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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-13
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1888
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^ 1K5. Mnste Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Mittwoch dm 13. Juni 1888. 82. Jahrgang. VolksmrUchastliches. Wli ft» NH eil bestimmte» Seudrmge» st»d p» richte» a» de» verantwortlich«» Redact na deffelb«, G. G. L«t» t» Leltztl» Was wird der nLchKe Lrieg die Gothaer Ledensverficherungsdank kosten? Diese Frage beaatwortet der »Deutsche Oekonomtü* t» sei»« »eueste» Nummer, wie solar: Di« Berwaltuug der Gothaer Bank sucht i» einer Broschüre ihr Borgehen in der KrtegSversichernng-srage zu vertheidigen und dni Nachweis zu liefern, daß die kostenfreie Kriegs- Versicherung, wenn dieselde auch selbstverständlich ein zeitweilige- Linken der Dividend« zur Folge Hab«, doch die Existenz der Bank nicht gefährden könne. Die von der Bank an gestellten Berechnung«« beweisen indessen nicht-, weil sie aus Voraussetzungen beruhen, welche theilweise zum Müdesten vollkommen willkürlich, theilweise sogar augenfällig falsch sind. Der Bankvorstand hat ermittelt, dag End« 188/ von n) dem stehenden Heere angehörigen Personen . . 4.9 Mill. Mars d) der Landwedr I. Aufgebot« angehörigen Personen 16,0 - » e) der Landwehr H Aufgebot-angehörigen Personen 37,6 « » ä> dem Landsturm angehörigen Personen.... 96,1 . . bei der Bank versichert waren und ist, indem er die Annahme macht, daß der Kriegsverlust in der ersten dieser 4 Gefahrenklassen 10 /, Proc., in der zweiten 4 Proc., in der dritten '/,» Proc. und in der vierten V,, Proc. betrage, zu dem Ergebniß gelangt, daß sich der Verlust im nächsten Kriege auf 1816 027 sl, d. h., da in-gesammt 154,8 Millionen Mark als der Kriegsgefahr auSgesetzt anzunehmen sind, auf nicht ganz 1,3 Proc. der unter KriegSrisico stehenden Ver sicherungssumme belaufen werde. Diese- Ergebnis; steht im Wider ivruch mit dem Resultat, welche- die Gothaer Bank noch vor zwei Monaten in allen Zeitungen bekannt machte: denn dort war von einem möglichen Krieg-Verlust von nur 1363k>00 >l die Rede; noch auffälliger aber contrastirt e- mit Dem, was die Gothaer Bankverwaltung Ende 1886 als da- Ergebniß ihrer Forschungen ia dem von ihr damals an die Ocffentlichkeit gebrachten KriegS- versicherung-regulativ niedergeltat hatte. Nach diesem letzteren verlangte die Bank, wenn die Versicherung für den Kriegsfall auf recht erhalten werden sollte, neben der gewöhnlichen Prämie eine unvcdingt verfallende und nicht dividendenbercchtigte krieg-orämie von s ü n s Procrnt der Versicherungssumme. Zu >ener Zeit standen der Bankverwaltung genau dieselben statistischen Unterlagen zu Gebote wie heute. Warum hat sie damals die Krieg-Prämie aus 5 Proc. festgesetzt? Doch au- keinem anderen Grunde, al- weil sie die Ueberzeugung erlangt hatte, daß eine solche Prämie der Gefahr an gemessen war, welche die Bank übernehmen sollte. Wie kommt also die Bank dazu, bet ihren Berechnungen jetzt von einem KricgSschaden von 1,3 Proc. oder gar nur von Proc. auszuachcn? Indem sich die Bankverwaltung in dieser Weise mit sich selbst in Wider spruch setzt, liefert sie den Beweis, daß die von ihr verwendete» procentualcn Verlustzifscrn ganz willkürliche sind; dieselben stehen aber auch deswegen in der Luft, weil die Erfahrungen VeS letzten Kriege» für den nächsten Krieg in keiner Beziehung maßgebend fein können. Im 1886er Krieg starben mehr Soldaten an der Cholera als durch die Waffe, 1870 dagegen hatten wir nur geringe Verluste durch Krankheiten. Wird nun die Gothaer Bank Recht behalten, wenn st«, wie eS augenscheinlich der Fall ist, aus die Möglichkeit de- Auftretens e ncr Epidemie bei Berechnung ihrer Kriegsvcrluft« gar kein« Rücksicht nimint? Sind aber die proeentualen Berlustziffern, welch« die Bank ihrer Berechnung »» Grunde legt, rein willkürliche, so ist die andere Voraussetzung, daß die Msaoimrnsepung des VersicherungSbestandet und da» numerisch« Vcrhältniß der vier Gefahrenklassen so bleiben werde, wie eS Ende 1887 gewesen, ganz gewiß eine trügerisch«. Durch den Beschluß der Gothaer Bank, die Kriegsversicherung kosten frei zu übernehmen, und durch die Weigerung der anderen Gesell- schäften, den gleichen Schritt zu tbun, werden sich, woraus wir schon in einem früheren Artikel aufmerksam gemacht haben, der Bank in Zukunft vorzugsweise die durch ihre Militairpiftcht oder ihren Berus besonder- gefährdeten Risi'en zuwendcn, während weniger oder nicht gefährdete Risiken ihr fern bleiben. Wenn bei der Gothaer Bank von Angehörigen de» stehenden Heeres Ende 1887 wirtlich nur 4,9 Millionen Mark versichert waren, so ist mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß sich diese Zahl schon vor Ablaus des JabreS »er- doppelt oder gar verdreifacht. Aehnlicb wird die Sache sich bei der Landwehr 1. Aufgebots entwickeln, und wie sich die Verhältnisse in einigen Jahren gestalten werden, da- läßt sich jetzt noch gar nicht übersehen. Nur so viel kann man heute schon mit aller Bestimmt heit sagen, daß die schweren KriegSrisiken mit ganz anderm summen vertreten sein werden, wie in dem derzeitigen Bersiche- rung-bestand der Gothaer Bank, der sich unter ganz anderen Ver- hältnissen gebildet hat. Die Berechnungen der Gothaer Bankverwaltung überzeugen also nicht und können nicht überzeugen, und eS ist daher den Versicherten der Bank nicht zu verargen, wenn sie mit aller Energie gegen den unbedachten Schritt de- Vorstandes Vorgehen. Vermischte Leipzig, 12. Juni. *— Deutsche ReichSbank. Es wird uns miigetheilt, daß die Deutsche Reichsbank demnächst für Giroeinzahlungen vo» Nicht- Contoinhabern mindestens 20 eH sür j de Einzahlung rechnet, baß sie ferner für jeden il-r im Giroveikehr zum Einzug übergebenen Platzwechsel, sobald er unbezahlt zurückzugeben ist. 20 Gebühren rechnet; dagegen sind die Gebübren aus ihr zum Einzug übergebenen Wechsel au! Auswärts von V, Proc. aus Vu> Proc, mindesten» 50 ^ für den Wechsel herabgesetzt. *— Leipziger D'Sconio.Gesellschaft in Liquidation. Ter bekannte geistvolle Halle'iche Eorrespondent, welcher eine Reihe von Zeitungen mit Nachrichten verso—rg», hat neuerdings wieder ein« Mittdeilunq in die Welt gesetzt, die von Neuem Zeugniß ablegt von dem leichtfertigen und geradezu schädigenden Treiben diese» Herrn. Derselbe schreibt ln seiner bekannten musterhaiicn Stil- gewandtheil: „Der AussichtSrath der Leipziger DiSconio-Geiellschost in Liquidation läßt sich durch seinen Vertreter, Herrn Justizralh Hoffman». ol» Haupteinwand denjenigen machen, daß Herr Rechts anwalt Nienholdt als Liquidator nicht genügend legitimirt sei. da da» Regifter-Gericht nicht als kompetent sür Bestellung de» L qui- dator» zu erachten sei. Uebrigens hat da» Gericht auch angeordnet, daß beide Klagen gemeinschaftlich verhandelt werden sollen." W>r habe» diese» Angaben aus Grund bester Informationen gegenüber zu bemerken, daß dieselben vollständig unwahr sind. Es ist überhaupt noch gar keine Einlassung aagesertigt, geschweige den» einaerricht worden. Der Eiuwood wird auch nicht vorgeschützl werden. *— Vor Kurzem ist geineldet worden, daß ia den vorzugsweise mit Arbeitern bevölkerten Vorort-» Leipzig- die Einfühlung einer neue» Hau »iadustrie beabsichtigt sei. Die daraus bezü sichen Projeete, welche vm, Privatunternehmern auSzusiihren beabsichtigt waren, haben sich neuerding» indessen wieder zerschlagen. Somit bleibt die Angelegenheit auch sür fernere Erwägungen offen. *— Rievecksche Montanwerke. Ans die am nächsten Donnerltag hier bei der Leipziger Bank zum Eourse von 158P-oc. zur öffentlichen Subscription gelangenden Actien der Riebeck'ichen Montanwerke gehen die Anmeldungen, namentlich aus Lavnaftsten- Kreise», bereit» in umsanqreicher Weise ein. Auch in Börienkreisen ist die Stimmung sür diese- Papier eine sympathische. Es läßt sich demnach erwarten, daß der zur Verfügung gestellie Betrag dieser Actien erheblich überzeichnet werden wird. Für feste Stücke wurde heute 160 geboten. s Plauen, 13. Juni. Der hiesige «ewerbtvereia hat gestern dn Holzwoareo sabrik Lenin itz dämm er vo» Iuliu» Beck bei Harra (Neuß j. L) und die Holzftosssodrik von Wiede im Hbllenthal bei Lichtenberg (Bayern) besichtigt, zwei bedeutende Etablissement». Die Holzwioreniadrik Lemnitzdammer, an der Saale gelegen, hat al» Houptbranche die A -sertrgung von Küchengeräthen und al- Houvtabsatzgediete außer Deu,!ch>aad Amerika und Italien. Die Maichiuen »ur Anfertigung der Holzwaaren find äok rft stnneeich construirt, Bildhauer, Zeichner und Maler im Geschäft selbst vorhanden. — Wiede'» Holzsioffiabrik im Höllenthal ist erst vor 2 Iahreu erbaut, besitzt eine Wasserturbine von 600 Pserdekrnst und eine LeistungSiähiqkeit von 6000 lcr Holzstoff pro Tag. der i» Wied«'» Papiersadrik i» Roseathal zReuß) orr- arbeitet wird. I» 11. Aurt. »uch d«r vergase,« Mo»« wi«d«r weist bezüglich de» Kohlenversandt» ab hiesiger Station einen Ausfall im Versandt gegenüber dem gleichen Monat des BorjahreS aus, denn e» betrug diesmal die Abfuhr per Bahn 24 724 Wagen- ladungen »5000 kg; gegen 25 543 im Mai vorigen Jahre», demnach diesmal 819 Wagenladungen weniger. Aus die ersten süns Monale diese« Jahre» kommt gegenüber dem gleichen Zeitraum de» Vor jahre» eia Weaiger-Versandt von zusammen 9181 Wagen ladungen. Berlin, 11. Juni. Die hiesige Grand - Hotel - Actien» Gesellschaft (Am Alexanderplatz) schließt da- Jadr 1887 mit einer Erhöhung der Unterbilouz von 18539 » aus 126 0l3 ^>l Dabei sind von dem Verlust bereits 18720 ^l, die durch Actien - Capitol« zuzablung eingingen, in Abzug gebracht. Boa dem Verlust rntsallcn 63 069 aus Abschreibungen. *— Deutsche Bank. Laut Berüfsentlichang vom 4. d. M>». entfällt aus 4800 ^l alter Actien dieser Bank da» Recht de» Be zuges einer neuen Aktie von 1200 ^l Dasselbe ist ia der Zeit vom 7. bi« 30. d. Mt», einschließlich auSzuüben. *— MünzauSvrägungen. In den deutschen Münzstätten wurden im Mai 16759 800 ^l Doppelkronen und 4862 3l0^l Kronen ausgeprägt, und zwar sür Privatrechnung. Silber- münzen kamen nicht zur Au-präqung. An Nickelmünzen wurden 309 400 ^l Zwanzig-Pfennigstuck', 151 108 >l Zehn.Psennigstücke und 65 620 ^l Füns-Psennigstücke, und an Kupfermünzen 17117 ^l Einpfennigstücke ausgeprägt. Z Angesicht» der noch auSstehenden Verhandlung',, mit Oester, reich-Ungarn wegen ErneuerungdeS Handelsvertrag» mebrea sich die deuischen Stimmen, welche i» Tonsequenz der jüngsten öster reichischen Zollerliödungen auch im deutschen Tarife ansehnliche Zoll- rrhö düngen beanspruchen. Unter Anderm hat der Verband deutscher Hut sabri ko nten und Hut machermeis1«r bei der ReichSregieruaq den Antrag gestellt, bei diesem Anlaß ekve Tren nung von Haar- und Wollsilzhüten im Tarif vorzunehmeu und gleichzeitig eine Erhöhung der Zölle aus H>o,sizdütk und ge. mischte Hüte «ii,trete» zu lassen. Auch seiten- der Kratzensabrikatiou w rd d>r Antrag aus bedeutende Erhöhung der beuischcu Eingang»- jSNe aus Keatz-n in,« der E> Höhung der österreichischen Zölle um 67 Proc. hauptsächlich be rundet. *— Zucker-Slatistik. H-ir F. O Licht in Magdeburg giebt iu seinem an, 8. d. Mts. eischienenen Bericht die Borrätdc wie sol-'t au«: Matanza» und Havannad am 2. Juni: 92 456 t gegen l 13 700 t und >39 446 t >n den zwei Vorjahren; N-w-Uork am 6. Juni 190Ol« t gegen 229 400 t. 20l 479 t in >887 und ,886 *— In der Kammgarn.Branche hat sich in den letzten Tagen «ine bedeutende Steigerung vollzogen. In Folge der Steigerung an der Antwerpener Börse und des sich hcrausstcllenden Bedarfs sind die Kammgarnspinner im Preise wesentlich in die Höhe gegangen. Die Hauptnummer 46 2, welche vor 8 Tagen circa 5,40 vt kostete, wird jetzt mit 6,20 ^l notirt und findet Abnahme. Setzt die de- vorstehende Londoner Nuction günstig ein, so ist eine weitere Steige- rung von 50 nz zu erwarten. Die Fabrikanten wollener Wirk- und Phantasie-Waaren sind nun gezwungen worden, auch ihrerseits die Preise zu erhöhen; die Liegnitzer Fabrik hat vorläufig eine Er- Höhung von 5 Proc. vorgenommen, die anderen schlesischen Fabri- kanten sind sosvN dem Beispiel gefolgt, und in den letzten Tagen haben nun, wie wir in der „B. B.-Z." lesen, die Berliner Fabri- kanten auch Circulare versandt, in welchen sie eine Steigerung von 5 Proc. anzesgen und weitere 5 Procent Erhöhung ihrer Preise tu Ailssicht stellen. *— Nobel'- Dynomite Trust Co. Die Actien dieser Ge- s lsichaft hoben währen» der letzten Tage einen erheblichen CourS- rückianq zu erleiden gehabt. Der Grund dafür ist in dem Umstand z» suchen, daß in Berwaltungskreisen die Absicht beste«t. eine Er- hökunq be» ActiencapitalS eintreien zu kaffen Diese Absicht scheint tn Actionairkreisen eine gewisse Beunruhigung dervorgeruscn zu toben, die indeß wenig berechtigt eeiebeint. Außerdem machte mau auch a» der gestriqen Berliner Vörie sür die weitere Minder, bewerihung der Actien gellend, daß im Laufe der vorigen Woche in Dresden Conferenzen von Leitern der an der Trust-Lompaiiy betbe-lgten Fabriken staltgrsuiiden habe» sollen, um sich darüber zu verständigen, wie der Concurrenz der zahlreich entstehenden neue» Fabriken zu begegnen sei. Bei dieser Gelegenheit soll constatirt Worten sein, daß eine Herabsetzung der Preise seiten- der carlellirirn Fabriken nicht zu umgehen sein werde und daß in Folge dessen eine Verminderung der Rv-itabisilSt dieser Uuieruehmung-a Wahlschein, sich sei. *— Der Verein Deutscher Eilen- und Stohl-In- dustrieller bat auch in diesem Jahre über die Lohnverhält- nilie und über die finanziellen Resultate der Actien- Gesellschaften eine Enquete veranstaltet. Bis Mite Avril waren die Antworten von 205 (vorwiegend großen) Eisenhütten, firmen, Gießereien und Maschiiienbauanstaften (daruntcr 88 Actien« gclellschafien) auS alle» Tlieilen beS Re-chs iingegangen. I»> Januar l887 beschäftigten diese 205 Werke 138 693 Arbe ter mit 9 181 870--« MonatSloh», im Januar 1888 dagegen 147 051 Arbeiter »nt 10259 518 >! Monatsloiin. Demnach war die Zahl der Arbeiter um 8356 (6.3 Proc.l, die Gesanimtlöhne pro Monai uni 1 077 648./« (11,7 Proc ) acstieaen. Im Januar 1887 vervienie durchschnittlich (alio mit Einschluß der jün-eren uud geringer bezohiien Arbeits kräfte) 1 Arbeiier nionallich 66.20 ^>1, im Januar 1888 dagegen 69 67 X Für d e 12 Monale de- JabreS berechnet, würde sich ein Mehrverdienst des Arbeiter- von 42.84 ./ll und sür die 205 Werk-, die nur erst einen, wenn auch sehr ansehnliche» Theil der deut chen Eisenindustrie reprL'eirliren, »ine Steigerung an Lohn zahlungen um die bedeutende Summe von 12 931 776^! anuehnien lassen. Die obengenannten 88 Actiengesellschasten erzielten laut ihrer veröffentlich en Bilanzen im Geschäftsjahr 1886, bez 1885 bi- 1886 mg 333 047 492 ^l Aciiencapitol einen G-sammI- Ueberschuß von 8 345 818 — 2,31 Proc., im letzien Geschäfts, jadr 1887, be». 1886,87 dagegen m,t 336 159 392 Acne», covital einen Ueberschuß von 14 450 695 — 4 29 Proc. demnach einen Mehrertrag von 1,78 Proc. ihrer Aciiencapitolie». — Außer den Löhne« wurden an gesetzlichen Lristunaeii zu Gunsten der Arbeiter iKrankencaffen, UnsallbeiusSg noffenichaslen, Haft pflicht re) von den 205 Werken i» 1887 2 340893 >l (15,92 ,/il pro 1 Arbeiter) gezadlt. — An freiwilligen Leistungen (Invaliden- und PensionScaff n. Beriorgunq der W»iw n und Waise», Arbeiterivohnungen. Kost- »nd Loqirhäuser, Eoniumve eine. Schulen, Bibliotheken, Bildung--. Erholung-- und gesellige Zwecke rc re.) zahlten 159 Werke brr E-senineuitrie und d » Maschiiieiil'aur- in 1887 2 511876 ^ (18.53 ^l pro 1 Arbeiter). — Für die Actien- geievschastea berechncn sich die Leistungen sür dcrarti e Woh sahrt'- zwecke zu mehr al« '/« der on die Actionaire g zähsten Gejammt- dividenden; bei den im Privalbesitz befindlich » Werken, deren Capilairenten nicht bekannt sind, dürste» diese Leistunq-n emen gleich hohen Antdeil von der Berzinsung de- Anlage- und Betrieb« kapital» darstellen. *— Zeitzer Paraslin- und SolarSI-Fabriken. Gleich, wie gestern, so lenkte sich auch heute wieder aui die Actien der Zeitzer Paraifin- und Lolaröl Fabriken das Jniereffe in lebhafter Weise. Es lagen, naihdc», sich in Folge des überraschend günstigen Abschlusses die Meinung für „Paraisin-Aciien" w eder w senlstch a bessert hat, ziemlich umfangreiche KoufordreS vor, deren AuS- sührung nur zu einem weiterhin erhöhten Lourje zu ermögstchen war. — Wir können bei dieser Gelegenheit mittheileu daß die noch nicht eingelauichten Acti-n der Bereinigten Sächsisch-Thüring scheu Parasfin- und Solaröl-Fabriken am 30 Juni <r. an der hiesigen Börie sür Rechnung der detr Actionaire znm Verkauf gelangen wenu der Umtausch nicht b,S 27. d. M. erfolgt sein wird. I,. ManSselder Kupserich-esec bauende Gewerkschaft. Unterm 31. Mai sind der Gewe kschast vom königl. Oberberaamt Halle zwei neue Bermulbunqen (AnqSdors VI und AnqSdors Vll) verleben, nämlich da- Bergw rkeeiqen hum zweck« G winnuiiq der in de» betreffenden Feldern vorkommenden Kuvier-, Silber- Zink-, N ckcl-, Blei-, Kobalt- u d Schwefelerze Jede d,r Mullinngen umfaßt 3 189 000 qm. Eritere ist belegen in den Gcmarkang n Au Sdoif, Polleben, Helmsdors im Man-ielder Seekre ie, letztere in drn Gemarkungen Aug-eors, Hüvitz. Polleden und Boikstrot im »ManSselder Seekreise, in> EierSleben im Mansselder Gebirqskeise. *— ManSselterKuvserschieser bauende Gewerkichast. I An der heutigen Börse stellte sich der Cour» der Kuxe der Ma„»- I selbe» Knpserschtrsrr bauende» Gewerkichast aus 585 -4l Brief per *—Kali-Loaventlou. Die Lorverhandlungeu betreff»Perle-t- werdea de» Convenium» haben wegen Regelung sehr gewich iger Differenzpuncte noch nicht abgeschlossen werben können, denn die sür den ll. und 12. d. M. ongesetzien Sitzungen zum Abschluß des Lon- venium» der Kali-Salzwerke sind vorläufig um 10 Tage hiuaus- geschoben worden. *— Wilounger Mineralgaellca-Actien-Gesellschasi Der Rechnungsabschluß pro l887 erglebl bei einem Acl'eiicapital von 327 lOO »inen Ueber'chuß von lOl 044 ^l Die Dividende ist von dem Bernastiingtratde aus 27 Proc. festgesetzt worden. Frankfurt a. M . 11. Juni. Wie der „Finanzherold" hört, dentilirt da- französische Kupsersyndicat unter Anderem auch die Frage, in der Schweiz eine Filiale oder ein eigene« Institut zu gründen, um dort Obligationen au-geben und die Vorschriften de» französischen Geseke», sowie die hohen Spesen vermeiden zu können. Möglicherweise ist hierdurch auch die andrrerscit» gemeldete vankgrüadung in Basel erklärt. *— Kölnische GlaSversicheruagS-AetseugeseNschaft. Noch dem Geichä'tsbericht ist da» Iahe >887 für die Gesellschaft ein außerordenilich günstige- gewesen, insofern der höheren Prämien- einnahme eine geringere Schädendeckung gegenübersteht. Da» Ge schält hat sich im Allgemeinen verg, ößert und auch der Nettogewinn erbötü, so daß 17'/, Proc. D v dende gegeben Weeden können. Prämieureseive und Lapitalreserve haben einen erheblichen Zuwachs criadeea. *— Zur Lage de» Stabeisengeschäst» wird au» Rhein- land-Westialen berichtet, daß dasselbe >m Gioßen und Ganzen ge nommen „och immer still ist. wenn auch die inländisch» Naehfrog' in letzler Zeit stell nweise etwa» stärker geworden ist. Durch die hohen Preise der Rohmaterialien ist der Verlust nnr gering die P>e>se muffen sich unter dielen Umständen fest behaupten. Die vorläufig sich auch ans da« zweite Quartal erstreckenden Abschlüff- genügen zwar im Allgemeinen sür einen regelmäßigen Betrieb, k-och gehen die Lvccific -iione» Io langiam ein, daß aus einz'Inen Werke» BetriebSeinschränkungen stattfindea mußten. Da indessen die Lager überall nur schwach gefüllt sind und die Inventur bevorstedi, io erwartet man sür den Sommer und Herbst wieder eia lebhaftere» Geschäft. Wa > die ausländische Nachsrage anbelaugt, so ist d cselbe noch immer sehr schwach, wenn auch ganz vereinzelt eine Besserung gemeldet wird. Man batte erwartet, daß der rheinisch-westfälische Rodeiien-Verband den Walzwerken bei aachwei-lich zur Aussuhr de- st mmlem Eisen eine Aussukroergülung gewähren würde, doch wnrde eine soläe in der letzten Vcriaininlung einstimmig abgelehnt, ta die jetzigen Roheüenpreise meist nur die Selbstkosten decken. Da indessen die Gewährung einer solchen Vergütung wohl auch einen günstigen rückwirkenden Einst ß aus da» Rodeisenqeschäst selbst, wenn auch nicht der allernächsten Zeit, ausgcübt haben würde, wurde berell» angedeulet. *— Gußstahlwerk Witten. Die Dividende wird aus 6'/, bis 7 Proc. gegen nur 4'/, Proc. im vorigen Jahre geschätzt. *— Nnnener Gußstablsabrik. Nachdem in dem am 30. d. M. ablausendr» Geschäftsjahre aus dem Werke großartige Renovaiionen sowie neue werthvolle Maschinrnanlagen gemachl worden sind, ist die Leistungsfähigkeit desi-lben nunmehr aus eine» Höl cpunct gelangt, dem e» seit seinem Bestehen ui« eine halte. Dieier 1l»ista^..äv>me die bekannte Güte de» Annener Gußstabl- labrikai» berells jetzt zur Folge, daß da» Unternehmen sehr lebhaft aus längere Zeit hinan» beschäftigt ist, während inzwischen aber auch die Einsübrung rine» neuen, sehr werthvollen Bcriahreus gelungen ist. Dasselbe ist vatentir» und besonder» sür die Wafscii- industrie hochbedeuiiam. lieber die Act und Weise de» Verfahrens selbst wird ieilen» der Beiwaltunq das strengste Gebrimniß gewadrt. und soll da» Uiiternedmen bereit» jetzt damit Eriolge erzielt haben, die bcnielbcn eine vielversprech,ndc Zukunst verheißen. Siegen. 11. Juni. Die Versammlung westdeutscher Fein- blech-Fabri kanten hat da» von Direktor Heinrichs von der Dortmunder Union auSaearbeitete Statut einstimmig genehmigt; die constituircnde Versammlung findet am 21. er. ia Köln statt. *— Verband westdeutscher Blechsabrikanten. In seinen Rundichreibrn macht der Verband westdeutscher Blechsabri- kanten bekannt, daß bi- aus Weitere- der Grundpreis der Schweiß- eiien Kcsseldleche aus 170 ./il per Tonne, der für'Reservoirbleche aus l50^l festgesetzt ist, wa« einer Erhöhung um 5^1! per Tonne gleich kommt. *— Eisern-Giegencr Eisenbahn. Nach dem Geschält« bericht sür >887/88 wurde eine Roheinnahme von 214 280 ^l und ein Belriebsüberschuß von 127 217 erzielt, woraus die ent sprechenden Rücklagen gemacht, 36 500^1 zur Tilgung von Vorrecht«, aciien veiwendet, 9365 al« Kewinnantdeiie und 59 000 .»l al» Dividrnde (5 Proc. aus die Stanimactien, 6 Proc. aus die Vorrechts aktien) auSg kehrt wurden. Die Bahnlänge ist von N.80 km ans 12,30 Icm gestiegen. Die Vei kehrSeniw ckelung war bisher eine strt ge, und der durch die am 1. August 1886 erfolgte Ermäßigniig der Eisenerz- und Coosisirachien hervorgerusene Einnahme-Ausfall ist durch die Versih Sziiiiohnie wieder oiiSgeglichen worben. Der Güterverkehr bkt u., 18><5 86 261 268 1, 1886/87 276 6l5t. 1887 88 285 955 t mit becw 196121 »!, >88 098 ./I „nd 200 210 .eil Ei» „atme daraus, währei-d die gcsammien Belriel'Scinnahmeii belrugen 207 72l .4/ bezw. 20l 501 »iid 214 022 ./» Haimittirr, II. I»n>. (V. B-Z) In der Heuligen Sitzung des Vereins Deutscher Jute. Industrieller, an der auch einige AussjchtSralkSmiiglieder Ibeiinadmen, wurde kiiistimmiq beschloff,», die Preis-Loiiveniion, unter Bo> behalt der voraiiSsich'lichcn und bis zum 16. d. abzugebendei, Zustimniung der Fabriken vo» Ahaus und Kass'l, zunächst bis z»n> 1. Oktober, bann aber aus einen längere» Zeitraum zu prolongiren. Gleichzeitig einigte man sich über eine strenge Controle und Bestimmungen zur Einhaltung der Preise und aller Satzungen. Auch wurde eme Erhöhung ter Preise sür 800- unb lOOO.G>a»>m-Znckkiiäcke beschlossen. Breslau, n. Juni. Die Generalversammlung der Breslau Warschauer-Eisenbahn genehmigte dieVeriheilung von l V,„P oc. Dividende pro 1887. Der Antrag aus Verlegung des DomiciiS nach Oe S wurde genehmigt, derjenige aus B rstaailichung zurückgezogen, wobei der Bo> sitzende auSsührte, daß vie einzige noch unvrrftaatlichle Privatdahn in Schlesien in Händen deS Staale« wesentlich besser rentire« würde als jetzt. *— Znm LoncurS Gebrüder Guttmann in BreSlau. Bei dem Fallisiemenl Svriliabnk Gebr. Guilmaiin bildete» die so genannten „NochgeichSfte". welche seiner Zeit seitens der Crtdare in Berlin eiiigeqangen woiden Ware» und welche darin b st nd n, daß die G-br. Guttmann sich vervsl chtcten, nach Wabl de» KäuierS oi» LrkiäeungStage bas Treüache des u> svrü»glich contrahirten spiritus- quantuni- z» lieicr», den sireiiigen Hiuvipunct Dieser ArranglMenl halte der Massenverwali-r LandSverger angetochten »nd in erster Instanz rin obsiegendes Urtheil erst, ittcn I» dem om 8. d. stall- gehobien PrüsungSlermii, der zweite, Instanz wurde die Sache jedoch zu Gunsten der Gläubiger eniichieden. W,e die ..Sch!. Zig.' hört, wird der Maffenverwa i, r den Fall auch in dritter Instanz behuss enbailtiger Entscheidung w-iler verfolgen G Au» Bayer». 11. Juni. Sei« Beginn diese- Jahres ist in den Spinnereien Süddeutschlands der Geschäftsgang so be- § friedigend, daß alle Maschinen im Gange sind. Dieser Umstand ist es auch, der die vogtländische Baumwollspinnerei in Hof zur Ver Koppelung ihrer Spinnmaschinen veranlaßt». Die Weberei ist gleich falls mit guten Aufträgen versehen, doch ist der Gewinn dabei a» ein ganz geringe« Maß herabgeganaen. Nicht minder erfreulich ge- staltete sich auch der Betrieb der Eisenwerke und der Brauereien Wenn man darum die Eourse der Aktien mit dem Lourse vom An ' sang des Jahre» veraleicht, so gelangt man zu dem Ergebnisse, daß «ine bedeutende Steigerung der Werthe der genannten Industrie zweige »u verzeichnen war. So sind die Actien der Maxhütte von 336 aus 394, die der Hofer Baumwollspinnerei von 296 aus 329 die der Augsburger Buntweberei von 141 auf 147 und viele Brauerei- werthr um etwa 10 Proe. gestiegen. Die Abschlüffe für 1888 werden also vorauSsichllich günstiger sein als diejenigen von 1887. Stiiitgart, II. Iu,,. e, de, hem, e» Submission aus 7 M ll onen Mark 3'/,peoc. W ürt le I» be r g i sche Anleihe und aus 675 800 ^l 4veoc Wü rtiem beeqische Sinais - Obli gationen baben geboten: die Wüstlembergiiche Beee,«sbank. ti- Wüittemberaüche Bankanste.l', d eLebensversich r» g». und Eriporniß- Bank, die Württembera!che Hnpoik.kenbank, die Reotei'aiiftali, Stabt und Fedeirr, Keller« sö -ne. Paul Kopfs, die LlUiichk VereinSbank, Rnemeliu, di« Dacmftadler Bank, die Preußische Seehantzlung, die DiSeonto Gesellschaft, die Deutsche Bank, Rothschild L Bleichröder li>2,22 Proc. bezw 107,60 Proc., die Hosbank, Dörkenbach, Hummel, Erlanger, die Berliner Handels-Gesellschaft 101,295 Proc. bezw. 107.51 Proc. ErstereS Consortium erhielt den gwchlaq. *— Deutscher Verein von GaS- und Wassersach- männern. Zu der am 11. d. MtS. in Stuttgart begonnenen 28. JahreSversammlnng de« deutschen Verein- von Gas- und Wasser- sacdmälinern haben sich zahlreiche Theilnehmer eingesunden. Die Zahl der Theilnehmer am Longresse wird aus etwa 350—400 geschätzt. Mannheim. 11. Juni. (Fr. Z.) Der hiesige BürgerauSschuß beschloß in beutiger Sitzung die Aufnahme eine- 3V.Proc. An- lehens in Höbe von 6 500 000 Hiervon sollen Bei Wendung änden: 3 390 000 .sll zur Convertirung älterer -proc. Anl-Hen oiik- den Jahren 1881 »nd 1883 und der Rest von 3 100000 ./t zur Erbauung von Schulkäuiern, Canalisation der Stadt »c. Die Vkr- gedung ioll mittelst össe »tiichen Ausschreiben« ersolgen. Wien, 11. Juni. Nachdem da- Consortium die Verkäufe dcr unlängst übernommenen 2 100000 fl. Lemberg-Czernow itz ec Prioritäten beendet hat. wird dasselbe demnächst die Ovtlou aus den Rest von 900 OM fl. auSüben. — In Paris ist ein Bank institut mit einem ansäng' che» Aktienkapital von 20 M llionen Fres. in der Gründung begriffen, das seine Thätigkeit aus indu strie llc Ilniernehiniingcii in Oesterreich au-dehaen wird. Wir», 11. Juni. Nach der ,.N. Fr. Pr." dürste die Aus. forberuiig z»m Austausche der Rudolsbah nactien gegen Staats- schuidenverschreibuageii bald ersolgen, da im Budget nur der Juli- coiipon der Aette» prülimini, t ist, so daß der Ianuarcouvon schon von den Staatsobftqattouen obgetrennt werden ioll. Ein das Ietz:c Hiudirnisz biloender kleiner Couvonvroceß ist im Ausgleiche begr sscn. *— Finanzielles an« Oesterreich-Ungarn. Das ge- meiniame Budget für 1889 beaiisvructst 139 157 324 fl., um 4 926 927 si mehr al« sür 1888. Der Bedarf des Ordinariums sür da- siebende Heer bat sich von 87.4? Mill. Gulden mi Jahre 1880 aus 96.23 Mill. Gulden im Jahre 1888 um IM,16 Mill. Gulden erböhl. Ter Bedarf sür die Marine ist in dieier Zahl »ich! enthaften. Nach Abzug deS Urberschuffe- au« den Zollgeftillen stellt sich der durch Quoten zu deckende Bedarf aus 96 518 566 fl., um 6 619140 fl. höber als für 1888. Die Quote Oesterreichs be- ttägt 6621 l fl. (-s- 4 540 73» si.). d.e Ungarns 28 376 458 si. (-j- 1 946 027 fl ). Werden alle anderen Erfordernisse und die be- willigie» Nachtragsciedite zugerrchiet, dann sind von den Delega tionen 175.2 Mill. Gulden zu bewilligen, oline jene 17,6 Mill., zu deren Verausgabung mi Falle dringender Nolhwendlgkeil die gemein same Regierung die Ermächtigung nachftrcht. Z lieber die Smyrnaer Teppichiabrikatlon in der Um- gebung SmyrnaS bringt der Iabresbericht des österreichischen GeiieralcoiisuIatS in Smyrna sür 1837 aussülirliche Mitiheilungen. Der JahreSwerth derselben beläuft sich danach aus 4'/, Millionen Francs, der Jahresexrort auf 200 OM qm im Wertste von 4 Mill. Man ist säst durchweg zu den alten orientalischen Mustern zlirück- gekestrt und bat die einige Zeit geübte Nachahmung europäischer Bliimenmiister wieder auigegeben. Mailand. 11. Juni. Die Differenzen wegen der Bau verträge der italienischen Eisenbahnen sind jetzt vollständig bei aelegt. Die Regierung vergütet den Eisenbahn-Gesellschaften von Fall zu Fall vereinbarte Subventionen bei dem Ausbau jeder ein zelnen Linie, während von dcr Ausstellung eines allgemeinen Pro- >ectS, sowie von der Zahlung einer Pauschalsumme Abstand ge nommen wurde. *— Einfuhr von Industriemaschiue» nach Italien. AuS Rom wird dcr „Voss. Z'g." geschrieben: ES gilt als sicher, daß die erwarteten Bestimmungen betreffend, die zollireie Einfuhr von Maschinen und Apparaten sür diejen gen Zweige der Textilin dustrie, spcciell der Wollen- und Baummvllenindnstrie, welche bisher in Italien nicht vertreten sind, sogleich nach ihrer Einbringung vom Pc>rla»ientUingenoiiimen und unverzüglich in Kraft treten werden. ?. 6. Französisch-italienische Handelsbeziehungen. Unser Eorrespondent schreibt uns auS Paris: In Nom sowie in Paris ist daS Gerücht in Umlauf, daß die Wiederaufnahme der Haiidclsvcrtiags-Verhandliiiigen zwischen Frankreich und Jlalicn m erustlicher Erwägnng siehe. Die aus beiden Seilen In Folge der gegenwärtigen vcrtragslosen Beziehungen erlittenen Verluste scheinen über zahlreiche Pnncie A»sk!är»»g und in Betreff der wichtigsten Artikel eine Uebereinsi mmmig sterbeiaesührt z» staben. Wahr- scheinlich ist eS insbesondere die Weinknse, die sich in Italien süblbar macht, denn der Schmuggel wird durch den Zollkrieg mit Frankreich sehr begünstigt. *— Französisches Kupsersyndicat. Der „H. B.-H." wird aus Paris unterm 9. d. M. berichtet: „ES komme» fort und fort auS Norbdeutschland, namentlich aus Hamburg und Breme», fragen (stiisichllicli der Enlwickelung und finanzielle» Starke des sranzösischen .stupsersyndlcates hier an, welches bekanntlich von der englische» Presse Weiler aus das Heftigste angegriffen wird und dessen Zusammenbruch sür eine Anzahl Zeitungen icneS Landes nur eine Frage der Zeit ist. Dem gegenüber ist z» erwähne», dass diese.- Syndikat sich niemals in einer besseren Situation befunden bat al« gerade in diesem Moment. Es ist nämlich eine in hiesigen Finanzkrcisen nur allzu bekannte Tstatsachc, daß seit bei» Zusammen bruche dcr Calumet ii»d Hecla-Minen Amerika nicht im Stande gewesen ist, all das an die Socii-tst de« Mütaiix ans Lieferung v- > knusle Kupfer herbeizuschassen, »nd daß zwischen dem Käuier und Verkäufern bereits neue Arrangements nach jener Seile hin ver einbart werden musste». Wollte die Socst'tst de- M-tanr ans sosortiger Lieferung bestehen, so würde der Eassa Preis d. Metalls aus einen ungealniten Preis getrieben werden, best„ Elablirimg indessen keineswegs nn Programm de« Svndiea.- ist. Weiter ist zu berichten, dasi der Araconda Mine in Amerika ein ähnliches Unglück passirt ist, so daß auch die mit derselben abgeschlossenen Kiipserlieserungen nicht eingebaii i, werden können. Was die mit so großem Pomp amioncirte Fal k! kation von javanischem .Kupfer cmlangt, so hat die Soest-!-- d > M'-tanx bereits das ihr osseririe Ouanlum c»isgeka»ft, so daß d selbe nicht aus den Markt kommen wirb. Alles in Allem genomw i versteht man in hiesigen ringeweihten »reisen die ganz sinnlosen griffe gewisser englischen Zeitungen, die nur der bereits enoru i Contremine in Rio Tinto - Actien neuen Vorschub leistet und v mulhlich rein deshalb in Scene gesetzt worden sind, absolut in Tie deutichen Besitzer dieser Aktie» sollten sich dadurch nicht beirr r lassen, da ihnen ja durch bas vollständig solvente und gerade je«, überaus slorirende Knpsershiidicnt für drei Jahre eine Divid- i- e von etwa 70Frcs. garanftrt worben Ist. Die Pariser Börse nimm: übrigens de» Kamps mit der Londoner Stockcxchange in Rio'- neu. dings mit voller Kraft aus, und Alles deutet daraus hi», dasi Pa c - dieses Mal Sieger bleiben wird. Die letzte publieirie .Knvscrslotisii! deutete bereits die eingetretene Besserung der Verhältnisse a». m rend dcr ungünstige Esiect der durch und durch irrig adgesaßtcn Note im hiesigen „Tempo" ganz verwischt erscheint." *— Lüttich-Limburger Bahn. DaS ministerielle..Brüste r Journal' melbei, dir belgische Negierung piüie jetzt die Vorsctst.i , w lcbe d r Vcuvalttingsraih der Lüttich-Limburger Eiseiibahug iill- bcbuss deren Veistoaiuchiing ihr unterbreitet hat. *— Einführung der Schutzzölle in Schweden Aus St ckho'm schilistt inan dcr „Voss. Zig": Das G,Nachten über die vo» dein letzien Reichstage beschlossene» Zollei Höhungen, »m das die R gicriii-g das Eo nmeizcollegiui» und die Generol-Zollverwaltiiiig er'uch! latte, ist vorige» Freilag dem Finaiizniin-steriuni z»g>st>Ilt woede» Ein abiäll cierei llrtbeil, wie das der leiden angesehei-en Bel öidni, eüi sie »ic zuvor über N ch tigsbeschlüsse abgeg-ben worden ieiii. Gle-ch Eingangs wird im höchste» Grade bezwettelt, daß d> S neue Zoll-yftem siie dos Land segenbringend werde» kann. D e ga>z' A'lk t dcr §ckn tz öllner wird alsdann als eme sehr siiichnge »,id lurorrecle chcirekteristri und zum B ivei-e d-ss n eine Menge Unüb.reiiisiiiiiiiiiingen jivi'clieii d-n einzeliieil Zolliätzen aiigkiülni. Beide B lü d » sind der '.'lnjichl, doß die Bciänderuagen deS Zell- loiiie-, >ewie sie vom Reichstage b ictilvssen worden sind, gar uicl t durcha-sühri werden können; eS sei ibnen deshalb unmöglich, e n-n Z nvuuki ftir be« I kroiitreten der Zölle anciigebeii. '»eite B - lürden beantrag ii j ließlicb. daß es darstianS ölh g sei, den neu n Zollt inj vollstäud'r umznar. eiie», > d daß daun die Anwendung d'ss ldc > w i t- m A lang ein s »ale d imonat» beginne, und zwar erst zwei Wochen nach der Bekanntmachung. „Die Schutzzöllncr",
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