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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-23
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1888
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gehalten al« sein Vorgänger, ein sächsischer Amtsrichter, der nach kurzer Führung der reußischc» Miuistekialgeschästr e» vorzog, in den sächsischen Verwaltungsdienst zurückzutrelen. Ucber den Nachfolger deS Präsidenten Fader verlautet noch nichts Sicheres. * DaS Präsidium de» LandeSauSschusseS von Elsaß-Lothringen hat an Se. Majestät den Kaiser Wilhelm da» nachstehende Beileidstelegramm gerichtet: „Ew. Majestät bittet daS Präsidium deS LandeSauSschusseS für Elsaß-Lothringen den Ausdruck tiefster Trauer und aus richtigster Theilnahme an dem schweren Verluste entgegen- nchinen zu wollen, welcher Ew. Majestät. daS kaiserliche Haus und daS Reich durch da» Dahinscheiden deS geliebten Kaiser» Friedrich betroffen hat. Genehmigen Ew. Majestät zugleich den ehrerbietigsten Wunsch, daß Allerhöchsldcro Regierung eine glückliche und gesegnete sein möge. Im Namen des Präsidiums deS LandeSauSschusseS Vr. Jean Ecklumberger." — Darauf ging von Sr. Majestät dem Kaiser folgende Antwort ein: „Marmorpalais. 20. Juni 1888. Die warme Theilnahme, welche das Präsidium über daS Ableben Meines geliebten Herrn Vaters Mir bezeigt hat. hat Mein Herz wohlthuend berührt. Für dieselbe, wie für die guten Wünsche für Mich danke Ich verbindlichst. Wilhelm." — Bei dem am 10. d. M. in der Landcs- hauptcasse des ReichSlandeS stattgehabten Abschluß diese» EtatSjahreS hat sich gegenüber dem Etat ein Ueber- schus; von 906 571 --e ergeben, welcher dem in der nächsten Tagung de» LandeSauSschusseS vorgelegten Etat für 1889/90 zu Gute kommt. DaS Ergebniß ist um so günstiger, als in dem gedachten Finanzjahr 636 533 zur Schuldentilgung verwendet wurden, während die im Gesetz vorgesehene regel mäßige Schuldentilgungö-Ouote nur 275 000 beträgt. * * » * lieber die in Holland vom Könige eingesetzte Com» Mission, welche unter dem Präsidium de» Kriegsministerium» die gesetzmäßig« Organisation der LandeSvertheidigung b-rathen soll, wird der »Vossischen Zeitung" au» Amster dam, 20. Juni, geschrieben: .Die Einsetzung dieser Com» unssion ist jedenfalls al» die wichtigste Regierung-maßregel deS neuen Ministeriums anzuerkennen. Aber trotz der warmen Lobsprüche, welche dasselbe in einem Theile der hiesigen Presse jur die Schnelligkeit erntet, mit der e» sich dieser bedeut samen Frage zugewandt hat. darf man nicht glauben, baß o,e Sache nun auch in kurzer Zeit ihre Erledigung finden werde. Es ist nicht zu vergessen, daß die Commission nur erst da» Material zu dem späteren gesetzgeberischen Wirken liefern soll. Voraussichtlich wird «ine geraume Zeit ver gehen, bis sie ihren Bericht erstattet; danach erst wird die Negierung an die Ausarbeitung eine» Gesetzentwürfe» beran» lreten. ES fehlt deshalb nicht an Stimmen in der Presse, welche in dem von der Regierung beliebten Vorgehen nicht viel Anderes sehen wollen al» da» Mittel, die Sache aus die lange Bank zu schieben. Sicher ist jedenfalls, daß e» »och Jahre lang dauern wird, ehe der betrefsende Gesetz entwurf an die Kammern gelangt." * Die Ausweisung der französischen Jour- »allsten Ranson vom .Matin" und Bonnefon vom .GauloiS" au» Berlin wird in Pari» vorläufig nur von den betheiligten Blättern, sowie vom .EvLnement" und ,Jn- transigeanl" besprochen, die zu DergeltungSmaßregeln gegen die in Pari» lebenden deutschen Journalisten aussordern. Was Bonnespn anlangt, so ist e» wahrhaft erstaunlich, daß er sich überhaupt nach Deutschland wagte, angesichts der unglaub lichen Erfindungen, die er über hvchstgestellte deutsche Personen seit Monaten veröffentlichte. Ranson scheint seine Ausweisung wenigsten» nachträglich haben rechtfertigen zu wollen, da ei« heute von ihm veröffentlichter Brief im .Matin" Dinge ent hält. die theilweise nicht wiederzugeben sind. Derselbe legt zum Schlüsse die Verdächtigung nahe, BiSmarck habe den Kaiser ebenso wie den König von Bayern ermorden lasten! Die Ausweisungen werden in Pari» vielfach al» mit den Paßmaßregeln in innerem Zusammenhänge stehend und ol der Ausdruck einer tiefgehenden Verstimmung gegen Frankreich betrachtet. * ES wurde bereit» telegraphisch gemeldet, daß der frühere norwegische StaatSm inister Richter sich erschossen habe. Die Aufregung hierüber ist sehr groß, und im Storthing hat man sogar thörichterwcise den Minister präsidenten Sverdrup für den Selbstmord seines früheren College« verantwortlich gemacht. In einer Zeit, al» e» schon notorisch feststand, daß B. Björnson dem Ministerium Sverdrup die erbittertste Opposition machen würde, schrieb Richter an Björnson einen Brief, worin er, um die Angriffe der gegnerischen Presse von sich abzuwenden, sich mit der Sverdrup'scycn Verantwortlichkeit in der Frage der diploma tischen Angelegenheit deckte, nachdem Sverdrup diese Verant wortung für jede Einzelheit im Reichstage abgelehnt hatte. In dem Augenblick, wo Björnson den Pries veröffentlichen ließ, mag Richter erkannt haben, daß er, mochte er in der Sache Recht haben oder nicht, nicht als Mann von Ehre gehandelt habe, und da xr, wie die „Bossische Zeitung" her vorhebt, gleichwohl ein Mann von Ehre war, so scheint diese Erkcimtmß ihn in den Tob getrieben zu haben. Doch mögen auch noch andere Motive mitgespielt haben. Richter ist un gefähr 60 Jahre alt geworden; er war ein sehr begabter Mann. Nach Beendigung seiner juristischen Studien ging er auf einige Jahre nach England und wurde dann von 1856 bis 1859 Mitredacteur von „Astenbladet". Im Jahre 1862 trat er in daS Storthing, wo er sich bald eine an gesehene Stellung eroberte. Im Jahre 1878 wurde er zum Gencralconsül in London ernannt; mit dem Beginn der parlamentarischen Mra trat er in da» Sverdrup'sche Mini sterium ein. * Aus Durban. 18. Juni, wird dem „Daily Chronicle" gemeldet: Die Angelegenheiten im Sululande nehmen ein sebr ernstes Aussehen an. Die Eingeborenen concentriren eine große Streitmacht gegen Dinisulu, welcher sowohl von dem Volke Usibcpu'S wie von dem Basuto» bedroht wird. Man besürchtet, daß sich die gdsammten Sulu« erheben werden. Mehrere Compagnien des 64. Regiment» rücken in Eil märschen von Etshowe nach Kwattrgwada am Nordufer de» Umhlatosi. Jur Lage. ** Berlin, 21. Juni. Der Oberpräsivent der Provinz Posen. Graf von Zedlitz-Trützschler, «st, nachdem er am Dienstag vom Kaiser empfangen worden, wieder nach Posen zurückgekehrt. Während nun mehrfach behauptet wird, daß cr den ihm angetragenen Posten de»l Ministerium» de» Innern »ach längerer Ueberlegung abgelebnt habe — seine Gründe sind der „Post" zufolge an maßgebender Stelle gebilligt worden — wird die» anderseit» bestritten. Man ist der Meinung, daß au» der Rückkehr de» Grafen nach Posen leincöwegS aus eine Ablehnung de» angetragenen hohen Amte» zu schließen sei. Auch wenn Gras Zedlitz du- Ministerium annehme, müsse er doch vorher nach Posen zurück, so bringe es die Ordnung und Sitte der preußischen Verwaltung mit sich. Kurz, man ist in politischen Kreisen die»mal nicht genau unterrichtet. TbatsächliL entspricht e» ebenso sehr den Wünschen de« Kaiser- wie deS Fürsten BiSmarck, da» erledigte Amt möglichst bald wieder besetzt zu wissen, und e» verlautet, daß der Kaiser bei Eröffnung deS Landtags gern da» SlaatSministerium vollzählig zur Seite gehabt hätte. Und gerade daS Ressort de» Innern, an sich besonder» wichtig, bedarf baldigst bestimmter Leitung, da die Vorbereitungen zu den im Herbst an zuberaumenden Landtag-Wahlen ein ferneres Provisorium nuthunlich erscheinen lassen. Sollten also die Verhandlungen mit Graf Zedlitz wirklich ergcbnißloS gewesen sein, so werden solche sofort nach anderer Richtung hin angcknüpft werden, um da» Ministerium de» Innern nicht während de» Sommer- verwaist zu lasse». Wa« in verschiedenen Blättern über weitere Veränderungen im Ministerium berichtet worden, entbehrt jeglichen AuhaltS. Auch in der unmittelbaren Umgebung de» Kaiser» stehen bezüglich der Stellungen, welche eine politische Bedeutung in Anspruch nehmen, Veränderungen nicht bevor. Gras Stolberg wird zunächst da» Amt de» HauSminister» Weiler verwalten, und e» ist unrichtig, daß von irgend einer Seite daran gedacht worden ist. diese» Ministerium Herrn v. Puttkamer anzrtragen. UebrigenS zweifeln wir auch, daß dieser geneigt wäre, einen solchen Antrag anzunehmen. Bemerkt wirb auch, daß Geheimrath von WilwowSki, der Chef de» CivilcabinetS, sein unter Kaiser Friedrich ein- gercicbte» Entlassungsgesuch zurückgezogen hat. Allerdings ist Excellenz v. WilmowSki genölhigl, sich einer Augen- operalion zu unterwerfen, wozu ihm vom 1. Juli ab ein längerer Urlaub bewilligt ist, alSdann aber wird er sein Amt wieder übernehmen. Die Stellvertretung de- Herrn v. WilmowSki übernimmt, wie seit vielen Jahren während deS Sommerurlaub», Geh. Rath Ander». Wenn sodann von einem hiesigen Blatte eine neue Krise „construirt" wird, welche mit der Person de» Grasen Waldersee in Verbindung gebracht wird, so liegt hier lediglich eine müßige Erfindung vor. Gras Waldersee gilt ür einen sehr tüchtigen Militair, er ist Gcueral-Quartier- meistcr der Armee uad seit mehreren Jahren AdlatuS de» Chef» de» GeneralstabcS Grasen Moltke. Vielfach sieht man in ihm den zukünftigen Nachfolger de» berühmten Strategen. Daß nun aus dem politischen Gebiete zwischen dem Reichs kanzler Fürst BiSmarck uad dem Grasen Waldersee irgend welche „Friktionen" sich bemerkbar gemacht hätten, wie in enem ScnsationSblatt zu lesen, dürste sonst Niemand bekannt geworden sein. Und ebensowenig hat Fürst Bismarck jemals »eansprucht, in militairischen Fragen einen maßgebenden Ein- luß zu üben. Auch in der Wahl der General-Adjutanten rst zudem der Kaiser und König von Preußen frei und un» abhängig, und gerade Fürst BiSmarck wäre der Letzte, die Rechte de» König» in Frage stellen zu lassen. Der Wunsch nach neuen Krisen mag ja vorhanden sein, aber mindestens ist die Freude zu voreilig gewesen. Für die nächste Zukunft ind Erschütterungen und Krisen nicht zu befürchten. Domherr Prof. vr. tlieol. Kahnis f. Weit über den Durchschnitt eine» Mcnschenalter» ist der am 20. d. M. in den ersten Morgenstunden durch einen leichten Tod von seinen langen Leiden erlöste Gelehrte an unserer Hochschule mit Auszeichnung tbätig gewesen. In dem lange» Zeiträume von Michaeli» 1850 bis zum vorigen Sommeriemester hat sich die Gesammtziffer der Frequenz mehr als verfünffacht, die Hörerzahl der theologischen Facultät bei» nahe vervierfacht (von 187 im Sommer 1850 aus 708 im Sommer 1887). Gewiß war der Heimgegangene einer von denjenigen Lehrern, welche e» verstanden, selbst begeistert für ihren Beruf, ihre gute Sache einen begeisterten gläubigen SchülcrkreiS von scharf ausgeprägter Richtung um sich nicht nur zu versammeln, sondern auch dauernd zu fesseln und für- Leben sich zu eigen zu machen. Niedner war 1850 in» Privatleben getreten und nach Witten berg gezogen. Harleß hatte die Hochschule und seine Nicolai- gemeinde verlassen, um als Oberhofprediger. Geheimer Kirchen» rath und Consistorial-Vicepräsident nach Dresden zu gehen. Der Letzteren Nachfolger wird nun ein jüngerer Theologe, der seil 1844 in BreSlau lehrte und wirkte und auch al» Kanzelredner einen Namen hatte. Die Breslauer Gemeinde hatte Karl Friedrich August Kahni» bereit» zu ihrem Prediger er wählt. die Negierung aber ihre Genehmigung versagt, weil der Gewählte au» der preußischen Landeskirche ausgetreten war und sich den Altlutberauern angrschlosscn hatte. Dem neuberufenen Professor ging der Ruf eine» ent schiedenen Anhänger» de» ConsessionaliSmuS voraus. Ge boren am 22. December 1814 zu Greiz im Vogtlanve, gebildet aus dem dortigen Gymnasium und aus der Höllischen WaisenhauS-Schule. hatte derselbe 1835 als Student der Theologie die Universität Halle-Wittenberg bezogen, fleißig bei Tholuck und Leo gebört und sich der Heget'schen Rechten an- grschlossen. Noch al» Student (1838) trat er aus den theo logischen Kampfplatz durch Veröffentlichung einer Flugschrift gegen vr. Rüge und Hegel, zur Würdigung Hegel'scher Tendenzen. Die Schrift wandte sich gegen die linke Partei der Hegelianer. Später griff er auch vr. Strauß in einer >842 zu Berlin ver öffentlichten Schrift: „Die moderne Wissenschaft be»vr.Slrauß und Der Glaube unserer Kirche" an. In demselben Jahre habilitirle sich Kahni» in Berlin. Ja seiner 1884 erschienenen letzten Schrift „Uebcr daS Berhältniß der alten Philosophie zum Christenthumc" haben wir eine deutsche er weiterte Ausgabe seiner lateinischen Habilitationsschrift von 1842, wie er sie in zwei UniversilätSprogrammen (Resorma» tionSprogrammen) für Leipzig bearbeitet hatte. „ES lag ein solche» Thema — erzählter un» selber — indem Gedankenkreise jener Zeit. Man sprach damals (1842) viel von christlicher Philosophie, von christlicher Kunst, von christlicher Bildung, von christlichem Staate u. s. w schrieb über da» Christliche im Plato (Ackermann, Nitzsch rc.). Man kann vielleicht Friedrich Wilhelm IV. von Preußen für den romantischen Repräsentanten dieses Bundes zwischen dem Christenthnm und den rein menschliche» Lebenskreisen ansehen. Al» der Staat in seinen untersten Tiefen erschüttert war, war e» diese» edlen Königs Trost, daß wenigsten» der christ liche Charakter de» preußischen Staate- gerettet sei. Un streitig verbanden sich mit dieser Idee mancherlei Unklar heiten und Illusionen, auch nahm da» Interesse an diesen Fragen sehr ab ..." In BreSlau schrieb KahniS „Die Lehre vom h. Geist", in Leipzig folgte (1851) „Die Lehre vom Abendmahl". Hier »ahm er auch die Fehde gegen die Union neu auf in den Vorträgen über „Die moderne UnionSdoctrin" und in dem Sendschreiben an K. 2. Nitzsch: „Die Sache der lutherischen Kircke gegenüber der Union" (1853 und 1854). Bald nach seiner Niederlassung in Leipzig beteiligte er sich an der Gründung deS „Sächsischen Kirchen- und Schul» blatte»". Eine Reihe von Artikeln darin über „den innern Gang de» deutschen Protestantismus seit Mitte des vorigen Jahrhundert»" ließ er 1854 als Buch erscheinen. Dasselbe machte Aussehen, wurde 1856 in» Englische übersetzt und in Evinburg herauSgegeben. 1860 neu aufgelegt, 1874 zum dritten Male gedruckt, und zwar in zwei Theile geschieden, umgearbeitel und erweitert. Ein paar lateinische Programme bezeichnen literarisch seine Thätigkeit al» Decan der Facultät (Vinäiciao pacia religionis >ugust»nae Partien!» I et II; 8>mboIarum apologcticarum vart. I et II; Vs angelo Domini). Dazu kommen einzelne Predigten au» der Paulinerkirche, die er drucken ließ (z. B. Advent-Predigt über Jeremias 31, 31—34 anS dem Jahre 1859; Predigt über daS Evangelium von den zehn Jung frauen. 1857). In der Aula des AugusteumS sprach er am 19. April 1860 zum Gedächtniß Melanchtbon'S. Seine Säcularsestrede: „die Bedeutung der Persönlichkeit Luther'S für die Entstehung und Entwickelung deö deulscken Protestan tismus" ist eine seiner letzten Veröffentlichungen (1834). Wir schließen hier gleich zwei andere, frühere Reden an. die in brr Aula zum Gedächtniß Schleiermacher'S (21. November 1863), «inen Dortrag über Stolberg »nd Voß (1876), über die Ent stehung der Kirche (gebalten in Berlin 1867). über di« bcilig« Elisabeth (1868), zwei Vorträge: Die Auferstehung Christi als geschichtliche Thalsache; Die Nacht und daS Licht der Gegenwart (1873). Don seinen Predigten erwähnten wir bereit» einige, er veröffentlichte drei Sammlungen seiner Kanzrlvorträge (1866, 1871 und 1877). An jenem denkwürdigen Sonntag, der ans den Tag von Wörth und Spicheren 1870 folgte, stand er aus der Kanzel zu St. Pauli und hielt sein« hochpatriotische siegeSsrrudige .^krieglpredigt": „Der Kamps der Christen". Au» Vor träge» erwuchsen auch (1881) „Der Gang der Kirche in Lebensbildern dargeslellt", und au» früheren: „Die Kirche nach Ursprung, Geschichte uub Gegenwart" (mit Luthardt und Brückner). Wir kommen zu Kahni»' Hauptwerke, seiner Dogmatik. Da» Erscheinen deS ersten Bandes (1861) war ein Ereigniß in der evangelisch theologische» Well. Er nannte sein Buch: .Die lutherische Dogmatik, bistorisch-genetisch dargestellt." Da erlitt er sofort die schärfsten Angriffe von Seilen eine» Hengsten- berg und Dieckhoff. Ehe er den zweiten Band veröffent lichte. griff er zu den Waffen, sich zu vertheidigen. Seine Antwort erschien 1862 al» „Zeugniß von den Grnndwahr- heilen Le» Protestantismus gegen Vr. Hengsten berg". Dann folgten 1864 der zweite Band des Werkes: „Der Kirchen glaube", 1868 der dritte Band: „System der lutherischen Dogmatik". Beide Bände sind mit Vorreden versehen, in denen er sich ruhig gegen seine Angreifer vertheidigt, zu denen auch zwei liebe nachmalige College» gehörten, deren wahrhaft theologischen Ton er besonders rühmt und anerkennt. Drei zehn Jahre nach Erscheinen deS ersten Bande» gab KabniS seine Dogmatik in zweiter umgearbcitetcr, aus zwei Bände beschränkter Auslage heraus. KahniS führte den Standpunct, den diese Dogmatik einnimmt, für weitere Kreise in der Schrift: „Christenthum und Lulherthum" (1871) auS und suchte ihn außerdem in dem ersten (und einzigen) Bande seine» letzten größeren Werke-: „Die deutsche Reformation" (1872) und endlich in der zweiten Ausgabe seine- „Innern Gange- de» deutschen Protestantismus" (1874) gegenüber der Geschichte iu seinem Rechte darzustellcn. „Ich muß — schließt sein Vorwort mit liebenswürdiger Bescheidenheit und Offenheit — angesichts Dessen, dem ich diele Dogmatik weihe, bekennen, daß die Resultate derselben weder in liberalen, noch in conscrvativen Sympathien, weder in rationalistischen, noch in vermittelnden, noch in orthodoxen Partciintcressen, weder in Liebe zum Alten, noch in Liebe zum Neuen, sondern, soweit ich mick selbst erkennen und beurtheilen kann, nur im Streben nach Wahrheit ihren Grund haben. Wo ich aber irre, da liegt eS an den Schranken meiner Erkenntniß. Und so schließe ich mit den Worte» der ersten Ausgabe: ES vergehe, waS in dieser Schrift nicht au» der Wahrheit ist; wa» aber in ihr wahr ist. daS siege, wenn auch nicht in der Gestalt, in welcher ich e» zu bieten vermag." KahniS las an unserer Hochschule über alle DiSciplinen der historischen Theologie und die meisten der systematischen. Seine Krankheit nölhigte ihn leider Michaeli« 1885. die bereits angekündiglen Vorlesungen für immer abzubrechen. Seine Schüler beklagten dies aus- Schmerzlichste. Seit Jahrzehnten leitete er die Uebungen eines enger» Kreises, seiner, der „theologischen Gesellschaft". Im Sommer 1851 trug er Geschichte der protestantischen Lehre. Kirchengeschichle I. Theil, und Dogmatik vor, im Winter Encyklopädie der Theologie, Kircheugcschichte II. Theil, Repetitorium über Kirchengeschichle. Später laS er abwechselnd über da» Berhältniß der neuern Philosophie zur Theologie; NesormationSgeschichte, Principicnlehre der evangelisch-lutherischenDogmatik, Symbolik, neueste Kirchengeschichte, Dogmengeschichte, über die Vor bereitung der alten Welt aus Jesus Christus, Geschichte der Kirche LeS später» Mittelalter». Decan der theologischen Facultät war er sechsmal, koctor LlagniLcus einmal (1864/65). Vom jüngsten Professor der Facultät rückte er allmälig bi» zum Senior derselben auf, nachdem Großmann. Winer, Tuch ihm im Tode vorangegangen und Krehl und Licbner zurückgetreten waren. Bon Winer ging eine Capitularstclle de- DomstistS Meißen aus ihn über. Königliche Huld ehrte ihn durch da» Comthurkreuz de- Verdienstordens. Vom Fürsten von Neuß, seinem früheren LanveSbcrrn. hatte er überdies das Civil. Ehrenkreuz erster Classe. Wenn man ihn auf seinen einsame» Spaziergängen sab, erschien er als ein weltentrückter Denker, der Alles um sich herum vergaß. Dabei Halle er aber doch ein gar lebhaft empfindendes Herz für seine Mitwelt. Der Charakter des Heimgegangenen war der eiues stillen, männlich ernsten, gesiunuugSvollen Gelehrten von schlichtem Wesen, muthiger UeberzeugungStrcue, warmem Herzen und seinem Gefühle. Sein Andenken wird Allen überaus thener bleiben, die ihn im Leben kannten, namentlich seinen Schülern, die ihn hochverehrten, wie er sie selber liebte. vr. Karl W. Whistling. Trauerfeier des Leipziger Lehrervereins zum Gedächtniß Kaiser Friedrichs Ul. ».Leipzig, 22. Juni. Nachdem die hiesigen Scbulen daS Andenken de» hochseligen Kaiser» Friedrich gefeiert batten, brachte gestern auch der Leipziger Lehrerverein dem allzu früh Geschiedenen die Opfer der Pietät und Dank» barkeit. Nachdem sich die Mitglieder und Freunde deS Vereins zahlreich in dem Saale de» LehrervereinSbauseS ver sammelt hatten, begann die Feier mit Gesang. Der Lehrer- gesangverein stellte sich vor der mit dem Lorbeerkranze geschmückten Büste de» Kaiser» aus und trug daS veati mortui von Mendelssohn so würdig und ergreifend vor. daß die Stimmung für die Trauerrede, welcbe der 2. Vorsitzende Herr Gau blitz hielt, in rechter Weise vorbereitet wurde. In der Einleitung erinnerte der Redner daran, daß schon zum zweiten Male binnen kurzer Zeit da» Glockengeläute dem Hinscheiden eines Kaisers gelte. Wa» Jeder geahnt, wa» er aber nicbt glauben mochte und wollte, sei doch gekommen, da weder die Kunst» noch die liebevolle Pflege, noch die Gebete von Millionen da» theure Leben de» so innig von allem Volk geliebten Herrscher» erhalten konnten. ES sei bitter, unendlich bitter, daß ein Fürst, der so große, edle Pläne hatte, auf den so viele Hoffnungen ruhten, von einem Geschick ereilt worden, wie es in der Weltgeschichte kaum zum zweiten Male ver» zeichnet fei. Im Verlause seiner weiteren Rede rollte der Vor tragende ein Lebensbild de» Kaiser« Friedrich auf und schilderte denselben als Soldaten und Feldherr», als Menschen und al- Regenten und Herrscher. Er über blickte die Jugendjahre desselben und theilte interessante Züge daraus mil; begleitete ihn dann auf seinen Reisen nach England und anderen Ländern, bei seine» Studien und Bestrebungen, und kennzeichnete auch sein Berhältniß zu den großen Männern deS Staate»: BiSmarck. Moltke rc. Sodann entwarf er ein Bild von seiner Tapferkeit und seinem Heldenmuthe in den Kriegen 1863, 1866 und 1870 und setzte dabei scine Vaterlandsliebe i»S rechte Licht. Zu seinen Eigenschaften als Mensch übergebend, hob er eie Liebenswürdigkeit und Gulmüthigkeit. da» Wohl wollen gegen alle Menschen hervor und erinnerte dabei an sein einfaches schlichtes Auftreten, daS ihm überall, wo er austrat, selbst im An-lande, in Spanien, Italien rc., alle Herzen gewann; auch als Familienvater, der um die moralische Haltung seiner Kinder besorgt war und innige Frenke über da» Aufblühen der>elben empfand; als Pfleger und Beschützer von Kunst und Wissenschaft, al« demiithigen. aber von Schein- Heiligkeit freien, Gott fest vertrauenden Charakter sübrle ihn der Redner vor den Blick der Zuhörer. Zuletzt wie» er bin aus die Glorie, die ihn auch al» Rezenten umgebe» habe. Obgleich er nur kurze Zeit regieren konnte, hat er doch Spuren seiner RegenlenweiSheit hinterlassen, die nicht so leicht verwischt werden können. Hohe Bewunderung verdiene e». daß er als todtkranker Mann von San Remo ansbrach, sich in den Dienst deS Vaterlandes stellte und mit Todes verachtung seine Negentenpflichten erfüllte. Mit Hinweis aus die großen, edlen Pläne, die er so gern auSgesührt, mit den Worten: „Kaiser Friedrich wird sortlebe» wie TituS al» di« Lieb« und Wonne de» Menschengeschlecht»" und mit einem: Ruhe saust! schloß die Trauerrede. d«e jede« Herz er griff und die iu einem Schlußgesange de» Lebrergesangvereinr» einen würdigen Nachklang der augercgten Gefühle der Trauer und Pietät fand. Vom Lüchermarkte. vr«<ha«S' Lugerkatal«» über Lulturgeschichte. Em Berzeickmiß von 117 Ociavseiten gedrängten Drucke» giebt aich« weniger denn 3030 Nummern zur Tul turge schichte, oll« mit dcu beigesetzten antiquarijcheo Preisen, für die sie bei F.A. Brock - hau» zu buben sind. Die 3000 Werke sind in einige dreißig Rubriken getheilt. Diese alle aultusübreu würde ermüden. Fassen wir achi dieser Abheilungen zusammen al« allgemeine Culturgeschichte und als Culturgelchichie de« AltrrthumS, Mythologie, RcligionSsysteme. Seclenweseo, Aberglauben, Gehcimbünde und räthtelhasle Mensche». Wir haben aus diese Weise au 900 Schriften zu einer großen Gruppe zulammengesiellt vor uns. Besonder« »ennenSwerth erscheinen daraus die 14 Bände de- illustrieren Jour, nal« de« antbrovoloaischeu Institut- von Großbritannien und Irland. London 1872—84 (190 ^t), ferner des jüngeren Lbampollion'- eqypiijcheS Pantheon mit colorirteo Tafeln uad handschristlicheui Register <200 ^l). Die Geschichte de« geistigen Leben» der TulturvSlker bildet ein« andere Hauplgruppe, die wir anS 11 Uaterrubriken gewinnen. Hierher gehört die Geschichte deS SchristthumS, de« Buchdruck«, Buchhandel-, der Presse, der Bibliotheken, de- Schul- und Hochschal, wesen-, die Geschichte der einzelnen Wissenschaften, der Literatur und der Künste, z. B. der Erdkunde und geographischen Entdeckungen, des Handels und der Coloaien, deS Unterricht-Wesen-, der Volks- literainr, de« Theaters und der Musik. Diese Grupp« zählt weit über 1100 Nummern. Petermonn'S Mittheilungea in 18 Bänden (150 ^>). die Berliner Zeitschrrsteu für allgemeine Erdkunde, dann für Erdkunde (mit den vorder, gehenden Mouat-berichien) in vielen Bänden (85 ^k). über fünfzig Schriften zum Bücherwesen, Journalismus nnd Zeitung-Wesen (über Letztere- Werke von A. Fremy. I. Grant. F. Kapp, F. A. Löffler, C. Muquardl, B. Nemönyi, S. Parke-, Robert Prutz, L. v. Witz- leben), elf Schriften über die Runen. 300 Schriften volk-thümlicher Art, darunter an 80 Sagen- und Märchenbücher an- allen Literaturen Europas, einige sechzig Schrillen über Sprichwörter. Seatrnzeu, Epigramme, über 40 VolkSliederbücher, weiter 120 Schriften über deutsche Mundarten und deutsche Namen uad 11t Schriften über Theater und Musik. CulturgeschichilicheS auS dem Gebiete de« Staat«- und Gtädte- wesenS, der GeiellschollSwissenMaft, deS Krieg-wesen«, de« Jagd« und Reitsports findet sich in R7 Sammlung vertheilt aus mehrere Uoterablheilungea. etwa 350 Nummern an der Zahl. Zur Geschichte der Sitten, der Frauen, der Spiele. Moden, Trachten werden noch drilthalbhundert Schriften geboten. Heber die Frauen in der Geschichte, im Hause und im öffentlichen Leben, über Liebe und Ehe und deren Negation, da- Cölibal, handeln einige achtzig Schriften dieser Gruppe. Eurioia und komisch-solirüche Literatur, Unglück-sölle, moderne Reisen und Anderes folgen als bunter und pikanter Nachtrag, etwa 350 Nummern stark. vr. Whtstliag. v ermisch tes. — Berlin, 2l. Juni. Der Kaiser empfing gestern den Geucraliieulenant v. Verse», de» Generalmajor v. Wittich, den Generalfclbinarschall Gras v. Blumevthal und mehrere andere höhere Militair« und nahm den Vortrag de« Geh. NegieruiigSrathcS v. Branbenstei» entgegen. Mittag« batten die königlich großbritannischen Specialabgesandten» welche zu den BeisetzuiigSseierlickikeiten hier eingetroffen waren, sowie der NamenS der Königin Mutter von Bayern hier einge troffene Obersthol ineisier Gras Max vo» Pappenheim die Ehre deS Empfanges. Mittag- 12'/, Uhr arbeitete der Kaiser längere Zeit mit dem Wirklichen Geheimen Rath v. WilmowSki. Später sahen die Majestäten den Prinzen und die Prinzessin Heinrich, den Prinzen Christian zu Schleswig - Holsteiu, den Erbprinzen vo» Hvhenzollera, den Gencralfeldmarschall Graf Blumenthal und den General v. Wittich al« Gäste bei sich zum Dejcnner im Marmorpalais. Nachmittags statteten die großherzog- lich badischen Herrschaften den Majestäten im Marmorpalai» ihre Abschiedsbesuche ab, und um 3»/, Uhr batte der Kaiser eine längere Conserenz mit dem Fürsten BiSmarck. Am späteren Nachmittag empfingen die Majestäten den Be such deS Prinzen und der Prinzessin von WalcS. Der Kaiser besuchte darauf gegen 5 Uhr mit dem Prinzen von Wale- und dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen da» neuerbaute Ossicier-Easino de« Garde-Husaren-RegimentS, wo dieselben längere Zeit zur Besichtigung desselben ver weilten. Gegen 6 Ubr Abends nnternahmen beide Majestäten eine gemeinsame Spazierfahrt. Am Abend batten die Majestäten den Großfürsten Wladimir von Rußland, den Großherzog von Hessen, de» Prinzen und die Prinzessin Heinrich vonPreußeu und den Erbprinzen und die Erbprinzrssin von Baben nach dem Marmorpalai» geladen. Heute Vor mittag statteten die Majestäten der Kaiserin Auxusta vor deren Abreise von Potsdam im dortigen Stadtschlosse noch einen längeren Besuch ab. Von dort zurückgekehrt, nahm der Kaiser einige Vorträge und militairische Meldungen entgegen, arbeitete mit dem General v. Albedyll und hatte später eine Coliserenz mit dem Krieg-minister. ----- Berlin» 21. Juni. Die „Post" meldet: Gestern Mittag 12'/, Uhr passirte General-Feldmarschall Gras Moltke Nixdors, um die Baumschule de- Ockonoir.ie- Naths Spaeth zu besichtigen. Ai» Eingang« deS Etablisse ments wurde er vom Chef empfangen und entstieg leichten Schrittes, äußerst wobl auSsehead, seinem Wagen. In der Privatwohliuna dcS Besitzer» überreichten ibm die jüngsten Kinder kleine NoseiibouquetS, worüber der Gras sehr erfreut schien. Im Spaeth'schen Arboretum steht rechts auf der Hauptparlie die BiSmarck-Linve. sie wurde am 25. Juni 1884 von unserem Reichskanzler gepflanzt. Ihr zur Linken hat gestern Gras Moltke auch «ine Gebenklinve gepflanzt. ES ist eine Tili» nmerieLua Llolticoi, eine Sorte, welche vor einiger Zeit von der Baumschule eingeführt wurde. Der greise Felb- berr zeigte eine äußerst jugendliche Frische und ei» lebhafte» Interesse für die berühmte Anlage Herrn Spaelh'S, die er eingehend besichtigte. Berlin. 2t. Juni. Karl Niesel'S Gesellschafts reise nach dem Nvrdcap (Dauer 28 Tage) wird bestimmt am 6. Juli er.» ebenso die nach Brüssel, Ostende und Paris (20 Tage) am 15. Juli cr. angctreten. Programme werden gratis verabfolgt in Karl Riesel'S Reisecontor, Berlin 8>V, Anbaltstraße 2 am Anhalter Bahnhose; ebenso in den Zweig geschäften: Fricdrichstraße 96 am Bahnhof Friedrichstr. und Alexanderstraße 71 am Bahnhof Alexanderplatz, wo auch die Rundreisebillets. besonders auch alle Touren durch die Schweiz zufammengestellt werden. (D Gera. 21. Juui. Die sehr zahlreich besuchte öffent liche Frauenversammlung, in welcher Frau Ihrer au» Berlin über die vom 10. bis 14. Juni diese« Jahres zu Leipzig stattgesundene Generalversammlung der Central- Kranken- und Begräbnißcassc für Frauen und Mädcben Deutschlands berichten wollte, fand einen überaus stürmischen Abschluß. Die Polizei hatte der Reserentin verboten, zu sprechen, und an ihrer Stelle gab der gewählte Vorsitzende Maak daS betreffende Referat. Für die Debatte wurde der Frau Ihrer da» Wort crtheilt, und dieö veranlaßt« den an wesenden Polizciwachlnicister, die Versammlung auszulöscn. lieber den Schluß berichtet daS hiesige „Tageblatt" Folgende-: „Nun entstand aber ein Lärm, wie er wohl selten nach Auf lösung einer Versammlung gehört wird. Ausbrüche deS Zornes und der Erbitterung. Psui- und Bravoruse tönten gellend durch den Saal. Nur der wiederholten Aufforderung dcS Vorsitzenden der Versammlung und einiger besonnener Männer ist eS zu danken, daß von den erbosten Frauen nicht Ausschreitungen begangen wurden." — Schwerin i. Mecklenb., 21. Juni. Der landstän- dische Convent bewilligte anstatt der vom Großherzog beantraaten 816 000 nur 300 000 --c als LandcShilsc für die Uebcrschwemmien der Elbniederung in Mecklenburg- Schwerin.
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