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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-20
- Monat1888-06
- Jahr1888
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1888
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3788 in. Wid freisinnigen Partei schwer zu leiden, obwohl e» doch offen» kundig war. baß er dem ganzen Volke sein liebevolles menschen- srenuvlicheS Wesen widmen Wollte. Er bob es in seinem Erlaß an den Fürsten BiSmark und an daS Staatsministerium ausdrücklich bervor, daß er durch vertrauensvolle Mitarbeit sämmtlichcr Elasten der Bevölkerung Deutschland unv Preußen zu neuen Ehren in friedlicher Entwickelung führen wolle. Saß er, unbekümmert um den Glanz ruhmbringenver Groß- thaten, zufrieden sein werke, wenn dereinst von seiner Negierung gesagt werden könne, sie sei seinem Volke wohlthlilig, seinem Lande nützlich und dem Reiche ein Segen gewesen. Um so mehr mußte Kaiser Wilhelm bemüht sein, jegliche Zusammen gehörigkeit mit einer bestimmten Partei von vornherein ab zuweisen. Je knapper die Form, je allgemeiner der Ausdruck, desto weniger war Gelegenheit geboten, daran zu deuteln, und deshalb begnügt sich Kaiser Wilhelm damit, zu sagen, daß er die Regierung mit dem Gelöbniß übernommen habe),' nach dem Beispiel seiner Väter seinem Volke ein ge rechter und milder Fürst zu sein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, de» Friede» zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu sein. Die Kundgebung schließt mit einem Appell an die Treue deS Volkes, wie sie sich seit Jahrhunderten bewährt habe, und verheißt gleiche Treue als Gegenleistung des Königs, und endlich spricht sie die Zuversicht aus, daß Gott dem König Kraft und Weisheit verleihen werde, damit er seines Amtes zum Heile des Vaterlandes walten könne. AüS dem kurzen Schriftstück spricht der feste Wille deS KajserS, sich durch die Thal seiner Vorfahren würdig zu zeigen, unv dkshalb ist die bündigste Kürze des Ausdrucks an- gestdebt. Kaiser Wijhelin ist vor Allem Soldat, als solcher i>Her bei dem Feststiahl zu Ehren des brandenburgischcn ProvinziallandtageS ausgetreten, und auch unter der kurzen Negierung seines edlen VaterS hat er sich als tüchtiger Sol dat durch die glänzende Vorführung der unter seinem Ober befehl stehenden Truppen bewährt. Sein erstes Wort als Kaiser galt der Armee und der Märine, mid auch in der Kundmachung an daS preußische Volk ist die soldatische Kürze daS charakteristische Merkmat. ES ist sicherlich nicht ohne Absicht geschehen, daß in der Proclamaticn deS übrigen Deutschlands nicht Erwähnung geschieht, wie daS bei der Proklamation Kaiser Friedrich'- der Fall war. Der verewigte Kaiser hatte dazu ei» volles Recht als Mitbegründer des deutschen Reiches, er war sowohl im Kriege, wie im Frieden oft genug mit allen Stämmen deS deutschen Volkes in Nord und Süd in persönliche Berührung getreten, besonders in seiner Eigenschaft als Jnspecteur der süddeutschen Truppen. Kaiser Wilhelm wird sich an das deutsche Reich erst in Form einer Botschaft an den ver sammelten Reichstag wenden und dadurch daS Band erst knüpfen, durch welches sein erlauchter Vater schon seit einer langen Reihe von Jahrep mit dem deutschen Volk: ver bunden war. Als Kriegsherr hat er bereits das ihm zu- stehcnde Recht auSgeübt und damit überall begeisterte Zu stimmung gefunden, wie besonders aus den besorgten Stimmen der französischen Presse hcrvorgeht, welche nicht genug Aufhebens von dem kriegerischen Geiste machen können, der nach ihrer Auffassung die Proclamation an die Armee durchweht. Aber auch die Franzosen werden nicht mit Stillschweigen darüber hinweggehen können, daß Kaiser Wilhelm cS in seiner Proclamation an daS Preußische Volk als eine seiner Hauptaufgaben bezeichnet hat, den Frieden zu schirmen. Wenn eS noch eines Beweises bedürfte, daß Kaiser Wilhelm II. in diesem Puncle genau so denkt wie seine beiden erhabenen Vorgänger, so würde die Erklärung, welche Gras Kalnoiy am 18. Juni im BudgetauSfchnß der österreichischen Delegation abgegeben hat. als solcher gelten müssen. Der Leiter der auswärtigen Politik Ocsttrrcich-UngarnS bestätigte unter dem Ausdruck der Genugtbuung, daß die Beziehungen Deutsch lands zu Oesterreich-Ungarn und das zwischen beiden Reichen geschlossene Bündniß den zweimaligen Thronwechsel in Deutschland ohne irgendwelche Acnderung überdauert habe, weil der Grundgedanke deS Bündnisses die Ausrechterhaltung deS Friedens 'und der gemeinsame Schutz gegen äüßere Ge fahren sei. Wenn Kaiser Wilhelm AngrisfSgedankcn hegte, dann würde ihm die wichtig: BundeSg:nossenjchast Oesterreich - Ungarn- nicht zu Gebote stehen, dann würde auch Italien sich zweimal überlegen, ob cS noch mit Deutschland zufammengehen könne, und auch die Sympathien Englands würben sür Deutschlanv verscherzt sein. Die gesammte europäische Lage würde eine andere Gestalt annehmen und Frankreich hätte dann be gründete Hoffnung, seine lange gehegten Wünsche zu be friedigen. Soweit scheinen aber die politischen Erwägungen und Berechnungen der Franzosen nicht zu reichen, sonst würden sie nicht in der Presse solchen Lärm über die angebliche Kriegslust Kaiser W.lhelm'S schlagen. Der junge Kaiser hat eS iu seiner Proclamation ver mieden, des Auslandes auch nur mit einem Worte zu er wähnen, er hat weder von Freunden, noch von Feinden ge sprechen und hat sich auf das Gelöbniß beschränkt, den Frieden zu schirmen. Da» genügt sür all: Diejenigen als Abwehr, welche Kaiser Wilhelm KriegSgedankcn and ich len Rußland mag auf das Entgegenkommen Deutschlands unter Kaiser Wilhelm mit Rücksicht aus die Rathschläg: deS sterbenden Kaiser- Wilhelm I. an seinen Enkel überschwäng liche Hoffnungen setze», die Proclamation vom 18. Juni bc rechtigt die nordische Macht dazu nicht. Innerhalb der Grenzen, welche der Berliner Friedensvertrag zieht, wird Deutschland nach wie vor bereit sein, die Wünsche Rußlands Oesterreich-Ungarn gegenüber zu vertreten und zu befürworten, aber alle weitergehendcu Bestrebungen Rußlands zum Zwecke der Ausdehnung seiner Macht auf der Balkanhalbinscl sind aus sichtslos. Man ist in Rußland daraus gespannt, ob sich Deutschland zn denselben Anschauungen bekennen wird, welche Gras Kalnoky über dir bulgarische Frage kundgezeben hat. Diese Spannung ist überflüssig, der österreichische Staatsmann hat in der ungarischen Delegation nicht mehr gesagt, als er verantworten kann und wozu er der Zustimmung der deutschen Negierung sicher war. Kaiser Wilhelm wird die Rathschläg« seines Großvaters in Bezug aus Rußland obne Zweifel bc folgen, aber im deutsche» und nicht im russischen Sinne. ' * » » * Die ofsiciösen „Berliner Politischen Nachrichten begleiten die Proclamation Kaiser Wilhelm'- ll. mit folgendem Eommentar: Kaiser Wilhelm'S Proklamation an sein Volk ist kein jvecialisirteS Regierustg-vroglamm. Die Verkündung eines solchen ist offenbar den Bvischaslcn Vorbehalten, welch: an den Reichs - und Landtag gerichtet werde» sollen. Die Proclamation stellt sich ähnlich wie dieBeiehle vom 15. d. M. an die Armee und die Marine als der reine, tiesempsnndene Ausdruck der Gelühle dar. welche das Herz des Kaisers bei dem Regierungsantritt bewegen. Seinem Volke in der unmittelbarsten von H-rz zu Herz gehende» Weile diele Ge sükle auSzusprechen, ist Sr. Majestät offenbar HerzenSbedürsniß. Wie der Kaiser im Allgemeinen an daS von de» Vorsahrea gegebene Vorbild erinnert ood insbesondere auch daS Wort Kaiser Wilhelm'S „dem Volke soll die Religion erhalten werden" in be< merkenswertster Weise, wenn auch in veränderter Form, sich aneignet, so tritt er auch mit der besonderen Betonung der Fürsorge sür die Armen und Bedrängten in die Fußstapsen seiner erlauchten Vorfahren. Gerade das Bcrstäiidniß tür die Bedeutung deS au den Schutz und die Fürsorge sür die Schwachcn gerichtete» vrak» tischen EhristcnthnmS und die energische Bcthätigung desselben ist ja ein charakteristisches Merkmal de- HohenzollernhauieS, und die GesetzeSbücher wie die Negierungsacte der großen Könige au» diesem Hause legen in zahlreichen Beispielen Zeugniß ab für die von ihnen befolgte praktische Socialpolitik un Interesse der Schwachen und Bedrängten. Vor Allem ober ist der Schiitz der.Bedrängten und Schwachcn bekanntlich daS Ziel der von Kaiser Wilhelm I. »i Angriff genommenen und in der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 mit mächtigcn Strichen in ihren Grundzügea vorbezeichneten Socialresorm aus der Giundlage deS praktischen Ehristeuthnm». Loa Kaiser Wilhelm 1k. hat sonach das große Werk, da» der Gründer des deutschen Reiches noch in hohem Greisenaltcr unternahm, die kräftigst« FSrderunq zu erwarten. Vertrauen um Vertraue» ist eS. wa» KSnig Wilhelm heischt, und welche- er, gestützt aus die geschichtliche Ueberlieserung de» preußischen Staate», bei seinem Volke zu finden sicher sein dars. Der ueue Herrscher bringt seinem Volke eia offene- Herz eatgege», ein Herz, welche- ganz und gar der erhabene,, Pflicht schlägt, die KSnig Wilvelin mit der Thronbesteigung übernommen hat, um sich ihrer Ersüllung im altbewährirn Hoheuzollerngeiste zu weihen. Und er spricht seine hochstnvqen Vorsätze in so jchlichicn als warmen, in so markigen als wohlerwogenen Worten aus, in Worten, welche, daran dar» Niemand zweifeln, überall in preußischen Lauben Verständlich und gebührende Würdigung finden werden. Vertrauen um Vertrauen! Wo solche Gesinnungen Au-druck und Bcthätigung finden, da wird eS um Thron und Land immerdar wohl bestellt lein. Kaiser Wilhelm dars gewiß sein, daß die warmen, hochherzigen Worte seiner Pcoclamalioa in de» Herzen de» deutschen Volkes lautcu Widerhall finden I Leipzig. 20. Juni 1888. > Me in militairischcn Kreisen verlautet, dürfte der Ab« jeilungS-Ches im großen Generalstabe, Oberstlicutenant Gras -etter, dazu auSelseben sein, eine Stellung in der militairi» chen Umgebung Sr. Majestät dcö Kaisers zu erhalten. Oberst- licutcnant Gras Keller ist auS der Jusanteriewasse hcivor- gegange» und stand, ehe er den wichtigen Posten eine« AblhcilungS-ChesS im Gcneralstabe erhielt, im (mecklenburgischen) 89. Regiment. Ten Korbsäbcl der berittenen Ossicicre jenes Regiments trägt Gras Keller auch stets. Im Besitze der Familie deS OberstlicuteuantS Grasen Keller befind:! sich da» Gut Stedten bei Erfurt. Eine Linie der gräflich Keller'schen FamiUe ist in Rußland ansässig und begütert, und deren Glieder gehörten unv gehören heute noch mehrfach der russischen Armee als Ossicicre an. Oberstlieulcnanl Gras Keller vom Gcneralstabe ist mit einer Co, sine, ebenfalls geb. Gräfin Keller, verheiralhet, und eine Stiefschwester desselben ist Hofdame bei der Kaiserin Victoria Augnsta. --- * Als Nachfolger deS angeblich zum Minister des Inner» designirten Oberpräsidenten Grafe» Zedlitz-Trützschler wird nach einer Meldung auS Posen v. Wtlamowitz-Möllen- dors genannt. * Zur Lage des DeutschthumS in Rußland wird der „Kölnischen Zeitung" auS St. Petersburg, 7. 2uui. geschrieben: So viel man bisher übersehen kann, haben die strengen Ukasc deS vorige» Jahres gegen die „Ausländer", d. h. die Deutschen, zweierlei Wirkungen gehabt: eine erhebliche Zahl deutscher Rei^Saagehörigrn ist zur russische» Uutcrihäiiigkcit übe» gegangen, und die Tniwandcrmig von Deutschland hat zu.» Thcil andere Ziele als bisher gewählt. In den 22 Gubcrnicn, welche durch jene Nkase zu Grenzgouvcri'ementS erklärt sind, obwohl nur ein Tkeil von ihnen an Deutschland, Oesterreich. Rumänien grenzt, ist der Dcutlche bekanntlich vom Elwerb ISiidlichen Besitzes ausgeschlossen unv im iadiistriellca Erwerb sehr behindert worden. Wenn in letzter Beziehung auch da- Verbot der Leitung von indnstriellen Anlagen durch Fremde nicht sehr ireng gehandhabt zu werbe» scheint, so hat die Bedrohung der industriell beschäftigte» oder ein Handwerk treibenden Deutschen doch diese dazu getrieben, iu Menge um Ausnahme i» den russische» Staat zu bitten. Auch hier wurden von de» Behörde» aus höhere Anordnung gesetzlich hindernde Bedingungen der Ausnahme außer Acht gesetzt, und so sind Taulende von Deulschen um solchen Preis ruhig an ihrem Orte sitzen geblieben. Die besitzende» Classen, insbesondere die Bauern deutscher Herkunft, habe» vielsach dasselbe gctban. Indessen scheint der Druck, den in jenen Grenz. Provinzen das Gesetz gegen sie verhängt, sie zum Thcil bewogen zu haben, in Gubernieu zu ziehen, die nicht zur Grenzzone gehören. Eia Odessacr Blatt meldet: jüngst das beständige Wachse» der deutschen Ansiedlcrmcnge in den Gubeniien an der Nordküste des PontuS. Es wird von jährlichen Ankäufen von Zehntausende» an Hektaren Landes durch Deutsche gesprochen. Hier bilden den Stock der Käufer meist Glieder der alte» deutschen Colonien vom Dniepr. Aber das Blatt behauptet, diese Nnsiedlungc» zögen Mengen von neuen deutschen Einwanderern aus dem Westen und Deuischland an. Schon vor längerer Zeit erscholl von der Krim her die Klage, daß dort daS Land immer mehr in deutsche Hände übergehe. Jetzt heißt eS, in der nördlichen Krim seien alle besseren Ländereien in deutschen Händen; >m Kreiie Perekop bildeten di: Deutsch:» di: Mehrheit der Bevölkerung. Auch hier hob:» wir wohl meist Deutsche auS den Dniepr-Colonicn vor unS. Bekanntlich strömten in den letzten Jahren deutsche Ansiedler in Menge nach Wolhynien ein, wo sie Land kauften. Diese kamen meist auS den au der dculschen Grenze liegende» Gegenden Russisch-Polens, wohin sie oder ihre Voreltern wiederum von Deuischland ringewandert waren. Nur scheint nach obiger Nachricht der Zug bereits von Wolhynien weiter zu gehe» bis in die Gubernien von Charkow, Cherson, Jckaterinoslaw. Da es dem von Deutschland oder von de» pol- Nischen Grcnzgegcnden her wandernden Dculschen verboten ist, in Wolhynien Land zu erwerben, so zieht er über den gebannten Grenzstrich hmanS ins freie Innere Rußlands. Wir sehr» sonnt, daß sie Wanderung staffelarlig vorrücki, trotz der seiudlichen ruisischen Gesetze und der gleichzeitigen wiederholten staatlichen Warnungen von deutscher Seite vor der Wanderung nach Ruß land. Und nun hat der Aanderzug bereits Anschluß er- reicht au deutsche Colonien. welche vor hundert Jahren in großem Maßstabe sern im russischen Steppenlande angelegt wurden. Alle Gesetze und alles Gezeter der Presse kan» de» Drang der materiellen Verhältnisse bisher nicht ändern, iv:lchcr daraus hingeht, daß ein Tbeil des deutschen Bauernvo'keü auSwandert und daß ein Thcil dcS russischen Landbesitzes vorzieht, in die Hände dieier Deutschen übcrzugchcn, welche besser als d:e bisherigen Besitzer ihn zu nutze» verstehen. Der russischen Negürung schönen die denischen Bauer» aus polnischem Boden zu gefährlich, und nun, da sie die selben von dort zu verdrängen sucht, beginnt die Noth aus russischem Bode». Der Staat köuate bei seinem Ueberfluß an uucultivirtem und balbcullivirtem Boden zusriedea sein, fleißige und zahlsähige Landbauern zu bekommen. Hier und da kommen wobl auch Rück- Wanderungen aus Rußland vor; die Ansiedl»ngs<Col»i»Hsioii in Posen hat etliche solcher rußlandmüden Deutschen ausgenommen, andere ziehen nach Amerika hinüber. Doch das ist wenig im Ber gleich zu der Zabl der Einwauderndeu. ES ist n»ii nicht zu ver kennen. daß die Lage der Eirgcwanderte», auch wenn sie russische Unlerthanen geworden, keineswegs gefahrlos ist. Bei dem heutige» Gang der Nationalbcwegung ist es sehr wohl möglich, daß von der hiesigen Regierung neue Hindernisse der Einwanderung entgegeugestellt, daß die Einqewanderien neuen Quälereien unter- worjcn werden. Man muß sich daraus gesüßt machen, daß mitte!, bar oder unnintclbar die Einwanderung deuischer Landbauer» »ach Rußland abgeichaittca wird. Staatlich kan» ja freilich auch Teuljch. land kein Interesse daran haben, daß Tcutiche die Kenn oder die Ufer von Dniepr und Wolga besiedeln. Das Sch-ck-al Tausender von Deutschen kann indessen den« deutsch:» Volke nicht ganz gleich- gütig sein. Die Sache führt aus die schon olt erörterte Frage nacb einer Regelung der Auswanderung hinan-, welche da» HniaiiS- zichen in Länder obwehrte, in denen die Auswanderer entweder in die Gefahr gerathen, persönlich Opfer deS Rassenkampses zu werden, oder der Nation verloren gehen. Das letztere ist allerdings hier in Rußland nicht zu befürchten; nirgend, glaube ich. ist der Deutlet« so sicher, seine Nationalität zu bewahren, als hier, was nia» sowohl in den lundcrtjährigen Colonien deS Südens als in Moskau un» Petersburg sehen kann, nicht zn reden von den Ostfteprovinze» welche ein seit 600 Iabren national herrschendes Deulschthui» be sitzen. Aber mit dieser Sicherheit ist die Frage eben nicht erledigt. Vor der Wanderung an» Schwarze Meer, an de» Don und Dniepr kann mau den deutschen Bauer jedenfalls »ur dringend warne». * Von besonderer und sehr acbtnngSwcrrhcr Seite wird der „Politischen Corrrspondenz" aus Sofia» 13. Juni, geschrieben: Bon Zeit zu Zeit «auch-a in einzelnen ausländischen, und zwar nicht blo» iu russiichea Ze tungS-Organca Berichte über die Ber- bältnisse in Bulgariea aus. welche die wirlhschastkch,' Lage de» Landes und die Stellung de» Prinzen Ferdinand mit Ziibilie- nähme einer scrupellojen Entstellung der Thatiachen oder mulinier ohne den Versuch einer Beweissübriing in eine möglichst ungünstige Beleuchtung rücken. Bulgirien soll sich diesen Darstellung!» zuiolge un Zustande finanzieller Erschöpfung befinden, der kaum eine Aus sicht aus Erfolg in naher Zeit darbieie. Was den Prinzen Fei dinand betrifft, soll seine Stellung im Laude teinerlet Wurzeln geschlagen haben und ein engerer Zusammenhang seiner Person mit dem Volke nirgends Hergestell» sein. Wa- die Behauptung betrifft, daß der Stellung des Prinzen Ferdinand die Grundlage der Bolkslhümlichkeit mangle, konnte wohl sür «ine solch« Ausstellung kaum ein unglücklicherer Zeitpunkt gewählt werden, olt der Augenblick der Rückkehr de» Punzen von einer ostrumelischrn Reise, in deren verlaus Sr. k. Hoheit, ebenso wie anläßlich seiner Rundreisen in Bulgarie», von der Bevölkerung allent- halben die auirichtigsten. Huldigung«», in die sich keinerlei Mißton mengte, dargebracht wurden. Und diese Kundgebungen trugen, wie die» selbst von dem Punzen nicht wvhivollcuder Seite zugegeben wird, überall da» Gepräge der Freiwilligkett und wäre» kkincSlveg- durch Behörde» anbesohleo und inscenirt. Seltsamerweise versuchen selbst vichirussische Blitter die Ver pflichtung »er Bulgaren zur Dankbarkeit gegca Rußland auch auS angeblichen Geschenken, die Rußland den Bulgaren nach dem Krirgr gemacht haben ioll. herzuleiten. Ohne bei diesem Anlässe die Frage der DankcSpslicht der Bulgaren Rußland gegenüber in Erörterung zu ziehen, muß diese Legende von angeblichen Geschenke» als lächerlich bezeichnet werden. Die Russen ließen nach Becnüigung des Krieges in Bulgarien alte Kanonen und alte Pferde zurück, und zwar, um die Rückbeförderuiigskostea zu erspare», und nicht etwa iu einer Anwandlung von Großmulh. Vollend» die Behauptung, daß die bulgarische Armee auch ia materieller Beziehung durch russische Hilisinittel geschaffen worden sei. entbehrt allen BodrnS; wohl haben die Russen die bulgarische Armee gebildet und orgauisirt; ober die Geldmittel für diesen Zweck flössen ausschließlich aus bulgarischer Quelle. * Kaiser Friedrich'« HI. Glückwunsch zurJubel» eier von Bologna ist in diesen Tagen vielleicht nur von König Hiimtert vernommen worben. Ter Sprecher nämlich, der diesen und andere Grüße au- der Ferne bei der Hanptscier im alten UniversitälSgcbäude zu verlesen hatte, tan» in unmittelbarer Nähe tcö Throne-, hatte eine sehr chwache Stimme und wurde nicht zwei Schrille weit ver nehmlich. So viel mir bekannt, ist unter der Aufregung ber letzten Tage in den italienischen Blättern die Veröffentlichung dieses Schreibens, daS der deutsche Botschafter persönlich dem Rector der Universität überreicht halte, nicht erfolgt. ES sei daher hier der Wortlaut dieses sür Eharaktcr und GeisieS- ricktung dcS verewigten Herrschers bezeichnenden schönen Briefes an seiner Bahre mitgetheilt: Mir lebhafter Lhcünahme begrüße Ich die Feier der Universität Bologna und die erbebenden Erinnerungen» welche sich an deren 860jährige Geschichte für Deutschland wie für Italic» knüpsen. Ich gedenke gern der uralten Beziehungen ber Deutschen zu Ihrer Hoch- chnle, die mit dem Privilegium des Kaisers Friedrich Barbarossa vor mehr als 70V Jahren begonnen und fortgesetzt wurden durch zahllose von Deutschlands besten Söhnen, welche über die Aloen zogen, um sich an den Lehre» der neu erstandenen Rechtswisscn- chalt zu erwärmen und dem Vaterland: di: Schöpfungen antiker Geistesarbeit heimzilbringeii. In Bologna sind die Keime gelegt morden, an- welchen die deutsche Rechtscultur bis auf heutige Zeit Nahrung gewonnen hat. und die dortigen Einrichtungen wuroen zui» Vorbilde sür die Gestaltung der akademischen Freiheit aus dculschen Universitäten. Eingedenk dessen, was Deuischland ihr ver dankt, entbiet: Ich der berühmt:» Hochschule von Bologna zu ihrer denkwürdigen Feier Heil und Grün: möge sie im geeinten Italien immerdar bleiben, was aui alten Münzen ihr Ehrenname sagt: in Wissenschaft und Gesittung Louvuia ckocsiw! ^ Schloß Friedrichstrou, den 6. Juni 1883. gcz. Friedrich, Imp. Her. An dcn Rector der Universität Bologna. * Nach einer Meldung auS Nom werden in italienischen Marinekr eisen die nahe bevorstehenden Manöver der ita lienische» Flotte diesmal mit besonderer Spannung erwartet, da sie daS Problem der Vcrthcidigung der italienischen Küste zum Gegenstände haben werden und cS von den bicrbei ge machten Wahrnehmungen und gewonnenen Eindrücken abbängen wird, in welchem Maße mit der in der Kammer angereglen Küstenbefestigung unv anderen Desensiv-Maßrcgeln vorgcgangcn werden soll. — Die italienische Kammer wird sich in den ersten Juiitagen bis zum November vertagen. * Bei der am Sonntag stattgesundenen Wahl im ranzöfischen Departement Charente haben Boulanger und sein Parteigänger Deroulede seitens der bonap ar tistischen Partei eine nicht mißzuverstehende Zurückweisung erfahren, die ihnen klar gemacht haben dürste, daß sie von den Vonapartisten nur auögenutzt, aber sofort über Bord geworfen werden, wenn man ihrer nicht bedarf. In der Charente, wo die Wcihlbcwegung seit mehreren Wochen i» echt boulangistischcr Weise betrieben wurde, standen ursprünglich »nr zwei Candidaten einander gegenüber, der opportunistische Abgeordnete Lazare Wciller und Deroulede. den Boulanger mit den Worten empsohlen hatte: „Wer sür Deroulede stimmt, der stimmt sür mich." Hätten die Vonapartisten den Bund mit de» Boulangisten ausrecht erkalten, so hätte Deroulede nuzwcisclhast siegen müssen. Die Charente ist aber eine Hochburg der bonapartisnscbc» Partei, und so hielt sich diese sür stark genug, um den Kamps ohne die Boulangisten zu wagen. Cnncod'Ornano, ihr Führer in der Charente, stcllle einen eigenen bcnapar- listischcn Ecmdidatc» ans, Gestibert dcS Seguin. den Sohn eines ehemaligen ossiciellen Candidaten deS Kaiserreichs. Die Bewegung wurde infolge dessen außerordenllich heftig. Die Parteien schreckten vor keinem Mittel zurück, um sich den Sieg zu verschaffen; man nahm keinen Anstand, selbst den Thron wechsel in Deutschland in den Wahlkamps bincinzuzichcn. Der »Matin Eharenlaiö", ein Blatt, daS die bonapartistiscbc Eantidalur unterstützte, veröffentlichte ein Manifest, welches mit ven Worten schloß: „Die Mililairpartci triumphirt in Berlin, und bei einem solchen Anlässe gebietet der Patriotismus Alles zu vermeiden, waS den Schein einer Herausforderung annehmcn könnte. Unter solchen Umständen wäre sür Deroulede stimmen mehr als Wahnwitz, eS wäre ein Ver brechen." Die Wirkung dieser KampfcSart zeigt sich in dem Ergebniß der Wahl, nach folgendem Drahtbcrichl, der der „Bossischcn Zeitung" vorliegt: Paris, 18. Juni. Bei der gestrigen Abgeordnetenwahl ia der Charente erhielten Gellibert LcS Seguin 31241, Wciller 23 818, Deronled: 20803 Stimmen. Ein zweiter Wahlgang ist nörhig. Die Beiheiligung der Wähler war schwach. Ti: Deroule- disten schreiben ihre Niederlage einem in letzter Siunde erschienenen Maueranschlage zu. welcher sagt: „Wenn Ihr Krieg wollt, stimmt sür Deroulede!" Hier veranstalteten gegen 1500 Personen vor der Redaktion der „Lanierne", wo die Stimmzahlen veröffentlicht wurden, eine lärmende Boulaager-Kundgebung. welcher polizeiliches Ein schreiten ein Ende machte. In den letzten Tagen liefen die unsinnigsten Gerüchte über ein Verschwinden Boulanger'- um; man erfährt jetzt, daß er sich einfach in Südsraakreich aus dem Schlöffe eines Freundes ausruhe. * Ucber daS Schicksal Stanley'? wird der Münchner „Allgemeinen Zeitung" auS Brüssel. 13. Juni, geschrieben Wir haben bereits gemeldet, daß die diesige Congo-Rcgierunl in den letzten Taae» lehr schlimme Nachrichten über dcn Verlau des Stanley'schen AsrikazugeS erhalten hat. ES ist uns nicht be könnt, ob diese Meldungen irgendeine positiv: Nachricht enthalt:» So viel ,st ober gewiß, daß sie in den eingeweihten Kreisen eine große Beuiiruhigung erzeugt haben. Heute nun veröffentlicht die „In^Spendance Belg:", welche bisher in Bezug aus Stanley'S Expeditiou einen großen Optimismus an den Tag legte, eine Depesche auS Lissabon, welche geeignet ist, dies- Unruhe zu steigern. Nach dieser Depesche ist nämlichHr. Herbert Ward, welcher zugleich mit Maior Bartelot da- Lager am Aruhwimi-Fluß besebligtr, von dort aus- gebrochen, um sich an die Westküste nach So» Paolo di Loaada zu begeben. Der Zweck dieser Reise ist Hilfe zu suchen. Am 16. April passirte Waid die kleine Sation Kinsvaffa und brachte dorthin die Nachricht, daß er mit orabijche» Sclavenhändlern zusammengetroffen war, welche eben erst von Zanzibar an dcn oberen Congo gekommen waren. Diese Sclavenhändler, welche den von Stanley einzu schlagcnden Weg durchzogen und daher allerdings in der Lage waren, etwa- über Stanley zu erfahren, erzählen, daß Stanley und einer seiner Unterbeschlshader. Hauptmann Nelson, verwundet wurden, während die übrigen Tdeilnehmer deS Zuge- ReißauS nahmen. Bei welcher Gelegenheit die Verwundung erfolgte, m!t welchem Feinde Stanley zusammenlraj und wo der Afrika-Forscher sich gegen wäriig befindet, darüber wollen die arabischen Sclaoenhändler nicht- Näheres wissen. Herr Herbert Ward ist jedoch überzeugt, das die Nradcr Alle« genau Wissen, aber nicht- verrathen wollen. Gleich zeiiiq melde» Hr. Ward als ausgemacht, daß Tipp» T>V' Stanley die qesvniiftlilei, Träger nicht qesendet hat. Die Dcpesche, welche diese Meldungen überbringt, ist natürlich unvollständig, und mau hofft eiwa« mehr darüdec zn erfahren, sobald Hr. Ward an der afrika nischen Westküste angelanqt sein wird. Ob nun die von den Arabern Verrührenden Erzählungen sich bewahrheiten oder nicht, so ist doch d-e Hoffnung, Stanley seinen kühnen Zug glück! ch beenden zu ich«», sehr nn Schwinden b-grcheu. Ei» Mann wie Stanley ist nicht ein Jahr lang zwischen ?)anibuga »nd Aadelai umher, ohne Nachricht zu geben. Wenn wir keine Nachricht haben, so läßt unS die- eben da» Schlimmste befürchten. Eine Depesche fügt hinzu: ..Dt» letzte Post vom Tou-o läßt da- Schlimmste sür Stanley befürchten." 2ur kettereir brttixs ick wein gronne» l-ag;er ckeutiokor «m »uslLuckücber »«Iletrinttls in ewpkeklenäs Lrinueruvg Von neueren äsotsckeo, tt»y»0»i- »ckeo, evLÜsckeo uvck iuttienttcken Lowansn, öiorelien etc. k»do ick en. IK.OÜtt Muck« »otiqonrlsek vorrötkilr, cki« ick ru <>edr vieärieen kreüsn verkante, «o ». L Uvmaiiv (Lackevpr. 3 sie. 60 cm.) ^ 1,Lä bi« ./i 2. —- Loirllsvl»« iran»aao, Ons'.--1u«g,, rur mitte äe, kacken PI Italieniselie irommae, Orie -Xu^., «. MItt« ck. lackevpr. TanvUnltr eaNectla», j-cker Laust 50 bis 7b ^ Von Leisekavstbückeio. Lpecialttikrero uost Laote», Ooura- bllckern Kairo ick ein irwlnmeuste« Laxer, cki« rrSraoren Lei«»- kavckbücker «inck Zumeist aued »otigoansck Vordrucken. Vuslav kock, SueUlUlllWx, Koumnrkt 40 uock 88, I. RI Besteht seit 1878. S Serns-rrchstrike S82. 5. 8üiil1Ll8-varar 5 Brühl. «7-»« I Jacobi's Touristcnpflaster gegen pAÄ'- IIM»»«ranK«ii > «»»S LVL Entsernt schmerzlos jede H-utwucherung io wenige» Tagen. In Rollen ä 7b Erfolg ggrautirt. Alleinige- Depot Sal». mouiSapolhcke, Grimm. Sir. Man verlange Jacobi'S Touristeuvslafter. Gegen Flechten, Geschwülste. Drüse«, «nt,«»du«,e», Lalzflntz, Krebsschäden, »nochcnsratz. schlimme Finger ist da« eit vielen Jahren dvrttlimtv und durch seine Lr»«n»« Vtrla- «amttvtt anerkannt vorzüglichste ÜUiiMlkLrSt - VIHvIwvr'sodo Mmrck- uock NsIMsslsr') daS t»«8tv und dllllknlv Ulttel, waS eS g ebt, da et schiel und sicher heilt; ebenso wird vaS Pflaster bei Hühnerauge«, Arast- ballcn, WiinSlansen — daher sür Lonrtftea uad olle Fuß- günger ei» nnentdehrlicheS Hilfsmittel, — Brandwunde«. zautauSschlag. Brust- und Magenletden. alle» rheumatische« und gichtischen Leiden mit stets glänzendsten Hell» erfolgen angewendet. DaS Rillgelhardt.Glöckaer'sche Pflaster ist von de» höchsten Stellen amtttch geprüft und empfohlen. *) Mit Schutzmarke: aus den Schachteln zu beziehe» t VO und 2b (mit Gebrauchsanweisung) au- «ttu»»»tltol»«i» ^z»a- 11>ek«»i ln I.etsirtzr uad wii>It«g«i»«I«i» 8«,»«lter» und Ortnrlinttvr», überhaupt t« alle« Städten Sachsens und Preußens, resp. Deutschlands re. Fabrik vo» !tl. ttinx;ellinr«lt in GohliS bei Leipzig, Eisenbahustraß« Nr. 18. Amtlich beglaubigte Zeuguiffe über geheilte Krankheiten lügen überall zur Lerthcilung aus. HL. Wege» vorkommeudcr Nachahiliungeu bitte genau aus abige Schutzmarke zu achte». vlLbm-tlersl-ImItktUoiiso. Irachtvolle Kenster-Decorationkn tn überraschen» schöner »enfteünng nach jedem Matz. Illuttr. Preislisten gratt». w. äpiLll-üenllevitr, «W. fertigt O. kool^etter, Reudnitzer Straße Nr. >2. Tageskalender. liaigvrl. I»a»t- rvlexrspIrva-chontmItEM» 6. Postamt 5 (Neumarkt 18). 7. Postamt 6 (Wiesenstraße IS). 8. Postamt 7 (Raiistädt. Stemm ). 9. Postamt 8 (Eilend. Bahnhof). 10. Postamts (Neue Börse). 11. Postamt 10 (HoSpitalstraße). 12. Postamt 11 (Körnnstraße). Postamt 1 im Postgcbäude am Augustlisvlatz. Telegraphenamt im Postgebäude am Augustusplatz. Postamt 2 am Lcipzig-Dre-dner Bahnhosc. Postamt 3 am Bayer.Bahnhofe. Postaint 4 (Mühlgasse). 1) Die Postämter 2, 3, 4, 6, 7, 8, S und 11 sind zugleich Tele- araphcnanstaltcn. Bei dem Postamte b werden Telegramme zur Besorgung an die nächste Telcgraphcnanstalt angenommen. 2) Die Postämter S und 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Päckereien sowie größerer Geld - und Wcrthpackete nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 (Packctpostamt) findet eine Auuahme von Post, seildungen nicht statt. S) Die Dicnststunden bei sämmtlichen Postämtern werden abgehaltcn: an den Wochentagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bis 8 Uhr Abends, an Sonntagen und gesetzliche» Feier tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 7 Uhr Nachmittags. Die Post ämter 2 und 3 sind sür die Annahme ,c. von Telegrammen außer den Postdienststundcn an den Wochentagen auch voa 8 bis 9 Uhr Abends geöffnet. Beim Telegraphcnamte am Augustusplatz werden immerwährend, auch in der Nachtzeit. Telegramme zur Beförderung angenommen. Bei dem Postamt 1 am Augustusplatz findet an den Sonn tagen und gesetzlichen Feiertagen auch iu der Stunde von 11 bis 12 Vormittags eiue Ausgabe von Briefen an regelmäßige Abholer statt. Ausknnftsstellcn der königlich sächsischen StaatSetsenbahn- vcrwaltung (Dresdner Bahnhof, geöffnet Wochentags 8—12 Uhr Vormittags und '/,3—6 Uhr Nachmittags, Sonn- nnd Festtags 10—12 Uhr Vormittags) und -er königlich prentzischcn Etaat-eisenbahnverwaltung (Brühl 7b u. 77 sLreditanstaltj parterre im Laden, geöffnet Wochentags 0—1 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittag», Sonntag» 10—12 Uhr Mittags) geben beide uuentgeltlich Auskunft «.im Personenverkehr über Ankunft uns Abgang der Züge, Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetpreise, Reisecrleichterungcn, Fahrpreisermäßigungen re.; b.im Güter-Verkehr über allgemeine TraaSportbediugimgen, Frachtsätze, Kartirungcn re. Landwehr-Burcau im Schlöffe Pleißenbura, ThurmhauS. 1. Etage links »über der Wache befindlich). Meldestunden sind Wochentag» von 8 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittag», Sonn« «nd Festtags von 9 bis 12 Uhr Vormittags. Lcffcntiichr Bibliotheken: Universitätsbibliothek 11—1 Uhr. Stadtbibliothek 3—b Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr. BolkSbibliothek I. (V. BezirkSjchnle) 7'/,-SV. Uhr Abend«. Pädagogische t>kNtralbtbliothek(ComeniuSsttftung), LchrerveretnS- Haus, Kramerstr. 4, geöffnet Mittwoch und Sonuabend vou 2—4 Uhr. Städtische Sparcaffe: ExpeditionSzett: Jeden Wochentag. Ein- zahlungen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr un unterbrochen bis Nachmittags 3 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäst parterre links. — Filiale sür Einlagen: Bernhard Wagner, Schützcnstraße 8/10; Gebrüder Sprllner, Windmühlrnstraße 37; Heinrich Unruh. Weststraße 33; Julius Hoffman», PeterSstein- weg 3; Julius Zinck, Querstraße 1, Eingang Grimm. Steinwea. Städtisches Leihhaus: ExpeditionSzeit: Jeden Wochentag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmitt. 3 Uhr, während der Nuctio» nur bis 2 Uhr. Eingang: sür Psänderversatz und Herausnahme vom neuen Bürsengebäude, sür Einlösung und Prolongation von der Nordstraße. In dieser Woche und an den entsprechenden Tagen verfallen die vom IS. Srptbr. bis 24. Septbr. 1887 verletzten Psänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nnr unter der Mitentrichtung der AuctionSgebühren stattfindcn kann. Stadt-Steuer-Einnahme. ErprditionSzeit: Bormittag» 8—12 Nachmittags 2—4 Uhr. Handelskammer Neue Börse I. (Eing. Blüchervlatz). Borlegung von Patentschriften 9—12 und 2—4 Uhr. Fernsprech-Nr. b06 (II). Herberge zur Heimath. UlriebSgaffe Nr. 7S, Nachtquartier Sb, 30 und bO MittagStisch 30 Herberge sür »eibl. Dienstboten („Marth-ihonS"), Löhrstraß« 9 (früher in Reudnitz), 30 für Kost und Nachtquartier. Daheim sür Arbeiterinnen. Braustraße Nr. 7, wöchentlich 1 ^1 für Wohnung. Heizung. Licht und Frühstück. I. Lanitätowache des Samariter-Vereme«, Hainstraße 14. Nacht- dienst: 9 Uhr Abends bi» 6 Uhr früh. Au Soun- »ud Feiertagen von 6 Uhr Abends bis 6 Uhr früh. II. LanitätSwache de- Samariter-BereiaeS. Peterssteinweg 17 Nachtdienst: S Uhr Abend« bi« 8 Uhr früh. Ln Sann» »nd F«»ertagen von K Uhr Abend« bi« 8 llhr früh.
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