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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-01
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1888
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40V3 i brüder an, btt schließlich etwa dir Hälfte des Bunde» eiae» fröh liche« Kreis gebildet hatte, ia welchem sich plötzlich ein fremder Herr mit eiuer Frau aiederlietz, wobei er den Hut aus dem Kopie behielt. Einer der Gäste, ein auswärtiger Korpsstudent, suhlte sich durch das Beaehmeu dcS Fremden geärgert und ries: „Hut ob!" Dies war für die „Füchse", welche in unmittelbarer Nähe deS Fremden sagen, da- Signal, ebensalls „Hut ab!" zu rufe». Um nun unlieb samen Streitigkeiten vorzudeugea, begab sich einer der Corpsstubenten zu dem Fremden und bat ihn in höflichster Form, er möge doch, wie da- unter gebildeten Leuten Sitte sei und um unangenehme Austritte zu ersparen, seinen Hut abnehmen, woraus er sich wieder an seinen Platz begab. Statt nun diesem höflichen Ersuchen Folge ji> leisten, stieß der betreffende Herr in französischer Sprache allerlei Schimpiworte aus, indem er von „polites-u, allewnmie", „bete, iuipolles" rc. redete. Ja Folge dessen erhob sich ein Fuchs, setzte dem Herrn den Hut ab und legte die Kopfbedeckung ruhig vor dem Besitzer aus den Tisch. Der Fremde hatte nichts Eiligeres zu thirn, als den Hut wieder auszusetzen, woraus er ihm in gleicher Weise wieder abgeietzt wurde. Hieraus entfernte sich der Fremde mit seiner Dame unter großer Schimpserei von dem Tische, wobei er bei anderen Studenten, die mit dem in Rede stehenden nichts zu thun holten, vorüberkam. Hierbei wurde ihm bedauerlicher Weise der Hut eingetriebcn. Das ist der nackte Sachverhalt, wie er sich aus den UntersuchungSacten deS OberamtmannS ergicbt. Dieser Sachverhalt, so schreibt der Freiburger Correspondent deS „Nh.-W. Tagebl." weiter, ist nun von einem Freiburger Studenten vollständig entstellt der „Franksurter Zeitung" mitgetheilt worden, welche die verlogene Darstellung mit Wonne abdruckte und in der gleichgesinnten Presse einen sranzösisch-nationalen Entrüstung-sturm dcrvorricf. Das Frankfurter Blatt suchte den Hasjoborussen die Eintreibung des HuteS in die Schuhe zu schieben und die Sache so darzustellen, als ob die Studenten aus Nationalitätenhab dem Fremden zu nahe getreten seien.... Von dein ganzen unbedeutenden Vorfall wäre überhaupt nicht- in die Oeffcntlichkeit gelangt, wenn der Berichterstatter die Angelegenheit nicht zu einem Angriff aus da- heilige Frankreich ousgebauscht und seinen Bericht nicht der aus solche Svecialsälle geaichten „Franksurter Zeitung" ringesandt hätte. Gegen den Berichterstatter ist von der Siaal-anwallichast Anklage erhoben worden, weil er Derselbe sein soll, der auch die bekannte Belsorter Angelegenheit ia ähnlich „wahrheitsgetreuer" Weise be richtet haben soll. Daß auch da» verleumdete Corps gegen den Patron Vorgehen wird, ist selbstverständlich. Der Freiburger CorvS- Eoiivent selbst ist, um zu beweisen, daß er peinlich auf gute Suiea hält, aus'- Strengste gegen die betheiligten Mitglieder des Corps vorgegangen. So weit daS „Rh.-W. Tagebl." Beiläufig sei bemerkt, daß danach die Studenten nicht von Amlswegen bestrast worden zu sein scheinen, wie behauptet worden ist. In welchem Lichte die „Frank furter Zeitung" erscheint, welche diese Geschichte ohne Bedenken ia einer für den Rus deutscher Sitten so schmäliliche» Entstellung ver öffentlicht hat. daS wollen wir hier nicht wei'er berühren. ES ist nicht erfreulich, constatiren zu müssen, daß es in Deutschland Blätter gicbt, die beim Streit zwischen Deutschen und Franzosen von vornherein für den Franzosen Partei ergreifen. Erheiternder ist .die Betrachtung, die der Pariser Correspondent der „Bojsijchen Zeitung" an diese Version der „Franksrrter Zeitung" knüvst. Als dieselbe nämlich in Paris bekannt wurde, verbreitete sich gleichzeitig das Gerücht, zehn Pariser Studenten hätten die Hassoborusjen herauSgesorbert — zu einer L. k. Suite, wie cS in dem studentischen Sprachgebrauch heißt. Es wird zwar behauvtet, die Geschichte von der Heraussorderung wäre eine Ente; indes; mag das dahin gestellt blciben; jedensalls knüvst daran der Correspondent der „Völkischen Zeitung", der gesehen haben will, wie in Paris „Studenten, als sie von dem Freiburger Vorfall sprachen, die Fäuste ballten und mit den Zähnen knirschten" folgenden Kaffandrarus: „Nimmt das Freiburger Corps tue Heraussorderung an, so wird ein Verlust junger und kostbarer Menschenleben nicht zu vermeiden sein und für jeden Gesallenen werden Rächer erstehen wollen. Das aber kann für die Stimmung beider Völker so gefährlich werden, daß ein Eingreifen der Regierung zur autoritativen Untersagung des MassenzweikampfS durchaus berechtigt und nothwendig scheint." So tragisch wird die Geschichte schwerlich werden. Aber viel leicht nimmt sich die „Franksurter Zeitung" diesen Ausspruch ihrer Berliner Kollegin zur Notiz und ist künftig vorsichtiger mit dem Abdruck solchen internationalen Klatsches. Königliches Landgericht. IV. Strafkammer. Der noch im schulpflichtigen Alter stehende Friedrich Karl Zehring aus Brandis hatte eines Sonntags die in der dortigen Stirche ausgestellten Sammelbüchsen aus gewaltsame Weise ihres aller- ding« nur geringen Inhalts entleert. Der jugendliche Dieb wurde daher wegen schweren Diebstahl- unter Annahme mildcndcc Uin- siäade zu 3 Wochen Gesängnißstrase verurtheilt. Der Gerichtshof bestand aus den Herren LandgerichtS-Director Bartsch (Präsid.), Landgerichts - Räthen Biclitz, Siegel, Vr. Franze und Woljram; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Vr. Thicme III. Strafkammer. I. Der Handarbeiter Vincens Bernhard Julius Köhler au- Tages und die Schulknabcn Eugen Albin Köhler aus Brandis und Ernst Max Spaltcholz aus Böhlitz waren wegen Diebstahls rc. bereits vor einiger Zeit vom Schöffengericht Wurzen bezw. vom Landgericht Leipzig zu Gesängnißstrafen von 9 Monaten 2 Wochen, 5 Monaten und 4 Monaten 2 Wochen verurtheilt worden, so daß sich wegen der der Angeklagten später noch uachgewiesenen Unredlichkeiten die Zuerkennung von Zuiatzstrasen nothwendig machte. Dieselben wurden für Julius Köhler aus 1 Monat 2 Wochen, für Albin Köhler aus 1 Mona« und sür Spalteholz aus 1 Monat 2 Wochen Gcfängniß bemessen. II. Der Handarbeiter JulinS Gustav Adolf Radig aus Cörba welcher wegen Diebstahls rückfällig ist und sich neuerdings abermals eines Diebstahls schuldig gemacht halte, bei welchem jedoch kein er- heblicheS Object in Frage kam, wurde unter Annahme mildernder Umstände zu 6 Monaten Gesängniß und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Ter Gerichtshof bestand aus den Herren Landesgerichts-Rath Lehmann (Präsident), Landesgerichtsräthen Gruber, Adam, vr. Flei scher und von Sommerlatt; die Anklage führte Herr Staatsanwalt vr. Nagel, die Berthcidigung zu I. Herr Roserendar Staffel. Um die Weihnachtszeit vorigen Jahres wurden antisemitische Flugblätter sowohl in Leipzig als auch anderwärts verbreitet, in denen in nicht- weniger als schmcichclhaster Weise über die Juden und insbesondere über das jüdische Geschästsgebahren Bemerkungen gemacht wurden; mehrere hiesige jüdische Geschäftsleute veranlaßte dies zur Stellung von Strafantrag bei der königl. Staats anwaltschaft und zwar wegen Beleidigung und Aufreizung. Tic königl Staatsanwaltschaft konnte zedoch derartige strafbare Handlungen ui tit er blicken und lehnte die Verfolgung dcS Verfassers, welcher der hiesige Buch händler Herr Theod. Fritsch war, ab. Auch eine gegen diesen Beschluß bei der höheren Behörde erhobene Beschwerde hatte keinen anderen Ersolg, denn das königl. OberlandcSgericht thcilte die Auf- sassung der hiesigen Staatsanwaltschaft. Dadurch ließen sich indessen die Antragsteller nicht bewegen, von Weiterem Abstand zu nehmen, sondern versuchten es nun mit einer Beschuldigung Fritsche's wegen „groben UusugS". Darauf erhob allerdings die königl. Siaatsanwaltichast gemäß 8- 360.11 des R.-Slr.-Bes.-B. An- klage und zwar nicht bloß gegen Herrn Fritsch, sondern auch gegen die hiesigen Buchdruckercibesitzer Herren Hüthel, Hcntschclf, Brückner undNiemann, jo daß die Sache vor das hiesige königl. Schöffengericht gelangte. Die Verhandlung nahm, hauptsächlich wegen der nothwendig gewordenen Vorlesungen der incriminirlen Schrif ten. längere Zeit in Anspruch. Während Herr Fritsch sich zum Ber sasser bekannte, bestritten die Herren Hüthel und Gen. eine strafbare Handlungsweise ihrerseits; zum Thcil wollen sie auch Vom Inhalte keine Kenniniß genommen haben. Herr Fritsch nahm zn seiner Rechtfertigung darauf Bezug, daß ec die „Judenfrage" schon seit Jahren studire und daß die in den Schriften ausgestellten Behaup tungen erweislich wahre Thatsachen enthielten und hauptsächlich den Zweck verfolgt hätten, der unreellen jüdischen Concurrenz zu be gegnen >c. Der Herr Vertreter der königlichen Staatsanwaltschaft stützte seinen Antrag aus Bestrafung der Angeklagten wegen groben UusugS aus die bezüglcchen gerichtlichen Entscheidungen, namentlich auch des obersten Gerichtshofs, welcher angenommen hat, daß grober Unfug auch durch die Presse begangen werden könne. Die Fing- blätter enthielten grobe Schimpsworte aut den moiaiichen Glauben und seien wohl geeignet gewesen, bei den Israeliten Aergcruiß und Erbitterung zu erregen. Die Herren Angeklagten vertheidigten sich selbst uud es nahm Herr Fritsch außer dem Obengesagien auch daraus Bezug, daß die Flug blätter eine uothgedrungene Abwehr gegen die jüdische Presse ge bildet hätte». DaS Gericht, unter Vorsitz de- Herrn Amtsrichter Leonhardt, erkannte aus kostenlose Freisprechung sämmt- licher Angeklagten. Es wurde angenommen, daß in d:n incriminirten Schriften grober Unfug nicht erblickt werden könne. Zoologischer Garten. Der Thierbestand unsere- zoologischen Garten- hat ia der soeben zu Ende gegangenen Woche eine ansehnliche Ver mehrung erfahren. Angrkaust wurden zunächst zwei etwa halbwüchsige Serval- (afrikanische Tigcrkatzcn), Vvlis serval, welche sich durch ihre besondere Zahmheit, im Gegen- atze zu ihren meist unnahbaren Artgenoffen au-zrichnen; die schön gefärbten und gezeichneten Raublhiere sind im Innern de- Raubthierhause» untergcbracht. Ferner wurde käuflich erworben ein ausgewachsener Magot, lauus eeauäatus, eine Affenart, die in den letzten beiden Jahr zehnten nur selten au» ihrer nordasrikamscben Heimath in den europäischen Thierhandel gelangte. Da» Thier ist seiner Wehrhaftigkeit und Seltenheit wegen in einem Separatkäsig untergebracht; gleichfalls im Innern deS RaubtdierhauseS zwei afrikanische Stachelschweine (H>strir cristala), zwei weiße Fruchtlauben von den Molukken (OarpopliSga dicolor), zwei Blau-Elstern, ein Au st ernsischer und eine große australische Eidechse beschließen die Reihe der in vergangener Woche sür den Garten angetansten Thiere. Zum Geschenk erhielt unser Garten durch die Güte de» Herr» Spinnereidireclor Schneider in Riga einen etwa 5 Monate alten braunen Bären, der den Affen im Pavillon Nr. 22 zur Gesellschaft beigcgebcn worden ist, welcher Umstand zu allerhand drolligen Scencn Beranlaffung giebt, vorzüglich zur Zeit der Fütterung, wo die Magensrage die Hauptrolle spielt. Der am S. Mai geborene Königstiger, welcher sich in wünschen-werther Weise sortenlwickcll. unlernimmt jetzt bei günstigem Wetler unter Führung seines Wärters, dem er wie ein Hund nachläust, öfters kleinere oder größere Spaziergänge im Garten und weiß seine Gliedmaßen dabei schon trefflich zu gebrauchen. Sehr schön entwickeln sich auch die beiden am 13. Mai geborenen weiblichen gefleckten Sundapantber, welche, von ihrer Mutter gesäugt, eine verhällnißmäßig schon recht ansehnliche Größe erreicht haben und sich fleißig Bewegung im Käfig machen. Am heutigen Sonntag, dem ersten im laufenden Monat, ist da- Eintrittsgeld gewohntermaßen aus 30 sür Er wachsene und 15 sür Kinder ermäßigt worden. Nach mittag und Abend concertirt im Garten dir Bücbner'sche Capelle; von 3—1l Uhr sinket außerdem Rollschuhes ncerl von der Capelle Beier statt. Nachtrag. * Leipzig, 30. Juni. Eine Anerkennung von außer ordentlicher Bedeutung haben die Leistungen deS Deutschen Samariter-Verein- in der Thatsache ge- sunden, daß in diesem Sommcrsemester an der Universität Breslau Professor vr. meck. Klopsch über „Samariter- Vereine und über erste Hilfeleistung bei UnglückS- fallen" Vorlesungen hält. * Leipzig, 1. Juli. In dem umfangreichen Geschäft de- kaiserlichen Posthalters Herrn JulinS Jäger hier ist heute ein treuverdienter Beamter in der Lage, sein 25jährigcs Geschäftsjubiläum feiern zu können. Am 1. Juli 1863 trat Herr Friedrich Traugott Höscr als Buchhalter in daS gedachte Geschäft ein, dem er seitdem ununterbrochen seine Dienste gewidmet hat. — Heule Sonntag feiert der im weiten Geschäftskreise bekannte Herr Jo h. Gottsr. Klinge, im Hause der Firma Fr. Ed. Schneider, sein 50jährigeS GrschäslS- jubilänm. Leider ist derselbe durch Krankheit vcrhmdert nn Geschäft noch thälig zu sein, infolge besten der Jubilar seit 3 Jahren mit Pension in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Wir wünschen demselben, daß er seine ferneren Lebenslage noch froh verleben möge. ---> Stadttheater. Eine ganz besonder» große Thätig keit herrscht augenblicklich in den Maler-AtelierS dcS Stadllheatcr». Die Sommermonate werden dazu benutzt, die älteren Decoralionen, besonder- die dcS Allen Theater?, neu auszumalen. Außerdem wird an zablreichen neuen Decoralionen stark gearbeitet. DaS Ausstattungsstück „Die Reise um die Erde", welches znm Herbst aus- gesührt werden soll, erfordert eine Reihe neuer Decoralionen die in den Ateliers des Theaters sertiggestelll werden. Uni den stark vermehrten Ansprüchen an dieselben zu genügen war die (bereits erfolgte) Anstellung eines zweiten Theater malers nothwendig. — Die Hauptstadt Alt-EnglandS, London, führt in dieser Woche das Kaiser-Panorama in der Grimmaisckcn Straße im Bilde vor. Welch eine große Fülle interessanter Pnncte bieten sich da dem erstaunten Auge dar und wie großartig muthct unS selbst im Bilde da» gewaltige Leben dieser bedeutendsten aller Städte der Welt an! Was aber den Ansichten im Kaiser Panorama in dieser Woche noch ganz besonderen Werth verleiht, da? ist der Umstand, daß sie unS die großen Festlichkeiten vor Augen führe», welche zu dem Regierungs-Jubiläum der Königin von England in London vor zwei Jahren veranstaltet wurden. Bekanntlich war dies das letzte große Fest, dem der damalige Kronprinz spätere Kaiser Friedrich, beigewohnt hat. * Leipzig, 30. Juni. Wie früher, so ist auch diese» mal die Thcilnahme an der Alpen turn fahrt der säch fischen Turner eine vielseitige, eS ist und bleibt aber auch für alle, welche einmal an dieser eigenartigen Einrichtung sich beiheiligt haben, eine der angenehmsten Erinnerungen und sind diese Svnderzüge in Folge dcS mehr samiliairen VerkebrenS der Theilnehmer weit vorzuziehen; dazu kommt, daß durch die Organisation der Turnerschaft, an jedem Ort. wo der Zug einige Zeit zn halten hat, der herzlichste und bereitwilligste Empfang stattsindct. So hat sich auch diesesmal wieder eine größere Anzahl Turner in der alten Reichsstadt Nürnberg zur Verfügung gestellt, um alS Führer während des ziemlich dreistündigen Aufenthaltes daselbst zu dienen. In Crailsheim und Ulm ist gleichfalls der Empfang und die Führung durch Turner vorgesehen und so gestaltet sich die Turufahrt zu einer Freundschaft-reife wie solche sür manchen Theilnehmer nur sein dürste. Weiter ist auch wieder sür da» Nachtlager in Stuttgart in ausgiebigster Weise vorgesehen worden, und kann Jeder hier schon je »ach seinem Geschmaö solche» belege». Fahrkarter. Nachtlageranweisnngen und Reiseordnungen. sowie jede sonst wünschcnSwerthe Auskunft erthcilt gern Herr Emit Ulbricht Colonnakeiislraße 4. * Leipzig, 30. Juni. Die vom Turnverein der Slldvorstadt ncuerbaute Turnhalle ist ziemlich fertig- gestellt, da» dazu gehörige, an der Mvltkestraße gelegene Wolmbau» wurde heute Nachmittag gerichtet und war damit die übliche kleine Festlichkeit sür die bei dem Bau beschäftigte» Handwerker und Arbeiter verbunden. Der Neubau war be flaggt und bekränzt, auch fehlte Bier und Musik nicht Die Festlichkeit «öffnete der Herr Bauleiter mit einer kernigen Ansprache. DaS gerichtete Gebäude ist neben der hinein zn verlegenden Restauration sür Privatwohnungen bestimmt. Die eigentliche Turnhalle ist bis zur Dachung sertiggestelll und wird voraussichtlich Ende nächster Wcche gerichtet werden. Die Hauplsronl liegt nach der Kocbstraßr zu uud schließt sich ans der linken, nach dem Vorderhaus zu gelegenen Seite noch ein Seitenflügel an. Die massive Bau art der neuen Turnballe garanlirt einen sicheren Widerstand gegen alle WittcrungSemflüffe. — Die italienischen Nächte, welche seit einiger Zeit im Krystall-Palast veranstaltet werde», üben aus daS Publicum große AnziehungSkrast aus und gewährt die dazu in Scene gesetzte bniilsarbige elektrische Beleuchtung einen überaus prächtigen Anblick. Auch heule sinket bei günstiger Witterung im Garten deS Krystall-PalaslcS italienische Nacht statt, verbunden mit großem Eoncert der Capelle deS I 106. Regiment». Da» Eoncert wird bei ungünstigem Wetter in den geräumigen Eolonnadeasälen abgehalte». Alle Abonnements-, VrreinSkarten und Vereinsbillet» haben Giltigkeit. — DaS diesjährige Sommersest der deutschen lkeichSsechtschule findet Sonntag den 8. Juli in sämmt- lichen Raumen de» KrystallpalasteS statt. Vormittag >/,1I Ubr Frühconcert von einer Militaircapelle. Beginn der Hauptselcr Nachmittag 4 Uhr. Hierbei zwei große Garten- concerte, im EircnS Eoncert. Vorstellung und Theater unter Milwirkung deS MännerquartetlS „Echo." Auftreten eine» be rühmten Jongleur», als sehenSiverlhe Neuheit, Darstellung von Terracotla-Figurengruppcn, Auftreten de» renommirten Pistonsolisten und Aufführung keS beliebten Stückes: „DaS Versprechen hinter dein Hecrd." Für Kinder wird Herr Kapphahn mit seinem Marionettentheater am Platze sein, außerdem ist sür dieselben im Garten durch verschiedene Unterspiele und sür die Damen durch ein Prämienkegeln ge- orgt. Nachmittags im blauen Saale Flügelkränzchen und Abend- im großen Tbeatcrsaale Ball. ES ist mithin jeder Geschmacksrichtung Rechnung getragen und dem Feste im Interesse der guten Sache ein recht günstiger Ersolg zu wünschen. — Gegen Mitte Juli wird dem Publicum Gelegenheit gebeten sei», da? infolge seiner vorzüglichen Leistungen weit en bekannte MusitcvrpS deS königl. sächs. Sckützcn- regiments Nr. 104 unter Leitung des Herrn Musikdirektor Keil in einigen Concerten zu hören. Der genannte Dirigent bat seiner Zeit da- hiesige Evnservatoriuin besucht und die Bestimmungen vorläufig dahin getroffen, daß daS ÄkusikcorpS im Etablissement „Bonorand", im „Tivoli", in den „Drei finden" zu Linden»»», im „Albcrlgarten" zu Anger-Crotten dorf und im „Schützcnbause" zu Sellerhausen, außerdem noch im Militair-Bcrcin „Jäger und Schützen" (bei Bonorand') concertirt. — In den freundlichen Gartenanlagen de» Guten- berg-Kcllers, welche einen recht angenehmen Aufenthalt gewähren und eine große Besucherzahl aufzniichmen vermögen, findet am heutigen Sonntag Frühschoppen-Concert statt. Die im Garten errichtete schattige Halle gewährt Raum sür mindestens 500 Personen. Im klebrigen sei aus den An- zcigentheil verwiesen. — Ai» nächsten Sonnabend, den 7. Juli, veranstaltet der königl. Ballettänzer a. D-, Herr Richard Taegener, im großen Saale deS Hotel de Nussie eine „Soiröo ckansant" mit den Theilnehmern am ersten und zweiten diesjährigen Somiiicr-CurluS. an welcher Eltern und Verwandten der Schüler daS Reckt ber Betheiligung znsteht. Ferner finde», wie auch ans dem Anzeigenlheil der vorliegenden Nummer ersichtlich ist, Damen und Herren im CursuS für Ge übtere, in welchem auch Walzer und Contre gelehrt werden, Ausnahme und eS nimmt Anmeldungen dazu Herr Taegener in seiner Wohnung (Härtelstraßc 7) entgegen. ) Leipzig. 30. Juni. Der gestern Abend 9 Uhr 40 Min. aus der Thüringer Bah» von hier nach München abgelaffcne Extrazug halte nur eine schwache Belheiligung. 20 Per sonen. Derselbe geht über Zeitz und vereinigt sich dort mit dem auS Berlin kommenden Extrazug nach München. — Gestern Vormittag ging hier ein Pulvert raus Port von 20 Etr. Ladung au» der Rheinischen Dynamit-Fabrik Leimbach, für die Pulverfabrik Zweig L Co. in Altenburg bestimmt, unter den erforderlichen SicherheitSmaßrcgeln hier durch. Der Transport wurde bis nach Tbonberg polizeilich begleitet. — Vor einigen Wochen hatte ein hiesiger Markthelser. wie wir damals mittheiltcn, am Scklcnßiger Wege den Versuch gemacht, seine Geliebte in die Pleiße zu werfen, war aber an der Ausführung seine» Vorhaben» durch Leute, die aus daS Geschrei de» Mädchen» hcrbeigccilt, noch recht zeitig abgebaltcn worden. Die deshalb eingelcitcte criminelle Untersuchung hat nun so Schwerwiegendes gegen den Markl- belscr zu Tage gefördert, daß derselbe ans Requisition der königl. Staatsanwaltschaft hier wegen versuchten MordeSgcstern Abend polizeilich verhaftet und an daSGcricktSgcsängniß eiiigeliescrl werken ist. — In der PetcrSstraße kam gestern Abend rin hiesiger Lohnkellner mit seiner Frau, die vie Allswärterin macht und von ihrem verdienten Lokn trotz seines Verlangens nichts abgebcn wollte, in heftigen Streit. Im höchsten Zorn schlug er dieselbe mit seinem Stocke über den Kops und zwar so gewaltig, daß die arme Frau eine große klaffende Ver wundung davon trug und im Krankenhause untergebracbl werden mußte. Den rohen Burschen nahm die Polizei in Beschlag. — Heute Vormittag wurde in einem hiesigen Bake ein Tischler aus Mügeln scstgenommen, weil er enicm andern Badegäste ein Portemonnaie mit 5 auS seinen abgelegten Kleidungsstücken ciitwendct hatte. — Bei einem Neubau in der Sckloßgaffe waren heute gegen Mittag drei Leute mit dem Ausziehen eine» eisernen Träger- be schäftigt. al» plötzlich in Elagenhölie der Träger an einem Vorsprung ansticß und wieder hcrabstürzte. Zwei der Leute wichen noch rechtzeitig der Gefahr, der drille aber, ei» Handarbeiter auS Schkeuditz wurde an der Hüfte gestreift und wegen der dabei erlittenen Verletzung, die jedoch glück licherweise nicht gefährlich sein soll, ins Krankenhaus gebracht. * Leipzig. 30. Juni. Von der vierten Strafkammer deS hiesigen königl. Landgerichts wurden heute ver- urlheilt: t) der Handarbeiter Wilhelm Robert Gustav Vollratb hier wegen Vergehens gegen tz. 176, 3 dcS R.-Str.-Ges.-B- zu 4 Monaten Gcfängniß; 2) der Hand arbeiter Eduard Heinrich Hermann Schwcnzer auS Gambitz wegen gefährlicher Körperverletzung zu 1 Jahr Gcfängniß. — Die Sächsische Fechtschule, selbstständiger Verband Leipzig, hält heute Nachmittag in Connewitz in der „Gol denen Krone" ibr Sommersest ab. Ter Eintritt ist Jeder mann gestattet. Der Ueberschnß fällt, wie bekannt, Hilfs bedürftigen zu. Eine große Anzahl Spiele mit Prämien sorgen für die Unterhaltung der Kinder. — Im Theater deS BlüLergarten» findet heute Sonntag wie regelmäßig an jedem Sonnlag Theater vorstellung statt. * Gohlis, 30. Juni. E» bestätigt sich die Mittheilung daß daS umfangreiche Gut deS Herrn Graß durch Verkau' in andere Hände übcrgeqangcn ist, um BebauungSzwecken zu dienen. Bei dieser Gelegenheit sei gleichzeitig mitgetheilt, daß der Werth des Grund und Bodens an den Hauptstraßen unsere- Orte- außerordentlich im Lause der Zeit gestiegen ist und daß infolgedessen immer mehr Boden, der früher land- wirthschaflliche» Zwecken diente, bebaut wird. So ist in diesem Sommer zwischen dem Garnison-Lazarelh und drin Poelenweg ein neue», großes Wohnhaus errichtet worden, von dem auS man einen herrlichen Blick auf da- Rosen- that hat. — DaS So mmertheater in Plagwitz (Felsenkelle^ wird beute Sonntag von der Direclio» I. Dreßler mit der GesangSpoffe „O diese Weiber!" eröffnet. Als Gast sür die Saison ist Frl. Clara Nothö engagirt. Die Vorstellungen werden vorläufig nur Sonntag». DienStag« und DonnerStagS stattsiiiden. Herr Director Dreßler ist seil 10 Jahren Director diese» Theaters und hat dasselbe i,inner mit Glück geleitet, vorzüglich deshalb, weil er selbst ein beliebter Darsteller ist. Seine Freunde und Gönner seien aus seine neue Thätigkcit hierdurch aufmerksam gemacht. — Im „Albertgarten" zu Anger-Crottendorf finden Sonntag und Montag wieder Concerte statt und mache» wir dabei besonders aus da» Concert am Montag ausmerksam, welches von der Capelle deS Utanenregi- menlS Nr. l8 (Oschatz) ansgefuhrl wird. — Am heutigen Connlagfindet in Tbekla die Eröffnung de» daselbst neu erbauten Gasthauses statt. — Groß-Dölzig, 30. Juni. Eine Mahnung, die allen Eltern an» Herz gelegt werden sollte, ist die. ihre Kleinen ko viel wie möglich nicht unbeaufsichtigt zu lasten. Manchen mag da» wohl schwer fallen, weil Arbeit um da» tägliche Brob sie davon abhält. Da» zweijährige Kind eiuer auf hiesigem Nittergute bediensteten Kuhmelkersamilie bestieg gestern eine Leiter und siel auS beträchtlicher Höhe von oben herab und blieb sür einige Zeit leblos, so daß man bcsürchlcte, der Tob wäre eingetretcn, dock kam eS im Lause dcS Tages wieder zu sich; eS könnte möglicher Weise aber doch üble Folgen davontragen. — In unserem Orte sind Masern und Scharlach epidemisch ausgetreten, sodaß vielleicht schon bald die Hälfte von der so fröhlichen Kinderschaar darnieder liegt. Die Schule ist bis jetzt noch nicht geschloffen. Auch der Würgengel DiphthcritiS ist in einigen Familien er schienen und hat auch schon ein Opfer gefordert. Diese böse Krankheit zeigt sich in unserem Orte sehr oft. aber immer nur in einzelnen Fällen; wir wollen wünschen, daß sie sür diesmal auch nicht weiter um sich greift. * Bad Elster. 29. Juni. Gestern ereignete sich hier ein höchst bedauerlicher Unglücks fall. Eine junge Danie ist beim Baden ertrunken; ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein rasches Ziel gesetzt. — DaS neue Theater unter halb deS SchilleraartenS, in dem die autqeschulte Truppe de» Herrn Director ringer alltäglich Vorstellungen gicbt, erfreut sich dcS besten Besuches. Mit dem Theater ist unser Bade ort erst in die Reihe der großen Bäder cinaetreten. — Die Zahl der seit Eröffnung "deS BadeS hierher gekommenen Curaäste und Scminersrischler hat bereits daS zweite Tausend überschritten. U Plauen, 29. Juni. Die vor einiger Zeit gebrachte Mitlheiliing von der Errichtung einer vierten Apotheke in hiesiger Stadl scheint verfrüht zu sein; den» dem Ver nehme» nack sehen die vor DiertrljahrSsrist ein gereichten ConcessionSgrsuche noch der bezirkSärzllichen Begutachtung entgegen. vermischtes. Altenburg, 30. Juni. Gelegentlich de» Trauer- gotteSdiensteS, welcher aus höchsten Befehl morgen in allen Kirchen deS HerzogthumS zum Gedächtnisse Kaiser Friedrich'S stattsinden soll, veranstalten säst alle Militair-u»V KriegervcreineKircheiiparadcn. — Gestern wurde inkerTeich- straße ein Pferd vom nachfolgenden Wagen überfahren und gctövlet. Der Wagen wurde von drei Pferden gezogen, und als er in ziemlich raschem Gange war. stürzte daö vorderste Pferd, worauf daS Geschirr über da» Thier hinwcgging und eS löttlich verletzte. -- Kreuznach. 28. Juni. Der Schaden, den die am 23. b. M. in den Gemeinden WaldalgeSbeim, Weiler, Rüm melsheim, Terhcii», Sarmheim und Münster bei Bingen »iedcrgegangeiien Wolken brücke angerichtet haben, ist durch amtliche Taxation aus über 400 000 .rk berechnet worden. Für die zum größten Tbeil sehr armen Gemeinden werben jetzt öffentliche Sammlungen veranstaltet. ----- Berlin, 29. Juni, lieber die Uebertragbarkeit der Diphtherie durck Kleidungsstücke, Wäsche und ge sunde Personen machte Ministerialralh vr. Wassersuhr in der letzten Sitzung der Deutschen Gescllsckast sür öffent liche GesundheilSpstege folgende Mittheilungen: Während die hartnäckige Dauerhaftigkeit deS DiphtheriegistcS in Räumen, in welchen dasselbe einmal verbreitet war. und seine Wider standsfähigkeit gegen DeSinscctionSmittel vermulhen läßt, daß e» auS insicirlen Räumen durch gesunde Personen mit genommen wird, gewiß viel leichter, als da» flüchtigere Maserngist, sei die Literatur arm an Beobachtungen, welche eine aus diese Weise statlgehabtc Ueberlragung sicherstclle. Unter diesen Umständen glaubt vr. Waffersuyr auf einige be zügliche Beispiele Hinweisen zu sollen, welche Vr. Thoinot auS nicht veröffentlichten Aktenstücken der französischen ^cackömis eio mLäeciuo in der „Revue d'Hygiöne" mitgetheilt hat. Unter den berichteten Beispielen, welche die Uebertragbarkeit durck BekleidungSg-geiiständc und gesunde Personen erweise», sind besonder- einige Fälle bemerkenSwerth, welche sich an den AuSbruch von Diphtherie-Epidemien in Mävckeii- Pcnsionaten knüpften. Die gesunden Pensionärinnen wurden zu den Angehörigen zurückgeschickt unv einige vo» ihnen, welche selbst gesund blieben, veranlaßten daS Auf- treken der Krankheit und Todesfälle durch dieselbe in den bis her scuckcsreien HeimathSorten. DaS Verfahren bei Ausbruch gefährlicher ansteckender Krankheiten in einem Pensionat, einem Lehrer- oder Lehrcrinnenseminar und ähnlichen BildungS- anstalten. die gesundcn Zöglinge nach Hause zu entlasten, sei offenbar da« wirksamste und bequemste, um letztere vor In sertion zu schützen; aber sehr gefährlich sür die Bewohner der Häuser und Orte, an welche die Entlassenen sich begeben. Die bezüglich Verschleppung de» DiphlheritiSgisteS gemachten Wahrnehmungen bestätigten diese allgemeine Erfahrung und müßten e« der SanitälSpolizei nahe legen, solche Entlastungen nickt eher zu gestatte», al» bi» die Abreisenden gebadet, mit frischer Wäicke, sowie gehörig gereinigter Kleidung versehen und gebrauchte Wäsche und Kleidungsstücke deSinficirt worden seien. — In der DiScussion wurden verschiedene auch Hier sestgestellte Fälle von Ueberlragung der Diphtherie durck Kleidungsstücke, durck gesunde Personen re. angeführt und sanitätspolizeiliche Erhebungen nack dieser Richtung hm ge wünscht. ---Hirschberg» 27. Juni. Wie bereit» telegraphisch berichtet wurde, entlud sich beute Nachmittag über unseren» Thale unter zahllosen Blitzschlägen, Schloßen und einem wolkenbruchartigen Regen ein sehr heftige» Gewitter, welches nach den bi» jetzt eingetroffenen Nackrichten nament lich in der Richtung nach Lähn unv Schönau große Ver wüstungen angerichtet hat. In BoberröhrSdorf, Grunau, Berbisdorf rc. sind viele Felder durch die herabschicßende» Wassermaffen aufgewühlt, Straßen zerrissen und da» Getreide zu Boden gedrückt. In welchem Maße da» Letztere gelitten hat, ist noch nicht scstgestellt. In BcrbiSdors stand da» Wasser bi» 1 m hoch in den Gebäuden, die Dorsstraße glich einem Strome, ein vor dem Stephan'schcn Gasthose stehender be ladener Wagen wurde weggesührt. In Grunau grub sich der Dorsback an einzelnen Stellen ein neue» Bett. In Warni- brunn tödtcte der Blitz eine Frau und in Gotschdors verlor Vieh daS Leben. In Hirschbcrg traf der Blitz eine Telc- graphenstange, und ber Bober begann bald nach Ausdruck dcS Weiter- erheblich zu steigen. Gegenwärtig, 10 ll!r Abend-, ist derselbe bereits wieder aus seine frühere Hohe zurückgegangen. --- Eine interessante Studie über die Rufnamen der Schuljugend in der Stadt Görlitz hat Vr. Jecht im „Neuen Lausitzischen Magazin" veröffentlicht. Die Ergebniffe ter Arbeit sind folgende; 4550 Knaben führten 129 ver schiedene Namen. ES sanken sich unter denselben 662 Paul (14>/r Proc ). 514 Max (N.3 Proc.), 278 Richard (6 Prcc.), 255 Karl (5,6 Proc ), 186 Alfred (4 Proc ), 179 Bruno (4 Proc.), 164 Otto (3.6 Proc ), 152 Arthur (3.3 Proc ), 151 Gustav (3.3 Proc ), 130 Fritz (3 Proc.), 130 Georg (3 Proc ), 120 Wilhelm (2,6 Proc ), 118 Hermann (2,5 Prcc.), 109 Kurt (2.4 Proc). 98 Ernst (2.1 Proc.), 96 Oskar (2 Proc.), 86 Robert (1.8 Proc.), 76 Adolf (1.7 Proc). 54 Emil (1.2 Proc.). 49 Hugo (I Prcc ), 49 Willy (1 Prcc ). ferner 48 HanS, 46 Rudolf, 45 Oswald, 43 Johannes, 43 Felir. 39 Friedrich, 33 Heinrich, 36 Franz, 33 Alberl, 29 Ecick, 24 Theodor. 23 Martin. 22 Walther, 2l Reinbold. 20 Engen u. s. s. Selten kamen die Namen Adalbert, Albrecht, Arnold, Arwed. Armin, Benno, Bcrthold, Bolko. Eberhard. Edgar. Erdnicniii. Erwin, Gotthard. Hartwig, Herbert, Kuno, Leonhard, Ludols, OSmar, Oöwin. Ollomar, Reinhard, Sieg mar. Siegmund. Thilo. Werner, Wigand, Wikolv und Wolf- gang vor. Die 4500 Schulmädchen von Görlitz führten 147 verschiedene Namen. Am mcisien fanden sich; Anna (538 Mal --- 12 Proc.), Martha (454 Mal — 10 Prcc.), Emma (326 Mal --- 7,3 Proc ), Marie (295 Mal — 6,5 Proc ), Klara (275 Mal -- 6 Proc ), Bertha (194 Mal — 4,3 Proc ),
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