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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-29
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1888
- Autor
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3990 d«» letzten BrrwaltungSjahres aus 65 286,35 ^ bekausen. Im Venvaliungsjahre 1877/78 betrug die Einnahme 43 497 ^b, damit vergliche», daben sich die Einnahmen um nahezu SV Proc. gesteigert. La Bermächinistcn sind dem Verein zugesallen 15000 .^i durch letzt- Willige Verfügung des Herr» JuImS Adols von der Krone aus Markkleeberg, sowie 1000 die als „Iulieustistuug" angelegt worden sind. Bon Interesse sür die diesmalige Versammlung ist, daß der Zweigverein Kirchberg seit 1845 3803 ^l beigesteuert hat. Zur Peusuna dieser Rechnuugsablage werden ernannt die Herren Bürgermeister Schiefer und Fabrikbesitzer Unger in Kilchberg. Rach Miltheilung des Vorsitzenden ist das hohe Landesconsistorium wegea seinem ÄcschailSvrrhültnisse nicht im Stande, eine« Ber- treter zu senden. Doch entbietet dasselbe seinen herzlichen Gruß. Der Leuiralvorstaud hat de» Herr» v. Pank mit seiner Vertretung betraut. Au» einer Mittheilung des Dresdner Hauplvcreins wird dessen Jahrrsverjammluag am 28. und 29. August in Zittau ab- gehalten werden; im Anschlüsse daran wird die Versammlung des Wiener HauptvereiuS in Reichenberg in Böhmen am 30. und 31. August abgehaltra werden. Die Generaldirection der königlich sächsische» Siaatsbahnen hat eine Fahrpreisermäßigung in der Weise gewährt, daß einfache Fahrkarten, am 29. August nach Zittau oder Reichenberg i. B. gelöst, zur sreieu Rückfahrt am 1. September berechtigen. Zu dieser Feier, sowie zu der am 27. und 28. Juni d. I. in Bodcubach stattfindende» Jahresversammlung de« böhmischen HilssvereinS werden die Glieder de« Leipziger HaupivereinS herzlich ringeladen. Bon Mittweida i. S. liegt an den Leipziger Haupt verein eine Einladung zur Abhaltung einer seiner deinnächstigen Jahresversammlungen vor. Ueter diese Angelegenheit soll später gesprochen werden. Hieraus erfolgte der eingehende Bericht de- Herrn Schulrath vr. Hempel-Leipzig über die drei vom Hauptvereiae sür sein Liebeswrrk vorgeschlageaeu Gemeinden: Buttentag in Schlesien, Kehlheim in Bayern und Weisenau in Hessen. In anregender Weise wußte der Herr Redner ein Bild von dem Zustand« dieser Gemeinden zu ealwerfen. Mit großer Mehrheit wird sür Weisenau die große Liebesgabe von 1000 ^ll bestimmt, Lrhlheim und Butteotag erhalten je 500 XII. Wnigl. Sächsisches) Armeekorps. * Dresden, 27. Äum. Seine Majestät der König haben Lllergnädigst geruht, nachstehende Personal-Ver änderungen in der Armee zu genehmigen: 4. Ernennungen, vesfirtzerungen» Versetzungen. Die Besörderung des Majors und AbtheilungS-VorstandcS im Krieg-Ministerium Trefurtd zum Oberstlieutenant; die Beförderung des Majors in der Jngenieur-Abtheilung des Gencralstabes von Scheibncr und deS Majors im Generalstabe Hingst zu Oberst- lieutenautS; die Beurlaubung des Hauptmanns und Eompagnie- Ehess im 3. Infanterie.Rcgimeute Nr. 102 „Prinz-Regeut Luitpold von Bayern" Nicolai vom 1. Juli d. I. ob aus 1 Jahr unter Stellung 4 la suite dieses Regiments; die Beförderung der Majore und Bataillons - Lommandeure Steiodors des 4. Infanterie - Regiment» Nr. 103, diesen unter Ernennung zum etatsmäßigen StabSosficier deS 5. Jnsanterir-Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Freiherr von Hausen des 3. Jäger-BataillonS Rr. 1b, Gras von Einsiedel des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, diesen unter Ernennung zum etats- mäßigeu StabSosficier deS 3. Insantcrie-RegimeutS Nr. 102 „Prinz- Regent Luitpold von Bayern", von Malortie des 1. (Leib.) Brenadier-RegimeuIS Nr. 100, diesen unter Ernennung zum etats- mäßigen Stadsofficier deS 9. Infanterie-Regiments Nr. 133, zu OberstlieutenantS; die Ernennung der überzähligen Majore Blohm de« 9. Insanterie-RegimentS Nr. 133, diesen unter Versetzung zum 4. Jiisauterie-Regimeiite Nr. 103, Freiherr von Schele des 3. In- santerie-Regimeuis Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Hummitzsch des I. (Leib-) Grenadier-Regiment« Nr. 100, von Götz deS Schützen. (Füsilier-) Regiment» „Prinz Georg" Nr. 108, diesen unter Versetzung zum I. (Leib-) Brenadier-Regimente Nr. 100, Freiherr von Hammerftein des 6. Insanterie-RegimentS Rr. 105 zu Bat-.illonS-Lommandeuren; die Beförderung der Hauptleute und Compagnie-EhesS von Schwanewede deS l.(Leib-) Grenadier-RegimcutS Nr. 100, diesen unter Versetzung zum 6. Jn- santerie-Rcgimente Rr. 105, Methe des Schützen- (Füsilier.) Regiment- „Prinz Georg" Nr. 108, Holzhauscn des 4. Jn- santerie-RegimeutS Nr. 103, diesen unter Versetzung zum 3. Ju- santerie-Regiwente Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Freiherr von Uslar-Gleichen und Kirchhofs des 2. Grenadier- Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", elfteren unter Versetzung zum 1. (Leib-) Brenadier-Regimente Nr. 100, letzteren unter Versetzung zum 9. Jnsanterie-Regimente Rr. 133, zu überzähligen Major-; die Erneuanng de- Haupimanas 4 la »uits de- 2. Grenadier-Regiments Rr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" und Adjutanten der 1. Division Rr. 23 von MontbL, unter Enthebung von der Adjutanten- Function, zum Compagnie - Chef im 2. Grenadier - Regiment« Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen"; die Ernennung de« HanptmannS 4 la satt« des 1. (Leib«) Grenadier-Regiment» Rr. 100 und Adjutanten der 1. Infanterie-Brigade Rr. 4L von Wardenburg zum Adjutanten der 1. Division Rr. 23; die Er nennung des Hauptmanns 4 In «uits deS 7. Jnsaaterie-Regimeut» „Prinz Georg" Nr. 106 und Platzmajors bei der Lommandantur Dresden von Haupt, unter Enthebung von dieser Function, zum Compaguie-Ehes im 2. Brenadier-Regimente Nr. 101 „Kaiser Wil- Helm, König von Preußen"; die Ernennung de» Hauptmanns und Lompaguic-Lhcss im 10. Infanterie - Regimente Rr. 134 van Earl »Witz, unter Stellung 4 In »nito diese- Regiment- und unter Verleihung eine- Patente» seiner Charge, zum Platzmajor bei der Lommandantur Dresden: die Versetzung des Hauptmanns 4 l» »nito de« Schützea-sFüsilier.-Regimeuts „Prinz Georg" Nr. 108 und ComPaguie-LhesS bei der Unlerossicierschule zu Maricnberg Wahle als Compagnie-Lhes zum Schützen-(Füsilier-) Regimente „Prinz Georg" Nc. 1Ä; di« Versetzung de- Hauptmanns und Lompaguie-Chess im 1. Jäger-Bataillone Rr. 12 Schreiter, untee Stellung ä l» »uitv dieses Bataillon», al-Lompagnir-Chrs zur Unterolficierschule zu Marienbera; di« Versetzung des Hauptmanns und Lomlxignie-LhkfS im 5. Jnsanterei-Regimeute „Prinz Friedrich August" Rr. 104 Müller in gleicher Eigenschaft zum 1. Jäger- Bataillone Nr. 12; die Ernennung de« charakterifirten Hauptmanns im b. Infanterie-Regimrute „Prinz Friedrich August" Nr. 104 Mohr zum etatsmäßigen Hauptman» und Lompagnie^Lhes im 4. Jnsanterie-Regimente Nr. 103 mit einem Patente vom Tage der Lhorakterisirung; die Besörderung der Premierlientenants Rö-l«r de- 6. Infanterie-Regiments Rr. 105, diesen unter Versetzung zum 3. Iiisantcrie-Rrgimente Rr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Kleeberg de- 5. Jasauteric-RegintentS „Prinz Friedrich August" Rr. 104, von Zenker de» 1. (Leib-) Brenadier-Regiment« Nr. 100, Döring de« 10. Jnsantcrie-Regiment« Nr. 134, diesen vorläufig ohne Patent, z» Hanptlcuten und Compagnie-Lhes«; die Beförderung deS PremierlitulenaulS 4 l» suito des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108 und Adjutanten der 2. Infanterie-Brigade Nr. 46 von Holleben zum Hauptmann; die Verleihung von Patenten ihrer Charge an die Hauptleute und Compagnie-Lhels P seil det 11. Infanterie-Regiment» Nr. 138 und Freherr von Wrede de- 2. Grenadier-Regiment-Nr 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen"; die Verleihung de« Charakter- als Hauptmann an die Premierlientenants Sieg de« 9. Infanterie. Regiment- Nr. 133, von Heldreich de- 3. Jnsanterie-Regiment« Rr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern" und Möller be st. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Rr. 107; dir Ernennung de« Premierlientenant« im 8. Jnsanterie-Regimente „Prinz Johann Georg" Nr. 107 von Schönberg, unter Stellung 4 I» ouits de- 1. (Leib-) Grenadier-Regiment« Rr. 100, zum Adjutanten der 1. Infanterie-Brigade N>. 4L; di« Versetzung de- Premierlientenants im 9. Jnsanterie-Regimente Nc. 133 Le»tbald zum 8. Jnsanterie-Regimente „Prinz Johann Georg" Rr. 107; die Ernennnng der charakterifirten Premierlientenanl- Leimbach dcS 5. Juso»ier»e-Regime»ts „Prinz Priedrich August" Rr. 104 »ad Heppe des 11. Jnsanterio-Regiment- Nr. 139, diesen unter Versetzung zum 10. Inlanterie-Regimente Nr. 134, zu etats mäßigen Premierlieutenant« mit Patente,, vom Tag« der Charakte risirung; die Besörderung der Secondelieutenantt Slske» des 7. Jnsanterie-Regiment« „Prinz Georg" Nr. 106, diesen unter Ver- setznn» znm 6. Jukanterie Regimente Rr. 105, Heitz und Meyer des 5. Jnsanterie-Regiment- „Prinz Friedrich August" Rr. 104, letzteren vorläufig ohne Patent, von Wach» man» I. be st. JnsaMerie - Regiment« Rr. 133, Uyrrr de- 2. Grenadier Regiment« Rr. 101 „Kaiser Wilhelm. König von Preußen" diese» unter Versetzung zum 1. Jäger-Bataillone Rr. 12 nnd dorläufig ohne Patent, sowie unter vorläufiger Belastung in seinem Lommondo bei der llnterosstcierschuie zu Marie» berg, zu Premierlientenants; di« Verleihung de- Charakters al« Prcmier- iieMenant „ di« Secondelientenant« Röntge» des 8. Infanterie. Regiment- Rr. 102 „Pciaz-Regent Lnitpold von Bayern" »nd Dieterich 4 In «iw de« 2. Brrnadier-Regimeut« Rr. 101 Utaisrr Wllhekm, König von Preußen"; die Beförderung des Portepee- sthnrich« Schulz de- 10. Jnsanterie-Regiment- Rr. 134 zum GeraadeLemenan»; die Befördern»- de« Majar» »ad etatsmLßge» Siabäofficiers de« 2. UlanenGieatment- Rr. 18 von Buch zum Oderstlientenant; die Ernenn»», de« charakterifirten Rittmeister« km 1. Hnsarea-Regimeat Rr IS van Waller-Jeschki «um et«-- mäßigen Rtu« ister »ndE-cadroa-lthej nM eiae« PatetKe vom Tng« der Charakterisiruiig; die Verleihung van Patenten ihrer Charge an die Rittmeister »nd Eskadron Chefs von Nostitz.Wallwitz des Larabinier.Regiments, von Tschirschky und Bögen- dorss und Gras von Fabrice deS Garde-Reiter-Regiments; die Verleihung deS Charakters als Rittmeister an die Premier, lieuteuanis Bader des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18, Freiherr von Eampe de« I. Ulanen-Regiment« Rr. 17 und Freiherr von Gavi de- 1. Husaren-Regiment- Nr. lst; die Ernennung deS charakterifirten Premier l.eutenant- im 1. Hasaren - Regimente Nr. 18 Freiherr von Lützow zum etatsmäßigen Premier- lieutenant mit einem Patente vom Tage der Charakterifirung; die Besörderung des Srcoiidrlientenants im 2. Huiare» - Regi me nie Nr. 19 Zschille zum Premierlieutenant; die Befiederung de- Major- n»d Abiheilungs-LommandeurS im 2. Feld- Artillcrie-Regimente Nr. 28 von Kretschmar zum Oberst- lieutenant; die Beförderung des PremierlieutenaniZ der Reserve Klinger deS Train-Bataillon- Rr. 12 zum Hauptman» der Reserve; die Beförderung de- Preniierlieutciiaut» des Laad- wehr-Trains 1. Aufgebot- Winkler dcS Landwehr-Bataillons- Bezirks Glaucha» zum Haaplmann des Landwehr-TrainS I. Auf gebots; die Beförderung der SecondelientrnantS der Landwehr- Infanterie l. Aufgebots Heatschel, Brunft und vr. Lange II. des Landwehr-vaiaillons-BezirkS II. Leipzig zu PremierlitutenantS der Landwehr-Jnsanterie I. Aufgebots; die Beförderung des Seeon de- lieMenants des Landwehr-Trains I. AnsgebvlS Zimmermann des Laiidwehr-BataillonS-Bezirkr 11. Dresden zun> Premierlientenant de- Landwehr-Trains I. Ausgebots; die Verleihung des Charakters als Oberstlieutenant an de» Major z. D. Freiherr von USlar- Gleicheu — zuletzt im 3. Jnsanterie-Regimente Nr. l02 „Prinz- Regent Luitpold von Bayern" —; die Wiederanstellung des Sccondr- lieutenautS der Landwehr-Jnsanterie a. D. WeiSke in der Land- wehr-Iusanteric II. Ansgebots des Landwehr-Balaillons-BezirkS II. Leipzig mit seinem frühere» Patente vom 29. November 18708; die Wiederauftclluag nachstehender Oificiere a. D. auf Grund de- Gesetzes vom 11. Februar 1888, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht, und zwar: de- Secondelieuleuant- der Reserve а. D. Ried in der Landwehr-Lavallerie II. Aufgebots de» Laudwehr-Bataillons-Bezirk« Plauen mit seinem früheren Patente vom 25. Oktober 1875, de» Eerondelieutenants der Reserve a. D. Hohlseldt bei den Landwehr-Pionieren II. AusgebolS des Land- wehr-Bataillons-Bezirks Plaue» mit seinem früheren Patente vom 1. Deeember 1875 und de- Secondeliealeiiants der Landwehr-Feld- Artillerie a. D. Dähne in der Landwehr-Feld Artillerie U. Auf gebots deS Landwehr-Bataillons-Bezirks II. Dresden mit seinem früheren Patente vom 15. December 1875; die Versetzung des Assiftenz-RrzteS 1. Elaste der Landwehr II. Aufgebots vr. Buch deS Laudwehr-Bataillons-Bezirk- 1. Dresden zu den Saniläis- Osficieren der Landwehr I. Aufgebot» desselben Bezirks; die Be- sördrrnng der Unterärzte der Reserve Gebauer und Ludwig de- Landwehr-Bataillons-Bezirks 1. Leipzig und vr. Rieke deS Land wehr. Bataillon--Bezirks Lswmnitz zu Assistenz. Aerzteu 2. Llosse der Reserve. ». AbschiedSdewifiignngeu. Die Stellung zur Disposition deS Oberstlieutrnants und etatS- mäßigen StabSosficierS deS 3. Jnsauterie-Regimciits Nr. 102 „Prinz- Regent Lnitpold von Bayern" Martini, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherige» Regiments-llniform mit den vorgeichr,ebenen Abzeichen, sowie unter gleichzeitiger Ber- leihuug de- Charakters al» Oberst; die Stellung zur Disposition de- OberstlieutenantS und etalSmäsiigea Stabsosficiers dcS 9. In fanterie-Regiment- Rr. 133 Schreiber, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Gewährung der gesetzlichen Pension und unter gleichzeitiger Anstellung als Lommandeur dcS Landwehr- BataillonS-Bezirks Meißen; die Stellung zur Disposition des Oberst. lieutenanlS und etatsmäßigen Stabsosficiers des 5. Insanterie- RegimentS „Prinz Friedrich August" Nr. 104 von Loebe», in Genehmigung seines Abschiedsgesuche-, unter Gewährung der ge- setzlichcu Pension »nd mit der Erlaubniß znm Forltragen der bisherigen Regiment».Uniform mit den vorgeschriebene» Abzeichen; die Stellung zur Disposition des Major- und Bataillons-LommandeurS im б. Jnsanterie-Regimente Nr. 105 Overbeck, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Gewährung der gesetzliche» Pension, unter gleichzeitiger Anstellung als Comm-iudeur des Landwehr-Bataillons- Bezirk- Zittau, sowie unter Verleihung de» Charakters als Oberst, lieutenant; die Stellung zur Diposition des Rittmeisters und Eseadron-LhesS in, 1. Husaren-Rcgiment Nr. l8 von Schwerdt- nee und de« Rittmeisters L I» duitv des Garde-Reiter-Regiments Gras von Rex, in Genehniigung ihrer Abschiedsgesuche, unter Gewährung der gesetzlichen Pension nnd mit der Erlaubniß zum Forttragen der Regiments-Unisorm mit de» vorgeschriebe»«» Abzeichen; die erbetene Verabschiedung auS Allerhöchsten Kriegs- dienften des charakterifirten Rittmeisters im 2. Husaren-Regimeute Rr. 19 Schweinitz, unter Gewährung der gesetzliche» Pension »nd mit der Erlaubniß zum Forttragen der RegimentS-Uniform mit den vorgeschriebene» Abzeichen; die erbetene Verabschiedung auS Aller höchste» Kriegsdienste» des charakterisirte» OberstlieutenantS z. D. und LommandeurS des Laudwehr-Bataillons-Bezirk- Meißen Kotzebue, unter Enthebung von der Stellung als Bezirks-Com- maudenr, Fortgewähruaq der gesetzlichen Pension und Verleihung des Charakters als Oberst, sowie mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform deS 7. Insantrrie-RegimenlS „Prinz Georg" Rr. 106 mit den vorgelchriebrnen Abzeichen; die erbetene Enthebung de- charakle- risirten Oberstlieutenaats z. D. und ConimandenrS de» Landwehr- BataillonS-Bezirks Zittau Meyer von der Stellung al» Bezirk-« Lommandeur unter Fortgewühriiiig der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 9. Insanterie-Regimriits Nr. 133 mit den »orgrschriebenen Abzeichen; die erbetene Ver abschiedung au« Allerhöchsten Kriegsdiensten de- Premlerlieutenants der Landwehr-Jnsanterie 1k. Aufgebots Schaarschmidt des Land- wehr-BotaillooS-Bezirks Bautzen mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee-Unisorm; die erbetene Verabschiedung aus Aller höchsten Kriegsdiensten des charakter sieten Majors z. D. vonBünau — zuletzt im 5. Jnsanterie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104 — unter Fortgewöhrung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Uniform dieses Regiment- mit den »oraeschriebrnen Abzeichen; die erbeten« Verabschiedung deS Asfiftenz-ArzteS 1. Elaste der Reserve vr. Koellner de» Landwehr- Bataillons-VtzirkS Pirna auS Allerhöchsten Kriegsdiensten. Sachsen. k'. Leipzig, 27. Juni. Wegen der Ungewißheit über dru Tag der Beisetzung deS Kaisers Friedrich Hl. und der daran geknüpfte» Trauerseier mußte leider die auf den 19 und 20. Juni festgesetzt gewesene Meißner Eonferenz abgesagt werden. Bei der Concurrenz der Versammlungen jetzt und der Reisezeit ist als sicher anzunchmen, daß die Conserenz nun, wie schon früher geschehen, erst im Herbst gehalten werden wird, in der ersten oder zweiten Oktober, woche. Die bestimmt,,. Mittheilung über die Tage bleibt Vorbehalte», die bekannt gemachte Tage-ordnuug bleibt dieselbe. U. l/-u. Leipzig, 27. Juni. Der schon in diesem Blatte erschienene Hinweis auf die Besetzung unsere- Schwanen- teiche- mit noch mehr Wassergeflügel dürste vielleicht, da bei den dort Wandelnden manchmal die Frage darnach zu hören ist. mit Recht durch die Anführung der verschiedenen Arten vervollständigt werden, da dies obendrein dadurch, daß zufällig dabei alle Erdtheile als Heimath dieser Wasservögel vertreten sind, anziehender wird. Neuholland ist durch die bekanntlich von dort stammenden, schon seit einigen Jahren aus dem Teich« befindliche» schwarzen Schwäne (Oztguua utrutu^) vertreten, deren (Entdeckung, als das sprichwörtliche „schwanenweiß" zu Schande machend, ihrer Zeit so viel Auf sehen machte. AuS Amerika stammt die große, aus dem Rücken graubraune kanadische GanS (^usor cuuackelmia) mit schwarzem Hal« und Kopf und weißer Wange und Kehle. Die größte auf dem Teiche befindliche Gan« ist die Schwanen gant> (^uaer c^guokckea), braungrau aus dem Rücken, Hol- vorn hell, ganze Rückseite desselben braun, nach Einigen auS China, nach Anderen auS Afrika stammend. Die kleine dunkle GanS mit schwarzem Kopf und Hals und weißlichem Ring um letzteren ist die Ringel- oder BronikelganS (^n-ar torquatus), im Sommer im Norden von Europa, Asien und Amerika brütend, im Winter auch nach Deutschland kommend. Wenig größer ist die weitzwangiae Gan« (Xnasr leuoopsl»), schwarz und weiß, Hal- und Brust schwarz, die beiden Seile« deS Kopse- weiß, hauptsächlich in J-land brütend. Der durch die rotbe Farbe auffallende Vogel ist die rothe oder Caiarka« Ente (Xnas tackorua), sie lebt im Südosten Europa», in Klein asien und Nordostasrika. Nicht in Paaren, wie alle die »or» genannten, sondern nur iu einem Exemplar sah der Verfasser noch aus dem Schwaneuteich, aber nur » den erst« Tag». und vielleicht istcht Henau ßem». dt« Moschu-^Lute t^ua» «wöhnlich türkisch» Eut» Henannt, inst den be zeichnenden Fleischlappen an der Schnabelwurzcl. Sie stammt aus Südamerika, so daß also auch diese-, welche- ja in seiner Thierwelt gleichsam einen Erdtheil für sich bildet, vertreten ist. Knauthain, 28. Juni. Bei dem am Dienstag Nach mittag stattaefundenen Gewitter schlug der Blitz in da- Hau- de- hiesigen Handelsmannes Kursicn ein. In der Stube befanden sich 9 Personen, die sämmtlich mit dem Schreck davonqekommen sind. Der Blitz hat den Esienkops beschädigt, auch einen Sparren aus dem Boden zersplittert rc., größeren Schaden aber nicht verursacht. Zwickau, 27. Juni. Bei dem gestern Nachmittag hier ausgetretenen Gewitter schlug der Blitz in die Dampfesse der Ernst Klötzer'schen Ziegelei am Schwanenschloß und zer trümmerte den Esienkops. — Da- gestern hier ausgetretene Gewitter — e- waren eigentlich zwei — von denen da- eine von Ost nach Süd. da- andere von West nach Nord sich wendete, hat mehr Schaden angerichtet, als man ursprünglich befürchtet hatte. So hatte auch ein Blitzstrühl den Tamps- chornstein der Helm'schen Ziegelei an Pölbitz getroffen und den Esienkops zerstört, sowie die Leitung beschädigt, während ein Arbeiter betäubt wurde, der heute noch ziemlich bewußt los ist. Der Blitz scheint sich ans den Schienen fortgesetzt zu )abc», denn in den Betrieb-stättcn dort sahen sich die Arbeiter Zötzlich von Flammen umgeben. Lberlungwitz, 26. Juni. Vorgestern verunglückte der 19 Jahre alte Bergarbeiter Johann Reis au- Haßsurth aus dem Kohlenwerk „Pluto-Merkur" in Ger-dors dadurch, daß derselbe, als er im Begriff war, einen Kohlcnhunt aus dem sogenannten Bremsberg anzuhängen, von diesem erfaßt und »nt dem Kopf an einen Scheidcrstcmpcl gedrückt wurde, wobei der Verunglückte einen Cchädelbruch erlitt und in Folge dessen der Tod sofort eintrat. Eine Schuld an diesem Unglück änn Niemandem bcigcmesien lverden. I. Schnecbcrg. 27. Juni. Mit der Feier des Johannis- sesteü ist hier in der Kinderwelt da- sogenannte „Rvsen- strauchtanzen" verbunden. Ein Fichtcnbaum wird mit Blumen geschmückt, ausgepflanzt und dann von einer Anzahl von Mädchen mit Gesang von Volksliedern umzogen. Die vorübergehenden Personen lverden um eine Gabe angesprochen, die auch um so lieber verabreicht wird, je nachdem der Baum geschmückt und der Gesang schön ist. Zum Thcil sind die Thcilnchmerinnen mit bunte» Papierkleidern phantastisch ge putzt. Tsic gesammelten Gaben werden unter die Mädchen am Rvsensträuche nach Alter und Beitrag zu der Schmückung verthcilt. — Gelegentlich der am 4. Juli hier stattsindcnden Diöcesanversammlung wird Herr Baurath vr. MotheS aus Zwickau einen Vortrag über „v. v. v. v. i. v. vomum Vomiui vceet voooruri", oder aus Altdeutsch: „G- G. G- G-, d. h. Gottes Gebäu Gebührt Geschmuck" halten. Herr Dia- konuü Mathe aus Schneeberg wird als Correferent „Ueber Altarschmuck, Paramentik, VL8L saera u. s. w. unter Berück sichtigung häufig vorkommender Verstöße wider den kirchlichen Geschmack" sprechen. * Freiberg, 27. Juni. Im KaushauSsaale fand hier gestern eine sehr zahlreich besuchte Diöcesan-Versamm- lung statt, in lvelcher Herr Pastor Göru er-Erbisdors einen Dortrag über die Nebengottesdienste, ihre Erhaltung und Wiederbelebung hielt und Herr Kirchschullehrer Hause- Niedcrbobritzsch die Frage erörterte: „WaS kann zur Hebung der kirchlichen Musik in unserer Diöccse geschehen?" An beide Borträge schloß sich «ne anregende Debalte. — Seit gestern Abend ist der ln de»: Nachbarorte GroßvoigtS» verg angestellte Diätist Z. mit 400 Postgeldern abgängig, ohne daß man eine Spur deS Durchbrenners ermitteln konilte. — Infolge drückenter NahrungSsorgcn ertränkte sich ver Tagelöhner Emil Meyer auS HeiderSdorf bei Sayda, ei» Vater von 6 Kindern im Alter von 1 —9 Jahren, Montag Nachmittag im Schwanenteiche deö Rittergut- Purschensteiu. Da- heftige Gewitter, da- sich heute früh gegen 4 Uhr über Freiberg und Land mit starkem Regen und Schloßen entlud, ohne besonderen Schaden auzurichtrn. hat die Bewohner von Oederan weit mehr erschreckt. Dort chlug der Blitz in eine Pappel der Frankeusteincr Straße, sprang von da ab in ein Wohnhaus, schlug im Hausstur und in den Stuben den Putz ab und zertrümmerte Einiges, ohne jedoch zu zünden und ohne den vorübergehend betäubten Bewohnern Schaden zuzusügen. v. Pirna. 27. Juni. AuS dem Sommer-Hoslager Pillnitz verlautet, daß die Herzogin von Genua, die erlauchte Schwester Sr. Majestät de« Königs, nur noch bi- zur Abreise de- Königspaare- »ach Dänemark und Schwede» in dem schönen Schlosie am Elbstrande verbleiben wird. Die Herzogin hat in Pillnitz einst frohe Jugeudtage verlebt, und mit wahrer Pietät sucht sie daher auch bei jedem Besuche in der Heimath all' die Fleckchen auf, die aus irgend welchen Gründen im Stande sind, eine fröhliche Erinnerung in ihr zu erwecke». Frühzeitig kann man die hohe Frau bereit- in dem herrliche» Schloßgartcn finde». — Se. köuiql. Hoheit Prinz Gevig unternahm gestern sammt Prinzessin-Tochter Mathilde »iit der zu Besuch in der Billa zu Hosterwitz ringe troffcnen Prinzessin Luise von Schleswig-Holste,» eine» längeren Spaziergang. Die Prinzessin hat bekanntlich schon im vergangene» Wiuler 'unserem Hose besonders nahe gestanden. — Eine bemerkenSwerlhe Neuerung haben wir hier insofern zu verzeichnen, als seiten- der städtischen Collc, ie» nunmehr Einigung darüber erfolgte, daß der Fleisch eschauer auf dem hiesigen neuen Schlachthcse deu Cha rakter eine- städtischen Beamten erhalten solle, um dem selben in jeder Beziehung der Fleischerinnung gegenüber als vollkommen unabhängig hinzustellru und den ,n Betracht koinmenden BesundSanzeigrn rc. eine amtliche Eigenschaft zu verleihen. Nächstdem erfolgt dann »och die Einstellung einer Hilfskraft speciell sür die Trichinenschau. — Die ver gangene Nacht lrug einen höchst unheimlichen Charakter, da da- aufgetrrtcne Gewitter mitwirklich furchtbaren eleklrischeu Ent ladungen verbunden war. Dem hiesigen „Anzeiger" schreibt man dabei von verschiedenen Seiten von Blitzeinschlägen, gezün det hat dtr zuckend« Strahl glücklicherweise aber nirgends. Emen großartige» Eindruck schuf da« mächtige Naturschauspiel namentlich ber der Beobachtung desselben vo» deu Berge« der Sächsische» Schweiz auS. Heute Abend ka» e- übrigen» zu neue» Entladungen von ähnlicher Heftigkeit. — Schon wieder hat der Elbstrom ein Opfer gefordert. Ja Klein zschachwitz ertrank der im achten Jahre stehende Knabe Noack beim Baden. Es verbreitete sich al«bald die Nachricht, daß auch noch ein mitbadender elfjähriger Knabe, welcher seinen Genoffen zu Hilfe kommen wollte, m den Wellen den Tod gefunden habe; dies hat sich erfreulicherweise aber nicht bewahrheitet. Den Leichnam de« kürzlich im benachbarten Copitz ertrunkenen Knaben fand man in Meißen, wo er dann auch beerdigt wurde. ---- Don Weinböhla schreibt man den „Drr-dner Nach richten" über die Dreistigkeit eiae« Rehbock- Folgendes: Kommt vor einigen Tage» aus einer Wiese unweit ver Wald schänke «in feister Rehbock aus ein mit Heuweuden beschäftigte« 11 jähriges Mädchen lo*, wirst es nieder und richtet e« mit den Hörnern fürchterlich zu. Die rechte Hand ist durch und durch gestoßen, auch wurde» die Oberschenkel mehrfach verletzt. Dem tu der Nähe «it Trashau« beschäftigten WirthschastS- besitz« Lommatzsch aus Weinböhla ist es zu danken, daß da« Mädchen dem »üthenden Thiere nicht ganz zum Opfer ge fallen »st. Ans bas Awastaeschrei eilt Lommatzsch nach der Nnglück-steüe, «klein de, Rehbock »eicht nichtt Lommatzsch er- saßt ihn endlich am Kopf« und reißt ihn einige Schritte fort, mid da endlich bleibt da- Thier stehen und sieht sich die beiden Mensche» «chch a». AI» -»»»atzsch ein« Stange er bebt» »» den Rehbock zu »erjaaen» geht derselbe langsamen Schritte« in de» Wald hinein. Wen» «ich das Mädchen nicht leben-Msähekich »«letzt w»rd« ist. so »Kd daßelb« d«tz läuHere Dre-de», 27. Jnni. Während der heutigen Abend stunde« »on 5 bi» 7 Uhr entluden sich Uber de», Elbthal- keffel mehrere schwere Gewitter, wobei der Blitz an verschiedenen Stellen eingrschlage» hat. Ein Blitzstrahl schlug in bei, Schornstein eine- Hause- der Wiesenthorslraße und verursachte ein kleine- Schadenfeuer, da« jedoch durch die rasch zur Stelle geeilte Feuerwehr bald wieder gelöscht werden konnte. Ein anderer Strahl schlug in dir Teiepbo»- leitung eine- Hause- der Großenhainer Straße und zerstörte solche. Im Großen Garten trafen verschiedene sogen, kalte Schläge aus. Vermischtes. --- Berlin, 27. Juni. Ueber die hcntiae Ausfahrt zum königlichen Schlosse schreibt die „Vossische Zeitung": Wie anders vollzog sich heute die Ausfahrt zu», königliche,, Schloß als am Montag. Damals war schon nach 10 Uhr Vor- mittags kaum noch ein Platz zu finden, vom Denkmal des allen Fritz an bis zum Lustgarten und der Schloßsreiheit. Musiien doch sogar die aus der Schloßbrücke stehenden Gerüste als Anssichipnnct diene» und selbst bi« Lass Bauer und Kranzler hinaus zöge» sich die Schaaren der Zuschauer. Heute wie spärlich und du»» di« Reihe», die sich erst am Zeughaus und nach bei» Schloß zu ent- wickelte»; nur gering ioar die Schutzmanuschast, die zur Fre,tzall»»g des Weges ausgeboteu war. und sie Halle uicht Mühe, das Piiblicni» in deu gewüuschlcii Schranken zu Hallen; es war Platz genug sür Alle, die zum Sehen gekommen waren. Der Glanz des neu erstandenen Reiches hat die Bedeutung der Eiuzelstaate» Denlsch- laad«, Hai selbst die des mächtigste» darunter, Preußens, ver- dunkelt. Am Montag schaarte» sich uni den deutschen Kaiser, Preußens König, die sämnillichen Firste, Deulschlaiidr i» der vollen Pracht ihrer hohen Stellung; heute umgiedt den «eue» Herrscher Preußens nur das Haus Hohenzolleru. I» ihre» Herr- scher» umstanden am Montag die Stämme Deutschlands ihre» neuen Kaiser; heute gilt eS, wenn das Wort erlaubt ist, »ur einem Familiensest. So war denn auch die Auffabrl Derer, die dazu geladen waren, prunkloS und eiusach. Die Droschke erster Llaffe überwog in großer Mehrzahl. Und mit ihr herrschte der Frack. Daneben trat dir Uniform des preußischen Heeres in ihren mauuigsachen Formen und Farben hervor. Mit ihr welteisecle doS goid- und silbergrstickte Ministerkleid» die strah lende Tracht der Hojchargea, der on ölte Zeile» erinnernde Frack der Vertreter der Uiiiversitätca rc. Königliche Galawage» erschienen nur ganz sporadisch und erst am Schluß der Aus- fahrt. Sie stäche» gar selisam ab gegen das Gewimmel der einsachen bürgerlichen Wogen, die ihnen voran fuhren oder folgten. Zuerst kamen von de» Prinzen deS königlichen Hauses Prinz Alexander mit seinem Adjutanten »nd Prinz Friedrich Leopold, beide in offene» Zweispännern und von dem Publi cum warm begrüßt. Dann nahten noch kurzem Zwilche,- raum in de» altiiiodiiche» Stoatsrarosfea, die mn ihren filber- aeftickten BocLdeckeu, dem reichen Geschirr der Pferd« »nd der sitbcrstrotzenden Livrse der Kutscher und Diener au alte, längst vergangene Zelten erinnern, Prinz Albrecht von Preußen, der jüngste Geaeralfeldmarschall des deutschen Heere». Laut jauchzt die Menge ihm zu. Roch Heller aber und kräftiger erklangen die Zurufe, al» Prinz Heinrich vorbeisuhr, dem i» tiefe Trauer gehüllt die Prinzessin Friedrich Karl folgte. Ihr Rutlitz zeugte vo» dem bitteren Schwerz, de» sie jüngst durch de» Tod ihrer ältesten Tochter erfahren. Freundlich nach allen Seite» duukeud, in ihren Zügen an deu heimgegangen«» Kaiser erinnernd, erschien die Erbpriuzeß von Meiningen. Schon hatten die Minister Preußens, Friedberg, Maybach, Voetticher, Goßler, das Schloß erreicht. Die Generalität, wie der Eonimandeur des Gardecorps, General von Pape, der Stadlcommaadant von Berlin, General- Lieutenant Gras Schliefst», der Gouverneur des Jnvalidenhauses, Benerallieutenant von Wulffe», wäre», die Brnst mit Orden ge schmückt. vorübergeeilt. Die Abgeordneten beider Häuser des Land- tags, unter ihnen auch der Präsident de- Reichstages von Wedell- Piesdors, waren im Schloßhos aagelangt. Aach Gras Lutujow, der russische Militairbevollmächtigte, war unter dem Bestall kcr Menge, welche die seltsame Tracht mit der Lammstllmütze anzog, vorübcr- gesahrea. Da kündete» vo» Neuem lantjchollcnde Hurrahrute an, daß wieder einer von de- Volke-Lieblinge» sich nahe: Gras Moltke kam daher im offenen Wagen, unanshörlich nach allen Seile» sür die herzlichen Grüße dankend. Rasch wiederhollen sich die Hurroh- rule. Dem Reichskanzler Fürsten Bismarck galten sie; er fuhr ür geschloffenem Wogen, dessen Fenster geöffnet waren. Seine Rechte hielt eine rothe Rost, während er mit der Linken in militairischer Weist für die dorgebrachteu Huldigungen dankte. Als Letzter säst im ganzen Zug fuhr Gras Herbert BiSmarck, der jüngste der preußischen Staatsminister, nach dem Schloß, »on dessen Zinne die Kaiserstaudarte halbmast wehte. lssl AuS Thüringen, 27. Juni. In dem Dorfe Haiu bei Heringen stürzte vorgestern ein größerer Theil Mauerwerk des so- gen. „SchilliugsbrmiuenS" mit doniierähnlichem Gelöst in die Ties«. Durch den Einsturz deS 25 m tiefen Brunnen- ist eine nur 1 m von dem Brunnen. entfernte Scheune, sowie die Dorsstraßr, an welcher derselbe liegt, in Mitleidenschaft gezogen. Kurz nach dem Sinstnrz war ein gut Theil Erdreich der Chaussee uachgerntscht, so daß dieselbe gesperrt werden mußte. DaS. massive Manerwerk der Scheune bat keinen festen Boden mehr und droht auch Seren Eiusiurz in die Tiefe. — Ans der großen Anzahl Bewerber u« die Stelle eines besoldete» Stadtraths in Nordhousen wurde vou der dortige» Stadtverordneten-Bersammlung einstimmig der bisherige Gerichts- asstffor Ancker aus Königsberg in Pr. gewählt. — In Wasungen wählte der Gemeinderaih deu Burcauvorsteher Ausscld in Kahla als Bürgermeister und dürste der Genehmigung seiiens des Herzog!. StaatSwiiiisteriumS kein Htaderniß im Wege sieben. — Bekanntlich weilte der verstorbene Kaiser Friedrich zur Zeit der Auerhahnsbolze ösier» als Gast de» GroßherzogS von Sachsen-Weimar auf der Wartburg, von wo aus die Iogdausflüg« nach bei» Mark- suhler und dem Zillbacher Förste bei Wasungen gemacht wurden. Vor einigen Jahren, als der hohe Herr wiederum mit der bekannten kurzen Pfeife in Wasungen augekommen war, suhr ihn «iu dortiger Aasiwirih, der ein im Krüge von 1870/71 verwundetes Pferd an gespannt hatte, nach dem Zillbacher Forste. Wie dies der Kron prinz merkte und der Weg steil wurde, sagt« rr: „Lasten Sie doch das Pferd langsam gehen; eS ist ja ein lieber Kriegskamerad »oa mir; wir kommen ja roch ans Ziel." — Im Forste war ihm an diesem Tage da- Jägerglück nicht hold, er kam nicht zum Schuß; al» er aber am andern Tage einen prächtigen Auerhahn erlegte, ivars er vor lauter Frende seine Kopfbedeckung jauchzend in dir Höhe. — Einem schon längere Jahre kranken Knabe» m Christes, Kreis Schlrvflngeo, welcher sich in seinem kindlichen Vertrauen mit der Bitte um eia kleines Geburtstagsgeschenk au Kaiser Friedrich gewandt hatte, ist kurz vor dem Tode Er. Majestät »och rin B>ld- ntß drstekbea in der Form eine« Goldstücke» al« Geschenk znge- gange». Dem Knaben hat die- eine sehr große Freude bereitet. — Im Dorfe Wahle», Kreis Schmalkalden, geht der Neubau eine» EchulhanseS, der eine Zierde de» Orte» wird, seiner Vollendung ent gegen. Bekanntlich erhält die Gemeinde 9000 Baurapiiai und ans 15 Jahre 1OO0 ^l zur Lrhrrrbesoldnng au« dem vermächlmß der verstorbenen Gräfin von Bose. — In Görber-dorf, dem bekannten schlesischen Cnr- orte, hat Rudolf von Gott sch all im Anfang der 1850er Jahre seine lyrisch«epische Dichtung „Die Göttin" ge schrieben. Zur Erinnerung daran wird jetzt an seinen! Liebling-Platze an einem Felsen ein von dem Bildhauer Rachncr m Breslau gefertigte- Bronzereliefportrait .de« Dichters angebracht werden. DaS jetzt lp BreSlau von Th. Lichtenberg ausgestellte Reliesportrait wird al« sehr ähnlich bezeichnet. (Eingesandt.) Da, wie man hört, I» der Stadt vielfach da< Gerücht umgeht, daß a«ge»wärttg wieder die MSckenplage in unserem Roseuthal den sich dort Erholenden den Ausenkhal« ganz verkride, so erheischt es dir Wahrheit, daß diesem Gerücht, mag dasselbe zosällig entstanden »her absichtlich erfunden sein, ganz ansdrückiich entgegrngetrelea werde. Man knnn gerade t« Grgentheil sagen, daß fast noch »iemal« die Mücke» in s» geringer, kann, bemerkbarer Weise dort erschienen find, wie bis jetzt s, diesem Jahr». Der Schreiber dieser Zeile» desncht da« Rosevthal jede» Morgen, läßt sich dort zar Erholung ei» Haide« Stündchen nieder, wiederhoki düse» Betuch ost Na «harrt- tag», theil« im Echweizerhänschen, theil« im Zoologischen Garte», auch bei vonorand, und ist in den allermeisten Fällen dabei nicht »an einer einzigen Mücke belästigt worden, obgleich rr kein Rancher ist. In den anderen wenigen Fällen waren es vielleicht eine »der zwei Mücken, »ekche zu verscheuchen waren, nnd daß da- keine» Grund z» obigem Gerücht, zu dessen Widerlegung sich der Schreiber dieses anch «ns einen langjährigen, hochachtbaren Stamm gast im Rosenthal dernsen Inn», bildet, wird wohl Jeder znHrte». MSge» daher Alle, di« in unserem jetzt gerade herrlichen tzwsenthnl ihr« Erholung suche», sich »ich darch obiges, vollständig »nbegrüudrte abholte, lassen. Heinrich Leute«»»«.
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