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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-21
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1888
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Erste Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 173. Donnerstag den 21. Juni 1888. -SL- 82. Jahrgang. Thräuen. Novelette «ou Olga von Oberkamp. - NaLdruL »erboten. Thränen! Manche fliegen lercht und lind; Thränen, die um ein Nicht» geweint Werken und die in ei» NichS zer fliegen. — Aber e» giebt Thränen, die rinnen schwer wie da» Blut au» einer Wunde rinnt. Daher wohl da» Wort: „Blutige Thränen weinen'." Und solche Thronen, die zerrinnen nicht wie Regentropfen ^n Sand. Zn Perlen und Diamanten werden sie, und de» Nackt», da steigt der Sage nach ein Engel vom Himmel zur Erd« herab, der sammelt die pcrlgewordcnen Thräuen ra ein Krüglein: — da» Thränenkrüglein genannt. Thränen? Wen» ich die Weltgeschichte dnrchblätlere, so sehe ich ihre Seiten getränkt von den Thränen vergangener Geschlechter. Wenn ich einsam in stiller Dämmerstunde aus einsamen Wegen wandte, da ist mir oft al» höre ich da- Weinen der Menschheit klingen, heraus au- der Tiefe der Jahrhunderte und der Jahrtausende. Thränen!'? — Mag ein: ucue Sinlflnth — ihre Wogen Wälzen über die Erde hin. — ES gicbt Thränen, die keine Sturmstuth — zu tilgen vermöchte auS der Geschichte der Menschheit. Die Thränen, die Scipio vergossen über Karthago'» Fall, die Thränen. die Alexander der Große vergotz über der Leiche de- gemordeten Freunde», die Thränen, die ChrisiuS geweint. Weissagend Jerusalem» Untergang, die Thränen. die der Schmerz einer Beatrice Eenci erpreßt und die Thränen. die die Qual einer Marie Antoinette entlockt, in jener Nacht in der Conciergerie, al» ihr Haar ergraute. Thränen! Durch die Unterwelt der Alten rauscht ein Strom, daS'siud die Thränen. die die Menschheit geweint und wenn der Strom dereinst znm Meere angewachsen ist; — einmal am Ende aller Zeilen, da auS dem Meer der Schmerzen erhebt sich vielleicht eine neue, eine bessere Welt, da au» den Fluthen de» Leib» tauchen vielleicht jene Inseln der Seligen empor; — die wir uur in unseren Träumen erschaut. Aber wie viele Thränen werden ncch fließen müssen, bis Menschenthränen sich da» verlorene Paradie» zurück erkauft'? Bor mir her durch die Nacht seh ich den Engel schweben mit dem Thränenkrüglein, und au» dem letzteren herau» fallen und fallen die Thräncnperlen vor meine Füge nieder — Wer hat sie geweint? Ich brauche nur des Wege» zurück, den schimmernden Perlen nach zu gehen, die der Engel uns seinem Pfade ver loren hat. Und siehe da, die Perlen führen mich vor ein finstere» Hau» der Großstadt, eine steile Wendeltreppe geht e» hinauf; in eine Mansarde. Armselig ist die Letztere und klein. Auf dem Tisch steht eine Lampe, die brennt trüb und dunstig. Tie Einrichtung scheint, so weit e» die malte Be leuchtung erkennen lägt, arm und dürftig. An der schrägabsallcnbe» Läiigenwand ein Belt, hinter einem Bretterverschlag ein zweite». Eine Nähmaschine an dem schräg hereingebrochenen Fenster; drei Stühle, ein ab genutzter Tisch, da» ist Alle». Aus dem einen der Stühle hingesunken, liegt eine Frau. Die zarte Gestalt, die schlanken Hände der Letzteren verralhen, dag sie, trotz Armulh und und Sorge, den besseren Ständen angehört. Die schlanken Hände aber sind vor das Angesicht geschlagen und Thräuen rieseln durch die zitternden Finger. Da» Weinen klingt seltsam durch da» Schweigen der Nacht und durch die kahle Mansarde; c» bricht sich an den Wänden — und tönt in dein Herzen de» kaum zwanzigjährigen Manne» Wider, der in der Mitte de» Stübchen» steht und damit be schäftigt ist, einen kleinen Handkoffer zu packen. „Mutter!" Der junge Mann hat da» Kleidungsstück, da rr gerade zusammen gcsaltet. bei dem leisen, schmerzlichen Weinen sinken lassen. Er liegt jetzt aus den Kniee» vor der Frau und sucht ihr die bebenden Hände vom Gesicht zu ziehen. Und wie ibm da» endlich gelungen ist. da schaut ein Antlitz aus ihn herab, auS dem heran» einem jene Madonnenzüge eines Carlo Dolce, eines Murillo, eine» Rafael anzublicken scheinen, süß, traurig und dock leuchtend zugleich, und über die zuckenden Lippen dieses sausten Modonnenangesichtcs tönt eS jetzt wie in verschämter Bitte: „Verzeih mir, Franz, aber Du weißt ja. ich habe nie geweint!" Nein, sie hatte nie geweint; da» war'» ja eben, warum ihm ihr Weinen i» dieser Stunde de» Abschied» so bi» in'» Mark de» LebenS erschütterte. Sie hatte nie geweint; fest hatte sie gestanden in Noth und Drangsal, so sest wie uur ein Fel» in der Brandung zu stehen vermag. —- . . -- - Mit achtzehn Jahren Frau; mit zweiundzwanzig Jahren verarmt und für immer au» der Sphäre deS Glanzes gerissen, in der sie geboren und erzogen war. Mit fünfundzwanzig Jahren Wittwe und Mutter von vier Kindern; aber — sic hatte nicht geweint. Bittere Zeiten waren gekommen; Tage, die sie bei der Arbeit, Nächte, die sie am Krankenlager fanden, — aber sie hatte nicht geweint. Von den vier Kindern, die sie geboren, starben drei. Sie war hinter den Bahren drein gewankt, aber — sie hatte nicht geweint. -.-.i - - Erst heule, al» sie ihr letzte» und einziges Kind, den Sohn, scheiden und in die Fremde ziehen lassen sollte, da hatte sie'» iibermcmnt mit Allgewalt und zusammen war sie gebrochen, als schlüge daS Leib der vergangenen Tage und daS Leid der Gegenwart vereint, gleich finsteren Wogen, über ihrem Haupte zusammen. Der Kiüecnde aber hielt dieS schöne, leidgebrochene Haupt, daS dem seinen so sehr glich, jetzt in seinen Händen und: „Mutter, Mutter," stammelte er. „sprich ein Wort, und ich telegraphire a» da» Bankhaus von Fromenceau in Pari», dag ich cS vorziehe, in meiner Vaterstadt eine Stellung anzu nehmen." — Er hat!: e» zu ihr emporgerusisir und sie sah auf ihn nieder. — „Du hast Tein Wort gegeben und man erwartet Dich!" — Weiter sagte sic nichkS. Sie erhob sich Willen-kräftig — klaglos packle sw Len Kvsscr de» Sohne» lautlo» bereitete sie daS Frühstück. AIS aber der erste Sonnenstrahl durch da» Fenster sieh al- er da stand reisefertig, den Handkosser in der Rechten, da überwältigte sieS roch »och einmal. Wie schön dies Antlitz War, dessen Augen in stiller Rührung an ihr hingen; wie iugendkrastig diese Gestalt sich bob, an die sie sich bebend an» schmiegte! Schön! Iugenckräflig!'? Mein Gott! Auch Taunhäuser, auch jener Tristan, von dem Gottfried von Straß bürg da» wunderbare Lied gesungen, auch sic waren einst hinauSgczogeii. schön und stolz — um gebrochenen LeibeS und gebrochenen Herzens wieder heimzukehre». — Heule blühend, ein Jüngling an Gesundheit und Kraft. — morgen welk und gebrochen — ein Greis an Körper und Geist. Und die Frau Wußte nicht warum, aber — ihr graute vor dem Morgen. „Bleib' brav, bleib' redlich, Franz", schluchzte sie aus, „und wenn ich Dich einmal einem Weibe abkreten muß, laß' sie gut und Deiner würdig sein." Sie sah ihm in die Augen; — beide Arme Warf sie um seinen Nacken der und ihr Weinen klang ihm nach, — hilflos und fassungslos — Er vernahm eS noch unten im Hausflur, und als er'» nicht mehr vernahm, da überlies'S ihn eiskalt, al» wäre jetzt eine Stimme in seinem Leben verklungen, viel leicht für lange, vielleicht für immer verkinng-n, die er lieb gehabt wie keine zuvor. Und e» ward Tag und ward wiederum Nacht, aber noch oft und oft; — allnächtlich, —in vie kleine Mansarde schwebte der Engel mit dem Thränenkrüglein, und in stiller Nacht, da sah er die Thränen der Mutter fließen auf die Briese de» fernen SohncS: „Liebe Mutter!" — lautete der erste dieser Briese. — „Nun keine Thränen mehr, nicht wahr? Ich bin wohl behalten in den Hasen deS HauseS Fromentz-au eingelansen. Der Chef, ein älterer Herr mit sreuiidlichen Mienen, empfing mich außerordentlich liebenswürdig. Ob ich'» dem kleinen „von" vor meinem Namen verdanke, daß man mich bat, ein für allemal am Fainilientisch zu speisen? Nun, mir soll'» recht sein. Aber vor Tisch bat sich der plumpe deutsche Bär »alilrlich noch einen Verstoß zu Schulden kommen lassen. In dem engen Gang, der in die Privulwohnuiig der Familie Fromenceau führt, renne ich gegen eine blnljnnge und bilv- bübsche Dame an — die Verbeugung meinerseits, die diesem Zusammenstoß folgte, war, wie ich fürchten muß, nicht» weniger al» wohlgclungen; ich raffte mein Biöchen Hatlung und mein Bischen Französisch zusammen und stammelte: „Ilxouzer: blaäemoisello k"ioweu^0Lu!^ Sic aber — stelle Dir vor — siebt mich a» und lackt, daß ihre weißen Zabne blitzen „blaÜLine, Llackamo bVomoucoau" corrigirl sic schelmisch. — Mein Gott, wer kann wisse», daß unser alters grauer Chef eine Frau hat, die seine Tochter sein könnte? Ich frage wer? Doch am allerletzten Dein getreuer Sohn Franz von Hertwig." »— .Sei vorsichtig' — schreibst Du in Deinem letzten Brief a» mich, lieb' Mütterchen. Aber warum denn, ich bin jetzt bereit» ein halbe» Jahr hier. — Der Chef, der für ein paar Tage verreist ist, beehrt mich mit seinem allerböchsten Vertrauen und ich habe gar nicht nolhwenvig, .vorsichtig' zu sein; denn r» ist just, a'.S räumten Feenhände jeden' Stein deS Anstoßes au» meinem Wege." Der, der in dem kleinen Gemache de» Hauses Fromenceau zu Paris sechs Monate später diese Zeilen an die ferne Mutter schreibt, hält, alS er so weit in seinem Schreibe» ge kommen ist, gedankenvoll inne. Wahrhaftig, er sieht diese Feenhände Madame Iuliette Fromentzeau'S jetzk leibhaftig vor sich. — Sic sind so klein, so zart, so wcß, diese Hände. Wie zwei weiße, duftige Rosenblätter verschwinden sie manchmal, wenn Madame ihm den Willkommengruß bietet, in seiner breiten Männerhand. Ob Juliette Fromenceau auch Andere, außer ihm. so zu be grüßen pflegt? Uno wenn sie'S thäte!'? Was läge daran? Aber eS liegt Ihm doch daran. Seltsam! Er hat gestern gesehen, wie der Couipagnon deS'Hauses Fro»iei>cean Madame Juliette die Rechte geküßt. Er — Franz von Hertwig — würde sich daS nie ertaube», obgleich sich diese schlanke», blaugeaderten Feenhände Madame Iiilietlc's erst gestern schiiicichelnd ui» seine Schlafen gelegt. Aber dennoch — wer weiß, wer weiw waS geschähe, wenn diese schöne» Hände sich noch einmal — „-lcuisiour — Llackame vous Lttouck" — sagt, seine Ge danke» unterbrechend, der Lakai soeben zur Tl'ür herein. Und Franz von Hertwig springt auf. — Mein Gott, wie war'S nur möglich! Die schlanken Feeiifingcr, die in seine Träume hiiieiiigcleuchtct, haben ihn wahrhaftig stundenlang hier oben festgehaltc» und miltlerwcile ist die Dunkelheit hercingebrochcn und Madame Juliette Fromcnceatl erwartet ihn zum Thee. Mit einer Entschuldigung, die deutlich feine Erregung verrälh, betritt er den Salon. Madame ist allein. Sie trägt ein langes, cnganschließeiides Gewand. daS ihre plastischen Formen errathen läßt. — „Träumer", rusl sie ihm entgegen, aber sic scheint gar nickt böse zu sei», sie sicht ihm in daS erregte Gesicht und lacht. Er nimmt ihr gegenüber am Theelisch Platz. Er spricht viel, aber verwirrt, und so oft seine Augen den ihrige» begegnen, schweigt er ganz. ES liegt aber auch heute ei» Etwas in ihren Blicken, daS sonst nickt darin gelegen; c!» Etwas, für daS er keinen Namen bat, da» ihm aber daS Blut, in Furcht und Hoffnung, in Grauen und Entzücke», rascher durch die Adern treibt. Die Lampe brennt matt; sie stehen jetzt nebeneinander vor dem Blumentisch, ihre Hand löst die welke» Blätter von den Pflanzen und dann ganz dicht gegen ihn hingencigt, lispeln ibre brennende» Lippen ihm einige Worte in» Ohr. — Welchen Inhalts mögen diese Worte gewesen sei»? Eie wurden so leiZ geflüstert; ein Hauch n»r, der nicht einmal die schlanken Blatter der Trazenen »»d Palmen unter ihnen erbeben ge macht; aber der, der sie vernommen, erbebt gleichwohl vom Scheitel bis zur Sohle. Wie leicht sie die inbaltSschweren Worte hingchaucht; wie sie zu ihm cmporlächell? Adelheid von Walldors mag so den Pagen i» Götz von Ae>lichi»gen angclächett haben! Ein Lächeln, um daS mau ein Paradies verloren gäbe. Er streckt die Hände »ach ihr auS. Er will! . .. WaS will er denn? Mein Gott, er weiß c- selber nicht! Gut, daß ei» Besuch kommt, der ihn vertreibt. Franz von Hertwig eilt über den Gang, die Treppen hinaus, in sein Zimmer. Sein Kops fiebert, sein Herz schlägt zum Zerspringen. Er steht vor einen» Abgrund und kann nicht — nein — er will nicht zurück. — Verloren, wie Tristan ani Hose König MarkeS; verirrt, wie Tannhänscr im Bcnusbcrg! Aber was liegt daran! Ob der Besuch unten sich wohl schon empfohlen bat? Es ist neun Uhr. Er will ihr die Antwort bringen. — Aber da, waS ist daü? Seine Neckte, die sich schon »ach der Thürklinke auSgcstrcckl, fällt plötzlich schlaff herab; sein Fuß bleibt wie angewurzelt am Boden haften. Ein leise-, hilf loses Weinen klingt mit einem Mal an sein Ohr. Bald tönt cS »eben, bald tönt eS über ihm, bald wie auS weiter Ferne, geisterhaft scheint cs herüber zu schallen; bald wie in nächster Nähe eine beseelte Klage scheint cS ihn zu umkreisen. Und er siebt wie gebannt und lauscht und lauscht. DaS Haar beginnt sich auf seinem Scheitel zu sträuben. Er wirst sich ans sein Lager und preßt daS Haupt in die Kissen; aber daS Weinen tönt fort. Er eilt in's Nebenzimmer — Alle- umsonst — da» Weine» folgt ihm. — Sein« zitternden Hände reißen das Fenster aus — Alles vergebens! — Aus den weißen Mvndstrahlc» herein in daS Gemach schwebt daS leise Weinen »nd cS packt ihn, cS nimmt ihn gleichsan^g^sangen, eS läßt ihn nicht mehr loS. Und da streckt er plötzlich die Arme auS — als könne er die mit Armen fassen, die um ihn weint. — „Mutter Mutter! Deine Thränen rufen mich!" — Er greift nach Mantel und Hut. Fliegenden Fuße» eilt er die Treppen hinab, — hastenden Ganges irrt er durch die Straßep den anderen Abend aber um ets Uhr da, in der kleinen Man sarde vor der einsamen Frau auf den Knieen, da- Haupt in ihren Schooß gebettet, liegt Franz von Hertwig. Sie fragt ihn nach nichts und er sagt ihr nichts, nur einmal fährt er aus und stammelt: „Ich hörte Dich weinen Mutter" — und dann wieder nach einer Pause, nur nod leiser, da» beiße Gesicht in ihre Hände begraben: „Mutter Mutter! Ohne Deine Thränen. die für mich beim Himmel um Erbarmen gefleht, wäre ich heute ein Ver lorener!" . Zu den Trauerereignissen in Potsdam. --- Berlin, IS. Juni. Zur Bestattung Kaiser Friedrich'- III. schreibt noch nachträglich die ,.Norddeutsche i Allgemeine Zeitung": i" Ueber die gestrige Beisetzung ist noch Folgender nachzolragen «In der Friede nsklrche war e» hell; vor der Ankunft er Sarge« war kein Sonnenstrahl in die Kirche gedrungen. Aber al- der Sarg medergesetzt war, kam plötzlich ei» Helles Soanenleuchten in das Gotteshaus und beschien ganz ausschließlich daS Haupt Kaiser Wilhelm'-, dieses in seine Lichtstrahlen eiuhüllend. Es war das eine Erscheinung, so frappant, daß die Bersammluog in der Kirche tief ergriffen war. Die Beisetzung deS hochseligen Kaiser- geschah in der Sacristci recht» von der Apsis. In dem Raume links von derselben, wo vor dem Tode der hochseligen Königin Elisabeth der Sarg iriedrich Wilhelm'- IV. gestanden halte, ruhen die Särge der beide» dem hochseligen Kaiser vorangegangenen Kinder, der Prinzen Sigismund und Waldemar. Ein Grustbau im Borhose der Friedeuskirchc, »n der Stelle, wo jetzt die Piclü von Rietsckel ausgestellt ist, soll beabsichtigt sein. Großartig war das Bild, welches man aus der großen Allee, von Sanssouci kommend, von der Garleuseite des Schlosses Fricdrichskro» hatte. In der langen Front deS Schlosse- i» der erste» Elage, mit Aus nahme der Gemächer der Kaiserin Friedrich, die tief verhängt bliebe >, waren die Fenster, die Galerie» dcs Daches gefüllt von chwarz gekleidete» Menschen: unten aus den Stuse» der Pliiithe der Uuisornien Glanz und Pracht von allen civitisirten Rationen kann man iage», in Gruppen bei einander, bis hinein in den Mu'chel- äal, und hier weiter durch eine schmale Thürösfnung der Jaspis- zalerie ei» Blick in die ckambre arckoute mil ihrem düstere» Lichter- chein und den Klängen der Trauergesäiige. Die Tragik de? Momentes, welche dem Beschauer zu», Bewußtsein kam, äußerte sich in der schien z belegten Estrade, der Pracht d,r ausgelegten Kränze mit ihren biuiijarbigen Bänder» und ihren Emblemen, dem Blitzen der Blechmütze» der Leibcompagnie, de» weiße» Kollern zu den sänvarzen Kürasse» der GardeS du Eorvs. und, auslauchenv aus dieser vom Sonncnglanz übergosseiien Farbenpracht, den schwarzen Feder duschen der acht vor de» Leichenwagen gespannten Rosse — Alles Glanz, Bewegung, aber lauttos in dein weite» Bereiche. Auch so im Park. Ma» Hörle nur dr» Gesang der Vögel, sonst keine» Laut. Durch die Bäume hindurch sah mau das Blitze» der Waffen des misgrsteltten Spaliers, ober gemäß der Stille des Todes war elbst das Commaiidowort gcdämpst. Bei der Traue,seier war dao diplomalische Corps nur durch die Oüesic üo niiküou und die Milnairbevollmächliglen vertreten. Erste« gingen nur so weit im Zuge, als sie Bertreier ihrer (souvcraine oder Staate,i waren. Tic übrigen Diplomaten erwartete» dcn Zug i» der Fricdcnskirchc. Sehr feierlich war das Präludium der vom Organisten der Friedciiskirch-, G.bbard, gcipiclteii Orgel; ebenso vollendet als die Gesänge der sixtinische» Capelle i» Rom klangen die dcs Do»icliors unler Leitung dcs Dirigenten Prosessors von Hertzberg. Außerhalb der Kirche erregte» die auswärtigen Truppen. Iheilc der Lcibregiiiiciiler dcs hoch'cttge» Kaiser- viel Ansmerksam- keit. So d e Compagnie des Kaiser-Gienadierregimcnts Nr. 1 unter Führung dcs stcUocrirelenten Command urs. Oberstlieulenauls Frhrn. v. Kracht, durch schöue Leute, tadellosen Anzug und Stramm heit in Saltung und Bewegung, nicht weniger tue des Kronprinzen- R.'gimeuis Nr. Il, unler dem Commandern:, Oberste» v. Nah,»er. So waren auch von dcn Pasewalker Kürassiere» und den Leiser Dragonern die stattlichsten ausg-jucht. Beritten waren sie durch d e Potsdamer Gardc-Cavallericreg,»ie»lcr gemacht worden. I» der Friedcnökircb c spielte sich bei derB ei setzungs ei erlich keil, wie der „Krenzzeituiig" berichtet wurde, eine ergreifende Scene ab. Als der Sarg auf dem Podium vor dein Altäre nicdergesctzt war, trat der italienische Bol- 'chaster Gras Launav vor und legte einen herrlichen Lor- beerkranz zn Füßen deS Sarges nieder. Der Botschafter erklärte hierbei, daß er die» in besonderem Austrage seines königlichen Herrn thue, dem cS innerstes HerzenSbedürsniß gewesen sei, seinem kaiserlichen Freunde persönlich die letzte Ehre zu erweisen. Wenn König Humbcrl eS sich gleichwohl versagt habe, nach Berlin zu ivmmcii, so geschah dies nur in Berücksichtigung deS Wunsches der kaiserlichen Familie, daß die Traucrseier nur im engsten Kreise begangen werdr. * Herzbewegend ist die telegraphische Depesche, durch welche die Kaiserin Victoria daS Hinscheiden ihre- geliebten Gemahls der Kaiserin Augusia nach Baden-Baden ange- zcigt hat. Sie lautet wörtlich wie folgt: „Um Deinen einzigen Sohn weint Diejenige, die so stolz und glücklich war, seine Frau zu sei», mil Dir. arme Mutter! Keine Mutier besaß solchen Sohn! Sei stark und stolz in Deinem Knmmer! Er ließ Dich noch heute früh grüßen. Victoria." Wie eS heißt, soll der Kaiserin Victoria daS Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zum Wittwensitz und alS Eigen- tlinin zuerlheilt worden sein, und zwar nach Nachrichten auS gilt unterrichteter Quelle laut Bestimmung deS verstorbenen Kaisers Wilhelm l. * DaS „Militair-Wochenblatt" widmet dem verstorbenen Kaiser Friedrich folgenden Nachruf: Am Grabe deS Kaisers Friedrich. Ties trauernd richten sich die Gedanken der Armee nach der FriedcnSkirchc zu Potsdam, in welcher am 18. Juni 1888 ihr Kriegsherr, ihr Kaiser und König, der Sieger i» inaiicher Schlackt zur ewige» Ruhe gebettet, »ach dem ihn der unerbittliche Tod besiegt hat. Gleich der Inschrift auf dem prächtige» Grabmal zu Palermo eines anderen Friedrich, eines Hohenstaufen, könnte aus dem Grabmal zu Potsdam deS eben dahingcschiedcnen Kaisers Friedrich, aus dein Hohenzollernhause, dereinst stehen: Wen» ein erhab'nes G inüth, der Güter uyd Tugenden Fülle, Ruh,» und Glanz des Geschlechts die Macht des Todes bezwangen, Friedrich schlummerte nicht in dem Grab hier, das ihn umichl'cßct. * Es ist ausgefallen, daß die ursprünglich nicht beabsichtigte Obduction wenigstens einzelner Theilc der Leiche deS ver ewigte» Kaisers Friedrich schließlich doch vorgenommen ist. Wie bekannt, hatte die Kaiserin Wittwe Victoria den Wunsch, daß die Section unterbliebe, und dieser Forderung trat auck Seine Majestät, dem eö hier wie in anderen Dingen Herzensbedürfnis; war, den Willen seiner kaiserlichen Mutter ,u respectiren, lebhaft bei. Wie die „Conservative Corre- pondcnz" hört, mußte aber das königliche Staats ministerium im Hinblick aus die Bestimmungen dcs könig lichen Hausgesetzes, wonach unter allen Umständen die TodeS Ursache nach dem Abscheider deS Monarchen sicher fcstgestellt werden soll, gegen die Unterlassung der Obduction in be stimmtester Weise pflichtmäßigen Einspruch erhebe». — Zur Krankhcitögeschichte Kaiser Friedrich's III. wird noch Folgendes gemeldet: Einem Mitarbeiter deS „Neuen Wiener TagblatteS" erklärte am Freitag Professor Schrötter, der berühmte Gelehrte, der sich schon wiederholt über den Bcrlaus der Krankheit Kaiser Friedrich'- ge- äußert hat, vaß er sofort bei der ersten Untersuchung deS hohen Patienten in der Billa Zirio zu San Remo erkannt habe, daß das Leiten de- Kronprinzen Friedrich Wilhelm — dcS späteren Kaisers Friedrich — ei» höchst gefahrvolles und krebsartig sei. Die weitere Untersuchung des Kehlkopfes habe das Vorhandensein des Krebses mit Gewißheit ergeben. Pros. Schrötter thcilte der Familie deS hohen Kranken die Diagnose unumwunden mit, machte kein Hehl aus seinen Ansichten über die Behandlung und knüvste daran die Bemerkung, daß eine Operation nothwcndig wäre. - ..Hätte» Sie, Herr Professor, diese Operation selbst vor- genommeo?" fragte der Mitarbeiter. „Entweder ich oder Professor Bergmann hätte die Operation vorgenommen." „Und wäre dadurch das Leben des Kaisers verlängert worden?' „Der Erfolg einer jeden Operation läßt sich nicht Voraussagen Es sind bereit- viele Exstirpationen gelungen. Ich nieinerseits war für die sofortige Bornahme der Operation, und habe dies rund heraus der Kaiserin, d. b. der Kronprinzessin, erklärt, doch als ich den Widerstand der Familie und auch der Aerzle in der Umgebung des Palienlcu sah, berührte ich die Frage der Vornahme der Operation nicht mehr." „Haben Sie, Herr Professor, auch den Kranken Ihre Diagnose mit getheilt?" „Vom Krebs habe ich selbstverständlich ihm selbst nicht- gesagt» doch war ans jedem meiner Worte genau heraus zuhöreu, daß ich die Krankheit al» sehr ernst aussaßle" „Haben Sie Ihre Diagnose schriftlich niedergeleql?" „Ich habe meine Wahrnehmungen bei der Untersuchung de> Krcnprlnzen in einem Schriftstück niedergelegt, welches vom Ober stabsarzt vr. Schröder sofort an Kaiser Wilhelm gesendet und später im Reichsarchiv niedergelegt wurde. Den vollständigen Inhalt dieses Acteustückes Haie ich Nie»ia»dem nulgelheilt — einen ge drängten Auszug davon habe ich seiner Zeit, als ich zur Audienz in die Hosburg berufen wurde, unserem (dem österreichflche») Kaiser und später auch Sr. kaiscrlichcn Hoheit dem Kronprinzen Rudolf »ülgetheilt." „Und wird niaa nie dussührlich Ihre Ansichten über die Natur der Krankheit und deren Behandlung ersah«»?" „So lange der deutsche Kaiser lebte, habe ich mit Niemandem darüber geiproche» und inar sehr erstaunt, als ich i» einigen Jour nalen de- In- und Auslandes Miltheilungen über die Consuttatwa der Acrzte in San Remo las. Ich habe nur Perm,Übungen, von wem jene Berichte herrührte». Was mich betrifsi, so werde ich vielleicht demnächst Gelegenheit haben, über dieses Thema zu chreiben." „War der deutsche Kronvrinz sehr abgcmagert, als Sie, Hc>r Vrosessar, ihn uitterjuchten?" „Abgemagert kann ma» nicht sagen. DaS Aussehen war aber kein gutes. Mit der Zeit' — schloß der berühmte Gelehrte — „w r) »och inanches uiteressaute Streiflicht in dieses düstere Bild fallen." Dem „Schwäbischen Merkur" entnehme» wir Folgendes: ,I» einem geradezu staitttcuSiverlhen Lichte hat sich in de», traurigen Falle der Krankheit und deS Tode- unsere» Kaiser- Friedrich die Voraussicht der deutschen Aerzt/ gezeigt. Wie sie schon im Mai vorigen Jahres die Krankheit de» Kronprinzen und daS einzige Mittel, derselben aus eine längere Reibe von Jahren Einhalt zu thun, völlig richtig erkannt hatte», so haben sie auch den weiteren Verlauf derselben, der nach Ablehnung deS von ihnen empfohlenen operativen Ein- grissS nur in der jetzt eingelrelrnc» Katastrophe enden konnte, niit einer wunderbaren, ma» möchte säst sagen unheimliche» Sicherheit vorhergesagt. Man erinnert sich, daß der Wiener Professor Schrötter uniniltelbar nach der i» Sa» Remo im November stattgehabten Consultalion der dorthin berufenen Autoritäten sich dahin auösprach, daß über 3 Monate der Kehlkopsschnitt erforderlich sein werde, und daß dieser aus den Tag genau 3 Monate „ach jener Consultation erfolgte. Wir haben s. Z. aus Tübingen den 15. November >887 einen Brief erhalten, worin cS buchstäblich hieß: „Die hiesigen Aulorilälcn (PrunS, Säxinger, Ziegler) sagen, daß bei diesem Keblkopfleidcn die Patienten spätesten- »ach l'/, Jahren tcrbcn, wonach dem Kronprinzen etwa für nächsten Juni daS e'ebcnSziel gesteckt wäre." Königliches Landgericht. V. Straft,immer. In Nr. 72 der „Wurzcner Zeitung" vom 16. Oelober vorigen Jahres erschien ein Artikel unter der Ueberschrist: „Ein notbwendigcs Wori a» Wurzens Bürger und Wählerl" Dieser Artikel war gegen den Fabrikdircctor Commerzienrath I. dorlselost gerichtet und dessen vollständiger Titel und Name sogar noch sett- gedrnckt. Es wurde Herrn I. unter Anderin darin »achgesagt, er betreibe ein System der Beeinflussung bezüglich der Wahlen und wolle durchaus die Landidatur des Oschatzer Bürgermeisters be günstigen. er (I.) als Stadtverordnetcnvorstehcr möchte eine direcle perHchaft übersrineMttbücger erlange» und letztere politisch vollständig regiere». Ferner habe der Herr Stadiverordneleuvorstcher durch seine „überhastende Projeclmacherei" die Stadt in Schulde» g stürzt. auS denen sie sich nicht so leicht werde herausarbeiten könne». Weiter wurde Herr I. darin der Einseitigkeit oder Parieilichkcii bezichtigt und zum Schluß kam noch die Bemerkung, daß die Re- dactto» eine Loriespondenz erhallen habe, welch« diverse Wabl- manöver klar durchschauen lasse, dieselbe dürfe jedoch aus Grund gesetzlicher Bestimmungen leider nicht veröffentlicht werden. Daß dieser Artikel ehrenrührige Beleidigungen enthält, ist sonnenklar, ebenso wie die darin enthaltene Absicht, den Stadtverordneten. Borsteher in der Meinung seiner Mitbürger herobzusrtzen. Herr I. hatte denn auch unverzüglich Strafantrag gestellt und wurde der verantwortliche Redacteur dcs genannten Blattes, Friedrich Adolf Th., oi» 26. April er. wegen Beleidigung, begangen durch ein öffentliches Blatt, zu 30 .Sl Geld» bez. 5 Tagen Gesäug- nißstrase verurtheilt. Auch wurde auf Grund 8.200 des R.-Str.- Ges.-B. erkannt, den verfügenden Theil des Unheils in. der „Wurzener Heilung" aus Kosten des Beklagten zu veröffentlichen. Man hatte Lanials Rücksicht aus die Erregung, in welcher sich Th. zur Zeit, als er dcn incriniinicien Artikel schrieb, befunden hatte, genommen, da damals gerade die Wahlperiode die Gcmüther in Aufregung erhielt und demzusolgs diese verhällnißniLßig milde Strafe ausgeworsrn. Der Angeklagte hatte gegen da» Unheil durch Herrn Rechts anwalt Melos, der Beleidigte I. gegen die Strashöhe durch Herr» Hosraih I)r. Lohse Berufung eingelegt. Allerdings zog Elfterer seinen Antrag vor der Verhandlung zurück. Schon >m Gange der Bcwci-ausnabme stellte sich heraus, daß Lommerzienraih I. bereits früher durch kleine Artikel lallerdings nur, wenn ma» zwischen den Zeilen liest) von dem Redacteur Th. indirect angcgriffca worden war. Durch seinen letzten Artikel nun Halle Th das ganze Städtchen in Ausruhr versetzt, vorzüglich in den Arbeiter klassen herrschte seiner Zeit und auch zur Zeit noch Uncuhe, da durch solche Angriffe das Vertrauen, welches dem Sladl- verordneten-Borsteher bis dahin stelS entgegen gebracht worden war, stark ei schütter! werden mußte. Aber ebenso stellte sich auch heraus, daß Herr Commerzienrath I. sich um Wurzen verdient gemacht hat, daß ihm das Nachbarstädichcn dcn schönen Park, die Berücksichttgung deS Gesuchs um Garnison (bekanntlich kam das 15. Jäger-Bataillon dorthin) u. a. m. verdankt. In längerer Rede vcrtheidigte Herr Th. sich dahin, daß ihn, die Absichtz Herrn Loiunierzicnralh I. durch den Artikel zu beleidigen, fern gelegen habe, im Gcgenthefl habe er (Th.) nur seiner persönlichen Meinung Aus druck gebe» wallen. Herr I. gab dagegen au, daß Th. ihn direct durch seine» Attikel in dcr öffentlichen Meinung habe hcrabwürdigcn und üfsinilich beleidigen wollen. Nach geschlossener Bttveisausnahme stellle Herr Rechts-Auwatt Melos Antrag aus Freisprechung. Herr Hosralh llr. Lobse dagegen Antrag aus St raser Höhung mit kurzer Begiündung. Das königliche Landgericht »cigle sich auch der Anschauung der Vertretung des Nebenklägers zu und rrhöhte die erkannte Strase, unter Aus hebung des erstinstonzl chcn Unheils aus 75 ^l Geld- oder ver« hältnißmäßige Gesängnlßstrase. vermischtes. --- Berlin, 10. Juni. Der Kaiser empfing gesler», wie der „Reichs- und Staats-Anzeiger" meldet, den Herzog von Sachfen-Eoburg-Gotha. — Heule fand bei Ihren Maje stäten dem Kaiser und dcr Kaiserin im Marmor Palais ei» Frühstück statt, an welchem die in Berlin und Potsdam zur Zeil anwesenden Höchsten Herrschaften thcilnahmen. — Ihre Majestät bicKaiserin Augusla stattete, dem „NeichS- unv Staats-Anzeiger" zufolge, heute Ihren Majestäten dem Kaiser und dcr Kaiserin i» Begleitung Ihrer königl. Hoheit der Großberzsgi» von Baden im Marmor Palais einen Besuch ab. --- Kassel, 10. Juni. Wie hiesige Blätter berichten, wird Ihre Majestät die Kaiserin Wittwe Victoria mit den Prinzessinnen Töchtern wahrscheinlich in nächster Zeit längeren Aufenthalt aus Schloß WilhelmShöhe bei Kassel nehmen. — Dcr regierende Fürst von Wald eck und Pyrmont (Arolsen) bat sich vor einigen Tagen in Folge eines Sturze» mit dem Pferde eine Verletzung deS einen ÄeincS zugezogcn. --- BrcStau, 19. Juni. Ihre königl. Hoheit die Frau Prinzessin Albrccht von Preußen tras heute früh mit dem von Berlin kommenden Couricrznge nebst Gefolge hier ein nild setzte alSbald die Reise nach Schloß Camcuz fort. Se. königl. Hoheit der Prinz Albrccht von Preußen, Regent von Braunschweig, dessen Ankunft ebenfalls erwartet wurde, ist nicht cingetrvfsen. — Bor einigen Tagen starb in Summi», Kr. Rybnik in Schlesien, dcr Veteran aus den Freiheitskriegen. Franz Kaschka, im Aller von 96 Jahren »Monaten; derselbe hatte in der Schlacht bei Leipzig mitgekämpst. --- Kattowitz, >7. Juni. Zu Wilhelminenhütte sind, »ach der „Kaltowitzer Zeitung", mehrere Schulkinder an der Genickstarre erkrankt.
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