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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-18
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1888
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3762 Im Sommer de» Jahre» 1862 pasfirtr der damalige Kronprinz auf einer Reise nach den östlichen Provinzen, den Courierzug benutzend, die Stadt B. Obwohl jede osficielle Begrüßung verbeten war, befand sich da» Osficier- corp» de» in B. garnifonirenden Bataillon» vollzählig aus dem Bahnhof. Der Kronprinz, damals aus dem Höhe» Punkt männlicher Kraft und Schönheit, entstieg in heiterer Stimmung dem Salonwagen und unterhielt sich auf das Leutseligste mit den Ossicieren. Nach erfolgter Verab schiedung bemerkte Se. königl. Hoheit, daß auS der Gruppe der Hanptlcute der eine Plötzlich verschwunden mar. „Wo »st denn der Hauptmann v. M. geblieben?" Man antwortete, daß der Hauptmann, im Begriff mit seiner Frau eine Urlaub», reife anzutreten, den Zug benutzen wolle und wegen der Aenderung seine» Anzüge» sich entfernt habe; zugleich lenkte man den Blick de» Kronprinzen aus dir an der EoupLthüre „in tausend Aengsten" de» Gatten harrende junge Frau. Der Kronprinz winkle den Stationsvorsteher zu sich heran: „Lassen Eie, bitte, den Zug nicht eher abgehcn, al» bi» der Haupt» mann v. M. reisefertig ist" — und erst al« dieser in atbem- loser Hast aus dem Perron erschien, bestieg der Kronprinz wieder den Salonwagen, sich beim Abfahren noch einmal nach dem Geborgenscin de» jungen Paare» erkundigend. E« war an einem kalten Decrmber-Spätnachmittag de» Jahre» 1870. Aus dem Echloßhofe hinter .Meudon" vor Pari» war eine Compagnie Jäger Nr. 1l angetrcten» um Patrouillen für die Nacht abzuthcilcn, als plötzlich der Kron prinz in Begleitung einiger hoher Ossiciere, von einer Inspicirung der Vorposten zurückkehrend, vor der Front der Compagnie erschien. Nach der üblichen Begrüßung und Be sichtigung der Compagnie ließ sich der Kronprinz durch den Compagnicches diejenigen Leute vorstellen. welche während de» Fclvzuge» verwundet, al» geheilt zur Compagnie wieder zurück gekehrt waren. Unter diesen befand sich ein sehr jugendlicher Einjährig-Freiwilliger au» V. in Sachsen-Weimar. Nachdem der Kronprinz jeden Einzelnen nach der Art seiner Wunde, nach dem Namen der Schlacht, wo er dieselbe er halten re. gefragt hatte, entsvann sich zwischen ihm und dem Einjährigen folgende» Gespräch: „Wo wurden Sie verwundet und aus welche Art?" „Bei Sedan, Königliche Hoheit, Schuß in das Bein." „WaS für ein LandSmann sind Sie?" „Sachsen-Weimaraner. Königliche Hoheit." Ei, Herr IeseS, da iS ja meine Mutter öoch Herl" war die überraschende Entgegnung de» Kronprinzen. . > Eine hübsche Anecdote erzählte man sich vom Besuche de» Kronprinzen im Iohanncnm Dresden». Der Kronprinz ging plaudernd und rauchend in dem Borraume dieser berühmten Waffensammlung umher, als plötzlich sein Blick aus die Inschrist fiel: „DaS Rauchen ist hier streng ver boten." Sofort nahm er lachend seine kostbare Havannah au» den» Munde, steckte sie einem nebenstehenden Lehrbubeu in den Mund und sagte: .Da — rauch dn sie weiter — ich darf nicht." ' Daß der frühere Kronprinz kein Freund von Förmlich keiten war, »st bekannt. Ende 1872 bangte die Nation in schweren Sorgen um ihn, als er auf der Reise in Dresden lebensgefährlich erkrankte. Im März 1873 kehrte der Kron prinz vollständig genesen nach Berlin zurück, wo inan ihm einen festlichen Empfang bereitete. Eine Deputation über reichte ihm eine Stipendienstistung für sei» LieblingS-Jnstitut, das deutsche Kunstgcwerbe-Museum. AlS Führer derselben funairte Geheimrath Reuleaup. Der Kronprinz empfing die Deputation sehr herzlich. Als Reuleaup nun sich räuspernd vortrat, meinte der Kronprinz: „Sie wollen mir wohl eine Rede halten?" „Wenn kaiserliche Hoheit gestatten!" Lachend entgegnele der Kronprinz: „Na. dann schießen Sic man loSl" — Der Kronprinz badete einmal in der Schwimmanstalt zu Potsdam und tummelte sich seiner Gewohnheit gemäß munter zwischen den gerade im Bade befindlichen Land wehrleuten herum, wobei sich das folgende, in gutem Platt geführte Gespräch zwischen ihm und einem biederen Pommern entspann; „Wo lang hest all decnt, min Sähn?" war die Frage de» Kronprinzen. „„Säbentm Iohr!"" lautete die Antwort; wo kang du?"" < „Dree un dörtig." ' „Dat süht een all an dinen griesra Kopp." „Täuw, dat wer ick di besorgen." — Und lautlos vrisank der Landivehrmann, von den kräftigen Armen „unseres Fritz" untcrgetaucht. Nach einem Clavier Privatissimum, daS der Clavier- virtuosc Grün seid dein deutschen Kronprinzen und seiner Gemahlin gab, sagte der Kronprinz, indem er Grünseld lächelnd aus §ie Äckscl klopfte: „Wissen Sie, mein Lieber, baß wir eigentlich College!» sind?" Grünseid verbeugte sich und mußte ein wenig erstaunt zugeben, daß er allerdings nicht wisse, wie er zn der Ehre käme, College Seiner königll Hoheit zu sein. — „Nun, ich will'S Ihnen vcrrathen" — fügte der Kronprinz erläuternd hinzu — „ich war, so wie Eie, Kullak's Schüler; aber — sagen Sie'S Niemandem — ber gute Kullak wollte auS mir was Rechte» machen, wie auS Ihnen, aber gelungen ist'ö ihm leider nicht." Der Kronprinz ging eines Tage- in einem einfachen Civilanzuge in den Straße» Berlins spazieren. Plötzlich kam ein Kleidcrhändler auf ihn zu und fragte: „Keine alten Sachen?" Der Kronprinz sah de» Fragenden anfangs nicht. „Keine alten Sachen?" ries der Händler immer fort. Endlich blieb der Kronprinz verwundert stehen und sah denselben an. „WaS wünsche» Sie?" fragte er freundlich. Der Kleider- händlcr »nachte einen Kratzfuß und fragte: „Haben Sic keine alten Kleider zu verkaufen?" Da konnte sich der Kronprinz denn doch de» Lachens nicht enthalten, und erwiderte: „Lieber Freund, ich habe eine große Familie und da gicbt eS keine ab gelegten Kleider. Wa» ich ablege, daS wird sogleich für die Buben verwendet." Hierauf ging er weiter. Der Kleider Händler crscbrack nicht wenig, als er von einem Vorüber gehenden hörte, wen er um alte Kleider angeschrieen habe. AlS Kaiser Wilhelm I. der Gärtnerstadt Erfurt «inen Besuch abstattete, bewillkommnete die liebe Jugend beson ders stürmisch den Kronprinzen, den sie »n ihr Herz ge schlossen hatte. Tiefer aber bog sich au» dem Wagen und ries: .Jungen», hinter mir kommt Mollke— schreit tüchtig! Und die Jungen thaten eS auS Leibeskräften. Gras Mollke Wird kaum wissen, wem er diese stürmische Ovation zu banken hat! Während der rheinischen Manövcrlage bemerkte der Krön Prinz ans dem Bahnbose zu Düsseldorf unter der ihm en lhusiastisch zujubelnven Menge einen ihm auS früheren Jahren wohlbekannten Besitzer nebst Tochter. In bekannter Leut srligkeit schritt „unser Fritz" sofort aus Herrn von ** zu und unterhielt sich minutenlang mit ihm. Herr von ** behielt während dieser Unterredung respektvoll Len Hut in der Hand und bedeckte sein Haupt selbst dann noch nicht, als der Kron prinz ihn hierzu aussorderle. Da wandte sich der hohe Herr mit den Worten an Fräulein von **: „Mein gnädige« Fräu lein, Sie habe» gewiß einiqen Einfluß aus Ihren Herrn Vater, vielleicht veranlasscn Sic Ihren Papa, den Hut aus zusetzen — ich habe ihn vergeblich darum gebeten". — Welchen Eindruck diese Liebenswürdigkeit aus die Zeugen ver Scene gemacht, braucht wohl nicht geschildert zu werken. Ern prächtiger Zug de» Kronprinzen, welcher so rrcht Von dem leutseligen Charakter desselben Zeugniß ablegle, wurde in Franksurt a. M viel besprochen. DaS Manöver War beendet, der greise Kaiser hatte die Kritik abgehaltcn Htd die hohen und höchsten Offieiere zerstreuten sich langsam Zwei biedere SachsenhSuser betrachteten ble glLnzenden fremden Uniformen und fragten sich gegenseitig, wer Wohl dieser oder jener Osficier sei. Der Kronprinz bemerkte die» und redete die beiden Sachsenhäuser» ihren Dialect «ach- ahmend, mit folgenden Worten an: „Gelle, ihr wollt gern Wiste, wer die Leut' all' sinn?" und noch ehe dieselben ge antwortet hatten, fuhr er fort: „Der Ulanen osficier dort ist der König von Spanien, der dicke Husar ist der König von Serbien, der blaue Dragoner ist der König von Sachsen, der die Franzosen bei Gravelotte und bei St. Privat so fürchterlich geschlagen hat, — der junge Major aber, der dort sortgaloppirt, ist mein Sohn!" Sprachlo» blickten die so schnell Belehrten den Kronprinzen au; dieser aber sagte weiter: „Ja, nun wollt Ihr auch wohl noch wissen, wer ich bin? Na. eigentlich solltet Ihr mich kennen: ich bin Euer Kronprinz!" — sprachS und ritt lächelnd und muutcr auS seinem Pfeifchen schmauchend von dannen. Socialpolitisches. * In der „Socialcorrespondenz" finden wir einen kleinen lrtikel, welcher durch seine iunere Wahrheit verdient, weiter bekannt zu werden. Es heißt da unter der Uebrrschrist Thräume oder berechtigte Hoffnungen: Gemeinnützige Menschen sind von Haus onS Optimisten, aber auch sie verlieren manchmal den Mulh, gerathu in eine bofsnuugS- lose Stimmung und niöchlen manchmal, verbittert durch vielfache Entläuschungen, den Kamps mit der Trägheit und dem Borurihkil der Menschen ganz onsgebcn. Für solche krankhafte Stimmung giebt es ein vortreffliches Arzneimittel: die Besinnung aus die grobartigen cmciunützigen Schöpfungen, die in allcrncuester Zeit erst entstanden nd. Wer solche Besinnung sich bequem machen will, vertiefe sich nur in die älteren Jahrgänge der Tagesblätter oder von Zeitschriften, die sich xemeianützigeo Bestrebungen widmen: er wird bald neuen Mulh schöpfen. Die„Social-l!orresvondcnz"z.B. ist noch zu den junge» zeitschrisie» zu rechnen, sie ist 1877 begründet. Ihre Mitarbeiter ind 1888 zum groben Thcil »och dieselben wie vor 11 Jahren, die neuen Mitarbeiter thcilen die Anschauungen ihrer Borgänger und älteren Genosse», aber wie sehr hat sich der geistige Inhalt LeS Blattes verändert! Nicht als ob die Gesinnung sich geändert hätte, ober der ArbciiSstosf ist unmerklich ein ganz anderer geworden. Man begann negativ kritisch mit einem Feldzüge gegen den Socialis mus, dann schlug man allerlei wohlgemeinte Verein« und Ein richtungen vor, die damals vielleicht cbe»so ulopistisch erschienen wie die Träume der Eocralisten, heute berichtet mau über jene Vereine und Einrichtungen, wie wenn sie uralt, selbstverständlich und nur der Anfang von Gröberem wären. Oder haben wir nicht im letzte» Jahrzehnt Manches verwirklicht, was ein deutichcr Philister von 1878 sür unaussührbare Träume erklärt hätte? Sind wir nicht der Bettel, und Landstreicherplage nahezu Herr geworden, die damals unausrottbar schien? Haben wir nicht 17 Arbeiter» colonien, viele Hunderte von Verpflegunasstaiionen, eine Heimath- colonie im norddeutschen Moore, olles Schöpsnugen, die damals Niemand verstanden hätte? Ist nicht dir städtische Armenpflege », vielen Orte» gründlich verbessert, baden wir nicht Arbeiisstelle». Srbritsnachweisänrler, Rähschulen, Flickschulrn, Kochschulen, Pieunig- iparcassen, MlettizinSsparcaffkN und andrer Einrichtungen, die die Ver- armung Vieler verhindern und vermindern? Gehen nicht Tausende von armen Stadtkindern zur schönen Scnimerzeit in die lustige Feric»- colonie? Kind nicht Freibäder und Arbeilerbäder geschaffen, ist nicht die GeiundheitS- und Krankenpflege überall verbesseit? Sind nicht Tausende von Arbeiterhüuser» in gemeinnütziger Absicht erbaut, Hai man nicht erfolgreich angesangen, alle, ungesunde Wohnungen in belle, srenndlicbe und gesunde umzuwandeln? Ist nicht cm grob'?»' Deutscher Verein gegen de» Mißbrauch geistiger Getränke entstanden, regen sich nicht hie und da gar Eiitballsamk.ilsvereiue? Ist nicht die SitllichkeilSbewegung mächtig erstarkt, sind nicht schon eine Reihe von Borasylen und Magdalcnenhäuseru begründet? Ist nicht der Handserttigkrilsunlerricht allgemein anerkannt, hat nicht die Bewegung gegen Frcnidrvörlersucht vielfach reiuigeiid gewirkt? W>r könnte» fortsahren, so zu fragen, aber mit der sreudigru Bejabung dieser Fragen ist der Erfolg von wenigen Jahren genug bewiese». * Leipzig, 15. Juni. Schiedsgerichlssitznng. Vorsitzender bei der ersten Verhandlung: Herr Regierungsralh vr. Häpe. bei der 2. und 3.: Herr Regierungsralh vr. Schober. Beisitzer: Herren Crnn- merzieurath PcterS ans Chemnitz und vr. Julius Bidtel aus Cölln bei Meitze» auS de» Arbeitgeber», Herren Carl Teut aus Weißen- els und Friedrich Rehm aus Niederpfanuenstiel aus den Arbeit nehmern. I. Der bei der Saline Arnshall bei Arnstadt >. Th. beschäftigte Arbeiter Carl Gölitz aus Rudislebrn Hai am 20. August 1880 einen Bruch der uutcren Rippen rechts mit Verletzung der Lunge erlitten. Im Anschluß hieran und ärztlicherseits als mit dem Unfälle in Zu samnienhang flehend bezeichnet, hat sich bei dem Verletzten ei» Nervenleiden, Hysterie, entwickelt, welches nach ärztlichem Gutachten nur bei längerer geistiger und körperlicher Ruhe des Kranken, sowie bei einer sehr sorgsältige», über Monate sich erstreckenden Cur eine Besserung der Symptome des Kranken ersahrongsgemütz erwarten lässt- Die Seclion V der Berussgeuosjcnschast der chemische» Industrie hat hieraus den Gölitz veranlasjt, sich in eine Heilanstalt zu b geben und ist derselbe in der von ihm selbst gewählten A statt in Jena ausgenommen worden. Gölitz hat sich circa drei Monate daselbst ousgehalten, bis er am 24. März aus einige Wochen Urlaub zum Besuche von Familien angehörigen erhielt, von »oelchen er nicht wieder in die Anstalt zurückgekehrt ist. Die Berufsgenossenlchast hat beduss Fort setzung des Heilverfahrens nun den. Verletzten ausgegeben sich in die Anstalt zurückzubegebcn, widrigenfalls dieselbe sich genöthigt sehen werde, eine Beschränkung der Entschädigungsansprüche aus da- unverschuldete Matz kintreten zu lassen. Hiergegen richtet sich die eingeivendete Berufung, zu deren Begründung Gölitz ansührt, er habe sich i» der Anstalt höchst unglücklich gefühlt und befinde sich, seit er wieder bei den Seinigen sei, viel besser. DaS Schiedsgericht wies die Berufung als unzulässig zurück, weil der Bescheid nur von der Absicht svricht, eventuell die Reute herabzusetzen, und deshalb als ein Bescheid im Sinne des Gesetzes nicht angesehen werden könne. Das Schiedsgericht wurde sich demnach mit der vor- liegenden Sache erst dann zu besassen habe», wenn die angcdrohte Herabsetzung oder Aushebung der Rente zur Ausführung ge kommen ist. II. Der Handlanger Friedrich Ernst Schaas in Leipzig hat bei dem Betriebe von Frey L Sening daselbst am 7. September v. I. eine Conlusion der rechten Seite erlitten. Nachdem demselben scilenS der Seclion V der Berussgenossenjchast der chemischen Industrie bis 1. Februar d. I. die Rente sür völlige Erwerbs, unsähigkeit, von da ab noch die Hälfte derselben gewährt worden ist, ist vom 1. Mai d. I. ab jede weitere Rentenzahlung obgelehnt worden, weil nach ärztlichem Gutachten eine Erwerbsnnsähigkcit in Folge de? erwähnten UnsallcS nicht mehr bestehe. In der hiergegen eingewcndctcn Berufung hat Kläger bemerkt, daß wenn auch die Betchwerden, die er noch jetzt spüre, nicht eine unmittelbare Folge der erlittenen Contusion sei» sollten, sondern resultirtcn aus einer Erkältung, die Kläger sich während seines Aus- enthaltes im städtische» Krankenhause, ein Ausenthalt, der eben der Heilung der Contusion dienen sollte, zugezogen habe, doch nach seinem Erachten immerhin der Causalzusammenhang zwischen dem Betriebsunfälle und der jetzt »och vorhandenen Beeinträchtigung der Erwerbssähigkeit vorhanden sei. In der heutigen Sitzung hat jedoch der zugezogene Sachverständige, Herr vr. meck. Länderer hier selbst, ebenfalls absolut nichts ausznfinden vermocht, was die von Schaas geklagte» Beschwerden rechtfertigen könnte. Berusungsklager wurde deshalb von dem Schiedsgerichte abgcwiesen und ln die Er stattung der der Berusniigsbeklagten in dem Vcrsahren vor dein Schiedsgerichte erw.ichsenen erstattunqSfähigen koste» verurtheilt. Ikk. Der Handlanger Christian Kirchner in Buckau bei Mägde bürg hat am 1. Mai v. I. bei dem Brlriebe der chemischen Fabrik Buckau durch Ueberiahren von einem aus Eisenbahnschienen lausenden Kippwagen einen Bruch des rechten Unterschenkels erlitten Die Sektion V der BernsSgenossenschasl der chemischen Industrie hat vom 1. April d. I. ob, b:s zn welchem Zeitpuncte dieselbe die volle Invalidenrente gewählte, zwei Drittel derselben zugebilligt» nachdem der behandelnde Arzt den Verletzten nuninehr zu leichter Arbeit säbig bezeichnet Halle. Kirchner beantpruchte jedoch auch fernerhin die Fortgewährung der höchsten Rente, doch ist die e ngewendete Berufung wegen Fristversäumnitz bereits von dem Herrn Schiedsgrrichls-Borsitzenden zurückgewteskn worden. Kirchner batte hieraus, wie ihm srelstand, die Anberaumung der münd ichea Ver bandlung beantragt. Ta er jedoch leinen genügcadcn Grund au- führen konnte, nur die Wiedereinsetzung in den vorigen Staad hrrbei- jusa-ren» zog er im Lause der Verhandlung die Beiusnog wieder zurück. ihre« hsnswirthschastllchen »nd »üttrrltche» Berufe vorzobikde, geeianel find. Mit Recht Hot deshalb der Verein, der „Deutsche Verein für Nrmenpslege und Wohllhätigkeit", für seine achte im September diese« Jahre« stattstndend« Graeralversawmluaa i» Karlsruhe die hauswirthschaftlichc Ausbildung der Mädchen de« Volke« aus die Ta«e«»rd»»ag gesetzt. — Mehrfach, wem» auch meist noch wenig bekannt, bestehen ja la dieser Richtung hier und da bereits recht zweckmäßige Eiurichtunae» und Veranstaltungen. So finden vir z. B. in dem jüngste» Berichte de« FabrikeninspectorS sür den Bezirk Mittelfranken »nd Oberfranke» solgeude erfreuliche Mittheilangen: „Einrichtungen zur Ausbildung der jugendlichen Arbeiterinnen für de» HouSsraneuberuf faad ich im abgelausenea Jahre in zwei Fahrt- kea, nämlich ia den beiden Baumwollspinnereien zu Bayreuth und Bamberg, ia Gestalt von Arbeitsschulen für die jugendlichen Arbeiterinnen. In der Spinnerei Bayreath beträgt die Zahl der Schülerinnen durchschnittlich Hundert im Alter vcu 0 bis 14 Jahre»; der Unterricht findet wöchentlich zwei Mal in den Nach- Mittagsstunden von 1—3 Uhr statt und umfaßt Stricken, Nähen, Stopfen, Flicken, Häkeln, Wäschezeichnea u. s. w. bis zum Weißzeug- nähen aus der Nähmaschine. Seitens der Fabrik wird daS Local nebst Heizung gestellt und eine tüchtige Arbcitslehrrrin nebst Gehilfin besoldet, auch werden die zur allgemeinen Benutzung erforderlichen Utensilien, wie Nähmaschinen, Scheeren und dergleichen geliefert, die übrigen Arbeitsmittel haben die Schülerinnen selbst mitzubriagen. Der Schulbesuch ist für die Angehörigen der Spinnerei-Arbeitcr uu-1 Maschinenbaus entstanden sei», entgeltlich; andere Kinder, denen der Besuch der Schule auch ge- iaitet wrrd, habt», wenn dir Eltern nicht unbemittelt sind, ei» monatliches Schulgeld von je 30 zu entrichten. Jährlich am Weihnachten findet eine Ausstellung der Schularbeiten siir die Ar beiter und ihre Angehörigen statt, zu welcher auch außerhalb der Fabrik stehende Frauen, welche Interesse on der Sache nehmen, geladen werden; alle Kinder, sür welche die Lehrerinnen einen regel mäßigen Besuch dcr Schule nachweist, nehme» an der zu Wcihnachlen ür die Kleiukiuderschule stattfindendcn Chrislbescheerung Theil, wobei Alle von der Fabrik beschenkt werden. Die Fraueiiorbeilsschulc der Spinnerei ia Bamberg ist von etwa 80 Mädchen besucht, deren Unieiricht durch eine von der Fabrik besoldete Lehrerin etwa den gleichen Umfang, wie oben bei der Spinnerei Bayreuth geschildert wurde, besitzt; ein großer Thett der Arbeitsstvsfe, wie Tuch, Strickgarn und dergl., wird von der Fabrik gratis geliefert, ebenso ist der Unter richl unentgeltlich. Jährlich zu dcr auch sür de» bestehenden Kinder - . , garten staiisiudcnden Wcilmachtsseier findet eine Ausstellung der I viele Anmeldungen zurückweiseii miißlc. Noch am Freitag Arbeiten statt, wobei jedes Mädchen seilcnS der Fabrik ein Gctchcnk I Mittag arbeiteten die Schaubndcnbesitzcr und Fieranten un- —r. Coburg, 16. Juni. Wenn das häusliche Glück und Faniilienwohl de» Ausgauqslunct »nd die Grundlage sür Einzel- wohl. Geiueiudkwohl und Staottwohl bilden, so müssen alle Frrnud« dcr Volkswehlsahri insbesondere auch die Bestrebungen »nd Ein richtungen unterstützen, welche daS weibliche Geschlecht zunächst za' eine« Patrone eingesüat. vielleicht mit der Berechnung, daß bei Ex plosion der sauende Stamm daS Wohnhaus beschädige. Glücklicherweise wurde aber dcr Baum nur beschädigt uuv sonst niemand verletzt. Der Urheber der Frcvclthat kv»»lc noch nicht ermittelt werden. Georgenthal, 15. Juni. In dcr Nacht zu gestern gegen 11>/r Uhr brach in der am hiesige» Balmhos gelegenen Rudloss'schen Dampsschneidrniühle im Maschiuc»- hauS Feuer auS, welche» das Hauptgebäude, da» Sägewerk mit Dampfmaschine, auch da« Comptoir vollständig in Asche legte und einen Schaden von Uber 50 000 -L verursachte. Die erste Hilfe leistete die Spritze von Georgenthal, und c» war hauptsächlich dcr Umsichtigkeit und Energie des Ober- seuerwchrmannS Herr» Gundermann zu danke», daß die zwei unniitlelbar daneben stehenden Gebäude vollständig verschont geblieben sind. Feuerwehren waren noch zur Stelle von Herrnhvf, Ohrdruf und WaltcrShauscn, letztere traten aber nicht mehr in Action. Der sich schon vor zwei Jahren diebessicher gezeigte eiserne Geldschrank hat in der größten Gluth die Feuerprobe bestanden, die Papiere waren unver sehrt. Das Feuer soll durch die andauernde starke Hitze im — In der Nacht zum Donnerstag gegen ^«1 Uhr brach in der Scheune des Gutsbesitzers Ulbrichl in Wingendvrs bei Oederan Feuer auS; eS brannten alle vier Ge bäude des Gehöftes mit fast sämintlichein Inventar und Futtcrvorräthen völlig nieder. Begründeter Verdacht gegen eine bestimmte Person liegt bis jetzt nicht vvr, doch verniiilhct mau böswillige Brandstiftung. * Freiberg. 16. Juni. Morgen sollte daö seil Jahr hunderten um diese Zeit aus hiesigem Schicßplan gefeierte Reiterschießen seinen Anfang nehmen. Trotzdem die Landestrauer in Folge der schlimme» Wendung in dem Be finden des Kaisers Friedrich in Aussicht stand, batten sich diesmal so viel Fieranten gemcldel, daß die Platzcommissio» erhält." Sachsen. * Leipzig, 17. Juni. AuS dein amtlichen Theile der letzten Nummer diese» Blattes ist bereit» bekannt geworden, daß am heutigen Tage auS Anlaß der Beisetzung der! irdischen Hülle Sr. Majestät deS Kaisers Friedrich III. die städtischen Expeditionen geschlossen bleiben; scrnec. daß bei de» Postschaltern nur bis Vormittags 11 Uhr und dann erst wieder von 4 Uhr Nachmittags expevirt wirv. Hoffentlich findet auch der Ausruf der Handelskammer an die Fabrikanten und Kaufleute, ihre Geschästslecale doch ebensall» geschlossen Hallen zu wollen, eine recht allseitige! iZeachtnng. ablässig an dcr Errichtung ihrer Zelte und Buden, als die Trauernachricht eintras und »un mit einen« Riale die Arbeit eingcstcllt werden mußte. DaS Reiterschießen wurde natürlich verlegt und wird nun mit behördlicher Genehmigung in der Zeit vom 24. biS mit 28. Juni staltfinden; bis zum 24. d. M. liegen die Schausteller nun hier uiützig und erleide» einen sür die meisten derselben recht empfindlichen Schade», der sie aber ebenso gut in jeder anderen deutschen Stadt hätte treffen können und aus den sie im Voraus gefaßt sei» mußten. — Bei dcni letzten Schadenfeuer i» dem Orte GroßhartiiiannS- dorf bei Brand wollten die HclbigSdorfer mit ihrer Spritze zu Hitsc eilen; unterwegs brach aber die Achse ihrer Spritze, wobei der »litsahrende Bernhard Barthel au» Helbigsdorf, der früher einmal in der LandeSanstalt HubertuSburg nnler- gebracht war, zn Schaden kam. Vorgestern ist Barthel seine» dabei erlittenen Verletzungen erlegen. — Der bekannten Incsigcn Wie beim Hinscheiden Cr. Maj. deS Kaisers Wilhelm, so betheiligeil sich auch bei dem Heimgange I Fabrik chemischer Düngemittel von A. Schippan L Co. Sr. Maj. des Kaisers Friedrich unter Anderni die I wurde auf dcr Ausstellung der Deutschen LandwirthsckaslS- hiesige Studentenschaft und der Verband der reisen-1 gesellschast in Breslau sür die von ihr seit 1883 in den Ver den Kausleutc Deutschlands durch Absendung eines I kehr gebrachten DüngerconscrvationSstosse, PhocphorsäurcgypS innigen Sargschinnckes. Die kostbaren Spenden waren I und PboSphorschweseljäure dcr sür dieses Gebiet auSgesetzte Sonnabend und Sonntag im Schaufenster der Firma I höchste Preis, die große Silbcrmünze, zugesprvchcn H. Atlihn, K. Sächs. Hoflieferant (Umversitätsstraße) aus-1 . Dresden 16 Juni flr°ße.. Lorbeerkra>,z ..,>l Bl>.me.. und Cchlcisen in ^ statt ' Ter den Reichs- und den Leipziger Stadt,arbe», dic>e„.ge des j ^ Stadtverordneten Dresdens werden der Trauer- andacht in der Krenzkircke bciwobnen »nd sich in corpore in obenerwähnten BerbandcS in einem großen weiße» Kreuz von weißen Nelke» und Wasserrose» Stadttheatcr. Im eigenen Interesse dcr p. t. Abon nenten glauben wir sie daraus ausmerksam machen zu sollen, daß mit der lOt. Abonnement» Vorstellung daü 3. Quartal des Jahres Abonnements beginnt. Bon l-eutc ab erfolgt die Ausgabe der neuen Aboniienicntöbnchcr und ztvar werden > heute, Montag, die BilletS der ersten Serie, am Dienstag die dcr zweiten, an» Mittwoch die dcr dritten und am Donnerstag, den 21. d»., die BilletS der vierten Serie ausgegeben. Die Abonnenten werden gebeten, die neuen AbonnementSbücker je nach der Serie, der sie angehörc», an feierlichem Zuge, unter Vorantragung dcr Stadtsahne, vom Rathhause aus nach dem genannten Golteshause begeben. Literatur. Lakleetton Epewann, Neue Serie der Gegenwart. Tie Verlag Handlung W. Spemann in Stuttgart hat es be kanntlich vor wenige» Jahren erstmals gewagt, dem deutschen Hanie niii ihrer Collection Spemann eine „Hand- und Hausbibliotlicl" zu einem Preise zu bieten, welcher kann» den Abonnenientsbetrag einer größeren Leibbil-liolhek übcrichrcilct. Es wäre müßig, daraus hin- dcn bczcichiictcn Tagen an dcr Abcndcasse des Renen Theater» I zuweise», daß sich dieses Unternehmen bei seinem damaligen Er> (Vorderhaus) Vormittags von 10—3 Uhr unter Vorzeigung! scheinen im Lesepublicun, eines allseitigcn srcndigen Willkomms des letzten AbonncmcntSumschlagcö in Empfang nebinen I rühmen durste, ten» die dunkelblau glänzenden, eleganten, klar und '» lassen - » s,rgiam gedruckten Bändchen zn „Einer" Mark sind Jedermann " » !> '. . ^ ....... ^ I bekannt und schien wohl in keiner deutschen Familie. Diese Col- r-tlpzig, 17- Juni. Tie hiesifle königliche AmtS-> ^ction Spemann ist seither zu der stattlichen HauSbibliothek von hauptmannschast sichert, da cs bisher nicht gelungen ist, l nahezu 200 Bänden (jeder Band ist einzeln käuflich) angewachsen den Frevler zu ermitteln, welcher gegen Ende vor. MonatS I und umfaßt, wie rin Blick in den neuerdings ausgegebene» hübsch Anzahl Obstbäume aus dem Communicationsweqc I auSgcstaltetcn Katalog darthut, neben der zeitgenössischen Erholungs kur? zwischen Ecböneseld und Sellerhausen arg beschädigt hat, zu ermitteln, Demjenigeii eine Gcldbelohnung auö BezirkS- mitteln zu, durch dessen Anzeige die Bestrafung deS ThätcrS herbcigesührt werden kann. H Leipzig, 17. Juni. Mit dem gestrigen Rachmittagö- zug der Dresdner Bahn um 5 Uhr 53 Min. traf ein Militair - Commaildo dcr drei hiesigen Garnison Regimenter in Stärke von 2 Osficiercn und 72 Unterossicieren und Mannschaften, welche in Dresden einen tOtägigen Cursuü im Krankcnlrägcrdieiist dnrchgcmacht hatte», von dort wieder hier ein. — Der heute früh 5 Uhr 10 Min. auf dcr Dresdner Bahn nach Dresden und Schandau abgclassenc Personen- Extrazug war von 1300 Personen besetzt. — Den Extrazug und BildungSIcclürc, jetzt auch die wichtigsten und gruiidlegenden Werke dcr Literaturen aller Zeiten und Völker. Neben einem Hauff, Lichienstein, «halten wir einen elegant und dauerhast gebundenen Casar» Homer, DickenS, Le Sage, Cervantes, Petrarca rc. in mustcrgilligen Üebersetzuiige». Nachdem die Berlagshaiidlung sür ihr don'enS- werthe» Unternehmen eine solche breite Basis gewonnen, wendet sie sich neuerdings in einer Serie dcr Gegenwart wieder der Jetztzeit zu. das Interesse sür die vornehmsten Erscheinungen der zeitgenös sische» deutschen und ausländischen Romanliteratur wachzurusen, »nd beginnt mit der nieistcrhasten Arbeit Maxwell Gray'S: Dcr Tccan vo» Beiminstcr, Roman in zwei Bänden. Es ist eine ergreifende und erschütternde Geschichte, die uns der englische Meister ans den 500 Seiten erzählt; der Leser vermag, ehe sich nicht auch die letzte Scene vbspielt, daS Buch nicht aus der Hand zu legen. — Mit der neue» Seiie der Gegenwart hat die Collection Spemann aber auch der Magdeburger Bahn heute früh 5'Uhr 45 Min. nach I eine noch splendidere äußere und innere Gewandung angelegt, an- Thale benutzten von hier auö 180 Personen. — In d.r a-than. de» seinstcn Salontiich zu z eren. D e Titelseile des Ein- Kramcrstraße wurde gestern Nachmittag ein etwa 4 jähriger b°''dcs erglänzt ptzt ingeschninckvollrmGolddrnck der roth-Schn'tt kleiner Knabe ber»,'»irrend anaerreiien und da daS Kind! ^ p>üch»g, Papier und Truck sind trefflich, die Wahl dcr kleiner Kna vc dkrilniirrcnd angeire„en und. da das Kind I ,st ^ch sür schwächere Augen wohl berechne«. Das Alles durchaus keine Auskunft über Eltern und Wohnung geben .^e Mark; es ist erstaunlich und hätte vor wenigen Jahren konnte, ui die nächste Bezlrkswachc gebracht. Noch bl» zum l ,o<h einsach für unmöglich gegolten. späten Abend war keine Nachfrage geschehen, weshalb der s kleine Knabe nunmebr dem Waisenhaus« übergeben werden i Brirfkasteu. mußte. — Gestern Abend vermochte m der' Goethestraßei y. Die rrstere Frage können Sie sich durch Vergleich der ein hiesiger Mar kthelser einem einspännigen, nach der I Statuten selbst beanlworlen, die zweite wird Ihnen in, Bezirks Bahnhvssstraßc zu fahrenden Lastwagen nicht rechtzeitig mehr > Lomniando (Schloß Pleiße,iburg) beantwortet werde» auszuweichcn, weshalb er von dem Geschirr umgerissen und 17. - Llr^ st - »rr-iitwor»,«« «edacienr tzklirtch uzse in so»»la.. Mtr »a> »Iiiu-llich«» UM Pr«iq«r vr. O«k»r »,,l «» <««»»«» überfahren wurde. Die Räder gingen ihm Uber Arm und Beine, trotzdem erlitt er »amhaste Verletzungen nicht, sondern kam mit einigcn Hautabschnrsllngcil und leichten Quetschungen davon. Der Name dos Geschirrsahrers wurde polizeilich fest-1 äer gestellt. — In einer Restauration dcr Südstraße gab c« in I Nenbai-druv« vergangener Nacht einen gefährlichen Erceß, weil zwei I n, sid- polnische dabei betheiligte Arbeiter die Messer zogen und da- * mit auf ihre Gegner loSgingcn. Einer der letzteren wurde auch durch Messerstiche in den Kops verwundet, jedoch, wie sich später ergab, nicht lebensgefährlich verletzt, wogegen die beiden Messerhelden polizeilich sestgenommcn und aus dem Naschmarkt zur Hast gebracht wurden. — Heute früh er folgte in einer hiesigen Herberge die polizeiliche Festnahme eine» wegen Diebstahls von der königl. Staatsanwaltschaft zu Glogau steckbrieflich verfolgten Müllcrgesellen auS Königsberg und ebenfalls seme Inhastirung aus dem Nasch markte. Grimma, 14. Juni. Am Mittwoch Abend wurde ein Schulmädchen, welches sich beim Baden in der Mulde über den abgestccktcn Ladeplatz hinaus gewagt hatte, von der Strömung ergriffen und mit sortgcrissen. Herr Gürtler meister Hein«, welcher den Vorfall beobachtet hatte, sprang in die Mulde, und eS gelang ihm, daö schon besinnungslose Kind ru retten. Eine am Badeplatz anwesende Frau hielt die Bedrohte sür ihr Kind und siel infolge deö Schreckens in Ohnmacht. Herr Heine sprang, um schnell aus den Bade platz zu gelangen, die etwa K Ellen hohe Stadtmauer herab. (Grimm. Nachr.) — Ein schändlicher Racheact, welcher aber glücklicher weise sehlschlug, wurde dieser Tage in Hrinrichsort bei ":in versucht. In einen Birnbaum, der in de: Näh« ohngebäude« sich befand, hatte man eine Dvnamit- Meteorologische Leoiiachtlmgeu »nk «er 8t«rnM»rte ln l.elp/.j». Höbe: 119 Lleter über ckem äleer. llLeom r^ä. «uk c-LUIlim. ^46.7 748.3 l'U-IK»,- meiei-. Oi».-Ul'. U-I»t>v« i-'sllvü- r,?it.»i« iVillii- rieiitnux a. Iliiumsl,- -s-12.0 -s-12.5 72 71 Ikk 2 lä-it trübe !0 Zcheviilüt Karimiiiv äer Temperatur -»» -b 17,8". ilinimuni »»» -s- 6,9". ileui r»a ckee 8e«ni»rt« ru Ilunidurn uw 16. ^ani 1888, Iloreen, 8 llbr. Lintioiu-kam«. L S Z r kickt» w- uoä Stärk« äe» IVrucke«. IVetter. 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