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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-13
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1888
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Erste Leilage M Leimiger Tageblatt und Amciger. .N 1V5. Mittwoch den 13. Juni 1888. 82. Jahrgang. Der Fichtenhoser. Erzählung auS der Gegenwart von Rudolf Elcho. Nachdruck undrlkn. (Jortsrtzuug und «chluß) 21. In der Schmugglerhöhlr. Als Marielis so plötzlich übersallea und eulsübrt wurde, ballen z>vc» Wesen ihr Verschulde» bcmerll: Konr-'d ,,»d Lmda Beide sahen den Wagen, der sie davon tuiz. Beide begriffe» den Vorgang nicht, aber sie akuten instincliv. daß man ihnen den Gegenstand ihrer Zuneigung entreißen wolle, und — wie aus Eoinmando folgten sie dein raffelnden Ge führte. Aus eine weile Strecke hin konnten Augen und Ohren die Erscheinung verfolgen, bann aber, alS die Räder vaS Pflaster verliefen und über die von Regenschauer» durchweichten Slrandwcge rollten, wo sich die Frachtgüter zu Bergen auf- tbürmten, wo hohe Krahne» ihre Arme gespenstisch über den Weg streckten und leere Oelfäffer Pyramiden bildete», ent schwand der Wagen bald dem Gesichtskreise der Versolger. Zudem erhob sich init furchtbarer Gewalt der Sturm und erschwerte den» Burschen VaS Athuien. Er hatte eine fast über menschliche Anstrengung entwickelt, um den Wagen einznbolcu, allein eS war ihm nicht gelungen. Tie Pferde vor dem un heimlichen Wagen sausten im wildesten Galopp tahi». Jetzt, als die Erscheinung verschwunden, al- das Raffeln der Räder im Heulen deS rauhen HerbstwindcS erstorben war. bietl Konrad an und der Hund schaute wie fragend zu ihm auf. Der Bursche beruhigte Herz und Lunge etwas, beugte sich zu Linda nieder, hielt ihm ein Tuch, welches MaricliS verloren, vor die Rate, streichelte ihm den Kops und sagte: „Marielis verloren, such. Lmda. such! " — Dabei deutete er ans die Wagenspuren, welche beim flackernden Schein einer GaSlaternc sichtbar wurden. Der Hund stieg ein seltsames Geben! auS, welche- seine große Unruhe und Aufregung-verrietü. ...Hast Neckt. Linda," antmvrtete der Bursche, alS habe er jeden Laut verstanden, „d, ist keine Minute zu verlieren, denn die schwarzen Männer sind böS. Such. Lmda. such! Vorwärts!" Kourad patschte dem Hunde nochmals auf den Kops und dann lies jener, die Schnauze zur Erde gesenkt, mit dem Schwege wedelnd und von Zeit zu Zeit ein klagendes Geheul »uSstotzend, voran, während" sein Herr, die Blicke aus die nächtliche Umgebung gerichtet, ihm eilig folgte. Der Sturm raste über den dunklen Strom hinweg, dag die Schisse am Quai schwankten nnd die Aukrrk.-ttcn unheim lich klirrten. Aber Konrad beirrte das nickt. Die Rächt m t ihren Schrecken schien ihn nicht zu berühren, all sein Denken und Fühlen war bei der Schwester. Jetzt stürzte prasselnd ein Schornstein nieder nnd mit einem furchtbaren Krack flogen die Steine über den Weg. Konrad achtete nicht daraus und der Hund flog erschreckt zur Seite. „Such. Linda", rief der junge Mann, alS wolle er dem Thicre die Ermahnung geben: „Laß dich durch Nebensächlich keiten nicht ablenke»." Bald daraus hob der Wind die Spitze einer Faßpyramide ab und die hohlen Gesäße stürzten mit einem höllischen Ge polter aus die Erde nieder. Konrad beachtete den Lärm kaum. „Weiter, weiter", stöhnte er athemloS. nnd weiter ging die Hetzjagd dem brausenden Wetter entgegen. Jetzt aus einmal verschwanden link- die Häuser, rechts der Q»ai und die dunklen Wasser rauschten den Strand berauf. Ei» Sprühregen traf KonradS glühend beiße Stirn. Die dunkle Rächt breitete sich über die verlassene Gegend ans, denn die spärlichen GaSlaterneu, welche bis dabin den Weg erleuchteten, lagen bereits hinter ihnen. LmkS vom Wege schien eine Art Wildnis; zu beginnen, denn KonradS Angen unterschieden die schwarzen Siihonettcn von Bäume», deren Rauschen man hörte. Einen Augenblick hielt Konrad an Er schien zu schwanken, ob er weiter in die grausige Nacht Vordringen solle. Seine breite Brust alhmcte schwer und be klommen und ein zorniger Schrei kam über seine Lippen, der raub mit dem Heulen deS Sturmwindes znsammenklang. Jetzt stieß ihn Linda mit der Schnauze an, alS wolle sie den Zaudernden ermahnen, seine Pflicht zu Ihn». „Ja, vorwärts", murmelte der Bursche, „Tn hast Recht, wir niiiffen MaricliS auS der Nacht hervorholcn, komme, komme!" Vorsichtig schritt er weiter, legte seine schwere Hand auf den Rücken des treuen ThiercS und plötzlich summte er, alS wolle er den Sturm nnd die finsteren Geister der Nacht bc schwören, eine Melodie vor sich hin, die Franz am Abend gespwlt hatte. Wohl eine Viertelstunde waren die Beiden so über de» einsamen Strand sortgewandert, an welchem die schäumen den Gewässer immer Höker nnd höher hinansrollten. da sahen sie links vom Wege durch daS balbentlanbtc Dickicht einen Lichtschimmer. Der Hund blieb stehen, streckte die Schnauze bock in die Lust und stieß dann ein leises Geheul auS, woraus er sich einem schmalen Seitenweg zuwandte. Konrad hielt einen AngenHick an, eine große Aufregung iiberkam ihn und seine Auge» leuchteten im Dunkeln. Er faßte Linda sanft beim Fell sind raunte derselben zu: „Pst. leise, leise!" Dann schritten die Beiden über den mit Laub bestreute» Weg bis zu einem Hofe hin. wo sich ihnen der Anblick eines kleinen Häuschens bot. a»S dessen Fenstern ein schwacher Lichtschimmer siel. Even wollte» sie zu dem Hause Vordringen, da warf sich plötzlich mit rankem Gebell. daS jedoch vom Sturm verschlungen wurde, ein Wolfshund au Lmda. Die beiden Thicre wälzten sich als dunkler Knäuel über den Sand, aber Konrad'S scharfes Auge hatte im Nu den Angreifer erkannt. Ein Griff, und seine Hände um schloffen den Hals deS ThiereS. Eine Minute später lag dasselbe leblos ans dem Hofe. Behutsam schritt der junge Evklop dem Fenster zu. Einen Augenblick starrte er in daS Innere deS matt erleuchtete» HauscS, dann ertönte ein gellender Schrei, den er trotz dem Heulen deS Sturmes und dem Rauschen der Bäume erkannte. Marielis ries um Hilfe. » » * ... Da» Mädchen war von zwei Männern, die im Wagen saßen, sestacbalten »nd derart gewürgt worden, daß cS säst erstickte. Nach etwa halbstündiger Fahrt, welche ibr'völlig endlos vorkam, hielt der Wagen, der Kutscher sprang vom Bock, hals den beiden Gefährten die fast Bewußtlose in da» einsam gelegeneHanS tragen, aus dessen Innern ein durckdringen der SchnapS- und Tabakogeruch hcrvorftrvmte MaricliS hörte da» rohe Lachen eines WerbeS »nd ein Lichtschimmer siel durch da- dunkle Tuch, mit dem man ihr da- Gesicht verhüllt b..ile. Jetzt mit einem Male wurde daS Tuch abgerissen" nnd alS sic ihr Auge an den Lichtschein gewöhnt hatte, sah sie ein wild anSsehendeS Frauenzimmer mit nickt unschönen GesicktSzüge» die aber durch die Spuren einer wüst durchlebte» Vergangen heit entstellt waren, vor sich. Ihr schauderte beim Anblick dieses grinsenden, und. wie cS schien, betrunkenen WeibcS Aber ihr Entsetzen sollte »och gesteigert werden, als ihre Blicke plötzlich aus die beiten Männer sielen, die sie hierher geschleppt ballen; der eine war rin roh nnd wüst auSsebender Irländer mit wcltcrgebränntci» Gesicht, testen schmutzige und zerrissene Kleider den in der Kneiplust groß gewordenen Strolch er kennen ließen, der andere aber, de» der schwarze Bart »nd da? verwilderte Gesicht säst nnkenntüch gemacht — war der Jostmil ller. Al- sie voller Entsetzen in daS Gesicht diese- wüsten Go festen starrte, schlug jener eine Lacke aus'und sagte in höbni scher» Tone: „Kennt mich daS gnädige Fräulein von Fichtenhoser noch? I schmettert. Heulend vor Schmer; zog er ein Messer und als Ja, ja. Berg nnd Thal kommen nicht zusammen, aber die I Konrad deni Irländer eben einen Schlag versetzte, der jenen Menschen." I zu Boten streckte, senkte er die schneidige Waffe mit «nein „Wozu habt Ihr mich hierher gebracht?" fragte Marielis I furchtbaren Stoße in Koniad'S Rücken, mit bebender Stimme, und ihr Auge überflog nochmals diel Der junge Riese taumelte. Jostmüller holte zum zweiten unheimliche Umgebung und daS Gemach, in Vesten Hinter- ! Male au», da siel ihm mit einem Aujjchrei MarielieS, die im gründe sie Fässer und Waarenballen bemerkte. I Getümmel den ersten Stoß nicht hindern konnte, in den Arm. „Seht mir doch die klein« Nengicr an", scherzte der Jost-1 In demselben Augenblick Halle sich Konrad wieder erholt, er Müller und schlug ihr vertraulich auf die Schulter. „DaS I entriß seinem Gegner die Waffe, packte ihn mit einem eisernen sollst Du erfahren, Schatz, sobald John und ich einen Whisky-! Griffe an die Kehle und durchstieß ihm die Brust. Röchelnd prmsch zu u»S genommen haben. Der Trunk ist redlich ver-! sank der Elende zu Bode», um sich nicht wieder zu erheben, dient"', setzt- er in schlechten« Englisch gegen seinen Gesäbrtcn I AlS bre Irländern, sah, welche» unerwarlcten AnSgang der gewendet hinzu. ..Schließ'die Thür. Molly. rasch, damit uns I Kamps nahm, floh sie schreiend wie eine Wahnsinnige zur VaS eingesangcne Täubchen nicht entwischt." 1 Thür hinaus. AlS die» geschehen, traten die Drei zu dem mit einer I Konrad ließ die blutige Waffe falle» und sagte hastig nnd s ihm Konrad nnd flüsterte mit ersterbender Stimme: „Ach Gackernden Kerze beleuchteten Tische, gossen heiße« Wasser in I keuchend zu seiner Schwester: „Komm fort! Franz sucht Dich! j spiel' doch daS Lies mit den Glocken... Du w«s;k die zur Häljte mit WbiSky gesültten Gläser und stießen an. I Voran», Linda!" lick»», was ich meine!" Während die Männer den Inhalt mit Behagen leerten, I Der Bursche war todlenbleich geworden, wie seine I Fra»; wußte reckt gut, daß er die Variationen der Volks mächte daS Weibsbild unter rohem Lachen gegen Jostiuüller I Schwester, die ihn in schrecklicher Angst umklammerte und I lieber memle. Eine seltsame Bewegung kam über ibn und gewendet Bemerkungen, welche MaricliS mit Entsetze» er-1 jetzt schluchzend anSrics: „Er bat Dick getroffen. Konrad!" I als MaricliS ibn gleichfalls bittend ansah. setzte er sich in nllten, den» sie erklärte» ihr, daß sic sich unter Verbrechern!— „Ach was lhulS, komm fort von hier." — Zärtlich ge-I eine» Winkel des SalonS nnd begann zu spiele». Anfang» befinde, die selbst vor einem Morde nickt znrückschrecklen. I leilcke er seine Schwester zur Baracke hinaus. Beide eilten,! zitterte vor Erregung der Bogen in seiner Hand, dann aber In der Augst ließ sie die Blicke von den mitleidlosen Ge-1 als sie den Hos lnnter sich batten, über den schmalen Seiten-1 erhob ihn der Gedanke, daß seine Kunst einem gelicdlcn achtern über de» Raum gleiten, in dem sie sich befand, um l psad, der durchs Gebüsch ans die Landstraße führte. Mil I Wesen daS Sterben erleichtere, daß sein Spiel eine Seele zu ergründen, ob ein Entrinnen noch i»ög>ich sei. S!e horchte I jedem Schrille wnrve MaricliS stärker, de»» die Schrecke» I lnnübergcleiten sollte zu den dunklen Psortcn der Ewigkeit, aus den Sturm, der draußen tobte, nnd auS ibrenr bange» I flohen nnd die Sorge um den Bruder kam. Dieser schwankte,! Und es kam eine Hobe Begeisterung über ibn. Wie jorl Herzen schrie e» aus nach Erlösung. Sie Kälte cö alS eine I al» sie auf die Slraße gelangten, wie ein Betrunkener durch I gescheucht waren die Gedanken an Tod und Berwesnng. er Gnade sondergleichen aiigesrbcn, wäre jetzt ein Blitzstrahl her-! die Nackt und al» sie ihre Hand um seine Hüfte legte, be-! erhob sich zu einer idealen Welt nnd wäbrend die Fittiche niedergcsahren und batte sie lodt z» Boden gestreckt. In! merkte sie zu ibrem Entsetze», baß daS warme Blut von seine» ! de» TodeSengelS durch daS Sterbeziinmer rauschte», erklangen wilder Hast jagten sich die Gedanke». Nascher als der Wind ! Schultern berat- durch kre Kleider sickerte. I seine Lieder so seclenvoll und tröstend, daß über da» todlblasie über die Dachfirst sauste, dachte sie a» die Angst, welche! Mit dem Aufgebote all' ihrer Kräste lücll sie den Schwan-! Antlitz des arme» Konrad ein seliges Lächeln glilt, da» die Franz, den Vater »nd Konrad ergreifen werde, wenn man sie I keilten ansrechk. Schon sah sie in der Ferne die flackernden I starre Form »nendlich veredelte und verschönte. sein Leben geopfert haben, wenn er da» deS arme» KonradS damit hätte erhalten könne» .... Franz und MaricliS mußlen alle ihre Energie ansbieten, um den Vater zu beruhige» und zur Selbstbeberrschling zurnck. zusnbre». Ein äußerer Umstand gab Götz seine Fasi.ing wieder. In der Aufregung Hörle Niemand, daß wicderl olk an die Thür geklopft worden war nnd diese geöffnet wnrde. Jetzt sab Fra»; plötzl ch. daß der Portier der .üomloni) vt lUnzie i>» Zimmer stand, welcher >bm sein Instrument brachte, da» er in Brooklyn zurnckgelassci, balle. Franz serligle den Mann, der sick »»ch den Vorgängen der letzten 'Nackt erlnndige» wollte, rasch mit einem Trinkgclde ab. Als die Tlstir sich bintcr dem Eingänge geschlosst» balle n»v Franz sein Instrument leise in eine Ecke setzen wollte, winkle Schluck, dann wirst Du »littheilsam werden und mir daS I -n I vernommen. Dann wurde cS still. ES c»starbc» 'age». was ich wissen muß." I 2" Konrad ü letzter -raum. I die schwirrenden Töne ver Abeuvglocken, und sieb', da war „Ich will zu meine», Valcr". sagte MaricliS mit angst-! Linda balte Franz, der mit seinem Begleiter am Strande I auch die Sonne ganz verschwunden, nnd mit ihr ve»slog der Vollen, siebende» Bitten. „Jostiiinller. ich Hab' Enck nie! »»iherirrte, ans die Spur der Verlorene» gebracht. Der I lctz'e Hauch deS Sterbenden. etwas zu Leib' gcthan. Wenn nur ein Funke von Mensch-! Geliebte sand daS geängstiglc Mädchen neben dem bewußtlosen I Konrad war enlschlasen — sein schallenbaslcö Leben er- lichkcit in Euch lebt, so laßt Ihr mich gehe», so kränkt Ibr! Konrad knieen Polizisten waren berbeigeeilt. hatte» de» I loschen mit den verhallende» Tönen der Musik, mich nicht. Ick sterbe hier vor Angst und Schrecken." ! Tbatorl deS Verbrechen» erfahre» und sanken in rem ver- > Der Winter mit seinen rauhen Stürmen war dabm- WaS brauchst Tu Dich zu ängstige». Schätzchen", sagte I steckten Hanse de» schwerverletzten Jostmüller. der im Lanse Frühling batte aus der „Rast" alle Frucht der robc Kerl lackend, ,.D» bist ja i» gulcr Gesellschaft und l der Nackt noch «nler Qualen seine wüste Seele anSdanckte. t Btüiben überschüttet, den Bergabbang a» ver Dir sclt nicht» zu Leite geschibc». svser» Tn hübsch artig! I» seinem Gesabrlen, dem Irländer, erkannte man eine» v't Südseite der Farm bedeckte» jetzt Reben und Psirsichbänme, und folgsam bist. Tri»!', sag' ich -— —" I bestrasle» Schmuggler und Einbrecher I und die Rosen ans dem Grabe Konrad'S zeigten die ersten mit emem Tdirei deö n-ur mit (liier Örtlichen nnich New-1 ein über den Strom, nur wenl^e, »nd de» Schrecken, so bastig von sich, daß die Halste tcS l Bvik gebracht worden und lag jetzt in Schneider'» Hotel vor I „ckt glückliche, selige Mensche» trug. MaricliS und Inhalte» dem Jostmüler in da» G stck'l flog. Jener warf! dem flackernden Kan'insener iin Salon, wäbrend Linda fl'" I F«,„- batten drüben in der weißen Kirche feierlich den Bund dattelbe klirrend gegen den Qscn, faßte, eine» Finch ans-1 Getickt iino seine Hände leckte, al- wolle s c ibn ins Bewußt I,prer Liebe für'» ganze Leben besiegelt, und der Fichtenhoser lohend. MaricliS bei der Schüller und warf sie in einen Sessel. I sei» znriickrnfen. I Iwtz sw,- si-n>e Tochter anS der Fähre und führte sie und „Den Hochmulb will ich Dir cmskreibcn", schrie der Mann I Draußen batte der Sturm die aanze Nackt bindnrch gr-1 seinen Scbwjegcrsolm i» da» Landhaus, wo alle Räume zur wülbend, und seine dunklen Auge» zciglen einen rötblichen > tobt, erst als der Fichlcnboser bei», Morgengrauen beimkchrte, srtzl'lichrn Hochzeit miss Glänzendste geschmückt waren. Schimmer. ! ließ ver Wind »ach nnd der Himmel wnrde bell. AlS (ygs,e hallen sich die schwäbische Familie von der Jetzt sollst Di> mir sagen, wo ich die Trine sinke, tbuit I Der bekümmerte Vater sand seine Tochter, die er so lange I Nachbarsaim und die HoyerS von New-Bork cingesnnoen, mit Du eS »ich«, so stirbst Dn. so wabr über unS der Sturm > vergeben» gesucht, am Eingänge deS Hotel» woblbebalte» und d,.„c„ Franz wäbrend'. er Wmtersaison genauer bekannt ge beult. I »»verletzt wieder, aber schluchzend wars sie ,,ch an s.-mc» HalS. I worden war. Die letzteren kannte» die Besitzung, welche 'sic „So sterbe ich," mitwortete MaricliS und eine trotzige! Als er mil banger» Herze» fragte, wa» den» geschehen sei, er- I ernst verwünscht batten, kaum wieder. Wie sabc» die Felder, Entschlossenheit leuchtete anS ibrcn Augen. „Kein Wmt! hielt er die Antwort: „Konrad hat sich für mich geopfert....! die Gärten, die WirtbschaslSgebäude so schmuck au», wie kommt über meine Lippen." I er stirbt uns, der Doctor droben bat'» gesagt." I strotzte das Bich aus der Weide von Gesundheit und sattem »So? — »n». wir wollen seben, wer von unS Beiden I Leise stieg der Fichtenhoser mit MaricliS die Trepve hinaiff.! Bcbag«>! Hier sah inan, waS ein tüchtiger Laiidwirlb z der Stärkere ist." I „>ji zitternder Hand öffnete er die Tbür deS SalonS nnd sab I schaffen vermochte Der Fichtenhoser glänzte vor Stolz »nd Der Jostmüller ging in großer Aufregung im Zimmer ans I Franz vor der Ehaisetongne sitzen, ans rer Konrad lag. Ans! Freute, atS die Schauspielerin mit der Liebenswürdigkeit nnd »nd ab. Er war offenbar in großer Vertegenbeik. waS er! caö bleiche Gesicht de» Verwundeten siele» die erste» Strabirn Hoheit einer Fürstin ihm ihre Bewunderung auSdrückte. Da» beginne» solle, um vo» dem trotzige» Mädchen das Gebeimiiiß I der Morgens»»»« aber die Augen blieben geschloffen. Einen ' " zu erpresse». Ein heiße« Rachegesübl gegen Trine erfüllte I Augenblick stand der Vater i» Schmerz versunken vor dem . ^ . seine Brust. Jene wollte er vor allem siiiden, a» ibr wollte I schwer albmeiikc» Sol-ne, über deffc» balbgeössnele Lippen ein I Franz in den großen Städten deS Westen- ronccrtirt Halle, er bluttgr Racke dafür nehmen, daß sic ihn verlassen und j seltsam pseffender Ton lain, dann rollten rbin die l> ißcn I sich wetteifernd nberbolcn. um taS schöne Daheim recht Tbräncn über daS gesnrchlc Gesicht. „Ich bossle so viele» an I lranli.ch nnv einladend zu ingchen. ihm gut mache» z» lönnen", flüsterte er mit zuck »de» Lippen,! Heute, wo alle Zimmer init Blumen und Gmrlanken „und jetzt cnlfchwindel er mir wie ei» Schallen." I geschmückt waren, glaubte man, ein Watteau habe diese» Marielis nnv Fra»; lröstelen de» schivcrbclninmerlcn I schmucke Lanthans init allen anmulhigen Reizen auSgcstatlet. Mann und erzählten ihm die grausigen Vorgänge der Nacht, I Solch rin TnScnlum konnte auch dem verwöbntcste» Künstler einen Lheil deS Raubes mitgenommen babe. MaricliS weiß, wo Trine sich befindet, sagte er sich, ihre letzte Antwort bat mir da« vcrrathen. Ich muß sie zum Sprechen bringen und wenn sie nickt spricht, zerreiße ich daS hübsche Täubchen in meine» Krallen. „Schenk'ei», Molly!" ries er an den Tisch tretend. „TaS I die beidcnmüllnge Tbal deS Schwerverwilntcle». I behagen, und Fra»; gelobte seiner MaricliS, er wolle hier ist eine 'Nacht, in der sich jeder Mensch sreue» kan», der aus ! ..Mein braver Jnngc", flüsterte der Fichtenbvser, nnd alS I stet» inil ihr de» Frühling, den Sommer und eine» Tbeil dem festen Lande seine» Pnnsch trinken darf Horch, wie! er sich »iederbcugle. nm dessen Mund zu küssen, rollte» ihm ! de« Herbstes verbringen, tue Wintersaison jedoch niüffe sic der Sturm um die Baracke beult. Ern wahre« Glück, daß I Thränc» über die Wimpern i.nd sielen ans die blei.be Stirn j mit ihm in Ver Stabt verleben, damit er seine künstlerischen wir am Abend in der Kneipe bocken blieben und nicht »ach > keS Kraule». Fast schien e». al» Kälten b,e heißen Tropse». Sandy-Hvvk segelten, um die Wciareu einzubriugen. Solch I daS erste Opfer väterlicher Liebe, dem Sol-,, zum Bewußt em Wetter ist selbst für Schmuggler zu schlecht. Ach, wie! sei» z»rückge>itsen, den« er schlug die Augen ans, starrte in das wärmt, — noch ein GlaS, Mollv!" I daS Gesicht deS Vater» und sprach mit den heißen brenne» MaricliS würde kan», »>cl,r Grauen und Entsetze» I den Lippe»: „Dn weinst, weil die Mult-r lodt ist?" empsuiiten habe», wen» eine Riesenschlange sie umwunden I Gleich daraus verfiel er in wilde F,eberpha»tasien bälte, als sic nun rmpse.nd, da der brutale Mensch, bald s Da zeigte cS sich Ziele zn verfolge» im Stande sei. MaricliS, welche beute im volle» Zauber ihrer Annintl, »nd Schönheit strahlte, war unsagbar glücklich, und' niit ^ verhaltenem Jubel nabm sie an den Freude» deS Feft.S Antbeil. Und die Sonne des GlückeS vergoldete alle Tinge. Trme, deren Dasein fortan keinen anderen Zweck zu haben schic», daß in dem nmiiachteten Geiste Kon-1 als der Sühne für daS schivere Unrecht voll nnd ganz gereckt betrunken, mit gerölhelcni Gefickt und funkelnde» Augen sick I rad'S die Erinnerung a» daS Lebe», welches er »ach dem zu werden, balle die Tafel mit de» köstlichsten Gerichte» ibr näherte, als er eS wagte, sie an der Schulter zu soffen. I Tode seiner Mutier geführt, säst vollkommen anSgclöscht war. I versorgt. Hvyer brachte einen glänzenden Toail ans die Bei dieser Berührung, bei den, unheimliche», lodernde» Blicke, I Er sprach vo» der Zeit seiner Kindheit. wie von dem letzt- Nenvermäbtte» auS. Frau Höver ließ da« ganze Sprüliscucr der sie lras, machte sich ihre Angst i» einen: wilde» Anssckrei I vergangenen Tage, "er erinnerte sich längsivergesiencr Dinge ihre» Witze» glanzen, »nd die Sliindcn flogen wie Mwiilen Lust. Sie stieß den Unhold zurück, daß er taumellc. flog I „nt aller Genauigkeit, während sich a»S dein ganze» Lebe»»-! dahin i», Rausche der Freude. mit einem Satze zum Fenster, zertrümmerte eine Scheibe und! abschnilte nach dein Tode seiner Mutter nichts mehr in seiner! AlS die Nacht beranskam und die Slernc goldig am wollte den Riegel öffne». In demselben Augenblick jedoch ! Erinnerung fand. nicht einmal eine Ahnung von dc» Vor-1 dunklen Hinimel erglänzle», vermißte MaricliS plötzlich de» »msaßlen sie zwei starke Arme und rissen sie in die Milte! gängen der letzte» Nacht. Fast schien e», alS habe die Mutter I Vater. Sie erhob sich, gab Franz eine» Wink und beide ver- deö ZimmerS zurück. I die Seele ihre» Kindes mitgenommen und ihm »ichtS dafür! ließen heimlich die lachende Gesellschaft. .^Sachte, mein Hühnchen", knirschte der Jostmüller. „so I ziirnckgelasie» als den Traum. Arm in Arm tralen sie hinan» in die schweigende Nach, leicht flalterii Tu nickt davon. Wo ist Trine?" I Die Fieberpba»lasien wurde» den Tag über stärker. Mit I Die Lust war vom 'Aroma der Blüthcn erfüllt , Jobannis- Die Irländer waren ausgesprniige». den» der durch» I säst nbermenschlicher Krast erhob sich der Kranke wiederholt I käser schwirrte» durch die Büsche, leuchteten ans »»d schwanden Zimmer fegende Elnri» batte daS Licht verloscht. Es war I von seinem Lager »uv schnllelle alle die ab, welche ihn zu I dahin wie sprühende Funken, und a»8 der Ferne Ueß der finster geworden. . . I halt«' versuchten. MaricliS allein üble dann eine» säst! Cpotlvogel sei» wilde» Lied ertönen. Schweigend wanderle» Eine unheimliche Stille folgte, da,-» mit einem Male I magischen Einfluß aus ihn an». Wenn sie ihm mit der I die Beiden »nler dem goldbcsäte» Nach>lii»imcl bin. eine hörlc^nan einen Krach, der die ganze Baracke erbeben »lachte, s weiche», zitternde» Hand »her die Stirn subr, wenn ihre! Welt de» GlückeS in ihrer Anist tragend. Unwilllnilich der Jostmüller sein Opser sinken lassen, daS regimgSloS zur I Der bange Tag ging zur Neige. Roch cinmal lauchle I hü,m,»schauen. Ihm z» Fuße» lag Linda. die treue L,»da. Erde siel. I die Herbstsonne die Dächer der Riesenstadt in ihr gluthvolleS I welche gleich ihrem Herrn mit Vorliebe an dieser Stelle AlS ein Licht an,'flammte und die Scc:-e beleuchletc, lag da« «Licht, »nd ihre Strahlen trafen auch die PriSme» deS Krön- I weilte. Die Liebenden schlangen ihre Arme »in de» Hals de» Mädchen besinnungslos an der Erde und der Stube >':an-1 leuchler». der von der Decke de» SterbczimmerS in dem Vater». MaricliS bcnierkle im Moiidlichtc, daß seine Auge» de», wie vom Sturme hergeweht, ein Mann nnd ein Hund. I deutschen Gasihosc herabhing. Da» gebrochene Lickt zauberte I senckt waren. Die Irländer starrten den Fremden an. alS sähen sie ein I tanzende Farbenbilvcr von wnnberbarer Schönheit auf diel „WaS ist Dir. Vater?" fragte sic. „B>si Du nicht mit Gespenst. Jostmüller aber erkannte sofort dc» Sohn des I Wand, und plötzlich war e». als verliere taö Auge deS j ,,»s glücklich?" Fichte,ihosers. Ei» jäher Schreck durchzuckte ihn bei dein Ge- l Sterbenden seine Starrheit beim Anblicke dieser lctzten'Grüße ,,'O, so glücklich' danken, daß Konrad am Ende nicht allein sei. Er sprang I deS scheidende» SvniieuballS. Konrad schaute lächelnd aus sei» Herz, .'.daß ich mir zui» Fenster und schaute hinaus , während der jniigc Bursche I die Farl-enbilder, da»» wandte er 'ich zu der Gruppe, die ich habe viele Jahre niciiieS Leben» verscherzt durch nieine c»>tworlele er nnd zog die Beiden a» heute voll Webiiiiilh gestehen muß. seine Schwester aushob »nv ihr zärtliche Worte i»S Ohr rauilte. I ihn umstand. Sein Antlitz vcrriclh eine seltsame Beräiikc-1 Eitelkeit und Thorheit. Wie glücklich wäre mein Lebe» ge Marielis schlug eben die Auge» ans und schaute ww traun, I rung ES schien, al» zeige sich ei» Wicdererwachc» oder I worden, wen» ich daS Thier da drinnen" — und er pechb besangen uni sich. alS der Jostmüller sich »mivandkc mil der I letzlcö Auslackcrn geistiger E>ken»t»iß darin. Mit schwacher aus die breite Brust — „bei Zeiten gebändigt; wenn ich Weit Gewißheit, daß der menschenscheue Bruder seiner Gefangene» I Stimme, welche so weich klang, wie die eine» Kinde», sagte I und Kind alS da» geachtet Hätte, was sie sind, die höchsten allein gekommen war. ler: „Marielis. Du weinst? Warum de»»? Die schwarzen Güter de» Leben«. Aber fort mit alle» trüben Gedanke».— Beim Anblick ihre» Gegner» schrie Marielis aus: „Konrad, I Männer Hab' ich ja verscheucht, ich und Linda. Brave Linda. Die letzte Zeit. MaricliS. da Tn Gute mich »lit Deiner Lieb' sie tödtcn Dich!" I Du hast mich lieb . . . Er betastete den Kops de» I so recht umhüllt hast, und ich Dich und Franz so ganz ver- Dicscr schntlelle trotzig lächelnd den Kopf und sagte ein- Hunde», der sich freudig erhob, al» wolle er a» ihm empor- stand, hat mich entschädigt für ein verlorenes Lebe» und noch fach: „Koi»»»' beim. Ter Joümülicr hatte init dem Irländer zwei kurze Worte und verstälirn.-ßiinnge Blick." gewechselt, dann stürzten beide wie Raubthicre aus de» Fremde», der seine Schwester mit einem Ruck zur Tbür schob. Einem jungen Gladiator gleich stand er jetzt vor ihr. Den Angrcisern schien e» ein Leichte-, de» Burschen »ieder- zureißcn und zu knebeln, und schon raffte da- Weib am Tische zu dem Ente einen Strick aus. Al- der Irländer jedoch vorsprang, faß ihm mit einem Satz der Hund an der Kehle und den Jostmüller traf ein so furchtbarer Schlag von der Faust Konrad'S. daß er meinte, die Kinnlade sei ihm zer springen. I gehört der Abend desselben mir Franz", fuhr er mit Jetzt siel der Blick de- Strebende» aus den Fichlcnboser, I bebender Stimme fort, „sei meinem Kinde ein besserer Man», der hinter MaricliS stand und dem die iniierc Bewegung de» I »IS ich cS ihrer Mutter war. Sie wird Dich glücklich machen Hal» zuschuürte. „Vater," sagte der Sterbende und streckte I — ganz gewiß, so lange Du ihr treu bleibst. ... Wenn Dn ihm die Hand entgegen, „Du wirst Deine Kinder jetzt immer I aber glücklich wirst, dann überhrbc Dich nicht. Sri gut. lieb Haben, gelt?" I Vergiß taS nie, wa» ich Dir gegenüber einst vergaß, daß Der Fichtenhoser wars sich über den Sohn und brach i» I mancher arme Mensch, den wir gering schätzen, vielleicht im ein herzbrechende» Schluchzen auS. Zum eisten Male hatte I Leben Größeres erreichen würde, als wir selber, wenn ihn er seit einem Jahrzehnt das Wort „Vater" au» diesem I da» Schicksal auSrüstete mit gleichen GabenI" Mnnde gehört, zum ersten Male halten ihn diese dunklen,! räthselhasten Augen voll inniger Lirbe angeblickt und jetzt sollte die Stunde de- Abschiede» schlagen? O. er würde jetzt ^
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