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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-17
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1888
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Dritte Anlage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 169. Tonnta^ den 17. Juni 1888. 82. Jahrgang. Jum Tode des Kaisers. * Ueber die letzten Stunden Sr. Majestät des Kaisers Friedrich erfährt eie „Post" Folgende«: Scho» Donnerstag sruh baue sich der Bewohner des Schlosses Friedrichskron die traue,ge Gewißheit bemächtigt, daß der Tod Ka>ser Friedrichs jeden Augenblick zu erwarten sei, und von Stunde zu Stunde wurde die Stimmung gedruckter. Der ganze Hosdienst war versammelt und nur in leisem Flüsterton wagte man es, die traurigen Gedanken, die jedes Herz erfüllten, auSzutauschcn. So verging der Vormittag Der kaiserliche Dulder lag aus seinem Lager, ruhig und anscheinend ohne Schmerzen. Nur ab und zu öffneten sich die brechenden Augen und ichweilie» dann, noch milde glänzend, über die vor Schmerz gebeugten Gestalten, die das Krankenlager umstanden. Es wäre,, dies aus; r den behandelnden Nerzten Ihre Ma- jcstät die Kaiserin, die kronprmzlichen und die erbprinzllch Meininqen- schen Herrschaften, die Prinzeisinnen-Töchler, Prinz Friedrich Leopold. Herzogin Alexankrine von Mecklenburg und die Prinzen von Hohen- zollern. In den Vorzimmern befanden sich der Kriegsminister Bronsart von Schellendorff, der Chef der Avmiralität General von Caprivi, der Justizminisier v. Fricdberg, Geheimrath v. Wilmowski, der Stadtcommandant von Potsdam u. A m. — Ein Zug Garde. Husaren lagerte links vom Marstall, um bei den eventuell ersorder- lich werdenden Absperrungen thäiig zu sein. Um 2 Uhr 28 Min. traf der Reichskanzler Fürst Bismarck ein. Als derselbe um 8 Uhr 40 Minuten das Schloß verließ, da atbmete daS Häuslein Getreuer, die an den Gittern tzrS einsamen Schlosses geduldig bed lickten Herzens ausdielten, erleichtert aus und beruhigend ging von Mund zu Mund der Ausspruch, daß die wunderbare Constitution des Kaisers auch diesmal den Sieg davon tragen werde. So verging der Nachmittag, und die Nachrichten, die geqeu Abend aus dem Krankenzimmer kamen, lauteten so, daß man eine ruhige Nacht Vorhersagen zu können glaubte. Der Kronprinz hatte sich Nachmittags aus kurze Zeit nach dem Marmorpalais begeben und auch Professor von Bardeleben erging sich gegen Abend m der Nabe der Station Wildpark. Ein achtzigjähriger Greis, am Arm seiner noch rüstig daherschreitende» Gattin, erkundigte sich im Oberhotmar'challamt nach dem Befinden des Kaisers. ES war Professor Schellbach, der frühere Lehrer des Kaiser-, der thronenden Auges die wenig trostreich klingende Nach- richt vom Grasen Seckendorfs enigegennabm. Gegen 9 Uhr kehrte Kronprinz Wilhelm zurück, eine Stunde später die Frau Kro». Prinzessin. Die Höchsten Herrschaften verbliebe» während der Nacht >m Schloß Das Hobe Fieber, welches den schon völlig entkrätteten Monarchen ani voroerslvssenen Abend ergriffen batte und das Bor- baudeniein einer heftige» Lungenenizündung bestätigte, war gestern Mittag zurückgegangen, batte aber doch den letzte» Rest der Kräfte ausgezehrt. Der Kaiser lag die Nacht über ruhig, nur noch malt othmend. aus seinem Lager. Er schien in Schlummer vcr>u>iken zu sei». Um keine Störung hervorzurusen, begaben sich die Familien. Mitglieder ia die nebenan liegende» Gemächer; nur die Kaiserin wich nicht von dem Sterbenden. Tie Aerzle beobachteten jeden Alhem> zug, jeden Pulsjchlaq. Etwa um 10 Uhr Abends reichte man dem Kaiser nochmals srischgemolkene, eigens zurechtgemachke Milch, die ihm in kleineren Quantitäten eingeflößt wurde. Prinz Heinrich war gestern Abend 10 Ubr 13 Minuten mit Gemahlin in Potsdam ein getroffen und hatte >n> Stadtichloß übernachtet. Heute Morgen um 7'/, Uhr wurde» die in Potsdam und Berlin weilenden Mitglieder des königlichen Hauses telegraphisch nach Schloß Friedrichskron berufen. Ihre königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich Karl wollte am Heutigen Todestage ihres hohe» Gemahl» über Nikolskoe nach Fried, richskron kommen. Die Kräfte des Kaisers hatten gegen Morgen dermaßen abgenommen, daß das Ableben in den nächsten Stunden zu befurchten war. Der hohe Patient batte überhaupt schon in den letzten Tagen große Tosen narkotischer Mine! erhalte», welche die Lebensgeister erfrischen sollten. Doch heute Vormittag war All S zu spät. — Garnisonprediger P rsins bot dem Sterbenden den letzten Trost. — Professor Anton von Werner nno Hosphotograph Reichard waren ebenfalls heute Vormittag 9 Ubr aus Station Wildpark zum Zweck von Ausnahme» des BildeS des KüerS eingelioffen und be. gaben sich mit den Aerzien Lenden, Senator und v. Baroeleben noch dem Schloß, Uni 9 Uhr 30 Minuten erschien das letzte Bulletin, Die Aerzle verbliebe,> im Schloß auch „ach 10 Ubr noch und ein ängstliches Hin- und Heilanfen wurde im Schlosse bemerkbar. Die Bediensteten raunten cs sich i»S Lhr, daß die letzte Stunde des kaiserlichen Dulders gekommen sei. Ti Atlunung wurde immer unb-'inerkbarer, der Puls ging iinincr schwächer und um II Uhr 12 Minuten war Kaiser Friedrich saust hiiiubergeschluminert. Drei Minuten später sank die stolze Puipurstandarte aus Halbmast. Stumm, gebeugt, nahmen die vor dein eisernen Gitlerlhor stehenden Menschen diese Kundgebung der schincizlichen Trauer hi», die daS Vaterland heimgcsucht hat. Noch größer als auf dem Schlachttelde bat sich Kaiser Friedrich als Held aus dem Krankenbette bewiesen. Er hat den, Tode mit festem Mulbe »iS Auge gesehen. Am Donnerstag halte der Reichskanzler Fürst Bismarck den letzten Abschied vom hoch seligen Kaiser genommen, und daß dieser wußte, wie es um ihn stand, dasür zeugt die Thatsachc, daß der Kaiser die Hand der Kaiserin ergriff, in die des Fürsten Reichskanzler legte und durch diese» stummen Act die Zukunft seiner Gemahlin der Fürsorge des Reichskanzlers anhctnigab. Die „National-Zeitung" berichtet vom Freitag: Die Wege im Schloßgarten sind abgesperrt. Es fährt kein Wagen mehr, die Inhaber von Schloßkarten werden zurückgciviesen. Das gab zu dem Gerüchte Anlaß, daß der letzte Moment eingetreicn, und es flog die Trancikünde über die Stadt: der Kaiser hat zwischen 10 tiiid 10'/« Uhr uusgeathmet. Es war eine falsche Nachricht, ent standen aus einer irrihumlichen Auffassung einer Antwort. .Wie steht's beim Kaiser?" halte ein Herr einen Schloßbedicntrn gefragt, und die Antwort hatte gelautet: „Das steht beim lieben Gott." I» Folge der falsch n Nachricht strömten Hunderte nach dem Schloß gitter und die Erregung war eine unbeschreibliche, bis a»S dem Schlosse heraus ein Adjutant trat, um das letzte osficielle Bulletin aus Wunsch der Menge laut zu verlesen und hinzuzusugen, daß seit dem eine Aendcrung nicht emgelreten sei Indessen erfahre ich und alle Anzeichen sprechen dasär, daß die Kräfte imiiicr mehr schwinden und die Zwischenräume zwischen den wache» Momente» immer länger werden. Im Schloß selbst ist die Situation wie folgt: im Krankenzimmer ist noch immer die ganze kaiserlich Familie versammelt, auch alle sieben Aerzle. Die Kaiserin bewahrte eine Fassung, welche sie über menschliche Anstrengung koste» muß. Von den Ministern ist Nie mand anwesend außer dem als Hauemm sler sungirenden Grasen Stolberg-Wrrnigerode. Auch Fürst Bismarck ist nicht anwesend, ist auch mit dem ui» 11 Uhr 5 Minuten eingetiosfenen Zuge nicht gekommen Ein in Wildpark gestern Abend verbreitetes Gerücht von der erwarteten Ankunst Bismarck's »och gestern Abend ist von dem Corcejpondeiiien der „National Zeitung" als solches verzeichnet worben. Thotiächlich ist dcr Kanzler nicht angrkommen. Bon der nnlitairischen Umgebung des Kaiscis sind die Flügelotjutanten und Grneraladjulanten beule früh zwischen 8 und 9 Uhr vollzählig erichicncn Sie befinden sich in dem an daS Arbeitszimmer au- stoßenden Saale. Aus unanfechtbarer Quelle eriahre ich, daß drr Kaiser am Donnerslag Nachmittag in den Momenten vollen Brwubiseins noch Kraft genug hatte, um einige Wünsche aut Blockpap er zu schreiben, daß au, einem dieser Zettel auch der Wunsch ausgesprochen sein soll, de» König von Sachsen zu seien. Jedenfalls steht seist, daß während dieser letzten B knudungen klarsten Biwi.ßtjeins noch StaaiS- geschästc den Kager beschäftigte», wie aus diesen Auszeichnungen hervoiging. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" theilt mit: Im Lause des gestrigen Nachmittags war der Zustand Sr. Majestät des Kai'ers und Königs eher günstiger als schlimmer. Das Bewußtsein erhielt sich rvl. und uugeliübl. Um ihn waren, außer de» Aerzien, Jbie Majei ät die Kaiserin und Generallieutenant v, Miichke, auch Se. kaiserl uni königl. Hoheit der Kronprinz war in dcr Nahe. Ta eS den Tag über geregnet hatte und die Tempe- ratur etwas gesunken war. jo hatte man dcn hohen Patienten gegen Abend von dem Schlafzimmer an der Porkseite wieder nach dem Schla'ziinmer am Sanbhos gebracht. Der Kaiser schrieb, wie uns mttgetheilt wird, viel auf und genoß am Nachmittag eine Apfelsine. Einen besonderen Ausdruck dcr Freude gab er an einem Blumengeschcnke zu erkennen. Um diese Zeit, wo die Wasserrosen blühen, pflegte er in gesunden Tagen mtt den kalten Bäder» aus der Schwimmanstalt in der Havel zu be- g'iii en. Beim ,rste» Bade, das er nabm, fand er stets seine Bode- zelle mit Wasserrosen ausgcschiiiückt. Nun war die Z tt wieder da — die Wasserrosen blühen, aoer der Kronprinz aus >encn Togen kommt nicht niihr. Der Kaiser liegt aus seinem Krankenbelte. Aber daß man seiner an dem Orte, der ihm so lange eine angenehme Eiholung war, in Liebe gedachte, zum Zeichen deß sandte» ihm die Schwimmmeister einen Korb mit Wasserrose», mit dcncn sie seine Badczelle leider nicht mehr auSschmückcn konnten. Die Nacht war ruhig vorübergegangen. Um 1 Uhr hatte die Kaiserin die Familienmitglieder entlassen und war in dem dem Krankenlager zunächst gelegene» Gemache zur Wacht geblieben. Or. Hovell wachte. Der Kaiser war bei vollem klaren Bewußtsein. Gegen 1 Uhr schrieb er Or. Hovell aus: „Wie steht mein Puls? Wie sind Sie damit zufrieden?" Dann schrieb er noch Etwas, das er jedoch behielt. Gegen Morgen verschlimmerte sich dcr Zustand — es traten Athenibeklemmungen ein, dann kamen wieder Augenblicke der Erleichterung. So kämpste die letzte Kraft des Körpers gegen de» nahenden Tod. Am Morgen gegen 8 Uhr war die gesammle Familie um das Krankenbett versammelt. Von Potsdam wurden Prinz und Prinzessin Heinrich und Prinz Friedrich Leopold ge- ruscn. Der Kauer erkannte jeden seiner Angehörigen. In Schloß Friedrichskron waren am Morgen erschienen: der stellvertretende Minister des königlichen Hauses Gras zu Stolberg- Wcrnigerode, General von Aibedyll, Ober-Ceremonicnmcister Gras zu Eulenburg» Ober-Stallmeister v. Rauch, General v. Pape, der Eommondant von Potsdam, General von Lindcquist, jämmtliche General- und Fingeladiuianten, der Ober-Haus- und Hosmarichall Fürst Radolin, Hausmarschall Frhr. v. Lüncker und Hosmarschall Frhr. v. Reischach waren in Permanenz. Gegen 11 Uhr erschien Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz unter den Herren und promcilirie kurze Zeit nut dem Grasen Stoiberg-Wernigerode aus dem Hose vor dem Schlosse, da»» begab er sich wieder tu die innere» Gemächer. Em Freitag wie heute wars, an dem der hochselige Kaiser starb. Es war gerade der 15. Juni, an dem vor drei Jabr n Prinz Friedrich Karl gestorben war, die beiden Hohenzollcriisömie, die beide» General F ldmarschälle vom selben Tag, am selbe» Datum! Das ganze Schloß Friedrichskron wurde nach dem Hin- ickeiden Sr. Majestät mit Posten des Gardc-Hiisaren-R ginieuts be- setzt. Seit 4 Uhr ist indessen diese Sperrmaßregel wieder aufgehoben. Vor dem Schlosse steht eine dchte Menschenmenge. Vor einer Ltunve wurde das Lihr-Jnsanleric-Bataillon trupp weise in das Slerbeziniincr Sr. M.i>estät geführt. Ter hochjelige Kaiser ist auf einer eisernen, mit Messing beschlagenen Bettstelle aus- gestreckt, in einem weißen Gewand, aus der Brust einen Lorbeer- kränz; aus der weißen Bettdecke liegt ein Cavalleriesäbel, woraus die Hände ruhen; die untere Hälfte des Gesichts ist mit einem Tuche verhüllt. Am Fußende des Tuches steht ein Strauß mit Maröchal Niel-Rose», daneben eine große Vase und vier kleinere, jede nrit einem Strauße. Ihre königliche Hoheit Herzogin Alexandrine von Mecklenburg. Schwerin hat durch den Rittmeister von Prtttwitz und Gasfron einen Palniknzwcig a» dem Sterbelager niederlegen lassen. Ihre köuig. liche Hoheit die Frau Erbprinze'ssti von Sachten.Meiningen trifft um 5 Ulir 45 Minuten in Wildpark ein. — Projessor Schweninger b.findet sich seil de», Nachmittage im Schlosse. Im Tode hat sich der Kaiser entsetzlich verändert. Die Augen liegen lies in ihre» Höhlen, die Backenknochen stehen weil vor, die Gcsichtssarbe ist wachsgclb und das Haar stark ergraut. Ta dcr Mund weit geöffnet war, hat man um Kopf und Kinn ein Tuch gelegt, so daß die Lppen geschloffen sind. So l egt der Tobte aus seinem eisernen Bett, die mageren Hände gefallet Sein Säbel ist ihr» über die Arme und ein brauner, von der Kaiserin gespendeter Blätterkianz aus die Brust gelegt worden. Aino» von Werner hat heute die kaiserliche Leiche gezeichiet. Eine photograpliische Ausnahme ist aus auSdiücklichen Wunsch ter Kaiserin unterblieben. Unter den Linde» stehen dichte Vvlksniasse», welche die Ankunft des neuen Kaisers erwarten. SocialpolMches. ventral - Kranke» - und Benräbnistenffe der Franc» und Mädchen Drnischlands. * Wie wir bereits kurz mittheillen. trafen am 9. d. Mts. die Abgeord eien der Central-Kranken» und Begiäbnißcasse der Frauen und Mädchen Deutschlands zu der aller drei Jahre stattfindenven großen Generalversammlung im Saale des R staurantS zum Büiger- garien hier. Bruderstraße 11, zusammen. Am Abend des qenannlcn Tages fand die osficielle Begrüßung der auswärtigen Delegirte» (33 weibliche und ll männliche) durch Len Cassirer des örtlichen Verwaltungsbezirks Leipzig, Herrn Louis Ichwartz, statt und eröffnet,: am 10. Juni Morgens der Cenlral-Vnrsitzcnde Herr R. Schultze aus Offenbart' a/M. die eigentliche Versammlung mit einer herzlichen Ansprache. Die 44 Abgeordnete» veriraten 97 örtliche auswärtige Verwaltungsbezirke von zusammen 11 OOO Mttgln der». Die Lasse ist eingeschriebene Hiliseasse mtt dem Sitz in Offenbach a/M. Es war eine ziemlich angestrengte Thätigkeit. welche dcr Versammlung oblag, denn die Erledigung der vorliegenden Geschäfte währte fünf volle Tage von Morgens früh bis Abends spät mit nur kurze» Unter, brechungen. Wir entnehmen au- den Verhandlungen Folgendes: Dem Reservc'ondS konnte im letzten Rechnungsjahre die Summe von 27 000 .« zugesührt werden und wies der Reservefonds am I. Juni d. I 52 0O0 ./4 Bestand aus, neben welchen, ca. 7000 ./i disponibles Betriebscapital vorhanden si d. Ten Haupizw ck der Verhandlungen bildete die Abänderung dcr Statuten, welches Geschäft > den Anforderungen des Gesetzes und der Huinanität in aus- ' giebigster Weise Rechnung tragend, zur vollen Zufriedenheit Aller Erledigung fand. Die Debatten waren überaus lebhast und beiheiligten sich daran vorzugsweise die Damen, denn es wurden während der Versammlungen 2259 Reden ge- halten, kin Beweis des überaus großen Interesses a» der gemeinsamen Sache. Tie Statuten sind in ollen Tbesten hervorragenden Neuerungen unterworfen worden, so ist z. B Fol- gei-des von wesentlicher Bedeutung: Jede Frau und jedes Mädchen ist von dem Beitritt zn irgend einer Ortskrankencasse entbunden, sobald sie der Central-Kranken- und Begläbnißcasse der Frauen und Mädchen bestritt, auch braucht sie kein Gewcibc oder Berus zu haben. Die Lasse bietet ihren Mitgliedern in Krankheitsfällen eine Unterstützung bez. Verpflegung, welche den Ansoiderungen des KrankenveisicherungSgesetzeS voll und ganz Genüge leistet. Herr Schnitze.Lssenbach sprach den Delegieren bei Schluß der General- Versammlung (an, Nachmittag des 14. d. Mts.) seinen herzlichsten Dank sür die aufrichtige Hingabe, mit welcher sich dieselbe» ihrer schwierigen Ausgaben pflichlgetren eniledigt halten, aus und gedachte dabei der im Jabrc 1891 stattfindenden nächsten großen General- Berjammluiig, welche in Nürnberg tagen wird. vermischtes. -8- Halle a. S.. 15. Juni. Hierorts herrscht in allen Kreisen die tiefste Trauer über das Hi» scheide» uiis>rcS allverehrten Kaisers Friedrich. Die königliche», städtische» und eine Menge Privatgebäude habe» auf Halbmast geflaggt, viele Schaufenster der Berkaussläken zeigen Trauerkecoralion. inmitten derselben die umflorte Büste Kaiser Friedrich's. Von morgen ab wird jeden Mittag von 12 —l Uhr in drei Pulsen Trauergeläut ertönen, die kaiserlichen, königlichen »nd städtische» Behörden werden die Briefschaften :e. schwarz siegeln, das Militair zieht ohne Spiel auf Wache, zu den Ererciticn u. s. m. und legt Trauer an, ganz genau so, wie eS beim Hinscheidcn Kaiser Wilhelm'S dcr Fall war. Tie Beamten, sowie die Militairpersonen werden in allernächster Zeit aus dcn neuen Lanbesherrn, Kaiser Wilhelm II.. vereidigt werben. Biele Corporalionen. Vereine, Gesellschaften :c., welche für die nächste Zeit Festlichkeiten festgesetzt und die Einladungen dazu bereits hatten ergeben lasse», haben solche sofort aus unbe stimmte Zeit verschoben. Dasselbe wird auch mit dem vom 8.—15. Juli hicrfelbst statlsindcndcn XI. Mitteldeutschen Bundesschießen der Fall sein müssen, wenn aus eine rege Belheiligung an demselben gerechnet werden soll. Zn dem Begräbnisse deS hoct>se>igeu Kaisers werden von hier aus, sosern eS wieder so gehandhabt wird wie bei dem Begräbnisse deS bochseligen Kaisers Wilhelm, Deputationen von Krieger-, Turn- und sludenlischcn Bereincn mit Fahnen entsendet werden. — Eine große Anzahl von der königlichen Bibliothek in Berlin erworbener japanischerManuscripte, nicht weniger als 32 große Kisten füllend, ist kürzlich auSgepackt worden. Tie Umhüllung entspricht an Eigenartigkeit ganz dem Acußeren der Handschrtslcn selbst, denn eS ist dazu ein seidenartiger, rothcr, mit goldenen Blumen dnrchmirklcr Stoff verwendet worden, der sich sehr gut als Muster sür Scblasröcke und dergleichen verwenden ließe. Die japanische Schrift ist bekanntlich überaus eigenartig. Tie einzelnen Worte werden mehr gemalt als geschrieben, wie sich die Japaner denn auch nicht einer Feder, sondern eines Pinsels bedienen; auch liest man nicht von links nach rcchlS oder um gekehrt, sondern von oben nach unten. Die neuen An schaffungen selbst stellen, abgesehen von ihren hohen An- schafsniigskoste», auch literarisch einen bedeutenden Werth dar. ---- Luuban, 1t. Juni. Aus Ober-Schreibersdörfer Jagd-Terrain wurde wie den „Görlitzec Nachrichten und Anzeige," gemeldet wird, in voriger Woche, in früher Morgen stunde, ein starker, schneeweißer Rehbock erlegt, der ein Gewicht von etwa 50 Pfund hatte. Dcr Bock wurde nach Berlin gesandt. ---Brüssel, 15. Juni. Die „Jndäpendance Bclge" meldet gerüchtweise die Verwundung Stanlcp's. Schach. klnsgabe Nr. 877. Von X. Xonckelllc in Prag. 8el>rrarr. Lösung von Nr. 875. 1 1-^6—13 X14—«5 t 2. l.13—«4 beliebig 3. 1,66-44. e7tz. 1 L14-83r 2. 1,66—21 beliebig 3. Oß;1-t2, vmgclniisene Lösungen. Nr. 875 wurde gelöst von Schachclub „Carola" im Cafs Hanisch» I. G. Ritter. Briefwechsel. X. X. in Bad Vliter l Sie haben recht: Nr. 873 von Max Tchachelnb „varola". / Feig! scheitert a» 1 8e2—<14. Schachgescllschafr „Augusten". Versammlungsort Casv Hanisch» Dresdner Straße, Dienstag und Freitag Abend. Partie Nr. 174. (Gespielt in Berlin am 30 November 1887.) X. ZeUallopp O.v.Lanltzlebeu X. KnlmIIvpi,. 0. v. liarllelslei» Weiß. 1. e2-e4 2. Ü2-<I4 3. <14—<15 4. 821—13 5. 1,11-.1! 8. e2—e4 7. 0-0 8. 8t3—ei 9. 12-54") 10. Xd—fl! I I. 8b1-<3 12. 62-63 13. 1.14-<12 14. 8e1—<13 Schwarz. «7—e5 81«—<-6>) 8e6—1>8 .17-<16 I,,3-e7 8^8—k6 0—0 81,8-<l7. e5—14: 8<>7—e5 8,3-24 «7—k-5 8e5—<13: 824-e5: Weiß. 15 8<l3—«5: 16. I.<12—e3 17. 1,3-24: 18. I><11—<12 19. 111—13 20. 1><12-e3: 21. 1>e3—25:1° 22. 'I'al—11 23. 11',—23 24. '1'2>—»-'es 25. Xr,'1-t2 26. '1u5—23 27. '111—1>1 nebst Matt nächste» Zuge. Schwarz. 66—e5: 25—24') 1>s7—25 1,7-Ii6 I,2<>—«3: ch I)<l8—2ö 1,6—20: X.8-24:') X,:4-<17 Xu8->,7 X67—66 l,,I7-63 im <ßrlii»tcrn»ge». ') Dcr Springerzug ist nugenscheinlich nicht empfehlenswert!!, dennoch kann er wohl ungefährdet geschehen. ") In Anbetracht, daß bei richtigem Äegenipiele dcr weiße e-Baner rücksiändiq bleibt, ist das Vorstößen des 1-Bauers weniger nützlich als vielleicht 22—23 nebst 822 und 12—14. ') Verfehlt! Das Richtige wäre 67—66 (und »7—a5) nebst 17—16. Warum nu» nicht wenigstens 17—16; dann wäre die Partie »och zu Halle». ") Hieraus nimmt das Spiel ein tragisches Ende. Arithmetische Aufgabe vr. 353. Zu einem Hause gebürten drei kleine Gärlen. Tie Zahl dcr Meier, welche sich beim Messe» sür die Länge und Breite derselben sand, war bei alle» drei Gärten ganze Zahl. Die Länge war beim zweiten »m 3. die Breite beim zweiten »m2, beim dritten aber um 5 Meter größer als beim ernen. Ferner war der zweite Eiarten nm 51. der dritte m» 144 HjMeter größer als der erste. Wie lang war dcr dritte Garten? M Prtrrsßrch. ül URvNlil, lsttersflrch Sk. Für die Reise: M8kIiIiIkiÄer von 12,15,18 bis 40 Mk. I.olkllte ivoll. kleliler in schwarzn. farbig. MulWüntel von 7.7.50, 8, 9 Mk. an bis 25 Mk. 8lltl»I)I«ii8oii, IiIe«1t<lIIIil>, Iilkttt- I»I«u8en, »»men- ii. Ilkiik»-l'I.iI<l8, I-elcl>1e kpltMi-viMiiZe, klioiillle- klPMN. Meter von 30, 35, 40, 45 Pfg. an bis zu elegantesten, das Meter zn 1 Mk. 20 Psg. WajWols-Neuheilen in reichhaltigster Auswahl und waschecht, das Me den Gelegenheitskanf: in 20 verschiedenen Melangen, doppeltbreit, das Meter 90 Pfg. KN, VrLuor-XIstäorstotfo m Volle, 8eläe n. Uasckstoffeii. ksrUse IrLvvrlllstäer LU8 äicdtell. kirren um! krellLÜme 8toü'sll. Am zu rälme». zn wesentlich herabgesetzten Preisen: 8e!lvar/F u. Isrbixe .liiqiiels. 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