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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-20
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. Ar 172. Mittwoch den 20. Juni 1888. 82. Jahrgang Oll« für diese» Theil bestimmte» Sendungen sind zu richte» aa de» verantwortlichen Redacteur dessclbea E G. Lau« ia Leipzig. Telegramme. IVDö. konftantinsHel, 19. Juni. Die Einnahmen der türkischen Tabatregie-Gesellschast im Monat Mai or. de- trugen 14000000 Piaster gegen 12 700000 Piaster tm gleichen Monat LeS Vorjahres. Transportmittel der sächsischen Staats- Eisenbahnen am Schlüsse des Jahre» 1887. Der soeben erschienenen Nachweisung entnehmen wir solqende Mitteilungen: Die Sächsische» Slaatsetjcnbahneu besaßen Ende 1887 insgejammt 789 Slück Locomotiven und zwar 87 Eilzugs- locomoiiven, 189 Personenzugslocomotivea 177 Locomotiven sür gemischte Züge, 196 Lastznglocomotiven, 110 Tenderlocomotwen, 27 Locomotiven sür Schmalspurbahnen und 3 Dampswagea (System Thomas). Von den vorhandenen Locomotiven (einschließlich der Damps- ivagen) waren eingerichtet: zur Dampsheizung der Personenwagen 328 Stück, mit Dampsläutewcrk sür den SecunLairbetrieb 190 Stück, mit normaler Kuppelung zur dirccten Waffcrhebung 74 Stück, mit Haspel für die Hcberleinbremse 56 Stück, mit Luftdruckvremseia- richtung 6 Stück. Tic beiden ältesten noch dienstfähigen Locomotiven „Büffel" und „Salamander" entstammen dem Jahre 1852 und wurden in der Maichineniabrik von F. Wühler» in Berlin erbaut. Das durchschnittliche Gewicht einer normalsvurigen Locomotive mit Tender betrug bei mittlerer Füllung mit Wasser uud Brenn, material 49,68 t, das Gewicht einer normalspurigcn Tendcrlocomo- live 31,15 r und das Gewicht einer schmalspurigen Tenderlocomotive 15,61 r. Die Aafchaffungskosten der Locomotiven sind je nach der Co»> structio» und den Erbauungsjahren sehr verschieden und schwanken von 56 756 pro Stück für eine Anzahl tm Jahre 1874 belchasften schweren Lastzugsmaschincn, bis zu rund 17 000>i sür die Schmal- spurlocomotiven. An Tendern waren zusammen 570 Stück vorhanden, von denen 488 Stück sür Personen« oder Güterzüge und 82 Stück sür Eilzüge Verwendung sandcn. Tie größte Anzahl der Tender, 349 Stück, wurde iu den eigenen Werkstätten der sächsischen Staatscisenbahnen erbaut. A» Personenwagen waren sür die uormalspurigen Bahnen 2148 Stück mit 84 865 Plätzen vorhanden (von den Plätzen oer Personenwagen kommen aus die I. Classe 2295, aus die II. Classe 15 492, auf die HI. Classe 54 273 und aus die IV. Classe 12 805 Platze). Für die Schmalspurbahnen gab es 102 Personen- m gen mit 2265 Plätzen (433 Plätze II. Classe und 1832 Plätze ll l. Classe). Die Gesammtzahl aller Personenwagen stellte sich sonach auf 2250 Stück mit 87 130 Plätzen. Ciu Personenwagen I/II. Classe kostet je nach der Größe und Ausstattung rund 7000—14 000 Al, ein Personenwagen III. Classe rund 5000—7000 >t, ein Personenwagen IV. Classe rund 3200 bis 6000 Von den Personenwagen sür die normalspurigcn Bahnen sind eingerichtet: für Damvjheizung 1462 Wagen mit 55111 Plätzen gleich 64,94Pcoc.. sürPrcßkohlenheizuug338Wagcn mit 12496 Plätzen gleich 14,73 Proc., sür Ofenheizung 304 Wagen mit 15 305 Plätzen gleich 18,03 Proc. Mit GaS werde» erleuchtet 1235 Wagen mit 49 395 Plätzen gleich 58,21 Proc., mit Oelbeleuchtung sind 910 Wagen mit 35 248 Plätzen --- 41,53 Proc. versehen und 3 Wagen mit 222 Plätzen ---< 0,26 Proc. habe» Kerzenbeleuchtung. Sämmtlichc Personenwagen der Schmalspurbahnen haben Ofen heizung und Oclbelcuchtuag. Ferner waren vorhanden 360Zagführer- und Gepäckwagen, 7182 bedeckte und 13323 offene Güterwagen, insgesammt 20 865 Zugsührer-, Gepäck- und Güterwagen sür nornialspurige Bahnen. Aus den schmalspurigen Linie» bewegten sich 11 Zug sührer. und Gepäckwagen und 460 Güterwagen. Unter den Girier» wage» befinden sich zwei mit abnehmbaren Wagenkasten zum Ueber- sctzen auf nornialspurige Untergestelle. Außerdem sind den sächsischen Staatsbahnen von Privaten über- wiesen 45 bedeckte und 74 offene Güterwagen sür normalspurige Bahnen und 2 offene Güterwagen sür schmalspurige Bohnen. Für dre Reichspostverwaltung lausen 132 Wagen aus den Normalspur bahnen und 2 Wagen auf den Schmalspurbahnen. Von den Locomotiven der söchsilchcn Stliatseisenbahiien wurden im B'triebsjahre 1887 geleistet: 19 073 885 Nutzkilometcr, 1088 952 Leerkilomeier, 248 209 Rejervedienststunden und 797 519 Rangir- dienstsiunden. Der Verbrauch der Locomotiven an Heizmaterial (auf Steinkohle berechnet) stellt sich ans 238097 t, davon eulialleu allein aus den Aatheil säe Heizung der Personenwagen durch Loco- iiiolivdampf 3590 t. Die Unterhaltungskosten, welche im Jahre 1887 sür die Locomotiven ausgewendet wurden, stellten sich aus zu> sa mmen 1379 058 ^t. Die Locomotiven haben im Jahre 1887 in dcr Werkstatt gestanden 43 713 Tage. Vermischtes. Leipzig, 19. Juni. —i Die tiefschmerzlichen Ereignisse der letzten Zeit, unter deren Eindrücke wir alle stehen, hat auch das wirtbschastliche Leben .ec Nation in seinem rasche» Pulsier» in Etwas aufgehalten. Allein, wie die Zeit onaushaltsam sortschreitet, wie die geschäftlichen Sorgen des morgigen Tage» die de- heutigen hintansetzen, so ist der Ein- druck dcr großen, die ganze Welt berührende» und erschütternden Geschehnisse jaus das wirthschastltche Leben und Treiben ein zwar tiefer, aber andererseits auch wieder ein früher vorübergehender, als au: andern Gebieten des öffentlichen Lebens. Der Tag mit seinem Hasten und Schaffen fordert hier gebieterisch seine Rechte. Indessen eine Zuversicht erhält sich inmitten diese« naturgemäßen, durch oen Verkehr bcdinqtei, und so lange Menschen zueinander in Beziehung treten, unausdaltsamen Pulsirens der BolkSwtrthschast: da« ist die Zuversicht auf eine stetige Entwickelung zum Besseren in alle» Beziehungen, welche daS materielle Wohl dcS BolkeS betreffen! Möge diese frohe Zuversicht sich allenthalben zum Segen unsere-, des deutschen Volke« erfüllen! *— Güterverkehr aus dem hiesigen Dresdner Bahn hose im Mai 1888. I. Frachtgntempsaug. ». Wagen- ladungSgüter: Steine 20213080 kx, Kohlen 6404190 kx, Holz 3 700160, Getreide und Mühlenfabrikate 3 653 020. Spiritus 267 25«), Sammelgüter 829 600, verschiedene Güter 2591040. zu- lammen 37 658 340 kg; Wagculadongsgüter. d. Stückgüter: 3 695 810 kx. o. Der gesammte Frachtgutempsaag bezifferte sich aus 41354150 Icg. II. Frachtgutversandt. «r. Wagenladungen: Getreide 685600 kt;, Mühlensabrikate 432 000, Häute und Felle 79 800, Dünge mittel 108 200, Sammelgüter 1491700, verschieden« Güter 2 041 500, zusammen 5 038 800 kg Wagcnlabungsgilter. b. Stück- gütcc: 4 699 540 kg, o. Dcr qesammte Frachtguiversnndt bezifferte sich aus 9 738 340 kg. III. Gekämmte Frachtautdewe- gung: Wngenladiinqsqüter 42697140 kg, Stückgüter 8 395 350 kg, zusammen 51092 490 kg. Im Monate April o. belief sich die gesammte Frachtgutbesörkerung auf 43 928585 kg Wagenlndnngsgüter und 8 734 571 kg Stückgüter, zusammen auf o2 663 156 kg. Der Mai- verkehr blieb dem nach dem Bp rilvcrkehre gegenüber zurück um 1231445 kg WagenladungSzüter und 339 221 kg Stückgüter, zusammen uin 1 570 666 kg. Zur Bewältigung des gelammten Frachtgutverkchre« waren 1308 Güterzüge (757 Eingang und 5bl Abgang) und 44 692 Güterwagen (22 312 Eingang und 22 380 kg Abgang) erforderlich. IV. Eilgutverkehr. ». Versandt: Im Binnenverkehr« 238060kg und im direkten Verkehre 52818, zusammen 290878kg. d. Empfang: Im Binnenverkehr» 345 069 kg und tm dtrecten Verkehre 60 400, zusammen 405 469 kg. e. Der gesammte Lilgutverkehr bezifferte «ich ans 696 347 kg. V. Reisegepäckverjandt: Im Vinnen, verkehre 141915 kg und im directrn Verkehre 7431, zusammen 149 349 kg. G Fabrik Leipziger Musikwerke, vorm. Paul Ehr lich L Co. z» Gohlis bei Leipzig. Dcr englische Proceß, den diese Äesellschast gegen die Firma Ihle 41 Jaule, hinter welcher die Firma Pietschmann 4r Söhne in Berlin steht, ist nunmchr auch von dem Appellationshofe in London zu Gunsten der Fabrik Leipziger Musikwerke entschieden worden. Die Gcgner haben die kramps- hasiesten Anstrengungen gemacht und versucht. Mögliche- und Un mögliche- zur Geltung zu bringen. Die Anwälte von Ihle L Zanke, recte Pietschmann L Söhne ta Berlin, habe» in den drei Tage in Anspruch genommenen Termin da- Mög lichste geleistet, iudcß war Alle- vergeben- — da- erste Uriheil wurde einstimmig bestätigt, d. h. das Herophon nebst Note» ist als Nachahmung erklärt und kann in England überall mit Beschlag belegt werden. Die sämmtlichen Koste», welche eine be trächtliche Höbe erlangt haben, sind von Pictschmann L Söhne zu tragen. Neu ist in dem Urtheil II. Instanz, daß daS englische Gericht ausdrücklich erklärt: „DaS Ariston-Palent schützt die An- ordnung von Hebeln in radikaler Linie aus Noten in concentrischen Kreisen". Dieses Urtheil ist sür die Fabrik Leipziger Musikwerke allerdings von eminenter Wichtigkeit und Tragweite. *«* Erbnitz. 18. Juni. Die gegenwärtige Lage der Blumen- und Federnfabrikation läßt sich dahin zuiammcnsasse», daß dieselbe yllcrdingS eine ziemlich gute zu nenuen ist, wenn auch die Fabriken vorzugsweise sür das Ausland arbciten, da der Export immerhin rin beträchtlicher genannt werden darf. Lrbhast und be rechtigt sind die Klagen über da» deutsche Geschäft, welche- nicht ln Fluß kommen will, obwohl gerade die Fabrikation künstlicher Blumen, was die Art der Producle anbetrifft, entschiedene Fortschritte i»i Lause auch der letzten Zeit gemacht hat. — Für die kleineren Fabrikanten hatten früher die Messen und Märkte eine ziemliche Bedeutung, jetzt sind dieselben indessen, wie von allen Seite» de- stätigt wird, ziemlich belanglos. ff Penziger GlaShütte»-ActiengesellichasI. Während deL am 31. März 1888 obgclausenen 16. Geschäftsjahres haben die Hüttenwerke dcr vorgenannten Actiengcsellschast beinahe ganz vollen Betrieb gehabt, indem auf den vorhandenen 5 Oesen durchschnittlich 11 Monate gearbeitet werden konnte. Tcr Waarenumsatz in HohlglaS und TaselglaS bezifferte sich aus 635 973 .4t (gegen 522 374 .41 im Vorjahre). Wenn trotz bcS Mchrumsatzcs von 113 599.4t der erzielte Reingewinn nur die bescheidene Summe von 10036 .4L beträgt, so hat dies vorwiegend darin seinen Grund, daß für Beleuchtungs-Artikel nur solche Preise erzielt werden konnten, welche einen Nutzen überhaupt ausschlvssen — ein Ucbelstand, unter dem die ganze Branche ohne Unterschied nun schon seit Jahren zu leiden hat. Tafelglas erfreute sich eines gleich regen Umsätze- z» einigermaßen nutzbringenden Preisen. Mit den Ergebnissen der Preßgla-sabrikation hätte man zufrieden sein können, wenn nicht die Concurrenz durch Vergrößerung ihre- Betriebes den Markt mit ihren Erzeugnissen förmlich überschüttet und dadurch ein erhebliches Sinken der Preise veranlaßt Hütte. Der kleine Gewinn deS ver- sloffenen Geschäftsjahres darf niit Rücksicht aus die an, 22. Juli v. I. bejchlosseiie Herabsetzung des ActicncapitaiS durch Zusammenlegung dcr Actien von 1020000 ./I aus 510000-4L nicht vcnheilt werden. Aus Grund jenes Beschlusses konnten jetzt 510000-4! von den Activen abgcschricbc» werden. *— Jubiläum--Ausstellung deS landwirthschastlichen Vereins „Neuschmidtstedt" in Erfurt. Diese Ausstellung, welche am 15., 16. und 17. Septbr. stattfindet, erstreckt sich auf: 1. landwirthschastliche Erzeugnisse, 2. Gemüse und Gemüse-Conserven, 3. Obst und Obstvroducte, 4. andwirthschastliche Maschinen und Geräthe» einschließlich solcher zur Conserviruug b-zw. Verarbeitung von Obst und Gemüse, 5. Futter- und Düngemittel und 6. Bienen, Jmkerei-Provucte und Geräthe. Zur Prämürung stehen 9 Staat-- Medaillen, sowie eine große Anzahl von Geld- und Ehrenperiscn zur Verfügung. Die Bctheiligung an dieser Ausstellung, sowie die Concurrenz um die Preise steht Jedermann srei. — Anmeldungen unter Bezeichnung der nuszustelleiidcn Objecte und des benölhigten Raumes werden möglichst frühzeitig, spätestens jedoch bis 1. Sept. e., an Herrn Franz Haage in Erfurt, Schmidlstedlcrstraße 16, er- beten. x Ans dem westliche» Bogtlandr, 17. Juni. Tie i» Saal- bürg rin Entstehen begriffene Marmoriudustrie einer- und das Emporblühen Hirschbergs in industrieller Beziehung andererseits lasse» es erklärlich erscheinen, daß die dortige Bevölkerung die Hoff- uung auf Erlangung einer Bahnverbindung für diese Orte noch nicht aufgcgcben hat. Da nun allem Anscheine nach die bereits vom sächsischen Landtage genehmigt gewesene Bahn Schönbcrg- Tanna-Hirschbcrg nicht zu Stande kommen wird, so hat sich ein neuer Plan herausgebildet; man will von Hirschberg nach Saal- b ura längs der Saale eine Bahn bauen, die in Lobenstein An- schloß an die Linie Ziegenrück-Blankenstein sind«» soll. Es ist also zu erwarten, daß sür dieses neue Projekt nunmehr eine rege Be wegung beginnen wird. X OnS dem westlichen Bogtlnnde, 13. Juni. Die Schieserindustrie in der Gegend von Lehesten batte sich im vorigen Jahre wieder eiwas erholt, weil eine bedeutende Ausfuhr nach Oesterreich zu verzeichnen war; aber der dafür jetzt an der österreichischen Grenze zu zahlende Zoll macht ein weiteres Geschält mit Oesterreich unmöglich, weshalb die Schieserbrülbe jetzt weniger zu thun haben. — In den Brüchen dcS Herrn Commerzienratb Oertel sind znr Zeit 850 Arbeiter beschäftigt, die in der Nähe dcr Arbeitsorte auch schöne Wohnungen haben. Eine Schleppbabn führt von den Brüchen bis an die Bahn Probstzella-Lichtensels. Durch letztere besonders ist wenigstens der Versandt, der früher nur per Achse möglich war, etwas verbilligt und der Schieserindustrie ein neuer Hebel gegeben worden. Berlin, 18. Juni. Der LandeS-Eisenbahnrath ist am 15. d. M. zu seiner ersten diesjährigen Sitzung versammelt gewesen. Ans der Tagesordnung stand die Berathuag über zahlreiche Tarif- fragen, sowie Aenderungen des BetriebSreglements iür die Eisen bahnen Deutschlands. Der Landes-Eisenbahmath sprach sich in llebercinstimmung mit seinem AnSichussc dahin aus, daß ein öffent- licheS Bedürfnis, zur Gewährung allgemeiner Frach'ermäß gungen für Thon von den rheinisch-westfälischen GewiniiuiigSstotioiic» nach den BerbrauchSstationcn dcr Eisenbahn-Directionsbezirke Köln und Elberseld zur Zeit nicht anzuerkennen sei; er befürwortete außerdem die Aussiebung einer sür sruerfeftc Steine im rheinisch-west fälischen Jndustriebezirk, und eines für Getreide und Mehl -wischen Berlin und Halle bestehenden Au-nahmetariss. Während dcr Berathung über eine Borlage dcr Regierung, betreffend Fracht ermäßigungen sür Schwefelkiese von den Stationen Grevenbrück und Schwelm, tra! die Nachricht von dem Hinlcheiden Sr. Majestät des Kaiser» und Königs Friedrich ein, von weicher der Vorsitzende den Mitglieder» des Landes-EiseuvahurathS in tiesbcwegtcn Worten Mittbeilong machte. Die weiteren Verhandlungen wurden daraus obg'brochen und die Berathung über die übrigen Gegenstände der Tagesordnung bis zur nächsten Herbstsitzung Vertagt. *— Nachdem wir au der Hand der Anichrcibungeu der letzten beiden Jahre ein Bild der fortschreitenden Entwickelung der Reichseinnahmen gegeben haben, erübrigt e». durch Zusammen- stellung der Isteinnabme mit den Zahlen de» ReichShauShaltsetatS daizülegeu, wie sich bezüglich der Zölle und Verbrauchssteuern da- rechnungsmäßige Jstergebniß im Vergleiche zu dem Soll deS Etats pro 1887/88 gestaltet. Im Ganzen bleibt die Jsteinnahme mit 381 533 481 .4! gegen daS Etatssoll von 383 865 400 4l »m 2 281 919 zurück. D'eler Ausfall rührt allein von dcr Zucker- steuer her, während alle übrigen Einnahmen Ueberschüsse zum Ttieil in erheblichem Betrage ausweisen. Die Znckcrstruer brachte nämlich mir 15 375855 ein, ergab mithin bei einem Etotsioll von 8b 420 000 ^tz eine Mindereinnahme von nicht weniger als 20144 145 Dagegen lieserten die Zölle 251Ü95 666 ^l, also bei einem Etatsioll von 245 665 000 ^ eine Mehreinnabme von 6 OM 666 ^ die Taboks- steuer ergab 10466 344 , allo gegenüber dem Voranschlag mit 8 191 000 ei» Mehr von 2 275 344 X di« Sal.steuer 39 718 501.4t, also gegenüber dem Voranschlag« mit W 555 000 ^1 ein Mehr von 1168501 ^k. die Braustever und UebergaiiaSabgaben vom Bier endlich 20 761 841^!, gegenüber dem Voranschläge mit 17 846 000^1 mithin gleichfalls ein Mehr von 2915811 .41 Die Branntwein- steuer nach dem früheren Gesetze und die Maischbottich- und Materialfteuer nach dem neuen Gesetze ergeben zwar zusammen nur 24466297 » und bleiben daher weit hinter dem Soll mit 38183000 zurück. Dieses in der Hauptsache auS der Ver dreifachung der Ausfllhrvergütung im zweiten Quartal her- rührende Mißverhältnis) wird indessen mehr als ausgeglichen durch die Erträge d-r Nerbrauchsnbaabc aus der Nachsteuer mit zusammen 19001S78 ^l, so daß die Sesammtriunahme au» dem Braumwki» sich aus 43 471 275 ^!, Mithin um 5 283 275 höher stellt als das Etatssoll. Ander- srcisich gruppiren sich die Zahlen, wenn man die zur Reichscasse und die den Bundesstaaten zu überweisenden Beträge besonder- berechnet. Zu den ersten zählen, abgesehen von dem Fixum von IM Millionen au- dem Ertrag der Zölle und dcr Tabaksteuer, welcher bei dieser Betrachtung nicht von Bedeutung ist, die Zuckersteuer und die Branntiveinsteuer mit einem Minderertrage von 20144145 und 13 517 703 -4t. zusammen 33 661 848^!, denen aus der Salz- und Braustcuer Mehreinnahmen im Beirage von nur 1163 501 und 2 915 841 zusammen von 4 079 342 .4! gcgenüberstehcn, so ldaß die Reichscasse im Vergleich zu dem Eiaissoll einen LlnnahmeauSsall von 29582 506 -4L er leidet. Dicjei» Fehlbeträge stehen indessen gegenüber erhebliche Mehrübcrweisungen an die Bunöesstaaten. Diesen kommt nicht allein der volle Ertrag der Branntweinverbrauch-abgabe und Nachsteuer mit 19 004 978 unverkürzt zu Gute, es fließen ihnen auch, da die Reichscasse aus den Zöllen und der Tabaksteuer im Ganzen nur IM Millionen erhält, die Mehreinnahmen aus diesen Quelle» zu. Die Uebcrweisuiigcn an die Bundesstaaten übersteigen daher das Etatssoll um nicht weniger als 27 310988 -4t — Dabei ist zu bemerke» einerseits, daß da- Jahr 1887/88 noch voll unter dem Regime de- alten, inzwischen abgcänderten Znckerstcuergesetzes steht; andererseits, daß der Stenercredite wegen nur ein ungleich geringerer Bruchtheil der im zweiten Halbjahr angeschriebenen Brannt- wci»verbrouchssteuer zur Hebung gelangt ist. Tenn die Anschrcibnngen betrugen weit über 69 Millionen Mark, rund 50 Millionen Mark mehr als die Jsteinnahme. 8. k K. *— Tabaksbau-Gcscllschast Kamerun. Ein Telegramm auS Bremen brachte die Nachricht, daß sich mehrere bedeutende Bremer Tabaksfirinen mit der Hamburger Firma Jantzen L Thor- wählen zu einer Commanditgesellichast unter der Firma „TabakSbau- Gejellschast Kanierun, Jantzen. Tbormählen und Dollmann" ver einig! hätten, uui aus dem vulkanischen Terrain am Wcstabhonge des Kamerun-Gebirges TabakS-Plantagen anzulege». Die „H. B.-H." ist jetzt in der Lage, ergänzend Folgendes hinzuzusüge»: ..Die günstige Bcurtheilung. welche der kürzlich in Hamburg eingetroffcne, aus der Farin Kamerun-Land und Ptantagkii-Gejellschast Woermann, Thor- inählcu Sc Co. gewonnene Tabak gesunden siat, ist ohne Zweifel die Veranlassung zur Bildung dieser neuen Gesellschaft gewesen. ES ist nunmehr Ihatsächlich erwiese» worden, daß dcr fruchtbare, vul- caniichc Boden am Kamerungebirge und dnS feuchtwarme Klmra daselbst einen Tabak liefert, welcher mit der Zeit bei richtiger Be handlung eine bedeutende Rolle aus dem Markt spielen dürste. So viel uns bekannt ist, hat die Firma Jantzen L Thorniählcn schon vor Jahren erhebliche Terrains, begrenzt von der Meeresküste, zwischen Ngoine bei Victoria und dem Ro del Rcy, und gelegen on« Westabhange des Kamerun-Gebirges, durch Kauf in ihre» Besitz gebracht und legt nunmehr von diese» Terrains die im Vertrage näher bezeichneten Grundstücke in die neue Tasiak-bau-Ge- scllschasl Kamerun ein. Die gründlichen Kenntnisse, welche die Herren Jantzen Lc Thorniählcn über olle Verhältnisse in Kamerun besitzen, berechtigen zu der Hoffnung, daß dieses neue Unternehmen sich gut und sicher eiilw'ckeln wird; die persönlich hastenden Gesellschafter desselben sind die oben genannten Inhaber der Firma Jantzen <L Thormählcn. ES dürste übrigens nicht ausgeschlossen sein, daß bei dem großen Aussehen, welches die Ankunft dcr ersten Sendung Kamerun.Tabak in Deutschland erregt hat, tu den nächsten Monaten seiten- Uiibelheiligtcr wesentlich mehr Kamerun - Tabak in den Handel gebracht wird, als überhaupt gewachsen ist. Wir möchten deshalb daraus ausmerksam mache», daß neue Sendungen Kamerun-Tabak keinessallS vor dein neuen Flühjahr wieder >n Europa etntrefsen können, da tsialsachlich noch kein weiterer Tabak gebaut worden ist und da erst nach Beendigung der Regenzeit i» Kamerun tm Octvber mit neuen Anpflanzungen begonnen werden kann." *— Zur Geschichte der Ccllulose-Fabrikatton 1848 bis 1888. Aus Cellulose-Papier aus dcr Wcißenbacher Eelluloic- Fabrik deS Or. A. Peez gedruckt, ist gelegentlich der Jubiläums- Ausstellung ein geschichtlicher Abriß dcr Entwickelung dieses zu hoher Blüthe in kurzer Zeit gelangten Industriezweige; zur Ver öffentlichung gelangt, dcr. auS der kundigen Hand des genannten National-Orkononien stammend, volle Beachtung beansprucht. Die Versuche, Ersatzstoffe sür die durch den iiiassenhasten Verbrauch von Papier nicht inchr in hinlänglicher Menge zu beschaffende» Hadern zu fiiidcn, reiche» schon in Las vorige Jahrhundert zurück. Schon >m Jahre 1765 erschien ein Bach des DoctorS der Gottesgelahrtheit, Jacob Christian Schösser in RegeuSburg, welches, mit zahlreichen Tafeln versehen, Papirrmlister a»S den verschiedensten Holzarten, auS Asbeststein, aus oer Seidenpflanzc, aus Erdäpfeln dringt und deren Darstellung beschreibt. Das Werk wurde in viele Sprachen übersetzt und Kaiser Josef II. beschenkte den Verfasser mit einer goldenen Ehrenkette. Ei» Fortschritt aus diesem Gebiete — die Er- siiiduiig des geschliffenen Holzstoffes — erfolgte durch H. Velter in der Prager Papierfabrik 1846; bahnbrechend jedoch waren erst die seit 1856 in dcr Papicrsabrck zu Schlöglmühl geinichte» Versuche, welche durch I)r. Auer eine solche Vollendung erhielten, daß 1862 der österreichffche Katalog sür die Londoner Weltausstellung aus Maisstrohpapier gedruckt wurde. Erst Amerika blieb eS Vorbehalt-», durch Zuhilfenahme chcmücher und physikalischer Behelfe die Cclluloie- Fabrikation in geregelte Bahnen zu lenken. Die Celluioje-Jndustrie ist in den letzten 40 Jahren aus dem Nichts zu einer mächtigen Industrie geworden. *— Acticn-Gcsellschast sür Fabrikation vonBronze- waarcn und Zinkguß (vorm. I. C. Spinn L Sohn). In einer vorgestern abgehaltenen Sitzung dcS AussichtSratheS gelangte der Jahresabschluß sür LaS Geichästejaür 1387i88 zur Vorlage. Der selbe weist nach Abschreibung von 33 750 .41 eine» Reingewinn von 79 471 gehen 72168 ,4s (bei Abschreibung in nngesähc gleicher Höhe) im Vor;ahc ans. Dcr Aussichlsralh beictiloß, dcr ordentlichen Generalversammlung dcr Actionaire die Vertheilung einer Dividende von 6'/, Proc. (gcgen 6 Proc. im Vorjahre) vorzuschlagen; eS würde» dann vom Reingewinn 1334 zum Vortrag aus neue Rechnung verbleiben. Die Generalversammlung wurde aus den 7. Juli er., Nachmittags 5 Uhr. anbcraumt. Zur Lage.der Eiscnwalzwerkc. Die Beschäftigung der Fatzoneiseiiwaljwerke ist andauernd eine sehr rege und namentlich sind dicielben sür Träger stark in Anspruch genommen. ES wird daher als ziemlich wahrscheinlich bezeichnet, daß auf der demnächst statlfinbcnden Generalversammlung deS Verbandes deutscher Fa<;o»- eiseiiwalzwcrke eine Preiserhöhung beschlossen wird. Biele Werke sind derart beschäftigt, daß sie sür prompte Lieferung kaum den an sie gestellten Ansprüchen gerecht werden können. Tie Thäiigkcit deS Verbandes der rhciniich-wcstsälischcn Walzwerke ist in der letzten Zeit wieder eine recht erfreuliche gewesen, indem ia den letzten lech- Wochen über 13 000 t Aufträge gebückt wurden. Dcr ablehnende Bescheid, w'lcher den Walzwerken von Seiten des RohcijenverbandeS betreffs einer Preisermäßigung des Roheisens sür zur Absuhr bc- stimmte Walze,sensabrikate gegeben wurde wird tn einem Rund schreiben an die Walzwerke näher motiviit und zwar wird darin auSgesübrb, daß zunächst die Gestehungskosten der Roheisen« seit zwei Jahren so erheblich gestiegen sind, daß sie vielleicht nur denjenigen Werken, welche mit den neuesten Vervollkommnungen aus technischem Gebiete ausgerüstet sind, einen bescheidenen Gewmn taffe». Der Rückgang der Eistnausfuhr wird dagegen durch den verminderten Bedarf Nord-AmerikaS, in dcr vergrößerten eigenen Production Italiens u»d Spanien», durch die verschlechterte Währung südameri- kanilcher Staaten und durch die gestiegene Aiisnahniesähiglcit deS Inland- begründet. So gerecht diese Gründe sein mögen, so bleibt die Thatsache an sich im Interesse der Au-suhrjähigkeit der Walz werke doch immerhin bedauerlich. *— Internationale» Schienen-Cartel. Man schreibt der „Flks. Ztq.": „Innerhalb der englischen Stablschienenwerke wird die Wiederherstellung deS internationalen La,tcls fortgesetzt berathen, eine Einigung konnte tnbeß auch nur innerhalb dcr englischen Werke nicht erzielt werden. Die belgischen Fabrikanten sollen geneigt lein, einem Larlei beizutreten, und eine entsprechende Eiklärung bereit- abgegeben haben. Seitens der dentsaien und französischen Wecke ist bisher noch keine Kundgebung eriolgt. Eine solche ist oucy nicht früher zu erwarten bis die englischen Werke, welche s. Z. Len An- laß zur Aushebung dcS LarttlS gaben, unter sich einig sein werden." *— Zur Drahtaussuhr. Wie bekannt, führen die Draht ziehereien schon längere Zeit Klage darüber, daß eS ihnen bei dem heutigen, von dem Walzdraht-Lerbaud festgehaltenen InlandSpreis ganz unmöglich sei» auf dem Weltmarkt wettbewerbuugssähig zu bleibe» und daß sie deshalb ganz zweifellos ihr mühsam erworbene- Absatzgebiet im Ausland verlieren müssen, wenn »hneu vom Walz- draht-Verband für den sür die Ausfuhr bestimmten Walzdroht nicht ein billigerer Preis eiageräumt werde. Die Frage der Gewährung einer solchen von den Drahtziehern verlangten Ausfuhrvergütung stand aus dcr Tagesordnung der am 12. d. M. statlgehabtcn Generalversammlung de- Verbandes deutscher Drahtwalzwerke. Wi der „Nat.-Ztg." nun aus Westfale» geschrieben wird, hoben die Verhandlungen der vorerwähnten Versammlung das Ergebuiß zu Tage gesöcdert, daß »nnmehr den Drahtziehereien aus den Inlands- preis eine AuSsubrvergütung von 5 und außerdem größeren Abnehmern ein Rabatt von 3 sür die Tonne gewährt wird. Dieser Beschluß steht in woblthucndem Gegensatz zu dem des rheinisch westfälischen Roheisen-Bcrbandes, der bekanntlich eine Aus- suhrvergütung aus Roheisen an die Walzwerke abgelehnt hat. *— Verband deutscher Drahtwalzwerke. In den letzten Tagen sind, wie der „B.-T." ersähet, die Aufträge beim Walzdraht- Verband etwas stärker eingelausen. Es sind vom 11. bi- 16. Juni 3500 r gebucht worden, eine Zahl, die seit längerer Zeit nicht mehr erreicht worden ist. *— Zur Lage des westdeutschen Grobblrchaeschäftes schreibt die „Nat.-Ztg." Folgendes: Wir hatten uns kürzlich mit einigen rheinischen Blättern wegen deren Begründung einer an- gestreblcn und zwischenzeitlich auch beschlossenen Erhöhung der Grob- blechpreise auseinander zu setzen. Wir stellten dabei den Satz auf, daß nur eine stärkere Beschäftigung der Grobblech - Walzwerke, nicht aber, wie von gegnerischer Seite behauptet wurde, der gegenwärtige Stand der Nohstoffpreise einen Grund für eine Preiserhöhung bilden könne. Wie recht wir mit dieser unserer Ansicht hatten, lehrt die soeben erschienene Grobblech-Statistik de- Verbands westdeutscher Blcchsabrikaiitcn sür den Monat Mai. Hiernach sind die Grobblech- Walzwerke augenblich allerdings sehr gut beschäftigt, so gut wie, mit Ausnahme dcS Monats März, seit etwa IV, Jahren nicht. Zur Beleuchtung dcr gegenwärtigen Marktlage lassen wir eine stalistische Ucdcrsicht ab Januar 1887 folgen. Es betrugen: im Monat ririeuauii, Absatz ivcftcllunge» Januar 1887 7 200 6 4M «3M Februar - 7100 6 200 7 IM März - 7800 7 300 7 200 April 6900 7 800 6200 Mai - 7200 7 300 8 6M Juni 5 500 8 500 7 900 Juli 7 OM 7 4M 6 4M August - 9 OM 8 400 85M September - 92M :,2M 6 200 Octobcr - 8 600 8 300 10 OM November - 8900 8 200 8500 Dcceinver - 8300 8600 13 4M Januar Februar 1688 9 IM 8500 10 200 - 9 30,) 9400 10 600 März - 10 600 10300 10 700 April - 9 500 9400 7 300 Mai - 10300 10 OM 9 OM - Westdeutscher Fluß- und Lanal-Berein. Nachdem das Projclt des Tortinunv-Ems-Lanal nunmehr gesickert ist, wird jetzt als nächstes Ziel der Wirksamkeit des Vereins die Förderung eines Projeclcs ins Auge gefaßt, welches den Dor»mund4!mS.Canal mit dem Rhein, der Weser uud der Elbe, inSbeioadere auch mit den Städten Breme», Hamburg und Berlin in Verbindung bringe» will. *— Zur Lage des Dynamit-Geschäfts. Einer Siegencr Mittheilung der „B. B.-Ztg." zufolge stehen die Siegerländer Gruden im Begriffe, eine eigene Dynamitsabrik zu bauen, um den leiten« dcr Dynamit« Tiust Company beliebten willkürlichen PrciSvcränderungen au- den, Wege -zu gehen. Von andrer Seite hat man noch nkiit- über dieses Vorhaben gehört. *— Der Ausschuß des Vereins zur Wahrung der wirth- schastlichen Jnterejsen in Rheinland und Westfalen hat sich in seiner am 16. Mai d. I. stailgehabtea Sitzung eingehend mir der Postsparcassensroge beschäftigt, undwie der GeschästSsührer deS Vereins, Herr Or. Beumer, milthcilt, den Beschluß gefaßt, dieselbe zum G-ge»sta»d einer Eingabe an das Parlament zu machen. Zuvor wird dcr Bereinsvorstand die Angelegenheit bei ihrer außer ordentlichen Wichiigkeit allerdings »och in einer SpecialdiScussion erörtern. — In derselben Ausschußsi-uirg wnrde die Frage einer directen Dampfjchisssverbindnng mit Ostindien einer Berathung unterzogen. Dabei wnrde daraus ausmerksam gemacht, daß, wenn das Projekt zu Stande kommen sollte, zwei Punkte in- Auge gefaßt werden müßtcir: ersten- werde man sich zu entscheiden haben, ob zwei Linien eingerichtet werden sollen: nach Kalkutta und nach Bombay oder nur eine; im letzteren Falle erscheine die Linie nach Kalkutta als die wichtigere. Zweitens müsse bezüglich der Coustruction der betreffenden Dampier in Betracht gezogen werden, aus welche Art von Gätern vor Allem Rücksicht zu nehmen sein würde; aus solche von großem Gewicht muß eine möglichst geringe Fracht entfallen. eS ist ober gewöhnlich bei ihnen langsame Beförderung zulässig. Dagegen bedürfen Güter von hohem Werth eine raiche Beförderung, können aber dafür auch durchweg einen höheren Frachtsatz ertragen; eine direkte Linie habe daher »ue dann einen Nutzen, wenn sie entweder außerordentlich billige Frachten oder sehr raschen Transport gewähre. Hannover, 18. Juni. Die heutige außerordentliche General versammlung der Portland.Lemeutsabrik Hemmoor ge nehmigte die Erhöhung deS ActiencapItalS um 400000 ^ Die ueucn Actien participiren bereit» an der diesjährigen Dividende und werden den Actionairen im Berhältniß von 5000 ^l alten zu 1000 -4L jungen zum Course von 145 Proc. in der Zeit vom 22. Juni bis 7. Juli zur Vcrsügung gestellt. Die Verwaltung verspricht sich von der Erhöhung de- Actieucapital- eine noch wesentlich vergrößerte Rentabilität de« Unternehmens. Der Reservefonds gelangt durch da- deiiilclbcn zuzusührende Agio uahezu aus seine staluteamäßige Höhe. Hamburg, 17. Juni. Die hiesige Waaren-Liqnidations« casse, welche sich bekanntlich mit der Vermittelung von Zeit- geschästen sür Kaffee und Rüben-Rohzncker beschäftigt, hat ihr Augenmerk jetzt auch aus Lhili-Salpeter gerichtet, für welchen Artikel Hamburg seit Jahren der wichtigste und größte Einsuhrplotz ist. Die obige Lasse hat an die im Salprterhaudel betheiligten Firmen die Anfrage gerichtet, ob eS ihnen zur Erleichterung des Handel- und der Ablieferung wünschen-werth erscheint, die Einrich tungen der Liquidatiouscasse sür Geschäfte mit Salpeter zur Ver- sügung gestillt zu sehen. Thatsache ist, daß das Zettgeschäst mit dem Artikel sich in Hamburg in den letzten Jahren gehoben hat und daß manche Händler lieber auf feste Zeitpunkte kaust«, als ihren Bedarf durch schwimmende Ladungen decken, deren Eintreffen naturgemäß nicht mit Sicherheit zn berechnen ist. Hamburg. 18. Juni. Lontanten-Einfuhr. Zugcfübrt wurden von Westindien per Dampfer „Borussia" 1 Kiste Gold und Silber sür Oetling Gebrüder, von London per Dampfer „Jr«S" 1 Kiste Coulanten süc Witt K Büsch, 3 Barren Silber an Ordre und per Damvfer „Hawk" 7 Kisten Lontanten für L. Behren- L Söhne und 3 Kisten do. sür die Commerz- und Discontobank. Pommersche Hypotheken-Aktienbank, KSSlin. Die alljährlich gegebene Kritik der Geschäftsberichte diese- Unter nehmens war zu immer ungünstigeren Ergebnissen gelangt. In der letzten Generalversammlung ist endlich auch von Actionairen die Ein setzung einer Prüfungscommission beantragt worden, sie wurde indeß von der Mehrheit asigelehnt. Nach Angabe de« „D- Oekon." bat aber nunmehr auf Vcranlaffllnq der StaatSaussichtSbehörde eine Revision der Hypotheken der Pommersche» Hypothekenbank statt- gesunden und da- Ergebuiß derselben war. daß bei sehr liberaler Abschätzung doch weit mehr als die Hälfte des Actieacapital« als verloren angesehen werden müsse. Erwäge man dazu aber, daß die Bank aus ihre Obligationen mehr al» 1'/, Million Mark Nmorti- saktoaSjuschlag schulde, welcher Betrag doch auch e>n cffective- Passi- vuni sc> obgleich er nicht In dcr Bilanz erscheine, so sei bereits mehr als daS ganze Acitenrapital verloren. Nun schreibt bekanntlich Art. 240 oes Actiengcsetze« vor, daß der Vorstand einer Actien- gesellichast» wenn die Bilanz ergieb», daß die Hälfte des Grund- eapilal- verloren ist. unverzüglich eine Generalversammlung berufen und dieser davon Anzeige mache» soll. Dcr Vorstand dcr Bank ober bestreite, daß eia Verlust de- halben Aclieucapitals vorhanden sei Ta» Institut tst 1886 mit 3 Mill. Mark Actieucapital rrrichtrt
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