Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-05
- Monat1888-07
- Jahr1888
-
-
-
4118
-
4119
-
4120
-
4121
-
4122
-
4123
-
4124
-
4125
-
4126
-
4127
-
4128
-
4129
-
4130
-
4131
-
4132
-
4133
-
4134
-
4135
-
4136
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4132 Sitzung der Stadtverordneten. Vorläufiger Bericht. * Leipzig» 4. Juli. Am RathStische anwesend: die Herren Oberbürgermeister Dr. Georgi, Stadträthe Walter, Dietel. Dr. Wangemann, Dürr» Schmidt«Svhlmann. Der Herr Vorsteher Justizrath Dr. Schill theilt zunächst mit, daß heute noch die RatbSvorlage, betreffend den Bau der Markthalle» eingegangen ist und bittet die betreffenden Ausschüsse» die Berathunz zu beschleunigen, da die Angelegen heit noch vor den Ferien erledigt werden soll. Weiler vcr» li«>r der Herr Vorsteher ein Dankschreiben deS Herrn Polizei- directorS Bretschneider für seine nunmehr aus Lebenszeit erfolgte Wiederwahl. Die Rathsvorlage wegen Herstellung von Räumen für die Markthallcn-Aussehcr deS SchlachthofeS mit 3300 Aufwand wird genehmigt. Hinsichtlich deS Gesuchs deS hiesigen Samariter-VereinS um Uebcrlnssung eines Raume» im Schlachthofe» sowie Be willigung von Heizung und Beleuchtung für diesen Raum und Gewährung eines Jahresbeitrag» von 300 schlägt die Scklachthofscommission vor. die Vorlage abzulebncn und den Rath zu ersuchen, daß Verbandkästen in jeder Schlacht- Halle ausgestellt und der Aussicht des HallenausseherS unter stellt werden. DaS Collegium beschließt dem Vorschläge der Commission gemäß. Der Rathsvorlage wegen Herstellung von weiteren 17 Stück Kühlzellen im Küblhause des Vieh- und Schlachthose» mit 4200 .E Kostenaufwand wird Zustimmung erlheilt. Der Entwurf eines Budgets sllr die Freibank wird mit dem Anträge der Schlachthofs-Commission genehmigt, dem Rathe zur Erwägung anheimzugeben» ob eS sich nicht em pfehle» ehe ein definitives Abkommen mit Herrn BezirkS- thicrarzt De. Prietsch getroffen wird, zunächst die Entwicke lung der Verhältnisse abzuwarten, um beurtheilen zu können, ob es sich nicht ermöglichen laste, daß einer der beim Vieh- unv Schlachthose angestellten Aerzte mit zur Controle verwendet werbe. Bezüglich der Nathsvorlagr, Herabsetzung der GaSpreise in der Weise, daß der Preis für den Cnbikmeter deS zu Veleuch- tungSzwccken von Privaten verbrauchten Gase» vom 1. Januar 1889 ab aus 20 ^s, cv. vom t. Januar 1800 ab aber auf 18 herabgesetzt wird, ist der GaS- und Finanzausschuß mit dem ersten Theile deS RathSbeschlusseS einverstanden und schlägt die Genehmigung, dahingegen Ablehnung deS zweiten TheilS mit der Motivcrung vor, daß man im Princip mit einer weiteren Herabsetzung in der gedachten Weise zwar einver standen ist, jedoch erst seiner Zeit darüber sich schlüssig machen will. Im Laufe der Debatte wird von Seiten deS Herrn Vor stehers und anderen Herren für die unbeschränkte Genehmi gung der Rathsvorlage eingetrete» und bei der Abstimmung beschließt auch das Collegium mit großer Majorität die Ge nehmigung der RatbSvorlage unter Ablehnung deS zweiten ThcileS deS AnsschußantragS. Dem RathSbcschluß, künftighin die provisorischen Lehrer an den städtischen Volksschulen ausnahmslos mit 1200 ^ anzustellcn, denselben aber nach zweijähriger Amtsthätigke:t und dasern sie »ach Leistungen und Verhalten befriedigen und die WahlsähigkeitSprüfung bestanden haben, einen Jahres- gchalt von 1350 zu gewähren, stimmt daS Collegium bei und genehmigt sodann die Anstellung eines HeizcrS für da» neue Schulgebäude an der Elsästerstraße. Weiler genehmigte das Collegium die RathSbcschlüsse, betreffend a. den Ankauf eines Schuppengebäudes und ver schiedener Gegegenstände aus dem Rittcrgute Stötteritz u. Th. für d:e Stadlgemeinde zum Preise von 3592 und b. die Erbauung eines WächtcrhauscS zum zeitweiligen Ausentbalt für die mit Bedienung des neuen PleißenwehreS in der Nähe deS Scbleußiger Weges, insbesondere bei Eisgängen beschäs tigten Mannschaften, nebst einem Lagerschuppen zur Auf bewahrung der zur Wehrbcdienung rc. erforderlichen Geräth schäften mit 1084 .6 Aufwand. Hinsichtlich der Herstellung deS von der heiligen Brücke nach dem Knhthurme führenden Weges (auf der Strecke, in der er über die Fluthrinne führt) in Beton mit einem Aus- ivande von 2015 .L wird der Vorschlag des Oekonomie Ausschusses angenommen: die Vorlage abzulehnen, jedoch zu beantragen» das auf dieser Wegestrccke vorhandene Pflaster auszubessern und mit alten Trottoirplattcn beiderseits zu begrenze» und die dafür erforderlichen Kosten zu verwilligen. Das Collegium genehmigt schließlich noch folgende RathS- vortagcn, betreffend a. die Wcilersührung deS Ceineutbeton- w-ie» im Hanplwegc der Promenade von dem ThomaSkirch- hofe bis zum Museum mit einem Aufwand von 21 997.50 b. die Belegung deS nach der PetcrSkircke zu gelegenen ThcileS de? die Anlage vor dem Weslportale derselben umgebenden Fußwege» mit Cementbeton mit 750 -eil Aufwand: o. die Ausfüllung eines Grabens und Herstellung von Nebenschleußen aus dem Windmlihlcnwege mit einem Kostenauswande von 3189 .X und Legung von Granilplatten vor den Grund stücken Nr. 8—19 (SicchenhauS) am Windmühlenwege mit 5300 Aufwand. Hierauf folgt eine nicht öffentliche Sitzung. Vermischtes. -- Im Arbeitszimmer des verewigten Kaisers Wilhelm finden sich, wie der „NeichSbotc" mittheilt, in die Platten zweier runder Tischchen, die neben dem Schreibtisch sieben, eingescknitten folgende Verse: „ES gebt so leicht dnrch's Erdenleben, — Es geht so selig himmelwärts, — Wen» nur daS Herz dem Herrn ergebe». — Unwandelbar in Freud' und Schmerz." — „Bist du Ambos, trag gedul dig, — Bist du Hammer, schlage zu. — Ein» bist du dem Leben schuldig: — Handle oder duld' in Ruh'." ---- Von hochgeschätzter Seite werden der „Schlesischen Zeitung" anS dem Leben der Kaiser! »AugusteVictoria folgende Episoden »lilgclhoilt, welche von der reichen HerzenSgiite der hohen Frau Zeugniß geben: „Gegenüber dem Marmorpalais i» PolSdam, in einer der hübsche» Villen welche sich längs der Mauer deS Neuen Gartens hiiizichen, lebte vor wenigen Jahren ein greiser Herr von K . . . mit seiner alten Schwester. Derselbe fand seine größeste Freude an den schönen Rosen, welche er im eigenen Garten zog und mit peinlichster Sorgfalt pflegte. Hin und wieder sendete er ei» Arrangement der herrlichsten Exemplare hinüber nach dem Marmorpalais, wo sie der Frau Prinzessin Wilhelm in seinem Namen überreicht wurden. Die Prinzessin nahm daS Zeichen seiner Verehrung, obwohl sie den Absender nicht kannte, stets gnädig an. AlS nun der alte Herr starb und die Prinzessin Wilhelm von feinem Hinscheiden Knude erhielt, erschien sie persönlich im Trauerhause, um der tiefgebeugten Schwester ihre huldvolle Tbeilnahme aneznspreche». — In einem der ärmeren Stadttheile PotS da ms wohnt eine bedürftige Waschfrau, welche vor längerer Zeit schwer erkrankte. In ihrem Elend faßte sie den Muth, sich mit einer Bitte um Hilfe an die Frau Prinzessin Wilhelm zu wendeir, von deren Gnade und Leutseligkeit sie viel hatte sprechen und erzählen höre». Eines Tage» kamen die un belebte Straße heraus zwei Damen und ein Herr, suchen LaS HauS der Kranken aus und begaben sich zu ihr. Sie lag in ihrem armseligen Bette, mit dem Gesicht der Wand zu gewendet, und bemerkte die Eintretenden nicht, bi- der Herr nahe zu ihr trat und sagte: .Wende» Sie sich um! Ihre königliche Hoheit Frau Prinzessin Wilhelm ist hier, um sich persönlich nach Ihnen zu erkundigen." Die Kranke, welche aus LaS Erscheinen der hohen Frau nicht vorbereitet gewesen war, verlor fast die Besinnung. Nachdem die Prinzess, einige huldvolle Worte an sie gerichtet und sich genau über ihre Lage insormirt batte, verließ sie in Begleitung ihrer Hofdame und ihres Kammerherrn die hocherfreute Kranke, Welche sie ferner freigebig unterstützte." -> Altenburg, 4. Juli. In der Person de» Diebe», welcher gestern in überaus listiger Weise hier ein Dreirad stahl und dann in Leipzig sestgenommen wurde, scheint man einen auSgeseimten Schwindler ertappt zu haben. Derselbe trug bei seiner Verhaftung 4030 Geld, Wechsel und Schuldscheine bei sich. Ueber seine Verhaftung ersahren wir, daß der bestohlene Händler dir hiesige Polizei sofort in Kenntniß setzte und auch ermittelte, i» welcher Richtung er die Stabt verlaßen habe, woraus die Leipziger Polizei dies bezügliche Mittheilung erhielt. Der hiesige Polizei- Jnspcctor reiste nun mit dem Händler nach Leipzig und ging mit dortigen Polizisten aus die Suche. Schließlich sand man den Schwindler, al» er eben wieder aus Betrügereien au-ging, und versicherte sich seiner Person, obwohl er den Händler mit den Worten begrüßte: „Na, kommen Sie, Herr JunghanS, ich will Ihnen gleich daS Rad bezahlen." Bald daraus wurde er hierher zurückgebracht und sitzt nun in Nummer Sicher. O Gera, 3. Juli. Der regierende Fürst bat dem Knabenhort in Schleiz, welcher mit Pfingsten eröffnet wurde, die Summe von 100 überweisen lasten. Von einigen hiesigen Aerzten sind 20 Knaben und 20 Mädchen für die Feriencolonicn auSgewählt. DieFührung baden zwei Lehrer übernommen und eS sollen die beiden Colonieorte HermSdors und Schleisereiscn wieder bezogen werde». l)er Ertrag der Sammlung für diesen Zweck gestaltet sich in diesem Jahre günstiger als im Vorjahre, so daß die Stadt- colonien auch wieder eingerichtet werden können. — Gegen wärtig sind alle Truppengattungen in unserer Stadt vertreten, denn für diese Woche hat eine Abtheilung deS großen Generalstabes hier Quartier genommen, um Terrain» Vermessungen und Aufnahmen vorzunehmcn. --- Berka a/Jlm feiert nun nicht» wie früher mit- getheilt, am 24. Juni d. I.» sondern Sonnabend, den 14., und Sonntag, den 15. Juli d. I.» sein 75jährigeS Bade jubiläum, und verspricht da» Fest, nach den umsangreicken Sorbereitungen, eine entschieden glänzende und würdige Feier zu werden. — AuS Thüringen, 2. Juli. Wie die .Gothaer Zei tung" meldet, tritt mit großer Bestimmtheit das Gerücht auf, daß die vier Söhne deS Kaisers, der Kronprinz und eine drei Brüder, noch im Laufe dieses Monat» zu längerem Aufenthalte nach Oberhos kommen werben. Oberhof, daö höckstgelegene Dorf Thüringens, hat sich seit Jahren schon eines R»tS als Lustcurort zu erfreuen. — Dem Geheimen Rath ür. Gustav Frcvtag ist daS Comthur-Kreuz des HauSorbenS von Hohcnzollern verliehen worden. ---- Kiel, 1. Juli. Prinz und Prinzessin Heinrich haben an den stellvertretenden Bürgermeister der Stadl Kiel, Sladtrath Lorenzen, nachstehendes Dankschreiben ge richtet: „Der heutige Tag. der uns nach Schleswig-Holstein geführt, um zum ersten Male nach unserer Vermählung die Residenz in Kiel zu nehmen, hat der Bevölkerung die Ver anlassung geboten, uns durch Kundgebungen aller Art ein überaus herzliches Willkommen zu bereiten. Unser Weg beim Einzüge in hiesige Stabt war von der Sonne nicht beschienen. Aber freundliche Gesinnung und Liebe haben aus jeden, Hause, aus jeder Straße, aus jedem Wege, den wir genommen, zu unserem dankerfüllten Herzen gesprochen, so daß wir den äußeren Sonnenschein nicht vermißten. Wohl wißen wir, daß diese Gesinnungen treuer Liebe vor Allem Denen ge hören, die von uns geschieden, aber unvergessen fort leben in unserem, in Aller Herzen, und daß diese Liebe gipfelt in der Verehrung für Den» zu dem wir nunmehr mit so viel Stolz und Hoffnung als unser» Kaiser und König ausblicken, dem Herrscher, der in einer Tochter Schleswig-Holstein» die geliebte Kaiserin und Königin gefunden hat. Möge die Zeit unsere» Hierseins dazu beitragen, allzeit treu und dankbar dessen eingedenk zu sein, waS wir einstenS besessen und waS wir als schönstesVermächlniß empfangen haben: die unerschütterliche Liebe zum Kaiser und König, die Liebe zum preußischen und zum geeinten deutschen Vater land-. I» dieser Gesinnung danken wir Allen, die u»S heute bcwillkommncten, den Bürgern und Eingesessenen der Stadt, die ihre Häuser geschmückt und Ausstellung genommen hatte», um uns zu begrüßen. Dem Glück der Stadt Kiel aber werden unsere treuesten Wünsche und unsere wärmsten Inter essen stets zugewendet sein. — Kiel, den 30. Juni 1888. Heinrich, Prinz von Preußen. Irene, Prinzessin Heinrich von Preußen, geb. Prinzessin von Hessen und bei Rhein." --- Der XIX. Deutsche Juristentag wird in den Tagen vom 11. bis 13. September d. I. in Stettin statt- inden. — Bon der Ostsee schreibt man: DaS unfreundliche Wetter hat leider aus den Besuch von Swinemünde, Aalbeck und Heringsdorf bisher in nachtbciliger Weise eingewirkt. Die Saison hat bereits begonnen, aber die Bade gäste kommen nur in spärlichen Trupps. Grau und schwer ängt der Himmel über der Ostsee, die, von scharfem Winde cwegt, ihre schaumgekrönten Wogen hin- und hcrwirst. Der Strand ist entvölkert, denn das Baden war in diesen Tagen wegen des hohen Wellenganges verboten. Nur in undeut lichen Umrissen sieht man fern am Horizont Segler und Dampfer, die schwer gegen das Wetter ankämpfen, vorüber ziehen. Regen und immer wieder Regen, und eine Tempe ratur, die geradezu märzlich ist und Montag sogar nur acht Grad betrüg. Von den Bäumen und besonders von den Hcringsdorfcr Buchen fällt das unerwünschte Naß mit ab fchenlicher Beharrlichkeit in dicken, schweren Tropfen herab, so daß an ein Promenircn in den wundervollen Anlagen kaum zu denken ist. Wie anders, wenn die Sonne hcrnieder- lacht und die Ostsee in spiegelklarer Glätte unter blauem Himmel daliegt, am Strande sich ein frohe», viel bewegtes Leben entfaltet und sich im herrlichen Wald die farbenreichen Toiletten de» lustigen Bakcpnblicumö zeigen. Jetzt sitzt jeder zähneklappernd in seiner Behausung oder in den Lcsesalvns der Curhäuser, sich die langsam dahinschleichende Zeit mit einer ziemlich veralteten ZeikungSlectüre vertreibend. Wohin daS Auge fällt — nur deprimirte und verzweifelte Gesichter Unglücklich sahen die Berliner Ausflügler auS, welche Sonn tag mittelst Extrazugs und Ertradampfers angckommcil waren Der Himmel hatte seine Schleusen in besonder» ernster Weise geöffnet und schonungslos die Hoffnungen zu Schanden ge macht. welche die Reisenden gehegt hatten. Hoffentlich wird endlich der erwünschte Witterungswechsel eintreten und Alle» zum Guten wenden. In Swinemünde ist die Physiognomie die alte geblieben. König-WilhelmSbad bildet dort noch immer den bevorzugtesten Anziehungspunkt deS Badepublicum», zumal die Plantage niit ihren reizenden Waldspaziergängei, in un mittelbarer Nähe deS Strande» liegt. Aalbeck trägt noch immer den halb ländlichen Charakter der früheren Jahre wiewohl eine Anzahl neuer und eleganter Villenbautcn end standen ist. HeringSdorf bleibt nach wie vor die Perle jenes Dreibundes am schönen Ostsecstrande. Seine eleganten Bauten, unter welchen daS Prachtvoll auSgestattete Curhau» den ersten Rang cinnimmt, seine alten Bucken- und Eicken- Waldungen, sowie seine wechselreiche Bodciisormation machen es zum bevorzugtesten Aufenthaltsort aller Derjenigen, welche für die Schönheiten der Natur und die Geselligkeit des Leben» cnipsänalich sind. ---Elbing, 2. Juli. Gestern passirte unsere Station die Deputation der Deutschen Petersburg», welche einen silbernen Lorbeerkranz im Wcrthe von ca. 1000 Rbl. Namen» ihrer Landsleute ans daS Grab Kaiser Friedrich'? nickerleaeu wird. Dieselbe ist zu morgen (DienStag) bei Kaiser Wilhelm zur Audienz besohlen. — Die Kaiserin- Wittwe Victoria hat jeder schulpflichtigen Tochter der diesigen Uebersckwemmtcn ein Geschenk überwiese», bestehend in einem verschließbaren Kästchen mit fämmtlichcn Näh Utensilien, allen glücklichen Empfängerinnen gewiß ein theureS Andenken und hoffentlich ein Sporn zu ernster nütz sicher Arbeit. — Pari». 30. Juni, vor dem Kriegsgericht in Marseille stand gestern ein Soldat deS 0. Linien-Siegi- mentS, Henri Simonnet, welcher Unisormstücke böswillig zer rissen hatte. Als der Oberst Bricka ihn nach der Rede deS Vertheidigers Paul Bontour fragte, ob er etwas hinzuzufügen habe, erhob sich der Angeklagte und warf dem Obersten sein Käppi in» Gesicht mit den Worten: „Ich habe dieses Leben satt, meinetwegen können Sie mich zum Tode verurtheilen." Dies geschah denn auch aus Grund der Thätlichkeit gegen einen Osstcier» aber daS Urtheil wird wohl umgewandelt werden. --- Vor Kurzem hatte die sehr hübsche Herzogin von F. bei einem WohlthätigkeitSfcste im Casino de» Seebades Trouville ihr Erscheinen zugesagt; leider verspätete sich die Dame beim Anziehen und sie legte die Handschuhe während der Fahrt an. AlS sie in den vollen Saal trat, bemerkte die Herzogin zu ihrem Entsetzen, daß sie zu ihrer schwarz-weißen Scidcntoilette einen weißen und einen schwarzen Handschuh angelegt hatte. Die Kammerjungfer hatte nämlich zur Auswahl zwei Paar Handschuhe vorbereitet, die Herzogin aber hatte in der Eile von jedem Paar einen ge nommen. Die Herzogin war nicht wenig ärgerlich ob ihres Mißgeschickes, doch siche da, ihr Erscheinen in zweifarbigen Handschuhen machte Sensation und seither tragen m Trouville die Damen zweierlei Handschuhe, deren Farben mit der Toilette wie mit dem Aufputz übereinstimmen müssen Der Humorist. Skizze von Eduard Pötzl. Nachdruck »erboten. Der erste Mensch, der jeden Morgen in unserem Redaction s- ureau erschien, war Herr Franz Xaver Linzbauer, Local- corresvondent aus den westlichen Bororten von Wien. An einem bescheidenen Tischchen im finsteren Corridor schrieb er stundenlang, um sodann dem Redacteur des Tages drei oder vier mit Bleistift bekritzelte Blättchen zu überreichen. Während ihn in dem besagten mstcrcn Corridor an seinem Tischchen die Muse erleuchtete, war er empfindungslos gegen jedes Geräusch, gleichgiltig gegen alles, waS »in ihn herum vorqing, und indem er mit der linken Hand die Worte abwog, welche die rechte niederschreibe» sollte, stöhnte er von Zelt zu Zeit ties auf, als ob eS sein Herzblut anzuzapfen gälte, um mit diesem ganz besonderen Säst die Spalten des Tagesberichte» zu lullen. Einem balzende» Auerhahn vergleichbar, versenkte er sich inbrüiistiq in einen nächtlichen Rauft,andel zwischen Futteralmacher geselle», schilderte er mit aller Gluth seiner Phantasie einen Unglücksfall durch scheue Pt'crde oder die Ausnüchterung eines Trunkenen. Der Menschheü ganzer Jammer war sc», egcntlicheS Fach, so weit er die westlichen Vororte durchwühlt. Was innerhalb der Linien- schranke» von Wien Gräßliches geschah, berührte Herr Linzbauer nicht; er war der Geschichtschreiber der Peripherie. Aber hier gab es auch kein Ereigniß, das ihm verborge» geblieben wäre. Wo immer in jenen Stadnheilen ein Unzufriedener durch eigene Hand >ee»det hatte, wo Mord oder Todtschlag verübt, ein Taschendieb ge angen worden oder sonst eine bemerkenswerthe Schandthat geschehen war: überall tauchte inmitlcn der Neugierige» und der Wache das blasse melancholische Antlitz Linzbauer's auf, überall schlüpfte seine kleine hagere Gestalt durch, um Stoff zu den wunderbaren Artikeln z» schöpsen, die er an dem kleinen Tischchen im Corridor verfaßte. Diese seine Beschäftigung, in Verbindung »lit einem zweifellos reichen Gemüth brachte eS wohl mit sich, daß über seinem ganzen Wesen eine Art Trauerflor zu schweben schien. Seine Augen sahen immer träumerisch und feucht in die Welt, in seiner Sprache zitterte stets eine gewisse wehmüthige Rührung und sei» Gang war leise, langsam, als sei er gewohnt, nur unter Leichen umherzuwandeln. So stark war dieser Eindruck deS Traurigen, Unheilverkündenden durch seine Person, daß man ihn jedeSmal zu fragen versucht war: „Wie viele Opier bringen Sie denn?" auch wenn er etwa blos den Bericht über daS Stiftungsfest des Gcselligkeitsvereins„PhantasuS"zu erstatten hatte. Gewiß bedrückte ihn unter anderen Dingen auch die Thatsache, daß er im Schatze seiner Schriftsprache nur etwa vier oder süns Dutzend Phrasen belaß, wie sie alltäglich in den Zeitungen wieder- kehren und allgemach so gebräuchlich geworden sind, daß auch der Mindergebildcle sich ihrer um'chwcr zu bedienen vermag. Wenn er nun an seinem kleinen Tischchen batzie und in höheren Regionen zu chweben schien, so geschah dies hauptsächlich auS dem Grunde, weil eS ihm unsägliche Mühe kostete, die darzustellenden Geschehnisse in das Prokrustesbett der ihm geläufigen Redewendungen hinein »zwängen. Der Angstschweiß stand ihm oft aus der Stirne, wenn ich ein Vorfall allzusehr gegen die Behandlung mit Linzbaner'schen Phrasen sträubte. Schließlich wendete aber Herr Linzbauer Gewalt a», knebelte den Widerspenstigen mit einigen zähen Zeitungssormeln und schleppte ihn also wehrlos gemacht vor den Gewaltigen der Localchronik, welcher nach einer Weile hellauf lachte und das Linzbauer'jche Manuskript in die bumoristische Mavpe legte. Im Nachstehenden seien dem geneigten Leser einige der hervorragendsten Blätter aus dieser Sammlung unterbreitet, sämmtlich von Linzbauer's eigener Hand herrührend. „Die Vorort-Gemeinde Sumsendors beabsichtigt, wie wir zuver lässig ersahren, eine Capelle zu stiften, zum ewigen Dank da« ür, daß daselbst im Jahre 1860 die Cholera so sehr ge- wüthet hat". „Gestern Abend stürzte sich ein Mann mit einer Schlinge um den Hals aus dem zweiten Stockwerke seiner Wohnung. Der Arme hatte außer der Schnur, an der er hing, auch noch einen doppelten Beinbruch erlitten". „DaS vergiftete Kind konnte niemals der Lockung, zn naschen, in Folge der Warnungen seiner Mutter widerstehen. Ja» die Tini war sogar boshaft „nd immer bereit zu einem Streit, der elten ohne Tätlichkeiten auSartete". „Die schöne Leopoldine strotzte förmlich mit ihren rothen Wangen. Später wurde es freilich anders; sie gebildete sich und schrie fortwährend". „Der Saal, zum Erdrücken voll, spaltete sich in zwei Par> teien. Die erhitzten Grmüther verbreiteten einen vernehmlichen Brandgeruch im Saale". „Es mochte gegen zehn Uhr Vormittags sein, als einer der sonst besonnene» Stiere dem Führer entwich. Erst nach langer Verfolgung gelang es dem Führer, den Stier z» demüthigen" „E>n herrenloses Kind erregte gestern im Prater berechtigtes Aussehen. Bor der Polizei gab der bedauernswerthe Knabe an, sein Vater sei Seeräuber." (Sein Later war nämlich Mitglied des RuderelubS „Pirat".) „Die beiden Raufbolde standen sich mit blitzenden Messern gegenüber, bereit, einander die Hälse zu brechen." „Ein ganz schlichter Lcichenzug war es, der unter den an- gesammelten Neugierigen einen zu Th räaea gerührten Ein druck machte." „Die Maschine erfaßte den Unglücklichen, zertrümmerte ihm den Unterkiefer und die beiden Beine und blieb sofort tobt." Diese Proben zeigen zur Genüge, daß Herr Linzbauer unfrei willigen Humor besaß; daß er aber jemals freiwillig unter die Humoristen gehen, daß er Willens sein könne, absichtlich ein heitere- Werk zu schaffen, da- hätten wir nimmermehr geglaubt. Freilich zeigt sich der wahre Humor sehr oft unter einer bitteren Schale und er lächelt bekanntlich unter Tbränen... Letztere waren unserem Linzbauer zwar zu guter Stunde bei der Hand, aber lächeln hatte ihn noch Niemand gesehen. Und dennoch überkam e< ihn eine» TageS mächtig, auch der heiteren Muse zu opfern. Es klopfte an meine Thur und der elegische Kops Linzbauer's ward sichtbar. — „Darf ich einen Augenblick stören?" fragte er mit einer Grabesstimme. Mick schaudeile es bereits bei dem Gedanken an den erschütternden Unglückssüll, welchen sein eng beschriebenes Papierblättcken kundgeben werde. Gelenkten Hauptes schlich er an den Schreibtisch heran, legte mit zitternder Hand da- Manuscrlpt vor mich hin und sagte dunips: — „Eine humoristnche Notiz hält' ich dal" Ich dachte er sei toll geworden. — „WaS sagen Sie?" fragte ich. um gewiß zu sein. — „Eine hninoristiscke Notiz", wiederholte er und versuchte zu lächeln, wodurch er ein Ansieben gewann wie der rechte Schächer. — „Die ist wohl sehr lustig, zum Tcdtlacben, wie?" brachte ich mit Mühe hervor und griff mit begreift cher Neugier rasch nach der humoristischen Notiz. Dieselbe schilderte den alterthümlichen Metbkeller in einem schmale» finster» Gäßchen der inneren Stadt. Er führt da- Schild „Zum süße» Löckel". Ein alter Sausaus, der sich zuletzt nur mehr in dem widerlich hißen Honigtrank bcrauichte, hatte dort im Delirium Hand an sich selbst gelegt. Dies erzählte Herr L nzbauer und schloß mit de» dovvelt unterstrichenen Worten: „Und so geschah es. daß der Mann seinem ihm sauer gewordenen Leben im süßen Lüche' rin Ende machte." Ich starrte den Autor eine Weile sprachlos an. — „Wahr ist es, stotterte er verlegen, „und sehr humoristisch der Gegensatz .. Unterdessen Haft» ich mir überlegt, daß sch dem arme» Kerl doch nicht wehe thun wollte. „Sie pissen ja, lieber Linzbauer", sagte ich, „daß die Wahrheit aus dieser ruchlosen Welt immer leiden muß. Ich will Ihnen aber einen Rath ertheileo. Wissen Sie was: mache» sie auS Ihrer humoristischen Notiz ein — Trauerspiel!" Er senkic demüthig das sorgenvolle Haupt — ich mußte unwill kürlich an seinen gedemüthigten Stier denken — und ging mit der humoristischen Notiz, der ersten und letzten seines ganzen Leben- von dannen. (Eingesandt.) Kerlen-volonte«. Bet der außerordentlich günstigen Aufnahme, welche das Institut der Ferien-Colonien von dessen Begründung an in Leipzig gefunden, ist es einigermaßen befremdlich, daß sich nach einer Richtung hin bei uns das Interesse weniger als in anderen Städten gezeigt hat. Wer nicht in der Lage ist, einen Einblick zu erlangen, was Alle- dazu gehört, um die schwächlichen Kinder, denen der mehrwöchentliche Ausentbalt in frischer, würziger Berg- und Waldluft erfahrungs gemäß so herrliche Dienste leistet, mit dem Nöthigsten zu versorge», der würde erstaunt sein, welche Umsicht und Fürsorge erforderlich ist, um für alle (auch Krankheit--) Fälle gewappnet zu sein; natürlich sind hinreichend Schlafdeckcn, Strohsäcke und Kiffen, sowie Bettwäsche beschafft, jedoch ein Theil der bedauernswerthe» Kleinen muß, um deren Mitnahme überhaupt zu ermöglichen, mit Kleidung, Schuhen, Leibwäsche, Hüten erst versehen werden; eS ist rur Er quickung und Stärkung für Rothwciu und Cognac —welche bei schnell eintrelendem Unwohlsein mit Wasser vermischt gegeben werden —, ür Thec und Cacao, für Kämme, Seife, für Verbandstoffe, Des- nscetionSmittel rc. zu sorgen, und alle diese Anschaffungen entziehen dem Verein nicht unbedeutende Beträge. Mit Freuden ersieht Einsender dieser Zeilen aus der Presse, daß V in Dresden auch im laufenden Jahre von den erwähnten und änderen passenden Gegenständen seiten- der betreffenden Geschäfts- Inhaber reiche Spenden bei dem Coniitö eingegangen sind. Gewiß hat auch manches hiesige Geschäft mehr als genug „zurückgesetzte ! Paaren", und vielleicht bedarf eS nur dieser Anregung, zu vcr- ichern, daß solche höchst willkommen sind und daß sowohl die Sammclstellen als auch die einzelne» Mitglieder deS Vereins für Ferien Colonien ohne Zweifel zur Annahme auch von solchen Gaben gern bereit sein werden. 3. D -s-Dresden, 4. Juli. Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Regierungsrath im Ministerium deS Innern, Dr Apelt, zum ständigen Mitglied« des LandcS-Versicherungsamtc» er nannt Worten. — Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich August bat geruht, den Kaufmann Karl Friedrich Max Zast, Inhaber der unter der Firma Geißler L Hast biecscldsl be sehenden Goto- und Silbermaliufactur und Mtitaireffecten- adrik zu Seinem Hoflieferanten zu ernennen. — Der Stad, die 1. und II. Abtheilung des Königl. 1. Feldartillerie- regimcnts Nr. 12 sind heule früh 0 Uhr 30 Min. von der Garnison Dresden zur Abhaltung der Schießübungen nach dem Barackenlager bei Zeithain abgerückt. Telegraphische Depeschen. * «.andSberg a. W„ 3. Juli. In den Kreisen LandS- berg-Ster »berg ist an Stelle deS verstorbenen Herren- ;ausmitglieteS Rittergutsbesitzer Karl v. Walbow und Rr,tzeii- tein von dem Verbände des alten und veS befestigten Grundbesitzes der Rittergutsbesitzer von Klitznig-Charlottenhof gewäblt werden. * Pari», 3. Juli. (Depntirtenkammcr.) In der Interpellation betreffs der Wahlfälschungen in Carcassonne erklärte Fleureiis. eS stehe fest, vaß der'Maire den gericht lichen Befehlen Widerstand geleistet und Unordnung verursacht habe. Der Präsect habe nut dem Bürgermeister compromil- lirende Beziehungen gehabt. Flvurens fragt an, welche Maß nahmen die Regierung in Bezug auf den Präsectcn ergreifen werte. Floguet erwiderte daraus, der Bürgermeister von Carcassonne sei krank gewesen und sein Stellvertreter habe die Verhaftung besohlen und damit unklug und ungesetzmäßig gehandelt. Floguet belobt den Präsecten, dessen Dienste seitens der Regierung anerkannt werden müßten. Wenn die Kammer ick dahin anssprechc» sollte, daß die Regierung ihre Pflickt eicht gethan habe, so müßte die Negierung zurücktreten. Floguet sagt, man suche die Negierung in Mißcrcdit zu bringen, bevor man ihr den letzten Stoß versetze. Er glaube, daß gegen ihn Anschläge geschmiedet werden, aber die'Negie rung werde keine Unterstützung als von Seiten der Republi kaner suchen und keinerlei Hilfe von einer sich unwürdig be nehmenden Seite annchme». Rach der Antwort Floquet'S lehnte die Kammer die einfache Tagesordnung mit 339 gegen 193 Stimmen ab, welche Floguet zurückgewiesen hatte, und nahm darauf mit 320 gegen 172 Stimmen eine Tagesordnung an, welche das Vertrauen dem Cabinct aussprickt. (Wiederholt.) * Paris, 4. Juli. Nach definitiver Feststellung wurde das gestern für das Cabinct beantragte Vertrauens votum nicht mit 320 gegen 172, sondern mit 270 gegen 158 Stimmen angenommen. Die Minorität setzte sick aus der Rechten und drei Boulangisten zusammen, während sich alle Anhänger Fcrry'S der Abstimmung enthielten. Die Morgenbtätter betrachten die Situation deS Cabinetü als be festigt, wenigstens bis zum Wicterzusammcnlritt der Kammern im Oktober. Einige Blätter halten den gestrigen Tag für einen Selbstmord der Opportunisten und meinen, daß der Kampf sich in Zukunst allein zwischen Radikalen und Conser- vativcn sortsetzcn werde. Boulangcr will Sonntag einem Banket in Rennes beiwohnen unv eine Rede halten. * Pari», 3. Juli. Einem Telegramm der „Agence avaS" au» Massauah zufolge haben die vortigen französischen ftaatSangehörigen wegen der den Ausländern von den italienischen Bebörden äuserlegten Steuern, als den Capitu- lationen zuwiderlaufend, Beschwerde geführt und sind infolge dessen darüber gegenwärtig Berhcmklungen zwischen der französischen und italienische» Negierung im Gange. (Hier nach ist unsere gestrige Fernsprechmelbung zu berichtigen.) * London, 3. Juli. Nach einem Telegramm de» Ncuter'schen BureauS auS Durbau von heute griff eine auS Polizeitruppcn und eingeborenen Hilssinanuschaslen be- stehenve Streitmacht die Schaar der Insurgenten unter Anführung ihre- Häuptling» an und scklug dieselben nack sechSstünvigcm Kampfe zurück. Die Verluste beiderseits sollen nickt unbeträchtlich sei». Die Engländer hätten unter anderen einen Ossicier und zwei höhere Coiliniaildireude der Ein geborene» verloren. * Rom, 3. Juli. Ter König, sowie die königliche Familie sind Abend» nach Mvnza abqereist. Die Minister und die Spitzen der Behörden waren am Bahnbose erschienen. Vor der Abreise empfing der König den deutschen Botschafter Grafen Solm», der sein neue» Beglc»ibigu»gSsckrciben über reichte. Der Prinz von Neapel bcgiebt sich erst im Oktober in Begleitung beS General» Morra nach London. * Bukarest, 4.Juli. Generalmajor Gras v. Schliessen wird heute Sinaia verlassen und nach Berlin zurückkehren. Nach Schluß der Nedoctioil cinge.qangcn. * Berlin, 4. Juli. Morgen Vormittag findet dem Ver nehmen nach unter dem Vorsitz des Kaisers iiu hiesigen Schlosse ein Krön rath statt. * Rom, 4. Juli. Betreffs der Beschwerden Frank reich» und Griechenlands wegen der in Massauah seitens Italien» eingcfuhrten Besteuerung meldet die „Agcntia Stcsani", daß die genannte Steuer die Italiener ebenso wie die Ausländer treffe. Der griechische Gesandte, welcher aus Grund de» Artikels 2 deS italienisch-griechischen Handelsver trages rcclamirte, mußte anerkennen, daß Italien im Rechte sei. Infolge dessen mußte auch Frankreich, welches >m Interesse der griechischen Bevölkerung reclamirte, seine Verwendung einstellein * Mailand, 4. Juli. Die königliche Familie ist heute in Monza eingetroff'en. * Neapel» 4. Juli. DaS britische Geschwader ist beute früh hier cingetroffc». verantwortlicher Redacteur Setnrie HUr dr» muMalilchc» Ld«U Proießor Dr. Nd se in ketv tia. )»car Paul i» kct»»«».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht