Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806176
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880617
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-17
- Monat1888-06
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1888
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3726 steht die öffentlich; Meinung anscheinend vorwiegend aus seiner Seite, zumal itzsn nur wenig nachgewicsen werden konnte. Im Orient l.eutt'heilt man derartige Dinge ja ohnehin viel milder als etwa in Deutschland, wo man Ehrlichkeit bei jedem im öffentlich,n Dienst stehenden Manne als selbstver ständlich vorauüsctzt. Man findet also die Bestrafung Popvw'S zie>nlrch allgemein zu hart. Der „Fürst von Stambulow'S Gnaden" HU daS Unheil nicht bestätigt; Stambulow ober besteht ans feinem Willen und er bat die Macht, denselben durchzusetzen. ES wird nicht leicht sei», in diesem Widerstreit der Meinungen einen Ausgleich zu sinken. * I» ChiSwick lief dieser Tage ein für die französische Marine bestimmtes Torpedoboot vom Stapel. Dasselbe besitzt eine Länge von I47>/, F»s; und eine Breite von 14>/i Fuß und hat 12 wasserdichte Abthcilnngeir, sodaß sich zwei mit Wasser siillcn können, ohne das Boot zum Sinken zu bringen. DaS Schiss soll eine Schnelligkeit von 26 Knoten (?) die Stunde erlangen. DaS Boot wurde von der Gemahlin de« sranzös.schen Botschafters ,n London gelaust und erhielt den Namen „Coureur". * Aus Betthl der englischen Admiralität wird die versuchsweise Mobilisirung der Flotte zwischen dem 20. und 24. d. M. stoltsindrn Tic beurlaubten Ossiciere und Mann schaften haben sich bis dahin aus ihren Schissen cinzusindcn Die Arsenale und SchissSbauhöse haben bis jetzt »och keine Weisung erhalten. Alles bereit zu halten, doch wird, wie cS beißt, »och am 23. d. M. der Befehl ergehen, eine Anzahl Schiss,', welche an de» Manöver» theilnehmc» solle», in Dienst zu stellen. ^ Einender letzte» Nummern der Pekinger AmtSzeitung enthält eine vom chinesischen Residenten in Llassa an keil Kaiser von Ebina'gerichtete Denkschrift, worin der Gesandte berichtet, vom Nomenhan d:S äußeren Tibet sei ihm die Miltheilung zugegcingcn, daß derselbe drei junge Knaben von großer Intelligenz und seltsamem Wesen ausgesunden habe, in welche der G-ist des letzkcn Lama» von Tcschulumbo chue Zweifel üdergrzange» sei. Der Resitent bat daher die kaiser liche Negierung, daß die Feierlichkeit statlsinven dürfe, bei welcher die Wahl eines der drei Knaben zm» Lama erfolgt. AlS die Erlaubnis; eintras, befand sich der Nomenbän mit den Klüvern rn Basta, und ein besonders glücklicher Tag wurde für die Vornahme der Ccrenionie gewählt. Tann wurde die goldene Base, in welche die Loose gethan werden, in feier liche», Aufzug vor LaS Biidniß deS Kaisers gebracht. Kirch liche Gehete wurden vor den versainmelten Lamaö gesungen und die Kinder dchn Residenten und den Behörden von Tibet vorgesührt, damit diese sich überzeugen konnten, wie sehr die Knaben an Intelligenz und Nalmanlagen von anderen ah- weicheu. Bei diesem Pnuct: bricht die Denkschrift ab. Der Resident verspricht jedoch, i» seinem Berichte weiter sort- zusahren, sobald die Loose geworfen sind und der neue Lama erwählt ist. * Der Präsident der Bereinigten Staaten von Amerika, Eleveland, hat die Ansprache, mit welcher der »eile deutsche Gesandte in Washington, Graf Arco Baltey, am TienStag sein Beglaubigungsschreiben über reichte. in sehr herzlicher Weise erwidert. Der Präsi dent sagte: .Al» gewi'sciibaster Dolmetsch der Gefühle vcS BolkcS der Bereinigte» Staaten gegen Deulscblanv und sein Volk kann ich keine Gelegenheit vorübergchen lassen, um die wechselseitigen guten Wünsche knnd zu thun, welche diese R.gikruiig sür Ee. Majestät und daS geeinigte Vater land. über welches er z» herrschen berufen wurde, beseelen. Hoch schätze ich Ihren Hinweis aus die Kundgebungen auf richtiger Bekümmernis; aus Seiten deS amerikanischen Volke- während der trüben Stunden deS Schmerzes, die erst kürzlich daS deutsche N/flk zür Zeit VcS TodeS seines verehrungs- würrigcn Kaisers zu erdulden hatte. Ich erfülle sicher Len allgemeinen Wunsch deS amerikanischen Volkes, indem ich darum l'etc, daß Gesundheit und Glück nach tanze Ihrem jetzigen Kaiflr gewährt werde» mögen, dessen heldenmütbige Stärke i» schwerer körperlicher Prüfung daö Herz deS Volkes tief gerührt hat." Oeffentliche plettlirfuMgder Gtwerbel'.stmmer zuQipZlg am Ik. Iuui 1888. Tagesordnung: l. Mlttycilungen aus der Rcgistrandc; Ik. Bericht des Ausschusses für gewerblich: Angelegenheiten a. über da» (Lesum der hiesigen Bochümder.Jnlimig nm Verleihung der aus ß. Ivür Z sjcr 1 her Geweibeordnung solg-nden Rechte; d. über die von« Nim»g:Uchk zu Piri-a öeen.ragt-.- A»-h:b:-.ug der die gewerbe- polizeilichen Aln-.nldungcii betreffend-» V-rordnuug vom 7. Marz 1878, sowie die „ndeiweit leaniiag.e Zuziehung sachkundiger Bei sitzer zu den Aiulsgerichtei, behuj» Begutachiung der Eiiüragring Handwerke mäßiger Betriebe in das Handelsregister. Rach erfolgter Eröffrunz der Sitzung durch Len Vorsitzenden, Herrn Oeblcr meid-» zn Punct l der TogcSorduung folgende Mittheiliingc.i zuni Bortrag gebracht. 1) Tat komgl. Ministerium des Innern veranlaßt: di- Kammer zu ein , gln.chtticheu Aeußeri.ug, ob cS augezcigt erlcheine, über die Gewährung d e St:ucrsreih:it sür Zuck,r, welcher zur Viehsutterunq oder zur Herstellung von n.rde.c» Fabrikaten alo Verzel rungSgegen- standen v.rwendet wird, nähere Bestimmungen zu erlassen. Gleiche Vius-orderung erging auch vom hiesige-, Hanoi,-ollamle. Obschou von vornherein z» ml'chc L,w>stacit u„i!wer vorlag, daß diesieitiger Bezirk von Li:jel Auge!.gcnte-t nicht berührt wird, wurden Loch ui Verbindung mit hi.siger Haudelalainmcr diejenig.1 Fabrikanten und Handwerker, welche intereistrt sein sollten, zu dies bezüglicher '.I»me.düng vsjcnlücki ausgc'oide t. Wie oorauseesekei, crsolgie i deeart,ae Anmeldungen nicht. 2) Bei der Emwcihueg des IaunngehauscS geprüstcr Maurcr- und Zuiiinermeisier in Le>vz g. lat Her. Viccvm>itze»dec SLilhclmu die Vertretung öer Kammer übernommeu und die Glückwünsche derselbe» dargcbracht. 3) Die V-rlhcilung der Auerkennuiiq-diplome an diejenigen jungen Geselle», welche sich während ihrer Lehrzeit gut gesuhlt und nach dem Unheil: der von den Jnnunqcu eingesetzten Prüsaiigs- Contuinsiolicn betreffs idrcr Gefedensiücke ausgezeichnet hakten, ist in der von der Kammer früher beschloss, neu Weise, gelegentlich der staltgeiiwd.'n:» Au-fl.üm-g von Lehrlingsarbeileu und Gesellen- stücken crjolgt. Die ansgcgcbcnen 21 Diplcme verthcilten sich aus folgende Gewerbe: Barbiere und Friseure, Buchbinder. Gelbgieher, Klempner, Kürschner. Maler und Lackirer, Sattler, Schlosser, Schneider, Schuh macher, Tapcziercr und Tischler. 4) Die Handels- und Geweclekammer Plauen, hat in ihrer Eigen- schost als Borort deut'cher 6lewcrbckaii»»er» angezeigt, daß der Gcwerbetammeimg Ende August d. I. einbrruic» werde» soll. Diesseitiges Präsidium hat sich mit diesem Termin einverstanden er klärt und sichert Herr Vorsitzender die Einberusung des Plenums zu, kalls noch Gegenstände aus die Tagesordnung diese- Veriamm- lung gesetzt wndcn sollten, zu denen die Kammer noch nicht Stellung genonin» u. Im l' br-g-n gibt derselb: anheim die Wahl der Dclcgirten, mit Äi.ckstchi ans die h-rannahenden Ferien swon heu'c rorzunehincn. Das Plenum beschließt dcmieinäß und wäblt auf Vorschlag deS Herrn Böhr.i- per Uccla-nation die beide» Vorsitzenden und de» Seerelatt. 5, A.i- Grund des in letzter Plenarsitzung gefaßten Beschlusses, hat ocr Wahlausschuß beide Kammervorjitzcnde und Herrn Grüner als L-mitni sio» s>ir die Errichtung eines GewerbehauseS i» Leipzig gcioöhl:. 2i.se Soniwission wird sich demnächst aus weiteren Kreisen z» verstärken und d e Aiigelegenheil weücr zu v-rsolgen haben 6> Ans Anlaß eine: Vorstellung des Börsenvereins deutscher Buchhändlir. hat das königliche Ministerium der »immer zur Nach- ochtmig c-öffnet. daß die unter ihm stckenden Behörden und sonstigen öffentlichen Organ-, bei Bezug von Büchern, an Stelle des bisher ,a Anspruch gen, ,menen KundenrabattS mit dem offernten Seonto von ä> Procent sich i'.-gnugen iollcn. 7) S.-.ch an! galangtcr Miithcilni'g, soll im nächsten Jahre in Verl», eine allgemeine deutsche Ausstellung snr Unsall- verhtitung stattffndcn. Dies: Auast Ilung soll nicht nur Schutzvorrichtungen an sich, sondern auch voll-tänd'g: Maschinen und Apparate mit Schutz vorrichtungen, sow.e solche Maschinen umsossen, die durch die Art ihrer Lonstiucuoa andere gefährliche Apparate und Einrichinngcn »» «setzfn >m Ela»dk sind. UPer Zusendung eiuiger Exemplare deS tsti-jührlichen Drogramms, bat daS ÄusstellungS-llvinilo daS Ersuchen an die Kammer ge richtet. durch Berdreituug der Zwecke und Ziele des Unternehmers, dasselbe thunlichst sörderu zu He fen. lDieSbizüglicher Hinweis rst in, hiesigen Tageblatt bereit- erfolgt.) Bei diesen Mittheilunzea bewendet es und erstattet Herr Wilhelinu über Punci 2a der Tagesordnung folgenden Bericht: Die hiesige Bnchbiuder-Jauuug hatte unter Hinweis aus die von ihr seil Jahren üurchgcsuhne Unterstützung durchreisender Buch- biuder-G-scllen, sowie uuter Daclegnng, daß die bezüglichen B.träge die Mittel der Innung überichreiie», im Februar d. I. um Ver leihung der au» 8- 100 k Ziffer 1 der G.-werocordnung solgendrn R.-chie gebeten, nach welche» auch die außerhalb der Innung stehenden Geichailsgenosstn zur einhelligen Deckung der Kosten hcrbeizu- zichen sind. Zur Begründung ihres Gcjuchö hatte di: Innung angekahrt, daß sie im Jahie 1881 an 4tl> durchrei-end: Ge'ellen 220 - - 18.82 - k>»4 » » 1883 - Ü83 - - 1884 » Ü83 » » 1883 - 338 . . 29? . . 293 . . 28,1 . - 142 - » 1883 - — - « - 114 - » 1887 - » « - 104 sür betreffende» Zweck verausgabt hat. Der Miilderbeirag der letzten Jahre ist einer strengeren Certrole und bezicheullich Kmzuug der Unteistutzung zuzujchreiben. Die Jurung sanü, daß die bisher gewährt: Unterstützung nicht ausreichend sei und crklärie sich bereit, jedem zuwanderuden Duck:- binderges-ilei-, daiern er Slrbeit hier nicht gejunden, 1,ö0 zu ver abreichen, wenn die außerhalb der Innung stehenden Bnchbiiiderei- besitzer zur Beitragsleistung hcrangezogeu würden. Vo.i der Alissichlsbehörde verständigt, daß 8- 100 k Ziffer 1 der Gewerbeordnung sich nur ans Einrichtungen für Herbergs- Wesen und Nachweis für Geiellenarbeit, nicht aber aus Re>se>ililerstütziingen bezieht, zog die In»,mg ihr Gesuch zurück und schloß Mit der Verwaltung der Herberge zur Heimath einen Vertrag ab, dessen wesentlichster Punkt wie folgt lautet: „Jeder zuwmdernde Buchbindcrqestll--, welcher in der Herberge zur Heiiiiaih Quartier iimimi und nicht schon am rrslen Tage seiues Aufenthaltes Arbeit sindct, erhält vom Hausvater aus Koste» der Innung Verpflegung su: einen Tag. Dieselbe b-stcht: aus Morgenkaffee mit 2 Brödchen (11 Mittagessen <30^1, Abendbrod (18 Nachtlager (25 Die Stelle sür den AcbeitSuachwciS ist im Herbergslocale angezeigt und ist der Hausvater verpflichtet, die betreffenden Geselle» aus diese Bekanntmachung binzuweiie». Mit dieser Einrichtung glaubten die Innungen den Voraus setzungen, welche der Gesetzgeber an Verleihung der fraglichen Ncclüe gekiiüpsl hat. cnt'pivchcn zu habe», erneuerte ihr Gejilch, in Folge Lessen nun die AusjichtSbedörde du Gcwcrbekammcr zu einer gut- achilichcn Acußcruug vcranlaßie. Nach Darlegung dieses actenmäßigcn Verlaus- theilt Herr Referent mit, daß der Ausichuß für gewerbliche Angelegenheiten keinen Grund zu einem abfälligen Bescheid habe ausfinden können, vielmehr beantrage das verlangte Gutachten im befürwortenden Sinne abzugeben. In der hierüber erüffnelen Debatte theilt zunächst Herr Kühne Näheres über die wohlgemeinten Bestrebungen der gesuchstellend-n Innung mit, weist daraus hin, daß dieselbe dem Fachverein der Gesellen gegenüber, welcher sich gegen alle Junungsciurichtuiigen ab- lehnend verhalte, einen sehr schweren Stand habe und bittet die im Sinne des Gesetzes liegenden Bemühungen der Innung durch An- uahm« des Ausschußanlrages zu unterstützen. Herr Fug mann-Reudnitz schließt sich diesem Wunsche an und berichtet, daß die Frequenz zu.vandernder Äuchbindergesellen in letzter Zeit fortwährend gestiegen sei und der Innung nicht wohl zugcmuthet werden könne, die Kosten für diese zweckmäßige Ein- richlung, welche allen Buchbindercibesitzern zu Gute komme, allein zu tragen. Gleichmäßig repartirt würde der Beitrag deS Einzelnen jedealolls kein erheblicher sein. Nachdem Herr Wilhelmy den Wunsch ausgesprochen: die Innung möge durch freundliche Verhandlung mit den uichtbclheiligtcn Gcschästsgenosscn die Regelung der Angelegenheit erleichtern Helsen, ' wird der AuSschußantrag einstimmig angenommen. Zn Puucl 2d der Tagesordnung theilt Herr Wilhelmy Folgendes mit: Die Handels- und Gewerbekammer Dresden hatte im Jahre 1877 über die iFührung der Handelsregister heroorgetrcteneii Mißstände solgende Bejchwerdcvunctc an das kgl. Ministerium gelangen lasten, bcz. um Abhilfe derselben gebeten: .. 1) daß eine groß: Anzahl zur Einrcgistrirung verpflichteter kaufmännischer Firmen rxistircu. tze in den» Handelsregister des FiriiicnsitzcS nicht cingettagen sind; L) daß ebenso eine große 'Anzahl kaufmännischer Einzelflrnic» und Gcsellschastcu in den Handelsregistern als noch be- stehend sortgesührt werden, welche zum Thcil seit viele» Jahren erloschen sind: 3) daß nicht selten Aerändcuungen in den Rechts- und Per« soiia!oerhälluis'°n rcgistrirler Fi ineu nicht zu Eintragung gelangen; 4) daß Veränderungen in den Rechts- und Pcrsonalverhält:issen nicht registrntcr, aber zur Eintragung verpflichteter kaus- männischer Fiim-n uaregistrirl und unveröffentticht bleiben; b) daß in :i>!,zcli.en Fällen die Eintragung einer neuen Firma zu verweigern ist, obwohl bei fortgesetzlcr Ev.denlhaltung des Registers di; Eintragung gcstattbar erschien-; L> daß l>-i»i gewcr ni 'ßigcn Betrieb vo» Handclsgeschästcn viel- sach Firmennamen gcsührt werde», di: den Vorschriften des Hnndelsg-setzduch- »ich: entsprechen, ohne deswegen ober be- hördüchersetts Beanstcitduiig zu linde», weil deren Eintrag nicht begehrt wird; 7) daß Firmen »n Handelsregister registri-t werden, deren Ein trag im cllg meinen Handels- und Verkehrs-Interesse zu beanstanden sei» »wehte. Zur Beseitigung dieser Uebelstände hatte die Handels- und Ge- werdelam» r Dresden u A. cmoiobkn: die Staats- und Genieiudebehörden möchten An weisung erholten, Veränderungen im Firincu- we,c.i, z. V. bei Gcwerbs-t'lii- »nd Abmeldungen, bei Nachlaß- und EonciirSncrhandliingcn, den Rcgisterbehörden an,-»zeige». Das kgl. Ministerium ha' diesem Wunsche auch durch Verord nung vom 7. März 1878 eniivrochen, wogegen das Nmisgcricht zu Pirna in einer Eingabe vom März ds. I. die aiigeorLnetcn An- nieldunge» als „vollkommen entbehr lieh" bezeichnet und die Rücknahme der betreffenden Mmistettal-Leioroiimig zur Erwägung gicot. Das kgl. Ministcriu:» bat hi-rans zunächst die Handels- »nd Ge- werbelainmer Dresden, welche die bclrcffriide Berordnuna angeregt, zu einer gutachtliche» Aeußerung ubc> den Vorschlag des Amis- gcci hts zu Pirna vei-inlaßt, und diese hat sich nicht nur snr volle Au recht!,oltung g.dachtcr Verordnt ng erklärt, sondern auch den Wlinich aiisgcspischien: daß Lurch die Handels- bez. Gewerbekammern sachkundige Beisitzer zu drii Amtsgerichten er- nannt werden möchten, welche entsprechend dem Umfange des HandelüreginerS monatlich oder vierteljährlich von oen Registevbehörden zur Durchsicht des Handc'SregistcrS uns der von de» Orisbehürdrn cingereichten Au- und Abmel dungen behuss Ergänzung und Bereinigung des Registers, bcz. Bcguiochtu.ig über die Ein tragung haiidmerlSiaüßigcr Betriebe herauzu- ziehen sind. Gelegentlich oer Berhaudlun'cn innerhalb der Dresdner Kammer- Würde u A. der Hoffiiu'ig Ausdruck gegeben, daß Lurch Zuziehung sae' kunciger Bcisitz-r auch cnS den Kreisen 8eS Handwerks, die viel jachen Proleste von Handwerkern, welche von den Hanoesgerichten zur Eintragung ihrer Firmen in das Handelsregister hcrangezogeu werden können sobald sie 30 .4! Einkommensteuer aus Spalte ck des Kataster« entrichten, in jeorm einzelnen Falle der sachgemäßen Be- urtdeilung durch Berusigenossen unterzogen werden würden, Bor weiterer Entschließung wünscht LaS königliche Ministerium des Innern zu erfahren, ob und in w:e weit sich etwa nach anoer- wörtS Vedürliiisje in der angegebenen Beziehung derauszestelli haben und bat auch diesseitige Kammer veranlaßt gutachtlichen Bericht hier über zu erstatten. Soweit der bisberige Verkauf. Nachdem Heer Wilhelmy noeb zugefiigk. daß diese Angelegen heit, ebenso wie der Antrag der hiesigen Handelskammer daß die Frauensirmen den Bornamen mit ent halten müssen, gelegentlich der im Vor,ahre im Ministerium siaitgejundeneo Eon- serenz der Vorsitzenden und Sccretaiec sännnllicher Kammern SachienS mit berathen werden sollle, was indessen »ur theilwciie möglich wurde, berichtet derselbe weiter, daß »ach de» Erörterungen dre der LuStchuß «»gestellt hat. hierorts «in Grund nicht vorlicgt, di« den Gewcrb«pvj>j«l- kchörLen vorgeschriebenen Anzeigen an die Amtsgerichte über ongemeldete Gewerbebetriebe auszuheben oder >u beschränken, da nicht abzuscheir ist. wober alsdann die betr. Gerichte Kenntniß von neu errichteten Betrieben erlangen sollen. AnlenigcnS di« beantragte Zuziehung Sachverständiger zu de» Amtsgerichten behuss E.nicheidiiug, ob eine Firma in daS Handels- register cinzutragen ist oder nicht, so hat der Ausschuß allerdings zuzugest.-hrn gehabt, daß bezüglich der HeiaNzieliung handwerksmäßiger Äetrrebe zum Eintrag i» das Handelsregister vielfach zu weit gegangen wird:, hat sich aber Lev Ansicht nicht vcrichließen können, daß ohne Aenderung der einichlagenden Vorschriften, auch Lurch de» Antrag der Dresdner Kammer die erwümchtc Besserung nicht h.-rbeizusühren sei» wird und cmpsiehlt dies in dem Guiachlen mit zum Ausdruck zu bringen. Hiernach beaurraiU der Ausschuß: Die Kammer wolle Las geiordert: Gutachten dahin abgeben, daß nach den angestellte» Erörterung n, di« den G.-wc be- pviizcidehörden riritlklst B:rordn»»g vom 7. März 1878 ertheilte W.iiung, den Handelsgerichten die zur Anmeldung gelangende» gewerblich » Betriebe in regelmäßigen Fristen miizulheile.i, sich hierorlS sehr gut bewährt hat und demnach em Grund diese Anordnung auszuhebcn oder zu besch-ünken, nicht vorliegt. Der von der Handel:-- und Geweebekainmer Dresden beantragten Ziiziebuvg von Sachverständige» ans den Kreisen des Handels- und Griverv.stände«, behuis Entscheidung, ob eine Zi-nia in das Handels register ein-,»tragen ist od r nicht, würde» wir nur in der Boraus- setzi.ng znsiimnieii kö-.inen, daß dadurch und durch enilprecbcnde 2lb- äntern»; der jetzt g-licnd-n B.stiinmiingen, die Möglichkeit gegeben wird, die uo rhrnd »c n-.-ude Heranz ehung haiidwerksmäßiger Betriebe zum Eintrag in das Handttsregister, aus ein r-chiiges Maß zurückzuführen, Nach erfolgter einstimmiger Annahme dieses Antrags wird die Sitznug geschlossen. Aus Grund des ProloksllS mitgelheilt von H Herzog, Secr. Sachsen. * Leipzig. 15. Juni. Tic aus den 10. und 20. d M. anqesetzt gewesene Meißner Eouscren; ist bis nach der Beisetzung Sr. Majestät Kaiser Friedrich'- vertagt. ----- Leipzig, 15. Juni. Durch Beschluß der letzten Generalversammlung bat auch der Leipziger Haupt- verein der (Gustav Adolph Stiftung die Be willigung einer Liebesgabe snr drei bedürftige Ge meinden in der Weise cingcsrchrt, daß einer Gemeinde 1000 >2, den zwei anderen aber je 500 .4! durch die Generalversammlung bewilligt werden. Ter demnächst in Kirckberg abzubaltciiden Jahresversammlung werken seilenö des Verstandes des Hanptvorcino für die Liebesgabe in Vor schlag gebracht werd-n: Gültenlag in Schlesien, Kreis Lublinitz, Kclt'cim in Bauern undWeißenborn in Hessen. Jedoch steht cS der Gencralversammiung frei, auch ankere Vorschläge zu machen. * Leipzig, 15. Juni. Wir empfangen folgende Zuschrift: Die Numnier 167 Ihres geschätzten Blattes vom 15. d. Mts. enthält in einer Mittdcüimz über di^ Aushändigung von Werth- und Einschreibsendungen an Fremde i» Gast häusern die Angabe, daß diel: AuSHLndi'ung nicht anders er folgen könne, als wenn der b-tressende Wirlh Lurch seine Unterschritt die Identität des Empfängers und di: persönliche Ucbergabc an denselben bestäl-ge. Ticje Angabe ist dahin zu berichttgen, daß nach den b-stehe»Len Bestimmungen der bestellende Bote vor der Abgabe vo» Geld- und Werthienduugcir an Fremde in Gasthäusern, wenn er den Empfänger nicht völlig bestimmt vcu Person bereits kennt, a» den Gasnvirth die Frage richten muß, ob derselbe die voll: Bücglchait dasür übernehme, daß die bezeichnet: Person auch wirklich der aus der Sendung angegebene Empiangcr sei. Wird diese F-ag: von d-ni Gastwttth verneint, so Hot der Postbote dem angebliche» Empfänger nur zu eiöffiien, daß eine Geld- oder Wcrthscndung mit der dc- trefi-iidc» Aujichrist vorhanden sei »nd bei der Postanstalt gegen genügenden Answers des Empfängers von kemselben perwnlich in Eiiipsang genommen werden könne. Hiernüchjt erfolgt die Aus- hänoigulig der betreffenden Sendung bei der Postanstalt an den jenigen, welcher sich zur Enipsanguahm: als bir.-chtigt auSweist. Ich stelle Ihnen ergebenst anheim, di: in Nr. 167 Ihres Blattes enthaltenen ungenaue» Angaben hiernach eni>pr:che»d zu berichtigen. Ter Kaiserliche Ober-Postdirector. In Vertretung: Wohlsahrth. * Leipzig, 16. Juni. Ss verdient in Erinnerung ge bracht zu werden, daß am 17. Juni der Tag ist, an welchem vcr 25 Jahre» ias Lützow-Denkmal bei Klein- Schkorlopp und daS Kö rner-Dentmat bei Kitzen ent hüllt wurden. Ai- 17. Juni 1813 wurde» die Lützower in vertragswidriger Weise trotz des Waffenstillstandes überfallen. Körner, schwer verwundet, flüchtete sich niit Mühe in den nahegelegenen, zwischen Kl:-.» Schkorlopp und Kitzen befind lichen Wald. Es ist jene Situation, die Körner's Gedicht schildert: „Tie Wunde brennt, — dir bleiche» Lippen beben.- A» jener Stelle und an derjenigen, wo der Uchersall statt- fand, sind die beiden Denkmäler erciaitet. * Reudnitz, 16. Juni. Anfangs diese? MonatS wurden auf Requisition eines auswärtigen Amtsgerichtes ca. 30 000 Stück Cigarren polizeilich Herr selbst beschlagnahmt, welche nach Ausbruch des Concurses eines auswärtigen Cigarrcn- sabrikanten bei Sciw geschasst worden waren. Als Thatcr wurden ein hier aushaltffcher Mann »»V dessen Chesran er mittelt, sodaß deren Verhaftung am vorgestrige,i Tage eriolgte. Tiefe Beis.itcschaffnng von zur ConnirSwasse gehörenden Waaren wird bekanntlich nach tz. 2t2 der Concursordnui-g mit Zuchthaus bestraft. — Tic bicrselbst vor einiger Zeit ausgebrochcuen Pscrderäude ist noch immer nicht erloschen. Borna, lü.Juni. Bei dem an, TienStag und Donners tag hier abgehallcnen Iubiläumö-Festschieße» sind 289 Puiielscheibenkarlen ü 10 Schuß und 03 Festscheibenkarten ü 2 Schuß von den an diesem Schieße» sich betheilig^.iden eurhelmischen und auswärtigen Schützen entnommen worden. Es wurden sonach aus Pnnc'scheibcn 2800, aus Festscherbe >86 Sckiuß, zusammen 307«, Scknß abgeg.be». Nach stehend sind die Herren, welche di: ersten zehn Preise Lurch die mit vermerkte entsprechend hohe Trcfserzakst er rangen, verzeichnet: 1) Herr Friedrich Naumann-Borna 35 Ringe. 2) Herr Finversen-Leipzig 35, 3) Herr Brause-SpahnSdors 32, 4) Herr Meißner-Ballendors 32, 5) Herr Hössler-Lcipzig 32, 6) H:rr Kansniann-Groitzsch 3l. 7) Herr Schramm-Borna 31. 8) Herr Becker-Borna 20. o) Herr Grunert-Bori-a 20, 10) Herr Frisier-Pega» 20 Ringe. Ans den 1. Preis (Ehrengabe der Stadl Borna: 2 prächlige Alseiiide-Fruchtschaleii) batte sich neben Herrn Naumann- Borna als gleich girier Schütze der oben als Empsäirger dcö 2. Preises genannte Herr Findcisen - Leipzig Anwartschasl erworben. DaS LooS entschied zu Gunsten de- Herrn Rau mann. IIn Ganze» sind 66 Preise (31 Gegenstände, 35 Geldprämien) zur Verlheilung gelangt. (Born Tagebl.) — Von einem bedauernSwertben U »gluckssall wurde in Glauchau die in der Wrlhclmstraße wohnbaste Familie deS FärbcrerarbeitcrS H. betroffen. AIS H. neulich Abend mit dem Putzen einer Uhr beschäftigt war und sich zu diesen« Zweck eine auS Salzsäure und Putz Pulver bestehende Flüssigkeit bergestellt und in eine Tasse gejüllt hatte, kam sein 4 jährige« Töchtcrchcn herbei und trank, nachdem sich der Vater nur einen Augenblick abscit« gewendet hatte, den In halt der Taste au«. Obgleich sofort ärztliche Hilfe berbei- geholt wurde, batte LaS arme Wesen derartige innere Ver letzungen erlitten, daß cs schon gestern Abend denselben er legen ist. Die ticsbetrüble» Eltern verlieren durch diesen Nnglückssall ihr einziges Töchterchen. Werdau, 11. Juni. Heule Morgen in der 5. Stunde vcrküudcle» Sliirmglocke und Feuerwehrsignale de» Ausbruch eines Schadcnseuers. CS brannte de der Firma I. G- Korner gehörige Spiuncrcijabrlk an der Schützen straße b,S aus die UmsastungSmauern nieder. Die Ent» stehungSursache ist zur Zeit noch unbekannt. — Tod durch Bienen. Ten Schubmacher meister Grüner >n Reichenau ber Zittau ereilte am Sonntag Nach mittag rin jähe» Ende. Er war aus dem Wege nach Hirsch« selde, als ihm ein Bote nachgesandt wurde, nach Haus- zu kommen, da seine Bienen schwärmten. Bei dem Versuche, dieselbe» wieder eiiizusange». erlitt Grüner so furchtbare Bienenstiche, daß er nach 10 Minute» seinen Geist ausgab. Jedenfalls aber mag als die Ursache dcö TodeS die Aufregung uutgcwirkl haben, die einen Herzschlag hcibeisührte. — Ein Ausgedinger auS Losch witz bei DreSven ging letzten Sonntag Nachmittag von Gügl nach seinem Heimesths- dorse Loschwitz und sab unterwegs am Straßenrand«: rincu iv-.lken Dornsirauch mit eben ausbrccbendcn Rosen. In der Absicht, sich eine Blülhe abzubrechcn, la»Hle er hinüber, snlr aber erschreckt wieder zurück. Er rmpsanv zugleich einen heftigen Schmerz in dem Daumen ber rechten Hand. In der Meinung, er hätte sich an einem Dorne gestochen, sül rlc er den verwundeten Finger an die Lippen und begann zu saugen. Bald schwoll jedoch der Finger, später auch der Unterarm a»; der Schmerz wurde heftiger und brcikelc sich schließlich über den ganzen Arm und die Schüller anS. In seiner Angst bog der Verunglückte vom Heimweg: ab u»d begab sich nach der nahen sogen. .Schäferei" bei Lewin, wo ein Verwandter von ihm wohnt. AlSbald winde er ohnmächlig und man sandte schleunigst nach dem Badc- ar;te deS .Gellschbadeö". Derselbe erklärte die Wunde jedoch nicht sür einen Dornstich, sondern sür einen Otternliß. verordnet- auch sofort die schärfsten Mittel, um das Gst'l a»S dem Körper zu entfernen und daS Leben deS Mannes zn erhalten, leider zu spät, denn Abends war der Arme bereits Len Folgen der Blutvergiftung erlege». s Dresden, 15. Juni. Die in der heutigen Mittags stunde wie ein Lauffeuer sich verbreitende Trauerbotschaft von dem Dahirrscheiden Kaiser Friedrrck'S hat in der gcsammtcii Einwohnerschaft DrcSdenS einen licserschüttcrnd.-n Eindruck hervorgcl rächt, und obwohl man seit Monaten schon aus LaS nahende Ende deS hohen Dulders vorbcrcilet sein mußte, so war nichtsdestoweniger die Trauer über den neuen schwere» Verlust, den die deutsche Nation zu beklagen hal. allenthalben eine große und aufrichtige. Bald nach dem Bekannlwerden deS betrübenden Tagesereignisses wurden als äußere Zeichen der tiefen Trauer an vielen Häusern der Stadt nmslorte Fahnen auf Halbmast ausgehißl. und auch die hier beglaubigten Gesandten und Consuln. sowie die könig lichen und städtischen Behörden hatten Halbmast mit Trauer flor geflaggt. Mittags von 1 Uhr an erklang von allcn Thürme» der Stadt feierliches Trauergeläute. Ter Nalh der Stadl Dresden erließ folgende Kundgebung: „Zum zrveiten Mal i» diesem Jahre ist das deuische Kaiserhaus und rntt ihm das ganze deutsche Volk in riese Trauer versetzt worden. Kaiser Friedrich, der würdige Nachfolger unseres hochieligen Heldrntaisers Wilhelm, ist nach langem, unendlich schwerem Leiden zur ewigen Ruhe eingegange». Wir bitten unsere Milbürger, zum Zeichen ihrer Trauer bis ans Werteres öffentliche Lustbarkeiten und Schaustellungen cinzustellen und sich der Theilnahme an denselben zu entliallen. Dresden, am 15. Juni 1888. Der Raih der König lichen Hanoi- und Residenzstadt Dresden. Bönisch." Am Sonntag Vormittag findet eine außerordentliche Plenarsitzung der Stadtverordiiclcir statt, in welcher über d e Bcthciligung der Slabt Dresden an den Trauerseierlichkeitcn sür weiland Se. Majestät Kaiser Friedrich Beschluß gefaßt werden soll. — DaS Wasser der Elbe, welches seit einigen Tagen eine ganz tunkelrotbc Färbung zeigt, hat schon oft zu Ge sprächen und Betrachtungen Slosf gegeben, und gewöhnlich wirb angenommen, dag cS die Eger sei, welche diese Färbung verursache. Dies: Behauptung ist aber unrichtig, denn der Boden deS EgerslußgebieteS besteht grvßlcnlbeiiü aus Thon oder Lehm und bringt deshalb bei starken Regengüssen nur eine schmutziggelbe Färbung hervor. DaS rothe Wasser aber wird der Eibe Lurch die Muglitz zugesührt, und zwar ver ursachen die im Müglitzlhalc bei Berggießhübel :c. reichlich verkommenden Eisensteinlager diese dunkelrolhe Färbung, und nur der kleinen Müglitz, welche wahrscheinlich durch größere Niederschläge oder gar einen Wvlkeubruch bedeutend au geschwollen sein mag, ist es zuzuschrerben, daß die Frauen der Elbbewohner, welche gerade „große Wäsche" haben und spülen und bleichen wollen, ein bitterböses Gesicht machen, weil die „Weißheil" ihrer Wäsche durchaus nicht mit dem crrölbendei: Wasser Harmoniken will. (M. T.) vermischtes. X Weimar. 15. Juni. Auch hier steht man sehr unter dem Eindruck der tn-sbetrnbendc», aus Potsdam heute Mittag cirrgetrossenen Nach, icktte». Die äußere» Zeichen der Traucr. welche die Herzen füllt, kamen bald zur Gcltnng in der Trauer klcidung, dcir Trauerflaggcn aus öffentlichen »nd privaten Gebäuden, dem vollen Glockengeläut von allen Thürmen, da: nun wieder, wie vor einem Vierteljahre erst, von dem schweren Verlust Kunde in Stadt und Land hinaus au' längere Zeit in der Mittagszeit geben wird. re. Am groß herzoglichen Hose ist Hoftrauer aus 6 Weetzen angesagt. Von Seiten des StaalSministeriums ist „bis aus Weiteres" angcordnct worden, daß. „unbeschadet dessen, was dcr Einzelne aus eigenem, freiem Antriebe thnn mag, jeder großherzoglichc Diener mit einen' schwarzen F'cr um de« Oberarm umtlcitet zu gehen hat"; jerner alle großherzog lichcn Behörden ohne Unterschied schwarzen Siegellack, bczüg lieh schwärm Oblaten zu gebrauchen haben und daß alle: öffentliche Tanzen und Munkhalten. sowie alle sonstigen rauschenden öffentlichen Vergnügungen ciiizustellen sind. Ta: großkerzogliche Han» ist insbesondere durch den Tod chcS Kaisers Friedrich in große Trauer versetzt, da eS in naher Vcrwandlschast zn»> kaiserlichen Hans steht. — Ihre konigl. Hoheit die Groß Herzogin ist gestern Abend von Potsdam wieder hier cingetroffen. Se. klHoheit der Groß Herzog weilt seit Mittwoch Abend rn .N ünckicn zum Besuch des Prinzregenten und der Knnstaiisstrllnng. Seine durch den Trauersall beschleunigte Rück! hr nach Weimar ist, wie cS heißt, sür morgen Abend zu erwarten. -8- Hal le a. S., 15. Juni Hauptverein der evan gelischen Gustav-Ad ols-Stistnng. Für die vom 4. bis 6. Scptbr. er. in Halle a. S. statlsiiidcudc Jahresversamm lung ist folgender Festplan sestgestelll und den Provinzial-, bezw. Zweigvereinen mitgettzeilt worden. Am 4. September Nachmittags Begrüßung der vielen von auswärts eintrcsfendcn Gaste im VolkSscknilsaale (Neue Promenade), Abends Gottes dienst in 2 Kirchen, St. Ulrich und inr Tom, Festpredigc-. hier: Professor Pastor Scholz-Berlin, dort: Pastor Vier- cggc-Bcn». A>» 5. September Morgens Festgollcsdicnst in dcr Marklkiiche, Festpreviger: Generalsupcr»ite»vcnt v. Baur- Coblenz. Daran schließen sich die öffentlichen beschließenden Versammlungen in der Kirche St Ulrich. Am 5. Seplemb.« Abends Fest rn der .Saalschloßbrauerei" zu Giebichenstcin, gegeben vo» der Stadl Halle. Am 6. September Nachmittags geistliches Eoncert in der Marktkirche, danach freie Bereinigung rm .Prinz Earl". Ai» 7. September früh Fahrt nach Er leben zum Besuch der Lnlherstätte». Breme». 15. Juni. AuS Bremerhaven geht uns 8 Uhr 22 Minuten solgendcr Drahtbcricht zu: Beim neue» Vorbasen rannte vergangene Nacht ein Boot vom Kanonen boot „Mücke" mit dem Schlepper .Simson" zusammen; daS Boot kenlerte und drei Man» ertranken. ---- Marienbad. 15. Juni. Unsere neue Curlistc zahlt 2410 Parteien mit 3384 Personen aus. -- In Rußland ist ein Project ausgttaucht, die Land enge von Perekop zn durchstechen, wodurch die Halbinsel Krim von dem Festland«: abgeschniltcn würve, um durch eine» Eanal die Häsen deS Asow'schen Meeres mit Cherson, Odessa und der Donaumündung in kürzere und geradere Verbin dung zu bringen. Man verspricht sich davon eine beträcht liche Hebung deS süvrussischen GetrcivehandelS. und die Re gierung zu St. Petersburg soll dem Plane sehr geneigt sein. Eine französische Gesellschaft, die sich zu dem angegebenen
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