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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-18
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1888
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3768 8tailbmLl»tvI, KIniMn, 8teppaeeken. ^L8er'8klie Mrm»Iunterk1e!üu«8. ^«8. v»rts>ui»SvvL, L«11seI»A»*LvLiuL«, SLH»o»»r»LLV«1 r» krdriliprelseo, Sertlol» L VI«., Stuklldhrlk. IVamuIörlclu'» 12. Um den Beitritt zu unserer Pranken- und Begrilbniß-Baffe zu erleichtern, haben wir das Eintrittsgeld für den Verband aus 50 Pfg. für die im Monat Juni Eintretenden herabgesetzt. Verband Deutscher Handlnugsgebiilfen UniverMtsstraße Nr. 4,^ ^UKsmeiller Vuruvvrem. Am Tage der Beisetz»»!, Sr. Majestät de» verschiedenen Kaisers Arirdrich, heute Montag, den 18. Juni, bleibt die Turnhalle geschlossen. ver Turarutk. Verl. Tonnabend Abend verg. Armband von Nic.-Sch. Nürnb. Str., Schletterplatz u. Zeitzer Str. G Bel. abzug. Körnervl. 34, II. l. Jrcitaq eine dunkelgrüne Sammet-am- -adour mit Inhalt im Zoologischen Garten verloren worden. Gegen Belohnung abzu- geben Neich-str. 2, beim Hausmann. Herzliche Bitte. 2 rechtschaffene alte Leute, w. d. Krankh. u. Arbeitslosigkeit in d. gr. Noth ger. sind, bitte» herzlich um abgenutztes Bett, Sopha, Tisch oder Schrank. Sollten geehrte Herrjchasken Untheil nehmen, b. Adr. u. II. 6.4 Exped. d. Bl. Niemals ist jemand Heister geliebt worden, >ls Sie von mir. Wir werden ja aber säst Überall beobachtet, ohne daß Sie es ahnen. Bitte morgen dort, wo ich Sie am 12tcn vor einem Hause stehen sah (um dieselbe Zeit). Zinsen. Tie Anipielungen waren für B. bestimmt, liebes Fräulein! Nähere Erklärung finden Sie in einem Briese hauvtpostlagernd unter meinem Vornamen. Stellung ousg. aber n. hier. R. — W. Connbd. geh. b. h. u. dieselbeZ.in K.-Thea. kieüsIVsrsw. Leuts Lloukas Hebung in cker Aieolul- »ekule. LLmmtiielio Llit^lieäer, vvelclis «cd am 4. Ooocert (^rauerfeier kür ( . Lleüel) detdeiliAen, wer,len ersuclrt, ru ersi ksineu. ksaUvrioll. Die Bcrcinsmitglieder, wie die bei deu Aufführungen des Vereins betbciligten ge. ehrten Gäste werden hierdurch höslichst ersucht, sich heute Trauergottcsdicnste in finden. All»»' ,»m der Synagoge einzu- v. V. Wafferfahrt nach Connewitz. 4Vtnter, llLesrelacIii«!»«!,. Abjahrt '/.? Uhr von der Vrandbriicke. Heute Abend Generalversammlung Lorothcenstr. 12. erbeten. Zahlreiches Erscheinen Leiitauraut Kitkpli»», L»rk>>1ra!i8v. Abends V,8 Uhr kulmdaum, Gerberstroße. v.o. Rti. 1^. Heute Abend local Tr.-F. lm VereinS- v. V. N o, l a »n e n, V «»rsolirll t8»»et»8l>;v Owvier- kloro, Arm- unä llntüore, kaknensedleiken, 7rLnerMev.i/.-M>«. IrLnerkIeiäer v. 25 Lmil Svvkort, VrLllvrllüts, elegant garnirt» van 3 an. »»»» ReichSitr. Nr. S. l»^» Die so sehr beliebten Damen-Leder-Stlefel 5.50 - Zeug-Stiesel » 4.50 . Prom.-Schuhe - 5- Herren-Prom.-Schuhe . 6.— sind jetzt wieder in reichhaltigster Aus wahl und schönste» AavonS vorräthig. RcichSstr. 19 4SRrick,Sstr. «U ff.gkrr. 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DicS zeigen allen Freunden und Bekannten tiesbetrübt an die trauernde» Hinterbliebene» ^ Rosa Schade. Anna Klotz. Gestern Abend ',.11 Uhr enlschlies sonst nach schwerem Leiden meine innigstgeliebte Frau, unsere gute Multcr, Tochter, Schwester und Schwägerin Mm 8>mck B. kmer. Um stilles Beileid bittet Neustadt, Eiscnbahnstr. 13, 17. Juni 1888. W. Ttrinwede im Namen der Hinterbliebenen. Heute Morgen verschied nach längerem Leiden sanft und ruhig unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Auguste verw. Bornkcssel geb. Willig. Schmerzerfüllt theilcn dies theilnehmenden Verwandten und Freunden nur hierdurch mit Leipzig, den 17. Juni 1888. die trauernden Hinterlaffenen. Die Beerdigungszeit wird noch bekannt gegeben. Etwaigen Blumenschmuck erbittet man Emilienstraße 23, III. Heute früh wurde nach kurzem Krankenlager mein einziger geliebter Sohn Heinrich Dorsch, Privatlchrer hier, im Alter von 33 Jahren durch einen sanften Tod erlöst. Mit ihm verliert die bcklagcnswerthe Mutter einen wahrhaft gute» Sohn. Leipzig, den 16. Juni 1868. Johanna verw. Dorsch. Heute erhielte» wir die schmerzliche Nach, licht von dem Tode unseres lieben Sohnes Adolph. Derselbe starb am 26. Mai aus einer Reise iu Lauada plötzlich am Herzschlag. Tieferschüttert bringen wir diese Nachricht einen Freunden, zugleich im Namen der übrige» Anverwandten. Leipzig, den 17. Juni 1888. G. E. Wranktiiore und Frau. Gestern verstarb nach längerem Leiden unser Lehrling Hans Meißner. Sein seltener Arbeitseifer und seine Pflicht- treue sichern ihm bei uns eia bleibendes Andenken. Dies zeigen hiermit an Leipzig, den 16. Juni 1888. »rctzschniar L Walther. Berlobt: Herr Max Carl in Lül» a. Rh. mit Frl. Traulichen Schmitz das. Herr Fritz Küchenmeister in London mit Frl. Marie Richter in Chemnitz. Herr Curt Gebhardt in Chemnitz mit Frl. Alma Korb das. Herr Gustav Fengler, Mechaniker in Oberwiesen, thal, mit Frl. Laura Schreier in Cöpenick. Herr Paul Bernhardt in Zwickau mit Frl. Emma Lorenz das. Herr Otto Poschwitz in Radeburg mit Frl. Agnes Prüser in Dresden. Bcruuihlt: Herr Carl Müller in Dresden mit Frl. Anna Manuel in Frankenberg i. S. Herr Clemens Büchner in Zw ckan mit Frl. Martha Lerch das. Herr Paul Ränker in Eckersbach mit Frl. Martha Marlin das. Herr vr. meä. Justyn Karlinski in Innsbruck mit Frl. Helene Stern aus Dresden. Geboren: Herrn Siegfried Kaiser in Dresden eine Tochter. Herrn Oswald Brause i» Wurzeu ein Sohn. birstotbe»: Frau Christiane Juliane Ceydcl geb. Schiebler »r Kleinzschachwitz. Frau Juliane Emilie verw. Seidel geb. Quinger, Hausbesitzerin in Chemnitz. Herrn Max Geißlcr's in Chemnitz Sühnchen Fritz. Herr Hermann Möckel in Chemnitz. Frau Ernestine Kröhl geb. Fankhänel in Hainichen. Herrn Emil Tauchiiiann's i» Zwickau Löbliche» Walter. Frau verw. Dorothea Töblrr in Wurzen. Frl. Anna Herrmann, grprüste Lehrerin ln Wurzen. Frau Emilie v. Sternstei» geb. Hübner in Bautzen. Frau Mathilde Willig geb. Specht in Weißenberg. Frau Amalie veno. Junker in Schandau. Herr Aug. Henke, Schncidermstr. in Divpoldisiraloe. Herr» Adolf Elsmanu's, kömgl. Kammer, musikus in Dresden, Tüchterchen Gertrud. Herr» Hermann Schmidt's in Freibcrgsdorj Söhnchen Johannes. Berichtigung. In der gestrigen Todes- anzeige betr. Frau Erncstinc Kröhl geb. Fankhänel ist fälschlich Freitag statt Sonn- abend der 16. Juni als Todestag angegeben. Die Beerdigung des Herrn Philipp Ultgewitz findet Dienstag, den IS. Juni, Nach mittag '/,3 Uhr, vom Trauerhause, Neumarkt 1, aus statt. für Leipzig und Umgegend von Vrvltvlldörll und SeekLnsen übernimmt unter Zusicherung reeller Bedienung alle Arte» Leichenbegängnisse, sowie Uebersübrung Verstorbener für In- und Ausland. Leichenbestatter: 6. 8eIloil!li;i'l'. Comptoir: Neukirchhof 31, SarMgazin Nr. 30. Fernkvrecheinrickitniig 599. Filiale: Reudnitz, Borvit;strai;c 9. Heute 8 71. A7. 0. Hoplnenvri«!, Reichel's Garten. Dorotheenstraße. Aus Anlaß der feierlichen Beisetzung der Leiche Sr. Majestät Kaiser Friedrich'S bleibt meine Anstalt heute von 'j.9 Uhr an geschlossen. Io. looi'D-IiQ. Marien-vLÄ, Schwimm-Bassin 18o, Neiine1»«»ne4eI«I. 4V»ui»ei»- u»»1 I»«neUeir-L1»«I«l vorzüglich. Pserdebahnverbindiing alle 7'/, Minute». Dam-Badez.: Mont.. Dienst., Donnerst, und Freit. 9—11 Uhr, Miilw. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stets milAiis».d.Da»i.-Bndez. Jederzeit Schwiii,»i-'.l»»rrrickit. ^elirrlmmbaaoln IFL»LL»"L»»U, u»,l A ellsudack 000 Damen: Dienet.,Toi»i»rc->..So»t'.ao.',,i>' »0 . 'l,1l. Montag. Mittwoch. Freitag'/,'.'-'. Poststraße 1». Tägl. geöffnet von Morgens bis Abends,Sonntags bis Mittags. W k'rLeLrieLLLvLS, bis Mittags. Wannenbäder genau nach ärztlicher Verordnung. Schwimm-Bassin 20°. >'!>»»«iüi-selic» 9. Wanukiiblide» von iriN, bis Abends!» lllii . t Dienstag: Gräupchen. Sellerie mit Kalbfleisch. D.B. E. plcr. 'VtzttsrUllstUtl ll. / . Gelbe Erbse» und srische Wurst. T. B. Laue. Rene Leipziger Speiieanit., Zeitzer Str. 43/45. Moulag: Schwarzfleisch und Linsen- Das CeremonieU beim Leyrabniß -es Kaisers Friedrich. * Berlin, 17. Juni. (Fernsprechmeldung deS Leipziger Tageblattes.) Ter Leichcnrug wird durch eine Parade eröffnet, daraus folgen die Hofcssicianten, die Kanimerherreil und Kammerjunker, die Minister, die Generalität, die Hofstaaten, die obersten Hoschargen, die Ritter vom Schwarzen Ablerorden, welche die Zipfel deS Leichentuches halten. ES sind dies die Generale von der Goltz, von Obernitz, von TreSkow und von Pape. 12 Generale tragen den Baldachin. Neben dem Leichen wagen schreiten 12 Commandeure preußischer, bayerischer und sächsischer Leibregimcnter, hinter dem Wagen General- seldmarschall v. Blumenlhal mit dem Reichspanier, neben demselben zwei Adjutanten. Alsdann folgen der Kaiser mit dem König von Sachsen, daraus Prinz Heinrich und die übrigen Leidtragenden deS königlichen Hauses, die fremden Fürstlichkeiten und die Abgesandten fremder Höfe, bei welchen der russische Militairbcvollmächligte v. Kutnsow sich befindet, die Prinzen Von souveränen Käufern, der Reichskanzler Fürst BlSmarck und die Gcncralseldmarschälle, die Ritter vom Schwarzen Adlerorden, die landständischcn Fürsten, die Generäle, der BundcSrath. Ofsiciere und Beamte nach ihrer Rangordnung, Deputirte der Potsdamer Behörden, die Magistrate und Stadtverordneten von Berlin, Potsdam und Charlottenburg. Den Zug beschließen Truppentbeile. Während der Beisetzung beginnt das Läuten der Glocken sämmtlicber Potsdamer Kirche». Um 10>/, Uhr wird zum zweiten Male geläutet, bis der Zug i» die FriedenSkirckie eingctrete» ist, und zum dritten Male, nachdem die Kanonen gelöst sind. Die obersten und hohen Hoschargen nehmen in der JaSpisgalerie Ausstellung; die Krone trägt Gras Stolberg, daS Sccpter Minister v. Mayback, den Reichsapfel Minister Frciberr von LuciuS, daS ReichSschwcrt Minister Bronsart von Schellcn- dors, daS RcicbSsicgel Minister von Friedberg, die Kette vom Schwarzen Adlerorden Minister von Boetticher, den Kurhut Minister von Goßler, daS Kurschwcrt Mi nister von Ccholtz und Gras Herbert von BlSmarck. Generalfeldmarschall v. Blnmenthal nimmt mit dem Reichs panier hinter dem Kopfende deS Sarge« Ausstellung- links und rechts von ihm stehen die Geiieralakjutantcn v. Mischte und v. Winterfeld mit gezogenem Degen, vor der Estrade die Generäle und Gencraladjutaiiten. Die Einsegnung der Leiche erfolgt durch den Obcrhosprcdiger Kögel unter Assistenz der Hosgeistlichkeit. Der Leichenwagen wird von 8 Pferden gezogen, welche zuerst Stalldicner führen. Tie Zipsel deS LucheS vom Baldachin tragen 10 Lieutenants, den Baldachin selbst 12 Unterossicicre. Nach Einsegnung der Leiche setzt sich dicLeichenparadc in Bewegung; uni»iltelbar daraus folgt die Geistlichkeit, um die Leiche a» der Fricdenskirche zu empfangen. Der Sarg wird durch 12 Commandenre der Lcibregimenkcr »nter Borantritt der Kammcrberrcn und Minister zum Leichenwagen getragen. 8 StabSossiciere führen jetzt die Zugel der Pferde. Die Ritter vom Schwarzen Adlerorden tragen die Zipfel vom Leichentuche. 8 Generale den Bal dachin. Unter Glockengcläute schreitet der Leichenzug durch die große Allee von Sanssouci nach der Friedenskirche, wo der Sarg am Altar nicdcrgesetzt wird. Generalfeldmarschall von Blumenlhal nimmt mit den beiden Generaladjutantcn v. Mischke und v. Winterfell) hinter dem Kopfende deS SargcS Ausstellung. Die Allerhöchsten Herrschaften sitzen dem Sarge gegenüber, hinter und neben ihnen die fremden Fürsten. Während der Leichenrede des Oberhospredigers Kögel werden 101 Kanonenschüsse abgeseuert. Vermischtes. -- DaS Vorkommen von Thieren in größeren Meerestiesen war bisher eine der streitigsten Fragen der Zoologie. Während Agassiz die Ansicht vertrat, daß das Meer nur an seiner Oberfläche und bis zu einer geringen Tiefe hinab von einer sreischwimmenden Tbierwclt belebt sei, behauptet Hackel, gewisse Thicre in allen Wasscrscbichten bis zum Grund deS MeercS gesunden zu haben. Eine sichere Entscheidung der Frage konnte nur gefällt werden bei einer Untersuchung mit Apparaten, vie sich erst in bestimmten Tiefen öffnen und selbstständig schließen, um vollständig ge schloffen wieder herausgezogen zu werden. Die Herstellung eincö solchen SchließnctzeS ist, wie man der „Täglichen Rund schau" mittbeilt, unlängst Herrn von Pclersen, dem seit herigen Ingenieur der deutschen zoologischen Station in Neapel, gelungen, und mit diesem Apparat hat Professor Cbun aus Königsberg dort Untersuchungen angestcllt, die ein sehr interessantes Ergebniß gehabt haben. AtS Pros. Chun 8 Seemeile» von den Ponzainsct» auS 1300 m Tiefe daS Netz zog, zeigte sich ein geradezu erstaunlicher Reichthum von Seethicren: Kleine Medusen, BenuSgürtel, Sagitten, Zehnfüßer, Alciopiden, zahllose Copepodc.., Kopffüßer w., daS alles drängte und trieb sich in engem Gewimmel durcheinander. Die Fülle ist um so erstaunlicher, al« in diesem Falle daS Netz aus'S Geratbcwohl in die Tiefe hinabgelaffen worden war, während die Fischer aus ergiebigen Fang an der Oberfläche nur in den Strömungen rechnen. Die weiteren Untersuchungen zeigten, daß die Theile deS MittelmeereS sowohl an der Oberfläche wie in allen Tiefen bis zu 1400 m ein reiches thicrischeS Leben besitzen. Zugleich fanden sich in größeren Tiefen Thiere, die an der Oberfläche bisher nur selten oder gar nicht beobachtet worden sind. So sind z. B. mehrere Krebse, einige Flossenfüßer und zwei Tintenfische ausschließlich Tiefenbewohner deS Mittel« meereS, während umgekehrt B- die Larven von Stachel häutern nie unter hundert Meter Tiefe gesunden werden. Die Mehrzahl der Scethiere zeigt sich jedoch gleichmäßig durch aste Wafferschichtcn vertheilt. Interessant ist, daß ihre Bertbeilung während der einzelnen Jahreszeiten verschieden ist. Chn» hat sestgeflellt, daß ganze Gruppen von Serthieren, welche zu Beginn deS Frühjahres im Golf von Neapel ver schwinde», um erst im Herbst wieder zu erscheinen, während deS Sommers in der Tiefe weilen. Der Grund dafür scheint zu sein, daß die Thiere der heißen Sommerteinperatur zu entgehen suchen. Wenngleich Chun'S Untersuchungen nur für das Mittclmccr Geltung haben, so ist doch anzunchmen, daß auch im freien Ocean ähnliche Verhältnisse vorliegcn. Dafür spricht die Thatsache, daß unlängst wahrend der Fahrt deS italienischen „Bettor Pisani" Röhrenquallen an der Lothleine haftend gefangen wurde», die nach Ansicht deS FindcrS auS Tiefen unterhalb tausend Meter stammen. Allerdings wird, wie Chun vermuthet, im offenen Meere die ständige Teinpe- raturabnahme von oben nach unten (die im Mittelmcer im Ganzen nur zwei Grad beträgt) die Tiefcnvertheilung der Thiere in der Weise beeinflussen, daß sich verschiedene, über einander gelegene Faunen werden unterscheiden lasten. --- Ueber die Fischhallen in Astrachan entnehmen wir einem Astrachancr Briese der deutschen „St. Petersburger Zeitung" folgende Mittheilungen: „In Astrachan aicbt cs zwei große Fischmärkte, „Jffaben", der eine am Flüßchen Kutum, der andere bei den LandungSbrückcn an der Wolga. Diese Jffaden, namentlich die ersterc und größere, sind 15 dis 20 Faden lange, offene, nur durch ein Dach gegen die Sonne geschützte Hallen, in denen sich zu beiden Seiten lange Reihen von Bassins hinzichen, angesüllt mit plätschernden Fischen allerlei Art. Eine dichtgedrängte Menschenmenge wogt hier in den noch kühlen Morgenstunden aus und ab und kaust deu Tagesbedarf ein. Später am Tage gcht'S nicht mehr. Da erreicht die Hitze bis zu Mittag oft eine Höhe von 40 bis 45 Grad; dann müffcu die Fischhändler schon lange aus und davon sein. Eine Bedingung herrscht übrigen» beim Kauf: der Fisch muß nethwcndigcrwcise „leben"; ein schon gestorbener Fisch findet auf derAsirachan- schen Iffade keine Abnehmer. Darum ankcrn denn auch gleich unten am Flußuser eigenS dazu hergcrichtete verdeckte Boote, eines neben dem anderen, welche die Fische lebend herbeigeholt baden und auS denen dann — je nach Bedürfnis) — größere oder kleinere Fische herauSgenommen werden. Die Iffade ist aber auch der Ort, wo der Städter sich den Caviar am schönsten und frischesten holt. Da Wird dem Fisch der Leib kunstgerecht geöffnet, der Rogen HerauSgenommen, ausgesiebt und dann nach dem jedesmaligen Wunsch sogleich stärker oder weniger stark gesalzen. Der feinste, frischeste leider aber nicht tranSpor- tirbare Caviar ist ganz hell; seine glatten, vollen Körner liegen wie blanke Perlen neben einander. Der Bcrsandt-Ca- viar ist in jedem Fall stärker gesalzen und meist in eine mehr oder weniger compacte Masse gepreßt. Bor 30—35 Jahren hat daS Pfund Caviar an Ort und Stelle noch 15 Kop. ge kostet: der Krimkrieg war e» damals zu allererst, dann aber auch die sich mehr und mehr entwickelnde Communication mit Astrachan, die dieser Delikatesse den Weg nicht nur in alle Theile de- Reich-, sondern auch weit Über die Grenzen Ruß land« hinan« öffnete. Daß der Preis de» frischen Caviar« egenwärtig in Astrachan zwischen 1—2 Rubel pro Psund chwankt, macht die ungeheuere Ausfuhr desselben. (ES ist dies ein verhLltnißmäßig sehr hoher Preis, zumal daS russische Pfund leichter ist als das deutsche.) - Amerikanisches. AuS Ncw-Uork, 27. Mai, wird der „Frankfurter Zeitung" geschrieben: Der Süden der Ber einigten Staaten macht verzweifelte Anstrengungen, neue An siedler auS den nördlichen Thcilen deS Landes berbeizuziehen und bedient sich dabei allerlei wunderlicher HlsSiuittcl. So lies durch die nordischen Blätter jüngst die Notiz, daß ein junger Mann im kühlen Staate Minnesota an einem Kusse gestorben sei, den er seinem Liebchen aus die — geschminkte Wange gedrückt. Die Schminke enthielt nämlich giftige Stoffe. In wessen Hirn diese Ente auSgebrütct und zu welchem Zwecke sie in die Welt gesetzt wurde, geht auS einem seit gedruckten Artikel deS „Courier-Journal" von Louisville, Kentucky, her vor. in welchem eS wörtlich heißt: Wir laden alle diejenige» unserer nordischen Brüder zur Uebcrsiedelung nach Kentucky ein, welche mit den blaffen Wangen ihrer nordische» Schönen und den aus diesem Umstande entspringende» „Naturmalcrcicn", welche zuweilen einen gefährlichen Charakter annehmen, nicht einverstanden sind. Auf de» Wangen unserer Kentucky-girlS stehen die Rosen während deö ganzen JahrcS in voller Blüthe, sie werde» (diese Mittheilung unter Garantie!) jede» Tag gewaschen, ohne Vie Farbe zu verliere»; cS ist nicht möglich, obgleich dicS den Nordländern paradox klinge» mag, den rosigen Schmelz abzuwischen, aber man kann denselben höher erglühen machen, wenn man z. B- seine Lippen mit ihm in Contact bringt. Die so erzielte Wirkung stellt sich würdig den anderen wunderbaren Naturerscheinungen unserer sonnigen südlichen Hcimath an die Seite und der Schreiber wagt kaum, daS besagte liebliche Erglühen zu schildern: cS ist ungefähr, wie wenn ein Regenbogen über daS Gesicht zieht, ein Regenbogen, dessen einer Fuß in den Gärten der HcSperiden ruht, während der andere in einem Honigtopse z» stehen scheint. Wenn ^ Nordländer diesen Vergleich nicht verstehen, so liegt die- an ihrer Uukcnntniß deS wunder baren Südens. Wir Wollen übrigen- noch hinzusübe», daß laut amtliche» Berichten in Kentucky »och niemals em Mann an den Küssen starb, welche er seinem Liebchen gab, wie dies — wenigstens hoben wir eS kürzlich so gelesen — im Norden sehr häufig geschehen soll. Oh — kommt, kommt nach dem Südens' Telegraphische Depeschen. * Petersburg, 16. Juni. Der Großfürst Michael Nicola jewitsch ist gestern nach Warschau abgereist. * Moskau, t6. Juni. In dem Proceffe gegen die Falschmünzer, welche inSgesammt der NeichSbank 128 000 Rubel falsche CreditbillcIS präsentirt hatten, wurden l5 Angeklagte zur Zwanqöarb-it rcsp. zur Ansiedelung nach Sibirien verurtheilt. die klebrigen frcigesprochen.
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