auch »och seinen .Berliner" verlor. * Naunhos, lt. Juni. Tic Bauthätigkeit im lausenden Jahre ist auch bicrorlS wiederum eine erfreuliche und die Annahme berechtigt, daß lne Zahl der Neubauten diejenige deü VorjabreS übersteigen wird. Im Iabre >887 wurden ans roher Wurzel 15 Wolm- und Villengebändc er richtet, ganz abgescben von mchrercn Gebäuden, die einer einem Neubau ziemlich gleichkommende» Reparatur untcr- worsen wurden. Es ist dies ei» Zeichen, daß unser Städtchen im Aufblühen begriffen ist. Zwar vermochte Raunhof bei der letzten Volkszählung nur eine Vcwohncrschasl von l56tt Per sonen nachzuweisen, innerhalb 2 Jahren aber ist diese Zahl um circa 15 Procent gestiegen. Dieser ZnwackS der Be wohner ist sowohl aus die seit den letzten Jahren hierorts herrschende Baulust, als auch aus die Eröffnung einer größeren Spinnerei zurückzusühren. Ferner hat die Inbetriebsetzung deS Wasserwerks der Stadl Leipzig durch die Nieder lassung der BelriebSbeamtkn, daS weitere Bekanntwerdcn NannhosS als eine cnipsehlciiSwerlhc Sommerfrische und die von Iabr zu Jahr sich steigernde Frequenz der Erholung Suchenden (jährlicher Besuch der Sommersrischler circa 400 Personen) zur Erhöhung der Einwohnerzahl nicht unwesent lich deigelrage». In nenestcr Zeit hat sich erfreulicherweise eine größere Anzabl gulsituirtcr Herren auS Leipzig und Um gehung hier aiigekansk. Grimma, lll. Juni. DaS Restaurant zur „Terrasse" ist gestern durch Kauf in den Besitz deS Herr» Restaurateur Winkler in Leipzig üdergegangen. Die Uebernahnie er folgt am l August Der Kaufpreis beträgt 56 000 .-4 DaS schon j tzt in flottem Bctiiebc befindliche Elablissement seit durch Anbau eines großen Eonccrl- und BallsaaleS eine bc trächtliche Erweiterung erfahren. Wurzen, lll. Juni. Heute früh gegen 7 Uhr ertönte» i» unserer Stadl Fcuersigiiale. ES brannte aus dem Schüycnhause. DaS »n Busset ausgcbrochene Feuer, welches schon die Nacht hindurch, ohne daß man eS bemrrkt hatte, gchraniit haben mochte, konnte durch Hinzukomnicn nachbarlicher Hilse bald gelöscht werden. De», Besitzer deö Schütz'iihaiiseS, Herrn Scyfcrt, erwachst ein beträchtlicher Schade». DaS Bussel und ei» giigreiizendeS Zimmer sind zeistört worden'ebenso hat auch der kürzlich neugenialte Saal sehr gelitten. DaS Feuer ist wahrscheinlich durch Fahrlässig keil verursacht worden. Borna bei Chemnitz» III. Juni. .Heule Morgen gegen 8 Uhr verunglückte der WirtbschaskSbeül>er Lcbiicr auS AnerSwalde mit seinem zwcispännigen Geschirr, aus dem er circa 600 Stück Mauerziegel geladen halte, an der Brücke der Bornaer Wassermühle dadurch, daß daS eine Pferd an der kleinen, vor Vor über den Chemniyfluß führenden Brücke befindlichen Anhöhe störrisch wurde, stehen blieb und nicht zeg. Obwohl der Geschirrsühror sofort daS vordere Sehlcis- zrng andrchte, ging der Wagen doch zurück, brach die vor der Brücke, am Wege und dem Flusse entlang angebrachte schwache Barriörc dnrcb. demzufolge der beladene Wagen über das mehrere Meter hohe Flußuser rückwärts in den Chemnitz fluß stürzte und die Pferde mit hineinzog. Um die sich bei dem Sturze verwickelt habenden Pferde vom Ertrinken zn retten, sprang der Besitzer ohne Besinnen bis unter die Arme in den Fluß, schnitt die Pferde aus dem verwickelten Zeuge heraus und brachte selbige auch glücklich ausS Land. Durch schnell herbeigeeilte Hilse wurde dann der zerbrochene Wagen und ein großer Theil d?r Ladung auS dem Wasser herauSgeholt. Von den beiden Pferden, die wunderbarer Weise sehr wenig beschädigt waren, schien der Unfall nur dem einen etwas geschadet zu haben. Zwickau, 13.Ju»i. Gestern hat die Aufstellung von weiteren 4 Statuen aus der Südseite unserer Marienkirche be gonnen. ES sind die Apostel Johannes, besten Bruder Iacobus, Judas ThadväuS und Simon. Diese Bildsäulen sind zum Preise von je 1500 vom rvaiigelisch-lulherischen LandeS- Consistorium auS Mitteln LeS sächsischen Kunstsonds beschafft und von DreSbner Künstlern vorzüglich in weißem Marmor auSgeführt worden. B>S jetzt sind aus der Südseite der Marienkirche, die Prächtig auSsieht. t? Statuen zur Aus stellung gelangt. Die Ausstellung der Statuen war vor Jahr hunderten beim Baue der Marienkirche geplant worden, während die Ausführung erst unsere» Tagen Vorbehalte» blieb. * Crimmitschau, 13. Juni. Im November v. I. conftituirte sich hier ein Kirchenbauverein, welcher sich zur Ausgabe stellte, die Mittel zu beschaffe» zu der Erbauung einer zweiten Kirche. Mitglied sollte Jeder sei», welcher entweder einen jährlichen Beitrag von 3 .L aus vie Dauer von 5 Jahren entrichtete oder einen einmaligeu Beitrag von mindestens 50 -ckk zeichnete. Der Verein zählt jetzt circa 200 Mitglieder und sind Beiträge von lOOO, 500, 300 ^4 gezeichnet worden, welche als Fonds zinstragend angelegt werden sollen. Herr Baurath MolheS-Zwickau hat sich er boten, über die Nenovation des im Gebrauch befindliche» Gotteshauses und über den Bau einer neuen Kirche bicr einen öffentlichen Vortrag zu Hallen. Ei» wie große- ArbeitS- eld die hiesige Parvchie (Crimmitschau, Wahlen, Lcilelshain) imsaßt, zeigt wohl ein kurzer AnSzug anS den Kircheuhüchern Ur daS Jahr 1887: zur Commuuication gingen 4659 Pcr- onen (1886: 4529), davon 541 Consirmanven; ausgeboten wurden 246 Paare (243) und 199 Paare (2l0) wurden ge traut; gekauft wurde» 1068 (1078) Kinder und kirchlich be erdigt wurden 759 (902) Personen, von denen 9 außerhalb der Parvchie verstorben waren; unter de» Getauften befindet ich eine erwachsene Person jüdischen Glaubens, welche am Charsreitag 1886 zur evangelisch-lutherischen Kirche übcrlral. )er Parvchie mit einer Seclenzahl von ca. 24 500 Köpfen sehen drei Geistliche, Obcrpfarrer, Archidiakonus und TiakoiiuS, vor. — Ein schwerer UnglückSsall ereignete sich am Montag Nachmittag auf der Bahnhossstraße in Stolpen. DaS Pferd deS Restaurateurs Reumann auS MüblSdors wurde scheu »nd ging mit dem Gefährt durch, wobei die Insassen, Herr Ncuman» und seine Schwiegermutter, auS dem Wagen geschleudert und schwer verletzt wurden. Elfterer erlitt einen Schlüffclbcinbruch, Letztere wurde in bewußtlosem Zustande »ach dem Gasthos zur .Grünen Aue" getragen; man fürchtet Gehirnerschütterung. DaS Pferd ist ebensallö verletzt und der Wagen zertrümmert. Zeithain. Ende vergangener Woche trafen aus dem Schießplätze zn Zeilhai» mittelst ExlrazugcS in Begleitung zweier Oisicicre, eines Waffenmeisters und eines WerksiibrerS deS Krnpp'fchcn Etablissements eine Anzahl kurzer 12-Cen» i melerka» onen vom Krupp'schen Schießplatz in Meppen ein, um aus dem erstgenannten Schießplatz von dem 2. Feld- artillericregiincnt Nr. 28 eingeschossen zu werde». Einem Schießen mit diesen Geschütze» werden Se. Majestät der König, sowie der KriegSminister Gras von Fabrice und der Generalinspeckenr der Artillerie, v. VoiglS Nhetz, und »och andere Hobe Ossicicre beiwohnen. II. Pirna, 13. Juni. Neueren Meldungen zufolge wird Se. königl. Hoheit ^<rinr Ludwig von Bayern, der künf tige Träger der Witlelöoachcr Krone, erst am Sonnabend, den 23. d. M . im Sommerhoslager Pillnitz cintrcffcn. In Erwiderung der Aufmerksamkeiten, welche Sr. Majestät König Albert bei seinem Besuche in der bayerische» Haupt- ladt im März d. I. erwiese» wurden, will man bestrebt sein, de» hohen Gast die Schönheiten unseres Etbestromcs in der ausgiebigsten Weise kennen lernen zu lasten. Es sind zu diesem Vcbuse verschiedene Ausflüge in die Sächsische Schweiz :e in Aussicht genommen.—Aus einer InspertionS- rrisc begriffen, trafen beute Sc. Ercellcnz Eullusmuiister I>i v. Gerber mit dem Ebcs deS sächsischen Volksscbulwcscnö, Geh. Schulrath Kockel, in unserem Pirna ein. Beide Herren käme» auö der Amlshanptmannsckast Dippoldiswalde und wurden bei dem Eintritt in die hiesige Amtshauptmannschast von dem Pirnaer BozirkSschulinspcctor Lehmann begrüßt. — DaS Br an dun glück in der hiesigen Badergasse hat er freulicherweise sofort zu riner willkommenen Entfaltung der Privatwohltbäligkeit Anlaß gegeben. Der Erpcdilion deS „Anzeigers" sind bereits ganz ansehnliche Betrage sür die Ealamitosen ül'ergeben worden. — Das neue Mitglied des LandoSausschusscS sächsischer Fonorwehren, BranddircctorO o scr auS Eölln bei Meißen, inspicirt gegenwärtig in verschiedenen Ortcir »nsrrer Amlslyinptinannschast die Feuerwehrgerälbe :c., wobei in der Hauptsache ein recht trefflicher Befund evnstatirt werden kann. — DaS am vergangenen Sonntag zu Lauen- tcin abgchaltene Sommrrsest der Dresdner Rad- ahrcr nahm ganz hcdcnlendc Dimensionen an, da von allen «eiten, und zugleich auS Böhmen, Sportgästc eintrasen. Die 'chmucke Stadt hatte zum Empfange derselben daS Möglichste gethan; Icbbasl waren dann aber auch die Dankrsäußerungen. Die Bevölkerung LaucnsteinS hatte seit Jahren nicht einen so bewegten Sonntag erlebt. — In Dippoldiswalde erscholl am Montag in der ersten Morgenstniice, und zwar zum dritten Male un lausenden Jahre, wieder die Fcucrglccke. In der ReiniguiigSmaschine der T enn er l-Mühle war ei» Schadenfeuer entstanden, daS sich mit fabelhafter Schnelligkeit über sämmtliche Gebäude ausbreitcle, so daß sich die anrückendeii Feuerwehren aus daS Bergen vo» Vieh, Mobilien rc. beschränken mußte»; von den letzteren ist trotzdem viel verbrannt. ---- Moorbad Gottleuba, 12. Juni. Gestern Abend concertirke znm ersten Male unsere neugeschafsene Curcapelle unlcr Leitung deS Musikdirektors Herrn Kobien, welcher vor vierzehn Tagen die Führung deS CoipS übernommen balle. Der gute Nus. der Herrn Kobien als Coiicertineistcr voran- ging, bat sich bei dieser Ausführung glänzend bewährt. Ganz besonders lernten wir in ihm eine» vorzüglichen Pistonbläscr kenne». Möge er uns lange erkalten bleiben. DaS Eoncert selbst war sehr gut besucht. — Wir w>r noch höre», werden nunmehr allsonnläglich in den nahen Walkpro inenadcn Cur-Conccrte staltsinde». — W e sehr unserem sreuntlichen Badcsiädtcheu sich di« Gunst des anSwärligen PublicumS zu gewendet hat, beweisen am deutlichsten die viele» Vereine, die Sonntags uno Wochentags unsere Gegend besuchen. Die nahe gelegensten Ausflüge von hier sind Wilhelmkblick, Basteiseisen und Drachcnsteine, sowie Augustuslhurm und Panoramahöhe. ---- Augnstu-bad bei Dresden, 13. Juni. Unsere heittige Curliste weist l83 Parteien mit 224 Personen aus. — Die „Sächsische LandeSzeilung" schreibt: WaS vor einiger Zeit in de» Berliner „Weltblättern" urbr ob ordi ver kündet wurde, ist nun geschehen. DaS Königreich Sachsen daS abtrünnig gewordene, viel geschmähte, bat einig! Veutschsreislnniae Winkelblältchen erhalten, die an der Beköhrung de- irregeleiteten Volke« arbeiten sollen. Die Herren Nedactcure sind in der Regel ungemein vorsichtig, sie bezeichnen da« neue Blatt al- ein .unparteiische-" und stellen e« damit in Gegensatz zu dem im gleichen Orte erscheinenden AmlSblatte, welche« natürlich parteiisch sein muß; sie speisen ihre Leser nicht gleich mit der Paprikakost au» der Küche der „Freisinnigen Zeitung", weil sie wohl wissen, daß dir sächsischen Geschmacksnerven für dergleichen Reize zu fein sind, sondern suchen sie allgemach an solche Kost zu gewöhne». Eö wird eiu bischen Opposition in locale» Dingen gemacht, weil man weiß, daß auch der Bestqesiiiitte gerade iu Viesen Dingen gern sich aus die Seile der Opposition stellt; wenn uu» ober cw mal der Geschmack an solcher Opposition erwacht ist. dann gewöhnt er sich an DaS, waS der eigentliche Zweck dieser Blättchen ist. Man Halle sic nicht sür uiibedeulcub! Es in unglaublich, wie sich mancher Mensch vom gedruckte» Worte imponiren läßt, »nd wenn er zehnmal weiß, daß »ichlS dahinter ist. In Mahlzeiten sind solche „unparteiische" Blättchen tie kräftigsten Stützen der Opposition. Beispiele habe» wir an der letzten Wahlcampagne zur Genüge. — AuS Dresden melden die „Dresdner Nachrichten": Es ist immer ei» sehnlicher Wunsch, in Dresden eine Aus stellungshalle zu besitzen. Man hat große Gewerbe- uns Gartenbau-, sowie Kunst- und Kilnstgeiverbe-Anöstellnngcn nur mit bedeutenden Kosten arrangircn könne», weil dazu provisorische kostspielige Bauten errichtet werden mußte». Der Initiative der Stadtverwaltung verdanken wir cs, tay man a» diese brennende Frage herangcgaiigcn ist, indem der Bau einer großartigen AnSstelluiigSanlage proj-cttrl und dazu ein allgemeines Coiicurrenz-AuSschreibe» erl issen wurde. Wie schon gemeldet, haben die Herren Architekt Alfred Han- scliild in Dresden den l. Preis, Ingenieur Scharcweky Berlin und Giesc und Weidner-DrcSdeii den 2. Preis und Architekt Max Rose den 3. Preis zuerkannt erhalten. Es wird sür da« Publicum sehr intercstant sein, die Projekte, welche im Brüht'schen PalaiS ausgestellt sind, in Augenschein z» nehmen. Es war die Aufgabe, um einen großen Hauplsaal, der die respeetable Größe von 3000 Quadratmetern haben soll, also »ach der Alberthallc-London wohl der größte Saal der Welt, eine Anzahl anderer Ausstellungshallen so zn legea, daß bei großen Ausstellungen ein inniger, übersichtlicher Zu sammenhang und somit eine leichte Orientirung der einzelnen Räume geschaffen wurde, zugleich aber bei kleinere» Aus stellungen die einzelnen Säle separat benutzt Werve» können, der Hauplsaal. mit einein davorliegenden EinpsaiigSsaloa. auch zu großen Festversammlunge», Festvorstcltungcn und Conccrten mit dient. In dem mit dein l. Preise gekrönte» Projecl sind diese Bedingungen am glücklichsten gelöst. -h Dresden, 13. Juni. Die von dem Direclor des Leipziger Zoologischen Gartens, Herrn Ernst Pinke rt, zu,» Zweck einer europäischen Tournee eigenS engagirtc Beduinen- Karawane hat seit gestern ihre Zette aus der sog. Völker wiese de» hiesigen Zoologischen Gartens ousgeschlagen und zeigte sich lwuke znnr ersten Mate dem Dresdner Publicum in der Vorführung ihrer heimischen Sitten und Gebrauche. Die braunen Wüstensöhne erregen hier daS allgemeinste Iukereffe, wie der überaus zahlreiche Besuch deS Zoologischen GurtenS bekundet. Tausende von Zuschauern umlagerte» heule den abgegrenzlcri Raum, aus welchem sich die fremde» Gäste lebhaft tummelten. Die Reilersceue», Fechtübungen und Auszüge sind genau dieselben, wie sie in Leipzig vor- gesübrt und im „Leipziger Tageblatt" vo» Rudols Cronau mit so lebhaften Farbe» geschildert wurde». Die der Feder deS Genannten culstamnicnde» „Erläuterungen", welche daS Leben und Treiben der Beduine» eingehend schildern, sind a» den Eingängen de- hiesigen Zoologischen Gartens gedruckt zu haben und erleichtern dem Zuschauer daS Bcrstäübinß der Schaustellung ungemein. Königliches Landgericht. III. Ltraskammrr. I. Ei» unbegreiflicher Leichtsinn brachte den Wirthschastsgehilscii Arthur Oscar Koylmann aus Hayna aui die Anklagebank; denn vo» Roth kan» bei dem Angeklagte», Sohn eines Gulsb,sitzeis, nicht die Rede sei». Kaylmon» Holle regelmäßig aus der Gaylije, Bierbrauerei Trebern mit seines Vaters Geschirr ab »nd kam dabei mit dem i» der Brau'rci dienenden Handarbeiter Eduard F a iz dänisch ans Hohenltine in Berührung. Eines TageS össueic nun Han sch dc» in der Kulscherstube der Brauerei stchciwc i Schrank, nah» daraus ein cincni Biersahrer gehöriges Spar kassenbuch. von welchem Kohlmann 34 -/li abhob »nd das Geld mit Hanisch lheilte, darnach aber das Puch wieder in den Schrank legte. Späirr nahm Kolilman» abermals Gclegcuhcil. während seine. Anwesenheit in der Brauerei, jedoch allein, dasselbe Buch sich O'izucigne» und beim Lcihhauie süc 250 (eie voll: Einlage betrug circa 300 .^!) zu verpfänden. Bei diesir Ge legenheit wurde jedoch Kohlman» von dem anwesenden Ccmiinal- beamtc» exaiuiuirt und sestgehaltc». Er gestand die unehrliche Handlungsweise ein und wiederholte da) Geständnis! auch m der Hauvtverhandlnng, in welcher Kohlman» wenen schweren Dieb stahls zu 8 Monaten, Hanisch dagegr» zu 4 Monaten Ge- sängnißstrase und 2 Jahren bez. 1 Jahr Verlust der Ehren- rechte rerungeilt wurde. II. Der Gürllrrgehilst' Hermann Karl Franz Kaiser aus Berlin halte sich im April d. I. bei einer hiesigen Wittwe murr falschen Nonnn cingemielyei uuo die Wirthi» dnrch d e elensall) unw iNrc Pvispirgelung, er habe seine Sachen erst »cch zu erwarten, eilanst, daß Nim die Mithin den im Voraus zu zahlenden MicthziuS, sowie Kost crediirrle. Später hatte tan» Kauer die Wohnung heimlich verlassen und veischietenc, andere» MiclhS- leulcn g,hörige Sachen mit sortgciiommcn. Der Wege» Diebstahls bcreiis lücksälligc Angeklagte wurde unter Ausschluß mildernccr Umstände zu t Jahr 3 Monate» 2 Tage» Zuchthaus strafe und 3 Jahre» Verlust der Ehrenrechte vcrurtheilt. III. Ter Maurer Georg Rudols Räubert aus Plauen war vo» einem hiesigen Geiverbtreibende» mit dem Einkauf vo» Hand- werkszeug beauftragt worden, halte aber das dazu erhaltene Geld veruntreu«, sirner sich in verschiedene» Schlafstellen ringemietbci, beim heimlichen Verlassen dcrselbcn aber srcmde Effecten niitgc. nomine». Es erfolgte die Berurtheilung des Angeklagten zu 1 Iehr 6 Monaten Gesängnißstrasc und 2 Jahre» Verlust der Ehren rechte. Der Gerichtshof bestand ans den Herren Landgrrichts-Direclor Justizralh von Bose (Präsid.), Landgerichtsräthen Sachße, Lehmann, ttr. Fleischer und vo» Sommerlatt; die Anklage führte Herr Slaals- anwalljchasis Assessor vr. Groß. Verkehrswesen. —r Ain Sonntag, den 24. d. M., wird ein Extrazng zu be deutend ermäßigten Fahrpreisen von Crimmitschau. Werdau und Zwickau nach Aue, Eibenstock, Schönheidr, Schwarzenberg und Johanugeorgeiistadt zur Erulegung kommen. Der Extrazuq geht früh 6.48 von Crimmitschau, früh 7,16 von Werdau, früh 7.45 von Zwick, u ab und kommt Vorm 8,52 nach Aue, Vorm. 9.5? »ach Eibensteck. Vorm. 10,7 nach Schönhaide, Vorm. 9.46 nach Schwarzrnberg, Vorm. 11,0 nach Johanngeorqcii- siadt. Der Zug hält ln Canlsdors zur Ausnahme, ,n Blauenlhal. Wolssgrün, Lanier, Autonslhal, Breitenhof und Erlabrun» zum Absitzen von Personen. Die Rückfahrt erfolgt mit den grwähn- lich-n Persoucnulgen, am Sonntage auch mit dem Sonnlogsextra- zug: Abends 7,36 ab Schwarzenberg und 8,17 Abends ab Aue( Tie Billctprcil'e betragen für Hin- und Rucks,hrt von Crimmit schau »ach Aue II. Elasse 2,20 ./t. lll. Elaffe 1.50.4!. von Kerdnn und Zwickau nach Aue II. Elasse t.50 -4l, III. Elasse 1 ^l. bau Crimmitschau rach Eibenstock oder Schönheide II. Elaffe 3,20 .4, III. Elaffe 2,20 X, von Werdau »nd Zwickau nach Eben stock oder Schönheidr II. Elaffe 2,50 ^l, III. Elasse 1,70 von Ei ininnlscha» nach Schwarzenberg II. Elasse 2,70 -4k, lll. Elasse l,SO,4l, von Werdau und Zw cka» nach Schwarzenbrrg II. Elaffe 2 ,4k, III. Elasse 1.40 ,4k, vo» Erimmitschau nach Johaangeorgenstadt II. Elasse 3,70 .4!, III. Elaffe 2,50 », von Wcrdnu n»d Zwickau nach Johann- georgenstadt II. Elaffe 3 », III. Elasse 2 -4!. Die V lleiS nach Aue und Schwarzenberg gelten nur am 24, Juni und sind zur Rückfahrt auch ob Schnccberg benutzbar. Tie Billets nach Eibenstock und Schönheide gclien bis Montag den 25 Juni und berechtigen zur Rückfahrt auch ob Johann- George,istadt, Schwarzenberg oder Schnceberg. Die Billets nach Johann - Georgenstadt gelte» ebensalls bis Montag den 25 Juni und berechtigen zur Rückfahrt auch ab Schön- beide, Eibensiock oder Schneeberg. Der Billetverkaus beginnt de, den Billetexpedilionen am Freitag den 22. Juni. Will man von Leipzig aus die günstige SxtrazngSgelegenheit benutz a, so besarge inan sich eia Extra ugsbillet von Erimmitichau löse dazu eiu Tagesbillet Leipzig-Lriminiischa» und fahre am Sonntag de« 24, d. M. Mit dem früh 4,48 vom hiesigen Bayrische» Bahnhöfe ab gehenden Pcrsoncnzngk, welcher den Anschluß an den Extrazug ver mittelt. 4L
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