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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-28
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1888
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8V7S Sitzung der Stadtverordneten. Vorläufiger Bericht. * Leipzig» 28. Juni. Am Rath-tische anwesend: die Herren Oberbürgermeister vr. Georgi. Bürgermeister Justiz» rath vr. Trönvlin. Stadträthe Dietel, Hehler. Esche, Walter. Unter den Registranven-Eingängen befindet sich ein erst beute au da« Collegium gerichtete- Schreiben, in welchem der Rath mittheilt, daß die Enthüllung de« Sirge-denkmal» in den nächsten Wochen stattfinden werde. Zur Vorbereitung der Feier soll nun ein gemischter Ausschuß, bestehend au- Milgxdern des Raths, de- Stadtverordneten-Collegium- und de- engeren Counts«, gebildet werden und hat der Rath seinerseits äußer den Herren Oberbürgermeister vr. Georgi und Bürgermeister Justizrath vr. Tröndlin die Herren Polizeidirector Brrt» schneider und Stadträthe Grüner und Wagner gewählt. Der Rath ersucht nun da- Stadtverordneten-Collegium, au- seiner Mitte di« Wahlen für diesen Au-schuß vorzunrhmen. ES entspinnt sich eine Debatte, in welcher Herr Vicevorsteher Herrmann von Veranstaltung großer Festlichkeiten abräth, seiner di« Eile, mit welcher die Angelegenheit nunmehr nach so langer Zeit betrieben werden soll, nicht gutheißt, auch dem Rathe Überläßt, mit Vorschlägen an da- Collegium heranzu» treten. Nachdem Herr Oberbürgermeister vr. Georgi aber die Bedenken de- Herrn Herrmänn zu widerlege» gesucht, tritt da« Collegium dem Rath«vorschlagr gcg-n 4 Stimmen bei und wählt außer dem Herrn Vorsteher Justizratb vr. Schill die Herren Vicevorsteher vr. Zenker, Ober-Justizrath Schmidt, Gewerbekammer-Borsitzender Oehler und Direktor Dchlömilch. Bei der Wahl de- Polizeidirector- werden 45 Stimmzettel abgegeben; davon ist einer unbeschrieben, die sämmtllchen übrigen Zettel lauten auf den Namen de- Herrn Polizeidirector Bretschneider und ist derselbe somit wieder- und auf Leben-zeit gewählt. Da- Collegium ertheilt den Rath-vorlagen, betreffend die Herstellung einer telephonischen Verbindung de- Krcmken- dauseS nnt dem allgemeinen Fernsprechnetz und mit der Filiale de- Krankenhauses, Ho-Pitatstraßr 8. mit einem jähr lichen Aufwand von 225 »E, seine Zustimmung; ebenso der weitern Vorlage, betreffend die Herstellung einer Feurrmeldr- anlage in hiesigem Krankenhause und Erhöhung de« dafür verwilligten Berechnuna-gelde- von 2VV0 auf 2300 jedoch unter der Voraussetzung, daß der Pförtner die strengste Anweisung bekommt, jede bei ihn, anlangcnde Feuermeldung vom KrankenhauS-Areal sofort mittelst der Ostlinie weiter zu befördern. Bezüglich der Au«sührung baulicher Herstellungen in den Zimmern Nr. 184 und 185 sowie dem Corridore im II. Ge schoß de- östlichen Flügel- im Krankenhaus« zu St. Jacob mit einem Kostenaufwand« von 3104 beantragt der Stif tung»- und Bauausschuß die betreffende Position de» An schlag«, insoweit sie da» Zimmer Nr. 134 betrifft, abzulehnen, im Uebrigen die Vorlage zu genehmigen. Da» Collegium beschließt dem Au-schußantrage gemäß. Die Vorlage, betreffend die Beschleußung und Herstellung der Straße 8 von der Kaiserin Augusta- bi- zur Steinstraße mit Ausschluß der Kreuzungen, und der Fichtestraße von der Westflucht der Straße 8 bi» zu Westflucht der Altenburger Straße mit 47 221,85 ^ Aufwand, wird genehmigt. Die Vorlagen, betreffend die Abänderung von tz. 18,3 der Armenordnung für die Stadt Leipzig in Betreff der Ver waltung der für da» Armenwesen bestimmten Stammver- mögenS' und Stiftung-capitalien, und die Anstellung eine» zweiten ControleurS bei der Schulgeldereinnahme mit einem Gehalte von jährlich 1800 ^ll, werden genehmigt. Anlangend die Rückäußerung de» Rathe- auf den Wunsch des Collegiums wegen früherer Vorlegung der Rechnungen über die einzelnen städtischen Verwaltungszweige und Conten (unter Mittheilung der zur Ausstellung gekommenen Bestim mungen in Betreff der bei Vorlegung der Stadtcassenrechnung bezüglich der betreffenden Conten vorläufig zu gebenden lieber» sichten), beschließt das Collegium, die Rath-Vorlage zu ge nehmigen. Außer einer großen Anzahl Stiftung-rechnungen werden die Rechnungen der Stadtbibliothek aus da» Jahr 1888 und deS Leihhauses und der Sparkasse aus da» Jahr 1887 richtig gesprochen. Weiter wird folgenden Rath-Vorlagen Zustimmung ertheilt: a. Verwendung eine- Betrage» von 1500 ^ für Jmpräg- nirung im Alten Theater; d. dem Deutschen Hilfsvereine in Wien auf weitere drei Jahre eine jährliche Beihilfe von 100 zu gewähren; o. Verbindung des Spar- und LeihhauSgebäude» mit der Cenlralstelle der Fcrnsprecheinrichtung gegen eine JahreS- vergütung von 112,50 ck. Erlaß der von dem Turnverein der SUdvorstadt wegen Ankaufs einer an der Moltkestraße gelegenen Grund« stücksparcelle zu zahlenden GrunderwerbSabgabcn von zusammen 297,89 betr. Bei der Rückäußerung de« Rathe» bez. der bei Herstellung des Dösener WegeS vorgekommenen Ueberschreitung de- Kosten anschlages beschließt man, eS bewenden zu lasten, ebenso bei den Mittheilungen deS Rathe» auf mehrere Anfragen de» CollcgiumS bei Berathung der Stadtcassenrechnung auf da« Jahr 1886. ES folgt hierauf eine nicht öffentliche Sitzung. Vermischtes. --- Berlin, 26. Juni. Aus Barcelona ist seilen der dortigen deutschen Colonie ein kostbarer Kranz hier cingetroffen, um mit der Inschrift: „Ihrem geliebten Kaiser Friedrich, die Deutschen in Barcelona" am Grabe weiland Sr. Majestät niedergelegt zu werden. -- Praktische Winke für Reisende. Die „Deutsche Verkehrszeitung" schreibt: Bei Beginn der Badezeit dürfte eS angezeigt erscheinen, im Juter este deS Publicum», sowie auch der Bahnverwaltung aus einen Uebel- sland bei der Beförderung de- Reisegepäcks hinzuweisen, dem durch geringe Mühe seitens de» Publicum» zum größten Theil abgeholse» werden könnte. Der beregte Uebelstand besteht darin, daß die zur Beförderung aufgegcbenen Gepäckstücke, hauptsächlich Reisekörbe und Bettsäcke, welche dem Aeußern nach fast alle da» gleich« Aussehen haben, mit gar keinem Zeichen versehen sind. Wenngleich nun von der Gepäck-Expedition die Stücke vor Abgang de- betreffenden Zuge« auch mit einer dem Gepäckschein entsprechenden Nummer, sowie mit dem Namen der Empfangsstation beklebt werden, so kommt e» leider häufig vor» daß diese Beklebuug beim Hinüberschasfen zum Gepäck- wagen oder bei der Verladung, welche mit größter Eile au-gesührt werden muß, verloren geht, weil die Zeit »um Sutrockurn der Zettel zu kurz ist. Natürlich werden hierdurch zahllose Verschleppungen perbeigeführt und ist die Bahnverwaltung nicht immer tu der Lage, die begangenen Fehler so schnell, al« e» da« Jutereste de- Publicum» erheischt, wieder gut zu machen. — Die Bahuverwaltungeu ersuchen deshalb da» Publicum für die bevorstehende Reifezeit bei Ausliefe rung von Gepäck, namentlich an Reisrkörbe und Bettsäcke Papptaselu anzubiuden, welche mit den Namen de» Eigenthümer» und der Be- stimmongsstation beziehungsweise de» zu nehmenden Aufenthalt- Versehen sind. — Somit würden die meisten Unregelmäßigkeiten ver» mieden werden und in erster Linie da- Publicum vo» Unaavehmltch- keiten und Unkosten verschont bleiben. — Postschreibmaschine. Bei der ln der Deutsch- Nationalen Kuustgewerbe-AuSsteUung in München eröffnetrn Postanstalt ist eine neue Schreibmaschine (System Nemingto«') zui» Gebrauch für da» Publicum ausgestellt. Dieselbe wird in der Weise benutzt, daß Briese, Postkarten :c. nach münd licher Angabe der Besucher von dem bedienenden Beamten mit großer Geschwindigkeit geschrieben werden. ES wird dafür eine kleine Gebühr erhoben. ---- Von derStanley'schen Expedition. Der Ver» waltungSrath der britischen ostasrikanischen Gesellschaft hielt dieser Tage eine Sitzung ab. nm zu erörtern, wie weit den i» den letzten Tagen über Slanlrv eingegangenen ungünstigen Nachrichten Glauben zu schenken sei. Nach längerer Debatte kamen die meisten Anwesenden zu dem Schluffe, daß di« über Gt. Pauk de Loando gekommene Meldung eingeborenen Quellen entstamme und nur eine frühere Depesche Major Barttelot'« wieder auswärmt. E» fei ferner nicht wahrschein lich, daß Capitain Ward Lastträger engagire für eine neue Expedition, da dieser, nach den letzten Nachrichten zu schließen, längst nach dem oberen Congo zurilckgekrhrt sei. Der bekannte Afnkareisende Sir Samuel Baker glaubt gleichfalls nicht daran, daß die Lage der Stanley'schen Expedition eine ver zweifelte ist. In einem von ihm an die „Gt. James' Gazette" gerichtetenScbreiben heißt e<: „Die größten Schwierig keiten bei Reisen in Afrika bilden da» Trun-portwesen, der Mangel an Borrllthen und die Feindseligkeit der Eingeborenen. Die Frage bleibt bei solchen Expeditionen stet-, wer soll die Vorräthe tragen, wer soll eine große bewaffnete Macht er- nähren? Wenn eine Expedition die Eingeborenen im Kampfe besiegt, so lassen diese ihre Dörfer im Stiche, nachdem sie all' rhr Korn versteckt haben. — Die afrikanischen Ein geborenen bauen selten mehr, al- sie für sich selbst brauchen. Die Ankunst von Fremden ist daher unwillkommen, weil diese ihre Mundvorräthe angrrifen. Viele Stämme ver kaufen Nahrung-mittel überhaupt nicht, selbst nicht für den höchsten Preis. Da hungrige Mägen ungeduldig werden, so wird erst Bezahlung angebotrn und dann werden die Nab- rung-mittel mit Gewalt sortgrnommen. Ein Conflict ist die Folge, au» welchem langer Verzug und manchmal schwere Unfälle hervorgehen. Ich sehe nicht ein, we-halb man über Stanley'» Lage so besorgt sein sollte. Er wird viel zu leiden baden, wie Alle, welche sich in'» Unbekannte binau-wagen. Er besitzt jedoch große Erfahrung und kann sich au» jeder Schwierigkeit hinau-winden. Wahrscheinlich werden in seinem Rücken Feindseligkeiten au-grbrochen sein, so daß er keine Boten au»schicken kann." Der Secretair der Emin Pascha- Hi lf-gesellschaft schreibt unterm 22. Juni an die Presse: .Da» Reuter'sche Telegramm au- Et. Paul de Loando über Stanley'« Lage hat natürlich viel Besorgniß hervorgerusen. Da- Emin Pascha-Hilf-comits hat bisher keine diese De pesche bestätigende Nachrichten erhalten. In der letzten Zeit sind beim Counts mebrere Briese eingetroffen, einer von Major Barttelot» datirt Aruwimi, 28. März, einer von Rouse Troup, datirt Aruwimi, 31. März, und ein anderer von H. Ward, datirt St. Paul de Loando, 6. Mai. In diesen Briefen werden Deserteure erwähnt, welche 18 Tage- Märsche weit von dem Lager von Hambuya damals >>ch in einem Lager von Arabern befanden. Die Nachricht von Stanley'- Verwundung und der schwierigen Lage der Expe dition ist auf die Erzählungen dieser Leute zurückzuführrn. Weder Major Barttelot. noch Troup, noch Ward glaubten an diese Gerüchte, und deshalb unterließ da» Comits, diese sensationellen Dinge zu veröffentlichen, welche Besorgniß bei den Angehörigen der Mitglieder der Expedition und beim Publicum errege» konnten, da- ein große- Interesse an dem Erfolg nimmt." Der „Times" wird au« Suakim unterm 22. d. gemeldet: „Mehrere unabhängig« Berichte von Flücht lingen au- Berber und Chartum. sowie von Deserteuren von OSuian Digma'S Streilkraft bestätigen die Gerüchte, daß „ein weißer Pascha" (der, wie allgemein geglaubt wird, Mr. H. M. Stanley ist) mit einer Armee in Bar-el-Ghazelle an gekommen sei. Im ganzen Sudan verbreiten sich weitere Gerüchte, daß diese Armee da« Land aus ihrem Marsche durch dasselbe erobert habe. Der Khalif Abdullah soll, wie e» heißt, über da- Auftauchen einer muthmaßlich englischen Expedition in seinem Rücken sehr beunruhigt sein. Den obigen Berichten wird von dem militairischeu Nachrichten-Drparte- ment in Suakim Glauben beigemessen." --- Aalborg in Jütland, 25. Juni. In der hier aus gestellten Menagerie von Wombwillö ereignete sich gestern Abend eine grausige Scene. Die Löwenbändigerin Frl. Sharazato war wie gewöhnlich in den Löwenkäfig gegangen, um die Dressur der Löwen zu zeigen. Al- sie hierbei auch einem der Löwen ihren Kopf in den geöffneten Rachen steckte, biß da» Thier plötzlich zu und bohrte seine Zähne tief durch die beiden Wangen der ohnmächtig zusammensinkcnden Dame. Dem schnell hinzueilenden Wärterpersonal gelang es, die von Blut überströmte Löwenbändigerin zu befreien und in Sicher heit zu bringen. — Kopenhagen» 25. Juni. Von dem Cbef de- dänischen Stationsschiffes „Fylla" bei Island, Marine- Premierlieutenant C. Ryder, ist die Meldung eingegangen, daß vr. Nansen- GrönlandSexpedition sich am 3. d. M. im Jsasjord an Bord de» Walsängerdampfer» „Jason" eingeschifft hat und am 4. d. M. Nachmittag» nach der Ostküste von Grönland abaegangen ist. Lieutenant Ryder ist gleicher Ansicht wie vr. Nansen, daß die die-jährigen Ei-Verhältnisse im nördlichen Polarmeere die Landung an der Ostküste von Grönland in hohem Grade begünstigen, vielleicht einen unmittelbaren Landgang gestatten werden. Durch die anhaltenden Nordwestwinde scheint nämlich in diesem Frühjahr da- ganze Packei- von der Ostküste von Grönland abgetrieben und nach Irland geführt zu sein, deren West-, Nord- und Ostküsten seit Anfang April und bi- jetzt ununterbrochen von riesigen Ei-maffen umgeben sind. Der Dampfer „Jason" wird nun versuchen, an der Nordwestküste von Island eine Durchfahrt durch da» EiS zu gewinnen, dann dasselbe nordwärts umsegeln und dann wieder südwärt« gehend die Ostküst« von Grönland unterm 68. Grade nvrdl. Breite zu erreichen suchen. — Ein Freund unsere» Blatte», der seit einer langen Reihe von Jahren in dem Haupthafenplatz der Insel Guade loupe ansässig »st, schreibt un» unter der Ueberschrist „Zur Deutschenhetze in Frankreich" Folgende«: Pointe s Pitre, Guadeloupe, den 10. Juni 1888. Einen neuen Beweis für die vollständige Unzurechnungsfähigkeit der Franzoien in politischer Hinsicht und den chauvinistischen Geist, der'AlleS in dem unglücklichen Frankreich umsponnen hält, giebt der folgende Vorfall: DoS Frohnleichnam-sest, da- diese- Jahr auf den 31. Mai fiel, ward, wie immer, am folgenden Sonntag gefeiert. Nach der Haupt- mesfe Drocession durch die Hauplstraßen der Stadt. — An diesem Tage pflegen die meisten Privalhäiiser Flaggen, Standarten. Blumen- guirlanden rc. al« Zeichen der Pietät an ihren Fronte», sowie quer über die Straßen anzubringen. Ter hiesige Hafenmeister, ein Mann, der, trotzdem er Fran zose ist, einen einigermaßen gesunden Meuschenverfland besitzt, hatte seine ganze Sammlung von internationalen Flaggen zur Verfügung sowohl seine» Haufe» (da- sich in einer der lrequentirtesten Straßen befindet), alS auch der Nachbarn gestellt, um ol» Schmuck zu der Fe>rr zu dienen. E« muß hierzu bemerkt werden» daß in der be treffende» Sammlung sich dir Signalflaggen aller fchiffsahrende» Rationen befinden: Engländer, Holländer. Spanier, Italiener, Oester- reicher. Schweden, Norweger, Dänen, Russen «. — und darunter auch Deutsche. Bon dem Hause de» Hafenmeister» zog sich also seit dem Morgen de- 3. Juni eine stattliche Reihe Flaggen aller Länder bi« zu den gegenüberliegenden Häusern hin. E» wäre übrigen« nicht« Un angenehme« vorgesallen, wenn nicht ein allzu eifriger „Deutschen- fresser" und zwar ein Elsässer von Geburt. Inhaber eine» der erste» Manusoclurwaareulädcn in Pointe L Pitre. seine gehässigen Blicke »usälüg aus eine unschuldige schwarz-weiß-roth« Flagge gerichtet hätte, deren Farbenipiel seine chauvinistischen Nerven, wie e» scheint, zum Aeußersten gereizt haben. Darob großer Zusammenlaus der durch den betreffenden Herrn einberusenen StimmungSgenossenl — Großer Protest gegen di» Gegenwart de- „Pavillon pruaaien'. — Große« Geschrei; — Drohung gegen den arme» Hafenmeister; — Protokollausnahme und Klage beim Staal-anwalt; — kurz und gut eine politische Demonstration, ol- ob man in voller Krieg»,eit wäre. Der arme Holenmeister hat natürlich, trotzdem er erklärte, daß ihm die Flagge nur al- Farben schmuck gegolten, mit Schimps und Schande die deutsch« Flaggt streichen müffen. Jeder Lommentar ist dabet überflüssig. — Wo» soll man von Leuten denken, die nur den einzigen Gedanken haben, daß Alle«, wa« an Farbe, Sprache oder sonst etwa« Deutsche» erinnert, »rin- cipiell verpönt ist. Da« Schönste kommt aber noch und Schreiber diese- bat e» niib! übrr da« Herz bringen köaaen, den betheiligten Herren Deutschen- sressern seine Meinung über die Inkonsequenz, deren sie sich trotz alledem schuldig machten, vorzuenthalten, denn gerade neben der deutschen Retch-flagge wehte» die Farbe« von Oesterreich «ud Itallru; die trioituH war vollständig. — Aber da- konnte» die borwrteu Köps« der uattou^ «ich» begreiseu. — El ist doch tu mancher Meulchen Gehir» wie tu einer wüste» Gegend, vo mehr Sand al- fruchtbare Erd« vorherrscht. Wer ober Sand streut, erntet nicht« Gute«, und aus den Sand, de» die französtschen Hetzer heute streue», werde» sie uur de» sichern Untergang de» LandeS ernten. Hier giebt e« nur zwei deutsche Reich«»» gehörige und trotz ihrer unscheinbaren Minderheit wünschen sie, daß diese- vorkommniß zur Kenntniß im Baterlande gelange, um ihnen za zeigen, daß selbst in diesen sonst durch Klima und Produkte Io sehr beglückten Gegenden der Haß der Nationalitäten stet« durch „Schürer" unterhalten wird. Und das arme Volk, da« sich von den lachenden Parteigängern am Gäagelbande iühre» läßt, steht nicht, daß au« all dem einst eine blutige Saat ausgehen muß — ohne Erbarmen, ohne Verzeihung. — Arme bedauernswürdige Menschheit! — In bcm Syrischen Waisenhause in Jerusalem, nach dem bekannten Ausstande der Drusen und Mohame- daner, in welchem Tausende von Christen in Syrien er schlagen wurden, eröffnet, befinden sich jetzt zehn Werkstätten, m welchen meist europäische Meister angestellt sind; auch für die Blinden unter den Kindern besteht ein eigner Jndustrie- saal. Für begabtere Zöglinge ist em fünfjähriger CursuS kür höhere Bildung eingerichtet, in welchem sie sich zu Lehrern, Evangelisten, Dolmetschern, Kausleuten rc. ausbilden können. BerntS 400 Zöglinge haben die Anstalt verlassen und sind nun in den verschiedensten Berufsarten und Gegenden thätig. Gegenwärtig befinden sich 144 Kinder in der um fangreichen Anstalt, die leider >m vorigen Jahre ein Deficit von 9000 hatte. — Eine Liebe-wirbung von 1648. „SchönsteDame, Wiewohl Ich. durch ihre liebreiche freundseligkeit anaefrischet mich eine geraume Zeit bemühet, deroselben in persönlicher gegenwart aufzuwarten, vnd die trewe aemüths-neigung, so ihre angenehme schönheit bey mir veruhrsachet, satsamlich zu offenbahren vnd an tag zu geben. So hat doch bishero die widterwärtigkeit de» glücke» solche- nicht- desto weniger abstet« Hintertrieben vnd ausgehalten, also daß Ich endlich (wo ich ander- der Vervielfältigung abwegsamster gedanken entsetzet sein wollen) diesen großen fehler begehen misten, umb derselben durch hiesige- misst» mein gemlilh zu verstehen zu geben. Nicht zweifelnd. Allerschönst dieselbe werde solche- mit gnnstgewcgencn Augen ansehcnv vnd diesen meinen begangenen irthumb mit der Dollkommnuß Ihrer sreunvscligen Höflichkeit nach gnügen ersetzen vnd ihren geringsten Diener eine gelegen- beit, Key welcher er dieselbe thunlichster schuldigkeit nach per sönlich zu bedienen erbötig, durch eine gewünschte AntwortS- schrift an die handt zu geben geruhen, da er dann sein von Liebe passionirteS gemüth mit mehrere erklärende sich Ihrer liebreizenden schönheit verbinden und verpflichten würde, also daß er sein und bleiben würde biß in sein grab alstetS ihr getreuester dicner Han» DolaS. Leipzig am 12. Maji 1648." Verkehrswesen. ** E» ist von verschiedenen Zeitungen die Nachricht verbreitet worden, daß vom 1. Juni er. an Kilometerbillet- auf den schweizerischen Bahnen zur Einführung gelangten. Da ge rade jetzt die Schweiz ol- Zielpunct der Reise vielfach genommen wird, so haben wir un- an kompetenter Stelle (Schweizerische Nord- ostbahn) danach erkundigt und zur Nachricht erhalten, daß die Ein führung von Kilometerbillet» bi- jetzt nicht erfolgt und auch sür die Nächstzeit nicht zu erwarten sei. ES werden also nach wie vor die feststehenden und combiairbaren Rundreisebillet- das einzige Mittel zur Erreichung von Fahrpreisermäßigungen in der Schweiz sein. Wie bekannt, werden die combiairbaren Rundreisebillet» sür die Schweiz von den meisten deutschen An-gabestellea sür combluir- bare Rundreisebillet» mit verausgabt. Aus dem Geschäftsverkehr. k Gerade in der jetzigen Jahreszeit und besonder» an den heißen Tagen bildet die Schroter'sche Suse ein« der angenehmsten Ge tränke, zumal da- Gebräu au- bestem Malz und Hopfen und ohne Zuhilfenahme irgend welcher Ingredienzen bereitet wird. Für die Beliebtheit der Schröler'schen Gose spricht am besten der stetig wachsende Umsatz und die nothwendig gewordene Erweiterung des Etablissements. DaS Getränk ist der Gesundheit dienlich und ein wirkliche- Labsal. Literatur. In gewohnter pünctlicher Weise stellte sich Patzne'S Iluftrtrter Aamilien-Kalen-rr auch für 1889 ein, jeder Mal eine ange- nehme Uebcrraschung bereitend. DaS hochinteressanle Unterhaltung«- buch, voller schöner Erzählungen, Humoresken, Anekdoten, Welter- eignifsen, belehrenden und nützlichen Beiträgen, wirklich prächtig illustrirt, enthält außerdem noch 5 Gratisbeilagen: Einen Wand kalender. Porten,onnoie-Kalender, Damen-Almanach, ein schönes Oeldruckbild, Familienglück, sowie eine Lisenbahnkarte von Deutschland in 3 Farben gedruckt und bi« zur Neuzeit ergänzt, 63 cm hoch 49 em breit, welche in unserer reiselustigen Zeit Jedermann eine hochwillkommene Gabe sein dürste, und dies Alle- für nur 50 -H. Bei solcher Lielseitigkett, welche Payne'S Jllustrirtcr Familien-Kalender bietet, wundert eS uns über- daupt nicht, daß derselbe bei Weitem der verbreitetste und beliebteste Kalender Deutschland- ist. —r. ' . * Wiederum liegt un- eine Reibe von Nummern der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift: „Die» Blatt gehört der Hausfrau'." (Berlin, Expedition Schwerin-Straße 5) vor und wiederum ver- mögen wir, angesichts der Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit dieser so wohlseilen Zeitschrift, welche 1 -4l vierteljährlich kostet, unseren freund- lichen Leserinnen nur den guten Rath zu geben, auf ..Die- Blatt gehört der Hausfrau I" zu abonnlren. ES gebricht un- an Raum, eingehend den Inhalt der letzten 6 Nummern aufzuzühlen; dieselben enthalten: 18 selbstständige Leitartikel über Themata, welche jede Hausfrau interelsiren, ferner eine lange Reihe von Recepten unter den Sammelliteln: Für die Küche — Getränke — NahrungSmittrl — Wohnung — Kleidung — Wäsche — Handarbeiten — Hau> und Zimmergarten — Gesundheitspflege — Körperpflege — Unsere Kinder — Kunst im Hause — Erwerbsthätigkeit — Gemeinnütziges. — Für die Unterhaltung sorgt ein gute« Feuilleton, enthaltend Erzählungen, Gedichte, Sprüche und Räthsel. Alles in Allem: das neue Vierteljahr steht vor der Thür; man überzeuge sich, daß wir die Wahrheit berichten und ri»kire 1 Wir sind sicher, sür diesen Hinweis Dank zu ernten. ^ Nummer 25 der „Dramaturgischen Blätter und vühnen- Rundschau", herausgegeben von der Genoisenschast Deutscher Bühnen-Angeihöriger. redigirt von Raphael Löwenfeld (Berlin, Verlag von F. A. Günther L Sohn), hat solgenden Inhalt: R. Lüwenseld: Kaiser Friedrich si. — Georg Köberle: Charlotte Birch-Pseiffer. — Adolf Kreßner: Joss Lchegaray'S Drama „Der Sohn von Liien und der Sohn von Fleisch". — Umschau; Pari« (Lugen von Jagow). — Feuilleton: Karl Prüll: Unser Premisreu- Publicum. — ÖfsenerSprechsaal. — Neue Bücher. — Ehronik. — Rückblicke. — Mittheilungen der Genossenschaft Deutscher Bühnen- Angehöriger. (Eingesandt.) Allen Denjenigen, welch« da« an der Mulde gelegene Städtchen Grimma mit seiner reizenden Umgebung besuchen, kann mit vollem Rechte und aus persönlicher Ueberzeugunq da- Gasthaus „Zum BombrinuS", Lange Straße, angelegentlichst empfohlen werden. Der Gastwirth Herr Nasser und seine Gattin sind nicht nur gegen jeden noch so fremden Gast fürsorglich und freundlich entgegenkommend, sondern sind auch bei vorzüglichen Speisen und Getränken, die sie verabreichen und in den PreiSnotiruiigea sür die Zimmer so äußerst bescheiden und billig, daß man nicht uuterlossrn kan». di«S dankbar öffentlich auzuerkranen und Diejenigen daraus auimerksani zu machen, wrlche einige Tage der Erholung in Grimm» zubringe» wollen. Berichtig»««-. Im gestrigen Leitartikel muß e» an der auf da- Berhältuiß deS Kaiser« zur ReichSge'etzgebung bezüglich!» Stelle heißen: „Diese- verhältuiß hol ja tbatsüchlich seit 17 Jahren bestanden, ober r» ist noch »i« zuvor in so bestimmter Weise zur Sprach« gebracht worden, wie es durch die Thronrede geschieht. Telegraphische Vepeschr«. Berlin, 27. Juni. Da» Kreuzergeschwader. bestehend S. M. Schiffen „Sophie", „Carola" und „Olga", Geschwaderchef Tommodore Heu-ner, ist am LS. Juni ». von Gingapore nach Zanzibar in Sce gegangen. * Pest, 26. Juni. DrrKaiserempstng yeute vormittag 11 Uhr den Generalquartiermeistcr Grasen Waldersee, welcher da» Notificirung-schreiben über die Thronbasteignng Sr. Majestät de» Kaiser- Wilhelm überbrachte, in feierlicher Audienz. Nach derselben stattete Graf Waldersee dem Erz- Herzog Joses, dem Ministerpräsidenten Ti-za, dem Minister Fejervary, sowie dem Corp-commandanlen Pejacfevich Be suche ab. * Pest, 26. Juni. Zu Ehren de- General-Quartier- meistcrS Grasen v. Waldersee fand in der Hofburg eine Hostasel statt, welcher der Kaiser. Erzherzog Albrecht, Gras v. Waldersee mit Rittmeister v. Funcke und der demselben zugetheilte Rittmeister Hauer, die Minister Kalnoky, Bauer. Kallay, Ti-za, Taaffe, der LandeScommandirende Pejacfevick. Generalstabschef Beck. SectionSches Szoegyenyi, Viceadmiral Sterneck, der deutsche Generalconsul v. Plessen und Oberst Schönach beiwohnten. * Pest, 26. Juni. Der „Ncmzet" bemerkt zu den Aus lastungen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" von gestern betreffs eine» Artikel- ve» „Pester Lloyd", über die Proclamation des Kaiser- Wilbelm'S: In der unga- rischen Presse gebe sich für den deutschen Kaiser, für die deutsche Nation und sür da- Bündniß mit Deutschland allent halben ehrfurcht-vollste, sympathischste und wärmste Anerkennung kund. Ungarn wünsche aufrichtig, daß man in Deutschland diese Stimmen vernehme und würdige. — „Pesti Naplo" weist die Ansichten de» .^Bester Lloyd" entschieden zurück und sagt: In der ungarischen Presse sowie im ungarischen politischen und Parteileben mache sich in Bezug aus Deutschland keine andere Auffassung geltend, al- die aufrichtiger Freundschaft. Insbesondere halten sämmtliche ungarischen politischen Parteien an dem Bündniß mit Deutschland fest und geben demselben auch bei jeder Gelegenheit Ausdruck; diese Thatsache illustrire lebhaft genug die Auffassung der politischen Bestrebungen und der politischen öffentlichen Meinung Ungarn» gegenüber Deutschland. * Pari», 25. Juni. General v. Alven-leben wird morgen von dem Minister de» Aeußern und am Donner-lag von dem Präsidenten Carnot behus» Notification der Thronbesteigung Sr. Majestät de« Kaiser- Wilhelm empfangen werden. * London, 27. Juni. DaS Unterhau- hat da» von John Morley beantragte Tadelsvotum gegen die Regierung mit 366 gegen 273 Stück abgelehnt. * Rom, 25. Juni. Der König empfing heute Mittag den Fürsten von Pleß, welcher die Thronbesteigung Sr. Majestät de» Kaiser» Wilhelm nolificirte. Die Audienz währte drei Stunden und war die Unterhaltung eine sehr herzliche. Als dann wurde Fürst Pleß auch von der Königin in längerer Audienz empfangen. *Rom, 26. Juni. Fürst v. Pleß besuchte den Minister präsidenten CriSpi vor seinem Empfange beim Könige. CriSpi gab dem Schmerze Italiens anläßlich de» Ablebens Kaiser Friedrich'», sowie den Glückwünschen zur Thron besteigung Kaiser Wilbelm'S Ausdruck, welcher durch seine Thronrede die Bande der Sympathie und de- gemeinsamen Interesse» befestigte, durch welche Deutschland und Italien verbunden sind. * Bern, 27. Juni. Der Nationalrath hat nach längerer Verhandlung den Vertrag mit Rom, betreffend den Anschluß de« CantonS Fessin an die Diöcese Basel unter Wahrung der staatlichen Hoheit-rechte de» Fessin, mit 97 gegen 8 Stimmen angenommen. * Stockholm, 27. Juni. Nach neueren Meldungen ist auch die Stadt Umea niedergebrannt. Der Ge- sammtverlust, der durch die Einäscherung UmeaS und Sunds walls entstanden ist, wird auf 25 bis 30 Millionen Kronen angegeben. Ungefähr 12 000 Menschen sind obdachlos. Cs haben sich sofort Comitss behufs Einsammelns von Geldern und Nahrungsmitteln gebildet. ES sind schon 3 Dampfer mit Vorräthen für die Abgebrannten abgegangen. * Petersburg, 26. Juni. Der Groxfmfi Wladimir nebst Gemahlin und Gefolge haben heule die Rundreise nach Kowno, Warschau, Moskau und den dazwischen liegenden Ortschaften angetrctcn. Wie der „Grashdanin" erfährt, wird die Reise denselben informativen Charakter habe», wie diejenigen, welche der Großfürst und die Großfürstin in früheren Jahren »ach den Baltischen und Nordprovinzen gemacht haben. * Petersburg, 26. Juni. Durch ein heute veröffent lichtes Gesetz wird eS der deutschen Bergbau-Gesellschaft Gustav von Kramsta gestattet, unter gewissen Bedingungen ihre geschäftliche Thätigkeit in Rußland sortzusetzen. * Petersburg, 27. Juni. Der Kaiser empfing gestern in PetcrShos in feierlicher Audienz den General v. Pape, sowie später dessen Adjutanten Grasen zu Eulcnburg. General v. Pape wurde alsdann auch der Kaiserin und dein Thronfolger vorgestellt. — Großfürst Wladimir ist gestern Nachmittag mit der Warschauer Bahn abgcreist. *Konstantinopel,26. Juni. Die türkisch-serbische HandelSconvention, bis 1892 giltig, ist gestern unterzeichnet worbe». * New-Uork, 26. Juni. Nack einer au» Mexiko hier eingetroffenen Depesche haben Ucberschwemmungen in Folge starker Regengüsse in den Städten Leon und Silao grotze Verheerungen «»gerichtet. DaS Hochwasser erreichte diese Städte uuvermuthet während der Nacht; die leicht ge bauten Häuser stürzten ein, die schlafenden Einwohner fanden hierdurch und durch Ertrinken eine» plötzlichen Tod In diesen Städten sollen 700Mrnschen umgekomme» und ca. 2000 Häuser zerstört sein. Ein Telegramm aus El Paso sagt, eS seien in dem ganzen überschwemmten Gebiet 1500 Menschen um- gekommen. Nach Schluß der Redaktion eingestangea.: * Berlin, 27. Juni. Der Adreß-Entwurf der Abgeordneten ist eine Umschreibung der Thronrede. DaS AbgeordnctenhauS theilt den tiefen Schmer; des Kaisers über den Tod deS Baterö, nimmt dankend das Verfassungögelübte des Königs entgegen und ist einig mit demselben, die Kron- rechte gewissenhaft zu wahren. Die LolkSrechtc ungeschmälert zu erhalten, spricht es freudige Zustimmung auS ru den Zu sicherungen deS Königs, den Bahnen seines Großvater- und Vaters zu folgen, die Religionsfreiheit zu schirmen, den reli giösen Frieden zu erhalten, und erkennt dankbar die Verheißung, die Selbstverwaltung zu erhalten und zu befestigen, an. Wie der König, ist die Volksvertretung bestrebt, die altprcußische Finanzpolitik aufrecht zu halten und eine gerechte Steuer- vertheilung und Erleichterung in den Gcmeindelasten herbei- zusühren. Mit dem König erkennt das Abgeordnetenhaus m dem aus gegenseitiges Vertrauen gegründeten Zusammen wirken die Gewähr sür die Förderung der Landeswohlfahrt au. DaS Volk dankte dem König, daß er Gerechtigkeit und Pflichtgefühl sich zum Leitstern seines Regiment- erkoren hat. Wie Friedrich der Große seine Hingabe an daö Volk und Vaterland bezeugte, so hat daS Preußische Volk in höchster Gefahr und im tiefsten Leib die Treue gehalten. Die Adresse gelobt, Treue zu bewahre» in guten uno bösen Tagen. * Barlin, 27. Juni. Der Adreß-Entwurf de» Herrenhausc» spricht den tiefen Schmerz über den Heim gang de- Kaiser- Friedrich au» und umschreibt die Thron rede, dankt sür dir Zusagen de« König», bei deren Au«- sübrnng ihm da» preußische Volk und die Regierung mit hoher Begeisterung, dankbarer Liebe, freudigem Gehorsam unentwegt zur Seite stehe» wird, und schließt mit dem E», lvbniß unwandelbarer preußischer Treue und Hingebung i» guten und bösen Tagen. N»d-c»e»r Udl» t» >»»»»>> Wv d«, «i-ftMitch« »»,» Prviq», 0ss. O«„, Gaul U, »,1»»»»
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