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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-25
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1888
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3VLS kannten Jacquardmaschinen - Fabrikanten August Frvbel tu Chemoiy ausgestellt, sür Hand, und mechanische Stühle, mit eiu- sachem und doppeltem Chliuder. Gegenüber dieser Ausstellung haben die Vertreter der eben ge nannten Fabriken, die Herren Riensch und Leonhardt, aus einem großen, aus allen vier Seiten zugänglichen Platze die Ausstellungen auch auderer von ihnen vertretener Werke der verschiedensten Brauche» in wirkungsvoller Zusammenstellung vereinigt. Durch seine imposante Höhe und sinnreiche Anordnung fällt schon von Weitem ein vollständiger RectificationSapparat der Firma P. Kyll iu Bayenthal bei Köln aus, welcher im Stande ist. 20 Hektoliter Sprit in 24 Stunden abjutreibea uud dessen Product durch kleine Proben Feinsprits vorgesührt wird. Dauaben tritt das Grusonwerk in Buckau-Magdeburg mit einer zahlreichen Collection seiuer hauptsächlichsten Erzeugnisse aus. — Den Hartguß, welcher von dem Grusonwerke, wie bekannt in geradezu einziger Bollendung hergestellt und verwandt wird, finden wir in den verschiedensten Formen wieder; von Bruchproben rohen Gusses an, in Modellen von Weichen und Herzstücken. Roststäbea, glatten und gegrisselten Walzen und den arbeitenden Theilen einer ganzen Batterie von Zerkleinerungsmaschinen jeder Art: Excelsior- Mühlen, Steinbrecher. Schrauben- und Walzen-Mühle, Brcchrvetk, Kollergang u. s. w. Ein anderer wichtiger Zweig des Werks — Hebevorrichtungen — ist durch einen sogenannten Listing Jack und ein« Daumenkrast, welche, durch Wasser wirkend, trotz ihrer Liliput» Dimensionen, Lasten von 20 und bez. 70000 fix; bewegen könne», sowie einen an einer Säule angebrachten drehbaren Krahn mit Lauskatze vertreten, welcher sich durch seine Einiachhcit und leichte Beweglichkeit auSzeichnet. Besondere Erwäbnung verdienen auch die in zwei Exemplaren vorhandenen Cosinus-Regulatoren, deren Vor züge ibuen eine große Verbreitung verschafft haben. Eine iu Spanien außerordentlich verbreitete, wenn auch vielsach noch recht primitiv daselbst betriebene Industrie, die Chocoladen- Jndustrie, sührt uns I. M. Lehmann iu Dresden mit den wichtigsten Maschinen: Cacao-Mühle, Melangeur. Walzen-Malchine, LusleatziebongSmaschiue und Klopsiisch, vor. Die Maschinen zeichnen sich durch solideste Ausführung, vollendete Constructlou. wie nament lich auch durch ihr sehr elegantes Aeußere aus und lassen alle anderen derselben Art weit hinter sich. Die uomcntlich sür Spanien sehr interessante, weil daselbst im Gegensätze zu Spinnerei und Weberei noch sehr wenig entwick.lte Branche der Appretur vertritt die Firma C. H. Weisbach in Chemnitz mit einer Cylindertrockenmalchine, Roll- und Frictions» Kalander, Einsprcng>, sowie Stärke-Maschine, sämmtlich auss Soli deste auSgesührt und ein schöner Beweis für die Leistungssähigkeit jener Fabrik. Die von einer anderen bekannten Chemnitzer Fabrik C. G. Hau bald zu», angemeldeten Maichinen derselben Bianche sind leider, wie so manch andere, noch nicht ausgestellt. Eine andere Industrie — die Holzbearbeitung — ist durch je eine Hobel- und Abricht-Maschine, sowie Bandsäge, in bewährter Lonstruction und solider Aussührung von der Sächsische» Stick- maschineusabrik in Kappel-Chemnitz geschickt, aut demselben Platze vertreten, welchem noch eine besondere Zierde verliehen wird durch die aus der Fabrik von Spieker L Co. in Köln stam- menbe, aus Bogen- und Glühlicht combinirtc elektrische Beleuchtungs- Anlage, die in allen Theilen Solidität und Präcision der Construc- tion mit geschmackvollster Form verbindet. Für den Betrieb finden wir einen zweipserdigen stehenden GaS- motor von Buß Sombart L Co., hervorragend durch Einsachveit und Eleganz, sowie ein Dreiblatt kleiner hydraulischer Motoren, mit welchen Riensch L Leonhordt, deren unermüdlichen Eiscr als Vertreter aller der genannten Fabriken daS Verdienst an dein Arran gement dieser in Mannigfaltigkeit einzig dastehenden Ausstellung gebührt, selbst als Aussteller austreten. — Neben einem sogenannten Schmid'schea Motor, welcher auch als Pumpe dienen kann, sehen wir eine kleine vertikale, sowie eia betriebsfähiges Modell einer ge schlossenen horizontalen Turbine, alle drei aus einer Abzweigung der Haupt-Rohrleitung gespeist und durch den darin enthaltenen hohen Druck in den Stand gesetzt, eine Kraft von durchschnittlich je 2—3 Pserdekrästen zu entwickeln. Iu diese Rohrleitung eingeschaltet sehen wir einen großen Wasser- messer der Firma H. Meinecke jr. in BreSlau, welche daneben aus einem Tische in geschmackvoller und übersichtlicher Anordnung eine große Anzahl ihrer vorzüglichen Wassermesser aller Größen aursteilt. Eine zweite ansehnliche Ausstellung ist die von der Repräsen- tationS-Firma C. Bloß mit Maschinen ihrer Specialität ousgestattet. Unter den rühmlichst bekannten sogen. Otto'schen Gasmotoren der Deutzer Fabrik, verschiedener Größe und Anordnung, sehen wir auch einen solche», bei welchem das GaS durch Petroleum und Benzin ersetzt ist und welches eine große Buchdruckerpresse von Klei», Forst L Bohn Nachf. iu Johannisberg a. Rhein mit bemerkenswerther Ruhe bewegt. — Daneben befindet sich eine Collection von sechs Maschinen der Firma Karl Krause in Leipzig, welche aus mechanischem Wege die wichtigsten Functionen der Papier-Industrie, Buchbinderei rc. versehen, und endlich finden wir aus diesem Platze eine Beleuchtungsanlage mit Bogenlicht, sür welche die Firma S. Schlickert in Nürnberg das Material ge- Uesert hat. Für die Papier-Industrie von Interesse sind ferner zwei Draht- Hest-Apparate der Dresdner Hestmaschinensabrik sowie die Ausstellung von Fr. Heim LCo. in Ossenbach a. M., in welcher wir Maschinen zum Satiniren, Lackircn, Vergolden und Schneiden deS Papiers in höchster Vollendung und mit bewundcrswerthcr Ge nauigkeit arbeiten sehen. Aus dieser Seite der deutschen'Abtheilung finden wir auch die Holzindustrie wieder, vertreten durch eine Anzahl Holzbearbeitungs maschinen der Firma E. Kießling L Co. in Leipzig, welche durch ihr gefälliges Aeußere und die Vielseitigkeit und Genauigkeit ihrer Arbeit Aussehen, durch den abgesonderte» Holzstaub aber ver« muthlicd nicht gerade den Beifall ihres Nachbars, C. Terrot von Cannstadt, erregen, welcher eine Anzahl delikater Rundwirkmaschinen an elegantem eisernen Gerüst au'gehängt und in Betrieb hat. — In die Wirkereibranche gehört auch eine andere kleine isolirte Ausstellung: eia allerliebst arrangirter Obelisk von Th. Groz und Söhne in Elbingen, mit Nadeln und Platinen jeder Art gruppirt aus schwarzsammetem Grunde. Mnhlen-Walzeii'Stühle nebst dazu gehörender Sicbtmaschiue hat Hermann Reichelt in Dresden geschickt, verschiedene Bcauerei- und Kellerei-Maschinen und Apparate Boldt und Vogel iu Ham burg uud Gebrüder Dietsche in Waldshut in Baden. Wie aus Vorstehendem ersichtlich, ist ein Ruadganq durch unsere Ausstellung recht lohnend und interessant und wir können es den jenigen unserer Maschinenbauer, welche die besonderen Schwierig keiten und hohen Kosten der Beschickung dieser Ausstellung nicht ge- scheut haben, nur Dank wissen, daß ein so wichtiger Zweig unserer Industrie durchaus würdig vertreten ist. «' In der laadwirthschattlichen Ausstellung hat als einziger deuischer Aussteller die Firma PH. Maysarth L Co. bewiesen, daß die deutschen Erzeugnisse dieser Art sich denjenigen anderer Länder nicht »ur zur Seite, sondern über de» größten Thcil derselben stellen können. Die Mayfarth'schen Wcinpresse», Pflüge, Törrapparate rc. stechen von der großen Anzahl spanischer und französischer — England und Nordamerika haben Apparate mehr sür groglandwirthschastlichen Be- trieb ausgestellt — Werkzeuge ihrer Art durch solide und elegante Ausstattung auf das Boriheilhastesle ab. (Nat.-Ztg-) Neue Patente. Bericht des Patent-Bureau vou Gerson L Sachse, Berlin NV. Zur Herstellung von Tabakhülsen für Cigaretten wendet H. F. Riedel in Dresden folgendes Verfahren (Pat. 43 657) an. Das Tabakblatt wird auf einen ausdehnbaren elastischen Kern gewickelt und verklebt, welcher die Unebenheiten des Tabakblattes in sich ein- dringen läßt. Alsdann wird das Ganze in ein festes Stück Papier eingewickelt und zum Trocknen zur Seite gestellt. Zum Einsüllen des Tabaks in die Hülse wird nur der ausdehnbare, zuvor verengte .gern entfernt, die schützende Papicrdccke aber bis zur vollendeten Füllung beibehalten. Bei dem Cravatten - Verschluß (Pat. 42 734) von A. Löwy in Wien wird zum Festhalten des de» Hcilstbcil der Cravatte bildenden Bandes eine Nadel benutzt, welche jedocy nicht wie bei den bis herigen ähnlichen Verschlüssen in das Band eingedrückt wird, sondern unter Wirkung einer Feder in letztes eindringt. Bevor man das Band in den Verschluß einführt, zieht nian mittelst einer Handhabe die Nadel zurück und spannt die Fedeic, welche alsdann nach dem Loslassen der Handhabe die Nadel vortreibt. Zur Verhütung der Seekrankheit ist die von G. v. Besserer- Thalfingen in Neu-Ulm crsundene Vorrichtung (Pat. 43 203), um schwankende Bewegungen einzelner an Bord eines Schiffes befind licher Baulichkeiten («alons >c.) zu vermeiden, bestimmt. Die be treffende Baulichkeit wird an Säulen, welche aus dem Schiffsdeck er- richtet sind, aulgehängt und durch Drahtseile mit zwei sogenannten „Ottern" verbunden. Letztere sind cigarrensörmige, hohle, unten durchlochte Lylinder, welche im vorliegenden Falle so schwer sind, daß sie immer in einer verhältnißmäßig uubewrgteu MeereSttrse vou 20 bis 30 m schwimmen müssen. Der Wandkalender (Pat. 42 481) von G. Hüttcbräukrr in Lüden- scheid zeigt nicht nur die einzelnen Monatstage, sondern auch die Monate, den Souuenausgang und Sonnenuntergang uud die Tag- uud Nacht längen au. Damit das nmstäudliche Verstelle» der eiu- zelnen Zeigscheiben jede Woche, bezw. jeden Monat vermieden wird, wird durch zeitweilige Wirkung eines Treibers, welcher eine Halte feder auslöst und hierbei die MonatSscheibe in kurze Drehung vrr- setzt, die Bewegung der Tages- und Monatszeigscheibe selbstthätig hsrvorgebracht. Als Ersatz sür die Polsterung bringt F. Unger iu Blanken burg a. H. bei verstellbaren Kummeten über einander geschraubte und durch einen Stahlbügel zusammengehaltene Ledergurte (Patent 43 012) an. DaS Kummet selbst besteht aus einem zweitheiligen Bügel, der durch Anordnung e»ne« Gelenkes am unteren Theilc ver- stellbar eingerichtet ist. Zur Verbindung der Ledergurte dienen die bekannten Treibriemenschraubeu und find beide Gurte, um das Kummet für verschiedene Größen etnstcllen zu können, mit Reserve- löchern versehen. Der Apparat zum Anmessen von Kleidungsstücken (Pat. 43 364) von A. Meyer in Leipzig besteht aus einem senkrechte» steifen Lineal, welches mit einem Umschnallgürtel verbunden ist. An das Lineal schließt sich außerdem im rechten Winkel eine gelenkige, im gestreckten Zustande genau gerade Schiene an, welche mit Maheintheiluag ver sehen ist und die festen Punkte darbietet, von denen aus gemessen wird. Die mit dem Apparate genommenen Maße lassen sich Zwecks der Modellani'eriigung direct aus daS Papier übertragen. Zum Wichsen oder Glänzendmachen von Fußböden, die mit Wachs oder dergleichen eingelassen find, verwenden Th. Cowburn und P. Stoll in Wien eine Maschine (Pat. 43 438), bet welcher ent weder zwei hin- und hergchende Bürsten oder eine rotircnde Bürste zur Anwendung gelangen. In beiden Fällen wird die Bewegung der Bürste von einer am Griff gelogenen Schnurscheibe abgeleitet. Um die rottrende Bürste ist die Schnur direct gelegt, während die bin- und vergehenden Bürsten durch Lenkerstangen mtt einer zweiten Schnurscheibe in Verbindung stehen. Ter Bohrapparat zum Schlitzen von Kohle und Gestein (Patent 42 848) von E. Diekmann in Westerburg und R. Müller in Dort mund gewährt ein Mittel nacheinander drei Schlitze, und zwar einen waagerechten und zwei senkrechte, herzustcllcn, zwischen denen der durch Keile abzusvrcngcnde Block eingeschlojsen ist. Eine Anzahl Bohrer liegen dicht nebeneinander in einer Reihe und werden gleich zeitig durch Zahnräder angetriebcn, so daß bei ihrem Eindringen in das Gestein ein uiiuiiterbrochener Schlitz, dessen Länge dem Ab stande der äußersten Bohrer gleicht, entsteht. Zur Gewinnung eines Blockes braucht der Apparat nur dreimal angejetzt zu werden. Dermi sch t e S. Leipzig, 24. Juni. *— Dem Bundesrathe ist der 5. Bericht der Vollzugs- Commission für de» Zollanschluß Hamburgs zugegangcn. Mit demselben legt die Commission dem Bundesrathe folgende Ent würfe zur Genehmigung vor: 1) Einen Entwurf zur Anweisung zur Ausführung deS VercinS- zollgesetzcs vom 1. Juli 1869, 2) zum Begleitschein-Regulativ, 3) zum Niederlage Regulativ, 4) zum Eisenbahn Zollrcgulativ, 5) zum Post-Zollregulativ, 6) zu den Aussührungsvorschristen zu dem Gesetze wegen Er hebung der Braufieuer vom 31. Mai 1872, 7) zu den Aussührungsvorschristen, betreffend das Gesetz über die Erhebung Abgabe von Salz vom 12. Oclober 1867, sowie '8) eine Zusammenstellung der Abänderungen und Nachträge zu den Aussührungsvorschristen, betreffend das Gesetz über die Be steuerung des Tabaks vom 16. Juli 1879 und 9) eine Zusammenstellung der Abänderungen und Nachträge: a. zu dem Regulativ sür Privattransitlager von Bau- und Nutz holz ohne Mitverschluß der Zollbehörde vom 24. Mai 1880, k. zu den Bestimmungen, betreffend die Erleichterungen in den Absertigungsformcn für in Flößen eingehendes Bau- und Nutzholz vom 24. Mai 1880, c. zu dem Regulativ für Privattransitlager von den in Nr. 9 deS Zolltarifs aufgeführten Maaren (Getreide rc.) vom 13. Mai 1880, ä. zum Regulativ, betreffend die Gewährung einer Zollerleichtc- runa bei der Ausfuhr von Mühlenfabrikaten vom 27. Juni 1882. Diese Regulative werden beim Zollanschluß Hamburgs ham- burgischerseits zu publiciren sein. Da dieselben seil ihrem Erlaß zum Theil nicht unerhebliche Abänderungen erfahren haben, so hat cS die VollzugScommission sür zweckmäßig erachtet, thcilweise eine neue Redaction der Regulative rc. unter Einfügung der zu denselben inzwischen ergangenen Bundesrathsbeschlüsse vorzunchuien, indem sic von der Annahme auSging, daß es sich empfehlen würde, diese neue Redaktion nach erfolgter Genehmigung durch den Bundcsrath im ganzen Zollgebiet an Stelle der jetzigen Regulative treten zu lassen. Eine» Entwurf zu den AusführlingSbestimmungcn, betreffend die Er- Hebung von Uebcrgaiigsabgabcn, stellt die Vollzugscommission sür später in Aussicht. — Der 5. Bericht mit den neu redigrrten Regulativen ist außerordentlich umfangreich. LV Leipji», im Juni. Um denjenigen unserer Leser ent- gegenzukommen. denen es eiwünscht ist. über die sür Capital- anlage und Vermögensverwaltung bedeulungsoollen mirth- schastlichen und finanziellen TageSsragen, über das Finanzwesen fremder Staaten, in- nnd ausländische Werth- papiere aller Art. über Banken, Eisenbahnen, Ver- sichcrungs- und Jndustrie-Gesellschaslen, neue Emissionen und sonstige Vorkommnisse an der Berliner Börse ». s. w. ein gehendere Informationen zu erhalten, als wir solche über diese Gegenstände in unserm, dem ganzen Gebote des wirthscdasl- lichen uud geschäftlichen Lebens dienenden valkswirttischastlichen Tdeile darbieten können, haben wir mit der in Berlin -richeinenden Wochenschrift „Ter Deutsche Lckonoinist" ein Abkommen getroffen, wonach dieselbe den Abonnenten des „Leipziger Togiblailcs" sür die Hälste des Abonnementspreises, d. i. sür 2 -6 25 -H, pro Quartal geliefert wird. — Diejenigen unserer Abonnenten, welche von dieser Begünstigung Gebrauch machen wollen, belieben sich unter Einsendung von 2 -6 25 sowie der Abonncmenisquitlung des „L-'vziger Tageblattes" an die „Exve- dition des Deutschen Oekonomist in Berlin 8 äV. Kochstr. 23" zu wenden, woraus die Zusendung jeden Sonuabend unter directer Adresse per Post erfolgt. Dom Geldmärkte. Die Bedürfnisse des Ultimo ver- mehren sich schon deutlich sichibar, wenn auch nur in der Ansamm lung der disponiblen Mittel bei den Banken. Mit diesen Vor bereitungen füllt eine intensive Hausse aus dem Esficienmarkie zu sammen. welche den Report erhöht und die Nachträge der Börse wesentlich steigen. Mit der Ueberwindung des Juli-Coupons wird zweifellos der srühere Zustand deS Geldüberffusjes und der niedrigen Discontjätze rasch wieder hergestellt. Bei der Deutsch»« Reichsdank hat sich, wie bereits mitgetheilt, eine mäßige Zunahme des Leih- geschältes ergeben; nachdem jedoch die steuerfreie Nolenreserve der selbe» noch immer 435 Millionen Mark beträgt, ist eine Bewegung deS Geldnandes vorläufig ausgeschlossen. Bon untergeorducicr Be- deuiung sind die vorwöchentlichen Veränderungen bei den andere» europäischen Hauvlmälkien, wie den» überhaupt die Situation des internationalen Geldmarktes in diesem Augenblick wenig Anlaß zu Bcnierkungen qiebt. -o- Ans dem Erzgebirge, 23. Juni. Der im Gebirge ge- sallene Regen hat den Flüssen wieder genügende Wassermengen zu- gesührt, so daß die aus Wasjerbetricb eingerichteten Fabriken wenigstens wieder einige Tage lang mit voller Kraft arbeiten können. In erster Linie gilt LaS von den Holzschleisereien, die schon seit 3 Jahren den nötbige» Holzstoff für die deutschen Papierfabriken nicht mehr liefern können, weil die heißen Sommer die Flüsse zu sehr auStrvcknen. Jetzt wird darum in den Holzschleifer««» mit Ausbietung oller Kraft gearbeitet. Ein Gleiches ist zu sagen von den Bretsch neide müh len, die sür die Kistenlabrikeu und sür die Bürstenbinder dos Material liefern müssen. Wenn die Bretter nicht zu haben sind, muß man zu den Damvsiägewerken seine Zuflucht nehmen und natürlich immer höhere Preise bezahlen. * Markiirukirchen, 23. Juni. Unser Gewerbemuseum, da für die Fabrikanien von Musikinstrumenten zugleich eine Art Export- niufterlager ist, ha« in letzter Zeit eine wesentliche Bereicherung erfahren und wird in de« nächsten Wochen »och weitere Znweudungea von deutschen Confulaten im Auslande erhallen. Bon Korea iu Ostasien kommen laut Anzeige des dortigen Eooiul», Heer» Kriea, 14 Stück Musikinstrumente dieser Landes, so daß dann von alle» asialijchen Länvern Muster vou Musikinstrumenten sich hier vor finden. Tie Sammlung l at ichon einen so bedeutenden Umsaog an genommen, daß der jetzige Raum dafür nicht mehr genügt. DaS Museum wird erst neuen Platz gewinnen, wenn die neue Schult sertig ist, weil dann die ParierrerLume der alle» Schule dafür frei werden. Biele Instrumente dieueu zuzleich al- Lehrmittel sür die Fachschule. tztz I» Gera will, wie bereits erwähnt, eine Actiengesellschast dem Projecie wegen Errichtung einer Straßenbahn mit Dampf betrieb von Tinz durch Gera nach Debschwitz näher treten. Der ueue Schienenweg Hot viel sür sich uud wird zunächst zwei stark bewohnte Orte mit der Stadt verbinden, nnd sodann wird der Beuch deS neuen Friedhofes bei Debschwitz für die Bewobuer von Gera ganz bedeutend erleichtert werden. Herr Ingenieur WilkenS soll Mit dea Vorarbeiten sür diese- neue Verkehrsmittel brtraut srio. Berlin. 22. Juni. Der Graf von Figueiredo, welcher in London mehrere Finanzgeschäfte zum Abschluß brachte, hat vor seiner Rück reise nach Rio ein Shndicat gebildet, dessen Zweck die Hebung vom Industrie uud Handel in Brasilien ist. Hauptbetheiligt sind an demselben nach dem „Mon. des Int. Mat." in Frankreich daS Comptoir d'EScompte und die Banqur de Paris, sowie die Internationale Bank von Brasilien, dessen Präsident Gras Figuei redo ist. Berlin. 23. Juni. Die Sachverständigen. Commission beschloß: Zeitgcichäste in Actien der Deutschen Bank, bis 19. Juni abgeschlossen, erleiden eine» Loursabschlag von 2,80 Proc., soweit nicht die Ablieferung der überschicbenden Beträge bereit» regulier ist. Damit ist der Auspruch aus Mitlieseruag der Bezugsstücke erledigt. «— Nach amtlicher Bekanntmachung betragen die Einnahmen aus der Stempelsteuer während der Zeit vom 1. April bis Ende Maier a) sür Werthpapiere 959700 ^1 gegen 647 138 ^. b) sür Kauf- und sonstige Anschassungsgcjchäfte 1516 651 gegen 1059 551 im Vorjahre. Die Beamien de» GoldlyndikatS und der deutschen Lolonialgesellschast sür Südwestasrika sind Mitte Avril in Cavstadt eingctrcffen, während der Reich-'commiffar vr. Gering Ende April daselbst oulangte. Die Beamten hielten sich in Kapstadt Io lange aus. als nolhwendig war, um ihre Ausrüstung zu vervoll ständigen und die Anwerbungen süc die Schutztruppcn zu machen. *— Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen. Am 27. Juli c. findet in Amsterdam die diesjährige ordentliche General- Verfi»i»nlung de» Vereins deuscher Eiienbahnverwattungen statt. Auf der Tagesordnung stehen allein sieben Anlräge aus Abänderung deS WaqgonbcnutzungS-UebercinkomnienS seitens verschiedener deuischer und österreichischer Eisenbahnen, jerner Anträge aus Abänderung de» Betri-bs-ReglementS über den Erlaß von Fahrgeldrückerstattnngs- Ni svlüchcn, über die Ausnahme »euer B-stimniungen bei Feststellung ro» Schäden an Frachtaütern und Gepäckstücken, über ein gleich- niäß -cS Verfahren bei Berechnung der Decke,»»iethe, über die Be schlußfassung über den Eniwurj der neuen technische!, Vereinbarungen. Entlich wird in dieser Generalversammlung auch die Neuwahl der ständige» Cvmmilsion de- Vereins, die Rechnungslegung der ge- schästssübrende» Direction über die Vereins- und PensionScasjen statt»»:,» und die Wahl der lleschäsissühreudcu Direction jür die nächsten vier Jahre vorgenoumen. D. Direkte deutsche Ta mpserlinie uoch Ostindien. Nach der indischen Handelsstaiistik hat die Ein fuhr deutscher Waaren nach Indien in den beiden letzt « Jahren über 10 Millionen Mark betragen. Hierbei ist jedoch noch zu berücksichtige», daß der größte Theil der deutschen Ausiuhr über England geht und dem nach als englische Waare registrirt wird Bei diesen bedcutendcii Handelsbeziehungen macht sich das Fehlen einer directen Dampf,-r» linie sehr lemcrkbar, da eine solche den Verkehr noch wejenilich beben wurde. Zur Z ir unieebält nämlich nur der »orddeuischc Lloyd vo» Colombo n»s Zweigliiiien »ach Bombay und Calculta, deren Sch ffe jedoch meist ichon beim Abgang voll geladen sind und iiir d e von Hamburg nach Lnnfi n oder Australien bestimmten Maaren keine» oder keinen mit Sicherheit verfügbaren Raum bieten. Der dcmiche Cxpvel nech Indien ist daber aus den Weg über England angewiesen, der , aiürlicy inoiiche Sän» erigkeileu bietet. — I» Ansehung dieser Beel ültnisse hat die Handelskammer in Hamvueg in F nanzkreijcn dir Einrichtung ecnei Ha m bürg-In di scheu directen Da mpser- linie angeregt und dabei lebhafte Anerkennung gesunden, io daß das Projcct begründete Aussicht aus Verwirklichung hat. Bei der großen Bedeutung des indischen Handelsmarktcs sür deutsche In dustrie dürfte eine staatlich: Subvention der Linie nicht aus geschlossen sein. *— Zur Lage schreibt der „D. Oekon.": Neuerdings werden über den Geschäftsgang einer ganzen Reihe industrieller Branchen auffallend günsti .e Bericht; verbreitet: über reichlichere Beichästigung, veimehrie Bestellungen, Abschlüsse mit weitgehenden Contracten rc. wird da berichtet; selbst die Sveculation wende sich wieder dem Waarenhandcl z», die Preise seien im Steigen begriffen und die augenscheinliche Besserung der Geschäftslage veranlaß; in verschie denen Fabriksdistricicn die Arbei er, Lohnerhöüungea zu verlangen und >m Verwcigeruiigsialle mit Streiken zu dröh n. Man werde ihnen auch »achqebcn musjrn. wolle man die cingegangenen Contracie rechtzeitig erfüllen, sei zu Lohnerhöhungen aber auch dadurch in den Stand gesetzt, daß man diesmal höhere Fabricaivreise durchzuietzen vermöge. Besonders seien cS übenekische Länder, welche in großem Umjanq als Käufer auslreten. Auch auS Nordamerika, wo die geschäft lichen Aussichten keine günstigen waien, gelangen bessere Berichte herüber, welche sich aus gute Ernlcausfichten stützen. Das Alles tlingt außerordentlich erfreulich und erinuthigend. Tie großen In dustrien, welche hauplsnchlicki in den Händen von Acttengcjillschailcn sind, Iiaben schon seit einer Reihe vo» Jahren eine befliedigende und zum Theil hohe Ncntabiliiät erreicht, joiern die betreffenden Geiell- ichastcn in geordnete» fiiiaiizirlle,, Verhältnissen sich befinde». Kommt nun von unicn heraus und in Bezug aus die Artikel des gewöhnlichen LcbensbedarsS eine Anregung hinzu, so ist eine mächiige Auiirärls- bcwegung um so sicherer zu erwarten, als sich unverzüglich eine umiauqreiche Speeulation i» dieselbe hineinbcgcbcn würde. DaS einigermaßen ousialleiide Verhallen der Börse ist vielleicht zum Theil unier diesen Gisichispuiict zu stellen. Es waren capnal- kiäitige jpeculat ve Bahnbrecher, welch: die fulminante Hausse der abgclanseiien Woche zn Stande gebracht haben; sie fanden keinen Widerstand, weil die Anschauungen der Mehrheit in gleicher Richtung lausen. Diese Anschauungen über die Chancen der Hausseipccnlaiion baden sich nicht plötzlich gebildet, wie die eruptive Enlwickclung dieser Woche veriiiillhen lassen könnte, sondern sie wurden durch andere Verhältnisse unter Truck gehalten; dem Aushörcn deS Druckes folgte daun c>n um so kräftigere. Eniporschnellen. Welcher Art dieser Druck war, bedarf kaum d-r Erläuterung. Es war die Autheiinahine an den« grausam:» Schicksal des Kaisers Friedrich, das Bewußtsein der zu erwartenden Auflegungen und etwas wohl auch die Friktionen in den Ministerien. Alles dieses Hai cm Ense g funde» und die Speculatiou siedi ihr, n Weg ir i. Man rühmt ihr ein seines Gefühl sür die kommenden Tinge und Zustand nach: ob dasselbe sie auch jetzt richtig leitet, ist eine schwer zu beaniworlcude Frage. So hoch d:e Courje auch schon gestiegen sind, sie können noch v:el höher steige»; es gehört dazu b!os politische Ruhe und die Fortdauer des eine leichte Prolongation verbürgenden billige» Gcldstanoes. Andererseits darf aber auch nicht überleben werden, daß die spcculaiive Anspannung aus allen Ge bleien schon einen hohen Grad erreicht hat, daß der Credit in einem Maße auSgcnatzt ist, wie nie zuvor, und daß das Preisniveau der Werlhpapiere aller Art cine außeiordentliche Höhe erreicht hat. Alle d ese Verhältnisse können nur das günstigste Wetter vertragen; Widerstandsfähigkeit gegenüber ungülisttgcn Complicationen irgend welcher Art haben sie nicht, und darin liegt das Bedenkliche des heutigen Zustandes. *— Der Geldstand sür die Ultimoregolirung erhält sich an der Berliner Börse aus einem gegen die Mai-Requliruug be» deuteud erhöhte» Niveau. Mit 3 Proccut ist vorläufig viel Nach frage zu cousiatireii, doch ist auch das Angebot nicht zurückhaltend, indeß ist die Rcgulirung erst im Anfangsstadium und eS könnte sich leicht ereignen, daß in der nächsten Woche der Zinssatz sich noch erhöht, da große Hausse-EngagemeniS bestehen, die mau mit Rück sicht aus die vorherrsche»!» Lörscoleudenz nicht auslöjen, sondern prolongier» wirb. *— Anleihe der Stadt Spandau. Der „St.-Anz.' publicirt daS Privilegium wegen Ausfertigung aus den In haber lautender Anleihefcheine der Stadt Spandau im Betrage vou 500000 ^ -s-Fischerei-Berein sür die Provinz Sachsen »ad da-Herzogthum Anhalt. Der sehr tbätige, trefflich geleitete Verein, welcher in nächster Zeit in Dessau seine diesjährige Haupt versammlung abbalten wird, läßt sich in seinem Berichte über das Jahr 1887 folgendermaßen auS: Der Verein bat im Ganzen 94 500 Bachwrellcu«, 52 500 Neschen-, 35 000 Lach-forellen- bastard-, 36000 LachSeier. 2000 Eier der calisornischcn Regenbogen- sorellen, 10000 Stück Zander und 30 000 Stück junge Aale aus VereiuSmittela beschafft. Die Eier sind auS den bewährtesten Zuchiaastalten Deutschlands bezogen und an die Mitglieder deS Vereins zur Ausbreitung ra den dem Vereine gehörigen 68 calisornijchea Bruttrögen neuester Coustructioa vertheilt. Tie über die Ausbrütuug der Eier eingesorderten Berichte haben durchweg das Resultat ergeben, daß dir Ausbreitung vorzüglich vor sich gegangen ist. daß nur ganz mimmale Verluste vorgckommea find und daß hiernach die bezogenen Bruteier gut gewesea find. Die auSgebrütetca Fische sind, nachdem dieselbe» in den Brutapparaten noch kurze Zeit gefüttert waren, sämmtlich in nicht öffentliche Gewässer an gesicherten ruhigen Stellen eiaaesetzt. Außer den vom Vereine gelieferten Bruleiern haben noch verschiedene Private solche bezogen und dieselben Iheil« in dea dem Vereine gehörige», theilS in eigenen Bruttrögen ausgebrütet. Ferner wurden von mehreren Fischern selbstständig Lachseier durch Abstreicheu laichsreier Lachse uud künstliche Befruchtung derselben in bedeutender Zahl gewonnen und ousgebrület. Zur Erzielung vo» Zauderbrul hat der Verein in Roßleben «tne eigene Zanderbruianftatt eingerichtet. Wenn auch die hier erzielte» Erfolge noch nicht besouderS günstia ge- uannt werden können, so ist doch zu hoffen, daß durch fort- gesetzte Versuche da» Unternehmen mit Erfolg gekrönt wird. Ebenso wurden auch in der Fischbrutanstalt zn Magdeburg die Versuche mit der Eibrütung junger Störe und Schncxel fortgesetzt und hofft man durch Benutzung de» in der ueuesten Zeit an aaderea Oiten mit günstigem Erfolge angewandte» Selbftao-leser- dt« künstliche Nachzucht der Sommerkalcher zu fördern. Wege» Be schaffung dieses Instrumentes hat sich der Bereit, an Herrn Direktor Hauke in Hüningen gewandt. Für die Brulperiode 1888 sind zahlreiche Eier und junge Brut bestellt und bereits zur Ber- theiluug gebracht worden. Auch hier ermattet man im großen Ganfea eia befriedigendes Resultat. Außer der genannten Fischbrut kaust der Verein au? Icluea Mitteln an und setzt sie auS: junge Karpfen, Bleien und Schleien. Er hält eS sür wünschenSwerih, einen Theil der ausgebrüietea Salmoniden eine längere Zeit hindurch in Behältern zn füttern und dadurch gegen Raubfische Widerstands- fähiger zu machen, ehe sie den größeren Gewässern übergeben werden. Der Berein zahlt Prämien sür Vertilgung der Fi'chseinde: Ottern, Reiher ,c. und strebt die Beseitigung der die gedeihliche Eniwickelung der Fischbrut hindernden Uebelslände au. Der Verein zählt lirca 500 Mitglieder. Derselbe erblickt seine Hauptaufgabe darin, die Wasserläuse in der Provinz Sachsen und dem Herzoglhum Anhalt mit möglichst wcrthvollen Fischen zu bevölkern, und zwar je nach der AuSd-hnung der einzelnen Gewässer und je nach der Beschaffenheit deS Wassers und deS Grund und Bodens mit Bachforellen, Lachs- forellenbastarben, Lachsen, Neschen, Stören. Schncpcln, Karpfen, Bleien, Schleien. Zanderu, Karauschen uud Aalen. Frankfurt a. M., 23. Juni. Wie der „Generalanzeiger" meldet, soll das „Berliner Tageblatt" bei 5'/, Millionen Aktienkapital in einActienunteraehmen umgewandelt werden. An der Spitze deS zu diesem Behufe zusammengetretenen ConsorttumS siehe die Berliner Handelsgesellschaft, sowie das Bankhaus Born und Busse. Frankfurt a. M-, 23. Juni. Zu der auf heute anberaumten Generalversaiiimluog der Henninger'schen Brauerei-Gesell- schasi waren nur 2396 Actien mit 491 Stimmen angemeldet. Io daß die zur Beichlußsaffung über die Tagesordnung erforderliche Siimiiienzahl nicht vertreten war. Die Versammlung wurde daher unmittelbar nach der Eiöffnuug wieder geschlossen. Essen, 23. Juni. In der Generalversammlung des Essener Bergwerksvereins „König Wilhelm" waren 10 Actiouaire mit 1561 Stimmen vertreten. Tie Decharge wurde einstimmig er- theilt und die Dividende pro 1888 conform dem Anträge beschlossen. In den AussichtSrath wurden die Herren Ludwig von Born-Essen wieder, Karl Wolter-Essen und Gustav Kcrting-Bcrlin neu gewählt, lieber den Betrieb des gegenwärtigen Jahres wurde eio günstiger Bericht erlheilt. Hannover, 22. Juni. Die Zuckerfabrik HadmerSleben schließt per 3l. März d. I. mit einem Gewinn von 54 790 ab. nacktem die üblichen Abschreibungen und Rückstellungen bewirkt worden. — Die Aciienzuckersabrik Neuhaldenslebeu weist ein ungünstigeres Resultat auf. Sie schließt zu demselben Termiue mit 30908 ^ Verlust ab. *— „Hannovera", Militairdieust- uud AuSsteuer- Derlicherungs.Gesellschaft sür Deutschland. In der am 16. Juni d. I abgeholtencn 4. ordentlichen Generalversammlung wurde dem Aussichtsralh uud der Direcliou sür daS Rechnungsjahr 1887 einstimmig Decharge ertbeilt. Die ausscheideodc» Mitglieder des AussichiSrathS, Reittier Herr G. Koenig und Architekt Herr I. Tusch, wurden durch Acclamation wieder gewählt, ebenso die aus den Herren Dietrichs, Gustav Krafft und dem beeidigte» Rems».' Herrn K. Wiese bestellende R>Visions-Commission. Nach dem vo» der Direktion erstattclen Geschäftsbericht sind im letzten Rechnungs jahr 2533 Anträge über 3 213 4M -/k Capital eingegangen; der BersichcrungsbestanS hat sich nach AbMg der durch Ableben, Um- schreibung oder unterlassene Prämienzahlung erloschenen Versiehe- rungen aus 5851 Policen über 7 520 222 Capital gehoben. Die Gesellschaft hat mithin in ihrem dritten G>schälisjabre einen Rein- zuwachs im Versichcrungsbcstande von 1838 Versicherungen über 2 443 800 Versicherungssumme erzielt. Die durchichnitiliche Ver- sicherungssumme ist von 1265 ^ im Jahre 1886 aus 1 285 .6 »n Jahre 188? gestiegen. — Die Prämien-Einnahme hat sich von 289 103.45 -6 im Jahre 1886 aus 375 970,84 also um 86 867,39 .6 und die Zinseneinnahme von 5316,11 .6 aus 12 291,44 .6 gcsteigert. Dem Conto der Prämie«-Reserve und Prämien-Ueberiräge sind 192 320.55 --l oder 51,2 Proc. der Prämien- Einnahme überwiesen, dasselbe füllt sich aus 346 009,60 -6 Die Organisations- und EinrichtungSkosten sind vollständig in Ausgabe gestellt. Nach B-steeitung sämmtlichcr Ausgaben ist ein Ucberschuß von 31455.48 -6 verblichen. *— Vom Hamburger Kaffeehandel. Eine kürzlich in Hamburg abgchaltene außerordentliche Haupt-Versammlung des Vereins der am Kassrehandel betheiligten Firmen hat einen Antrag, die Beschaffenheit des auf Zeit gehandelten Santo-?. Kaffee, gute DurchschnittSwaare, herabzusetzcn und der in Havre gellenden näher zu bringen, in namentlicher Abstimmung abgclchnt. In der Besprechung wurde geltend gemacht, daß man durch Gleich stellung der Hamburger und Havrcser Standard den alten Lager hütern in Havre, die sich dort seit Jahren als unverkäuflich erwiesen haben, die Einfuhr nach Hamburg eröffnen und so Havre aus schließlich einen großen Dienst leisten würde. Die Ausrechterhaliung einer guten Beschaffenheit sei für das wirkliche Waarengeschäst am Hamburger Platze von großem Werth. Auch sei csHchon zu spät, sür die nächste Ernte die Anforderungen hcrabzusetzen. *— In Bezug auf die Pommersche Hypotheken-Actien- bank meldet ver „Deutsche Oekonomist", daß der Vorsitzende des Aussichtsraths. Gras Ewald v. Kleift-Tychow in Köslin, sein Ami nicdergelegt hat. Das citirte Blatt belpricht dann die uner freuliche» V-rbälinisje der Bank und führt dabei u- A. Folgendes auS: „Die Möglichkeit der Rcorganisalion der Bank hängt davon ab, in welchem Umfang die Forderungen der Bank gegenüber dem ihr verp-ändclen westpreußische» und posenschen landwirthjchastlichen Grundbesitz als gefährdet z» betrachten sinv. Die zu erwartende Mitthcilung über den Rivisionsbesund wird hoffentlich ipecielle Daten enldalten. Wie wir bereits früher mittheilien. sind in östlichen Land- schaffen bei Beleihungen in Höhe von der Hälste oder zwei Drittel der Landschaftstaxen bereits incdriach in die Lage gekommen, Güter übernehmen zu müssen, und vielfache Rückstände lassen eine oftmalige Wiederholung solcher Fälle befürchten. Wenn nun die Pommersche Hypothekenbank Pr. Pr. 6 Millionen hinter pr. pr. 10 Millionen Landjchasisdarlehen placirt hat, so geht daraus hervor, daß sie ihic Beleihungen bis zur vollen Landschasislaxe und darüber aus gedehnt hat." *— Eisenbahn Rostock-Stralsund. Dem „Berliner Act." wird berichtet, daß am 1. Juli nur die Theilsirecke Stralsund- Ribnitz klöfsnci werden kann; die Strecke Rostock-Ribnitz dürfte schwerlich vor Ende d. I. dem Betrieb übergeben werden können, da die Dlirchschüiiung der Warnowwiesen zu beiden Seiten der sertigen Warnowbrücke noch kiele Schwierigkeiten bieten dürste, über dies noch weit zurück ist Pose», 23. Juni. Die heutige außerordentliche Generalversamm lung der Actionaire der Posener Baubank beschloß einstimmig die Liquidation. Bereinigte Königs- und Laurahütte. Die von der König!. Eisenbahn-Direction Breslau ausgeschriebenen 4587 t Sloh!- schiencn dürften zur Hälsle der vereinigten Königs- und Laurahütte zusallen, ferner dürfte das genannte Unternehmen die meisten Chancen haben, die Lieferung von einigen hunderttausend Centaer Eisenbahn- malerial zu erhalle», welche zu verschiedenen Brückenbauten in Ost- und Westpreußen ersorderlich sind. Hof. 23. Juni. (L. B.-Z.) Die mechanische Weberei reducirtc mangels Austrüge die Arbeitszeit. Eine gleiche Maßregel wird von anderen Textiletablissements, fall- nicht eine Besserung der Ver- hältnisse eiotreten sollte, befürchtet. 2S Hm Jahre 1887 kamen in den StaatSwaldungen des Königreichs Bauern 95 Waldbräade vor, 30 mehr als im vor- vergehenden Jahre. Bon diesen Feuern waren: 65 Boden- oder Lauffeuer, 15 Bodeuseuer in Verbindung mit Gipsel- oder Flug- sener, 8 reine Erdfeuer, 4 Bodeuseuer in Verbindung mit Stamm- sener und 3 reine Stommseuer. Die Staatswaldfläche betrug 1887 rund 936 213 in» uud wurden durch Brände zerstört 38 357 da mit einem Schaden von 3071 weniger gegen dnS Vorjahr 8 da und 710 Nach der Ausstellung trifft aus 24408 da Staals- waldflächc 1 tu» Braudsläche. Wlk», 23. Juni. <B. B.-Z.) Das Abkommen zwischen dem „Oesterreichlich - Ungarischen Eisenverband" und dem „Deutschen Walzwerkverbaad" wegen gegenseitiger Enthaltung der Ausfuhr uacki beiden Produclionsqebieten bis zum 30. Juni 1889 ist jetzt fest abgeschlossen; beide Verbände einigten sich, den Eüe». bedarf Serbiens und Bulgariens iu bestimmtem Birhältniß unter eiuander zu theilen. Wie», 23. Juni. Die Unioubauk-Gruppe beabfiiüie.t, dem- nächst die vor Jahresfrist erstandenen 4'/, Procenligen PrioritLie» der Galizischen Carl Ludwigbahu znr öffentlichen Sub skription onszulegen. Wie«, 23. Juni. Der „N. Fr. Presse" zufolge strebt das neue Arrangement der türkischen Tabakregiegesellschast die flänzliche Aushebung des AussuhrzolleS auS Egypten an, gegen ei»; lährliche fixe unrückzahlbare Entschädigung vou 100000 Psd. an die Tabakgei'ellschait. Letztere macht die Lapitolsrcduciion von der An nahme deö neuen Arrangements abhängig, ohne welche die Gewinn- participaiiou jür die türkischen SlaatSgläubiger weiter später an- saugen werde, ersten- wegen Verzinsung de» größeren Capital», »ioeitenS weil außer Lapitaloerlufte auch alle bisherigen Coupon« der Tabakactieu mit je 8 Proc. tingelöst werden müßten, ehe eine Gewinnquote an die Psorte uud die türkische» Staat-gläubiger tutfiele Wie»- SS. Juui. Dt« „Ztttschrist sür Llsaebahueu" «Vd«t:
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